Beschreibung ;
Dachanker
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dachanker zur Anbringung an den Profilrippen eines Stehfalzdaches mit zwei kreuzförmig angeordneten Streben, die in ihrem Kreuzungsbereich miteinander verbunden sind und an ihren Endbereichen Klemmelemente zur Fixierung an den Profilrippen aufweisen, und mit einem Verankerungsmittel.
Für die Bekleidung von Wänden und Dächern insbesondere im Industrie- und Gewerbebau werden in zunehmendem Maß dünne Profiltafeln aus Metall, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium, eingesetzt. Diese relativ großen Profiltafeln mit einer Stärke im Millimeterbereich sind naturgemäß flexibel und können daher zum Zwecke der Versteifung in regelmäßigen Abständen vorspringende Sicken aufweisen. Des weiteren sind die Kantenbereiche der Profiltafeln beispielsweise durch Rollformen so profiliert, daß sie mit dem Randbereich eine benachbarte Profiltafel unter Herstellung einer wetterfesten Verbindung einen sogenannten Stehfalz bilden.
Für sogenannte Stehfalzdächer, die in dieser Weise ausgebildet sind, gibt es Absturzsicherungssysteme mit speziell für die Anbringung an den Stehfalzen der Dächer ausgebildeten Dachankern. Die bekannten Dachanker bestehen im wesentlichen aus zwei Streben aus nichtrostendem Stahl, die kreuzförmig angeordnet und in ihrem sich überlappenden Mittelbereich fest miteinander verbunden sind, und einer Öse als Verankerungsmittel für das Absturzsicherungssystem. Die Fixierung des Dachankers an einem Stehfalzdach erfolgt durch zwei genormte Aluminium- Strangpreßprofile (EN AW 6060), die auf zwei benachbarten Stehfalzen des Stehfalzdaches festgeklemmt werden können und hierzu mit entsprechendem Abstand und parallel zueinander angeordnet und jeweils mit beiden Streben verbunden sind.
Die bekannten Dachanker haben sich in der Praxis durchaus bewährt. Als nachteilig wird jedoch angesehen, daß der Abstand der Strangpreßprofile fest vorgegeben ist und die Dachanker daher nur für die Anbringung an einem Stehfalzdach mit korrespondierenden Stehfalzabständen geeignet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Dachanker für Stehfalzdächer der eingangs genannten Art anzugeben, der universell für Stehfalzdächer mit unterschiedlichen Stehfalzabständen geeignet ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Streben in ihrem Kreuzungsbereich gelenkig miteinander verbunden sind, so daß sie gegeneinander um eine senkrecht zur Ebene der Streben liegende Achse verschwenkt werden können, und daß an den Endbereichen der Streben jeweils ein Klemmelement um eine senkrecht zur Ebene der Streben gelegene Achse schwenkbar angebracht ist. Dadurch, daß die Streben untereinander und mit den Klemmelementen in der erfindungsgemäßen eise gelenkig verbunden sind, wird die Möglichkeit eröffnet, die Abmessungen des Dachankers an die Gegebenheiten des Stehfalzdaches, an welchem er zu befestigen ist, zupassen. Konkret wird hierzu die Breite des Dachankers durch Verschwenken der Streben gegeneinander auf den Stehf lzabstand des Daches eingestellt und werden im Anschluß daran die Klemmelemente gegenüber den Streben so verschwenkt, daß sie parallel zu den Stehfalzen ausgerichtet sind und an diesen fixiert werden können. Im Ergebnis ist der erfindungsgemäße Dachanker universell für Stehfalzdächer mit unterschiedlichen Stehfalzabständen geeignet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist hierbei vorgesehen, daß die Streben in ihrem Kreuzungsbereich durch einen Gewindestift des Verankerungsmittels, das in herkömmlicherweise beispielsweise als eine Öse ausgebildet sein kann, gelenkig miteinander verbunden sind, wobei der Gewindestift die Streben zweckmäßigerweise durchgreift und durch eine Mutter gesichert ist. Diese Mutter kann nach der Fixierung des Dachankers an einem Stehfalzdach mit einem vorgegebenen Drehmoment festgezo-
gen werden, so daß im Gebrauch die Streben fest miteinander verbunden sind und den erforderlichen Halt bieten.
In gleicher Weise kann es zweckmäßig sein, die Klemmelemente, die in herkömmlicher Weise als Strangpreßprofile aus insbesondere Aluminium gemäß der Norm EN AW 6060 ausgebildet sein können, an den Endbereichen der Streben durch Schrauben/Mutter-Verbindungen zu fixieren, wobei die Muttern dann zum Verschwenken der Klemmelemente gegenüber den Streben gelöst und im Gebrauch zur Erhöhung der Steifigkeit mit einem vorgegebenen Drehmoment festgezogen werden.
In Ausbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Strangpreßprofile an den Streben durch Winkelbleche befestigt sind. Diese Winkelbleche können dann an den Streben jeweils durch eine die jeweilige Strebe durchsetzende und mittels einer Mutter gesicherte Schraube gelenkig angebracht sein, und sie sind an den Strangpreßprofilen zweckmäßigerweise durch jeweils mindestens zwei Schrauben und Sicherungsmuttern derart fixiert, daß durch Festziehen der Muttern die Klemmkraft der Strangpreßprofile erhöht wird.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt
Figur 1 einen Dachanker gemäß der vorliegenden Erfindung in Draufsicht,
Figur 2 den Dachanker aus Figur 1 in Seitenansicht,
Figur 3 den Dachanker aus Figur 1 in Frontansicht und
Figur 4 in schematischer Darstellung den Dachanker aus Figur 1 in zwei Schwenklagen der Streben.
In den Figuren 1 bis 3 ist ein Dachanker 1 gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dieser Dachanker 1 dient dazu, ein nicht näher dargestelltes Absturzsicherungssystem an zwei benachbarten Stehfalzen 2 , 3 , die in Figur 1 schematisch angedeutet sind, eines ansonsten nicht näher dargestellten Stehfalzdaches anzubringen. Der Dachanker 1 umfaßt zwei Streben 4, 5 aus nichtrostendem Stahl, die eine Breite von 65 mm und eine Dicke von 3 mm besitzen. Die Streben 4, 5 sind kreuzförmig zueinander angeordnet und in ihrem sich überlappenden Mittelbereich miteinander verbunden. Die Verbindung erfolgt durch ein Verankerungsmittel 6, das als Anschlagpunkt für das Absturzsiche- rungssystem dient und von einem Gewindestift 6a mit einer daran endseitig angebrachten Öse 6b gebildet wird. Der Gewindestift 6a durchgreift hierzu entsprechende Durchgangsbohrungen der Streben 4, 5 und ist an diesen durch eine Mutter 7 befestigt.
An den axialen Endbereichen der Streben 4, 5 ist jeweils ein Klemmelement 8 vorgesehen, um den Dachanker 1 an den Stehfalzen 2, 3 des Stehfalzdaches zu fixieren, in der dargestellten Ausführungsform sind die vier Klemmelemente als Aluminium-Strangpreßprofile 8 gemäß der Norm EN WA 6060 ausgebildet und an den Streben 4, 5 durch Winkelbleche 9 befestigt. Konkret sind die Winkelbleche 9 an den Streben 4, 5 jeweils durch eine die jeweilige Strebe 4, 5 durchsetzende und mittels einer Mutter 11 gesicherte Schraube 10 angebracht, und an den Strangpreßprofilen 8 jeweils durch zwei Schrauben 12, 13 und korrespondierende Sicherungsmuttern 14, 15 fixiert. Wie insbesondere in der Figur 2 gut erkennbar ist, ist die Anordnung dabei so getroffen, daß die Strangpreßprofile 8 durch Festziehen der Muttern 14, 15 jeweils elastisch zusammengedrückt werden, so daß sich die Klemmkraft der Strangpreßprofile 8 über das Anzugsdrehmoment der Muttern 14, 15 einstellen läßt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die beiden Streben 4, 5 des Dachankers 1 nach dem Lösen der Mutter 7, welche den Gewindestift 6a des Verankerungsmittels 6 sichert, gegeneinander in der Blattebene der Figur 1 verschwenkbar, und in gleicher weise können die Strangpreßelemente 8 gegenüber den Streben 4, 5 in der Blattebene bzw. einer hierzu parallelen Ebene verschwenkt werden, wenn die Schraubverbindungen zwischen den Winkelblechen 9 und den Streben 4, 5 durch Lösen der Muttern 11 gelockert werden. Wie in Figur 4 erkennbar ist, ist es mittels dieser Gelenkverbindungen möglich, den Dachanker 1 universell an
verschiedene Stehfalzabstände anzupassen. In Figur 4a beispielsweise ist schematisch ein Dachanker 1 gemäß den Figuren 1 bis 3 gezeigt, der für eine Anbringung an einem Stehfalzdach mit einem Stehfalzabstand D bestimmt ist. Wenn dieser Dachanker 1 für ein Stehfalzdach verwendet werden soll, bei dem die Stehfalze einen geringeren Abstand d haben, werden die Streben 4, 5 aus der in Figur 4a gezeigten Lage in die in Figur 4b gezeigte Lage gegeneinander soweit verschwenkt, bis ein entsprechender Abstand d der Strangpreßprofile 8 erreicht ist. Anschließend werden die Strangpreßprofile 8 gegenüber den Streben 4, 5 so verschwenkt, daß sie parallel zu den Stehfalzen 2, 3 ausgerichtet sind und auf diese aufgesteckt werden können, und werden die Strangpreßprofile 8 an den Stehfalzen 2, 3 festgeklemmt, indem die Schrauben 12, 13 mit einem entsprechenden Drehmoment angezogen werden. Zum Abschluß werden die Schraubverbindungen zwischen den Winkelblechen 9 und den Streben 4, 5 sowie die Schraubverbindung zwischen dem Verankerungsmittel 6 und der Schraube 7 wieder festgezogen. Alle Schrauben müssen dabei mit einem Anzugsmoment von 20 Nm gesichert werden.
Der erfindungsgemäße Dachanker 1 kann somit universell für Stehfalzdächer mit verschiedenen Baubreiten der Profiltafeln und somit unterschiedlichen Stehfalzabständen eingesetzt werden. Die Einstellung erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß die Schraubverbindungen gelöst werden und dann einerseits die Streben 4, 5 gegeneinander und andererseits die Strangpreßprofile 8 gegenüber den Stre-
ben 4, 5 um parallele, senkrecht zu der Ebene der Streben 4, 5 verlaufende Achsen gegeneinander verschwenkt werden.
Die Bauteile des erfindungsgemäßen Dachankers bestehen aus nichtrostenden Materialien, um den Dachanker vor Umwelteinflüssen zu schützen.