Filtervorrichtung bzw. schwenkbares Filtermedium für diese Filtervorrichtung
Beschreibung
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Filterung, insbesondere eine Drucknutsche, mit einem drehbar gelagerten Filtermedium nach der Gattung des Patentanspruches 1. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Drehung dieses Filtermediums nach der Gattung des Patentanspruches 2.
Filtervorrichtungen der Eingangs beschriebenen Art sind beispielsweise aus der DE 25 28 049 bekannt. Bei dem in diesem Dokument beschriebenen Filter handelt es sich um einen mit dem Gehäuse drehbar in einer Aufnahme gelagerten Filter, der zur Abreinigung des im Filter eingebauten Filtermediums um 180° gedreht werden kann. Hierdurch kann ein Filterkuchen, der sich während des Filtrierprozesses aufgebaut hat, mittels Schwerkraftunterstützung aus einer Entleerungsöffnung ausgetragen werden, um im Anschluß eine weitere Filtrierung zum Aufbau eines neuen Filterkuchens zu ermöglichen.
Zum Austragen des Filterkuchens muss das gesamte Gehäuse gedreht werden. Hierfür ist ein entsprechender gerätetechnischer Aufwand notwendig, da das Filtergehäuse ein nicht unerhebliches Eigengewicht aufweist, da es unter Druck gesetzt werden muss, um den Filtherungsprozess zu unterstützen. Außerdem hat die Entleerungsöffnung begrenzte Abmessungen, so dass der Filterkuchen nicht als Ganzes durch diese paßt. Dieser muss mit Hilfe von geeigneten Vorrichtungen vor dem Austrag zerlegt werden, so dass ein Austrag durch die Entleerungsöffnung möglich wird. Eine Vorrichtung zur Zerkleinerung muss zusätzlich vorgesehen werden, so dass auch hierdurch der konstruktive Aufwand weiter erhöht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Drehung eines Filtermediums zwecks Austrag des auf diesem aufgebauten Filterkuchens bzw. eine Filtervorrichtung mit der genannten Vorrichtung zur Drehung zu schaffen, bei der ein Austrag des Filterkuchens bei begrenztem konstruktivem Aufwand zuverlässig erfolgen kann. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 sowie 2 gelöst.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Drehung eines Filtermediums kommt insbesondere bei Drucknutschen zur Anwendung. Drucknutschen sind Filter, welche Flüssigkeiten unter Druck filtern, wobei sich auf dem Filtermedium, welches beispielsweise als Spaltfo- Iie ausgeführt sein kann, ein Filterkuchen bildet. Selbstverständlich kann die Erfindung auch bei anderen Vorrichtungen zur Filterung Verwendung finden. Hier sind zum Beispiel normale Filter der Prozesstechnik zu nennen, welche im Vergleich zur Umgebung keine nennenswerte Druckerhöhungen aufweisen.
In bekannter Weise wird die Filtervorrichtung durch ein Gehäuse gebildet, in dem ein Fil- termedium eine Roh- von einer Reinkammer trennt. Die Flüssigkeit gelangt durch einen Eintritt in das Gehäuse und verläßt dieses gefiltert durch einen Austritt. Der Eintritt ist verschließbar ausgeführt, so dass bei Verschluß desselben der am Filtermedium angelagerte Filterkuchen mittels Druckluft, welche über einen Druckluftanschluß in das Gehäuse findet, getrocknet werden kann. Anschließend wird eine Vorrichtung zur Drehung des Filtermediums bedient, so dass dieses bevorzugt eine Drehung um 180° vollführen kann. Der Austrag des Filterkuchens kann daher mit Schwerkraftunterstützung erfolgen.
Diese Vorrichtung zur Drehung ist dadurch gekennzeichnet, dass nicht, wie gemäß dem Stand der Technik, das gesamte Gehäuse sondern nur ein zu diesem Zwecke ausgebildeter Boden gedreht wird. Dieser ist mit einem Außenrand versehen, welcher im ge- schlossenen Zustand dichtend mit der zugehörigen Einbauöffnung im Gehäuse als Einbauort kommuniziert. Dies bedeutet dass im geschlossenen Zustand das Gehäuse eine geschlossene Struktur ergibt, welche die Funktion der Filterung erfüllt. Zum Austrag des Filterkuchens wird der Boden mittels einer Betätigungswelle gedreht. Dies ist ohne weiteres möglich, da die Drehachse den Außenrand des Bodens schneidet und entlang einer Symmetrieachse desselben verläuft. Auf diese Weise wird die Möglichkeit einer Drehung um 180° garantiert, wobei nach erfolgter Drehung der Außenrand wieder dichtend in der besagten Einbauöffnung zu liegen kommt.
Mit dem Boden zusammen wird das Filtermedium gedreht, welches mit diesem zusammen die Reinkammer bildet. Der Filterkuchen bildet sich damit auf der der Reinkammer abgewandten Seite des Filtermediums, so dass dieser durch die Drehung des Bodens aus dem Gehäuseinneren nach außen gekehrt wird und auf diese Weise mittels Schwerkraftunterstützung unproblematisch ausgetragen werden kann. Das Filtermedium bildet
dabei eine Ebene, auf der sich der Filterkuchen absetzt. Diese Ebene muss allerdings nicht notwendigerweise völlig eben ausgebildet sein. Vielmehr wird das Filtermedium durch die Ebene beschrieben, zum Beispiel durch den Rand bzw. durch eine gedachte umhüllende Mantelfläche um die Geometrie des Filtermediums.
Die Anordnung der Betätigungswelle in einer Symmetrielinie des Bodens setzt voraus, dass dieser eine achsensymmetrische Form aufweist. Dies kann zum Beispiel ein quadratischer, rechteckiger oder ovaler Querschnitt sein. Dabei ist der runde Querschnitt von besonderem Vorteil, da die Abdichtungsproblematik bei dieser Ausbildung am unproblematischsten ist.
Die Filtervorrichtung ist für Flüssigkeiten vorgesehen. Die Verwendung dieses Ausdruckes ist jedoch im weitesten Sinne zu verstehen. Wichtig ist nach Aufbau des Filterkuchens die Trocknung desselben von dieser Flüssigkeit. Mit der beschriebenen Filtervorrichtung können aber auch sehr dickflüssige Substanzen mit einem hohen Anteil an abzuscheidenden Partikeln gefiltert werden. Diese kommen beispielsweise zustande, wenn der beschriebene Schlamm das Produkt einer Vorfilterung ist.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Apparatur liegt darin, dass eine Abreini- gung unproblematisch möglich ist. Der Filterkuchen, der aufgrund des Trocknungsprozesses vergleichsweise hohe Festigkeiten erreichen kann, muss nicht zerkleinert werden, damit er aus dem Gehäuse ausgetragen werden kann. Vielmehr ist es durch einfache Drehung des Bodens insbesondere um 180° möglich, den Filterkuchen, der sich im Inneren des Gehäuses gebildet hat, nach außen zu kehren. Dabei ist aufgrund der Geometrie des Bodens die Öffnung, aus der der Filterkuchen ausgetragen werden kann, genauso groß, wie der Boden selbst. Daher muss der Filterkuchen nicht zerkleinert werden, sofern er rechtzeitig ausgetragen wird, bevor er eine Größe erreicht hat, die nicht mehr durch die besagte Öffnung paßt (der Filterkuchen darf eine kritische Höhe oberhalb des Filtermediums nicht überschreiten).
Andererseits ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Drehung des Filtermediums unproblematisch in der Herstellung, da sie eine geringere bewegte Masse aufweist als das komplette zu drehende Gehäuse des Filters gemäß dem Stand der Technik. Mechani- sehe Vorrichtungen im Inneren des Gehäuses, die die Zerkleinerung des Filterkuchens bewirken sollen, können komplett eingespart werden.
Der Austritt für die gereinigte Flüssigkeit kann vorteilhafterweise in einem der Wellenenden untergebracht sein. An dieser Stelle des Bodens ist eine Abdichtung besonders einfach zu verwirklichen, da der Austritt damit genau in der Drehachse des Bodens vorgesehen ist. Alternativ wäre auch eine Unterbringung an einer anderen Stelle des Bodens möglich, wobei in diesem Fall eine Trennung des Austritts von dem Boden erfolgen müßte, sobald dieser gedreht wird. Dieser konstruktive Aufwand kann jedoch ohne weiteres eingespart werden, wenn der Austritt in der beschriebenen Weise in der Welle untergebracht wird. Die Welle kann dann an ihrem Ende einen Flansch aufweisen, der mit einer Leitung versehen ist, um das gefilterte Fluid an den Ort des Einsatzes zurückzutrans- portieren. Hierbei ist nur eine abgedichtete Lagerung zwischen der Leitung und den beweglichen Teilen der Welle notwendig, da die Welle, wie oben erwähnt, einen Teil der Austrittsleitung bildet. Um den Austritt verschließbar zu gestalten, kann ein handelsübliches Ventil verwendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine weitere Druckluftleitung vor- gesehen, die zumindest im geöffneten Zustand des Bodens in die Reinkammer führt. Mit dem geöffneten Zustand des Bodens ist derjenige Zustand gemeint, bei dem der Boden zum Austrag des Filterkuchens nach außen gedreht ist. Wird in diesem Zustand die Reinkammer über die Druckluftleitung mit einem Druck beaufschlagt, so wird die schwerkraftunterstützte Abreinigung des Filtermediums durch den Druckaufbau auf der Rein- seite desselben unterstützt. Gleichzeitig kann ein Ausblasen der Filterporen erfolgen, wodurch der Druchflußwiderstand des Filtermediums auf das ursprüngliche Maß abgesenkt werden kann. Der Ausdruck Filterporen steht in diesem Zusammenhang für die in dem Filtermedium vorgesehenen Kanalstrukturen zur Durchleitung des Filtrats. Im Falle einer Spaltfolie können dies die Spalte in der Folie sein. Falls eine poröse Membran ver- wendet wird, ist mit Filterporen die Kanalstruktur zwischen den Teilchen des Filters gemeint.
Besonders vorteilhaft ist es, die Druckluftleitung in einem der Wellenenden der Betätigungswelle unterzubringen. Hierdurch lassen die sich bereits zur Unterbringung des Austrittes aufgeführten Vorteile erreichen. Eine Kombination der genannten Vorteile läßt sich erreichen, wenn eines der Wellenenden für den Austritt und das andere für die Druckluftleitung verwendet wird.
Die Trocknungsvorrichtung für den beschriebenen Filter dient der möglichst vollständigen Rückgewinnung der zu filternden Flüssigkeit bzw. der möglichst weitgehenden Trocknung
des Filterschlamms, der in dem bereits beschriebenen Filterkuchen vorliegt. Daher ist es gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, im Boden weiterhin eine Tasche zur Aufnahme der dort befindlichen Restflüssigkeit während der Drehung vorzusehen. Während des Trocknungsprozesses kann nämlich ein Teil der sich im Boden ansammelnden Flüssigkeit nicht abfließen. Ohne die Tasche würde diese Flüssigkeit bei dem Austrag des Filterkuchens zwangsläufig in die für den Filterkuchen vorgesehene Auffangvorrichtung fließen, so dass wieder eine Durchmischung stattfinden würde. Unter Zuhilfenahme der Tasche wird diese Flüssigkeit während des Abreinigungsprozesses zwischengespeichert und gelangt nach der Rückdrehung des Bodens wieder in den all- gemeinen Filterkreislauf.
Geometrisch betrachtet muss die Tasche, die zum Beispiel durch eine entsprechende Blechstruktur im Boden gebildet sein kann, derart am Boden angebracht werden, dass sie sich während der Drehung des Bodens an einer Stelle befindet, an der sich die Restflüssigkeit aufgrund der Drehbewegung sammelt. Anschließend muss die Geometrie der Tasche gewährleisten, dass die Flüssigkeit bei weiterer Drehung des Deckels in der Tasche gefangen ist, bis der Deckel in die Filterposition zurückgedreht wird.
Eine besonders kostengünstige Lösung wird erreicht, wenn der Boden in einem Ring drehbar gelagert ist, der mittels einer Flanschverbindung am Einbauort montierbar ist. Insbesondere kann der Flansch als Zwischenflansch ausgebildet sein, der entsprechend an der oberen Gehäuseglocke montiert werden kann. Im Sinne des Patentanspruches 1 ist damit der Ring als Teil des Gehäuses aufzufassen. Die Gestaltung als Zwischenflansch ermöglicht insbesondere vorteilhaft die Anordnung einer Dichtungsmanschette im Inneren des Rahmens, der dabei insbesondere ringförmig aufgebaut ist.
Dieses Dichtungsprinzip findet Anwendung bei Strömungsklappen, wie sie bei Rohrquer- schnitten größerer Abmessung Verwendung finden. Dabei kann die Dichtungsmanschette insbesondere derart ausgestaltet sein, dass sie gleichzeitig für eine Abdichtung des Zwischenflansches nach beiden Seiten der Leitung wirkt. Im Falle der Anwendung bei der genannten Filtervorrichtung ist die Leitung selbstverständlich durch die Gehäuseglocke bzw. eine untere Abschlußplatte gebildet, zwischen denen der als Zwischenflansch aus- gebildete Rahmen eingespannt ist. Durch die Einspannung wird die Dichtungsmanschette nach innen gedrückt, so dass sich eine Vorspannung ergibt, die mit dem Außenrand des Boden dichtend zusammenwirkt. Hierdurch läßt sich eine definierte Dichtwirkung erzielen, die in Abhängigkeit von der Geometrie des Zwischenflansches ohne weiteres an den aktuellen Anwendungsfall angepaßt werden kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Boden als urgeformtes Bauteil ausgebildet. Hierbei kann der Boden nach einem beliebigen Urformverfahren hergestellt sein. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung des Bodens stellt die Gusstechnik dar, bei welcher der Boden z.B. als Aluminium-Druckgussteil hergestellt ist. Durch die Ausbildung des Bodens als urgeformtes Bauteil entfallen komplizierte Arbeitsschritte wie z.B. präzises Verschweißen zweier Elemente in exaktem Winkel zueinander. Weiterhin sind weniger mechanische Nachbearbeitungen erforderlich, wodurch der Boden kostengünstig herstellbar ist. Im Vergleich zu einem, aus einzelnen Bauteilen zusammenmontierten Boden weist ein urgeformter Boden weniger Einzelteile auf, wodurch der Herstel- lungsaufwand geringer und das Teil somit preiswerter ist. Ein urgeformter Boden ist im Vergleich zu einem geschweißten Boden verzugfrei, da keine lokal eingebrachte Prozesswärme erforderlich ist. Durch konstruktive Ausgestaltungen kann der Boden eine hohe Stabilität besitzen. Hierbei ist es vorteilhaft, Rippen im Boden vorzusehen, welche eine Versteifung bewirken. Die Rippen können neben der Stabilisierung des Bodens noch weitere Aufgaben übernehmen. Hierbei können die Rippen z.B. derart gestaltet sein, dass sie eine Auflagefläche für das Filtermedium bilden.
Die Vorrichtung kann vorteilhaft mit einem Verfahren verwendet werden, welches sich vollständig automatisieren läßt. Zu diesem Zweck wird eine Steuerung angeordnet, welche die für den Abreinigungsprozess wesentlichen Parameter auswertet und so die Not- wendigkeit einer Abreinigung des Filtermediums erfasst. Hier kann z. B. mit einem Wasserstandssensor der Pegel an zu filterndem Fluid in der Rohkammer der Vorrichtung oder der Durchflusswiderstand des zu filternden Fluids am Filtermedium ermittelt werden. Wenn der Filterkuchen auf dem Filtermedium genügend groß ausgebildet ist, steigt nämlich der Druckabfall am Filtermedium, was zu einer langsameren Filtrierung des zu filtern- den Fluids bzw. einem Anstieg des Durchflusswiderstandes durch das Filtermedium führt. Damit kann der Anstieg des Pegels direkt bzw. der Anstieg des Durchflusswiderstandes indirekt für die Notwendigkeit der Abreinigung ausgewertet werden.
Anschließend wird der Trocknungsprozess gestartet, der erfahrungsgemäß immer ungefähr gleich lange dauert. Daher kann mit Hilfe eines Zeitzählers in der Steuerung ein Zeitintervall definiert werden, während dem die Trocknung des Filterkuchens erfolgt. Anschließend löst die Steuerung einen Aktuator, beispielsweise einen Schrittmotor aus, der den Boden der Vorrichtung um 180 ° drehen kann, wodurch der Filterkuchen, insbesondere mit einem Druckluftimpuls, ausgetragen wird.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Füllstand, insbesondere der Minimal- und der Maximalstand, mit einem Schwimmer-Magnetschalter erfasst. Hierbei erzeugt der Schwimmer-Magnetschalter ein Signal, welches an die Steuerung weitergegeben wird. Um Rückschlüsse auf den Zustand des Filtermediums, insbesondere die Kuchenbildung bzw. Schmutzbeladung, zu gewinnen, wird die Zeit zwischen Auslösen des Maximal-Standes und Erreichen des Minimal-Standes gemessen. Das Ausbringen des Fluids, also die Absenkung des Fluidstandes von Maximal auf Minimal, erfolgt mit Druckluft. Je nach Dauer des Ausblasvorgangs wird entweder direkt weiter filtriert oder eine Abreinigung bzw. Rückspülung des Filterelementes ausgelöst. Wenn das Ausblasen des Fluids eine vordefinierte Zeitdauer überschreitet, erfolgt die Abreinigung des Filterelementes. Hierbei wird dann mit Druckluft der Filterkuchen getrocknet und der Boden um 180° gedreht. Anschließend wird der Kuchen mit Druckluft abgesprengt. Falls das Filtermedium zugesetzt ist, so dass das Fluid nicht durch das Filtermedium abfließen kann, so erfolgt der Rückspülvorgang, bei welchem das Filtermedium entgegen der Filtrations- richtung mit Druckluft beaufschlagt wird und die Verunreinigungen abgelöst werden. Um das Filtermedium zuverlässig zu reinigen, wird noch mit dem gereinigten Fluid gespült. Anschließend kann weiter filtriert werden.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Schwimmer-Magnetschalter durch zwei Schwinggabeln ersetzt. Zur Erfassung des Füllstandes werden die Schwinggabeln zum Schwingen angeregt. In Abhängigkeit des Füllstandes änderst sich die Frequenz der Schwinggabeln, wodurch der Maimal- bzw. Minimalstand ermittelt werden kann. Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass kein Verschleiß, Verschmutzen oder Blockieren der Schwinggabeln erfolgt, wodurch die Füllstände zuverlässig ermittelt werden können.
Bei einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird der Minimalstand mit Hilfe eines Drucksensors ermittelt. Der Minimalstand ist der Moment, wenn das Fluid vollständig aus dem Entfeuchter ausgeblasen ist und sich nur noch Luft in der Rohkammer befindet. Der Drucksensor erfasst diesen Moment und meldet dies an die Steuerung, worauf der Boden gedreht und der Kuchen von dem Filtermedium abgesprengt werden kann. Das Drehen des Bodens darf aus Sicherheitsgründern erst dann erfolgen, wenn das Fluid vollständig aus dem Entfeuchter ausgetragen ist, da sonst ein Teil des Fluides unkontrolliert entweichen könnte.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und der Zeichnung hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
Zeichnung
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematischen Ausführungsbeispielen beschrieben. Hierbei zeigt
Figur 1 ein Blockschaltbild einer Anlage, in der Drucknutschen zur Anwendung kommen,
Figur 2 die erfindungsgemäße Drucknutsche im Mittelschnitt, wobei der Boden senkrecht zur Drehachse geschnitten ist,
Figur 3 eine Darstellung des Bodens aus der Filtervorrichtung gemäß Figur 2 im Mit- telschnitt, wobei dieser entlang der Drehachse liegt,
Figur 4 den Boden während der Drehbewegung in der Darstellung gemäß Figur 2,
Figur 5 einen Boden in perspektivischer Ansicht,
Figur 6 einen Boden im Schnitt entlang der Schnittlinie A-A gemäß Figur 5 und
Figur 7 einen Boden im Schnitt entlang der Schnittlinie B-B gemäß Figur 5.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Die Anlage gemäß Figur 1 kann zum Beispiel als Aufbereitungsanlage für Kühlschmierstoffe einer Maschine 10 zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken dienen. Die Maschine besitzt einen Vorlauf 11 für den Kühlschmierstoff, der über eine Maschinenpumpe 12 aus einem Reinflüssigkeitsbehälter 13 entnommen wird. Nachdem der Kühlschmier- stoff seine Aufgabe zugeführt wurde verläßt er die Maschine durch einen Rücklauf 14 und gelangt in ein Auffangbecken 15, in dem die Rückstände mittels eines Kratzbandes ausgetragen werden.
Zur abschließenden Filtrierung des Kühlschmierstoffs ist eine Batterie 16 von Drucknutschen 17a-c vorgesehen, welche parallel in verschiedenen Stadien des Filterprozesses betrieben werden. Die Drucknutsche 17a wird mittels eines Trichters 18 über eine Zuleitung 19a mit dem am Kratzband vorabgeschiedenen Substanzen befüllt. Gleichzeitig 5 dient die Drucknutsche 17a zu einer Filtrierung des über Zuleitungen 19b abgeführten Reinflüssigkeit im Nebenstrom. Zur Regelung der Nebenstromfiltration sind Ventilmechanismen 20a vorgesehen. Die Reinflüssigkeit gelangt durch ein Rückführsystem 21 zurück in den Kreislauf für das Kühlschmiermittel. Dabei baut sich in der Drucknutsche 17a ein Filterkuchen auf dem Filtermedium auf.
10 Hat der Filterkuchen seine Grenzgröße erreicht, was beispielsweise durch einen Anstieg des Durchflußwiderstands am Filtermedium sensiert werden kann, erfolgt der Entfeuchtungsvorgang, der an der Drucknutsche 17b dargestellt ist. Über ein Druckluftsystem 22 wird der Drucknutsche 17b entsprechend des Weges der zu filternden Flüssigkeit Druckluft zugeführt, welche die Restfeuchte aus dem Filterkuchen verdrängt und über das
15 Rückführsystem 21 diese Feuchtigkeit dem Schmiermittelkreislauf wieder zuführt. Die Druckluft gelangt über einen Flüssigkeitsabscheider 23 zu einem Luftaustritt 24.
Sobald der Filterkuchen vollständig getrocknet ist, beginnt der Prozess der Entleerung entsprechend der Drucknutsche 17c. Dafür wird der Boden 25 gedreht und mittels des Druckluftsystems 22 ein Überdruck in der durch einen Boden 25 gebildeten Reinkammer 20 26 aufgebaut (in Figur 1 nur bei den Drucknutschen 17a, b zu erkennen). Dadurch löst sich der Filterkuchen vom Filtermedium und fällt in einen bereitgestellten Schlammwagen 27. Zur Steuerung der geschilderten Prozesse sind im Druckluftsystem Ventilmechanismen 20b angeordnet, von denen lediglich eins exemplarisch dargestellt ist. Die Flüsse an Kühlschmiermittel und Druckluft sind durch Pfeile angedeutet.
25 In Figur 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Filtrierung, die im Ausführungsbeispiel als Drucknutsche ausgeführt ist, dargestellt. Diese weist ein Gehäuse 29 auf, welches im oberen Bereich mit einem Eintritt 30 versehen ist. Dieser weist einen Flansch 31a auf, an den ein nicht dargestelltes Absperrventil montiert werden kann. Weiterhin ist ein Flansch 31 b vorgesehen, der als Druckluftanschluß 32 dient. Das Gehäuse 29 bildet
30 eine Rohkammer 33 die durch ein Filtermedium 34 begrenzt wird. Dieses trennt in einem Boden 25 die Reinkammer 26 ab, wobei die Trennung zur Rohkammer 33 durch eine Ebene 35 erfolgt, die durch das Filtermedium 34 definiert ist.
Der Weg der Flüssigkeit durch die Drucknutsche ist durch Pfeile angedeutet. Dieses nimmt seinen Weg vom Eintritt 30 durch das Filtermedium hin zu einem Austritt 36, der in einer Drehachse des Bodens angeordnet ist. Über die Drehachse läßt sich der Boden 25 frei um 180° schwenken, was durch die gestrichelt dargestellte Kontur 38 angedeutet ist. Hierdurch kann ein Filterkuchen 39 abgereinigt werden, welcher sich auf der Rohseite des Filtermediums 34 absetzt. Das auf dem Boden befindliche Restfluid kann dabei in einer halbringförmig ausgebildeten Tasche 40 zurückgehalten werden (hierzu im folgenden mehr).
Der Boden 25 ist in einen Rahmen 41 integriert, welcher als Zwischenflansch zwischen Gehäuse 29 und einer Abschlußplatte 42 mittels Schrauben 43 eingespannt ist. Dabei kommt eine Dichtungsmanschette 44 zum Einsatz, welche sowohl die Abdichtung zum Boden 25 wie auch zum Flansch 31c des Gehäuses 29 vornimmt. Der Boden 25 ist zu diesem Zweck mit einem Außenrand 45 versehen. Boden 25, Außenrand 45, Dichtungsmanschette 44, Rahmen 41 und Abschlußplatte 42 ergeben dabei die Vorrichtung zur Drehung 46. Der Außenrand 45 kommuniziert somit mit einer Einbauöffnung 47, die durch die Dichtungsmanschette 44 gebildet ist.
In Figur 3 kann man den Schwenkmechanismus im Bezug auf eine Betätigungswelle 48 erkennen die im Schnitt dargestellt ist. Diese weist einen Flansch 31 d für einen angedeuteten Antrieb 49 auf. Die Welle ist in zwei Lagerbuchsen 50 mit Wellendichtungen 51 fixiert.
In der Betätigungswelle 48 ist eine Durchflussleitung 52 vorgesehen, durch die Druckluft zur Abreinigung des Filterkuchens geleitet werden kann. Durch Drehung der Betätigungswelle 48 in die Abreinigungsstellung wird erreicht, dass die Durchflussleitung 52 in einem Druckluftanschluss 32a kommuniziert um den Filterkuchen vom Filtermedium zu lösen. Auf diese Weise ist durch das Zusammenwirken von Druckluftanschluß 32a in der zugehörigen Lagerbuchse 50 und der Druckluftleitung 52 in der Betätigungswelle ein Ventilmechanismus verwirklicht.
Die Funktionsweise des Abreinigungsvorgangs läßt sich Figur 4 entnehmen. Der Boden 25 wird entsprechend des Pfeils 53 gedreht, wobei sich die Restflüssigkeit im Boden 25 entsprechend des gestrichelten Pfeils 54 in der halbringförmigen Tasche 40 sammelt. Der Boden 25 ist in einer Stellung von ca. 120° von der Geschlossenstellung dargestellt. Er wird um weitere 60° gedreht, um in die Offenstellung zu gelangen, wobei dabei die in Figur 3 dargestellten Kanalstrukturen mit Druckluftanschluß 32a und Druckluftleitung 52
in Kommunikation treten, wodurch der Filterkuchen (in Figur 4 nicht dargestellt) abgereinigt wird.
In Figur 5 ist ein Boden 25 in perspektivischer Ansicht dargestellt, wobei der Boden 25 in die Vorrichtung zu Drehung 46 gemäß den Figuren 2 bis 4 eingesetzt werden kann. Den Figuren 2 bis 4 entsprechende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Boden 25 ist als Gussteil, aus z.B. Aluminium-Druckguss, ausgebildet, wobei die Übergänge mit Radien versehen sind. Um die Stabilität des Bodens 25 zu verbessern, sind Rippen 55 vorgesehen, welche annähernd strahlenförmig angeordnet sind. Der Außenrand 45 verfügt in seinem Innenbereich einen Absatz 56, welcher derart ausgebildet ist, dass das Filtermedium 34 darauf befestigt werden kann. Zur sicheren Befestigung des Filtermediums 34 auf dem Boden 25 sind Bohrungen 57 vorgesehen. Die Rippen 55 besitzen eine Höhe, welche mit dem Ansatz 56 in einer Ebene liegt. Dadurch können die Rippen 55 das Filtermedium 34 abstützen, so dass sich dieses nicht durchbiegt. Die Reinkammer 26 ist in dem zwischen dem Filtermedium 34 (nicht dargestellt) und der Un- terseite des Bodens 25 gebildet, somit befinden sich die Rippen 55 in der Reinkammer 26. Die gereinigte Flüssigkeit strömt von der Reinkammer 26 gemäß Pfeil 58 zu dem Austritt 36. Damit die gereinigte Flüssigkeit aus der Filtervorrichtung austreten kann ist ein Spalt 59 vorgesehen, welcher die Reinkammer 26 korrespondierend mit dem Austritt 36 verbindet.
Der Boden 25 verfügt über einander gegenüberliegend angeordnete Lager 60, wobei in einem der Lager 60 ein Vierkant 61 und in dem anderen Lager 60 der Austritt 36 angeordnet ist. Der Vierkant 61 dient der Kraftübertragung von der Betätigungswelle 48 (gemäß Figur 3) auf den Boden 25, wodurch der Boden 25 gedreht werden kann.
In Figur 6 ist der Boden 25 im Schnitt entlang der Schnittlinie A-A gemäß Figur 5 darge- stellt, wobei das Filtermedium 34 auf den Boden montiert ist. Der Figur 5 entsprechende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. In Figur 7 ist der Boden 25 im Schnitt entlang der Schnittlinie B-B gemäß Figur 5 dargestellt. Der Figur 5 bzw. 6 entsprechende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Strömungsweg des Fluids erfolgt gemäß den Pfeilen, wobei die strichpunktierten Pfeile das Auftreffen der Rohflüssigkeit auf das Filtermedium 34 darstellen. Nachdem die Flüssigkeit gereinigt ist, strömt sie entlang der Pfeile zum Austritt 36. Um die Strömung zum Austritt 36 zu unterstützen, ist verfügt der Boden 25 über eine Ablaufschräge 62, welche zu einem Siphon 63 führt. Der Siphon 63 ist an der tiefsten Stelle in dem Boden 25 angeordnet. In dem Siphon 63 befindet sich nach dem Ausblasen ein Flüssigkeitspegel 64. Diese verbleiben-
Flüssigkeit wird beim Drehen des Bodens 25 entfernt, wobei die Flüssigkeitspegel 65, exemplarische Pegelstände darstellen.