Bezeichnung der Erfindung
Nietverbindung
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nietverbindung, bei der ein erstes Teil mittels wenigstens eines Niets mit einem zweiten Teil verbunden wird. Die Erfindung betrifft insbesondere solche Nietverbindungen, bei denen zwischen dem ersten und dem zweiten Teil weitere Teile, beispielsweise Getriebeteile, angeordnet sind.
Beispielsweise ist es bekannt, eine untere Gehäusehälfte bzw. einen Gehäuseboden mit einer oberen Gehäusehälfte bzw. einem Gehäusedeckel zu vernieten, wobei in dem Gehäuse Maschinenteile angeordnet sind. Der Gehäuse- boden und der Gehäusedeckel können beispielsweise mit umlaufenden Nietflanschen versehen sein, die vernietet werden. Zu diesem Zweck werden die beiden Gehäusehälften mit ihren Nietflanschen passgerecht aufeinandergelegt und miteinander vernietet. Der Abstand zwischen Gehäuseboden und Gehäusedecke ist dann festgelegt. Die Abmessungen der zwischen dem Gehäusebo- den und dem Gehäusedeckel angeordneten Maschinenteile variieren innerhalb zulässiger Toleranzen. Ist die Abmessung beispielsweise jedes der in dem Gehäuse angeordneten Maschinenteile an der unteren Toleranzgrenze angelangt, summieren sich die einzelnen Abweichungen vom Sollmaß zu einer Gesamtabweichung. Diese Gesamtabweichung kann bei Grenzlagen so groß sein, dass die in dem Gehäuse angeordneten Maschinenteile ein unzulässig großes Summentoleranzspiel zwischen dem Gehäuseboden und dem Gehäu-
sedeckel aufweisen. Sofern das Gehäuse Schwingungen ausgesetzt ist, kann es zu unerwünschten Klappergeräuschen kommen, wenn die in dem Gehäuse angeordneten Maschinenteile gegeneinander bzw. gegen das Gehäuse anschlagen. Zur Beseitigung dieses unerwünschten Klappens können beispiels- weise Federausgleichsscheiben eingebaut werden. Allerdings muss das Gehäuse zu diesem Zweck geöffnet werden, wodurch ein erhöhter Aufwand gegeben ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Nachteil zu beseiti- gen.
Bei einer erfindungsgemäßen Verbindung sind ein erstes Teil und ein zweites Teil mittels wenigstens eines Niets miteinander verbunden, wobei zwischen den beiden Teilen ein Abstandhalter vorgesehen ist, der unter einer Anpress- kraft des einen Teils gegen das andere Teil wegdrückbar ist. Der Abstandhalter ist vorzugsweise um den Niet herum angeordnet, wobei die Krafteinleitung zum Vernieten auch dazu benutzt werden kann, den Abstandhalter wegzudrücken.
Wenn die erfindungsgemäße Nietverbindung beispielsweise bei dem oben bereits erwähnten Gehäuse eingesetzt wird, werden mit der Erfindung folgende Vorteile erzielt:
Der Abstandhalter - vorzugsweise eine plastisch deformierbare Materialanhäufung, die um den Niet herum angeordnet ist - ist zwischen den beiden Niet- flanschen angeordnet. Die beiden Gehäusehälften werden passgerecht aufein- andergesetzt, wobei der Abstandhalter die beiden Nietflansche auf einen vorbestimmten Abstand hält. In dieser Situation ist ein vorgegebener Abstand zwischen Gehäuseboden und Gehäusedecke eingestellt. Die beiden Gehäusehälften können nun miteinander vernietet werden. Wenn, wie oben ausgeführt, die in dem Gehäuse angeordneten Maschinenteile an einer unteren Toleranzgrenzlage gefertigt sind, kann es sein, dass aufgrund der einzelnen Abwei-
chungen vom Sollmaß ein Summentoleranzspiel erreicht wird, das so groß ist, dass diese Maschinenteile in dem Gehäuse ein unzulässig hohes Spiel aufweisen. In dieser Situation wird die erfindungsgemäße Nietverbindung mit einer erhöhten Kraft derart belastet, dass der zwischen den beiden Teilen, d. h. Ge- häusehälften angeordnete Abstandhalter soweit weggedrückt ist, bis ein vorgesehener Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Teil eingestellt ist. Dieser vorgesehene Abstand ist auf das gemessene Summentoleranzspiel abgestellt, so dass beispielsweise ein unerwünschtes Klappern beseitigt ist.
Vorzugsweise ist der Abstandhalter einstückig mit dem ersten Teil verbunden. Auf diese Weise ist die Anzahl der Einzelteile reduziert.
Damit der Abstandhalter auf einfache Art und Weise weggedrückt werden kann, sieht eine erfindungsgemäße Weiterbildung vor, dass das erste Teil an seiner von dem zweiten Teil abgewandten Seite mit einer Eindrückung versehen ist, wobei das eingedrückte Material ais den Abstandhalter bildende Erhöhung an die dem zweiten Teil zugewandten Seite des ersten Teils versetzt ist. Soll nun der Abstandhalter weggedrückt werden, wird unter der erhöhten An- spresskraft die den Abstandhalter bildende Erhöhung zurück in die Eindrük- kung gepresst, so dass die Eindrückung weniger wird.
Vorzugsweise ist der Niet an dem ersten Teil einstückig angeformt. In diesem Fall ist das zweite Teil mit einer Nietöffnung zur Druchführung eines Nietdoms des Niets versehen. Der Niet ist vorzugsweise hohl und aus dem ersten Teil herausgezogen. Das erste Teil ist vorzugsweise an seiner dem zweiten Teil zugewandten Seite um einen Nietdom des Niets herum mit dem Abstandhalter versehen. Zusätzlich kann dann das erste Teil - wie oben bereits ausgeführt - an seiner von dem zweiten Teil abgewandten Seite mit einer Eindrückung versehen sein, wobei das eingedrückte Material als den Abstandhalter bildende Erhöhung an den Fuß des Nietdoms versetzt ist. Bei den bereits erwähnten Gehäusehälften beispielsweise kann die Erfindung eingesetzt werden, wobei
keine weiteren zusätzlichen Bauteile erforderlich sind. Sowohl die Nieten als auch die Abstandhalter sind sämtlich einstückig mit einem der beiden Gehäusehälften ausgebildet.
Allerdings ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, dass die Nieten einstückig mit einem der beiden Teile verbunden sind. Es können auch separate Nieten vorgesehen sein. In diesem Fall wird die erfindungsgemäße Nietverbindung auf folgende Art und Weise hergestellt: Die beiden Teile werden zunächst passgerecht aufeinandergelegt, danach wird ein Nietdom des Niets durch die Nietöff- nungen der beiden Teile hindurchgeführt, der Niet wird dann derart gestaucht, dass das überstehende Endes des Nietdomes zu einem an dem einen Teil anliegenden Bord verformt ist; danach kann die Nietverbindung weiter derart belastet werden, dass der zwischen den beiden Teilen eingespannte Abstandhalter soweit weggedrückt ist, bei sein vorgesehener Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Teil eingestellt ist.
Nachstehen wird die Erfindung anhand eines in insgesamt fünf Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Nietverbindung,
Figur 2 eine Einzelheit aus Figur 1 ,
Figur 3 die Einzelheit aus Figur 2, jedoch mit weggedrücktem Abstandhalter,
Figur 4 eines der Teile aus Figur 1 vor der Vernietung und
Figur 5 eine Einzelheit des Teils gemäß Figur 4.
Figur 1 zeigt im Querschnitt eine erfindungsgemäße Nietverbindung, bei der ein Gehäuseboden 1 und ein Gehäusedeckel 2 mittels mehrere über den Umfang verteilt angeordneten Nieten 3 miteinander vernietet sind. Zwischen dem Gehäuseboden 1 und dem Gehäusedeckels 2 sind mehrere hintereinander angeordnete Maschinenteile 4, 5, 6 angeordnet.
Der Gehäuseboden 1 und der Gehäusedeckel 2 sind je mit einem Nietflansch 7, 8 versehen. Zwischen den beiden Nietflanschen 7, 8 ist ein Abstandhalter 9 angeordnet, der einstückig mit dem Gehäuseboden 1 verbunden ist. Der Ge- häusedeckel 2 liegt mit seinem Nietflansch 8 auf dem Abstandhalter 9 auf.
Der Figur 1 ist zu entnehmen, dass zwischen dem Maschinenteil 4 und dem Gehäusedeckel 2 ein Abstand s vorhanden ist. Dieser Abstand s ist darauf zurückzuführen, dass die Maschinenteile 4, 5, 6 jeweils an ihrer unteren Tole- ranzgrenzlage gefertigt sind, so dass dieser Abstand s auch als Summentoleranzspiel bezeichnet werden kann. Dieses Summentoleranzspiel kann dazu führen, dass die Maschinenteile 4, 5, 6 in dem Gehäuse ein unerwünscht hohes Spiel haben, das auch zu Klappergeräuschen führen kann.
Der durch den Abstandhalter 9 bedingte Abstand a zwischen dem Gehäuseboden 1 und dem Gehäusedeckel 2 ist einstellbar, wie weiter unten beschrieben wird. Eine Verringerung des Abstandes a bewirkt zwangsweise eine Verringerung des Abstandes s, bzw. des Summentoleranzspieles.
Figur 2 zeigt die Nietverbindung aus Figur 1 als Einzelheit. Der Niet 3 ist als Hohlniet aus dem Gehäuseboden 1 herausgezogen. Der durch eine Nietöffnung 11 des Gehäusedeckels 2 hindurchgeführte Nietdom 12 des Niet 3 ist unter der Einwirkung einer Kraft F derart gestaucht, dass ein Bord 13 gebildet ist, der an dem Nietflansch 8 anliegt. Der Nietflansch 8 ist zwischen dem Ab- standhalter 9 und dem Bord 13 eingespannt. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass der Gehäuseboden 1 und der Gehäusedeckel 2 fest miteinander verbunden sind.
Der Abstandhalter 9 ist dadurch gebildet, dass der Nietflansch 7 an seiner von dem Nietflansch 8 angewandten Seite mit einer Eindrückung 14 versehen ist, wobei das weggedrückte Material als den Abstandhalter 9 bildende Erhöhung an die dem Nietflansch 8 zugewandte Seite des Nietflansches 7 versetzt ist. Der Niet 3, die Eindrückung 14 und der einstückige angeformte Abstandhalter 9 können auf einfache und preiswerte Art und Weise im Tiefziehverfahren an dem Nietflansch 7 ausgebildet werden.
Weiter oben wurde bereits erwähnt, dass das Summentoleranzspiel unerwünscht hoch sein kann. Zur Reduzierung dieses Summentoleranzspieles wird nun die Nietverbindung unter einer erhöhten Kraft F weiter belastet. Unter die- ser erhöhten Belastung wird der Abstandhalter 9 wenigstens teilweise in die ursprünglich vorgesehene Eindrückung 14 plastisch zurückgedrückt. Diese Situation ist in der Figur 3 abgebildet. Unter der erhöhten Kraft F drückt der Bord 13 gegen den Nietflansch 8, der Nietflansch 8 drückt gegen den Abstandhalter 9. Unter dem Zurückdrücken des Werkstoffes in die Eindrückung 14 hin- ein nähern sich die beiden Nietflansche 7, 8 einander an, wobei sich ein neuer Abstand b einstellt. Um den gleichen Betrag, um den sich der Abstand zwischen den Nietflanschen 7, 8 verringert hat, hat sich auch der Abstand zwischen dem Gehäusedeckel 2 und dem Maschinenteil 4 reduziert. Nun ist der Abstand zwischen dem Maschinenteil 4 und dem Gehäuseboden 1 derart klein, dass beispielsweise unerwünschte Klappergeräusche ausgeschlossen sind.
Figur 4 zeigt den Gehäuseboden 1 als Einzelteil, mit den darin angeordneten Maschinenteilen 4, 5, 6. Das freie Ende des Niet 3 bildet später nach der Vernietung den oben erwähnten Bord 13. Der Figur 5 ist deutlich die einstückige Ausbildung des Nietflansches 7 mit dem Niet 3, dem Abstandhalter 9 und der Eindrückung 14 zu entnehmen.
Der zu der Figur 1 erwähnte Abstand a - also die Dicke des Abstandhalters 9 - ist so groß bemessen, dass die Maschinenteile 4, 5, 6 noch einwandfrei in das Gehäuse hineinpassen, selbst wenn die Maschinenteile 4, 5, 6 an der oberen Toleranzgrenzlage gefertigt sind.
Bezugszahlen
Gehäuseboden
Gehäusedeckel
Niet
Maschinenteil
Maschinenteil
Maschinenteil
Nietflansch
Nietflansch
Abstandhalter
Nietöffnung
Nietdom
Bord
Eindrückung