Ausgabeeinheit zur Ausgabe von Einzelblättern
Die Erfindung betrifft eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe von Einzelblättern, insbesondere Wertscheinen, mit einem kastenförmigen Behälter zur Aufnahme eines Blattstapels, der mit einer Stapelendfläche in Richtung auf eine vordere Stirnwand des Behälters bewegbar ist, mit einem Aufnahmemo- dul zur Aufnahme des Behälters und mit einer Abzugsvorrichtung zum Abziehen von Einzelblättern von der Stapelendfläche durch eine Ausgabeöffnung des Behälters, wobei die Ab- zugsvorrichtung eine zur Anlage an der Stapelendfläche bestimmte antreibbare Abzugswalze, eine parallel zu dieser angeordnete und gleichsinnig mit ihr angeordnete antreibbare Transportwalze und eine dieser zugeordnete und gegensinnig zu ihr antreibbare Gegenlaufwalze hat, die mit der Transportwalze einen Walzenspalt bildet.
Eine Ausgabeeinheit der vorstehend genannten Art ist beispielsweise aus der DE 28 50 185 AI bekannt. Sie dient insbesondere zum Abziehen von Banknoten in einem Banknotenausgabeautomaten.
Bei der bekannten Ausgabeeinheit ist die Abzugsvorrichtung Teil des Aufnahmemoduls . Beim Einschieben des Behälters oder der Banknotenkassette in den Aufnahmemodul werden durch das Öffnen einer Verschlußklappe Aussparungen in der vorderen Stirnwand des Behälters freigegeben, in welche axial beabstandete Abzugsrollen der Abzugswalze eingreifen, um in Kontakt mit der Stapelendfläche innerhalb des Behälters zu kommen. Es hat sich gezeigt, daß es nicht immer gelingt, beim Einschieben des Behälters in den Aufnahmemodul einen einwandfreien Kontakt zwischen den Abzugsrollen und
der Stapelendfläche über die gesamte Breite derselben zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausgabeeinheit der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß ein einwandfreier Kontakt zwischen der Abzugswalze und der Stapelendfläche des Blattstapels in dem Behälter gewährleistet wird, wenn dieser sich in dem Aufnahmemodul befindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens die Abzugswalze innerhalb des Behälters angeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung kann beim Füllen des Behälters mit den Blättern die Anlage der Abzugswalze an der Stapelendfläche überprüft und dafür gesorgt werden, daß die Abzugswalze über ihre gesamte Länge mit dem die Stapelend- fläche bildenden Einzelblatt in Eingriff steht. Damit ist ein sicherer Abzug der Blätter von dem Blattstapel gewährleistet. Die Position der Abzugswalze relativ zu der Stapelendfläche ändert sich beim Einschieben des Behälters in den Aufnahmemodul nich .
Vorzugsweise ist im Boden des Behälters nahe dessen vorderer Stirnwand ein zur Abzugswalze paralleler Schlitz so angeordnet, daß er mit einer zum Behälterboden mindestens annähernd senkrechten Tangentialebene der Abzugswalze fluchtet. Damit werden die von der Abzugswalze abgezogenen Ein- zelblatter direkt durch den Schlitz aus dem Behälter herausgeschoben. Ein solcher Schlitz kann ohne große Schwierigkeiten so abgedeckt werden, daß der Behälter manipulationssicher verschlossen ist, solange er nicht in dem Aufnahmemodul steckt .
Grundsätzlich können sowohl die Gegenlaufwalze als auch die Transportwlaze ebenfalls innerhalb des Behälters angeordnet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform jedoch ist die Gegenlaufwalze unterhalb des Behälterbodens an dem Behälter drehbar gelagert, während die Transportwalze an dem Aufnah- memodul drehbar gelagert ist. Dadurch wird beim Herausziehen des Behälters aus dem Aufnahmemodul auch der Walzenspalt zwischen Gegenlaufwalze und Transportwalze aufgelöst, so daß eventuelle Störungen wie im Walzenspalt verklemmte Blätter und dergleichen mühelos beseitigt werden können.
Um eine sichere Vereinzelung der Blätter beim Abziehen zu gewährleisten, können die Transportwalze und die Gegenlaufwalze in an sich bekannter Weise aus einer Vielzahl von Rollen bestehen, die axial beabstandet sind, wobei die Rollen der Transportwalze und die Rollen der Gegenlaufwalze axial gegeneinander versetzt sind, so daß die Rollen der einen Walze in die axialen Zwischenräume der anderen Walze eingreifen. Die durch den Walzenspalt laufenden Blätter werden dadurch leicht wellenförmig verformt und es wird die Reibung zwischen den Transport- bzw. Gegenlaufrollen und dem Einzelblatt verstärkt.
Um die Übergabe der von der Abzugswalze abgezogenen Blätter an die Transportwalze und das Erfassen der abgezogenen Einzelblätter durch die Transportwalze zu verbessern, sind er- findungsgemäß in der vorderen Stirnwand und/oder dem Boden des Behälters Durchtrittsschlitze für die Rollen der Transportwalze ausgebildet, so daß diese beim Einschieben des Behälters in den Aufnahmemodul teilweise in den Innenraum des Behälters eingreifen. Dadurch kann ein von der Abzugs- walze in Richtung auf den Schlitz im Boden des Behälters verschobenes Einzelblatt noch im Behälterinnenraum von der
Transportwalze erfaßt und sicher aus dem Behälter herausgeschoben werden.
Zweckmäßigerweise hat auch die Abzugswalze eine Mehrzahl von axial beabstandeten Rollen, wobei die Rollen der Ab- zugswalze und die Rollen der Transportwalze jeweils in die axialen Zwischenräume der jeweils anderen Walze eingreifen.
Um einen gleichmäßigen Anlagedruck zwischen der Stapelendfläche und der Abzugswalze trotz des Abziehens der einzelnen Blätter zu gewährleisten, ist in an sich bekannter Wei- se in dem Behälter eine Andruckvorrichtung vorgesehen, um den Blattstapel in Richtung auf die vordere Stirnwand und damit in Richtung auf die Andruckwalze vorzuschieben.
Die Abzugsrollen können auf ihrer Umfangsflache parallel zur Achse gerichtete Mitnehmerzahne oder -rippen haben, um den Reibschluß zwischen den Abzugsrollen und dem jeweiligen Einzelblatt zu verstärken.
Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Teilschnittansicht durch zwei übereinanderliegende Ausgabeeinheiten gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei der jeweilige Behälter bei der einen Einheit teilweise und bei der anderen vollständig in den jeweiligen Aufnahmemodul eingeschoben ist, und
Figur 2 eine schematische Endansicht auf die Abzugsvorrichtung einer erfindungsgemäßen Ausgabeeinheit .
Figur 1 zeigt zwei übereinander angeordnete Ausgabeeinhei- ten, die zur Ausgabe von Einzelblättern bestimmt und für sich oder zusammen mit weiteren Einheiten Teil eines Automaten zur Ausgabe von Wertscheinen beispielsweise Banknoten sein können. Mit 10 ist eine Wand eines Rahmens bezeichnet, welcher zwei übereinander angeordnete Aufnahmemodule 12 bildet. In jeden dieser Aufnahmemodule 12 ist ein quader- oder kastenförmiger Behälter 14 einschiebbar, der einen Boden 16, Seitenwände 18, eine vordere Stirnwand 20 und eine rückwärtige Stirnwand 22 sowie einen nicht dargestellten Deckel hat . Der Behälter 14 dient zur Aufnahme eines aus Einzelblättern gebildeten Blattstapels 24, der durch eine Andruckvorrichtung 26 in Richtung des Pfeiles A zur vorderen Stirnwand 20 des Behälters 14 hin vorgespannt wird. Zur Führung des Behälters 14 in dem jeweiligen Aufnahmemodul 12 sind schematisch angedeutete Gleitschienen 28 bestimmt.
Nahe der vorderen Stirnwand 20 und dem Behälterboden 16 ist eine Abzugswalze 30 angeordnet, die mit ihrer parallel zur vorderen Stirnwand 20 gerichteten Welle 31 in den Seitenwänden 18 drehbar gelagert ist und mit einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung des jeweiligen Aufnahmemoduls 12 koppelbar ist. Die Abzugswalze 30 besteht aus einer Mehrzahl von Abzugsrollen 32, die axial beabstandet sind, so daß zwischen den Rollen jeweils ein Zwischenraum 34 besteht.
Die vordere Stirnwand 20 ist in ihrem unteren Bereich um die Abzugswalze 30 herum gekrümmt und bildet mit ihrem un-
teren Rand 36 die eine Begrenzung eines Austrittsschlitzes 38, der sich über die Breite des Behälters 14 erstreckt und so in dem Boden 16 des Behälters 14 angeordnet ist, daß er zumindest annähernd mit einer zum Boden 16 senkrechten Tan- gentialflache der Abzugswalze 30, das heißt mit der Stapelendfläche 40 des Blattstapels 24 fluchtet.
Unterhalb des Bodens 16 des Behälters 14 nahe dem Aus- trittsschlitz 38 ist eine Gegenlaufwalze 42 zwischen den Seitenwänden 18 des Behälters 14 drehbar gelagert, die ebenfalls aus einer Mehrzahl axial beabstandeter Rollen 44 besteht und ebenso wie die Abzugswalze 30 mit einem nicht dargestellten Antrieb des jeweiligen Aufnahmemoduls 12 koppelbar ist, wenn der Behälter 14 vollständig in den Aufnah- memodul 12 eingeschoben ist. Dieser Gegenlaufwalze 42 ist eine Transportwalze 46 zugeordnet, die mit ihrer zur Welle 31 der Abzugswalze 30 parallelen Welle 48 an einem modulfesten Rahmen 50 drehbar gelagert und mit einem nicht dargestellten Antrieb verbunden ist. Der Antrieb umfaßt zweckmäßigerweise einen einzigen Motor und ein geeignetes Getrie- be, um alle drei Walzen, das heißt die Abzugswalze, die Transportwalze und die Gegenlaufwalze anzutreiben, wobei der Antrieb so ausgebildet ist, daß die Transportwalze 46 und die Abzugswalze 30 gleichsinnig angetrieben werden, während die Gegenlaufwalze 42 mit entgegengesetztem Dreh- sinn angetrieben wird.
Die Transportwalze 46 besteht ebenso wie die Abzugswalze 30 und die Gegenlaufwalze 42 aus einer Mehrzahl einzelner, axial beabstandeter Rollen 52, wobei die Rollen 52 der Transportwalze 46 und die Rollen 34 der Abzugswalze 30 so- wie die Rollen 44 der Gegenlaufwalze 42 axial so gegeneinander versetzt sind, daß die Rollen der Abzugswalze 30 und
der Gegenlaufwalze 42 jeweils in die Zwischenräume zwischen den Rollen 52 der Transportwalze 46 greifen, wenn der Behälter 14 vollständig in den jeweiligen Auf ahmemodul 12 eingeschoben ist, wie dies Figur 2 zeigt.
In dem um die Abzugswalze 30 gekrümmten unteren Abschnitt der vorderen Stirnwand 20 sind Schlitze 54 ausgebildet, in welche die Rollen 52 der Transportwalze 46 eingreifen, wenn der Behälter 14 vollständig in den jeweiligen Aufnahmemodul 12 eingeschoben ist, so daß die Transportwalze 46 ein von der Abzugswalze 30 verschobenes Einzelblatt noch innerhalb des Behälters 14 erfassen kann.
Unterhalb der jeweiligen Transportwalze 46 befindet sich eine erste kreisbogenfδrmig um die Transportwalze 46 gekrümmte Leitfläche 56, die sich bei vollständig eingescho- benem Behälter 14 an den Austrittsschlitz 38 in dem Behälterboden 16 anschließt. Diese Leitfläche 56 leitet die abgezogenen Einzelblätter zu einem Leitblech 58, das jeweils Teil einer Transportbahn für die Einzelblätter ist, die an sämtlichen Ausgabeeinheiten entlangführt und die aus den Ausgabeeinheiten ausgegebenen Einzelblätter zu einer Ausgabestelle des Ausgabeautomaten transportiert.
Man erkennt, daß der Kontakt zwischen der Stapelendfläche 40 und der Abzugswalze 30 stets erhalten bleibt unabhängig davon, ob der Behälter 14 in den Aufnahmemodul 12 einge- schoben ist oder nicht. Da sich die Abzugswalze 30 bereits innerhalb des Behälters 14 befindet, brauchen keine Öffnungen vorgesehen zu sein, durch welche die Rollen der Abzugswalze in das Innere des Behälters eingreifen können. Die Schlitze 54 in der vorderen Stirnwand 20 für die Rollen 52 der Transportwalze 46 können gegebenenfalls auch weggelas-
sen werden, wenn dadurch die Sicherheit des Behälters vergrößert werden soll. Der Durchtrittsspalt 38 kann so schmal gemacht werden, daß die unbefugte Entnahme von Einzelblättern aus dem Behälter durch den Durchtrittsspalt 38 hin- durch äußerst erschwert wird. Die Abdeckung des Spaltes kann auf einfache Weise und mit wenigen bewegten Teilen sowie einem geringen Schließweg der bewegten Teile realisiert werden. Die erfindungsgemäße Ausgabeeinheit ist gegenüber bekannten Ausgabeeinheiten wesentlich einfacher in ihrem Aufbau und weniger störanfällig.
Bezugszeichenliste
10 Rahmenwand
12 Aufnahmemodul
14 Behälter
16 Boden
18 Seitenwände
20 vordere Stirnwand
22 rückwärtige Stirnwand
24 Blattstapel
26 Andruckvorrichtung
28 Gleitschienen
30 Abzugswalze
31 Welle
32 Abzugsrollen
34 Zwischenräume
36 Rand
38 Austrittsschlitz
40 Stapelendfläche
42 Gegenlaufwalze
Rollen
Transportwalze
Welle
Rahmen
Rollen
Schlitze
Leitfläche
Leitblech