Warnvorrichtung in einem bodengebundenen Fahrzeug
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Warnvorrichtung in einem bodengebundenen Fahrzeug, umfassend eine Warneinrichtung mit einer Bewegungserzeugungsanordnung zur Erzeugung einer als Bewegung fühlbaren Warnung.
Eine derartige Warenvorrichtung ist aus der DE 198 15 259 A1 bekannt. Dort wird im Falle der Überhitzung einer Kraftfahrzeugkupplung das von einer Kupplung übertragbare Drehmoment zeitlich veränderlich, beispielsweise pulsierend, gesteuert, um dadurch der Bewegung des Fahrzeugs eine ruckelnde Bewegung zu überlagern, welche vom Fahrer durch dessen Tastsinn oder /und Bewegungss nn wahrgenommen wird. Dadurch wird der Fahrer vor der Überhitzung der Kupplung gewarnt.
Darüber hinaus werden den Tast- oder/und den Bewegungssinn eines Fahrzeug- oder Flugzeugführers ansprechende Warnvorrichtungen in Luftfahrzeugen eingesetzt. Beispielsweise ist aus der US-A-6,002,349 eine Vorrichtung bekannt, die den Piloten davor warnt, dass das den Heckrotor steuernde Fußpedal sich seiner Endstellung nähert. Die Warnung wird dadurch erzeugt, dass das Fußpedal in Schwingungen versetzt wird. Der Pilot kann so erkennen, dass der Heckrotor aufgrund des fast vollständigen Durchtretens des Fußpedals bereits nahezu sein maximales Stabilisieurngsmoment liefert und eine weitere Steigerung des Drehmoments am Hauptrotor, das aufgrund von Actio = Reactio als Lagermoment auf den Helikopterkörper wirkt, kaum noch ausgeglichen werden kann.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bei bodengebundenen Fahrzeugen bereits bekannte Warnvorrichtung der eingangs genannten Art weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch eine gattungsgemäße Warnvorrichtung erreicht, bei der die Bewegungserzeugungsanordnung ausschließlich zur Erzeugung der Warnung vorgesehen ist und bei der die Bewegungerzeugungsanordnung im Bereich eines Lenkorgans des Fahrzeugs angeordnet ist.
Mit "ausschließlich" ist dabei gemeint, dass die Bewegungserzeugungsanordnung im Fahrzeug keine für den Basisbetrieb des Fahrzeugs als Fortbewegungsmittel relevante Funktion ausübt. Relevant für den Betrieb eines Fahrzeugs ist eine Funktion z. B. dann, wenn, wie im Falle der Kupplung, das Fahrzeug ohne sie aus technischen oder rechtlichen Gründen im Stra- ßenverkehr nicht eingesetzt werden kann bzw. darf.
Die Warnvorrichtung der vorliegenden Erfindung weist somit gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass durch die Ausgabe der fühlbaren Warnung, anders als bei der Beeinflussung der Kupplung und damit des Antriebsstrangs, das Betriebsverhalten des Fahrzeugs nicht beeinflusst wird. Dadurch ist sichergestellt, dass die Ausgabe der Warnung an den Fahrer den Fahrzustand des Fahrzeugs nicht verändert. Eine durch die Veränderung des Fahrzustands eventuell verursachte Gefährdung der Fahrzeuginsassen ist somit ausgeschlossen.
Durch das Vorsehen der Bewegungserzeugungsanordnung im Bereich eines Lenkorgans wird die Gefahr, dass der Fahrer die Warnung versehentlich nicht wahrnehmen könnte, auf ein Minimum reduziert, da der Fahrer üblicherweise während einer Fahrt wenigstens eine Hand am Lenkorgan hält.
Bisher in Fahrzeugen eingesetzte Warnungen, etwa in Form von Lichtzeichen, Warntönen oder Sprachausgaben, können im heutigen Straßenver-
kehr mit der Vielzahl an visuellen Eindrücken, die den Fahrer erreichen, sowie bei dem dort herrschenden Geräuschpegel leicht übersehen bzw. überhört werden. Diese Gefahr der Nichtwahrnehmung einer Warnung ist bei einer als Bewegung fühlbaren Warnung am Lenkorga'n wesentlich geringer. Um das Risiko, dass eine Warnung nicht wahrgenommen wird, noch weiter zu verringern, kann zusätzlich zur als Bewegung fühlbaren Warnung eine akustische oder/und eine visuelle Warnung ausgegeben werden.
Grundsätzlich kann die fühlbare Bewegung, die als Warnung dient, jede beliebige Bewegung sein. Denkbar ist beispielsweise eine als Schlag ausgeführte Bewegung, die beispielsweise dadurch erhalten werden kann, dass die Bewegungserzeugungsanordnung eine stoßartige Bewegung auf das Lenkorgan überträgt. Zur besseren Wahrnehmung werden bevorzugt peri- odische Bewegungen als fühlbare Warnung erzeugt. Periodische Bewegungen besitzen den Vorteil, dass dadurch zeitlich ausgedehnte Warnungen erzeugt werden können, deren Länge ein Vielfaches der Periodendauer der periodischen Bewegung ist. Derartige periodische Bewegungen können beispielsweise in zeitlichem Abstand wiederholte Schläge oder auch harmo- nische Schwingungsbewegungen sein.
Aus Gründen der Sicherheit der Fahrzeuginsassen sowie der anderen Verkehrsteilnehmer sollte darauf geachtet werden, dass die auf das Lenkorgan übertragene Bewegung derart bemessen ist, dass sie zwar durch Berührung des Lenkrads leicht wahrgenommen werden, jedoch keine wahrnehmbare Fahrtrichtungsänderung des Fahrzeugs auslösen kann.
Eine gezielte ereignisabhängige Erzeugung einer Warnung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Warnvorrichtung eine Steuervor- richtung umfasst, welche die Bewegungserzeugungsanordnung in Abhängigkeit von der aktuellen Fahrsituation oder/und dem aktuellen Fahrzeugzustand zur Erzeugung der Warnung ansteuert. Mit dem Begriff "Fahrsitua-
tion" sind dabei verschiedene, von der Bewegung des Fahrzeugs abhängige Situationen bezeichnet. Beispielsweise könnte eine Warnung in Abhängigkeit von der Querbeschleunigung des Fahrzeugs in einer Kurve, der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder des Abstands zum vorausfahrenden Fahrzeug erzeugt werden. Als weitere Möglichkeit kann die Steuervorrichtung mit einer Fahrzeugnavigationseinrichtung zusammenwirken und so beispielsweise auf ein fehlerhaftes Abbiegen, insbesondere auf die Gefahr eines fehlerhaften Einfahrens in eine Autobahn in falscher Richtung hinweisen.
In Abhängigkeit vom aktuellen Fahrzeugzustand kann die Steuervorrichtung die Bewegungserzeugungsanordnung beispielsweise im Falle eines Defekts eines Bauteils am Fahrzeug zur Erzeugung der Warnung ansteuern. So kann der Fahrer schnell und sicher darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sich das Fahrzeug nicht in technisch einwandfreiem Zustand befindet oder/und dass es in sich einem kritischen bzw. gefährlichen Betriebszustand befindet. Der Fahrer kann dann entsprechende Gegenmaßnahmen treffen.
Eine als Bewegung fühlbare Warnung kann beispielsweise dadurch ausge- löst werden, dass die Steuervorrichtung wenigstens einen Ist-Wert erhält, der zumindest einen Aspekt der aktuellen Fahrsituation oder/und des aktuellen Fahrzeugzustands repräsentiert, und diesen mit wenigstens einem entsprechenden Soll-Wert vergleicht, und dass die Steuervorrichtung die Bewegungserzeugungsanordnung nach Maßgabe des Ergebnisses dieses Vergleichs zur Erzeugung der Warnung ansteuert. Dies hat den Vorteil, dass die Warnung anhand eindeutiger, auf den Fahrzeugtyp abgestimmter Regeln ausgelöst werden kann. Dabei kann der Soll-Wert auch ein Soll- Wertebereich sein, etwa wenn es an einer Kreuzung um die Feststellung geht, in welche Richtung weitergefahren werden darf und in welche nicht.
Zur Erzeugung der fühlbaren Bewegung kann die Warnvorrichtung einen Elektromotor umfassen, bei dem eine Drehmasse bezüglich der Drehachse
asymmetrisch um diese verteilt ist, so dass es bei Drehung der Drehmasse zu einer von der Drehzahl des Elektromotors abhängigen periodischen Unwucht kommt.
Alternativ dazu kann die Bewegung auch durch einen zumindest abschnittsweise permanentmagnetischen Kern erzeugt werden, der wenigstens in seiner Ruhestellung von einer elektrisch leitenden Spule umgeben ist und der in Spulenlängsrichtung bewegbar ist. Wird die Spule von Strom durchflössen, so wird der Kern abhängig von der Polarität des von der Spule erzeugten Magnetfelds sowie abhängig von seiner eigenen Polarität aus seiner Ruhestellung in Spulenlängsrichtung bewegt werden. Durch Umpolen des an die Spule angelegten Stroms und damit des durch die Spule erzeugten Magnetfelds kann die Bewegungsrichtung des Kerns umgekehrt werden. Zusätzlich kann der Kern an einen oder an beiden Längsenden mit einer Druck- oder/und Zugfeder gekoppelt sein, so dass die Auslenkung des Kerns aus seiner Ruhestellung gegen Federkraft erfolgt. In diesem Fall besitzt das aus Feder und Kern bestehende System eine durch die Steifig- keit der Feder und die Masse des Kerns bestimmte Eigenschwingfrequenz, so dass mit dieser Anordnung auf besonders einfache Weise eine Schwin- gungsbewegung erzeugt werden kann. Darüber hinaus würde dann anstelle eines Umpolens des Magnetfelds ein einfaches Ausschalten des Magnetfelds ausreichen.
Eine weitere Vereinfachung der Anordnung aus Spule, Kern und Feder bzw. Federn kann dadurch erfolgen, dass die Bewegung des Kerns selbst zum Ausschalten des durch die Spule fließenden Stroms genutzt wird. Dies kann konstruktiv so gelöst sein, dass der Kern einen Teil der Stromzufuhrleitung zur Versorgung der Spule bildet, wobei eine Stromversorgung der Spule nur im Bereich der Ruhestellung des Kerns erfolgen kann. Wird nun die Spule über den Kern mit einem Gleichstrom versorgt, so wird der Kern durch das in der Spule entstehende Magnetfeld aus seiner Ruhestellung herausbewegt und dadurch die Stromzufuhr zur Spule unterbrochen, wo-
durch das die Bewegung des Kerns hervorrufende Magnetfeld ausgeschaltet wird. Durch Federkraft wird der Kern in seine Ruhestellung zurückbewegt, was zu einem erneuten Schließen des Kontakts führt, so dass wieder die den Kern aus seiner Ruhestellung herausbewegende Magnetkraft er- zeugt wird. Diese Vorrichtung entspricht in ihrem Grundprinzip einem Wagner'schen Hammer, wie er bei mechanischen Klingeln angewandt wird.
Der Antrieb der Bewegungserzeugungsanordnung mit der oben genannten elektrisch leitenden Spule und dem zumindest abschnittsweise permanent- magnetischen Kern kann auf einfache Weise dadurch realisiert werden, dass die Steuervorrichtung an die Bewegungserzeugungsanordnung einen Wechselstrom, vorzugsweise einen pulsierend rechteckförmigen oder sinusförmigen Wechselstrom ausgibt. Ein pulsierend rechteckförmiger Wechselstrom entspricht Gleichstromimpulsen, wodurch ein Magnetfeld an der Spule ein und ausgeschaltet wird. Auf eine Einschaltphase bestimmter Dauer folgt dabei eine Ausschaltdauer gleicher oder unterschiedlicher Dauer.
Bei einem sinusförmigen Wechselstrom wird das von der Spule erzeugte Magnetfeld mit jeder Periode der Wechselspannung einmal umgepolt, wodurch sich die Richtung der vom Magnetfeld der Spule auf den Kern ausgeübten Kraft während der Periodendauer des von der Steuervorrichtung ausgegebenen Wechselstroms einmal umkehrt. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Frequenz des von der Steuervorrichtung an die Spule ausgegebenen Wechselstroms eine von der Bauart der Spule abhängige Grenzfrequenz nicth übersteigt, so dass der an der Spule durch Selbstinduktion erzeugte Widerstand nicht zu groß wird.
Um dem Fahrer ein Gefühl dafür zu geben, wie kritisch die Fahrsituation oder der Zustand des Fahrzeugs aktuell ist, kann die Steuervorrichtung die Frequenz oder/und die Amplitude des an die Bewegungserzeugungsanordnung auszugebenden Wechselstroms in Abhängigkeit von der aktuellen
Fahrsituation oder/und dem aktuellen Fahrzeugzustand festlegen. Dadurch kann eine veränderbare Amplitude oder/und eine veränderbare Frequenz der periodischen Bewegung erreicht werden. Beispielsweise kann eine erhöht kritische Fahrsituation bzw. ein erhöht kritischer Fahrzustand durch eine in kürzeren Zeitabständen alternierende oder/und stärker von der Ruhestellung ausschlagende Bewegung angezeigt weden als dies bei weniger kritischen Fahrsituationen bzw. Fahrzeugzuständen der Fall ist.
Daneben bestehen jedoch weitere Möglichkeiten, dem Fahrer einen Ein- druck über das Ausmaß an Gefährdung aufgrund einer kritischen Fahrsituation oder/und eines abnormalen Fahrzeugzustands zu vermitteln. Beispielsweise kann die Amplitude oder/und die Frequenz der periodischen Bewegung während der Dauer der Warnung veränderbar sein. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Dauer der Warnung selbst veränderbar sein oder/und es werden mehrere gleichartige Warnungen in kürzer werdenden Zeitabständen erzeugt, usw.
Unter Umständen kann das Lenkorgan, welches durch die Bewegungserzeugungsanordnung zu einer Bewegung als fühlbaren Warnung angetrie- ben wird, durch die Bewegungserzeugung mechanisch belastet werden. Dies gilt vor allem für die Lagerung des Lenkorgans. Diese Belastung kann jedoch reduziert werden, indem das Lenkorgan, welches zur Ausführung eines Lenkorgans wenigstens einen Bewegungsfreiheitsgrad aufweist, durch die Bewegungserzeugungsanordnung zu einer Bewegung in einer durch den wenigstens einen Bewegungsfreiheitsgrad zugelassenen Richtung antreibbar ist. Dann entstehen an der Lenkorganlagerung keine oder nur geringfügige mechanische Belastungen, so dass die Standzeit des Lenkorgans nicht oder fast nicht beeinträchtigt und die Betriebssicherheit des Fahrzeugs gewährleistet ist.
Um diese Antreibbarkeit des Lenkorgans in der durch seinen wenigstens einen Bewegungsfreiheitsgrad zugelassenen Richtung zu erreichen, kann
die Bewegungserzeugungsanordnung derart ausgebildet sein, dass sie wenigstens ein bewegliches Element aufweist, dessen Bewegungsbahn bei Erzeugung der Warnung zumindest abschnittsweise mit der Bewegungsbahn des Anbringungsortes der Bewegungserzeugungsanordnung am Lenkorgan bei Betätigung des Lenkorgans zur Ausführung eines Lenkvorgangs im Wesentlichen übereinstimmt. Das wenigstens eine bewegliche Element kann beispielsweise der zuvor angesprochene, zumindest abschnittsweise permanentmagnetische Kern sein, der wenigstens in seiner Ruhestellung von einer elektrisch leitenden Spule umgeben ist.
Es ist weiterhin möglich, die Bewegungserzeugungsanordnung in das Lenkorgan zu integrieren, um dadurch zu verhindern, dass von der Bewegungserzeugungsanordnung Bauraum eingenommen wird, der für andere Bauteile des Kraftfahrzeugs benötigt wird, oder dass die Bewegungserzeu- gungsanordnung im Fahrzeuginnenraum sichtbar angeordnet ist.
Das Lenkorgan kann je nach Art des bodengebundenen Fahrzeugs ein Lenkrad, eine Lenkstange, ein Lenkhebel, ein Lenkhorn oder dergleichen sein. Beispielsweise kann die Bewegungserzeugungsanordnung, falls das Lenkorgan ein Lenkrad ist, im Inneren des Lenkradkerns montiert oder dort eingegossen sein. Wird die oben erwähnte Ausführung mit elektrisch leitender Spule und Kern verwendet, so kann sowohl Spule als auch Kern entsprechend der am Anbringungsort der Bewegungserzeugungsanordnung am Lenkorgan vorhandenen Krümmung geformt sein. Weiterhin kann in dem Lenkorgan, dies gilt vor allen Dingen für ein Lenkrad, ein Gegegewicht vorgesehen sein, welches bei Drehung des Lenkrads aus seiner Geradeausstellung ein verglichen mit der Bewegungserzeugungsanordnung gleich großes, aber entgegengesetzt gerichtetes Drehmoment hervorruft. Dadurch können durch die Bewegungserzeugungsanordnung am Lenkorgan hervor- gerufene Lenkkräfte ausgeglichen werden.
Die Steuervorrichtung kann, wie bereits beschrieben, mit der Bewegungserzeugungsanordnung über eine Stromleitung verbunden sein, durch die die Steuervorrichtung einen Wechselstrom an die Bewegungserzeugungsanordnung überträgt, um eine Bewegung mit einer zur Frequenz und zur Am- plitude des Wechselstroms proportionalen Frequenz bzw. Amplitude zu erzeugen. Alternativ dazu kann die Steuervorrichtung mit der Bewegungserzeugungsanordnung auch durch eine Signalleitung verbunden sein, durch welche die Bewegungserzeugungsanordnung von der Steuervorrichtung ein Signal erhält, welches Informationen über die Frequenz und die Amplitude der zu erzeugenden Bewegung enthält. Die Bewegungserzeugungsanordnung benötigt dann eine Antriebseinheit, welche abhängig von dem erhaltenen Signal eine Bewegung mit entsprechender Frequenz und Amplitude erzeugt. Die Signalleitung kann beispielsweise ein analoges Schaltsignal führen. Sie kann jedoch auch als serielle Datenübertragungsleitung nach einem Industriestandard, vorzugsweise ein in der Kraftfahrzeugindustrie weit verbreitet eingesetzter CAN-Bus sein.
Zur Erhöhung der Sicherheit der Fahrzeuginsassen ist es vorteilhaft, wenn die Warnvorrichtung zumindest bei jeder Inbetriebnahme, beispielsweise beim Anlassen des Motors, hinsichtlich ihrer Funktionstüchtigkeit überprüft wird. Im Falle der genannten Ausführungsbeispiele der Bewegungserzeugungsanordnung umfasst diese stets wenigstens eine elektrisch leitende Spule, da auch im Elektromotor elektrisch leitende Spulen enthalten sind. Eine Funktionsüberprüfung, die vorzugsweise von der Steuervorrichtung vorgenommen wird, so dass für die Überprüfung keine zusätzlichen Bauteile benötigt werden, kann ohne großen Aufwand durch Messung des Ohm'schen Widerstands oder/und der Induktivität der wenigstens einen Spule erfolgen. Dabei können zusätzlich weitere Messungen vorgenommen werden.
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es stellt dar:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Lenkrad, in welches eine Bewegungserzeugungsanordnung und ein Gegengewicht integriert sind.
Fig 2 ein grobschematischer Querschnitt der Bewegungserzeugungsanordnung in Fig. 1 .
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Warnvorrichtung, umfassend eine
Steuervorrichtung und eine damit verbundene Bewegungserzeugungsanordnung.
In Fig. 1 ist ein Lenkrad mit 10 bezeichnet. Das Lenkrad ist um eine orthogonal zur Zeichenebene der Fig. 1 stehende Drehachse L drehbar. Im Lenkradkranz 12 ist symmetrisch zur Lenkrad-Symmetrieebene S eine Bewegungsanregungsvorrichtung 14 derart eingebaut, dass sie von außen nicht sichtbar ist. Die Lenkrad-Symmetrieebene S ist wie die Lenkachse L orthogonal zur Zeichenebene der Fig. 1. Durch diese Anordnung der Bewegungserzeugungsanordnung 14 wird erreicht, dass die Gewichtskraft der Bewegungserzeugungsanordnung 14 bei Geradeausfahrt kein Drehmoment auf das Lenkrad um die Lenkachse L ausüben kann. Ein derartiges Drehmo- ment wird durch die Bewegungserzeugungsanordnung 14 jedoch dann erzeugt, wenn das Lenkrad 10 zum Abbiegen um die Längsachse L nach links oder rechts in Richtung der Pfeile Li bzw. Re gedreht wird, da die Wirkrichtung der Gewichtskraft der Bewegungserzeugungsanordnung 14 dann nicht mehr die Drehachse L des Lenkrads 10 schneidet.
Um ein derartiges Drehmoment zu vermeiden, ist im Lenkradkranz 12 an der der Bewegungserzeugungsanordnung 14 diametral gegenüberliegenden Stelle, d. h. in Geradeaus-Stellung ebenfalls symmetrisch zur Lenkrad- Symmetrieachse S, ein Gegengewicht 16 gleichen Gewichts wie die Bewe- gungserzeugungsanordnung 14 vorgesehen. Das Gegengewicht 16 ist ebenfalls in den Lenkradkranz 12 integriert und von außen nicht sichtbar. Es erzeugt bei Drehung des Lenkrads um die Drehachse L aufgrund seiner
Gewichtskraft ein gleich großes, aber entgegengesetzt gerichtetes Drehmoment auf das Lenkrad 10 um die Drehachse L wie die Bewegungserzeugungsanordnung 14.
Die Bewegungserzeugungsanordnung 14 wird durch zwei Leitungen 18 und 20 mit Strom versorgt. Die Leitungen 18 und 20 sind im Inneren des Lenkradkranzes 12 sowie im Inneren der Lenkradquerstrebe 22 verlegt. Die Leitungen 18 und 20 können im einfachsten Fall entlang der Lenksäule derart verlegt sein, dass sie sich bei Drehung des Lenkrads 10 dem einge- schlagenen Lenkradwinkel entsprechend verdrillen. Die Leitungen 18 und 20 können dazu aus elastischen, von einer Isolationshülle umgebenen, gegebenenfalls bereits gegeneinander vorverdrillten, Drähten gebildet sein.
Im Gegensatz zu der gerade beschriebenen Lösung ist in Fig. 1 eine alterna- tive Ausführung gezeigt: Um eine Stromversorgung der Bewegungserzeugungsanordnung 14 in jeder Drehstellung des Lenkrads 10 gewährleisten zu können, sind die Leitungen 18 und 20 mit Schleifringen verbunden, so dass ein Stromfluss zu bzw. von der Bewegungserzeugungsanordnung 14 durch Schleifkontakt auch bei drehendem oder gedrehtem Lenkrad 10 möglich ist. In Fig. 1 ist der mit Leitung 18 verbundene Schleifring 24 dargestellt. Der mit Leitung 20 verbundene Schleifring liegt in der Zeichenebene der Fig. 1 hinter dem Schleifring 24 und wird durch diesen verdeckt.
Die Bewegungserzeugungsanodnung 40 überträgt bei Ausgabe einer War- nung eine Schwingungsbewegung an das Lenkrad 10, welche in Richtung der Pfeile Li und Re erfolgt.
In Fig. 2 ist ein grobschematischer Querschnitt durch die Bewegungserzeugungsanordnung 14 der Fig. 1 dargestellt.
Die Bewegungserzeugungsanordnung 14 umfasst einen Grundkörper 30. In diesen Grundkörper 30 ist eine elektrisch leitende Spule 32 eingegossen
bzw. vom Material des Grundkörpers 30 umspritzt. Die Spule 32 umgibt dabei eine zylindrische Durchgangsöffnung 34 des Grundkörpers 30. Im Inneren der Durchgangsöffnung 34 ist ein zylindrischer Permanentmagnet 36 vorgesehen, welcher in Richtung des Doppelpfeils B, d: h. in Längs- richtung der Spule 32, bewegbar ist.
Die Durchgangsöffnung 34 wird durch Abschlusselemente 38 und 40 verschlossen, welche an jeweiligen Längsenden 42 und 44 des Grundkörpers 30 angeordnet sind. Das Abschlusselement 38 weist zwei Öffnungen für die Leitungen 18 und 20 auf, welche die Spule 32 mit Strom versorgen.
Jeder Stirnfläche des zylindrischen Permanentmagneten 36 ist eine Druckfeder 46 bzw. 48 zugeordnet, welche sich am jeweiligen Abschlusselement 38 bzw. 40 abstützt. Eine Verschiebung des Permanentmagneten 36 aus der in Fig. 2 gezeigten Ruhestellung kann demnach nur gegen die Federkraft eine der Federn 46 oder 48 erfolgen, die den Permanentmagneten 36 nach dem Ende der Stromzufuhr wieder aus seiner augelenkten Lage zurückstellt.
Die Abschlusselemente 38 und 40 können am Grundkörper beispielsweise angeklebt, angeschweißt oder angeschraubt sein.
Die Bewegungsbahn der Schwingungsbewegung des Permanentmagneten 36 der Bewegungserzeugungsanordnung 14 kann aufgrund der geringen Schwingungsamplitude näherungsweise als mit der Bahn der Bewegungs- erzeugungsvorrichtung 14 bei Drehung des Lenkrads 10 übereinstimend betrachtet werden.
In Fig. 3 ist grobschematisch die in Fig. 1 gezeigte Bewegungserzeugungs- anordnung 14 zusammen mit einer Steuervorrichtung 40 gezeigt. Die Steuervorrichtung 40 ist über die Leitung 42 mit dem Pluspol der Fahrzeugbatterie 45 verbunden. Der Minuspol der Fahrzeugbatterie 44 ist an die
Fahrzeugkarosserie als Masse angeschlossen. Die Steuervorrichtung 40 ist über die Leitung 46 ebenfalls an die Masse angeschlossen. Über die Leitung 48 wird der Steuervorrichtung 40 ein Signal X zugeführt, welches einen Aspekt der Fahrsituation oder des Zustande des Fahrzeugs repräsen- tiert. Das Signal X kann ein analog übertragenes Signal sein, es kann jedoch auch ein von einem Bordcomputer digital übertragenes Signal sein. Die Steuervorrichtung 40 vergleicht das über die Leitung 48 erhaltene Signal bzw. den durch das Signal repräsentierten Aspekt der aktuellen Fahrsituation oder des aktuellen Fahrzeugzustands mit einem in einem nicht dargestellten Speicher der Steuervorrichtung 40 hinterlegten Soll-Wert oder Soll-Wertebereich und gibt in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis über die Leitungen 18 und 20 einen Wechselstrom an die Bewegungserzeugungsanordnung 40 aus. Dabei wird die Amplitude oder/und die Frequenz des ausgegebenen Wechselstroms je nach gewünschter Ampli- tude oder/und Frequenz der zu erzeugenden Bewegung in der Bewegungserzeugungsanordnung 14 festgelegt. Für die Ausgabe des Wechselstroms umfasst die Steuervorrichtung 40 eine geeignete elektrische Schaltung, um die von der Fahrzeugbatterie 44 bereitgestellte Gleichspannung in eine Wechselspannung der gewünschten Amplitude und Frequenz umzuwan- dein.