SYSTEM ZUR BESTIMMUNG STRECKENABHÄNGIGER STRASSENNUTZUNGSGEBUHREN
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein zellulares Telekommunikationssystem und Verfahren zur Bestimmung streckenabhängiger Straßennutzungsgebühren.
Stand der Technik
Streckenabhängige Straßennutzungsgebühren sind seit langer Zeit aus Frankreich und Spanien zumindest für Autobahnen bekannt. In beiden Staaten werden auf bestimmten Strecken Mautstellen eingerichtet, an denen ein Verkehrsteilnehmer eine Gebühr für die Nutzung der Strecke entrichten muß. Dieses System weist unter anderem den Nachteil unnötiger Verzögerungen für die Nutzer der Strecke auf.
Daher ist es Aufgabe der Erfindung, ein System zur Verfügung zu stellen, daß eine Ermittlung von Straßengebühren ermöglicht, ohne daß ein Nutzer seine Fahrt verzögern muß.
Kurzbeschreibung der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Vorrichtung nach Anspruch 1, das zellulare Telkommunikationssystem nach Anspruch 5, die Verfahren nach Anspruch 12 und 26, sowie das Endgerät nach Anspruch 31.
Vorteilhaft ist die, zumindest näherungsweise, Bestimmung einer Fahrstrecke unter Verwendung von Elementen eines zellularen Telekommunikationssystems, beispielsweise eines Telekommunikationssystems das entsprechend UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) oder GSM (Global System for Mobile Communication) Standards operiert. Zellulare Telekommunikationssysteme sind in fast allen Industriestaaten flächendeckend im Einsatz und ihre erfindungsgemäße Nutzung senkt die Investitionskosten des erfundenen Systems. Außerdem ermöglicht das erfindungsgemäße System die Erhebung von Straßennutzungsgebühren über Landesgrenzen hinweg.
Besonders vorteilhaft ist das Erfassen von Standortdaten durch Elemente eines zellularen Telekommunikationssystems, da zellulare Telekommunikationssysteme bereits Mechanismen zur Bestimmung von Standortdaten enthalten und somit Investitionskosten vermindert werden.
Weiterhin vorteilhaft ist, dass ein Teilnehmer Vertrauen in die ordnungsgemäße
Abrechnung von Gebühren durch Anbieter von zellularen Telekommunikationssystems hat. Das erspart die Einführung einer weiteren Instanz, die erst das Vertrauen der Teilnehmer gewinnen muss.
Ebenfalls vorteilhaft ist die Möglichkeit, Standortdaten und Personendaten unter der Verwendung einer internationalen Mobilfunk Teilnehmerkennung zu anonymisieren. Dabei werden bereits bestehende Mechanismen genutzt um datenschutzrechtliche Bedenken auszuräumen. Der Gebühreneinzug kann auf die zurückgelegte Stecke bezogen werden und vermeidet dadurch die Preisgabe schutzwürdiger Informationen wie Aufenthaltsorte zu bestimmten Zeiten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Vorteilhaft ist das die Vorrichtung nach Anspruch 2 Mittel zur Berechnung einer Fahrstrecke eines Verkehrsteilnehmers aufweist. Dies erlaubt die Berechnung von Straßennutzungsgebühren unter Verwendung von Mitteln, die eine Berechnung anhand einer zurückgelegten Fahrtstrecke durchführen.
Vorteilhaft ist die Verwendung von Elementen des zellularen Telekommunikationssystems zur Berechnung von Straßennutzungsgebühren nach Anspruch 3. Die Berechnung von Gebühren für eine Vielzahl von Teilnehmern ist aufwendig und fehlerträchtig. Die bestehenden zellularen Telekommunikationssysteme enthalten bereits ausgefeilte Einrichtungen zur Berechnung von Gebühren einer Vielzahl von Teilnehmern. Diese Einrichtungen können zur Berechnung von Straßennutzungsgebühren verwendet werden. Dadurch können die Investitionen bei der Einführung des erfundenen Systems vermindert werden.
Ebenfalls vorteilhaft ist, dass mindestens eines der Elemente des zellularen Telekommunikationssystems nach Anspruch 6 dergestalt angepasst ist, dass es Standortdaten eines Verkehrsteilnehmers an die Vorrichtung schickt, wenn ein Standortwechselereignis eintritt. Dadurch wird sichergestellt, dass bei jedem Standortwechsel des Verkehrsteilnehmers ein Eintrag in den Speicher der Vorrichtung erfolgt. Ein Standortwechselereignis kann, gemäß Anspruch 7, ein Funkzellenwechsel, ein Aufenthaltsbereichswechsel, ein Dienstbereichswechsel, ein Versorgungsbereichswechsel, ein Gebührenbereichswechsel oder der Empfang eines lokalen Bakensignals sein. Die Auswahl unter verschiedenen Standortwechselereignissen hat den Vorteil, dass ein Betreiber eines Systems die gewünschte Granularität in seinem Netz einstellen kann.
Ebenfalls vorteilhaft sind die Mittel zur Identifizierung eines Verkehrsteilnehmers anhand einer Teilnehmerkennung des zellularen Telekommunikationssystems die gemäß Anspruch 8 entweder dem Verkehrsteilnehmer oder dem Verkehrsmittel zugeordnet ist. Im Falle einer dem Verkehrsteilnehmer zugeordneten Teilnehmerkennung können unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel Gebühren für einen Verkehrsteilnehmer ermittelt werden. Im Falle einer dem Verkehrsmittel zugeordneten Teilnehmerkennung können unabhängig vom Verkehrsteilnehmer Gebühren für ein Verkehrsmittel ermittelt werden. In beiden Fällen ist der Teilnehmer bzw. das Verkehrsmittel gegenüber dem System bis zum Zeitpunkt der Gebührenberechnung anonymisiert, was zusätzlich datenschutzrechtliche Vorteile bewirkt.
Vorteilhaft ist auch die Anpassung bestehender Einrichtungen des zellularen Telekommunikationsnetzes zur Ermittlung von Gebühren, dass auch dann Einträge in einen Gebührendatensatz vorgenommen werden, wenn ein Teilnehmer keine aktive Verbindung hat nach Anspruch 10. Dies erlaubt die Erhebung von strecken abhängigen Straßennutzungsgebühren ohne die Notwendigkeit einer aktiven Verbindung bei weitgehender Weiterverwendung bereits vorhandener Einrichtungen.
Ebenfalls vorteilhaft ist die Initiierung von Eintragungen in den Gebührendatensatz durch ein Endgerät durch Senden einer Nachricht. Das ermöglicht die Implementierung eines
Systems zur Erhebung von streckenabhängigen Straßennutzungsgebühren mit geringen Anpassungen bei bestehenden Einrichtungen, da Gebührendatensätze, beispielsweise für SMS (Short Message Service) Daten, bereits existieren.
Im folgenden werden die Begriffe Verkehrsteilnehmer, Teilnehmer und Verkehrsmittel synonym verwendet um die Einheit zu identifizieren, die gebührenpflichtig eine Strecke zurücklegt.
Kurzbeschreibung der Figuren
Die folgenden Figuren zeigen:
Fig. 1 : stellt ein erfindungsgemäßes System dar,
Fig. 2: stellt ein weiteres erfindungsgemäßes System dar,
Fig. 3 : stellt ein Flußdiagramm eines möglichen Ablaufs in einem Endgerät dar,
Fig. 4: zeigt ein Flußdiagramm eines weiteren möglichen Ablaufs in einem Endgerät, und
Fig. 5: zeigt eine stark vereinfachte Darstellung einer versorgungsbereichsbasierten Erstellung einer streckenabhängigen Straßengebührenberechnung.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren und Ausfuhrungsbeispielen ausführlich dargestellt. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente. Bei Begriffen die dem Fachmann in der englischsprachigen Fassung geläufiger sind, ist diese ausschließlich oder zusätzlich angegeben.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst zumindest einen Speicher S 11, S 12, BGw51, BGw52, zur Speicherung von Positionsdaten eines Verkehrsteilnehmers, Mittel zur Berechnung von Strassennutzungsgebühren B l l, B21, N51, und eine Schnittstelle II 1, 112, 121, 122, 151, 152, 153, 154, 155 zu mindestens einer Einrichtung eines zellularen
Telekommunikationsnetzes zur Übermittlung von Positionsdaten.
Die Speicherung von Daten zur Erhebung von strecken abhängigen Straßennutzungsgebühren kann in Gebührendatensätzen erfolgen wie sie bereits in zellularen Telekommunikationsnetzen für die Bestimmung von Telefongebühren verwendet werden. Bei den bestehenden Verfahren zur Erhebung von Telefongebühren werden im allgemeinen keine Gebühren für roaming oder handover eines Teilnehmers erhoben. Abweichend davon, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung, das zellulare Telekommunikationssystem und die Mittel zur Berechnung von Gebühren aus Gebührendatensätzen oder aus gespeicherten Standortdaten eines Teilnehmers dazu angepasst auch für Veränderungen des Aufenthaltsortes eines Teilnehmers Gebühren zu berechnen. Ein weiterer Unterschied zum Stand der Technik ist, dass dazu Gebührendaten auch dann ermittelt und gespeichert werden, wenn der Teilnehmer keine aktive Kommunikationsverbindung unterhält. Die Erkennung von Teilnehmern für die Gebührendaten erhoben werden, auch wenn keine aktive Kommunikationsverbindung besteht, kann beispielsweise anhand der internationalen Mobilfunkkennung IMSI
(International Mobile Subscriber Identity) oder der Mobilfunk ISDN (Integrated Services Digital Network) Kennung MSISDN (Mobile Station ISDN Number) erfolgen.
Für Teilnehmer für die Gebührendaten erhoben werden, werden Standortangaben zum Zweck der Gebührenberechnung gespeichert.
Die Angaben über einen Aufenthaltsort eines Teilnehmers können in verschiedener
Granularität erhoben werden. So können beispielsweise Standortwechselereignisse durch die Angabe des neuen Standortes angezeigt werden. Als neuer Standort wird die aktuelle Funkzelle, der Aufenthaltsbereich, der Dienstbereich, der Versorgungsbereich, der Gebührenbereich oder wenn ein lokales Bakensignal empfangen wird, der Standort oder eine Identifikation der Bake erfasst. Standortwechselereignisse können auch zum Anlass genommen werden, eine genauere Standortbestimmung eines Teilnehmers mit bekannten Standortbestimmungsmechanismen durchzuführen. Dafür können Dienste wie ortsabhängige Dienste, sogenannte location Services aktiviert werden. Bekannte Mechanismen zur Standortbestimmung beruhen auf Feldstärkemessungen, der
Auswertung von Laufzeitmessungen für Signale oder, bei entsprechend ausgestatteten Endgeräten, auf der Abfrage von mittels GPS (Global Positioning System) bestimmten Standortangaben. Ebenfall kann das Kernnetz die Erhebung einer Standortangabe für einen Teilnehmer veranlassen. Die Initiierung der Erhebung von Standortangaben kann auch durch ein Endgerät erfolgen. Die Speicherung der Standortangeben kann in den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Speicherung von Gebührendaten erfolgen. Neben den Standortangaben können auch Daten wie Verweildauer in einer Funkzelle oder anderen angegebenen Standortbereichen verarbeitet werden.
Bei leitungsvermittelten Verbindungen beispielsweise wird für einen Teilnehmer mindestens ein Gebührendatensatz angelegt. Bekannte Gebührendatensätze die in zellularen Telekommunikationssystemen bereits eingesetzt werden, sind der Kurznachrichtendienst, im Endgerät terminiert Gebührendatensatz, abgekürzt SMS-MT CDR, der Kurznachrichtendienst, im Endgerät entsprungen Gebührendatensatz, abgekürzt SMS-MO CDR, der roaming Gebührendatensatz, der Ereignis Gebührendatensatz und allgemeine Gebührendatensätze für im Endgerät entsprungene oder im Endgerät terminierte, gebührenpflichtige Dienste. In dem erfindungsgemäßen System werden in diesem Gebührendatensatz, zusätzlich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Daten, Standortangaben eines Teilnehmers gespeichert. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden diese Standortangaben zusammen mit einer Zeitinformation gespeichert.
In einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung werden Wechsel einer Funkvermittlungsstelle, genauer, des von einer Funkvermittlungsstelle versorgten Gebiets, gespeichert. Die Speicherung wird in einem Heimatregister durchgeführt und erfordert damit keine zusätzliche Signalisierung. Dabei kann das Hin-und-her- Wechseln zwischen zwei Funkvermittlungsstelle gebührenfrei bleiben. Ausländische
Funkvermittlungsstellen werden an ihrer Funkvermittlungsstellenkennung erkannt und ermöglichen dadurch die Speicherung von Gebührendaten für verschiedene Staaten in verschiedenen Gebührendatensätzen, die später zur Berechnung von Gebühren zusammengeführt werden. Für die Erhebung von Gebühren ist es erforderlich, dass ein Endgerät während der gesamten Zeit eingeschaltet ist, in der ein Verkehrsteilnehmer
gebührenpflichtig am Verkehr teilnimmt. Wie dies sichergestellt wird, wird unter anderem in den Ausführungsbeispielen beschrieben.
Auch in paketvermittelnden Systemen werden Standortangaben von Teilnehmern in der für leitungsvermittelnde Systeme beschriebenen Weise erhoben. Die Speicherung erfolgt in den für paketvermittelnde Systeme verwendeten Gebührendatensätzen. Derzeit werden beispielsweise in Systemen, die entsprechend des GPRS (General Packet Radio Service) Standards arbeiten, fünf verschiedenen Arten von Gebührendatensätzen verwendet. Dies sind der SGSN (Serving GPRS Support Node) Call Detail Record abgekürzt S-CDR, der S-SMO-CDR (SGSN Short Message Originating Call Detail Record), der S-SMT-CDR (SGSN Short Message Terminating Call Detail Record), der M-CDR (Mobility
Management Call Detail Record), und der G-CDR (Gateway GPRS Support Node Call Detail Record). Da die Mobilitätsverwaltung (mobility management) zu den Aufgaben eines versorgenden paketvermittelnden Funkvermittlungsknotens gehört, liegen zumindest die vier erstgenannten Gebührendatensätze in einem versorgenden paketvermittelnden Funkvermittlungsknoten vor, der fünfte Datensatz liegt in einem paketvermittelnden Netzübergangs-Funkvermittlungsknoten vor. Zusätzlich zu den bereits in den Gebührendatensätzen gespeicherten Daten werden Standortangaben gespeichert. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Standortangaben zusammen mit einer Zeitangabe gespeichert. Ein versorgender paketvermittelnder Funkvermittlungsknoten wird in einer Ausführungsform der Erfindung so konfiguriert, dass er in vordefinierten Zeitabständen oder zu vordefinierten Zeitpunkten einen neuen S- CDR erstellt. Die Konfigurierung von versorgenden paketvermittelnden Funkvermittlungsknoten dergestalt, dass sie nach einer vordefinierten Datenmenge oder einem vordefinierten Zeitraum einen neuen S-CDR erstellen, ist in GPRS Standards vorgesehen.
Voraussetzung für das Erheben von Gebühren ist das durchgängige Vorhandensein eines PDP Kontextes während sich ein Verkehrsteilnehmer gebührenpflichtig bewegt. Dies kann durch die in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Sicherheitsmechanismen sichergestellt werden.
Sowohl für leitungsvermittelnde als auch für paketvermittelnde
Telekommunikationssysteme gilt, das in Fällen in denen ein Endgerät ein Ereignis meldet Gebührendatensätze zur Speicherung verwendet werden, die für einem Endgerät entspringende Dienste eingesetzt werden. Beispiele dafür sind Ereignisdatensätze oder SMS-MT-CDR. In einem Fall, in dem eine Einrichtung eines erfindungsgemäßen Systems ein Gebührenereignis auslöst, wie bei einer Standortanfrage, wird zur Speicherung ein Gebührendatensatz für im Endgerät terminierte Dienste verwendet. Im dem geschilderten Fall einer Standortanfrage ist das beispielsweise ein Gebührendatensatz für im Endgerät terminierte Standortdienste, englisch mobile terminating location report call detail record, abgekürzt MT-LR-CDR. Ereignis
Gebührendatensätze können beispielsweise zur Speicherung von Passagen von lokalen Baken oder Standortwechselereignissen verwendet werden.
Die in den Gebührendatensätzen gespeicherten Informationen werden in einer Gebührenvermittlungseinrichtung, englisch billing gateway, ausgewertet und in Gebühren umgesetzt. Dazu werden beispielsweise Gebührendatensätze von einer Funkvermittlungsstelle oder einem versorgenden, paketvermittelnden Funkvermittlungsknoten, einem sogenannten Serving GPRS (General Packet Radio Service) Support Node, an eine Gebührenvermittlungseinrichtung, englisch billing Gateway, übermittelt. Diese bearbeitet die in den Gebührendatensätzen enthaltenen Daten auf und setzt sie in Gebühren um. Die entsprechende Gebührenrechnung wird, bei
Teilnehmern die keinen Vertrag mit dem Betreiber des erfundenen Systems geschlossen haben, an den Betreiber ihres Heimatsystems weitergeleitet. Die Weiterverarbeitung von Gebührendatensätzen wird in, entsprechend angepassten, bestehenden Einrichtungen zur Gebührenerhebung zellularer Telekommunikationssysteme durchgeführt.
Die Umsetzung von Standortdaten in eine Fahrtstrecke kann durch geometrische Berechnung des minimal erforderlichen Weges von einem Standort zum nächsten erfolgen. Dies wird am Beispiel des Wechsels von einer Zelle zur nächsten erläutert. Durch geometrische Berechnung eines Weges durch eine, beispielsweise als Sechseck angenäherten, Zelle, liefert eine Näherung der zurückgelegten Strecke. Die zurückgelegte Strecke kann ebenfalls durch vorherberechnete Streckenelemente zusammengesetzt
werden oder auf gespeicherten Streckenmessungen beruhen. Aus einer Folge von vorhergehender Zelle, durchfahrener Zelle und nachfolgender Zelle kann recht genau der Weg durch die durchfahrene Zelle bestimmt werden. Eine geometrische Näherung bestimmt den kürzest möglichen Weg durch eine Zelle von der Eintrittsseite zu der Seite an der die Zelle verlassen wird. Eine genauere Bestimmung kann durch die Verwendung vorherberechneter oder gemessener Wege von der vorhergehenden Zelle über die durchquerte Zelle zur nachfolgenden Zelle erfolgen. Eine noch genauere Bestimmung ist durch den Vergleich einer Folge von Standortdaten mit einer Wegekarte. Dabei können auch gespeicherte Zeitangaben und daraus berechnete Geschwindigkeiten, oder Angaben über die Verweildauer in einer Zelle verwendet werden, um auf den genutzten
Verkehrsweg und die damit zurückgelegte Strecke zu schließen. So wird im allgemeinen davon auszugehen sein, dass bei kurzer Verweildauer ein schneller Verkehrsweg wie eine Autobahn benutzt wurde. Die Länge der gefahrenen Strecke kann dann aufgrund bekannter Informationen über die Autobahn errechnet werden.
Eine auf dem verwendeten Verkehrsweg beruhende Streckenberechnung wird um so genauer, je größer die Anzahl der Zellen in einer Zellenfolge ist. So ist bei der Zugrundelegung von fünf Zellen der Verkehrsweg mit einiger Sicherheit bestimmbar.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung VI 1, sowie vier Zugangsnetzeinrichtungen RAH, RA12, RA13 und RAH. Jede dieser Zugangsnetzeinrichtungen versorgt mindestens eine Funkzelle eines zellularen Telekommunikationsnetzes. Die Funkzellen sind als Sechsecke dargestellt. Die Zugangsnetzeinrichtungen RA11 und RA12 sind mit einem Netzknoten Nil, die Zugangsnetzeinrichtungen RA13 und RAM sind mit einem Netzknoten N12 verbunden. Diese Verbindung dient unter anderem zur Signalisierung, wenn ein Teilnehmer des zellularen Telekommunikationsnetzes von einer Funkzelle in eine andere wechselt. Wenn ein Teilnehmer von einer Funkzelle in eine andere Funkzelle wechselt, wird dieser Vorgang von einer der Zugangsnetzeinrichtungen RAH, RA12, RA13, oder RAM registriert und an mindestens einen Netzknoten Nl 1, N12 mit dem die jeweilige Zugangsnetzeinrichtung verbunden ist, weitergemeldet. Die Meldung enthält zumindest eine Identifikation des Teilnehmers sowie eine Identifikation der aktuellen Funkzelle. Die
Information über einen Funkzellenwechsel wird von den Netzknoten Nl 1 oder N12 über die jeweilige Schnittstelle II 1 , 112 an die Vorichtung VI 1 gesendet. Die Vorrichtung speichert die Information in einem Speicher zur Speicherung von Standortdaten eines Teilnehmers Sl 1. Diese Speicherung kann beispielsweise zusammen mit einer Zeitinformation erfolgen. In der dargestellten Ausführungsform sind die
Zugangsnetzeinrichtungen RAH, RA12, RA13, RAM als sogenannte B-Knoten, englisch node-B und die Netzknoten Ni l , N12 sind als
Funknetzsteuerungseinrichtungen, englisch radio network Controller ausgeführt. Der Speicher Sl 1 ist mit einem Mittel zur Berechnung Bl 1 verbunden, das Mittel zur Umsetzung von gespeicherten Standortdaten eines Teilnehmers in eine Fahrstrecke enthält. In der dargestellten Ausführungsform ist das Mittel B 11 eine Gebühren Vermittlungseinrichtung. Die Gebühren Vermittlungseinrichtung Bl 1 weist weiterhin Mittel zur Berechnung einer Straßennutzungsgebühr aus Standortdaten auf. Diese Berechnung kann direkt aus den Standortdaten oder auch aus einer Fahrtstrecke berechnet werden.
In der dargestellten Ausführungsform ist der Speicher Sl 1 in einem paketvermittelnden Funkvermittlungsknoten, englisch GPRS (General Packet Radio Service) support node angeordnet. Die Mittel zum Speichern von Standortdaten können auch zusammen mit den Mitteln zur Berechnung einer Straßennutzungsgebühr aus Standortdaten und/oder Mitteln zur Umsetzung von gespeicherten Standortdaten eines Teilnehmers in eine Fahrstrecke, in einem Element angeordnet sein.
Der dargestellte Ausschnitt aus einem Versorgungsbereich eines zellularen Telekommunikationsnetzes ist in Funkzellen, dargestellt als Sechsecke, unterteilt.
Die gespeicherten Standortdaten eines Teilnehmers werden anschließend von der Gebührenvermittlungseinrichtung B l 1 in streckenabhängige Straßennutzungsgebühren umgesetzt. Zum Einzug der Gebühren können ebenfalls bestehende Einrichtungen und Mechanismen von zellularen Telekommunikationssystemen verwendet werden. Die Gebühren können zum Beispiel zusammen mit einer Telefonrechnung des Teilnehmers eingezogen werden. Dazu können die errechneten Gebühren über eine der Schnittstellen
an das zellulare Telekommunikationssystem übermittelt werden.
Bei allen Ausführungsformen der Erfindung besteht die Möglichkeit sie so zu gestalten, daß Gebühren als Abbuchungen von einem Guthaben eines Teilnehmers eingezogen werden können. Die Verwendung von Guthaben, beispielsweise über Guthabenkarten in Endgeräten, so genannte prepaid Solutions, ist bekannt. Allein Ericsson setzt im
Mobilfunkbereich fünf verschiedene Mechanismen für Verfahren mit Guthabenkarten ein wie beispielsweise hot billing, Service node PrePaid, SIM based PrePaid, und IN PrePaid. Bei der Verwendung von Guthabenkarten kann der Gebührenbetrag von einem Guthaben das auf der Karte gespeichert ist abgezogen werden. Für den Fall, dass das Guthaben auf Null sinkt, kann die Teilnahme am Verkehr beschränkt werden, beispielsweise kann über eine Schnittstelle zwischen Endgerät und Fahrzeugelektronik eine Wegfahrsperre oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung aktiviert werden. Der Einsatz von prepaid Systemen wird dadurch stark vereinfacht, dass in zellularen Telekommunikationssystemen bestehende Einrichtungen und Mechanismen zum Gebühreneinzug zum Einzug von Straßennutzungsgebühren weiterverwendet werden können. Die eventuell erforderlichen Guthabenkarten können beispielsweise über Tankstellen vertrieben werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Funkzellenwechsel abhängig von dem Vorhandensein eines Indikators durchgeführt. Dieser Indikator ist gegebenenfalls in der Identifikation einer Funkzelle enthalten. Wenn der Indikator vorhanden ist, wird eine Funkzellen aktualisierung nicht durchgeführt. Dabei wird die Aktualisierung eines Versorgungsbereichs oder eines Aufenthaltsbereichs weiterhin durchgeführt. Dies wird genauer anhand von Figur 4 beschrieben.
In einer Ausführungsform der Erfindung, wird verhindert, dass ein Endgerät des zellularen Telekommunikationssystems von einem aktiven Zustand in einen Bereitschaftsmodus wechselt. Endgeräte enthalten in einigen paketvermittelnden Netzen einen Zeitnehmerwert der festlegt, wann ein Endgerät, das keinen aktiven Paketaustausch mit dem Netz unterhält, in einen Bereitschaftsmodus wechselt. Im Bereitschaftsmodus werden keine Aktualisierungen von Funkzellen durchgeführt. Um die Aktualisierung von Funkzellen für die Bestimmung von Gebühren zu nutzen, wird der Zeitnehmerwert auf
unendlich oder einen entsprechend wirkenden Wert gesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform werden sogenannte Makrozellen definiert, die mehrere Funkzellen umfassen. Dadurch wird die Anzahl der Funkzellenaktualisierungen vermindert.
Die dargestellte Erfindung ist nicht auf den Einsatz innerhalb eines
Telekommunikationssystems beschränkt, sie ist vielmehr darauf ausgerichtet, die bestehenden Mechanismen und Verfahren für die Zusammenarbeit mehrerer Systeme verschiedener Diensteanbieter zu nutzen, auch über Landesgrenzen hinweg. Dabei ist es vorteilhaft bestehende roaming und Gebühreneinzugs Mechanismen und Vereinbarungen zwischen Diensteanbietern zu nutzen. Mehrere Systeme die angepasst wurden um streckenabhängige Straßennutungsgebühren zu bestimmen und zu erheben können Gebührenbestimmungs- und -erhebungsverfahren, wie sie aus der Gebührenbestimmung für Telekommunikationsdienste bekannt sind, weiter verwenden.
Figur 2 stellt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, sowie vier Zugangsnetzeinrichtungen RA21, RA22, RA23 und RA24 dar, die die Bereiche LA22 und LA21 versorgen. Die Zugangsnetzeinrichtungen sind als Funkbasisstationen, englisch base tranceiver stations, ausgeführt. Die Bereiche LA21, LA22 sind Aufenthaltsbereiche, englisch location areas. Dies bedeutet keine Beschränkung der Erfindung auf Aufenthaltsbereiche, da das System ebenso andere Standortangaben wie Versorgungsbereiche, englisch routing area, Dienstebereiche (service area) und Gebührenbereiche verwenden kann. Ein
Gebührenbereich ist ein räumlicher Bereich, dessen Erstreckung nicht durch technische Vorgaben eines zellularen Telekommunikationssystems definiert ist. Seine Ausdehnung beruht vielmehr auf Vorgaben, die für die Erhebung von Straßennutzungsgebühren bestimmt wurden.
Die Funkbasisstationen RA21 und RA22 sind mit einer Basisstationssteuerung N21, die Funkbasisstationen R22 und R23 mit einer Basisstationssteuerung N22 verbunden. Die Basisstationssteuerungen N21 und N22 wiederum haben über die Schnittstellen 121 und 122 eine Verbindung zu einer Vorrichtung V21. Die Vorrichtung umfasst eine Funkvermittlungsstelle S21 mit Mitteln zum Speichern von Standortdaten eines
Verkehrsteilnehmers auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind das Aufenthaltsbereichsdaten. Weiterhin enthält die Funkvermittlungsstelle S21 Mittel zur Umsetzung gespeicherter Standortdaten in eine, zumindest angenäherte, Fahrtstrecke. Weiterhin weist die Vorrichtung V21 Mittel zur Berechnung von streckenabhängigen Straßennutzungsgebühren B21, ausgeführt als Gebühren Vermittlungsstelle, auf.
Im Falle eines Standortwechselereignisses, im dargestellten Ausführungsbeispiel eines Aufenthaltsbereichswechsels eines Verkehrsteilnehmers, wird dieser Aufenthaltsbereichswechsel von einer der Funkbasisstationen RA21, RA22, RA23 oder RA24 registriert und an mindestens eine der Basisstationssteuerungen N21, N22 signalisiert. Die Signalisierung des Aufenthaltsbereichswechsels beinhaltet zumindest eine Identifikation des Teilnehmers und eine Identifikation des aktuellen Aufenthaltsbereichs. Die empfangende Basisstationssteuerung N21 oder N22 leitet die Signalisierung weiter über die Schnittstelle 121 oder 122 an die Funkvermittlungsstelle S21.
In der Funkvermittlungsstelle S21 wird der aktuelle Aufenthaltsbereich dem Teilnehmer zugeordnet und gespeichert. Diese Speicherung kann gemeinsam mit einer Zeitangabe erfolgen. Die Funkvermittlungsstelle wertet mit ihren Mitteln zur Umsetzung die gespeicherten Standortdaten aus und errechnet eine Fahrtstrecke des Teilnehmers. In einem weiteren Schritt, setzt sie diese Fahrtstrecke in einen Gebührenwert um und sendet diesen, beispielsweise in Form eines Gebührendatensatzes an eine
Gebühren vermittlungssteile B21. Die Gebührenberechnung kann auch unmittelbar aus gespeicherten Positionsdaten erfolgen.
Die Gebührenvermittlungsstelle B21 zieht die errechneten Gebühren von dem Teilnehmer ein, beispielsweise über eine Gebührenrechnung oder durch Abbuchung von einem Guthaben des Teilnehmers.
In einer anderen Ausfürungsform der Erfindung werden die Errechneten Gebühren über eine der Schnittstellen 121, 122 an das zellulare Telekommunikationssystem übermittelt und von einer Einrichtung des zellularen Telekommunikationssystems eingezogen.
Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm eines möglichen Ablaufs in einem Endgerät. Ein derartiges Endgerät kann ein in zellularen Telekommunikationssystemen übliches Endgerät sein oder ein Endgerät das besonders für den Einsatz zur Bestimmung von streckenabhängigen Straßennutzungsgebühren angepasst wurde. Ein angepasstes Endgerät kann sowohl eine Schnittstelle zu Diagnosezwecken als auch eine Schnittstelle zu einer Fahrzeugelektronik aufweisen. Die Schnittstelle zu Diagnosezwecken wird verwendet um den ordnungsgemäßen Betrieb des Endgerät sicherzustellen, beispielsweise durch Kontrollen von Wartungs- oder Ordnungskräften. Dadurch werden Defekte und Manipulationen an Endgeräten erschwert oder einfacher erkannt.
Das Flussdiagramm beginnt mit dem Startschritt 301 , der Inbetriebnahme des Geräts. Die Inbetriebnahme erfolgt beispielsweise durch Starten eines Fahrzeuges, Einbringen einer Teilnehmeridentifikationskarte, englisch SIM (Subscriber Identity Module) card, in ein Endgerät oder durch eine Teilnehmereingabe. Zwischen den Schleifenelementen 302 und 307 werden die Schritte 303, 304, 305, und 306 ausgeführt. Die Schleifenbedingung ist der aktive Betriebszustand des Endgerätes. Die Schleife wird daher mit Inbetriebnahme betreten und erst mit Ausschalten des Endgerätes verlassen. Das Endgerät wird beispielsweise durch Ausschalten des Antriebs eines Fahrzeuges ausgeschaltet.
In Schritt 303 Überwacht das Endgerät, ob ein Funkzellenwechsel stattgefunden hat. Ist dies der Fall, wird in Schritt 304 eine Identifikation der neuen Funkzelle empfangen. In Schritt 305 wird geprüft, ob die Identifikation der Funkzelle einen Indikator enthält, zur Unterdrückung von Funkzellenaktualisierungen. Falls kein solcher Indikator vorliegt, wird in Schritt 306 eine Funkzellenaktualisierung durchgeführt. Dazu wird die Identifikation der neuen Funkzelle an das zellulare Telekommunikationsnetz gesendet. In dem Fall, dass ein Indikator zur Unterdrückung von Funkzellenaktualisierungen empfangen wurde, kehrt das Endgerät zu Schritt 303 zurück und überwacht, ob ein weiterer Funkzellenwechsel stattgefunden hat.
Schritt 308 stellt das Ende des Programms dar und wird erreicht nach Abschalten des Endgerätes.
Figur 4 stellt ein Flussdiagramm eines weiteren möglichen Ablaufs in einem Endgerät
dar. Dieser Ablauf wird beispielsweise in Fällen verwendet in denen nicht nach einem Funkzellen Wechsel geprüft wird, ob die Identifikation der neuen Funkzelle einen Indikator zur Unterdrückung von Funkzellenaktualisierungen enthält. Ein Indikator wird beispielsweise dann nicht abgeprüft, wenn zwar Funkzellenwechsel als Standortwechselereignisse überwacht werden aber die Verwendung des Indikators nicht unterstützt wird, oder wenn andere Standortwechselereignisse an Stelle von Funkzellen wechseln überwacht werden.
Der Start 401 entspricht dem Start 301 und auch die Schleifenbedingung der Schleife 402, 406 entspricht der Schleifenbedingung 302, 307.
In Schritt 403 wird der Eintritt eines Standortwechselereignisses überwacht. Wird ein Standortwechselereignis erkannt, wird in Schritt 404 die entsprechende Identifikation empfangen. Derartige Identifikationen können beispielsweise eine Funkzellenidentifikation, eine Dienstbereichsidentifikation, eine Aufenthaltsbereichsidentifikation, eine Versorgungsbereichsidentifikation oder eine Gebührenbereichsidentifikation sein. Diese Identifikationen können auch implizit erfolgen, beispielsweise durch die Identifikation einer Vorrichtung des zellularen Telekommunikationsnetzes und der Zuordnung der Vorrichtung zu einem der genannten Bereiche.
In Schritt 405 wird das Standortwechselereignis an das zellulare Telekommunikationsnetz gemeldet.
Schritt 407 stellt das Ende des Programms dar und wird erreicht nach Abschalten des Endgerätes.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird in den Schritten 403 und 303 auch der Eintritt eines Ereignisses wie der Empfang eines lokalen Bakensignals überwacht. In den Schritten 304 und 404 wird dementsprechend eine Identifikation des Ereignisses, beispielsweise eine Identifikation der lokalen Bake empfangen. Das Endgerät sendet dann in Schritt 306 beziehungsweise 406 eine Identifikation der lokalen Bake an das zellulare Telekommunikationsnetz. Das Passieren der Bake wird als Standortdatum im
Netz gespeichert und zur Berechnung von streckenabhängigen Straßennutzungsgebühren verwendet.
Ereignisbasierte Standortdaten sind beispielsweise sinnvoll bei gebührenpflichtigen Brücken, bei gebührenpflichtigen Parkbereichen wie Parkhäusern, Auf- und Abfahrten von Schnellstraßen oder um Gebührenbereichsgrenzen zu markieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Endgerät eine Schnittstelle zu einer Fahrzeugelektronik auf. Das Endgerät empfängt über diese Schnittstelle Informationen über die seit der letzten Übermittlung von Standortdaten zurückgelegte Strecke und vergleicht die Strecke mit einem Schwellwert. Überschreitet die seit der letzten Übermittlung von Standortdaten zurückgelegte Strecke den Schwellwert, wird der gegenwärtige Standort des Verkehrsteilnehmers übermittelt. Anstelle oder zusätzlich dazu kann auch die seit der letzten Übermittlung von Standortdaten vergangene Zeit mit einem weiteren Seh well wert verglichen werden. Im Falle einer Überschreitung des Zeitschwellwertes wird der gegenwärtige Standort des Verkehrsteilnehmers übermittelt. Die Standortangabe kann beispielsweise per Kurznachrichtendienst SMS (short message service) oder US SD (Unstructured Supplementary Service Data) erfolgen.
Bei den in den Figuren 3, 4, und 5 dargestellten Fällen kann auf einen ständigen PDP Kontext oder einen aktiv Modus des Endgerätes verzichtet werden, wenn von einem Endgerät die Daten zu einem Kernnetz gesendet werden und eine Abbuchung von einem Guthabenkonto oder eine Abbuchung von einer Guthabenkarte in einem Endgerät erfolgt.
Figur 5 zeigt ein Beispiel einer Erstellung von streckenabhängigen Straßennutzungsgebührendatensätzen anhand einer stark vereinfachten Darstellung einer versorgungsbereichsbasierten Erstellung einer streckenabhängigen Straßen gebührenberechnung. Die dargestellten Mechanismen, Einrichtungen und das Verfahren für den Austausch von Gebührendatensätzen können ebenso für Verfahren und Systeme verwendet werden, die aufenthaltsbereichs- oder funkzellenbasiert arbeiten.
Ein Teilnehmer bewegt sich von einem Startpunkt A zu einem Endpunkt B. Dabei wechselt er durch mehrere Versorgungsbereiche von Funkvermittlungsstellen MSC51 ,
MSC52, MSC53, MSC54, und MSC55. Jede der Funkvermittlungsstellen MSC51, MSC52, MSC53, MSC54, und MSC55 erstellt mindestens eine Gebührenberechnung die sie über die jeweilige Schnittstelle 151, 152, 153, 154, oder 155 an eine Vorrichtung V51 senden. Die Vorrichtung enthält zwei Gebührenvermittlungsstellen BGw51 und BGw52.
Die Gebührenvermittlungsstellen BGw51, BGw52 senden die entstandenen
Gebührendatensätze an eine Vorrichtung zum Einzug von Gebühren N51. Diese Vorrichtung N51 errechnet einen Gebührendatensatz GBD51, der die Gebühren für die gesamte zurückgelegte Strecke umfasst. In der dargestellten Ausführungsform enthält der Gebührendatensatz GBD51 Angaben über das Land in dem die Gebühren fällig wurden, die Zeit des Standortwechselereignisses sowie die jeweilige Gebührenhöhe pro Land. Die jeweiligen Gebühren pro Land werden beispielsweise entsprechend bestehender Gebühreneinzugsabkommen zwischen Dienstanbietern verschiedener Länder eingezogen.
Die Identifizierung eines Teilnehmers erfolgt beispielsweise anhand seiner internationalen Mobilfunk Teilnehmerkennung, englisch international mobile subscriber identity.
In einer alternativen Ausführungsform werden die Gebühren durch ein Prepaid Verfahren, das ist durch Abbuchung von einem Guthaben, eingezogen. In der Ausführungsform werden Gebühren zeitnah mit ihrem Anfallen von einem Guthaben eines Teilnehmers eingezogen. In dem in Figur 5 dargestellten Beispiel in dem ein Teilnehmer von Deutschland nach Frankreich fährt werden zwei Fälle unterschieden, im ersten Fall befindet sich der Teilnehmer in dem Land, in dem er sein Guthaben erworben hat, im zweiten Fall befindet er sich in einem anderen Land, dessen Dienstanbieter aber ein Abkommen über den Gebühreneinzug mit dem Heimatdienstanbieter des Teilnehmers geschlossen hat. Im ersten Fall wird eine Gebühr nach Erkennen ihres Anfallens berechnet und von einem Guthaben, beispielsweise einer Guthabenkarte oder einem Guthabenkonto des Teilnehmers eingezogen. Wenn der Teilnehmer ein lokales Bakensignal an einer Autobahnauffahrt, einer gebührenpflichtigen Brücke, einer Mautstation oder ähnlichem passiert, wird das Ereignis an das Netz weitergeleitet. Das Netz bucht dann in beiden Fällen den entsprechenden Gebührenbetrag vom Guthaben des
Teilnehmers ab. Ist eine Abbuchung im zweiten Fall nicht möglich, weil zwar ein Abkommen über den Gebührteneinzug aber kein Abkommen über direkte Abbuchungen von einem Guthaben getroffen wurden, wird der Abbuchungsauftrag an das entsprechende Auslandsnetz weitergeleitet. Bevorzugt wird ein gleichzeitiges Abkommen über direkte Abbuchungen. Sowohl bei direkter Abbuchung, als auch bei Veranlassen des Heimatdienstanbieters des Teilnehmers zum Abbuchen, wird anschließend der entsprechende Betrag durch den gebührenerhebenden Diensteanbieter vom Heimatdienstanbieter des Teilnehmers angefordert. Die Benutzung von guthabenbasierten Gebühren in einem anderen Land als dem des Heimatdienstanbieters eines Teilnehmers ist beispielsweise durch CAMEL (Customized Applications for Mobile network Enhanced Logic) basierte Prepaid Dienste möglich.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden bestimmte Serien von internationalen Mobilfunk Teilnehmerkennungen ausschließlich zur Erhebung von Straßennutzungsgebühren verwendet. Dabei können unterschiedlichen Fahrzeugtypen unterschiedlichen Serien internationaler Mobilfünk Teilnehmerkennungen zugewiesen werden. Die Zuordnung von Fahrzeugtyp zu Serie internationaler Mobilfünk Teilnehmerkennung kann beispielsweise in mindestens einem Heimatregister gespeichert werden.
Die Höhe einer Gebühr kann abhängig gemacht werden von der Verweildauer eines Teilnehmers in einem Bereich, von dem Zeitpunkt zu dem ein Teilnehmer sich in einem Bereich aufhält, von der Art des Fahrzeugs, und von der transportierten Ladung. Eine weitere mögliche Abhängigkeit ist der Einsatz vordefinierter Bereiche die dauerhaft oder zu bestimmten Zeiten mit einer höheren Gebühr belegt werden um verkehrslenkend Einfluß auf Verkehrsteilnehmer zu nehmen. So können bekannte Verskehrsengpässe mit einer erhöhten Gebühr belegt werden. Auch kann der Verkehr zu Stosszeiten verteuert werden.
Ein weiterer Einsatz ist im schienengebundenen Verkehr möglich. Dort kann beim Betreten und Verlassen eines Bahnhofes der Standort eines Verkehrsteilnehmers erfasst werden und eine von der zurückgelegten Distanz abhängige Gebühr erhoben werden.
Diese Gebühr kann auch mit Zuschlägen bei besonders schnellen Transporten belegt werden .