Verfahren und System zum Aktualisieren eines mobilen Terminals
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Aktualisieren eines mobilen Terminals, wobei das mobile Terminal in einem Fahrzeug, vorzugsweise des öffentlichen Personenverkehrs, für die Fahrplaninformation, Fahrpreis- ermittlung und/oder Ticketerstellung verwendet wird.
Die vorgenannten Terminals sind aus "dem Stand der Technik insbesondere für den Bereich der Bahnbetreiber bekannt . Die Terminals ermöglichen einen direkten Service am Bahnkunden durch den Kontrolleur, indem der Bahnkunde auch noch während der Fahrt das Fahrticket erwerben oder ein bereits erworbenes Ticket ändern kann. Darüber hinaus kann das Terminal für Fahrplanauskünfte verwendet werden. Der Datenbestand der Terminals muß jedoch regelmäßig aktualisiert werden, damit der Fahrgast die richtigen Informationen erhält und ggf. auch tagesaktuelle Sonderkonditionen ausnutzen kann.
Die Aktualisierung der Terminals geschieht im Stand der Technik dadurch, daß diese an den Endbahnhöfen an zentralen Stellen abgegeben werden, um dann mit zentralen Computern auf den neuesten Datenstand gebracht zu werden. Das bedeutet, daß die Terminals regelmäßig nicht auf' dem neuesten Stand sind und die Gefahr besteht, daß falsche Informationen vom Kontrolleur ausgegeben werden.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein Verfahren und ein System anzugeben, mit dem die Aktualisierung des Terminals verbessert wird.
Das zuvor aufgezeigte technische Problem wird erfindungs- gemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des 'Anspruches 1 gelöst, bei dem mit Hilfe eines zentralen Computers (Server) ortsunabhängig Daten auf einen in dem Fahrzeug angeordneten Computer (Client) übertragen werden, bei dem für ein Aktualisieren der im Terminal abgespeicherten Daten das Terminal mit dem Client verbunden wird und bei dem vom Client die aktualisierten Daten auf das Terminal überspielt werden.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß die .Daten im Gegensatz zum Stand der Technik auch auf einen Computer an Bord des Fahrzeuges übertragen werden können,- um somit in größtmöglicher Aktualität im Fahrzeug zur Verfügung zu stehen. Dabei ist es besonders bevorzugt, daß ein Fahrgastinformationssystem verwendet wird, das ggf. bereits •für die Darbietung von aktuellen • Informationen im Fahrzeug vorhanden ist. Somit entstehen nur geringe zusätzliche Kosten, um das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden.
In bevorzugter Weise werden in regelmäßigen Zeitabständen Fahrpreisdaten und Fahrplandaten auf den Client übertragen und je nach dem Stand der Aktualisierung werden anschließend die erforderlichen Daten auf das Terminal ü- bertragen. Somit stehen auf dem Terminal regelmäßig aktualisierte Daten zur Verfügung, so daß der Service gegenüber dem Fahrgast immer zuverlässig und richtig verläuft.
Weiter ist es bevorzugt, daß das Aktualisieren der Daten auf dem Client während der Fahrt und/oder während eines • Aufenthaltes des Fahrzeuges an einer Haltestelle durchgeführt wird. Es ist also nicht mehr notwendig abzuwarten,' bis der Kontrolleur in den Bereich eines Endbahnhofes gelangt und dort sein Terminal für ein Aktualisieren an einer zentralen Stelle abgeben kann.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Datenübertragung zwischen dem Terminal und dem Client stattfindet. Eine Möglichkeit besteht darin, daß das Terminal mit Hilfe mindestens einer Anschlußstation ..mit dem Client für die Datenübertragung verbunden wird. Somit kann der Schaffner an einer oder an mehreren Stellen im Fahrzeug die Aktualisierung des Terminals selber durchführen, also bspw. jedes Mal, wenn er sich, bspw. während einer Pause, in seinem Abteil aufhält. Dabei ist es bevorzugt, die Aufladestation zum Aufladen der Batterien des Terminals mit der Anschlußstation zu kombinieren."
Die andere Möglichkeit der Datenübertragung besteht darin, daß das Terminal drahtlos mit dem Client für die Datenübertragung verbunden wird. Somit ist es nicht mehr erforderlich, daß das Terminal auf der Anschlußstation oder der Aufladestation aufgesetzt wird, sondern daß mittels einer Funkverbindung innerhalb des Fahrzeuges die Aktualisierung erfolgt. Dadurch kann gewährleistet werden, daß das Terminal während seines Einsatzes immer auf dem aktuellen Datenstand ist.
Weiterhin gibt es verschiedene Möglichkeiten der Übertragung der Daten zwischen dem Server und dem Client. Die bevorzugte Art der Übertragung besteht darin, daß die Da-
ten zwischen dem Server und dem Client über den Datenstrom des .Digital Multimedia Broadcasting (DMB) übertragen werden. Insbesondere werden dabei die Daten als Multimedia Object Transform Blöcke (MOT-Blöcke) im Datenbit- strom kodiert.
Dieses Verfahren ist bereits Gegenstand einer noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung DE 199 17 402.4, mit der ein Fahrgastinformationsverfahren beschrieben wird. Dabei können entweder Digitaler Rundfunk (DAB, Digital Audio Broadcasting) oder Digitales Fernsehen (DVB, Digital Video Broadcasting) angewendet werden, wobei die Ausstrahlung des Funkwellen terrestrisch oder via Satellit erfolgen kann. In jedem Fall kann in vorteilhafter Weise ausgenutzt werden, daß die Ausstrahlung überregional flächendeckend erfolgt und kein separates Übertragungsnetz aufgebaut werden muß.
Daneben kann selbstverständlich auch jede andere Möglichkeit der Datenübertragung angewendet werden, bspw. mittels mobiler Telekommunikation, mittels Satellitenübertragung oder mittels Datenübertragung über die Stromzufuhr des Fahrzeuges .
Das oben aufgezeigte technische Problem wird auch durch ein System nach Anspruch 8 gelöst. Dieses System sowie weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im folgenden anhand eines Ausführungsbei- spiels näher erläutert, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen-
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zum Aktualisieren eines mobilen Terminals und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Anordnung einer Empfangsstation, eines Client-Computers und einer Anschlußstation in einer schematischen perspektivischen Darstellung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Systems zur Verwirklichung eines Übertragungsverfahrens mittels Digitalem Hörfunk (DAB) beschrieben. Jedoch ist die Erfindung nicht auf die Übertragungsart beschränkt und auch andere Arten der Übertragung von Daten zwischen dem Server und dem Client können realisiert werden.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Systems zum Aktualisieren eines mobilen Terminals 2 dargestellt, wobei das mobile Terminal 2 in ein Schienenfahrzeug 4 für die Fahrplaninformation, Fahrpreisermittlung und Ticketerstellung verwendet wird. In einem Gebäude 6 ist ein nicht im Detail dargestellter zentraler Computer 8 (Server) angeordnet, auf dem die aktualisierten Daten für das Terminal aufbereitet und gespeichert werden.
Weiterhin weist das System einen im Schienenfahrzeug 4 angeordneten Computer 10 (Client) auf, der mittels einer drahtlosen Verbindung mit dem Server 8 in Kontakt treten kann. Dazu ist eine Vorrichtung vorgesehen, die einen Sender 12 und einen Empfänger 14 aufweist .
Eine mit dem Client 10 verbundene Anschlußstation 16 für ein Übertragen von Daten auf das Terminal 2 ist im Schienenfahrzeug 4 angeordnet. Auf dieser Anschlußstation 16 kann das Terminal aufgesteckt werden, so daß mittels Steckkontakte eine Datenverbindung zwischen dem Client und dem Terminal aufgebaut wird.
Die Fahrpreis- und Fahrplandaten werden vom Server 8' über ein Intranet 18 auf den Sender 12 übertragen. Von diesem werden die aktuellen Informationen auf die Schienenfahrzeuge 4 insbesondere dann übertragen, wenn sie unterwegs sind, also sich außerhalb von Betriebshöfen bzw. Bahnhöfen 20 befinden.
Für eine Übertragung der Daten innerhalb der Betriebshöfe ist vorgesehen, daß das Intranet 18 den Server 8 auch mit dort angeordneten stationären Übertragungsvorrichtungen verbindet, so daß ein Aktualisieren auch im Stillstand der Schienenfahrzeuge 4 möglich ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Daten ü- ber digitalen Hörfunk (DAB) , vom Sender 12 auf das Schienenfahrzeug 4 übertragen. Dabei werden die im folgenden beschriebenen Eigenschaften des digitalen Rundfunks ausgenutzt .
Die Fahrpreis- und Fahrplandaten werden zunächst auf dem Server 8 erzeugt. Diese werden in einer für die DAB- Ausstrahlung geeignete Form konvertiert und kodiert, so daß die Zusatzinformationen als Multimedia Object Transfer (MOT) -Daten an einen DAB-Multiplexer weitergegeben werden. Der DAB-Multiplexer fügt neben anderen Programmdaten die Fahrpreis- und Fahrplandaten zu einem DAB-
Ensemble zusammen, das an den Sender 12 übertragen wird. Von diesem wird der digitale- DAB-Datenstrom als terrestrische Übertragung ausgestrahlt. Um dabei auch eine Übertragung innerhalb von Tunneln, insbesondere auch im Falle von U-Bahnen zu gewährleisten, wird der digitale DAB- . Datenstrom gegebenenfalls auch über spezielle Übertrager (Repeater) in die Tunnel weitergeleitet.
Der im Schienenfahrzeug 4 eingebaute Empfänger 14 empfängt die ausgestrahlten Daten des - digitalen Rundfunks. Der Client 10, der mit dem Empfänger verbunden ist, speichert den DAB-Datenstrom zwischen und analysiert diesen, um die im DAB-Datenstrom enthaltenen MOT-Daten herauszu- filtern. Die MOT-Daten werden anschließend in die ursprünglichen Fahrpreis- und Fahrplandaten dekodiert.
Wie bereits erwähnt kann das beschriebene System auch dazu verwendet werden, ein Fahrgastinformationssystem zu realisieren. Dazu werden aus dem Datenbitstrom des Digitalen Rundfunks die entsprechenden Daten herausgefiltert und zu den für die Fahrgäste darzustellenden Informationen zusammengefügt. Dieses geschieht ebenfalls im Client, der dann die Daten für das Fahrgastinformationssystem ü- ber Datenleitungen 22 auf die zugeordneten Anzeigevorrichtungen überträgt.. Dieses ist ausführlich in der noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung DE 199 17 402.4 beschrieben worden.