Beschreibung
SCHALTBARE OPERATIONS ERSTÄRKERSCHATUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verstärkerschaltung, insbesondere eine OTA-Verstärkerschaltung ("Operational Transconductance Amplifier").
OTA-Verstärker können beispielsweise in jeder SC-Schaltung ("Switched Capacitor"), insbesondere in SC-Filtern oder in
Sigma-Delta-Analog/Digital-Wandlern, zur Anwendung kommen.
In Figur 2 ist beispielhaft ein kaskodierter OTA-Verstärker gemäß dem Stand der Technik dargestellt, wobei es sich bei dem in Figur 2 dargestellten Beispiel insbesondere um einen voll differentiellen "Folded Cascode OTA"-Verstärker handelt.
Der in Figur 2 gezeigte OTA-Vers ärker umfasst eine Eingangsstufe 10 mit zwei Transistoren Ml, M2, die ein Differenzpaar bilden. Die Gate-Anschlüsse der beiden Differenzpaartransistoren Ml, M2 entsprechen Eingangsanschlüssen inp bzw. inn, denen differentielle Eingangssignale zugeführt werden. Die Drain-Anschlüsse der Differenzpaartransistoren Ml, M2 sind miteinander verbunden und an eine Serienschaltung aus zwei weiteren Transistoren Mll, M12 angeschlossen, die eine Kasko- de-Schaltung bilden. Die von einem Strom Iss durchflossenen Transistoren Mll, M12 bilden somit eine Stromsenke für die Differenzpaartransistoren Ml und M2.
Mit der Eingangsstufe 10 ist eine Ausgangsstufe 20 gekoppelt, wobei die Ausgangsstufe zwei Ausgangssignalpfade mit jeweils einem als Verstärkerelement dienenden Transistor M5 bzw. M6 umfasst. An den Source-Anschlüssen dieser beiden Transistoren M5 und M6 können über Ausgangsanschlüsse outp bzw. outn die den verstärkten differentiellen Eingangssignalen entsprechenden differentiellen Ausgangssignale abgegriffen werden, da die Drain-Anschlüsse der Transistoren M5 und Mβ jeweils mit
dem Source-Anschluss eines der Differenzpaartransistoren Ml, M2 verbunden sind. Jeder Ausgangssignalpfad weist darüber hinaus einen weiteren Transistor M3 bzw. M4 auf, dessen Source-Anschluss mit dem Drain-Anschluss des Transistors M5 bzw. M6 verbunden ist. Die Drain-Anschlüsse dieser beiden Transistoren M3, M4 sind mit" einer positiven Versorgungsspannung VDD verbunden, so dass diese beiden Transistoren M3, M4 als Stromquelle für die Transistoren M5 bzw. M6 fungieren. Die Source-Anschlüsse der Transistoren M5 bzw. M6 sind wiederum jeweils mit einer Reihenschaltung aus Transistoren M9, M7 bzw. Mll, M8 verbunden, über welche die Transistoren M5 bzw. M6 an Masse geschaltet sind. Die Transistoren M9, M7 bzw. MIO, M8 bilden jeweils eine Kaskode-Schaitung und fungieren als Stromsenke für die Transistoren M5 bzw. M6. Bei dem in Figur 2 gezeigten Beispiel sind die Gate-Anschlüsse der Transistoren M3 und M4, der Transistoren M5 und M6, der Transistoren M9 und MIO sowie der Transistoren M7 und M8 jeweils miteinander verbunden und durch eine entsprechende Bias- bzw. Vorspannung Vbiasι ••• Vb as4 vorgespannt. Darüber hinaus liegt auch an dem Gate-Anschluss des Transistors Mll bzw. an dem Gate-Anschluss des Transistors M12 die Biasspannung VbiaS3 bzw. Vbias an.
Bei dem in Figur 2 dargestellten Beispiel handelt es sich bei den Differenzpaartransistoren Ml, M2 sowie bei den Transistoren M7 - M12 um NMOS-Transistoren, während es sich bei den Transistoren M3 - M6 um PMOS-Transistoren handelt.
Wie bereits erwähnt worden ist, kommen derartige OTA- Verstärker häufig in Sigma-Delta-Analog/Digital-Wandlern, welche gemäß der so genannten SC-Technik ausgestaltet sind, zur Anwendung. Dabei besteht häufig das Bedürfnis, den Sigma- Delta-Analog/Digital-Wandler für einen speziellen Betriebsmodus auf eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus erhöhte Taktfrequenz zu schalten, ohne das dynamische Verhalten des gesamten Sigma-Delta-Analog/Digital-Wandlers zu ändern. All-
gemein kann sich eine derartige Problemstellung grundsätzlich bei jeder SC-Schaltung ergeben.
Bei der in Figur 2 gezeigten bekannten OTA- Verstärkerschaltung wurden bisher die Umschaltungen zwischen den Betriebstaktfrequenzen über Veränderungen der Biasspan- nung vorgenommen. Für die Anwendung in einem Sigma-Delta- Analog/Digital-Wandler ist es notwendig, die Taktfrequenz in einem großen Bereich umzuschalten. Bei einer Programmierung des jeweiligen OTA-Verstärkers über die Biasspannungen ist dies aber ohne Abstriche in der Performance nicht möglich. Es würden sich in diesem Fall die dynamischen Eigenschaften, wie insbesondere die Transitfrequenz und die Phasenreserve, des OTA-Verstärkers zu stark ändern. Ein weiterer Nachteil der Programmierung des OTA-Verstärkers über die Biasspannungen ist, dass beim Umschalten auf den Betriebsmodus mit der höheren Taktfrequenz auch der Aussteuerbereich des OTA- Verstärkers beeinflusst wird. Dies hat verstärkt nichtlineare Verzerrungen zur Folge, welche in den meisten Anwendungen nicht erwünscht sind. Gerade bei Niedrigspannungsanwendungen, wie insbesondere in einem Sig a-Delta-Analog/Digital-Wandler, ist eine Veränderung des Aussteuerbereichs des OTA- Verstärkers sehr störend.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verstärkerschaltung bereitzustellen, welche auf möglichst einfache Art und Weise den Betrieb mit unterschiedli- chen Taktfrequenzen ohne Veränderung der wesentlichen dynamischen Eigenschaften ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verstärkerschaltung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zu den bestehenden Querzweigen der insbesondere als OTA-Verstärker ausgestalteten
Verstärkerschaltung jeweils mindestens einen weiteren Zweig bzw. Signalpfad parallel zu schalten. Dies betrifft insbesondere die Querzweige bzw. Ausgangssignalpfade der Ausgangsstufe der Verstärkerschaltung. Vorzugsweise ist auch für den Querzweig bzw. Eingangssignalpfad der Eingangsstufe mindestens ein derartiger paralleler weiterer Eingangssignalpfad vorgesehen. Durch das Hinzuschalten des jeweils weiteren Signalpfades bleibt der Aussteuerbereich der Verstärkerschaltung gleich. Verglichen zu der eingangs beschriebenen Umprogram- mierung der Verstärkerschaltung über die Biasspannungen besitzt diese Vorgehensweise den Vorteil, dass nicht jeder Querzweig bzw. Signalpfad der Verstärkerschaltung im gleichen Maße umgeschaltet werden muss, d.h. die Eingangsstufe kann unabhängig von der Ausgangsstufe ausgelegt werden. Es ist so- mit möglich, die zusätzlichen parallel geschalteten Signalpfade besser abzustimmen und somit die dynamischen Eigenschaften der Verstärkerschaltung zu optimieren. Darüber hinaus kann auf diese Weise sehr einfach Verlustleistung eingespart werden, was bei einem reinen Umschalten der Biasspan- nungen nicht der Fali, ist.
Die parallel geschalteten weiteren Signalpfade bzw. Querzweige sind symmetrisch zu bzw. in Übereinstimmung mit denjenigen Signalpfaden bzw. Querzweigen, zu denen sie parallel geschal- tet sind, aufgebaut, d.h. sie beinhalten Bauelemente desselben Typs und sind analog verschaltet. Die zusätzlichen Signalpfade werden für den Normalbetrieb der Verstärkerschaltung deaktiviert und für einen zweiten Betriebsmodus, beispielsweise mit einer gegenüber dem Normalbetrieb veränderten Takt- frequenz, insbesondere einer erhöhten Taktfrequenz, aktiviert, was vorzugsweise mit Hilfe entsprechender steuerbarer Schalter erfolgen kann. Um bei dieser Art der Programmierung zu vermeiden, dass die steuerbaren Schalter für die zusätzlichen parallel geschalteten Signalpfade in den Signalpfaden vorhanden sind, werden die parallel geschalteten Signalpfade vorzugsweise über die Gate-Anschlüsse der jeweiligen Transistoren wahlweise zur Aktivierung an eine entsprechende Blas-
Spannung oder zur Deaktivierung an eine entsprechende Sperrspannung (abhängig von dem Leitungstyp des jeweiligen Transistors insbesondere an die positive Versorgungsspannung oder an Masse) geschaltet. Da bei dieser Ausführungsform die steu- erbaren Schalter nicht in den entsprechenden Signalpfaden liegen, können als steuerbare Schalter sehr kleine Transistoren mit einer minimalen Kanallänge verwendet werden.
Der Aufbau der parallel geschalteten zusätzlichen Signalpfade bzw. Querzweige der Verstärkerschaltung erfolgt - wie bereits angedeutet worden ist - voll symmetrisch zu dem jeweiligen bestehenden Signalpfad bzw. Querzweig der Verstärkerschaltung, wobei dies sowdhl die Eingangsstufe als auch die Ausgangsstufe der Verstärkerschaltung betrifft, so dass sich durch die vorliegende Erfindung keinerlei Einschränkungen für die Symmetrie der Verstärkerschaltung im Layout ergeben.
Durch die vorliegende Erfindung werden somit im Prinzip zwei verschiedene Auslegungen eines OTA-Verstärkers (oder bei meh- reren zusätzlichen parallel geschalteten Signalpfaden bzw.
Querzweigen mehr als zwei verschiedene Auslegungen eines OTA- Verstärkers) in einer einzigen OTA-Verstarkerschaltung verschachtelt. Dies hat zwar eine Erhöhung der parasitären Anteile zur Folge, was jedoch durch die größere Flexibilität, welche durch die verwendete Umschaltung gegeben ist, einfach durch ein entsprechend optimales Auslegen der zusätzlichen parallel geschalteten Signalpfade kompensiert werden kann.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezug- nähme auf die beigefügte Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei wird die vorliegende Erfindung insbesondere anhand eines voll differentiellen OTA- Verstärkers erläutert, wobei jedoch selbstverständlich die Erfindung nicht auf voll differentielle Verstärkerschaltungen beschränkt ist, sondern auch auf nicht differentiell ausgestaltete Verstärkerschaltungen mit einem sogenannten "Single Ended"-Design angewendet werden kann. Ebenso wird die vorlie-
gende Erfindung nachfolgend für den Fall erläutert, dass in dem zweiten Betriebsmodus, in dem die zusätzlichen Signalpfade aktiviert sind, ein Betrieb mit einer gegenüber dem Normalbetrieb erhöhten Taktfrequenz erfolgen soll. Selbstver- ständlich ist die Erfindung jedoch nicht auf diesen bevorzug- ten Anwendungsfall beschränkt, sondern kann allgemein für alle Fälle eingesetzt werden, bei denen ein Betrieb der Verstärkerschaltung unter gegenüber dem Normalbetrieb veränderten Betriebsbedingungen möglich sein soll. So kann bei Hinzu- schalten bzw. Aktivieren der zusätzlichen Signalpfade beispielsweise auch ein Betrieb mit gegenüber dem Normalbetrieb höheren Lasten möglich sein etc.
Figur 1 zeigt eine OTA-Verstärkerschaltung gemäß einem bevor- zugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Figur 2 zeigt eine OTA-Verstärkerschaltung gemäß dem Stand der Technik, und
Figur 3 zeigt den Verlauf der Verstärkung und der Phase in Abhängigkeit von der Betriebstaktfrequenz der in Figur 1 gezeigten Schaltung.
In Figur 1 ist ein voll differentieller programmierbarer "Folded Cascode Operational Transconductance Amplifier" dargestellt, welcher nachfolgend der Einfachheit halber als OTA- Verstärker bezeichnet wird.
Der Aufbau des in Figur 1 gezeigten OTA-Verstärkers basiert auf dem Aufbau des in Figur 2 gezeigten OTA-Verstärkers und umfasst eine Eingangsstufe 10 sowie eine Ausgangsstufe 20. Die Eingangsstufe 10 weist analog zu dem in Figur 2 gezeigten OTA-Verstärker Transistoren Ml, M2 auf, welche ein Differenzpaar bilden und an ihren Gate-Anschlüssen differentielle Ein- gangssignale inp bzw." inn empfangen. In Serie zu dem Differenzpaar sind Transistoren Mll.l bzw. M12.1 geschaltet, welche den in Figur 2 gezeigten Transistoren Mll bzw. M12 ent-
sprechen und eine Stromsenke bezüglich des Stroms IgS der Differenzpaartransistoren Ml, M2 darstellen. Die Ausgangsstufe 20 umfasst analog zu dem in Figur 2 gezeigten OTA- Verstärker zwei Ausgangssignalpfade mit Transistoren M3.1 - M10.1, welche den in Figur 2 gezeigten Transistoren M3 - MIO entsprechen und analog zu diesen Transistoren verschaltet sind. An den als Verstärkerelemente fungierenden Transistoren M5.1 bzw. M6.1 können die differentiellen Ausgangssignale outp bzw. outn abgegriffen werden. Hinsichtlich der Funktion dieser Bauelemente kann auf die vorhergehenden Erläuterungen zu dem in Figur 2 gezeigten OTA-Verstärker verwiesen werden.
Im Gegensatz zu dem in Figur 2 gezeigten OTA-Verstärker ist jedoch bei dem in Figur 1 dargestellten OTA-Verstärker zu je- dem Querzweig des OTA-Verstärkers ein weiterer Signalzweig bzw. Signalpfad parallel geschaltet. So ist beispielsweise zu dem Ausgangssignalpfad mit den Transistoren M3.1, M5.1, M9.1 und M7.1 ein weiterer Ausgangssignalpfad mit zusätzlichen Transistoren M3.2, M5.2, M9.2 und M7.2 parallel geschaltet, welche analog zu den erstgenannten Transistoren verschaltet sind. Ebenso ist zu dem Ausgangssignalpfad mit den Transistoren M4.1, M6.1, M10.1 und M8.1 ein weiterer Ausgangssignalpfad mit zusätzlichen Transistoren M4.2, M6.2, MIO.2 und M8.2, welche analog zu den zuvor genannten Transistoren ver- schaltet sind, parallel geschaltet. Schließlich ist auch in der Eingangsstufe 10 zu dem Eingangssignalpfad mit den Transistoren Mll.l und M12.1 ein weiterer Eingangssignalpfad mit zusätzlichen Transistoren Mll.2 und M12.2 parallel geschaltet, wobei die Differenzpaartransistoren Ml, M2 - wie in Fi- gur 1 gezeigt - gemeinsam für diesen beiden Eingangssignalpfade vorgesehen sind. Die Leitungstypen der in den parallel geschalteten Signalpfaden enthaltenen Transistoren entsprechen jeweils den Leitungstypen derjenigen Transistoren, zu denen sie parallel geschaltet sind. Bei dem in Figur 1 ge- zeigten Ausführungsbeispiel sind demzufolge die Transistoren M3.1 - M6.1 und M3.2 - M6.2 als PMO.S-Transistoren ausgestaltet, während die Transistoren M7.1 - M12.1 und M7.2 - M12.2
als NMOS-Transistoren ausgestaltet sind. Die Differenzpaartransistoren Ml und M2 sind ebenfalls NMOS-Transistoren.
Die Gate-Anschlüsse der in den einzelnen parallel geschalte- ten Signalpfaden enthaltenen zusätzlichen Transistoren sind zur Aktivierung jeweils über steuerbare Schalter 1 an die jeweilige Biasspannung Vbiasi - VbiaS bzw. über steuerbare Schalter 2 an eine Sperrspannung, durch welche der jeweilige zusätzliche Transistor deaktiviert bzw. gesperrt wird, an- schließbar. Die Steuersignale für die steuerbaren Schalter 1 und 2 werden von einer Steuerschaltung 40 erzeugt, wobei abhängig von der Stellung der steuerbaren Schalter 1 und 2 bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen zwei unterschiedlichen Betriebsmodi des OTA-Verstärkers unter- schieden wird. Im Normalbetrieb (Betriebsmodus A) sind die steuerbaren Schalter 2 geschlossen und die steuerbaren Schalter 1 geöffnet, so dass die Gate-Anschlüsse der in den zusätzlichen parallel geschalteten Signalpfaden enthaltenen NMOS-Transistoren mit dem Massepotential bzw. die Gate- Anschlüsse der in den zusätzlichen parallel geschalteten Signalpfaden enthaltenen PMOS-Transistoren mit dem positiven Versorgungsspannungpotential VDD verbunden sind, wodurch die jeweiligen Transistoren deaktiviert werden. Soll der OTA- Verstärker jedoch mit einer gegenüber dem Normalbetrieb er- höhten Taktfrequenz betrieben werden (Betriebsmodus B) , werden die steuerbaren Schalter 2 geöffnet und die steuerbaren Schalter 1 geschlossen, so dass die Gate-Anschlüsse der in den zusätzlichen parallel geschalteten Signalpfaden enthaltenen Transistoren jeweils mit der entsprechenden Vorspannung Vbiasi • • • Vbias verbunden und demzufolge aktiviert bzw. leitend geschaltet sind.
Zusätzlich ist bei dem in Figur 1 gezeigen Ausführungsbeispiel eine Gleichtaktregelung 30 ("Com on Mode"-Regelung) vorgesehen, welche gemäß Figur 1 mit der Eingangsstufe 10 bzw. Ausgangsstufe 20 verschaltet ist. Als Gleichtaktregelung 30, welche in Abhängigkeit von einer daran anliegenden Span-
nung Vcm betrieben wird, kann eine standardmäßige SC- Gleichtaktregelung verwendet werden, so dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden muss.
Für den Fachmann ist offensichtlich, dass das in Figur 1 dargestellte Schaltungslayout auch derart abgewandelt werden kann, dass sämtliche PMOS-Transistoren durch NMOS- Transistoren ersetzt werden und umgekehrt, wenn zusätzlich das Massepotential mit dem positiven Versorgungsspannungspo- tential VDD vertauscht wird. Insbesondere kann auch anstelle der in Figur 1 gezeigten NMOS-Eingangsstufe 10 eine PMOS- Eingangsstufe verwendet werden, ohne dass sich die Eigenschaften der Verstärkerschaltung hierdurch ändern. Bei Verwendung einer PMOS-Eingangsstufe 10, welche mit der in Figur 1 gezeigten Ausgangsstufe 20 kombiniert werden kann, werden die Transistoren Mll.l, Mll.2, M12.1, M12.2 mit dem Versor- gungsspannungspotential VDD verbunden und die Ansteuerung der Differenzpaartransistoren Ml, M2 verändert sich gegenüber Figur 1, wobei jedoch der zuvor erläuterte Grundgedanke der vorliegenden Erfindung unverändert beibehalten wird.
Nachfolgend werden zum Vergleich des in Figur 1 gezeigten OTA-Verstärkers mit dem in Figur 2 gezeigten herkömmlichen OTA-Verstärker kurz die wichtigsten Eigenschaften eines OTA- Verstärkers erläutert.
Die so genannte Slew Rate SR, welche der Anstiegsgeschwindig- keite der Ausgangsspannung des OTA-Verstärkers entspricht, ist von dem Querstrom Iss in der Eingangsstufe 10 sowie der an den Ausgangsanschlüssen anliegenden externen kapazitiven Last CL, welche in Figur 1 gestrichelt angedeutet ist, abhängig:
(1) SR =
CL
Die Transitfrequenz GBW, d.h. die Frequenz, bei welcher die Verstärkung A des OTA-Verstärkers den Wert Null annimmt, ist linear abhängig von der Transkonduktanz gmi der Eingangsstufe:
gmx
(2) GBW
(2πCL)
Aus Gründen der Stabilität ist wichtig, dass die sogenannte Phasenreserve φR der offenen Schleife ("Open Loop") des OTA- Verstärkers groß genug ist. Für die Verwendung in SC-
Schaltungen ist es notwendig, dass für den Betrieb mit einer höheren Taktfrequenz die Slew Rate SR und die Transitfrequenz GBW im selben Maße verändert werden, während die Verstärkung Ao des OTA-Verstärkers bei einer Frequenz f = 0 sowie die Phasenreserve φR nahezu gleich bleiben sollten.
Die zuvor anhand Figur 1 erläuterte Art der Umschaltung zwischen unterschiedlichen Taktfrequenzen eines OTA-Verstärkers wurde bereits in einem Sigma-Delta-Analog/Digital-Wandler ge- testet, wobei die Taktfrequenz in dem Betriebsmodus B gegenüber dem Normalbetrieb A verdoppelt wurde. Die kapazitive Last CL an Ausgangsanschlüssen des OTA-Verstärkers bleibt in beiden Betriebsmodi gleich. Bei den Messungen ergaben sich die in der nachfolgenden Tabelle aufgelisteten Eigenschaften:
Betriebsmodus A Betriebsmodus B
Taktfrequenz 8,883 MHz 17,664 MHz
A0 66 dB 65 dB GBW 120 MHz 230 MHz φR 55° 55°
SR 120 MV/s 280 MV/s
Linearität bei 2VPP HD2 = -85 dBc HD2 = -84 dBc
HD3 = -78 dBc HD3 = -76 dBc
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, dass in beiden Betriebsmodi die Verstärkung A0 (bei einer Frequenz f = 0) und die Phasenreserve φR nahezu konstant bleiben. Die Slew Rate SR und die Transitfrequenz GBW verändern sich im Betriebsmo- dus B gegenüber dem Normalbetrieb A nahezu im selben Maße.
Die Messergebnisse können auch dem in Figur 3 dargestellten Diagramm entnommen werden, wobei in Form von durchgezogenen Kennlinien der Verlauf der Verstärkung A sowie der Phasenver- lauf φ des OTA-Verstärkers in Abhängigkeit von der Taktfrequenz f für den Normalbetrieb dargestellt ist, während mit gestrichelten Linien jeweils die Verläufe für den Betriebsmodus mit der gegenüber dem Normalbetrieb doppelten Taktfrequenz f dargestellt sind. Auch aus Figur 3 ist ersichtlich, dass die Werte für A0 (Normalbetrieb) und A0' (Betrieb mit der doppelten Taktfrequenz) nahezu identisch sind. Dasselbe gilt für den Wert der Phasenreserve φR bzw. φR' in den beiden Betriebsmodi.