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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eingeben und Auslesen von
Information mit einem flächigen
Bedienfeld, das zumindest teilweise aus mindestens einem als Braille-Zeile ausgebildeten taktilen
Ausgabeelement gebildet ist sowie mit mindestens einem schrittweise
drehbaren Eingabeelement, das pro Umdrehungsschritt mindestens einen Eingabeimpuls
generiert, wobei das Eingabeelement bezüglich der Braille-Zeile in
Richtung einer durch die Braille-Zeile aufgespannten Ebene nach
unten versetzt angeordnet ist.
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Stand der
Technik
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Aus
der
EP 1 286 323 A2 ist
bereits eine Vorrichtung zum Eingeben und Auslesen von Information
bekannt, die neben einer Braille-Zeile als Drehscheibe ausgebildete
Eingabeelemente bzw. Navigationsräder aufweist. Die beiden Navigationsräder sind
dabei jeweils rechts und links mit Abstand zur Braille-Zeile angeordnet
und können
mit Bezug zur Mittelachse der Braille-Zeile nach oben bzw. nach
unten versetzt angeordnet sein.
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Die
DE 198 279 05 C1 beschreibt
eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff,
wobei das Eingabeelement als Schaltleiste ausgebildet ist, die nach
rechts und links schaltbar bzw. nach oben und unten kippbar ist.
Die Schaltleiste ist dabei derart angeordnet, dass diese bei aufgelegten
Fingern der Haupthand mit dem jeweils freien Daumen der rechten
und linken Hand bedienbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zum Eingeben
und Auslesen von Information derart auszubilden und anzuordnen,
dass eine einfache und komfortable Bedienung derselben gewährleistet
ist.
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Darstellung
der Erfindung
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Hierdurch wird
erreicht, dass bei Einsatz von vier Fingern einer Hand zusätzlich mit dem
Daumen die Walze bedient werden kann und dabei eine äußerst bequeme
Handstellung gewährleistet
ist. Des weiteren gewährleistet
die Ausbildung als Walze, dass bei seitlichem Versatz der Hand in
jedem Fall die Bedienbarkeit der Walze gewährleistet ist. Mit Rücksicht
auf die Auflageposition einer Hand und die daraus resultierende
Daumenposition gewährleistet
die Erfindungsgemäße Breite
der Walze, nämlich
20% der Breite der Braille-Zeile in jedem Fall die Bedienbarkeit
derselben. Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass die Walze breiter
als vorgenannte 20% ausgebildet ist.
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Vorteilhaft
ist es dabei auch, dass die Walze derart im Bedienfeld integriert
ist, dass diese durch Bewegen des Daumens in horizontaler Richtung und/oder
in vertikaler Richtung bedienbar ist. Beim Bedienen der Vorrichtung
kann der Daumen entsprechend der Auflage der Bedienhand also in
etwa in horizontaler Richtung bewegt werden. Daneben ist es auch
möglich,
mit Bezug zum Rand der Vorrichtung bzw. einer Stirnfläche, die
den Bediener zugewendet ist, den Daumen auf bequeme Weise in vertikaler Richtung
zu bewegen und somit die erfindungsgemäße Walze zu bedienen.
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Dabei
ist es von Vorteil, dass zusätzlich
zu dem Bedienfeld eine das Bedienfeld nach vorne begrenzende Stirnfläche vorgesehen
ist, wobei die Walze im Bedienfeld, in der Stirnfläche oder
im Übergangsbereich
zwischen dem Bedien feld und der Stirnfläche angeordnet ist. Insbesondere
die Anordnung der Walze im Übergangsbereich
zwischen der Stirnfläche
und dem Bedienfeld gewährleistet
eine sehr bequeme Handhabung derselben, wobei neben der Daumenspitze
auch weitere Teilflächen
des Daumens, die gegen die Walze beim Bedienen anlegbar sind und
zum Bedienen derselben benutzt werden können.
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Vorteilhaft
ist es auch, dass neben der Walze mindestens eine weitere Walze
vorgesehen ist und die weitere Walze koaxial oder parallel zur Walze
angeordnet ist wobei sich auch die weitere Walze über mindestens
20% der Breite der Braille-Zeile erstreckt. Eine weitere Walze,
die koaxial zur erstgenannten Walze angeordnet ist, befindet sich
demnach neben dieser ersten Walze und kann vorzugsweise mit der
anderen Bedienhand bedient werden. Die parallele Anordnung der weiteren
Walze, also eine Anordnung der Walzen untereinander, gewährleistet
die Bedienbarkeit beider Walzen mit dem Daumen eine Bedienhand.
Damit ist zusätzlich
eine erhöhte
Vielfalt von Steuerbefehlen mittels des Daumens einer Bedienhand
generierbar.
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Zudem
ist vorteilhaft, dass die Walze und/oder die weitere Walze jeweils
mit dem Daumen der linken und/oder mit dem Daumen der rechten Hand
bedienbar ist. Wenn die beiden Walzen oder zumindest eine der Walzen
mittig zur Braille-Zeile angeordnet ist, so kann diese bequem durch
die Daumen beider Bedienhände
erreicht werden. Sollten mehrere Walzen sei es nebeneinander oder
parallel zueinander, vorgesehen sein, so sind diese ebenfalls zumindest
mit den Daumen einer Bedienhand erreichbar.
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Dabei
ist es vorteilhaft, dass jeder Bedienhand mindestens zwei parallel
angeordnete Walzen zugeordnet sind. Somit sind insgesamt mindestens vier
Walzen bedienbar, die eine entsprechende Anzahl von verschiedenen
Schaltimpulsen gewährleisten.
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Vorteilhaft
ist es auch, dass mindestens eine Walze zusätzlich als Druck- und/oder
Schiebeschalter ausgebildet ist und in einer Richtung parallel und/oder
rechtwinklig zur Drehachse schaltbar ist. Die Ausbildung als Druckschalter
stellt eine weitere Bedienfunktion der Walze dar, die Ausbildung
als zweiseitiger Schiebeschalter bei Ausführung der Schaltbewegung durch
Schieben gewährleistet
eine entsprechende Vervielfältigung
der möglichen
Schaltimpulse. Es ergeben sich dann insgesamt drei Schaltwege: einer
rechtwinklig zur Drehachse und zwei parallel zur Drehachse, nämlich jeweils
nach rechts und nach links.
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Dabei
ist es vorteilhaft dadurch, dass sich die Walze und/oder die weitere
Walze über
mindestens 50% bis maximal 100% der Breite der Braille-Zeile erstreckt.
Die breite Ausbildung der Walze gewährleistet die Bedienbarkeit
derselben mit weiteren Teilen der Bedienhand wie z.B. dem Handballen
bzw. der Handfläche.
Daneben ist ein größtmöglicher
seitlicher Versatz der Bedienhand insbesondere nach außen möglich unter
Gewährleistung
der Bedienbarkeit der jeweiligen Walze.
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Hierzu
ist es vorteilhaft, dass mit Bezug zu einer durch das Bedienfeld
und die Stirnfläche
gebildeten Bedienfläche
die Walze unmittelbar unterhalb der Braille-Zeile angeordnet ist.
Die Anordnung der Walze unmittelbar unterhalb der Braille-Zeile
dient der Anpassung an die physiognomische Ausbildung einer aufgelegten
Bedienhand, bei der der Daumen bzw. die Daumenspitze unterhalb der
Fingerspitzen der übrigen
Finger angeordnet ist. Wenn die übrigen vier
Finger also der Zeige-, der Mittel-, der Ring- und der Kleinefinger
auf der Braille-Zeile aufgelegt sind lässt sich die unterhalb angeordnete
Walze bequem durch den Daumen bedienen.
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Zudem
ist vorteilhaft, dass im Bereich der Walze mindestens ein ebenfalls
mit dem Daumen bedienbarer Schiebeschalter mit einem Verschiebeweg vorgesehen
ist. Der Einsatz eines Schiebeschalters gewährleistet die Generierung eines
weiteren Schaltsignals, wobei nicht nur ein Schaltimpuls, wie beim schrittweisen
Drehen der Walze oder beim Schalten der Walzen generiert wird, sondern
ein stufenloses Steuersignal mit erheblich größerer Länge, welches insbesondere zum
Zoomen, also zum Vergrößern oder
zum Verkleinern der zu bearbeiteten Textstelle dient.
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Dabei
ist es von Vorteil, dass mindestens ein weiterer Schiebeschalter
vorgesehen ist, wobei die Schiebeschalter mit Bezug zur Verschieberichtung nebeneinander
oder übereinander
angeordnet sind. Der Einsatz mehrerer Schiebeschalter, die zum einen bei
einer parallelen Anordnung mit dem Daumen einer Bedienhand erreichbar
sind oder bei einer Anordnung nebeneinander auch durch den Daumen
einer anderen Bedienhand erreichbar sind, erhöht die Vielfalt der möglichen
Schalt- bzw. Eingabesignale beim Lesen bzw. Bearbeiten von Texten
und ähnlichem.
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Zudem
ist es von Vorteil, dass der Verschiebeweg des Schiebeschalters
mindestens 20% der Breite der Braille-Zeile aufweist. Die Ausbildung
einer größeren Breite
als 20% der Braille-Zeile ist möglich, auch
wenn damit ein seitlicher Versatz der aufgelegten Bedienhand oder
dass Abnehmen der übrigen Teile
der Bedienhand von der Braille-Zeile zwecks Verschiebung des Schiebeschalters
notwendig ist.
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Dabei
ist es von Vorteil dass der Schiebeschalter und/oder der weitere
Schiebeschalter jeweils mit dem Daumen der linken und/oder mit dem Daumen
der rechten Hand bedienbar ist. Der Schiebeschalter kann dabei von
einem Daumen zum anderen Daumen übergeben
werden, so dass die maximale Breite bzw. der maximale Verschiebeweg
ausgenutzt werden kann.
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Zudem
ist es von Vorteil, dass der Verschiebeweg eines Schiebeschalters
zwischen 50% und maximal 100% der Breite der Braille-Zeile aufweist. Bei
einer Ausbildung des Verschiebeweges in einer Länge von 100% der Breite der
Braille-Zeile kann der entsprechende Schiebeschalter über die
Reichweite bei aufgelegter Bedienhand hinaus zusätzlich durch Lösen der
Bedienhand weiter bewegt werden oder aber von einem Daumen zum anderen
Daumen der anderen Bedienhand übergeben
werden.
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Letztlich
ist es von Vorteil dass mit Bezug zu einer durch das Bedienfeld
und die Stirnfläche
gebildeten Bedienfläche
der Schiebeschalter unmittelbar unterhalb der Walze angeordnet ist.
Dies gewährleistet
die Anpassung an die physiognomische Ausbildung einer aufgelegten
Bedienhand, bei der der Daumen bzw. die Daumenspitze unterhalb der übrigen Fingerspitzen,
also der Zeige-, der Mittel-, der Ring- und der Kleinerfingerspitze
angeordnet ist.
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Vorteilhaft
ist es hierbei auch, dass mindestens ein Schiebeschalter zusätzlich als
Druckschalter ausgebildet ist und in mindestens eine Richtung rechtwinklig
zur Schiebeachse schaltbar ist. Neben dem Einsatz als Schiebeschalter
kann dieser also auch als Schaltknopf zu Generierung eines oder mehrerer
Eingabesignale verwendet werden. Dabei kann der Schalter zum einen
durch ein seitliches Drücken
nach oben oder unter betätigt
werden. Zum anderen kann der Schalter durch Draufdrücken als Druckknopf
verwendet werden. Somit sind neben dem Verschiebesignal zusätzlich fünf verschiedene Eingabesignale
generierbar.
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Die
beschriebene Einrichtung erlaubt gerade die intuitive Bedienung
des kontrollierten Springens über
mehrere Zeilen, Sätze,
Abschnitte Seiten oder Blätter
in einem Bewegungs und Bedienvorgang, ohne die Hand von dem Eingabeelement
abzunehmen. Die Einrichtung besteht aus einer leicht rastenden Walze,
die vor einer Braille-Zeile angeordnet ist und so mit dem Daumen
bedient werden kann, ohne die Lesefinger von der Braille-Zeile zu
nehmen, d.h. Lesen und Bedienen der Walze ist mit einer Hand möglich. Die
Rastungen der Walze geben dem Benutzer eine Rückmeldung, wie viel Schaltschritte
er ausgeführt
hat. So ist eine besonders intuitive und schnelle Orientierung in
beiden Richtungen möglich, ohne
dass Schalter oder Taster gedrückt
werden müssen.
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Das
Bedienelement kann auch zur schnellen Bedienung von Auswahlmenüs in Anwenderprogrammen
benutzt werden. Es können
auch hier mehrere Schritte mit durch die Rastung fühlbarer
Rückmeldung
ausgeführt
werden. Ist man auf dem entsprechenden Menüpunkt angelangt, kann durch
Drücken
der Walze ein Bestätigungsimpuls
ausgelöst werden.
Auch das Durchblättern
von Einträgen
in einer Datenbank, von Tabellenbereichen in einer Tabellenkalkulation
u.ä. wird
erleichtert.
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Weitere
Ausgestaltungen dieser Vorrichtung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben
und wurden bereits vorstehend erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wird anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze der Vorrichtung mit Braille-Zeile und zwei koaxial angeordneten
Walzen;
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2 die
Vorrichtung gemäß 1 mit
einem zusätzlichen
Schiebeschalter 4.1;
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3a eine
Prinzipskizze einer Seitenansicht mit einer Walze im Bereich zwischen
dem Bedienfeld und der Stirnfläche;
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3b die
Anordnung der Walze im Bereich der Stirnfläche;
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4 eine
schematische Darstellung eines Teils einer Steuerlogik.
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Ausführungsbeispiele
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Die
in 1 dargestellte Vorrichtung 1 zum Eingeben
und Auslesen von Information weist eine flächiges Bedienfeld 5 auf,
in das eine Braille-Zeile 2 integriert ist. Die Braille-Zeile 2 ist
dabei Teil des Bedienfeldes 5, das sich im Ausführungsbeispiel
in etwa in horizontaler Richtung erstreckt. Die Vorrichtung 1 wird
nach vorne, also in Richtung einer nicht dargestellten Bedienperson
hin, durch eine Stirnfläche 3 begrenzt.
Das Bedienfeld 5 sowie die Stirn fläche 3 bilden dabei
eine Bedienfläche 6,
die gemäß 1 stark
abgekantet oder gemäß Ausführungsbeispiel 2 etwas
fließender,
schwach abgekantet ausgebildet sein kann.
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Im Übergangsbereich
zwischen dem Bedienfeld 5 und der Stirnfläche 3 sind
gemäß 1 zwei drehbare
Eingabeelemente, eine linke Walze 1.1 und eine weitere
rechte Walze 1.2 vorgesehen. Die jeweilige Walze 1.1, 1.2 ist
dabei drehbar ausgebildet und generiert beim Drehen mehrere Eingabeimpulse,
deren Anzahl dem jeweiligen Umdrehungsschritt, also der jeweiligen
Teilumdrehung entsprechen. Die jeweilige Walze 1.1, 1.2 weist
dabei eine Breite auf, die etwa 40% bis 45% der Breite der Braille-Zeile 2 entspricht.
Die jeweilige Walze 1.1, 1.2 ist damit bei aufgelegter
Bedienhand durch den Handballen sowie den Daumen berührbar bzw.
bedienbar. Die Walzen 1.1, 1.2 liegen so vor der
Braille-Zeile 2, dass sie diese seitlich nicht überragen.
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In
einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine dritte Walze zwischen den beiden dargestellten Walzen 1.1, 1.2 vorgesehen,
die mit den Daumen beider Bedienhände erreichbar bzw. bedienbar ist.
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Gemäß 2 ist
zusätzlich
zu den beiden Walzen 1.1, 1.2 unterhalb derselben
ein Schiebeschalter 4.1 vorgesehen, der ein dem Verschiebeweg S
in entsprechender Richtung des Doppelpfeils entsprechendes Eingabesignal
generiert. Der Schiebeschalter 4.1 ist zusätzlich als
Druckschalter ausgebildet, so dass mindestens ein weiteres Eingabesignal generierbar
ist. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Schalter
neben der Druckbetätigung
auch nach oben oder unten bewegt bzw. betätigt werden. Der dargestellte
Schiebeschalter 4.1 ist dabei im Bedienbereich beider Bedienhände, insbesondere
im Bedienbereich beider Bediendaumen, verschiebbar.
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In
einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
ist mindestens ein zweiter Schiebeschalter vorgesehen, der entweder
im Bedienbereich eines Bediendaumens oder aber im Bedienbereich
beider Bediendaumen angeordnet ist.
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Gemäß 3a ist
die Walze 1.1 um eine Drehachse 7 herum zum einen
drehbar ausgebildet und generiert beim Drehen in den Richtungen
des Pfeils 8 schrittweise eine oder mehrere Eingabeimpulse.
Die Walze 1.1 weist hierzu eine Rastung auf, so dass das
Drehen und die Signalgenerierung schrittweise erfolgt. Daneben ist
die Walze 1.1 ebenfalls rechtwinklig zu ihrer Drehachse 7 in
Richtung des Pfeils 9 verschiebbar und somit als Druckschalter ausgebildet.
Gemäß 3a befindet
sich die Walze 1.1 im Übergangsbereich
zwischen dem Bedienfeld 5 und der Stirnfläche 3,
ist also zu einem Teil von der Oberseite her und zu einem anderen
Teil von der Stirnseite 3 her zugänglich.
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Im
Gegensatz dazu ist gemäß 3b die Bedienwalze
ausschließlich
im Bereich der Stirnfläche 3 angeordnet
bzw. nur von der Stirnfläche 3 her bedienbar.
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Zusätzlich dazu,
aber nicht dargestellt, können
die Walzen entlang ihrer Drehachse 7 verschiebbar ausgebildet
sein, etwa um aus einer Mittenlage in zwei entgegengesetzte Endstellungen
verschoben zu werden. Hierdurch können weitere Schaltsignale bzw.
Schaltzustände
erzeugt werden.
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Gemäß 1, 2 bilden
das Bedienfeld sowie die Stirnfläche 3 eine
Bedienfläche 6,
in der neben der Braille-Zeile 2 die Walzen 1.1, 1.2 sowie
der Schiebeschalter 4.1 angeordnet sind.
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Die
Einrichtung umfasst eine oder mehrere Schaltwalzen 1.1, 1.2 mit
Rastung, die nach oben und unten gleichermaßen ge dreht werden können. Durch
Druck auf die Walze 1.1, 1.2 kann ein zusätzlicher
Schaltimpuls abgegeben werden.
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Die
Walze 1.1, 1.2 liegt vom Benutzer her gesehen
vor der Braille-Zeile 2, die üblicherweise mit den auf den
einzelnen Elementen der Braille-Zeile liegenden Fingern der Hand,
also Zeigefinger bis kleiner Finger, gelesen wird, in einem Gehäuse und
lässt sich
mit dem Daumen der Lesehand in beiden Richtungen rastend drehen,
ohne dass die Lesefinger von der Leseposition auf der Braille-Zeile 2 genommen werden
müssen.
Durch Drehen der Walze 1.1, 1.2 mit dem Daumen
fühlt der
Benutzer die Rastung und kann in einem Zug nach oben oder unten
einzelne oder mehrere Rastungen kontrolliert überstreichen. Mit dem Daumen
kann durch Druck auf die Walze 1.1, 1.2 ein Schaltimpuls
ausgelöst
werden. Braille-Zeilen 2 gibt es in unterschiedlichen Längen, entsprechend
kann die Schaltwalze 1.1 als einzelne Walze 1.1 oder
aber geteilt in mehrere einzelne Walzen 1.1, 1.2 ausgeführt werden.
Dabei kann den einzelnen Walzen 1.1, 1.2 eine
parallele Funktion zugeordnet werden, es ist aber auch die Zuordnung
unterschiedlicher Funktionen zu den einzelnen Walzen 1.1, 1.2 bei
einer Anordnung von mehreren Walzen 1.1, 1.2 möglich.
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Die
Anzahl der Rastungen der Walze 1.1, 1.2 ist nicht
festgelegt, die Walze 1.1, 1.2 kann mindestens
drei, üblicherweise
jedoch mehr Rastungen pro Umdrehung haben.
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Durch
Drehen der Schaltwalze 1.1, 1.2 werden bei jeder
Raststellung drehrichtungsabhängig Schaltimpulse
R und L an die Steuerlogik 10 abgegeben, 4.
Wird die Walze 1.1, 1.2 nicht bewegt, d.h. bleibt
sie in einer beliebigen Raststellung stehen, werden keine Schaltzustände bzw.
Schaltimpulse ausgegeben. Die Walze 1.1 wird daher dem
Prinzip nach als über
einen Drehwinkel angesteuerter Impulsgeber betrieben.
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Die
Impulse sind also immer nur relativ zur Bewegung der Schaltwalze 1.1, 1.2.
Durch Drücken der
Schaltwalze 1.1, 1.2 an beliebiger Stelle wird
ein Schaltimpuls S ausgegeben.
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Die
Auswertung der Schaltimpulse und die Zuordnung zu den beschriebenen
Funktionen erfolgt in der Steuerungslogik 10 des gesamten
Systems, in der Regel in dem steuernden PC. Sie kann jedoch auch
direkt in der Steuerungslogik der Braille-Zeile 2 ausgeführt werden.
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Der
Schiebeschalter bzw. Horizontalschieber 4.1 wird zur Steuerung
von Braille-Ausgaben, Sprachausgaben und Vergrößerten Darstellungen für Blinde
und hochgradig Sehbehinderte benutzt. Er besteht aus einer horizontal
verschiebbaren Taste 4.1 und einem integrierten Schalter,
der durch Druck auf diese Taste 4.1 ausgelöst wird.
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Schieber
und Schalter 4.1 können
anwendungsabhängig
mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden, wie z.B. der Schieber
zum Verschieben des „Lesefensters" in Braille- oder
Großbilddarstellung,
Verschieben der Cursormarkierung etc. Der Taster kann zur Generierung
eines Mausklick, zum Vorlesen des Wortes oder eines Buchstabens,
zum Aktivieren einer Menüposition
u.ä. verwendet
werden. Die kombinierte Anordnung beider Bedienelemente 1.1, 4.1 so
vor der Braille-Zeile 2 stellt ein besonders optimales
Bedienelement dar. Durch den Horizontalschieber 4.1 kann
eine horizontale Orientierung mit quasi-analoger Positionierung
vorgenommen werden, durch die Schaltwalze 1.1 kann kontrolliert
vertikal gesprungen werden. Durch Druck auf die Walze 1.1 oder
Druck auf den Knopf des Horizontalschiebers 4.1 können un terschiedliche
Funktionen wie z.B. oben beschrieben ausgeführt werden.
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Die
Kombination der zuvor genannten Steuerwalze 1.1 mit dem
beschriebenen Horizontalschieber 4.1 als Steuerelement
für eine
elektronische Sprachausgabe stellt auch für Nutzer einer elektronischen
Sprachausgabe erhebliche Bedienungsvorteile dar. Den kombinierten
Bedienelementen können verschiedene
Funktionen zugeordnet werden. Zusätzlich zu den Funktionen der
oben beschriebenen Schaltwalze 1.1 können Horizontalbewegungen innerhalb
eines Textes durch den Schieber 4.1 gesteuert werden, während dem
Drucktaster des Schiebers 4.1 Funktionen wie z.B. „Wort vorlesen" oder „Wort buchstabieren", aber auch „Schreibmarke
herbeiführen" zugeordnet werden.
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Elektronische
Vorlesegeräte
für Blinde
sind Geräte,
mit denen Texte gescannt, über
eine Zeichenerkennung (OCR) erkannt und durch Sprach- oder Braille-Ausgabe
oder eine Kombination aus Sprach- und Braille-Ausgabe wiedergegeben
werden. Solche Geräte
sind soweit bekannt, jedoch bietet der Horizontalschieber als Steuerelement
für ein elektronisches
Vorlesegerät
viele Vorteile. Die Bedienung der Geräte erfolgt in der Regel durch
eine Reihe von Tasten, die die Funktionen Steuern.
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Die
oben beschriebene Anordnung einer Schaltwalze 1.1 oder
die Kombination einer Schaltwalze 1.1 mit einem Horizontalschieber 4.1 können auch
bei solchen Geräten
zur Steuerung der Funktionen, zur Verbesserung der Bedienbarkeit
eingesetzt werden. Die Orientierung in einem gescannten oder gespeicherten
Text erfolgt schneller und intuitiver mit diesem neuen Bedienungselement.
Dabei könnten die
Bedienelemente am Vorlesegerät
selbst oder abgesetzt in einem separaten Bedienteil angeordnet sein.
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Es
sind Bildschirmlesegeräte
bekannt, die eine Textseite erfassen und zunächst speichern, um sie dann
vergrößert und
neu umgebrochen auf einem Bildschirm wiedergeben. Zur Steuerung
des Textausschnittes auf dem Bildschirm eines solchen Gerätes, z.
B. beim schnellen Durchblättern
von Zeilen, ist die beschriebene Anordnung der Schaltwalze 1.1 mit Horizontalschieber 4.1 ebenfalls
vorteilhaft. Die Funktionen wären
auch hier wieder ähnlich
das Durchblättern
oder Querlesen des dargestellten oder gespeicherten Textes, die
Steuerung des Lesefensters oder des Lesebereiches könnte über die
beschriebenen Steuerelemente vorteilhaft durchgeführt werden.
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- 1
- Vorrichtung,
Braille-Element
- 1.1
- Eingabeelement,
Walze
- 1.2
- Eingabeelement,
weitere Walze
- 2
- taktiles
Ausgabeelement, Braille-Zeile
- 3
- Stirnfläche
- 4.1
- Schiebeschalter,
Horizontalschieber Taste
- 5
- Bedienfeld
- 6
- Bedienfläche
- 7
- Drehachse
- 8
- Drehrichtung
- 9
- Drückrichtung
- 10
- Steuerungslogik
- s
- Verschiebeweg
des Schiebeschalters
- S
- Schaltimpuls
in Drückrichtung
- L
- Schaltimpuls
in einer Drehrichtung
- R
- Schaltimpuls
in einer Drehrichtung