Beschreibung
ZYLINDER EINER ROTATIONSDRUCKMASCHINE MIT SCHMITZRING
Die Erfindung betrifft einen Zylinder einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 2.
Durch die EP 09 43 433 A1 ist die Anordnung von aufeinander unter Druck abrollenden Schmitzringen an den Zapfen von Zylindern bekannt. Wie in Fig. 1 zu erkennen, weisen die Druckmedien führenden Zylinder eine Nut zwischen Schmitzring und Ballen auf.
Die DE 39 01 470 C1 offenbart einen korrosionsbeständigen hochfesten martensitischen Kaltarbeitsstahl z. B. zur Verwendung in der Herstellung von Werkzeugen, als Werkstoff zur Herstellung von Wälzlagerteilen, welche mit korrosiven Medien in Berührung kommen oder von Werkzeugen für die Lebensmittelindustrie.
In der DE 195 01 243 C2 wird ein Schmitzring drehbar auf dem Zapfen eines Zylinders gelagert, wobei ein Außenring des Schmitzrings fest auf einem Drehlager montiert ist.
Um den Verschleiß von innerhalb des Gestells liegenden Schmitzringe zu vermindern, sind diese in der DE 29 26 570* C2 nicht aufeinander abrollend, sondern drehfest am Gestell und drehbar auf dem Zapfen des Zylinders gelagert. Zusätzliche, aufeinander abrollenden Schmitzringe sind zwecks guter Zugänglichkeit auf der Außenseite des Gestells drehfest auf einer Nabe eines den Zylinder antreibenden Stirnrades gelagert. Diese können aus einem Spezialstahl mit gehärteter Lauffläche ausgeführt sein.
Die WO 00/41 887 A1 stellt sich zur Aufgabe, den Leistungsfluß des Reibradgetriebes zwischen den Zylindern auf der einen, und den Schmitzringen auf der anderen Seite zu kompensieren. Diese Aufgabe wird durch die Wahl umgekehrter Radienverhältnisse der zusammen wirkender Zylinder und der zusammen wirkenden Schmitzringe gelöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Zylinder in axialer Richtung raumsparend und der Schmitzring äußerst verschleißarm ausgeführt ist und zumindest am Umfang eine hohe Härte aufweist. In Weiterbildung der Erfindung ist eine Verbesserung des Druckbildes oder auch eine Einsparung bzw. eine Vereinfachung einer Vorrichtung für die Schmierung ermöglicht.
Von besonderem Vorteil ist es, dass der Schmitzring, zumindest im Bereich seiner Mantelfläche bzw. seinem Randbereich, nahezu keinen Korrosionsverschleiß und eine hohe Lebensdauer aufweist. So sind beispielsweise Maßnahmen, wie z. B. zur Vermeidung des Kontaktes mit den beim Drucken verwendeten Medien nicht erforderlich, was Raum in axialer Richtung einspart.
Von großem Vorteil ist auch die Wahl des Werkstoffs, zumindest im Bereich der Mantelfläche oder zumindest in der Randschicht, mit einer Härte von 40 bis 60 HRC, ohne oder mit zusätzlichem Randschichthärten. Ebenso sind eine hohe Dauerbelastbarkeit (z. B. von über 3.000 N/mm2 Herz'sche Pressung) und eine hohe Vergleichsspannung (von z. B. 1.500 N/mm2) vorteilhaft. Dies ist in vorteilhafter Weise mittels eines korrosionsbeständigen, hochfesten martensitischen Kaltarbeitsstahls erreichbar, welcher vergleichsweise kostengünstig herzustellen und weiter zu verarbeiten ist. Durch Verwendung eines Werkstoffes mit derartigen Eigenschaften lässt sich der Schmitzring mit einer geringen Breite ausführen, was wieder eine Raum- und Kosteneinsparung ermöglicht.
Auch ggf. erhöhte spezifische Mehrkosten für den genannten Werkstoff werden über die
hohe Dauerbeständigkeit, über die kleineren Baumaße für den Zylinder und den Schmitzring sowie geringeren Wartungsaufwand zurückgewonnen.
In einem im Hinblick auf die Materialkosten vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird ein Ring aus einem harten, rostfreiem Werkstoff auf einem Schmitzring-Grundkörper oder Zwischenring aufgeschrumpft oder anderweitig drehsteif befestigt. Auch bereits im Einsatz befindliche Zylinder können in der Weise aufgearbeitet werden. Besonders vorteilhaft, weil kostengünstig, ist ein Grundkörper oder Zwischenring aus einem zähen Stahl wie z. B. einem unlegierten oder niedriglegierten Stahl, insbesondere einem Feinkornbaustahl.
Eine massive Ausführungsform des Schmitzringes mit einem rostfreien Werkstoff ist beispielsweise vorteilhaft hinsichtlich des Fertigungsaufwandes.
In einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Schmitzring im Bereich der Mantelfläche oder zumindest im Randbereich einen geringen Trockenverschleiß auf, so dass eine Schmitzringschmierung vereinfacht werden kann bzw. ganz entfällt. Letzteres weist große Vorteile hinsichtlich Investitionskosten, Wartung und der Stabilisierung des Druckprozesses auf. Ein Verzicht auf zwischen den Schmitzringen angeordneten Schmiermittels führt zu einer verbesserten Punktschärfe und damit zur Verbesserung des Druckprozesses.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Zylinder mit Zapfen und einteiligem Schmitzring;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Zylinder mit Zapfen und mehrteiligem Schmitzring;
Fig. 3 eine isometrische Darstellung eines Abstreifers auf der Mantelfläche des Schmitzrings;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Abstreifer mit (ölgetränktem) Filz.
Ein Zylinder 01 einer Rotationsdruckmaschine, z. B. ein Formzylinder, ein Übertragungszylinder oder ein Gegendruckzylinder, weist jeweils stirnseitig und außerhalb eines für den Druck nutzbaren Ballens 02 des Zylinders 01 einen Zapfen 03 auf, welcher mittels eines nicht dargestellten Lagers in einem ebenfalls nicht dargestellten Seitengestell der Rotationsdruckmaschine gelagert ist. An beiden Seiten des Zylinders 01 sind stirnseitig und jeweils rotationssymmetrisch zur Rotationsachse R des Zylinders 01 Laufringe 04, sogenannte Schmitzringe 04, angeordnet, um den Einfluss von Kanalschlägen zu verringern. Diese Kanalschläge beim aneinander Abrollen zweier Zylinder 01 werden durch nicht dargestellte, axial verlaufende Spann- oder Befestigungskanäle eines oder mehrerer Aufzüge 06, z. B. einer Druckform 06 oder eines Drucktuches 06, verursacht. Die Schmitzringe 04 sollen verhindern, dass sich die Zylinder 01 beim Abrollen aneinander in den Spannkanal absenken. Hierzu weist der Schmitzring 04 einen Außenradius ra04 auf, welcher größer ist als der Radius r02 des Ballens 02 des Zylinders 01. Die Mantelflächen 07 der Schmitzringe 04 zweier benachbarter Zylinder 01 laufen unter Druck aufeinander ab und fangen somit die Kanalschläge ab. Mindestens einer der Schmitzringe 04 ist entweder direkt, oder über den Zapfen 03 drehsteif mit dem. rotierenden Zylinder 01 verbunden und läuft mit dem Zylinder um.
Der Schmitzring 04 ist hohen Druckbelastungen, insbesondere den stoßartigen Druckbelastungen der abrollenden Kanäle ausgesetzt. Anderseits sind die aufeinander abrollenden Mantelflächen 07 der Schmitzringe 04 möglichst frei von Partikeln und Druckmedien zu halten. Eine Verschmutzung beeinflusst den Druckprozess und die Druckqualität nachteilig, Verunreinigungen mit i. d. R. aggressiven Druckmedien (Farben, Feuchtmittel, Reinigungsmittel) wirken stark korrosionsfördernd und Zerstören den
Schmitzring 04. Auch eine Dauerfestigkeit und Maßtreue, insbesondere auch hinsichtlich des Abriebs der aneinander abrollenden Mantelflächen 07, ist erforderlich. Letzteres wird mittels üblicher, jedoch kostspieliger Schmitzringschmierung erreicht.
In vorteilhafter Ausführung ist zumindest der Randbereich des Schmitzrings 04 bzw. der Bereich der Mantelfläche 07 als korrosionsbeständiger, eine Härte von 40 bis 65 HRC, z. B. von mehr als 50 HRC, insbesondere von ca. 60 HRC, aufweisender, einer Dauerbeanspruchung von über 2.000 N/mm2, z. B. über 3.000 N/mm2 Herz'scher Pressung stand haltender und eine zulässige Vergleichsspannung von über 1.000 N/mm2, insbesondere von über 1.500 N/mm2, aufweisender Werkstoff ausgeführt.
Im ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1) ist der Schmitzring 04 einteilig ausgeführt. Als Werkstoff ist vorzugsweise ein martensitischer Kaltarbeitsstahl, beispielsweise ein hochlegierter Stahl wie X30CrMoN15-1-0,4 oder X15CrMoN 15-1 -0,4 vorgesehen. Der Werkstoff weist zwecks Zähigkeit vorzugsweise einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,8 Gew.-%, vorzugsweise kleiner oder gleich 0,4 Gew.-%, und als wesentlichen Bestandteil zwecks Härte einen Stickstoffgehalt von 0,2 Gew.-% bis 0,7 Gew.-% auf, wobei die Summe aus Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt 1 Gew.-% nicht übersteigen sollte. Zwecks guter korrosionsbeständiger Eigenschaften sollte der Gehalt an Chrom zwischen 10 Gew.-% und 20 Gew.-%, insbesondere ca. 15 Gew.-% betragen. Besonders geeignet ist der unter dem Handelsnamen „Cronidur 30" geführte Werkstoff, welcher neben 0,32 % Kohlenstoff, 15,0 % Chrom, 1 ,0 % Molybdän und 0,4 % Stickstoff noch 0,6 % Silizium und 0,3 % Mangan aufweist. Die Zusammensetzung der Legierung kann jedoch auch innerhalb der in der DE 39 01 470 C1 aufgezeigten Grenzen für einen martensitischer Kaltarbeitsstahl variieren.
Die Verwendung eines derartigen, ggf. zusätzlich randgehärteten, Werkstoffs steigert die Lebensdauer des Schmitzrings 04 im Vergleich zu bisher verwendeten Materialien, wie z. B. den niedriglegierten 100Cr6, erheblich. Hierfür kann zusätzlich auch eine Härtung der Randschicht bis in eine Tiefe von z. B. 3 bis 15 mm, vorteilhafter Weise 5 bis 15 mm,
insbesondere von 8 bis 12 mm erfolgen, mit jedoch zähem Kern. Auch eine Schmierung kann im Gegensatz zum bisher verwendeten 100Cr6 in besonderer Ausführungsform entfallen.
Mit der Ausbildung als korrosionsbeständiger Schmitzring 04 kann eine ansonsten übliche räumliche Trennung zwischen Ballen 02 und Schmitzring 04 mittels einer Nut oder Trennfuge entfallen. Der Schmitzring 04 ist entweder auf dem Zapfen 03 des Zylinders 01 bündig zur Stirnseite des Ballens 02 des Zylinders 01 oder direkt an der Stirnseite des Ballens 02 angeordnet. Vorteilhafter Weise ist der Schmitzring 04 mittels Aufschrumpfen mit dem Zapfen 03 verbunden, wenn bei der Fertigung bereits die Maße für einen Innenradius ri04 des Schmitzrings 04 und einen Außenradius ra03 des Zapfens 03 berücksichtigt sind. Der einteilig ausgeführte Schmitzring 04 kann jedoch auch mittels nicht dargestellter Befestigungselemente, z. B. mittels axial zum Zylinder 01 verlaufender Schrauben mit dem Ballen 02 und/oder radial mit dem Zapfen 03 verbunden sein.
In vorteilhafter Ausführung weist der Schmitzring 04 eine Breite b04 von weniger als 70 mm, insbesondere von weniger als 60 mm auf. Die Breite b04 kann aber auch weniger als 45 mm betragen. Eine Dicke d04 des einteiligen Schmitzrings 04 hängt zum Teil ab von einem Außenradius ra03 des Zapfens 03. Die Dicke d04 liegt z. B. zwischen 20 und , 80 mm, insbesondere zwischen 60 und 80 mm bei einem Außenradius ra04 des Schmitzrings 04 von z. B. 170 bis 200 mm.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 2) ist ein Laufring 08 als Schmitzring 08 mehrteilig, zumindest zweiteilig mit zwei konzentrischen Ringen 09; 11 ausgeführt, wobei der Laufring 08 einen mit dem Zapfen 03 und/oder dem Ballen 02 des Zylinders 01 verbundenen Zwischenring 09 und einen Außenring 11 mit einer Mantelfläche 12 aufweist. Der Außenring 11 ist z. B. auf den Zwischenring 09 aufgeschrumpft oder in anderer geeigneter Weise weitgehend drehsteif mit dem Zwischenring 09, und dieser drehsteif mit dem Ballen 02 oder Zapfen 03 verbunden. Der Zwischenring 09 ist in vorteilhafter Ausführung mittels Schrauben 13 (strichliert in Fig. 2 angedeutet) oder in
anderer geeigneter Weise weitgehend drehsteif mit dem Ballen 02 des Zylinders 01 verbunden. Der Zwischenring 09 kann zwecks axialer Positionierung des Außenrings 11 an seiner vom Ballen 02 abgewanden Seite einen z. B. als Grad 14 ausgeführten Rand 14 auf seiner Mantelfläche aufweisen.
Unabhängig von der konkreten Werkstoffwahl ist der zweiteilige Aufbau des Schmitzrings
08 hinsichtlich der Austauschbarkeit des Außenrings 11 vorteilhaft, da i. d. R. für den Randbereich des Schmitzrings 04; 08 ein Werkstoff besonderer Güte und damit erhöhter Kosten erforderlich ist.
Für den Zwischenring 09 ist die Verwendung eines zähen Stahls, wie z. B. einem unlegierten oder niedriglegierten Stahl, insbesondere einem Feinkornbaustahl ausreichend. Eine besondere Härte und extreme Korrosionsbeständigkeit sind hier nicht erforderlich. Für den Außenring 11 ist jedoch, wie im ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, der korrosionsbeständige, eine hohe Härte und eine hohe zulässige Vergleichsspannung aufweisende Werkstoff, z. B. X30CrMoN15-1-0,4, vorgesehen.
Eine Dicke d11 des Außenrings 11 liegt z. B. zwischen 20 und 70 mm, insbesondere zwischen 20 und 40 mm, bei einem Außenradius ra08 des Schmitzrings 08 und gleichzeitig dem Außenradius ra11 des Außenrings 11 von z. B. 170 bis 200 mm. Das Verhältnis von Dicke d11 des Außenrings 11 zu dessen Außenradius ra11 liegt vorteilhaft zwischen 0,1 und 0,4, insbesondere bei 0,1 bis 0,25. Eine Dicke d09 des Zwischenrings
09 hängt z. T. ab vom Außenradius ra03 des Zapfens 03. In vorteilhafter Ausführung weist der Außenring 11 eine Breite b11 von weniger als 70 mm, insbesondere von weniger als 60 mm, aber mindestens 20 mm auf. Die Breite b11 kann in besonderer Ausführung aber auch weniger als 45 mm betragen. Der gesamte Schmitzring 08 sollte eine Breite b08 von 70 mm nicht übersteigen und in vorteilhafter Ausführung kleiner als 60 mm, insbesondere sogar kleiner als 45 mm sein.
Der Außenring 11 oder auch der einteilige Schmitzring 04 kann vorteilhafter Weise auch
beim Nachrüsten oder Warten für einen bestehenden Zylinder 01 verwendet werden, indem beispielsweise auf den bestehenden Zapfen 03 der einteilige Schmitzring 04, oder auf einen eine Buchse oder einen Ring aufweisenden herkömmlichen Zapfen 03 der Außenring 11 angeordnet, vorzugsweise aufgeschrumpft, wird. Letzteres ist auch für die Anordnung des Außenrings 11 direkt auf den Zapfen 03 vorteilhaft, wenn der Zapfen 03 bereits einen entsprechenden Außenradius ra03 aufweist. Diese beträgt z. B. 100 - 120 mm, insbesondere ca. 110 mm.
In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist der Außenring 11 direkt auf einem stirnseitennahen Absatz des Ballens 02 des Zylinders 01 angeordnet. Der Absatz ist, ähnlich wie in Fig. 2 für das zweite Ausführungsbeispiel dargestellt, in der Tiefe so zu bemessen, dass der Außenring 11 mit seiner Dichte d11 aufgenommen und in der gewünschten Höhe zum Aufzug 06 mit der Dicke d06 steht.
In Weiterbildung der Erfindung wird für beide Ausführungsbeispiele auf eine ansonsten übliche Schmierung des Schmitzrings 04 verzichtet. Dies wird erst dadurch ermöglicht, dass der Trockenverschleiß des Werkstoffs für den einteiligen Schmitzring 04 oder den Außenring 11 , zumindest im Bereich der Mantelfläche 07; 12, ausreichend niedrig ist. Bei Verzicht auf eine Schmierung wird gleichzeitig die Druckqualität, insbesondere die Punktschärfe, verbessert, da ein exakt vorgegebener Abstand der Zylinder 01 über den gesamten Umfang der Mantelflächen 07; 12 einhaltbar ist.
Anstelle einer aufwendigen Vorrichtung für die Schmierung mit Schmiermittelzuführung, ggf. Druckmittelzufuhr, Steuerungen, Leitungen etc. und einen Streifer für die Verteilung und das Halten von Schmiermittel, ist noch lediglich ein Abstreifer 16 (Fig. 3) vorsehbar, welcher die aufeinander abrollenden Mantelflächen 07; 12 der Schmitzringe 04; 08 von ggf. anhaftenden Partikeln befreit. Hierfür ist beispielsweise der Abstreifer 16, z. B. eine Gummilippe 16 (Fig. 3) oder ein Filz 16 (Fig. 4), in einer Fassung 17 an einem Halter 18 (strichliert dargestellt) derart gestellfest angeordnet, dass der Abstreifer 16 auf der Mantelfläche 07; 12 des Schmitzrings 04; 08 aufliegt und dessen Abstreif kante 19 mit ihrer
Längsrichtung L in der Ebene der Mantelfläche 07; 12, jedoch um einen Winkel α von 5 bis 20°, insbesondere um ca. 10°, zur Rotationsachse R bzw. parallel zur Rotationsachse R verschobenen Achse R' des Zylinders 01 , und damit auch des Schmitzrings 04; 08, geneigt verläuft.
Bei Verwendung eines Filzes 16, kann dieser mit Schmiermittel, z. B. Öl, getränkt sein, bedarf aber nicht unbedingt einer Zuführung, was erheblichen technischen Aufwand einspart.
Sollte eine Mindestschmierung erforderlich oder vorteilhaft sein, so kann zusätzlich eine einfache Tropfenschmierung mit sehr geringem Tropfintervall, direkt auf den Filz 16 oder die Mantelfläche 07; 12 vorgesehen sein.
Der Schmitzring 04; 08 aus den vorangehenden Beispielen kann auch auf einer Welle oder Achse des Zylinders 01 oder aber direkt, ohne eine Welle, eine Achse oder einen Zapfen 03, stirnseitig am Ballen 02 angeordnet sein. Der Schmitzring 04; 08, insbesondere der Zwischenring 09 aus dem zweiten Ausführungsbeispiel, kann aber auch ein Teil des Ballens 02, z. B. eine stärker ausgeführte Stirnwand des Ballens 02 des Zylinders 01 , sein, welche den Außenring 11 trägt. Im letztgenannten Fall kann eine derartige Stirnwand z. B. auf ihrer Mantelfläche einen konzentrischen Absatz aufweisen, welcher den Außenring 11 trägt. Der Zwischenring 09 oder der einteilige Schmitzring 04 kann auch zur Scheibe 09 entartet sein, wenn beispielsweise der Schmitzring 04; 08 nicht auf einer Welle, einer Achse oder einem Zapfen 03 angeordnet ist, sondern z. B. selbst eine (Stummel)achse, -welle oder einen Zapfen trägt.
Bezugszeichenliste
01 Zylinder
02 Ballen (01)
03 Zapfen (01)
04 Laufring, Schmitzring, einteilig (01)
05 -
06 Aufzug, Druckform, Drucktuch
07 Mantelfläche
08 Laufring, Schmitzring, mehrteilig, zweiteilig (01)
09 Ring, Zwischenring, Scheibe
10 -
11 Ring, Außenring
12 Mantelfläche
13 Schraube
14 Grad, Rand
15 -
16 Abstreifer, Gummilippe, Filz
17 Fassung
18 Halter
19 Abstreifkante (16)
b04 Breite (04) b08 Breite (08) b11 Breite (11 )
d04 Dicke (04) d09 Dicke (09) d11 Dicke (11)
r02 Radius (02) ra03 Außenradius (03) ra04 Außenradius (04) rι'04 Innenradius (04) ra08 Außenradius (08) ra11 Außenradius (11)
L Längsrichtung R Rotationsachse R' Achse (parallel R)
Winkel