Transportvorrichtung für den Einsatz in der endoskopischen Chirurgie
Die Erfindung betrifft eine autarke, universelle Transportvorrichtung für den Einsatz in der endoskopischen Chirurgie. Die Vorrichtung eignet sich insbesondere für den Einsatz in intrakorporalen Operationsfeldern, in denen nur durch Arbeitskanäle und unter Verwendung von Instrumenten, wie z.B. Endoskopen, operiert werden kann.
In der endoskopischen Chirurgie müssen notwendige Operationsmaterialien (z.B. Fäden), Instrumente (z.B. Gefäßklemmen), Hilfsmittel (Vorrichtungen eigener Funktionalität) und Medikamente durch einen Arbeitskanal dem intrakorporalen Operationsfeld zugeführt sowie nach ihrer individuellen Nutzung wieder evakuiert werden. Weiterhin müssen anfallende Restmaterialien (z.B. Fadenreste), Abfälle und biologisches Material (z.B. Gewebeproben) ebenfalls durch einen Arbeitskanal ausgeschleust werden. Alle derartigen Materialien und Instrumente sowie deren Zubehör werden nachfolgend „Bedarfsmaterialien und Instrumente" genannt.
Um eine ständige Zuführung und Evakuierung von Bedarfsmaterialien in das bzw. aus dem intrakorporalen Operationsfeld zu gewährleisten, müsste ein weiterer Arbeitskanal gelegt werden. Dies kommt aus medizinischen Gründen nicht in Frage.
Bei der bisher angewandten Operationstechnik werden alle benötigten Bedarfsmaterialien und Instrumente einzeln in das intrakorporale Operationsfeld gebracht. Während der Durchführung von Operationsschritten sind alle Arbeitskanäle durch endoskopische Instrumente belegt, wodurch eine Einfuhr bzw. Ausfuhr von Bedarfsmaterialien und Instrumenten nicht möglich ist. Alle
für die jeweilige Operation benötigten Bedarfsmaterialien und Instrumente werden deshalb zu Beginn der Operation in das Operationsfeld eingeschleust und an möglichst sinnvollen Orten abgelegt oder bedarfsorientiert eingebracht. Das Ablegen der Bedarfsmaterialien und Instrumente birgt das Risiko in sich, Materialien zu vergessen. Hingegen führt das bedarfsorientierte Einbringen der Materialien zu einem diskontinuierlichen Arbeiten, da die endoskopischen Instrumente dafür aus dem Arbeitskanal entfernt werden müssen. Viele einzelne Ein- und Ausfuhrvorgänge sind sehr zeitaufwendig. Nach beendetem Eingriff müssen alle restlichen Bedarfsmaterialien wieder evakuiert werden.
Parallel zur derzeitigen Operationstechnik ist bisher noch eine Vorrichtung bekannt, die durch einen Nahtmaterialbehälter und ein starres Griffstück befähigt ist, zwei Einheiten Nahtmaterial in das intrakorporalen Operationsfeld einzubringen und wieder aufzunehmen. Nachteil dieser Lösung ist die Notwendigkeit eines separaten, nur für diesen Transportvorgang nutzbaren Arbeitskanals. Für die Bedienung des Griffstückes ist außerdem eine zusätzliche Person notwendig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verringerung der Ein- und Ausfuhrvorgänge für Bedarfsmaterialien und Instrumente zu den intrakorporalen Operationsfeldern. Weiterhin besteht die Aufgabe darin, ohne einen zusätzlichen Arbeitskanal für die Ein- und Ausfuhr der Bedarfsmaterialien auszukommen.
Nach der Konzeption der Erfindung wird im intrakorporalen Operationsfeld ein Depot zur übersichtlichen Aufbewahrung der Bedarfsmaterialien sowie temporär ungenutzter Instrumente eingebracht. In diesem Depot werden in Abhängigkeit der Anforderungen Bedarfsmaterialien und eventuell Instrumente während der Operation verfügbar gehalten. Das Depot wird nachfolgend als „Transportvorrichtung" bezeichnet, wobei diese - neben der Transportfunktion - auch eine Speicher- und Zwischenspeicherfunktion erfüllt und darüber hinaus
auch die Aufnahme von Objekten, z.B. Gewebeproben oder Ähnliches, aus dem Operationsfeld für deren Ausfuhr aus dem Operationsfeld ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Transportvorrichtung gelöst.
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung für Bedarfsmaterialien und Instrumente in der endoskopischen Chirurgie zum intrakorporalen Einsatz zeichnet sich dadurch aus, dass diese durch einen Arbeitskanal in das intrakorporale Operationsfeld einführbar ausgebildet ist, wobei die ein- und auszuführenden Bedarfsmaterialien und Instrumente während des Transports an der Transportvorrichtung fixiert sind und nach Erreichen des Transportzieles mit endoskopischen Instrumenten für den Operateur entnehmbar angeordnet sind. Zur Befestigung der Transportvorrichtung im intrakorporalen Operationsfeld sind Befestigungselemente zur Fixierung der Transportvorrichtung am Gewebe des Patienten und zur Manipulation der Transportvorrichtung sind Griffösen oder Ähnliches vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung wird über einen beliebigen Arbeitskanal in das intrakorporale Operationsfeld eingeführt. Der Chirurg ist mit gängigen Instrumenten in der Lage, auf die Transportvorrichtung zuzugreifen und sie im Operationsfeld zu positionieren sowie zu befestigen. Die Befestigung erfolgt am Gewebe des Patienten an einem geeigneten Ort im Operationsfeld und wird mit Befestigungselementen realisiert. Diese Befestigungselemente sind Bestandteile der Transportvorrichtung oder erlauben als Koppelstelle für zusätzliche Elemente, wie beispielsweise die Durchführung eines Fadens, die Anbringung der Transportvorrichtung am Gewebe des Patienten. Neben der Transportfunktion dient die Vorrichtung auch als Zwischenablage für temporär ungenutzte Bedarfsmaterialien. Nach beendeter Operation wird die Befestigung im Operationsfeld mit den endoskopischen Instrumenten des Chirurgen wieder gelöst und die Transportvorrichtung durch einen beliebigen Arbeitskanal evakuiert.
Die Bestückung der Transportvorrichtung ist variabel vornehmbar und kann somit an die jeweilige Operation angepasst werden. Die Vorrichtung kann entweder im unsterilen Zustand beladen und in ihrer Gesamtheit sterilisiert oder im sterilen Operationsbereich mit sterilen Bedarfsmaterialien und Instrumenten bestückt werden.
Die Transportvorrichtung ist sterilisierbar und aus biokompatiblen Werkstoffen hergestellt und damit für den medizinischen Einsatz am Menschen geeignet.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung besteht darin, dass die Anzahl der Ein- und Ausfuhrvorgänge von Bedarfsmaterialien und Instrumenten auf je einen Vorgang minimiert wird, wodurch transportbedingte Stillstandszeiten während der Operation entfallen. Die Transportvorrichtung beansprucht während ihres Einsatzes keinen Arbeitskanal. Durch die Bereitstellung eines intrakorporalen Depots für Bedarfsmaterialien wird sowohl ein kontinuierliches Operieren als auch ein schnelles Entgegenwirken bei eventuell auftretenden Komplikationen ermöglicht, da alle notwendigen Arbeitsmittel im Depot bereits im Vorhinein zur Verfügung gestellt werden können.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig.1 : Transportvorrichtung im geschlossenen Zustand mit eingeklappten Befestigungselementen (3-dimensionale Ansicht), Fig.2: Transportvorrichtung im geschlossenen Zustand mit ausgeklappten
Befestigungselementen (3-dimensionale Ansicht), Fig.3: Transportvorrichtung im geöffneten Zustand, befestigt im Gewebe des Patienten (2-dimensionale Seitenansicht),
Fig.4: Transportvorrichtung im geöffneten Zustand, befestigt im Gewebe des Patienten (2-dimensionale Frontansicht), Fig.5: Transportvorrichtung im geöffneten Zustand, befestigt im Gewebe des
Patienten (3-dimensionale Ansicht), Fig. 6: Transportvorrichtung mit teleskopartigem Aufbau, Fig. 7: Transportvorrichtung als schalenförmiger Halbzylinder,
Fig. 8: Transportvorrichtung aus flexibler Matte im Be- und Entladezustand, Fig. 9: Transportvorrichtung aus flexibler Matte im Transportzustand.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Transportvorrichtung ist in Fig. 1 perspektivisch skizziert. Der hohizylindrische Grundkörper 1 ist aus zwei Trägerteilen 1.1 und 1.2 aufgebaut, welche entlang einer Mantellinie des zylindrischen Grundkörpers 1 mit einem Scharnier 10 derart drehbar verbunden sind, dass die Trägerteile 1.1 und 1.2 zu dem hohizylindrische Grundkörper 1 zusammenklappbar sind und dass die Trägerteile 1.1 und 1.2 durch einen Verschluss 4.1 , 4.2 miteinander verbindbar sind.
Die Trägerteile 1.1 und 1.2 sind vorzugsweise die Hälften eines entlang einer Mantellinie aufgeklappten Hohlzylinders mit den zugehörigen Stirnflächen 1.3. An den Stirnflächen 1.3 der Hohlzylinderhälften befinden sich die Griffösen 5. Weiterhin sind als Befestigungselemente Nadeln 6 zur Fixierung der Transportvorrichtung am Gewebe des Patienten 7 im intrakorporalen Operationsfeld an mindestens einem Trägerteil, z.B. 1.1, vorgesehen. Die Nadeln 6 werden durch die Betätigung eines Aktionsfeldes A in die Stellung zur Befestigung der Transportvorrichtung gebracht. Das weiterhin vorgesehene Aktionsfeld B dient dem Zugänglichmachen des Inneren der Transportvorrichtung. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird der hohizylindrische Grundkörper der Transportvorrichtung bei Betätigung des Aktionsfeldes B aufgeklappt, wodurch die Bedarfsmaterialien oder Instrumente im Inneren der Transportvorrichtung für den Chirurgen mittels endoskopischer Instrumente zugänglich werden.
Die Aktionsfläche A ist bevorzugt für die Betätigung mittels endoskopischer Geräte ausgebildet. Nach der Betätigung der Aktionsfläche A wechseln die Nadeln 6 aus einer Transportstellung in eine Befestigungsstellung, in welcher die Transportvorrichtung im Gewebe des Patienten 7 fixiert wird.
Auch die Aktionsfläche B ist bevorzugt für die Betätigung mittels endoskopischer Geräte ausgebildet. Nach der Betätigung der Aktionsfläche B löst sich der Verschluss 4.1 , 4.2, und die Trägerteile 1.1 und 1.2 klappen, von einem Scharnier 10 gehalten und von einem Federelement 8 getrieben, auseinander.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Transportvorrichtung gemäß Fig. 1 nach Betätigung des Aktionsfeldes A mit ausgeklappten Nadeln 6. Die Nadeln 6 sind nach dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gekrümmt ausgeführt, um sich im Gewebe des Patienten einzuhaken und damit die Transportvorrichtung im Operationsfeld zu fixieren.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich, wenn Saugnäpfe als Befestigungselemente an Stelle der Nadeln 6 an einem oder mehreren Trägerteilen vorgesehen werden. Damit wird erreicht, dass das umliegende Gewebe des Patienten 7 bei der Fixierung der Transportvorrichtung weniger stark mechanisch belastet wird.
Weiterhin können alternativ auch Ösen 12 vorgesehen werden, um die Transportvorrichtung während der Operation im Operationsfeld anzunähen.
In Fig. 3 ist die bereits beschriebene Transportvorrichtung im aufgeklappten Zustand dargestellt. Die Nadeln 6 fixieren die Transportvorrichtung im intrakorporalen Operationsfeld. Ein Federelement 8 sorgt für das Auseinanderklappen der Trägerteile 1.1 und 1.2, um die Zugänglichkeit zum Inneren der Transportvorrichtung zu ermöglichen.
Bevorzugt an der Innenwand der Trägerteile 1.1 und 1.2 sind Befestigungsmöglichkeiten für die Bedarfsmaterialien und Instrumente angeordnet. Vorteilhaft wird eine Haftmatte 2 zur Fixierung der Bedarfsmaterialien und Instrumente vorgesehen. Die Haftmatte 2 wird dabei in der Art eines Klettverschlusses ausgeführt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung befinden sich Klemmen zur Fixierung der Objekte im Inneren der Transportvorrichtung.
Ebenso vorteilhaft werden Adhäsionsmassen eingesetzt, um die zu transportierenden Objekte mit der Transportvorrichtung zeitweise zu verbinden.
Auch durch die Fixierung der Objekte an einer Klebematte wird die Erfindung vorteilhaft weitergebildet.
Das Verschlussteil 4.1 an dem Trägerteil 1.1 korrespondiert mit dem Verschlussteil 4.2 des Trägerteils 1.2.
Eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung in geöffnetem Zustand ist in Fig. 4 abgebildet; Fig. 5 zeigt eine 3-dimensionale Darstellung in geöffnetem Zustand. Besonders deutlich ist die Anordnung der Bedarfsmaterialien und Instrumente 3.1 , 3.2 und 3.3 im Inneren der Transportvorrichtung zu sehen.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung wird nachfolgend beschrieben.
Vor Beginn der Operation werden die Bedarfsmaterialien, wie zum Beispiel Faden mit Nadeln 3.1 , Medikamente 3.2 und Instrumente, wie zum Beispiel eine Gefäßklemme 3.3, zusammengestellt und unter sterilen Bedingungen an der Haftmatte 2 befestigt. Ist die Haftmatte 2 beladen, werden die beiden
Hälften des Hohizylinders 1.1 und 1.2 der Transportvorrichtung zusammengeklappt und mit dem Verschluss 4.1 , 4.2 verriegelt.
Der für die Einfuhr der Transportvorrichtung notwendige Arbeitskanal kann beliebig ausgewählt werden und ist bei bisher genutzten Operationstechniken bereits vorhanden. Er muss nicht zusätzlich angelegt werden.
Die Transportvorrichtung wird im verriegelten Zustand, wie in Fig.1 dargestellt, einmalig bei Operationsbeginn über einen Arbeitskanal in das Operationsfeld eingeführt und einmalig bei Operationsende über einen Arbeitskanal aus dem Operationsfeld evakuiert. Nach dem Einbringen der Transportvorrichtung in das Operationsfeld wird sie mit gängigen endoskopischen Instrumenten unter Zuhilfenahme der Griffösen 5 beliebig positioniert, befestigt und geöffnet. Die stirnseitigen Ösen 5 dienen sowohl als Positionierhilfen als auch als Griffe zur Bewegung der Transportvorrichtung mit den endoskopischen Instrumenten.
Zum Befestigen der Transportvorrichtung werden die Nadeln 6 durch Drücken auf die Aktionsfläche A und einem damit verbundenen Mechanismus ausgeklappt. Die so vorbereitete Transportvorrichtung wird durch die endoskopischen Instrumente im Gewebe des Patienten 7 bevorzugt im bzw. am Rande des Operationsfeldes befestigt.
Nach der Fixierung besitzt die Transportvorrichtung keine mechanische Verbindung zum extrakorporalen Bereich, es wird demzufolge für die Fixierung kein zusätzlicher Arbeitskanal benötigt.
Anschließend wird, durch Drücken auf die Aktionsfläche B, der Verschluss 4.1 , 4.2 entriegelt und die beiden Trägerteile des Hohizylinders 1.1 und 1.2 durch das Federelement 8 aufgeklappt. Das Federelement 8 gewährleistet während der Nutzungsphase der Transportvorrichtung, dass die Trägerteile 1.1 und 1.2 aufgeklappt bleiben. Im geöffneten Zustand sind die in der
Transportvorrichtung vorhandenen Bedarfsmaterialien und Instrumente 3.1 , 3.2 und 3.3 übersichtlich angeordnet und somit für den Chirurgen leicht zugänglich und können mit den im Operationsfeld befindlichen Instrumenten entnommen werden. Anfallende Materialreste sowie eventuell entnommene Gewebeproben werden wieder an der Haftmatte 2 befestigt. Am Ende der Operation werden die beiden Trägerteile 1.1 und 1.2 der Transportvorrichtung unter Verwendung der stirnseitigen Griffösen 5 wieder geschlossen.
Dabei verriegelt sich der Verschluss 4.1 , 4.2 selbsttätig. Anschließend werden die Nadeln 6 der Transportvorrichtung aus dem Gewebe des Patienten 7 gelöst und durch Drücken auf die Aktionsfläche A wieder eingeklappt. Das Ausschleusen der Transportvorrichtung aus dem Operationsfeld beendet den Einsatz.
Die Aktionsflächen A und B sind so ausgeführt, dass sie leicht mit den gängigen endoskopischen Instrumenten bedient werden können.
Eine weitere vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung der Erfindung ist in Fig. 6 dargestellt. Der hohizylindrische Grundkörper 1 ist dabei aus einem inneren Trägerteil 1.5 und einem äußeren Trägerteil 1.4 aufgebaut, welche teleskopartig axial ineinander verschieblich ausgebildet sind, wobei jedes Trägerteil 1.1 und 1.2 eine stirnseitige Begrenzung 1.3 des hohlzylindrischen Grundkörpers 1 aufweist.
Das innere Trägerteil 1.5 weist Nadeln 6 auf, welche beim Auseinanderschieben der Trägerteile 1.4 und 1.5 aus einer Transportstellung in die Befestigungsstellung im Gewebe des Patienten 7 wechseln.
Im Inneren der Transportvorrichtung ist eine Haftmatte 2 oder Klemmen zur Fixierung der Bedarfsmaterialien und der Instrumente 3.1, 3.2 und 3.3 vorgesehen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist im Inneren der Transportvorrichtung ein Raum vorgesehen, welcher für das aus dem Operationsfeld auszuführendes Gewebe bestimmt ist.
Um eventuell entnommene Gewebeproben voneinander oder von den Bedarfsmaterialien 3.1 , 3.2 und 3.3 räumlich trennen zu können, werden in die Transportvorrichtung, je nach Bedarf, Trennwände 9 in dafür vorgesehene Führungen eingesetzt.
Fig. 7 zeigt eine Ausbildung der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung als schalenförmigen Halbzylinder 11. In dieser Ausführung, welche besonders einfach und robust ist, sind als Befestigungselemente in der Wandung des Halbzylinders 11 Löcher 12 vorgesehen. Der Halbzylinder wird durch Stirnseiten begrenzt, an welchen die Griffösen 5 angebracht sind. Die Löcher 12 dienen der Befestigung der Transportvorrichtung an dem Gewebe des Patienten 7, indem durch diese Löcher 12 hindurch die Transportvorrichtung während der Operation am Gewebe angenäht wird.
Der schaienförmige Halbzylinder stellt eine besonders störungsunanfällige und robuste Ausführungsform der Erfindung dar, welche ohne bewegte Teile oder mechanisch komplizierte Verschlussmechanismen auskommt.
Allerdings ist in dieser Ausführung in Ermangelung einer Abdeckung der zu transportierenden Bedarfsmaterialien und Instrumente während des Transportes, eine sichere Fixierung derselben in dem schalenförmigen Halbzylinder 11 erforderlich. Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird mit einer Haftmatte 2 an der inneren Zylinderwandung gearbeitet. Diese Haftmatte 2 ist nach dieser besonderen Ausführungsform mit einem Adhäsionsklebstoff beschichtet, welche die zeitweise Fixierung der Instrumente und Bedarfmaterialien während des Transportes sicher gewährleistet, wobei nach dem Einführen der Transportvorrichtung in das
intrakorporale Operationsfeld die entsprechenden Instrumente und Bedarfsmaterialien durch die endoskopischen Instrumente unter Aufbringung von Kräften, die über den Adhäsionskräften liegen, von der Matte 2 lösbar sind.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Transportvorrichtung als flexible Matte 13 gemäß Fig. 8 ausgebildet. Die flexible Matte 13 wird dabei als rechteckige Matte aus einem flexiblen Material ausgeführt, welche entlang der in Fig. 8 dargestellten Pfeilrichtung vor dem Transport zu einem Zylinder aufgerollt wird. Im entrollten Zustand sind an der Innenseite der Matte Befestigungselemente angeordnet, welche die Aufnahme der Bedarfsmaterialien und Instrumente gestatten. Gleichfalls vorgesehen ist eine Tasche zur Aufnahme von Instrumenten 14 sowie diverse Aufnahmemöglichkeiten für die Nadeln 3.1 oder auch Medikamente 3.2 sowie Gefäßklemmen 3.3.
Bevorzugt an den Ecken der flexiblen Matte 13 sind Ösen 12 angeordnet, welche als Befestigungselemente zur Fixierung der Transportvorrichtung am Gewebe des Patienten 7 dienen. Durch diese Ösen 12 ist das zeitweise Annähen der Transportvorrichtung am Gewebe des Patienten 7 möglich.
Die flexible Matte 13 besteht aus einem sterilisierbaren Material, welches beispielsweise aus einem Gewebe oder einer Folie aus PTFE oder anderen Polymermaterialien besteht. Alternativ kommen biokompatible flexible Materialien zum Einsatz.
Im zusammengerollten Zustand wird die Transportvorrichtung durch ein Verschlussteil 4.1 mit einem dafür vorgesehenen korrespondierenden Verschlussteil 4.2 derart verschlossen, dass die flexible Matte während des Transportvorgangs im zusammengerollten zylinderförmigen Zustand verbleibt. Als Verschluss wird wiederum bevorzugt ein Klettverschluss benutzt, wobei die Häkchen am Verschlussteil 4.1 angeordnet sind.
Fig. 9 zeigt die erfindungsgemäße Transportvorrichtung gemäß Fig. 8 nun im Transportzustand. Deutlich erkennbar sind die Ösen 12 jeweils an den Ecken der flexiblen Matte 13 und die Verschlussteile 4.1 und 4.2. Die Ösen 12 dienen bevorzugt als Befestigungselemente für die Transportvorrichtung und gleichzeitig auch der Manipulation der Transportvorrichtung mittels endoskopischer Geräte und Instrumente.
Während der Nutzung der Transportvorrichtung gemäß der beschriebenen Ausführungsform im intrakorporalen Operationsfeld arbeitet diese ohne eine Energie- und/oder Informationsverbindung zum extrakorporalen Bereich.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Transportvorrichtung in ein Instrument integriert, welches üblicherweise bei Operationen in das Operationsfeld eingeführt wird. Damit wird erreicht, dass ein zusätzlicher Ein- und Ausfuhrvorgang eingespart werden kann.
Zusätzlich wird die Transportvorrichtung nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung mit Mitteln zur Ausleuchtung des Operationsfeldes und des Inneren der Transportvorrichtung ausgestattet, was zu verbesserten Operationsbedingungen für die Chirurgen führt.
Dazu ist nach dieser Ausgestaltung der Erfindung ein Energiespeicher in der Transportvorrichtung vorgesehen, der bevorzugt entlang der Wandung der Trägerteile 1.1 und 1.2 ausgebildet ist.
Alternativ wird die Transportvorrichtung mittels einer Verbindung zum extrakorporalen Bereich mit Energie versorgt.
Um den Verbrauch und den Verbleib der Bedarfsmaterialien und Instrumente der Transportvorrichtung im Verlauf der zum Teil langwierigen Operationen zu überwachen, wird nach einer Weiterbildung der Erfindung der
Beladungszustand der Transportvorrichtung mittels Sensoren überwacht und angezeigt. Die dazu erforderlichen Informationen werden über eine drahtlose oder auch drahtgebundene Übertragung an eine Anzeigeeinrichtung im extrakorporalen Bereich übermittelt und visualisiert. Ebenso ist die Position der Transportvorrichtung durch Sensoren auf diese Weise für die Chirurgen jederzeit von außen bestimmbar.
Nach einer weiteren nicht dargestellten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Transportvorrichtung dahingehend modifiziert, dass zur Befestigung der Transportvorrichtung im intrakorporalen Operationsfeld als Befestigungselement eine dünne Metallstange mit einem Durchmesser von ca. einem bis zwei Millimetern, vorzugsweise mit einem Gewinde am Ende, vorgesehen ist, welche beispielsweise bei Herzoperationen von außen mit einem Ende durch die Brustwand geführt wird und dass die Transportvorrichtung nach dem Einführen durch den Arbeitskanal an dem Ende der Metallstange durch Verschrauben, Einhaken oder Anklemmen befestigt wird. Diese Art der Fixierung der Transportvorrichtung benötigt aufgabengemäß keinen zusätzlichen Arbeitskanal, da die dünne Metallstange die Brustwand ortsunabhängig von einem Arbeitskanal durchdringt bzw. durchsticht. Diese Ausführung ist insbesondere dann vorteilhaft einsetzbar, wenn die intrakorporalen Operationsfelder gut von außen mit der Metallstange erreicht werden können und die Metallstange beim Durchdringen der Körperwand keine größeren Verletzungen von inneren Organen oder wichtigen Gefäßen verursachen kann.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
1 Grundkörper
1.1 Trägerteil (Oberteil des Hohizylinders)
1.2 Trägerteil (Unterteil des Hohizylinders)
1.3 stirnseitige Begrenzung
1.4 äußeres Trägerteil
1.5 inneres Trägerteil
2 Haftmatte
3.1 Faden mit Nadeln (angedeutete Darstellung)
3.2 Medikamente (angedeutete Darstellung)
3.3 Gefäßklemme (angedeutete Darstellung)
4.1 Verschlussteil
4.2 Verschlussteil
5 Grifföse
6 Nadeln (mit spezieller Form)
7 Gewebe des Patienten (angedeutete Darstellung)
8 Federelement
9 Trennwand
10 Scharnier
11 Halbzylinder
12 Loch oder Öse
13 flexible Matte
14 Laschen zur Aufnahme von Instrumenten
15 Tasche für Gewebe
A Aktionsfläche für Befestigungselemente im Gewebe 6
B Aktionsfläche für den Verschlussmechanismus