Containerhandhabungsvorrichtung für ein Containertransportfahrzeug sowie Containertransportfahrzeug
Die Erfindung betrifft eine Containerhandhabungsvorrichtung für ein Containertransportfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiter ein Containertransportfahrzeug mit einer solchen Containerhandhabungsvorrichtung.
Ein Containertransportfahrzeug, wie es derzeit üblich ist, ist in Fig. 29 dargestellt. Es weist eine auf seinem Fahrgestell 2 angeordnete oder direkt durch Längsträger des Fahrgestells gebildete Ladeplattform 4 auf, auf der ein Container 6 oder eine sonstige Absetzmulde, beispielsweise nach DIN 30720, absetzbar und von dem Fahrzeug transportierbar ist. Zur Handhabung des Containers 6 sind an beiden Seiten des Fahrzeugs in dessen hinterem Be- reich Tragarme 8 um eine waagrechte Achse schwenkbar gelagert. Die Nerschwenkung der Tragarme 8 erfolgt beispielsweise mittels Hydraulikzylindern 10. Zur sicheren Abstützung weist das Fahrzeug starr an ihm angebrachte oder schwenkbare Stützarme 12 auf, aus denen Stützen 14 ausfahrbar sind, die das Fahrzeug unabhängig von seiner Federung auf einem Boden abstützen.
Die Tragarme 8 sind im dargestellten Beispiel, jedoch nicht zwingend, mehrteilig ausgebildet und weisen ein Basisteil 8ι und ein Ausfahrteil 82 auf, welche teleskopisch, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Hydraulikantriebs, zur Verlängerung der Tragarme 8 ausfahrbar sind. Am Ende des Ausfahrteils 82 ist ein in der Figur nicht sichtbarer Haken oder eine Öse bzw. ein Bügel ausgebildet, in den bzw. die ein Gehänge 16 einhängbar ist, an dem der Container 6 aufgehängt ist.
Zum Abladen des Containers werden die Tragarme 8 gemäß Fig. 29 nach rechts verschwenkt, wobei der Container 6 zunächst leicht angehoben und dann nach hinten auf den Boden abgesenkt wird. Umgekehrt kann ein auf dem Boden stehender Container durch entsprechendes Nerschwenken der Tragarme 8 mit dem Gehänge 16 verbunden werden
und durch Nerschwenken der Tragarme 8 in Gegenuhrzeigerrichtung angehoben und dann auf die Ladeplattform 4 abgesenkt werden.
Ein Containerfahrzeug, von dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgegangen wird, ist in der DE 34 13 723 AI beschrieben. Bei dieser Containerfahrzeug, dessen Tragbauteile um weniger als 180° schwenkbar sind, können die an den Tragbauteilen angebrachten Arbeitsarme teleskopartig ausgefahren werden. Die Arbeitsarme weisen an einem Ende Aufnahmen für ein Ladegeschirr auf. Durch die Dreh- bzw. Nerschwenkbarkeit der Arbeitsarme und deren teleskopische Ausfahrbarkeit ist es möglich, auch längere Container oder sonstige Aufsätze aufzunehmen, zu transportieren und abzuladen, wobei die Aufnahme- bzw. Abladeebene auch tiefer sein kann als die Ebene, auf der das Fahrzeug steht.
Die DE 290 05 271.6 Ul beschreibt einen Absetzkipper mit im hinteren Bereich einer Ladefläche angelenkten, um zum hinteren Bereich der Ladefläche etwa parallel verlaufende Achsen verschwenkbaren Armen, die über Gelenke knickbar sind und zusätzlich längen- veränderbar sind. An den freien Enden der Arme sind Erfassungsorgane für einen ersten Behälter bzw. Container vorgesehen. Zusätzlich sind an den Armen im Bereich der Gelenke weitere Erfassungsorgane vorgesehen, die die Aufnahme eines weiteren Containers ermöglichen. Die Erfassungsorgane können Ketten, Haken oder Ähnliches sein. Mit einem solchen Absetzkipper ist es möglich, zwei hintereinander abgestellte Container aufzuneh- men und auf einer entsprechend langen Ladefläche abzusetzen. Alternativ ist es, insbesondere, wenn beispielsweise auf einer Baustelle wenig Abstellplatz für einen Container verfügbar ist, möglich, einen vollen Container gegen einen leeren Container auszutauschen, indem der leere Container zunächst hinter dem vollen Container abgesetzt wird, der volle Behälter dann aufgenommen wird und anschließend der leere Behälter gegebenfalls vorge- zogen wird. Weiter ist es möglich, einen vollen Behälter zunächst mit den im Bereich der Gelenke vorgesehenen weiteren Erfassungsorganen aufzunehmen, auf der Ladefläche abzusetzen und dann den dort befindlichen leeren Container über den abgesetzten vollen Container hinweg auf einem Stellplatz abzusetzen. Eine Eigenart des bekannten Absetzkippers besteht darin, dass für das Austauschen eines vollen gegen einen leeren Container entweder die Ladefläche oder der Stellplatz derart dimensioniert sein müssen, dass beide Container zeitweilig hintereinander abstellbar sind.
Aus der GB 2 128 168 A ist ein Containertransportfahrzeug bekannt, das ermöglicht, mehrere Container gleichzeitig zu transportieren, indem seitlich der Ladeplattform angebrachte, schwenkbare Tragarme teleskopisch ausfahrbar sind.
Die DE 34 05 502 AI beschreibt ein Containertransportfahrzeug, bei dem eine Ladeplatt- form mit daran vorgesehenen schwenkbaren Tragarmen zur Aufnahme eines Containers um eine senkrechte Achse schwenkbar auf dem Containertransportfahrzeug angeordnet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Containerhandhabungsvorrichtung für ein Containertransportfahrzeug zu schaffen, die ermöglicht, an einer Baustelle einen vollen Container durch einen leeren zu ersetzen, ohne dass auf der Ladeplattform des Containers oder am Boden mehr Platz erforderlich ist, als zum Absetzen eines Containers notwendig.
Diese Aufgabe wird mit einer Containerhandhabungsvorrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Containerhandhabungsvorrichtung ist es möglich, einen leeren, antransportierten Container an den einen Enden der Arbeitsarme anzubringen, ihn dann unter Nerschwenken der Tragarme, Verschwenken der Arbeitsarme und Verschieben der Arbeitsarme in eine Stellung zu bewegen, in der es möglich ist, den abzutransportie- renden vollen Container mit den anderen Enden der Arbeitsarme zu verbinden und dann unter weiterem Verschwenken der Tragarme und der Arbeitsarme sowie Verschieben der Arbeitsarme den vollen Container unter dem leeren Container hindurch zu bewegen und den leeren Container dort abzusetzen, wo der volle Container stand, und den vollen Container auf der Ladeplattform dort abzusetzen, wo der leere Container stand.
Die Unteransprüche 2 bis 9 sind auf vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Containerhandhabungsvorrichtung gerichtet.
Anspruch 11 kennzeichnet ein Containertransportfahrzeug zur Lösung der vorgenannten Aufgabe.
Die erfindungsgemäße Containerhandhabungsvorrichtung kann nachträglich an einem Containertransportfahrzeug angebracht werden, ohne dass bereits vorhandene Bauteile wesentlich modifiziert werden müssen, oder von vornherein in ein Containertransportfahrzeug integriert werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer an einem Tragarm angebrachten Handhabungsvorrichtung, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Handhabungsvorrichtung, von dem Tragarm abgenommen, Fig. 3 eine Ansicht wesentlicher Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung in aus- einandergezogener Darstellung,
Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Verschiebeantriebs, Fig. 5 eine Schnittansicht der Lagerung des Lagegehäuses an dem Tragarm, Fig. 6 eine perspektivische Ansicht zweier in der Lagerung enthaltenen Lagerscheiben, Fig. 7 bis 15 ein Containertransportfahrzeug in verschiedenen Funktionszuständen zur Erläuterung der Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 16 eine Aufsicht zur Erläuterung der notwendigen Fahrten eines Containertransportfahrzeugs beim Auswechseln zweier Container, Fig. 17 eine Ansicht eines Containertransportfahrzeugs bei einer abgeänderten Funktion der Handhabungsvorrichtung, Fig. 18 eine Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform eines Arbeitsarms,
Fig. 19 bis 26 Aufsichten auf ein Containertransportfahrzeug mit einem Arbeitsarm gem.
Fig. 18 in verschiedenen Funktionszuständen, Fig. 27 und 28 Aufsichten auf ein Containertransportfahrzeug mit einer abgeänderten Ausführungsform einer Handhabungsvorrichtung in zwei unterschiedlichen Funktions- zuständen, und
Fig. 29 die bereits erläuterte Seitenansicht eines herkömmlichen Containertransportfahrzeugs.
In der nachfolgenden Beschreibung werden durchgängig die gleichen Bezugszeichen verwendet, so daß die bereits anhand der Fig. 29 erläuterten Bauteile nicht nochmals erläutert werden.
Gemäß Fig. 1, die eine perspektivische Ansicht in Längsrichtung des Fahrzeugs linksseitigen der Handhabungsvorrichtung, gesehen schräg von der Außenseite des Transportfahrzeugs her (die rechtsseitige Handhabungsvorrichtung ist spiegelsymmetrisch zur linksseiti- gen ausgebildet) darstellt, ist an dem Tragarm 8 oder, falls dieser teleskopisch ausfahrbar ist, an dem Ausfahrteil 82 ein Lagergehäuse 20 um eine waagrechte Achse A-A schwenkbar befestigt. Das Lagergehäuse 20 ist mit einem insgesamt senkrecht zur Achse A-A gerichteten Durchlaß 22 ausgebildet, in dem ein Arbeitsarm 24 verschiebbar aufgenommen ist.
An beiden Enden des Arbeitsarms sind in an sich bekannter Weise Gehängelager bzw. Bügel 25 zum Einhängen eines Gehänges 16 (Fig. 29) vorgesehen, die in dem Lagerarm 24 drehbar gelagert sind, so daß sie bei Verdrehen des Lagergehäuses 20 und angehängtem Gehänge ihre Ausrichtung nach unten beibehalten. Diese Gehängelager sind in der Figur an der dem Tragarm 8 zugewandten Seite des Arbeitsarms 24 dargestellt. Vorteilhafterweise befinden sie sich auf der inneren , dem Container zugewandten Seite.
Zum Verdrehen des Lagergehäuses 20 ist ein an dem Tragarm 8 befestigter Hydraulikmotor 26 vorgesehen, dem über Leitungen 28 Hydraulikmittel entsprechend dem erwünschten Antrieb zugeführt wird. Der Hydraulikmotor 26 treibt eine Schnecke 30, die mit einer Stirnverzahnung 32 einer Hülse 34 kämmt, die starr mit dem Lagergehäuse 20 verbunden ist.
An der Oberseite des Arbeitsarmes 24 ist eine Zahnstange 36 befestigt, die mit einem an dem Lagergehäuse 20 befestigten Zahnrad 38 kämmt, das wiederum mit einer Schnecke 40 kämmt, die von einem Hydraulikmotor 42 angetrieben wird, der an dem Lagergehäuse 20
befestigt ist. Die Hydraulikmittelversorgung des Hydraulikmotors 42 geschieht über Leitungen 44, die über weiter unten erläuterte Verbindungen durch die Lagerung des Lagergehäuses 20 hindurch mit dem Hydraulikmotor 42 verbunden sind oder unmittelbar derart ausgestaltet sind, daß sie ein Verdrehen des Lagergehäuses 20 mitmachen.
Zur präzisen und leichtgängigen Führung des Arbeitsarms 24 in dem beispielsweise kastenförmig ausgebildeten Lagergehäuses 20 dienen an der Oberseite und der Unterseite des Arbeitsarms 24 befestigte Führungsleisten 46, die an in dem Lagergehäuse 20 vorgesehenen Lagerrollen 48 anliegen.
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Fig. 1 ohne den Tragarm 8.
Gegenüber der Fig. 1 ist zusätzlich sichtbar eine von der Hülse 34 umgebene Lagerscheibe 50, deren Funktion weiter unten erläutert wird.
Fig. 3 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 1 in auseinandergezogenen Darstellung, wobei zusätzlich nicht bezifferte Befestigungsschrauben zum Befestigen der Zahnstange 36 und der Führungsleisten 46 an dem Arbeitsarm 24, zwei Lagerscheiben sowie eine Ringflansch 54 der Hülse 34 sichtbar ist, mittels dessen die Hülse 34 starr mit dem Lagergehäuse 20 verschraubbar ist. Weiter sind Hydraulikleitungen 56 sichtbar, die vom Lagergehäuse 20 zu dem Hydraulikmotor 42 fuhren.
Fig. 4 zeigt schematisch einen senkrechten Schnitt durch das Lagergehäuse 20. Sichtbar ist insbesondere die von dem Hydraulikmotor 42 drehangetriebene Schnecke 40, die mit dem Zahnrad 38 zusammenwirkt. Wie ersichtlich, kann die Schnecke 40 an ihrem freien Ende in einem gehäusefesten Lager gelagert sein.
Weiter sichtbar sind die Lagerrollen 48, die auf gehäusefesten Wellen gelagert sind.
Fig. 5 zeigt schematisch die Lagerung des Lagergehäuses 20 an dem Tragarm 8 mit integ- rierter Hydraulikdurchführung.
Gemäß Fig. 5 ist eine stabile, plattenartige Lagerscheibe 50 starr mit dem Tragarm 8 verbunden, beispielsweise verschraubt. Weiter ist die Lagerscheibe 52 starr mit einer Seitenwand des Lagergehäuses 20 verbunden, beispielsweise verschraubt.
Zur gegenseitigen Anpressung der Lagerscheiben 50 und 52 aufeinander dient ein Käfig 58, der aus zwei insgesamt becherförmigen Käfigbauteilen 60 und 62 zusammengesetzt ist. Wie aus der Figur ersichtlich, haben die Käfigbauteile 60 und 62 die Lagerscheiben 50 und 52 übergreifende Grundplatten und Ringwände, die jeweils mit Gewinden versehen sind, so daß die beiden Käfigbauteile 58 und 60 miteinander verschraubbar sind und dabei die Lagerscheiben 50 und 52 zwischen sich einklemmen. Zwischen den Grundplatten der Kä- figbauteile und den Lagerscheiben sowie zwischen den Lagerscheiben selbst sind Lager bzw. Lagerkörper 64 angeordnet, so daß die Lagerscheiben 50 und 52 bei Beibehaltung ihrer gegenseitigen Ausrichtung gegenseitig um die Achse A-A verdrehbar sind.
Die aufeinanderzugewandten Stirnflächen der Lagerscheiben 50 und 52 sind mit zueinan- der ausgerichteten Ringnuten versehen, so daß zwei Ringkanäle 66 gebildet sind, in die Durchgangsbohrungen 68, 70 münden, über die die Hydraulikleitungen 44 und 56 permanent miteinander verbunden sind, so daß der Hydraulikmotor 42 mittels geeigneter Hydraulikmittelbeaufschlagung antreibbar ist.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel eines Blockschaltbildes einer Einrichtung zur Ansteuerung der beschriebenen Vorrichtung. Der Hydraulikmotor 26 zum Verschwenken des Arbeitsarms 24, der Hydraulikmotor 42 zum Verschieben des Arbeitsarms 24, der Hydraulikzylinder 10 zum Verschwenken des Tragarms 8 sowie ein Hydraulikmotor 74 zum Ausfahren des Ausfahrteils 82 und ggf. weitere Antriebe sind mit dem Hydraulikteil 76 eines Steuergerätes 78 verbunden, das einen Elektronikteil 80 enthält, der mit einer Bedieneinheit 82, die Tasten und/oder einen oder mehrere Steuerknüppel aufweist, verbunden ist. Zur Druckversorgung dient eine Hydraulikpumpe 84.
Der Aufbau eines solchen Steuergerätes 78, der Ventile zur Ansteuerung der Hydraulik- motore und elektronisch angesteuerte Aktuatoren für die Ventile enthält, ist an sich bekannt und wird daher nicht erläutert.
Anhand der Fig. 7 bis 15 wird im folgenden die Funktion der beschriebenen Vorrichtung erläutert.
Es versteht sich, daß jeder der Tragarme 8 mit einem Lagergehäuse und einem Arbeitsarm versehen ist, wie vorstehend geschildert. Im folgenden wird der Funktionsablauf nur an- hand der sichtbaren, linksseitigen Vorrichtung beschrieben.
Fig. 7 zeigt ein einen leeren Container 6 bringendes Transportfahrzeug. Im Fahrzustand ist das Lagergehäuse 20 derart verdreht, daß der Arbeitsarm 24 parallel zu dem Tragarm 8 gerichtet ist. Der Arbeitsarm 24 ist in seine gemäß Fig. 7 nach unten verschobene Stellung bewegt, so daß er parallel zum Arbeitsarm angeordnet und in der Darstellung der Fig. 7 durch den Arbeitsarm verdeckt ist. Das Ausfahrteil 82 ist beim Fahren vorteilhafterweise vollständig in das Basisteil Sι eingefahren und der Tragarm 8 liegt seitlich neben oder auf der Ladeplattform 4, wobei das Gehänge 16 eingehängt bleiben kann. Der Tragarm 8 wird dann hochgeschwenkt und, sofern vorhanden, das Ausfahrteil 82 ggf. ausgefahren, so daß sich der obere Aufhängepunkt des Gehänges 16 in Seitenansicht etwa über dem Schwerpunkt des Containers 6 befindet.
Beim weiteren Verschwenken des Tragarms 8 wird das Lagergehäuse verdreht, so daß der Arbeitsarm 24 gemäß Fig. 8 verschwenkt wird. Gleichzeitig wird der Arbeitsarm 24 durch das Lagergehäuse 20 hindurch verschoben, wobei der obere Aufhängepunkt P des Gehänges 16 über dem Schwerpunkt des Gehäuses 6 bleibt. Gemäß Fig. 9 dauern die Schwenk- und Ausfahrbewegungen an, wobei der obere Gehängepunkt P weiterhin über dem Schwerpunkt des Containers 6 bleibt. Bei Fortsetzung der Verschwenkung des Tragarms 8 gemäß Fig. 10 im Uhrzeigersinn wird der leere Container 6 angehoben, da der Tragarm 24 in eine Stellung bewegt werden muß, in der der auf dem Boden stehende, volle Container 90 mit seinem Gehänge 16 an dem Tragarm 24 einhängbar ist, wobei der Abstand zwischen dem nicht sichtbaren Lagergehäuse und dem Anlenkpunkt des vollen Containers klein sein soll, damit der volle, schwere Container 90 an einem kurzen Hebelarm hängt.
Wie aus Fig. 11 ersichtlich, wird das Lagergehäuse 20 und damit der Arbeitsarm 24 weiter verschwenkt, wobei die Anlenkstelle des Gehänges 16 des vollen Containers 90 am Lager-
arm 24 durch Ausfahren des Ausfahrteils 82 und/oder weiteres Verschwenken des Tragarms 8 unter Ausgleich durch Verschieben des Arbeitsarms 24 innerhalb des Lagergehäuses über dem Schwerpunkt des vollen Containers 90 bleibt.
Anschließend wird, wie in Fig. 12 dargestellt, der Tragarm 8 nach links verschwenkt, wo- bei der volle Container 90 angehoben wird. Der Arbeitsarm 24 wird dann verschwenkt, wobei gleichzeitig der Tragarm 8 verschwenkt wird, so daß der am langen Hebelarm hängende leere Container 6 hinter den vollen Container 90 gelangt. Durch weiteres Verschwenken des Arbeitsarms 24 und koordiniert dazu erfolgendes Schwenken des Tragarms 8 sowie Verschieben des Arbeitsarms 24 innerhalb des Lagergehäuses gelangt der leere Container 6 in eine Position, in der er dort abgesetzt werden kann, wo der volle Container 90 aufgenommen wurde. Anschließend wird die Anordnung gemäß Fig. 15 in die etwa der Fig. 8 entsprechende Stellung gebracht, in der der volle Container 90 auf der Ladeplatt- form 4 abgesetzt werden kann. Der Arbeitsarm 24 kann anschließend wieder voll hinter dem Tragarm 8 geschwenkt und eingefahren werden und der Tragarm 8 kann in Gegen- uhrzeigerrichtung verschwenkt werden, so daß er auf der Ladeplattform 4 aufliegt und das Fahrzeug den ausgetauschten Container abtransportieren kann.
Fig. 16 zeigt schematisch eine Rangierfahrt, wie sie mit einem mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Containerfahrzeug zum Austauschen zweier Container vorge- nommen wird:
Der Stellplatz eines vollen Containers 90 ist mit III bezeichnet und befindet sich beispielsweise am Ende einer Sackstraße oder einer Baustelleneinfahrt.
Das mit einem leeren Container 6 beladene Containerfahrzeug fährt auf einer Straße ankommend an der Einfahrt vorbei in die Position I, von wo aus es rückwärts in die Position II bis an den vollen Container 90 heranfahrt. Das in der Position II stehende Containerfahrzeug kann mit Hilfe seiner Handhabungsvorrichtung, wie anhand der Fig. 7 bis 15 erläutert, den vollen Container 90 gegen den leeren Container 6 austauschen, wobei im Funkti- onszustand gemäß Fig. 10 gegebenenfalls eine Hilfsperson das Gehänge 16 bzw. die Gehänge 16 beidseitig an den Arbeitsarmen 24 einhängt und nach Absetzen des leeren Con-
tainers 6 dessen Gehänge aushängt. Aus der Position II kann das Containerfahrzeug über die Position IV unmittelbar mit dem vollen Container 90 abfahren. Wie ersichtlich, ist das Auswechseln von Containern rasch und damit kostengünstig und ohne Bedarf an Zwischenstellplatz durchführbar.
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung unmittelbar ergibt, vermindern die innenseitig an die Tragarmen 8 angebrachten Lagergehäuse 20 mit den darin beweglichen Arbeitsarmen 24 den zwischen den Tragarmen 8 verfügbaren lichten Durchlaß, so daß sich bei nachträglichem Einbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung an konventionelle Tragarme 8 die maximale Breite der zu transportierenden Container etwa um die doppelte Breite der Lagergehäuse 20 vermindern. Es versteht sich, daß bei einem größeren Umbauaufwand die Tragarme 8 um die Dicke der Lagergehäuse 20 nach außen versetzt werden können, so daß die Ladebreite erhalten bleibt. Wenn ein Containerfahrzeug von vornherein mit der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung ausgerüstet wird, versteht sich, daß die maßliche Auslegung derart ist, daß die konventionellen Containerbreiten geladen werden können.
Die beschriebene Ausführungsform kann in vielfältiger Weise abgeändert und ergänzt werden.
Der Arbeitsarm 24, der im dargestellten Beispiel als Hohlprofil ausgebildet ist, kann ein T- oder TT-Profil sein, wobei die Stege unmittelbar die Anlageflächen für die Lagerrollen 48 bilden können. Die Antriebe müssen nicht Hydraulikmotoren sein, sondern können durch Elektromotoren gebildet sein. Die Konstruktion der Lagerung des Lagergehäuses 20 an dem Tragarm 8 kann jedwelcher anderer Bauart sein, die ein genügend weites Verdrehen des Lagergehäuses und Verschieben des Arbeitsarms relativ zum Lagergehäuse zuläßt. Es muß nicht zwangsläufig mit Gehängen 16 gearbeitet werden; vielmehr können an den Containern starr geeignete Aufnahmen ausgebildet sein, in die an den Enden des Tragarms vorhandene Aufnahmen unmittelbar von einer Bedienperson, die die Bedieneinheit 82 bedient, eingekuppelt werden oder fernbedient eingekuppelt und ausgekuppelt werden können.
Die Steuerung der Motoren 26, 42, 10, 74 kann programmgesteuert erfolgen, so daß sich die Bedienperson rein auf die Bewegung der jeweiligen Enden der Arbeitsarme 24 bzw. von deren Aufnahmepunkten für die Container konzentrieren kann.
Die anhand der Fig. 7 bis 15 erläuterte Arbeitsfolge ist nur beispielhaft und kann zweck- entsprechend abgeändert werden.
Die erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung ist vielseitig einsetzbar und in mannigfacher Weise ergänz- und erweiterbar:
Fig. 17 zeigt die erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung im Einsatz bei einem Container 6, der in einen mit großer Höhe ausgebildeten Großcontainer 94 entladen wird.
Der Container 6, der im dargestellten Beispiel ein auf der Ladeplattform 4 des Containerfahrzeugs antransportierter voller Container ist, wird, wie vorstehend ausgeführt, durch zweckentsprechende Betätigung des Hydraulikzylinders 10 und der weiteren Antriebe in die in Fig. 17 dargestellte Position hochgehoben und durch Absetzen auf den Rand des Großcontainers 94 entleert, oder wie schematisch dargestellt, mit Hilfe einer Zusatzeinrichtung, beispielsweise eines Seilzugs 96 oder an den Enden des Arbeitsarms 24 angeordneten Kettenrollen, mittels derer das als Kette ausgebildete Gehänge 16 verfahrbar ist, aus- gekippt werden.
Fig. 18 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform eines Arbeitsarms 100, der aus einem in sich starren Innenteil 100a besteht, aus dem teleskopartig Teleskopteile 101 und 102 beid- seitig ausfahrbar sind, wobei an den äußeren Enden der äußeren Teleskopteile 102 wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 schwenkbare Gehängeaufnahmen vorgesehen sind.
Das Zentralteil 100a kann starr unmittelbar an einem einer Seitenwand des Lagergehäuses 20 entsprechenden Tragbauteil (nicht dargestellt) befestigt sein, das an dem Tragarm drehbar ist, oder es kann wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 im Lagergehäuse hin und her verschiebbar sein. Hydraulikzylinder, mit denen die Teleskopteile 101 und 102 jeweils zu beiden Seiten unabhängig voneinander (es sind vier Teleskopantriebe vorgesehen) be-
wegbar sind, sind, da in ihrem Aufbau an sich bekannt, nicht dargestellt. Es versteht sich, daß bei einer Verschiebbarkeit des Zentralteils 100a relativ zu dem Lagergehäuse 20 (Fig. 1) geeignete Hydraulikverbindungen von den vom Arm 8 kommenden Leitungen zu den Versorgungsleitungen der an dem Zentralteil 100a angebrachten Antriebe für die Teleskopteile vorgesehen sein müssen. Da der Aufbau solcher beweglichen Hydraulikanschlüs- se oder elektrischer Anschlüsse, falls zur Betätigung der Teleskopteile Elektromotoren vorgesehen sind, an sich bekannt sind, werden diese nicht im einzelnen erläutert.
Anhand der Fig. 19 bis 26 werden im folgenden weitere Vorteile erläutert, die mit der Ausbildung des Arbeitsarms 100 gemäß Fig. 18 erzielt werden.
Gemäß Fig. 19 kann ein mit Arbeitsarmen 100 gemäß Fig. 18 ausgerüsteten Containerfahrzeug abhängig von seiner Ladefläche und der Containergröße zwei gegebenenfalls unterschiedliche Container 6a, 66 aufnehmen.
Durch Aufrichten des Tragarms 8 und Drehen des Arbeitsarms 100 können die beiden Container gegebenenfalls ausgetauscht werden, d.h. auf der Ladeplattform in unterschiedlicher Reihenfolge angeordnet werden.
Fig. 20 zeigt, wie der bzw. die Tragarme 8 aufgerichtet werden und die Arbeitsarme 100 verschwenkt werden, so daß zunächst der hintere Container 6a hinter dem Fahrzeug angeordnet wird und durch weiteres Verschwenken der Tragarme 8, der Arbeitsarme 100 und Ausfahren der rechtsseitigen Teleskopteile 101, 102 abgesetzt werden kann (Fig. 21 und 22). Durch weiteres Verschwenken der Tragarme 8 kann nach Abnahme des hinter dem Fahrzeug abgestellten Containers 6a der andere Container 6b durch Verschwenken der Arbeitsarme 100 und entsprechende Betätigung der Teleskopteile 101, 102 sowie gegebenenfalls Verschieben des Zentralteils 100a relativ zum Lagergehäuse über den bereits abgesetzten Container (dessen Gehänge ausgehängt werden muß) bewegt und hinter diesem abgesetzt werden (Fig. 24).
Nach Absetzen beider Container werden die Tragarme 8 zurückgeschwenkt (Fig. 25) und auf die Ladeplattform 4 abgesenkt( nicht dargestellt), wobei die Arbeitsarme 100, je nach-
dem, ob ihre Zentralteile 100a relativ zum Lagergehäuse 20 verschiebbar sind oder nicht, in einer symmetrischen Stellung bleiben oder für eine weitestmögliche Überlappung mit den Tragarmen 8 gemäß Fig. 25 nach rechts verschoben werden.
Fig. 26 zeigt ein Beispiel eines Containertransportfahrzeugs, das mit Hilfe der vorgeschil- derten Vorrichtung nach entsprechender Betätigung der Antriebe mit insgesamt vier Containern beladen ist, wobei jeweils ein oberer Container in einem unteren Container abgestellt ist.
Fig. 27 zeigt eine Ausführungsform eines Containerfahrzeugs 92, dessen Ladeplattform 4 ähnlich wie das Gehäuse eines Baggers insgesamt um eine senkrechte Achse Y drehbar auf dem nicht dargestellten Fahrgestell des Containerfahrzeugs 92 angeordnet ist. Die Tragarme 8 mit den Lagergehäusen 20 und den daran angebrachten Arbeitsarmen 24 sind an der drehbaren Ladeplattform 4 angebracht, so daß sie mit der Plattform mitdrehen. Es versteht sich, daß anstelle der Arbeitsarme 24 gemäß Fig. 1 die Arbeitsarme 100 gemäß Fig. 18 vorgesehen sein können, wobei die Zentralteile 100a starr oder bei aufwendiger Bauweise verschiebbar an den Lagergehäusen 20 gehalten sind.
Fig. 28 zeigt das Containerfahrzeug 92 der Fig. 27 in Arbeitsstellung mit ausgefahrenen Stützen 14, wobei ein Container 6a sich noch auf der Arbeitsplattform 4 befindet und ein anderer Container 6b abgeladen ist. Wie aus Fig. 19 unmittelbar ersichtlich, erweitert die insgesamt drehbare Arbeitsplattform 4 den Einsatzbereich des Containerfahrzeugs dahingehend, daß auch seitlich Container abgeladen oder aufgenommen werden können. Je nach Schwenkrichtung der Ladeplattform 4 kann der Arbeitsbereich rechts oder links des Fahrzeugs sein.
Bezugszeichenliste
Fahrgestell
Ladeplattform 6 Container
Tragarm 81 Basisteil 2 Ausfahrteil 10 Hydraulikzylinder 2 Stützarm 14 Stürze 6 Gehänge 20 Lagergehäuse 2 Durchlaß 24 Arbeitsarm 5 Bügel 26 Hydraulikmotor 8 Leitungen 30 Schnecke 2 Stirnverzahnung 34 Hülse 6 Zahnstange 38 Zahnrad 0 Schnecke 42 Hydraulikmotor 4 Leitungen 46 Führungsleisten 8 Lagerrolle 50 Lagerscheibe 2 Lagerscheibe 54 Ringflansch 6 Hydraulikleitungen 58 Käfig 0 Käfigbauteil 62 Käfigbauteil 4 Lagerkörper 66 Ringkanal 8 Durchgangsbohrung 70 Durchgangsbohrung 4 Hydraulikmotor 76 Hydraulikteil 8 Steuergerät 80 Elektronikteil 2 Bedieneinheit 90 Container 2 Containerfahrzeug 94 Großcontainer 6 Seilzug 100 Arbeitsarm 00a Zentralteil 101 Teleskopteil 02 Teleskopteil