Sicherheitsbehälter für Sauerstoffgeneratoren
Atemschutzgeräte, wie sie z.B. in Flugzeugen für die Passagiere für den Fall eines Druckabfalls vorgesehen sind, enthalten chemische Sauerstoffgeneratoren. Das sind Patronen, die beispielsweise die Form einer Getränkedose haben und Rea- genzien enthalten, die nach ihrer Zündung Sauerstoff entwik- keln. Die Reagenzien sind aggressiv. Bei ihrer Reaktion entwickeln sie hohe Temperatur. Lagerung und Transport der Generatoren als Ausrüstungsteile unterliegen daher Gefahrgutbestimmungen der Fluggesellschaften (z.B. IATA 523, Straßenge- fahrgutvorschrift 2507, Anlage A ADR).
Bekannt ist es, eine Mehrzahl von jeweils einzeln in Pak- kungsbehältnissen enthaltenen Generatoren in Kartons aus Wellpappe zu lagern und zu transportieren. Diese gewähren aber keinen hinreichenden Stoßschutz. Auch haben sie den
Nachteil, organisches Material zu enthalten, das im Falle einer Beschädigung eines Generators und in Gegenwart des sich dabei entwickelnden Sauerstoffs Brandschutzprobleme bereitet.
Einen besseren Schutz verspricht eine andere bekannte Verpak- kungsart, bei der die Generatoren einzeln stoßgeschützt in Blechbehältern verpackt sind, von denen wiederum eine Mehrzahl in einer Umverpackung, beispielsweise aus Karton, unter-
gebracht wird. Die jeweils einzelne, stoßgeschützte Verpak- kung ist aufwendig.
Bekannt ist auch ein Sicherheitsbehälter (Produkt der Fa. Vi- king) für mehrere Sauerstoffgeneratoren, der in Kunststoff- mischbauweise ausgeführt ist und Halterungen für die einzelnen Generatoren enthält, die jeweils an der Behälterwand befestigt sind. Sie werden von Lagerböcken gebildet, an denen mittels Schellenbändern die einzelnen Generatoren lösbar be- festigt werden. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Generatoren einen Sicherheitsabstand voneinander und von den Behälterwänden haben. Im Falle eines Stoßes kann sich der Behälter verformen, ohne daß die Verformung und damit die Stoßeinwirkung einen Sauerstoffgenerator erreicht, solange die Verformung nicht größer ist als der Sicherheitsabstand. Auch ist durch den gegenseitigen Abstand der Generatoren dafür gesorgt, daß im Falle einer Beschädigung eines Generators dessen Hitzeentwicklung nicht ohne weiteres auf einen benachbarten Generator übertragen und zu dessen Kettenzündungen führen kann. Nachteilig ist jedoch, daß der bekannte Sicherheitsbehälter nur für die Aufnahme unverpackter Generatoren geeignet ist und deshalb praktisch nur zwischen dem Hersteller und dem Endmontagewerk für Flugzeuge verwendet werden kann. Er kann nicht ohne weiteres eingesetzt werden für Gene- ratoren, die in Vorverpackungen oder bereits vormontiert in Einbaueinheiten (sogenannte Passenger Service Units, PSU) vorliegen. Er ist deshalb auch nicht zur Erfüllung der Ansprüche geeignet, die die Fluggesellschaften bzw. deren Wartungszentren an die Variabilität der Sicherheitsverpackung vom bei ihnen in variabler Form ankommenden oder vorliegenden Sauerstoffgeneratoren stellen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsbehälter zu schaffen, der diesen Ansprüchen besser gerecht wird. Die Lösung liegt in den Merkmalen des Anspruchs 1 und vorzugsweise denen der Unteransprüche.
Demgemäß ist ein Sicherheitsbehälter aus festem Werkstoff, beispielsweise Metallblech, für eine Mehrzahl chemischer Sau- erstoffgeneratoren vorgesehen, der Generatorhalterungen ent- hält. Erfindungsgemäß sind diese Halterungen durch lösbare
Verbindungsmittel mit dem Sicherheitsbehälter verbunden. Sie können daher nicht nur in der bekannten Weise für je einzelne Generatoren verwendet werden, sondern auch entfernt werden, um anderen Halterungen für andere Formen oder Verpackungsfor- en von Generatoren Platz zu machen, die gleichfalls durch lösbare Verbindungsmittel mit einer Behälterwand verbunden werden können. Schließlich können die Maße des Behälters so gewählt werden, daß er auch zur Aufnahme eines handelsüblichen Verpackungsbehälters von einer Mehrzahl von Sauerstoff- generatoren geeignet ist, der als solcher den Vorschriften der Fluggesellschaft nicht entsprechen würde, aber durch Unterbringung in dem Sicherheitsbehälter in eine sicher transportierbare Form überführt werden kann.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht,
Fig. 2 einen schematischen Teil-Längsschnitt,
Fig. 3 einen schematischen Teil-Querschnitt und
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Halteeinrichtung.
Der Sicherheitsbehälter 1 besteht vorzugsweise aus einem hinreichend korrosionsfesten oder korrosionsgeschützten Metallblech, beispielsweise Stahlblech, und weist einen Unterteil 2 und einen Deckel 3 auf, die über ein Scharnierband miteinander verbunden sind. Der Unterteil 2 besitzt einen Boden 4 und Seitenwände 5, 6, 7 und 8, die miteinander und dem Boden fest verbunden sind. Eine Zwischenwand 9 trennt von dem Hauptraum des Behälters einen kleineren Nebenraum 10 ab, der bei geschlossenem Deckel 3 vom Hauptraum weitgehend abgeschlossen ist.
Der Boden 4 ist gewellt ausgeführt, wobei im dargestellten Beispiel die Wellen rechteckförmig ausgebildet sind. Der Boden 4 hat somit Flächenanteile 12, die in einer ersten, äußeren Ebene liegen sowie andere, weiter innen liegende Flächen- anteile 13, die stufig durch im wesentlichen lotrecht dazu verlaufende Flächenanteile 14 verbunden sind. Die Wellung des Bodens 4 macht diesen formbeständiger, stärker gegenüber einwirkenden Kräften.
Die weiter innen liegenden Flächenanteile 13 sind mit Gewindelöchern 15 versehen. Sie gehören zu den oben erwähnten Verbindungsmitteln, durch die die Halterungen lösbar mit dem Behälter verschraubt werden können. Es versteht sich, daß auch andere Verbindungsmittel zur lösbaren Verbindung mit dem Be- hälter verwendet werden können. Da die Gewindelöcher 15 in den inneren Flächenbereichen des Bodens gelegen sind, sind sie gegenüber äußerer Krafteinwirkung stärker geschützt, als
wenn sie in den äußeren Flächenanteilen 12 untergebracht wären. Außerdem besteht so die Möglichkeit, in den bei den Flächenanteilen 13 gebildeten äußeren Vertiefungen etwaige Muttern oder dergleichen unterzubringen, ohne daß sie über die Außenfläche des Behälters vorstehen.
Die Anbringung der Halterungen am Boden 4 hat auch den Vorteil, daß sie dank der gerippten oder gewellten Bodenausführung an dem stabilsten Teil des Behälters angeordnet sind und dadurch eine hohe Sicherheit dafür besteht, daß sie auch bei äußerer Krafteinwirkung den ihnen zugedachten Platz innerhalb des Behälters beibehalten.
Die Halterungen für einzelne Sauerstoffgeneratoren 20 werden von Lagerböcken 21 gebildet, die einerseits durch strichpunktiert angedeutete Schraubbolzen 26 mit den Gewindelöchern 15 des Behälterbodens 4 verschraubt sind und andererseits ein Schellenband 22 tragen, das den Generator 20 umschlingt und ihn sicher in Anlage an einer Stützfläche 23 des Lagerbocks 21 hält. Die Gewinde der Gewindelöcher 15 können beispielsweise durch an die Unterseite des Behälterbodens 4 angesetzte Anniet-Muttern gebildet sein. Alternativ können die erhöhten Bodenbereiche, auf denen die Gewindelöcher 15 angeordnet sind, mit Durchbrechungen versehen sein, so daß die Gewin- delöcher 15 in zwischen durch diesen Durchbrechungen angeordneten Stegen angeordnet sind. Auf diese Stege können dann die Bohrungen 15 beidseitig umschließende Clipse aufgesetzt werden, die entsprechende Gewinde bzw. Muttern zur Aufnahme der Schraubbolzen 26 aufweisen. Das Schellenband 22 besteht zweckmäßigerweise aus Metall oder einem anderen, vorzugsweise anorganischen Stoff, der den Temperaturen zu widerstehen vermag, die bei einer etwaigen Zündung eines SauerStoffgenera-
tors entstehen. Der Lagerbock 21 hat zur Anbringung des Schellenbandes 22 Schlitze 24.
Der Lagerbock 21 hält den Generator 20 in Abstand vom Boden 4, 13 des Behälters. Dadurch wird eine unmittelbare Wärmeübertragung auf den Boden ausgeschlossen. Der Behälter kann daher gewünschtenfalls mit einer gegenüber den Inhaltsstoffen der Generatoren chemisch beständigen Auskleidung oder Beschichtung versehen werden, auch wenn diese den Temperaturen nicht standhalten würde, die in unmittelbarer Nähe eines gezündeten Sauerstoffgenerators auftreten können.
Werden die Lagerböcke 21 nicht benötigt, so werden sie abgeschraubt und können dann in dem Nebenfach 10 des Behälters untergebracht werden, um beim nächsten Bedarfsfall ohne weiteres zur Verfügung zu stehen.
Will man vormontierte Einbaueinheiten (PSU) oder ähnliche größere Teile 29, die einen Sauerstoffgenerator enthalten, in dem Behälter unterbringen und sind dafür die Lagerböcke 21 nicht geeignet, so kann man andere, zweckentsprechendere Halteeinrichtungen vorsehen, beispielsweise in Form von Klettbändern 30, deren Enden ebenfalls an den Schraublöchern 15 mit dem Behälter über Schraubbolzen 26 verbunden werden kön- nen. In diesen Fällen ist es in der Regel nicht erforderlich, durch besondere, in dem Behälter vorgesehene Mittel für Abstand zwischen der Behälterwand und dem Generator zu sorgen, weil diese Aufgabe bereits von der Baueinheit erfüllt wird. Sollte dies doch einmal notwendig werden, kann man einen vor- zugsweise temperaturbeständigen Körper 31 mit geringer Wärmeleitfähigkeit dazwischen schalten.
Die Innenmaße des Behälters 1 sind so gewählt, daß eine nicht dargestellte handelsübliche Kartonverpackung für eine Mehrzahl von Sauerstoffgeneratoren darin ohne wesentliches Spiel Platz hat. Falls die Außenmaße des Kartons wesentlich kleiner sind als die Innenmaße des Sicherheitsbehälters 1, kann man auch durch Zwischenlagen oder fest mit dem Behälter verbundene Abstandsstücke dafür sorgen, daß der Karton innerhalb des Behälters örtlich hinreichend festgelegt ist.
Der erfindungsgemäße Behälter kann in unterschiedlichen Größen vorrätig gehalten werden, wobei zweckmäßigerweise die Außenmaße der größeren Behälter etwa ein ganzzahliges Vielfaches der Außenmaße der kleineren Behälter sind.
Man erkennt, daß der erfindungsgemäße Behälter so variabel ist, daß er den bei Fluggesellschaften gestellten Anforderungen an sichere Unterbringung von Sauerstoffgeneratoren gerecht wird, und zwar auch wenn diese in unterschiedlicher Form und Anzahl oder in Verbindung mit anderen Teilen auftreten.