BESCHREIBUNG
Anordnung zur Bedienung von fernsehtechnischen Geräten
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Bedienung von fernsehtechnischen Geräten.
In der Fernsehstudiotechnik werden häufig Geräte eingesetzt, die wegen einer Vielzahl von einzustellenden Größen einen erheblichen Bedienaufwand erfordern. Solche Geräte sind beispielsweise Filmabtaster einschließlich der elektronischen Nachbearbeitung von Filmen, wie beispielsweise Farbkorrektur, Kameras, Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte und Videoproj ektoren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine möglichst einfache und intuitive Bedienung derartiger Geräte zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf einem Bildschirm Bedien- und Anzeigeelemente darstellbar sind, dass der Bildschirm mit einem berührungsempfindlichen Eingabefeld versehen ist, dass der jeweilige Wert minde- stens einer einzustellenden Größe graphisch dargestellt ist und dass die mindestens eine einzustellende Größe durch Berührung des Eingabefeldes in einem die Darstellung einschließenden Berührungsbereich und Bewegung des Berührungspunktes in einer zur Änderung der einzustellenden Größe korrespondierenden Richtung einstellbar ist. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der Berührungsbereich größer als die Darstellung der einzustellenden Größe ist.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung können im einzelnen die Bedien- und Anzeigeelemente so deutlich und übersichtlich dargestellt werden, dass der Bediener für einen vorgesehenen Bedienvorgang ohne langes Nachdenken intuitiv das richtige Eingabefeld berührt. Häufig sind Bedienvorgänge unter gleichzeitiger Beobachtung eines Monitorbildes erforderlich. Insbesondere dabei weist die erfindungsgemäße Anordnung den Vorteil auf, dass Bediener das Eingabefeld berühren und den Berührungspunkt in die einzustellende Richtung bewegen können, ohne ihre Aufmerksamkeit vom Monitorbild abwenden zu müssen. Ferner ist die Bewegung relativ, das heißt, sie hängt mit der Änderung der einzu- stellenden Größe zusammen, während die Darstellung der Größe absolut ist.
Im einzelnen kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung vorgesehen sein, dass die Berührung des Eingabefeldes mit einem Finger oder mit einem geeigneten Gegenstand der jeweils einzustellenden Größe zugeordnet wird, wenn die Berührung im Berühruhgs- bereich beginnt, wobei es dann unerheblich ist, ob die Berührung innerhalb oder außerhalb des Berührungsbereichs endet.
Für eindimensionale Größen, wie beispielsweise die Sättigungseinstellung, die auf das gesamte Bild wirkt, kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung vorgesehen sein, dass das Anzeigeelement die eindimensionale Größe durch die Länge eines Rechtecks anzeigt und dass der Berührungsbereich durch ein langgestrecktes Viereck gekennzeichnet ist, das mindestens die maximale Länge einschließt.
Es sind jedoch auch häufig zweidimensionale Größen einzustellen, wie beispielsweise eine Farbe nach Farbton und Sättigung. Dies kann vorzugsweise bei der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch ermöglicht werden, dass mindestens ein Anzeigeelement ein auf einer Anzeigefläche dargestelltes Symbol ist und dass der Berührungsbereich eine die Anzeigefläche einschließende Fläche ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, dass mindestens ein Bedienelement durch eine Bewegung des Berührungspunktes um einen Drehpunkt realisiert ist, wobei die Änderung des einzustellenden Wertes von dem jeweiligen Drehwinkel bewirkt wird, und dass der Berührungsbereich wesentlich größer als die Darstellung des Bedienelementes ist. Dadurch kann der Bediener intuitiv für eine feinere Einstellung einen längeren "Hebelarm" wählen als für eine schnelle, gröbere Einstellung.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, dass zusätzlich zu der graphischen Darstellung numerische, alphanumerische und/ oder symbolische Darstellungen der jeweiligen Werte vorgesehen sind. Vorzugsweise sind dabei die numerischen, alphanumerischen und/oder symbolischen Darstellungen umschaltbar. Diese Ausgestaltung ermöglicht neben der übersichtlichen graphischen Darstellung - insbesondere durch die Länge eines Balkens - auch eine exakte numerische Anzeige oder
eine Anzeige durch Symbole oder alphanumerische Zeichen. So kann beispielsweise eine Kennlinie eingestellt werden und dabei angezeigt werden, dass diese Kennlinie einer Norm entspricht. Durch die Umschaltbarkeit können diese zusätzlichen Anzeigen den beispielsweise von Land zu Land verschiedenen Gewohnheiten der Bediener angepasst werden.
Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verhältnis zwischen der Bewegung und der Änderung der einzustellenden Größe einstellbar ist. Dabei können auch nichtlineare Kennlinien eingestellt werden, so dass beispielsweise langsame Bewegungen eine verhältnismäßig kleine Änderung der einzustellenden Größe und schnelle Bewegungen eine verhältnismäßig starke Änderung zur Folge haben.
Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, dass mehrere Bedien- und Anzeigemenüs vorgesehen sind, die mit Hilfe von auf dem berührungsempfindlichen Eingabefeld vorgesehenen Berührungsfeldern und/oder neben dem berüh- rungsempfindlichen Eingabefeld angeordneten Tasten, Drehreglern und/oder Trackballs wählbar sind.
Durch diese Aufteilung in verschiedene Bedien- und Anzeigemenüs können die einzelnen Menüs übersichtlicher gestaltet werden, so dass in der jeweiligen Betriebssituation nur die Bedien- und Anzeigeelemente vorhanden sind, die benötigt werden. Eine weitere Bedienungserleichterung kann dabei dadurch erfolgen, dass Berührungsfelder vorgesehen sind, deren Berührung den Aufruf eines untergeordneten Menüs bewirken.
Für Bediener, die ein Arbeiten mit herkömmlichen Einstellern bevorzugen, kann die erfindungsgemäße Anordnung derart ausgebildet sein, dass neben dem berührungsempfindlichen Eingabefeld Einsteller vorgesehen sind, deren jeweilige Funktion bei Aktivierung des jeweiligen Menüs am Rande des Bildschirms dargestellt ist.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch derart ausgestaltet sein, dass die jeweils eingestellten Größen an das fernsehtechnische Gerät übertragen werden und dass aus dem fernsehtechnischen Gerät empfangene eingestellte Größen zurückgesendet werden und auf dem Bildschirm angezeigt werden. Damit ist eine Kontrolle möglich, dass die
Einstellungen auch tatsächlich an das fernsehtechnische Gerät übertragen und dort verarbeitet wurden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 2 ein auf dem Bildschirm dargestelltes Bedien- und Anzeigeelement einschließlich der zur Bedienung geeigneten Bewegungen der Berührungspunkte,
Fig. 3 ein anderes Bedien- und Anzeigeelement ebenfalls mit einer Darstellung der Bewegung von Berührungspunkten,
Fig. 4 ein weiteres Bedien- und Anzeigeelement,
Fig. 5 ein Schirmbild mit mehreren Bedien- und Anzeigeelementen entsprechend einem ersten Menü,
Fig. 6 ein Schirmbild entsprechend einem zweiten und
Fig. 7 entsprechend einem dritten Menü.
In Fig. 1 ist ein Filmabtaster 1 mit einer Schnittstellen 2 zur Ausgabe der im Filmabtaster jeweils vorhandenen Einstellungen und zur Eingabe der Einstellungen versehen. Die
Schnittstelle 2 dient zur Verbindung mit einem zur erfindungsgemäßen Anordnung gehörenden Computer 4, der einerseits die Darstellung der Bedien- und Anzeigeelemente auf einem Bildschirm 5 steuert und andererseits Ausgangssignale eines berührungsempfindlichen Eingabefeldes 6 unter Berücksichtigung der Darstellung auf dem Bildschirm 5 in Daten zur Bedienung des Filmabtasters 1 umwandelt. Verfahren zur Darstellung von Bedien- und Anzeigeelementen sowie zur Auswertung der durch die Berührung des
Eingabefeldes entstehenden Signale sind an sich bekannt und brauchen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht näher erläutert zu werden.
Fig. 2 zeigt die Einstellung einer eindimensionalen Größe, die durch einen Balken 21 veränderlicher Länge angezeigt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Beispiel ist ferner eine Linie 23 dargestellt, von der aus der Balken nach links oder rechts verlaufen kann. Die Linie 23 kann für einen Normwert oder bei Größen mit wechselndem Vorzeichen für den Wert 0 stehen. Zur Bedienung des Filmabtasters wird das Eingabefeld an einer beliebigen Stelle des Berührungsbereichs 22 berührt, worauf der Berührungspunkt in Richtung der gewünschten Änderung der Größe bewegt wird. Dies kann beispielsweise bei 24 oder 25 erfolgen, wobei die Berührung bei 26 oder 27 beendet wird. Der Balken 21 verlängert sich dann beispielsweise um das Stück 28, wenn der Filmabtaster dem gegebenen Kommando gefolgt ist. Fig. 2 zeigt einen Fall, bei dem zwischen der Bewegung des Berührungspunktes und der Veränderung der einzustellenden Größe eine Untersetzung vorliegt, so dass eine Feineinstellung möglich ist.
Fig. 3 zeigt die Einstellung einer zweidimensionalen Größe, nämlich der Farbsättigung und des Farbtons innerhalb eines die möglichen Farben darstellenden Sechsecks 31, das gleichzeitig den Berührungsbereich darstellt, in welchem die Berührung des Eingabefeldes und die Bewegung des Berührungspunktes der Einstellung im Sechseck 31 zugeordnet werden. Ein Kreuz 32 stellt die jeweils eingestellte zweidimensionale Größe (Farbton und Farbsättigung) dar, die beispielsweise mit den Bewegungen von den Berührungspunkten 33, 34 nach 35, 36 in Richtung auf eine bei 37 dargestellte Einstellung verändert werden kann. Auch hier kann ein Monitorbild beobachtet werden, ohne die Aufmerksamkeit durch den Bedienvorgang abzulenken - wie es beispielsweise durch das Ergreifen eines Drehknopfes der Fall ist.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Bedien- und Anzeigeelement handelt es sich um das Bild eines Drehknopfes 11, der mit einem Zeiger 12 versehen ist. Die Winkelstellung entspricht einer zur Bedienung des Filmabtasters 1 (Fig. 1) einzustellenden Größe. Zum Drehen des "Drehknopfes" 11 wird das Eingabefeld in einem Berührungsbereich 13 um das Bild des Drehknopfes 11 berührt - beispielsweise mit dem Finger oder einem dazu
geeigneten Gegenstand - und der Berührungspunkt mit mindestens einer tangentiellen Komponente bewegt. Dazu ist es nicht erforderlich, das Bild des Zeigers 12 genau zu treffen, sondern die Bewegung des Berührungspunktes kann an einer beliebigen Stelle des Berührungsbereichs 13 außerhalb des Mittelpunktes erfolgen. Bei einer Bewegung des Berührungspunktes von 14 nach 15 oder von 16 nach 17 kann eine Feineinstellung vorgenommen werden, während bei einer Bewegung von 18 nach 19 eine schnellere Drehung bei gleicher zurückgelegter Strecke erfolgt.
Fig. 5 zeigt den Bildschirm 5 und das Eingabefeld 6 mit der Darstellung eines Menüs zur Farbeinstellung. Von einem nicht dargestellten Hauptmenü kann dieses Menü durch
Berühren des Feldes 41 "Color" erreicht werden. Dieses Menü umfasst drei zweidimensionale Bereiche 42, 43, 44 und mehrere eindimensionale Bereiche für die dort angegebenen einzustellenden Größen. An der oberen Seite des Bildschirms sind verschiedene Tasten 51 angeordnet, welche die gleiche Funktion wie die benachbart angeordneten Berührungs- felder 58 aufweisen. Rechts vom Bildschirm sind Drehknöpfe 52 angeordnet, welche je nach eingestelltem Menü verschiedene Funktionen aufweisen, die bei 53 erläutert werden. So kann beispielsweise die Größe "Master Saturation", die bei 48 angezeigt wird, durch die berührungsempfindliche Eingabe oder durch den oberen Drehknopf 52 eingestellt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit weitere Eingabegeräte, wie Maus und Trackball, vorzusehen.
Mit den am linken Rand des Bildschirms angeordneten Tasten A bis H sind weitere Funktionen aufrufbar, so kann beispielsweise mit der Taste A ein Normalwert eingestellt werden. Die Taste B dient zum Einblenden von numerischen oder alphanumerischen Angaben anstelle der Balkenanzeigen. Taste C ruft einen Hilfe-Text auf, Taste D dient zur Einstellung der Übersetzung zwischen der Bewegung des Berührungspunktes und der jeweiligen Einstellung. Die Taste E kann zum Sperren gegen unberechtigte Bedienung verwendet werden. Taste F ist nicht belegt, während mit Taste G die Bediengewalt von einem anderen Bediengerät übernommen werden kann. Schließlich dient die Taste H dem Aufruf eines zuvor besuchten Menüs.
Auf dem Bildschirm gemäß Fig. 5 befinden sich weitere Berührungsfelder 55, 56, 57, durch deren Berührung in andere Menüs gewechselt werden kann, zum Beispiel in eine Sechs-Sektor-Farbkorrektur, deren Menü in Fig. 6 gezeigt ist. Bekanntlich können bei der Sechs-Sektor-Farbkorrektur Farben, die jeweils in einen von sechs Sektoren des Farbkreises fallen bezüglich ihrer Luminanz, ihrer Sättigung und ihrer Farbton (Luminance L, Saturation S und Hue H) eingestellt werden. Welche Farben jeweils von diesen Einstellungen betroffen werden, kann in dem mit "Qualifying" bezeichneten Farbkreis 60 gewählt werden, wobei die Sektoren 61 bis 66 bezüglich ihrer Lage (Position) und Breite (Width) einzeln eingestellt werden können. Dabei können sich die Sektoren 61 bis 66 auch über- läppen. Die Einstellung erfolgt derart, dass jeweils einer der Sektoren 61 bis 66 im Farbkreis 60 angeklickt wird und daraufhin die diesem Sektor zugeordneten Einsteller 67 und 68 durch Berühren und Bewegen des Berührungspunktes eingestellt werden.
In dem mit "Modifying" bezeichneten Teil des Menüs sind jeweils für einen der Sektoren Dreifachanzeigen 71 bis 76 dargestellt. Wird eine der Dreifachanzeigen angeklickt, werden die Bedien- und Anzeigeelemente 77, 78, 79 diesem Sektor zugeordnet, wodurch für diesen Sektor die Einstellung der Luminanz, der Sättigung und des Farbtons vorgenommen werden kann.
In der in Fig. 6 dargestellten Situation sind der Sektor 63 und die Dreifachanzeige 73 aktiv mit der durch Kreuzschrafϊur dargestellten Farbe. Markierungen 69 und 70 mit der gleichen Farbe weisen daraufhin, dass die Bedien- und Anzeigeelemente 67, 68, 77, 78, 79 dieser Farbe bzw. dem Farbsektor zugeordnet sind.
Durch Berühren des Feldes 58 "Monitoring" wird ein Blockschaltbild gemäß Fig. 7 auf dem Bildschirm dargestellt. Unterhalb des Blockschaltbildes 81 befindet sich eine schematische Darstellung 82 einer Mess- und Diagnose-Einrichtung mit einem auf einen Punkt des Blockschaltbildes weisenden beweglichen Pfeil 83. Durch Berühren irgendeines Punktes kann der Pfeil 83 auf verschiedene Messpunkte eingestellt werden. Die Signale an demjenigen Messpunkt werden dann einer vorhandenen Mess- und Diagnose-Einrichtung zugeleitet und die Ergebnisse auf der Messeinrichtung (Oszilloskop, Vektorskop) angezeigt. Durch weitere berührungsempfindliche Felder können Einzelheiten zu den Mess- und Diagnose- Verfahren eingestellt werden.