Verfahren zur Ausgabe von personalisierten Informationen auf einer Website
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von personalisierten Informationen auf einer Website. Mittels des Verfahrens können speziell für einen Internetbenutzer oder eine definierte Personengruppe bestimmte Informationen gezielt dem Inhalt einer Website hinzugefügt werden.
Es ist gegenwärtig bekannt, an Nutzer des Internets Werbebotschaften in Form von Werbebannern, welche auf einer Internetseite eingeblendet werden, zu übermitteln oder diese durch Öffnen eines neuen Browserfensters zu übertragen. Während diese und andere Informationsinhalte anfangs statisch bzw. undifferenziert waren, gibt es heute bereits Verfahren, mit denen Werbebanner abhängig von der Kundengruppe eingeblendet werden können. Eine Möglichkeit hierfür besteht in der Differenzierung der Internetnutzer nach Staaten und/oder Sprachregionen. So ist beispielsweise die Möglichkeit gegeben, gezielt auf einer amerikanischen Website, also einer unter der Internet-Top-Le- vel-Domain US verwalteten Seite für einen die Seite aus dem deutschen Sprachraum aufrufenden Internetnutzer deutschsprachige Werbung einzublenden. Hierfür bedient man sich der Erkennung des IP-Subnetzes innerhalb der an den jeweiligen Webserver übermittelten Internetadresse des die Seite aufrufenden Clients. Die bei dem Server ankommende IP -Adresse kann über das ermittelte Subnetz zu einem Land oder (im Falle von Domains wie .net oder.org) auch einem Internetserviceprovider (ISP) zugeordnet werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der bereits umfangreich praktizierten Verwendung sogenannter Cookies. Hierbei kann ein Webserver in der Cookie-Datei eines vom Nutzer verwendeten Browsers einen Wert hinterlassen, der es ihm ermöglicht, den Browser bei einem späteren erneuten Zugriff auf den Webserver wiederzuerkennen. Die Nutzung des Cookies ist jedoch auf den jeweiligen Webserver beschränkt. Soweit bekannt existiert für die Cookies kein standardisiertes Format. Zumindest bei der erstgenannten Lösung ist die Möglichkeiten Web-Seiten bis hinunter zur Ebene des einzelnen Nutzers zu personalisieren, nicht gegeben. Für beide Lösungen gilt darüber hinaus, dass sie ohne Zutun und daher auch weitestgehend ohne Beeinflussungsmöglichkeit durch den Nutzer (abgesehen von der Möglichkeit, die Verwendung von Cookies durch den Browser zu deaktivieren und damit jedoch auch auf die Nutzung eines Teils der Web-Inhalte zu verzichten) ablaufen. In vielen Fällen wird deshalb beispielsweise Werbung auch als störend oder lästig empfunden. Es gibt daher bereits Programme, mit denen Werbebanner auf den Internet-
seiten blockiert bzw. bei der Wiedergabe entfernt werden können. Dem steht gegenüber, dass bestimmte Inhalte den Nutzer (Kunden) unter Umständen durchaus interessieren, diese jedoch bei der Verwendung vorgenannter Programme ebenfalls blockiert werden. Über den Rahmen der Werbemöglichkeit hinaus, ist aber außerdem ein grundsätzlicher Bedarf gegeben, Websites um speziell auf einen oder mehrere bestimmte Nutzer zugeschnittene Informationsinhalte zu ergänzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches die Ausgabe personalisierter Informationen auf einer von einem Internetnutzer abgerufenen Website ermöglicht und dabei die Nachteile der vorgenannten Verfahren veπneidet. Insbesondere soll eine Personalisierung bis hinunter auf die Ebene des einzelnen Internetnutzers ermöglicht werden. Vorteilhafferweise soll es das Verfahren zudem zulassen, dass der Nutzer selbst beeinflussen kann, welche zusätzlichen Informationen ihm angeboten werden.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Erfindungsgemäß erfolgt die Ausgabe von personalisierten Informationen auf einer von einem Internetnutzer (Nutzer) aufgerufenen Website, indem für den Nutzer in einer dem Zugangsserver seines Internetserviceproviders (ISP) zugeordneten Datenbank unter einem Identitätskennzeichen, wie beispielsweise der Kundennummer oder ähnlichem, eine Liste mit Präferenzen (Präferenzliste), vorzugsweise über seine persönlichen Interessen abgelegt wird. Beim Aufruf einer Website durch den Nutzer fordert der von ihm kontaktierte Webserver diese Präferenzen über eine Datenbankabfrage beim ISP ab. Er stellt dazu eine Verbindung zu dem Datenbankserver des ISP her und übermittelt diesem im Zuge der Datenbankabfrage die temporäre IP -Adresse, von welcher aus der Abruf der Website erfolgte. Beim ISP wird durch den unmittelbar auf dem Zugangsserver realisierten oder diesem zugeordneten Datenbankserver, durch Umkehr der für die Zuweisung der temporären IP -Adresse genutzten Remote Authentication Deal-In User Service- Abfrage (RADIUS-Abfrage), ein Identitätskennzeichen des Nutzers, also beispielsweise seine Kundennummer ermittelt. Aus der Datenbank wird dann die zu dem Identitätskennzeichen abgelegte Präferenzliste abgerufen und an den Webserver übertragen. Die Präferenzen verwendet der Webserver, um der vom Nutzer aufgerufenen Website die mit ihnen korrespondierenden personalisierten Informationen hinzuzufügen. Bei dem
Webserver kann es sich auch um einen vom ISP selbst betriebenen Server handeln, welcher beispielsweise Content zur Realisierung eines Zugangsportals bereithält. Entsprechend einer Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung kann es sich im Sinne der eingangs gegebenen Erläuterungen um auf die jeweiligen Interessen des Nutzres zuge- schnittene Internet- Werbung handeln. Die Interessen des Nutzers sind dazu in der Präferenzliste in geeigneter Weise kodiert.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Durchführung des Verfahrens in der Praxis in der Regel sicherlich mit Zustimmung des Nutzers erfolgen wird bzw. ohne weiteres davon abhängig gemacht werden kann, indem der Nutzer seinen ISP durch die Unterzeichnung entsprechender allgemeiner Geschäftsbedingungen zur Abspeicherung entsprechender Präferenzen über seine Interessen oder ähnliches ermächtigt. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der Webserver beim Zugriff auf die Datenbank des ISP keinerlei persönliche Daten des Nutzers erhält, sondern an ihn nur eine Liste von in geeigneter Weise kodierten Präferenzen übermittelt wird, welche auch auf andere Nutzer bzw. eine größere Gruppe von Internetnutzern zutreffen können. Der Datenschutz kann auf diese Weise sehr einfach vollends gewahrt bleiben.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird bereits die auf dem Endgerät des Nutzers nach der Einwahl in das Internet erscheinende Portalseite unter Nutzung der für ihn gespeicherten Präferenzen personalisiert. Entsprechend einer be- sonders vorteilhaften weiteren Ausgestaltung hat der Nutzer zudem die Möglichkeit, über das Portal zur Veränderung der zu ihm gespeicherten Präferenzliste auf die Datenbank des ISP zuzugreifen. Dieser Zugriff kann vorteilhafterweise ebenfalls vermittels der Nutzung einer inversen RADIUS-Abfrage realisiert werden. In einer konkreten praxisrelevanten Ausgestaltung umfasst das erfindungsgemäße Ver- fahren folgende Verfahrensschritte: a) Einwahl des Nutzers in das Internet unter Nutzung eines hierzu geeigneten Endgerätes (beispielsweise Computer oder WAP -Handy) durch Einwahl bei einem Zugangsserver eines ISP, b) Anmelden und Identifizieren des Nutzers beim Zugangsserver, c) Zuweisen einer temporären IP -Adresse an das zur Einwahl verwendete Endgerät bzw. den auf diesem laufenden Browser mittels einer RADIUS-Abfrage, d) Eingabe der Internetadresse (IP-Adresse) durch Angabe des Namens eines Webservers oder Anwahl eines Hyperlinks durch den Nutzer,
e) Routen der Verbindung von dem vom Nutzer verwendeten Endgerät zum Webserver, f) Aufruf der gewünschten Website aus dem Webspace des Webservers, g) Starten einer Datenbankabfrage beim ISP durch den Webserver unter Übermittlung der temporären IP- Adresse des zum Aufruf der Website verwendeten Endgerätes, h) Durchführung einer inversen RADIUS-Abfrage durch den Zugangsserver oder einen diesem zugeordneten Datenbankserver des ISP zur Ermittlung eines oder mehrerer Identitätskennzeichen des Nutzers, i) Abruf der unter den Identitätskennzeichen in der Datenbank des ISP gespeicherten Präferenzliste und Übertragung der Präferenzliste an den abfragenden Webserver, j) Auswertung der Präferenzliste durch den Webserver und Ergänzung der zur Übertragung an den Nutzer bereitgehaltenen Website um mit den Präferenzen korrespondierende personalisierte Informationen, k) Übertragung der Website mit den personalisierten Informationen an das Endgerät des Nutzers.
Die Anmeldung und Identifizierung des Nutzers bei der Einwahl in das LP-Netz kann unter Verwendung verschiedener hierfür gebräuchlicher Methoden erfolgen. So ist es im Sinne der Erfindung, wenn dies beispielsweise unter Verwendung der Password Authen- tication Protocol-Methode (PAP) erfolgt. Der Zugangsserver oder der ihm zugeordnete Datenbankserver löst dabei die ihm von einem Webserver im Zuge der Datenbankabfrage mitgeteilte temporäre IP -Adresse des Nutzers durch die inverse RADIUS-Abfrage zu Username und gegebenenfalls Password auf. Unter Nutzung dieser Angaben (Identitätsmerkmale) oder einer mit ihnen korrespondierenden Kundennummer greift er auf die in der Datenbank gespeicherte Präferenzliste zu. Auch eine Ausgestaltung des Verfahrens, bei welcher die Anmeldung und Identifizierung des Nutzers bei der Einwahl in das IP-Netz unter Verwendung der Challenge and Response Authentication Protocol-Methode (CHAP) erfolgt ist möglich. In diesem Falle greift der Zugangsserver bzw. der Datenbankserver über eine inverse RADIUS-Abfrage unter Nutzung der CHAP -Methode und dabei erhaltener Identitätsmerkmale auf die in der Datenbank gespeicherte Präferenzliste zu.
Wie bereits hinlänglich erläutert, beruht das erfindungsgemäße Verfahren im Kern auf der Nutzung der bei der Einwahl in das Internet ohnehin erfolgenden RADIUS-Abfrage oder,
besser gesagt, auf deren Umkehr. Während den Webservern innerhalb des Netzes feststehende IP -Adressen zugeordnet sind, unter welchen sie von den Nutzern der auf ihnen abgelegten Inhalte kontaktiert werden können, wird den Nutzern selbst, jeweils nur für die Zeit in der sie mittels eines dafür geeigneten Systems aus Hard- und Software online sind, eine temporäre IP-Adresse zugeteilt. Dies geschieht bei der Einwahl in das Internet. Im Zusammenhang mit der Einwahl spricht man auch davon, dass der Nutzer sich anmeldet. Er muss sich nämlich gegenüber dem Provider (Internetserviceprovider - ISP) bzw. dessen Einwahlknoten oder Zugangsserver, welcher ihm dem Zugang zum Netz physisch ermöglicht, identifizieren. Dies geschieht in der oben bereits erwähnten Weise, zumeist durch Eingabe eines Usernamen und eines Passwords. Auf dieser Grundlage weist der ISP ihm bzw. dem von ihm verwendeten System nach einer standardisierten Prozedur, nämlich der sogenannten RADIUS-Abfrage, eine temporäre, für die Dauer der Online-Sitzung gültige IP-Adresse zu, welche die aus physikalischer Sicht entscheidende Empfängerangabe zum Empfang angeforderter und über das Netz übertragener Daten darstellt. In diesem Zusammenhang wird auf dem Zugangsserver ein die augenblickliche Zuordnung zwischen der temporären IP-Adresse und bestimmten Kundendaten des Nutzers festhaltender Eintrag abgespeichert. Ein solcher RADIUS-Nutzereintrag sieht beispielsweise wie folgt aus:
user_x Password = „abcde", Caller-Id - „00402226778"
Ascend-Send-Auth = Send-Auth-PAP,
Framed-Protocol = PPP,
User-Service = Framed-User,
Framed-Address = 141.45.240.1., Framed-Netmask = 255.255.255.255,
Ascend-Metric = 2,
Framed-Routing = None,
Ascend-Idle-Limit = 720,
Ascend-Dial-Number = 00402226778,
wobei die Nummer des Anschlusses über den die Einwahl erfolgt, häufig auch als Kundennummer dient oder mit dieser zumindest verknüpft ist. Es wird nun ersichtlich, dass sich bei Kenntnis der temporären IP-Adresse im Umkehrschluss (daher hier als
inverse RADIUS-Abfrage bezeichnet) anhand dieser IP-Adresse auf Daten (beispielsweise die Caller-ID als Rufnummer des die Verbindung aufbauenden Nutzers) schließen lässt, welche den Nutzer (Kunden) eindeutig identifizieren, also ein Identitätsmerkmal für ihn darstellen. In der Art eines Ausfuhrungsbeispiels, jedoch ohne erläuternde Zeichnungen soll ein möglicher Ablauf des Verfahrens, wie er sich aus der Sicht eines Internetnutzers darstellt, nachfolgend nochmals wiedergegeben werden. Durch den Start eines Browsers auf seinem internetfähigen Endgerät verbindet sich der Nutzer mit dem Zugangsserver eines ISP, bei dem er sich durch persönliche Angaben (z.B. Username, Password) identifizieren muss und auf dem zuvor (vorzugsweise durch den Nutzer autorisiert) entsprechende Präferenzen des Nutzers abgespeichert wurden. Gleichzeitig sendet der Nutzer aufgrund einer in seinem Browser bereits eingestellten Startadresse oder einer von ihm eingegebenen Adresse mittels des TCP/IP einen http-Request um mit einem Webserver zum Aufruf einer Website verbunden zu werden. Der Webserver, dessen Betreiber von der Möglichkeit der Verbreitung personalisierter Informationen Gebrauch macht, richtet unbemerkt vom Nutzer eine Datenbankabfrage zum Erhalt der für den Nutzer hinterlegten Präferenzen an einen Server des ISP, wobei er dieser Datenbankabfrage die dem Nutzer nach dem RADIUS -Verfahren zugeteilte temporäre IP-Adresse hinzufügt. Ebenfalls im Hintergrund und unbemerkt vom Nutzer bekommt er vom ISP die im Ergebnis einer umgekehrten bzw. inversen RADIUS-Abfrage erhaltenen Präferenzen des Nutzers übermittelt. Auf deren Grundlage kann er die vom Nutzer aufgerufene Website um mit ihnen korrespondierende zusätzliche Informationen ergänzen. Beim Nutzer, welcher beispielsweise die Website einer Internetsuchmaschine aufgerufen hat, werden neben deren „normaler" Oberfläche beispielsweise Informationen über Sonderangebote bestimmter Computeranbieter dargestellt. Er erhält also nicht irgendeine Werbung, sondern wird über Produkte unterrichtet, welche ihn interessieren und für die er durch Angebe entsprechender Präferenzen sein Interesse bekundet hat.
Der große Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass die Informationen, welche einer Website als variabler Anteil hinzugefügt werden können, bis zur Ebene eines einzelnen Nutzers hinunter personalisierbar sind. Im Moment des Aufrufs der Website durch den Nutzer geschieht dies ohne sein aktives Zutun. Dennoch erhält er durch die Verknüpfung mit den in der Datenbank von ihm hinterlegten Präferenzen nur die Informationen, die er zu erhalten wünscht. In der vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist es ihm dabei
sogar möglich, die entsprechenden Präferenzen jederzeit zu verändern. Aus der sieht des ISP liegt der Vorteil in dem Mehrwert, den er durch das gezielte Platzieren von zusätzlichen Informationen, vorzugsweise Werbung erzielen kann. Personalisierte Werbung kann er beispielsweise selbst mittels eines eigenen, zur Realisierung eines Zugangsportals entsprechenden Content bereitstellenden Webservers platzieren oder auch an deren Platzierung durch Dritte (andere Betreiber von Webservern) partizipieren, indem er sich die Bereitstellung der Daten mit den Präferenzen der Nutzer aus seiner Datenbank entgelten lässt. Dies ist letztlich lediglich eine Frage der Gestaltung entsprechender Verträge. Vorstehend wurde das Verfahren im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Platzierung personalisierter Werbung auf Web-Seiten dargestellt. Es ist aber ausdrücklich zu betonen, dass sich auch andere personalisierte Informationen nach diesem Prinzip zusammen mit den Web-Seiten übertragen lassen und sich die Erfindung insofern nicht auf diese Anwendung beschränkt.