IVC-Käfigregalsystem und Verfahren zum Nachweis infektiöser Partikel in einem IVC-Käfigregalsystem
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein IVC-Käfigregalsystem und ein Verfahren für den Nachweis infektiöser Partikel in einem IVC-Käfigregalsystem und insbesondere die Verbesserung der mikrobiologischen Überwachung von Labormäusen, Gerbils, Hamstern und Ratten oder anderer Labortiere, welche unter spezifischen, sterilen Bedingungen gehalten werden.
Im Bereich der experimentellen Medizin und der Versuchstierkunde werden IVC-Käfigregalsysteme (IVC: individuell ventilierte Mikro-Isolatorkäfige) für die Haltung- von Versuchstieren, wie z. B. Labormäusen, Gerbils, Hamstern und Ratten ver- wendet. Bei einem IVC-Käfigregalsystem werden die Versuchstiere in steriler Luft gehalten, um die Versuchsbedingungen, unter denen Experimente mit den Versuchstieren gemacht werden, zu verbessern. Spezifisch pathogenfreien (SPF) Labormäusen und Ratten kommt in der Grundlagen- und angewandten biomedizinischen Forschung eine schnell zunehmende Bedeutung zu.
Die Zucht und Haltung von SPF-Mäusen, Gerbils, Hamstern und Ratten, oder anderen Labortieren, setzen für die Tiere eine keimfreie Umgebung und ein definiertes Klima innerhalb des Barrieresystem voraus.
Die IVC-Käfige stellen einen Satz individueller Mikro- Isolator-Käfige dar, welche die Haltung von Versuchstieren in einem spezifisch pathogenfreien Bereich ermöglichen (siehe beispielsweise WO 99/11 119) .
In der Abbildung 1 ist ein konventionelles IVC- Käfigregalsystem im Prinzip dargestellt. In diesem konventionellen IVC-Käfigregalsystem wird durch einen Ventilator Umgebungsraumluft zur Absorption von Partikeln durch einen Vor- filter angesaugt, durch einen HEPA-Partikelfilter (Hochleis- tungsschwebstoffpartikelabsorptionsfilter) geführt und schließlich auf die individuellen IVC-Käfige verteilt. Die IVC-Käfige werden individuell durch ein Verteilungssystem und spezifische Luftverteilerklappen, welche auf den IVC-Käfigen montiert sind, mit steriler Luft versorgt. Die IVC-Käfige enthalten Versuchstiere für biomedizinische Untersuchungen. Die Versuchstiere atmen die sterile Luft ein. Ihre Ausatmungsluft wird entweder passiv geleitet oder aktiv mittels eines Ventilators durch einen Vorfilter auf eine Partikelfil- tereinheit (HEPA-Partikelfilter) gesaugt und anschließend entweder der Raumluft oder der Abluft der Klimaanlage des Gebäudes zugeführt. Die Partikelfiltereinheit, wie in der Abbildung 1 gezeigt, enthält einen Vorfilter, den Ventilator und einen HEPA-Partikelfilter. Diese filtriert die Ausat- mungsluft, welche von den Versuchstieren in den IVC-Käfigen erzeugt wird. Die filtrierte Ausatmungsluft kann dann entweder wieder dem Regalsystem oder der Raumumgebung oder dem Abluftkanal der Klimaanlage zugeführt werden.
In der Abbildung 2 ist ein konventionelles IVC- Käfigregalsystem, entsprechend den Stand der Technik, detailliert dargestellt. Wie aus der Abbildung 2 erkennbar, besteht das IVC-Käfigregalsystem entsprechend dem Stand der Technik aus mehreren IVC-Käfigen, die in unterschiedlichen Reihen angeordnet sind. Die sterile Luft wird über ein senkrechtes Rohr zu den verschiedenen waagrechten Verteilungsrohren geführt, welche zu den IVC-Käfigen führen. Die Ausatmungsluft aus den IVC-Käfigen jeweils einer Reihe wird über waagrechte Sammelrohre in ein senkrechtes Abluftrohr zusammengeführt und in die Partikelfiltereinheit geleitet.
In einem IVC Käfigregalsystem werden alle IVC-Käfige individuell mit steriler Zuluft versorgt, so dass es keinen Austausch von Luft zwischen den einzelnen Käfigen gibt. Bei der Durchführung von biomedizinischen Untersuchungen werden die Versuchstiere von Wissenschaftlern oder Technikern aus den IVC-Käfigen herausgenommen. Während der Untersuchungen der Versuchstiere ist es möglich, dass die untersuchten Versuchstiere durch Viren, Bakterien oder Parasiten infiziert werden. Infizierte Tiere werden dann in den IVC-Käfig zurückgebracht und können weitere Versuchstiere infizieren. Eine andere Möglichkeit der Infektion von Versuchstieren ist bei einer defekten Partikelfiltereinheit auf der Zuluftseite gegeben, wobei daraufhin die Luft nicht mehr steril gefiltert wird. Der Austausch von Versuchstieren zwischen verschiedenen Laboratorien stellt eine weitere Quelle für mögliche Infektion von Versuchstieren dar. Weiterhin können Versuchstiere bereits infiziert sein wenn sie das erste Mal in einen IVC- Käfig kommen. Derart latent infizierte Versuchstiere können daraufhin eine offene oder akute Erkrankung entwickeln und andere Versuchstiere im gleichen IVC-Käfig infizieren.
Aufgrund der Tatsache dass es zwischen den verschiedenen IVC- Käfigen keinen Luftaustausch gibt, sind Hygieneuntersuchungen von Versuchstierkolonien durch die Verwendung von einzelnen Tieren aus verschiedenen IVC-Käfigen nicht hilfreich, denn Infektionen in anderen IVC-Käfigen bleiben dabei unentdeckt. Im Falle von Neuinfektionen von Versuchstieren in einem IVC Regalsytem ist das Risiko hoch, dass die Infektion von Ver- suchstierkolonien sich während der Behandlung und des Umsetzens der Versuchstiere ausbreitet, bevor sie entdeckt wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines IVC-Käfigregalsystems und eines Verfahrens für den Nachweis infektiöser Partikel innerhalb aller Käfige eines
IVC-Käfigregalsystems, wobei Infektionen in dem IVC Käfigregalsystem innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums festgestellt werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein IVC-Käfigregalsystem mit den im Hauptanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Die Erfindung schafft ein IVC-Käfigregalsystem, in dem sterile Luft Versuchstieren in einer großen Zahl von IVC-Käfigen zugeführt wird.
Aus der von den IVC-Käfigen abgegebenen Abluft wird von Sammelpunkten aus mindestens einem Nachweiskäfig, in dem Senti- neltiere, d.h. Wächter- oder Nachweistiere als Bioindikatoren für den Nachweis infektiöser Partikel in der Abluft sitzen, als Zuluft zugeführt.
Somit werden die Nachweistiere als Bioindikatoren für den Nachweis von infektiösen Krankheitserregern verwendet.
Diese infektiösen Krankheitserreger sind bevorzugt solche, welche sich in der Abluft befinden.
In einer bevorzugten Ausführungsform beinhalten die IVC- Käfige und die Nachweiskäfige Ventilatoren für die Zuluft, um den Luftdruck in den IVC-Käfigregalsystem zu kontrollieren' und regulieren.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des IVC- Käfigregalsyste s sind die Nachweiskäfige, entsprechend der vorliegenden Erfindung, mit Ventilatoren für die Regelung der Zuluftmenge ausgestattet, um den Luftfluß der Abluftproben in den Nachweiskäfig zu regulieren.
Die sterile Luft wird vorzugsweise über Zuluftrohre zugeführt und tritt in die IVC-Käfige über Luftverteiler ein, die an den IVC-Käfigen angebracht sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Zuluft- Partikelfiltereinheit für die Erzeugung von steriler Luft verwendet, welche einen Vorfilter enthält, durch welchen Um- gebungs-Raumluft angesaugt wird. Danach folgt ein HEPA Filter, der mit dem Vorfilter verbunden ist, um aus der vorge- filterten Umgebungs-Raumluft sterile Luft herzustellen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des IVC- Käfigregalsystems wird entsprechend der vorliegenden Erfindung eine Abluftpartikelfiltereinheit eingerichtet, welche einen Vorfilter zur Filtrierung der Abluft aus den IVC- Käfigen aufweist und die Abluft aus den Nachweiskäfig filtriert bzw. filtert, sowie einen HEPA Filter, welcher mit dem Vorfilter verbunden ist.
Die Versuchstiere und die Nachweistiere sind vorzugsweise Labormäuse, Gerbils, Hamster oder Ratten.
In einer bevorzugten Ausführungsform des IVC- Käfigregalsystems ist das IVC-Käfigregalsystem, entsprechend der vorliegenden Erfindung, ein einseitig beschicktes IVC- Käfigregalsystem.
In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform des IVC- Käfigregalsystems, entsprechend der vorliegenden Erfindung, ist das IVC-Käfigregalsystem ein zweiseitig beschicktes IVC- Regalsystem.
Eine bevorzugte Ausführungsform des IVC-Käfigregalsystem enthält, entsprechend der vorliegenden Erfindung, einen Probe-
entnahmepunkt in jeder Reihe, in der sich im IVC- Käfigregalsystem IVC-Käfige befinden.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des IVC- Käfigregalsystem enthält, entsprechend der vorliegenden Erfindung, einen Probenentnahmepunkt am senkrechten Abluftsammeirohr des IVC-Käfigregalsystems .
Eine alternative Ausführungsform enthält einen Probeentnahme- punkt an jedem IVC-Käfig des IVC-Käfigregalsystems .
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die exakte Lokalisation der Quelle einer Infektion in einem IVC-Käfigregalsystem nachgewiesen werden kann.
Die bevorzugten Ausführungsformen des IVC-Käfigregalsystems und ein Verfahren für den Nachweis infektiöser Partikel in einem IVC-Käfigregalsystem werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren zur Erläuterung der erfindungswesentli- chen Merkmale beschrieben.
Es zeigt:
Abbildung 1 ein Blockdiagramm eines IVC-Käfigregalsystems nach dem Stand der Technik;
Abbildung 2 den Aufbau eines IVC-Käfigregalsystems nach dem derzeitigen Stand der Technik;
Abbildung 3 ein Blockdiagramm welches ein IVC- Käfigregalsystem darstellt gemäß der vorliegenden Erfindung;
Abbildung 4 eine bevorzugte Ausführungsform eines IVC- Käfigregalsystem gemäß der vorliegenden Erfindung;
Abbildung 5 eine weitere bevorzugte Ausfuhrungsform des IVC- Kafigregalsystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
Abbildung βa die Zuluftrohre eines IVC-Kafigregalsystems ge- maß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung;
Abbildung 6b die Abluftrohre eines IVC-Kafigregalsystems gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfin- düng;
Entsprechend Abbildung 3 besitzt das IVC-Kaflgregalsystem 1 einen Lufteinlass 2, durch den Raumluft mit einem Rohr 3 in einen Vorfilter 4 gezogen wird, der Partikel aus der Raum- luft herausfiltert. Die Raumluft wird mit einem Ventilator 5, durch ein Rohr 6, das mit der Austrittseite des Vorfilters 4 verbunden ist, aus dem Vorfilter 4 gezogen. Der Ventilator 5 transportiert die vorgefilterte Luft durch ein Rohr 7 und ein Luftstromregulationsventil 8 zu einem HEPA- Filter 9. Das Luftstromregulationsventil 8 wird über eine
Steuerleitung 10 von einer Steuerung reguliert. Der Vorfilter 4, der Ventilator 5 und der HEPA-Filter 9 bilden eine Einlass-Filtereinheit 11. Die Einlass-Filtereinheit 11 erzeugt sterile Luft aus der Raumluft. Diese sterile Luft wird durch Luftleitungen 12a-12c mit Versorgungsdiffusoren in IVC-Kafige 13a, 13b, ....13n verteilt.
Die IVC-Kafige 13 werden zur Zucht und Unterbringung von Versuchstieren, wie Labormausen, Gerbils, Hamstern und Rat- ten verwendet. Die Abluft aus den IVC-Kafigen 13 wird durch Abluftkanale zu einem Probeentnahmepunkt 15 transportiert. Von diesem Probeentnahmepunkt 15 wird ein repräsentativer Teil der Abluft aus den IVC-Kafigen durch ein Rohr 16 in einen Einlass 17 eines Infektionsdetektors 18 geleitet. Der Infektionsdetektor 18 enthalt ein Einlassrohr 19, das mit
einem Ventilator 20 verbunden ist, welcher Probenluft vom Probeentnahmepunkt 15 ansaugt. Der Ventilator 20 wird über eine Steuerleitung 23 von der Steuerung reguliert. Der Ventilator 20 ist über das Rohr 21, in dem sich ein Anemometer 22 befindet, auf der Auslassseite mit dem Nachweiskäfig 24 verbunden. Das Anemometer 22 ist über die Messleitung 25 mit der Steuerung verbunden. Die Probeluft, die durch den Ventilator 20 angesaugt wurde, wird in einen Nachweiskäfig 24 ü- ber ein Rohr 25 geleitet. Der Nachweiskäfig 24 enthält Nach- weistiere für den Nachweis von infektiösen Partikeln aus der Probeluft, die dem Infektionsdetektor 18 durch das Rohr 16 zugeführt wird. Infektiöse, luftübertragbare pathogene Partikel, die von den Versuchstieren in den Versuchskäfigen 13a, 13b,....13n kommen, werden zu den Nachweistieren in den Nachweiskäfigen 24 des Infektions-Detektors 18 geleitet. Die Nachweistiere werden speziell als Bioindikatoren für den Nachweis von infektiösen Partikeln gezüchtet. Sie werden so ausgesucht, dass sie für den Nachweis von infektiösen Partikeln besonders geeignet sind.
Der Infektionsdetektor 18 besitzt ein Auslassrohr 26, in dem sich ein Anemometer 27 befindet. Das Anemometer 27 ist über die Messleitung 29 mit der Steuerung verbunden. Das Auslassrohr 26 verbindet den Nachweiskäfig 24 mit dem Ventilator 30, der über die Steuerleitung 28 von der Steuerung geregelt wird. Mit dem Auslassrohr 26 wird die Abluft aus dem Ventilator 30 dann durch das Rohr 31 zu einem Auslass 32 des Infektionsdetektors 18 geleitet.
Der Infektionsdetektor 18 besitzt bevorzugt einen Partikelsammelfilter 33, welcher mit dem Einlassrohr 19 über das Rohr 34 verbunden ist. Im Rohr 34 befindet sich ein Ventilator 52, der über die Steuerleitung 53 von der Steuerung reguliert wird und ein Anemometer 54, das über die Messleitung 55 mit der Steuerung verbunden ist. Die Abluft aus dem Par-
tikelsammelfilter wird über das Rohr 51 in das Rohr 31 geführt und gelangt über dieses und das Rohr 35 in das Auslassrohr 36. Der Partikelsammeifilter 33 kann zum Sammeln von infektiösen Partikeln benutzt werden, die dem Infekti- onsdetektor 18 zugeführt werden. Durch Inkubation des Parti- kelsammelfilters 33 auf Bakteriennährböden können diese Bakterien vermehrt, identifiziert und charakterisiert werden.
Die Auslassluft des Infektionsdetektors 18 wird vom Auslass 32 über das Rohr 35 zum Auslassrohr 36 geleitet.
In einer bevorzugten Ausführungsform, wie sie in Abbildung 3 dargestellt ist, ist das Auslassrohr 36 mit einer Auslassfiltereinheit 37 verbunden. Diese besteht aus einem Vorfil- ter 38, aus welchem Luft durch ein Rohr 39 mit einem Ventilator 40 gezogen wird. Die Auslassfiltereinheit 37 weist ferner ein Regulationsventil 41 auf, das von der Steuereinheit durch eine Steuerleitung 42 geregelt wird. Die Abluft wird durch den Ventilator 40 zu einem HEPA-Filter 43 über ein Rohr 44 transportiert. Der HEPA-Filter filtert die Abluft und leitet sie durch ein Rohr 45 zu einem Auslasspunkt 46 des IVC-Käfigregals 1.
Die IVC-Käfige 13a, 13b, ....13n und die Nachweiskäfige 24 enthalten Drucksensoren 47 und 48, um den Druck in den Käfigen zu messen. Die Drucksensoren 47, 48 leiten die Druckwerte zur Steuerung über Messleitungen 49, 50.
Durch den Drucksensor 47, die Ventilatoren 5 und 40, sowie die Regulationsventile 8 und 41, die alle mit der Steuerung verbunden sind, werden die Druckverhältnisse in den IVC- Käfigen 13 a, b, c ... reguliert. Durch den Drucksensor 48, die Ventilatoren 20 und 30, sowie die Anemometer 22 und 27, die alle mit der Steuerung verbunden sind, werden die Druck- Verhältnisse im Nachweiskäfig 24 reguliert. Durch den Venti-
lator 52 und das Anemometer 54, die mit der Steuerung verbunden sind, wird die Luftmenge, die den Partikelsammelfil- ter durchströmt geregelt und quantifiziert.
Im normalen Betrieb wird in den IVC-Käfigen 13a, 13b, ....13n und in den Nachweiskäfigen 24 gegenüber der Umgebungsluft Überdruck hergestellt. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Umgebungsluft in die IVC-Käfige 13 und Nachweiskäfige 24 gelangen kann. Wenn jedoch mit gefährlichen Keimen oder Substanzen gearbeitet wird, wird der Druck in den IVC- Käfigen 13 und Nachweiskäfigen 24 gegenüber der Umgebung niedriger reguliert. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Luft aus den IVC-Käfigen 13 und Nachweiskäfigen 24 in die Umgebungsluft gelangen und Wissenschaftler, Techniker und/oder die Umwelt gefährden kann. Die Nachweistiere werden aus dem Nachweiskäfig 24 in regelmässigen Abständen oder bei Auffälligkeiten herausgenommen und untersucht. Dabei wird zum Beispiel der gesamte Tierkörper patholo- gisch/histologisch/mikrobiologisch und auf Organveränderun- gen und das Serum der Tiere auf Antikörperbildung untersucht. Diese Untersuchungsergebnisse können mit den Ergebnissen verglichen werden, die mittels des Partikelsammelfil- ters 33 des Infektionsdetektors 18 gewonnen werden.
Abbildung 4 zeigt eine schematische Frontalansicht eines einseitigen IVC-Käfigregalssystems 1 entsprechend der vorliegenden Erfindung. In dieser Anordnung ist ein Infektionsdetektor 18a für den Nachweis von Infektionen in Käfigen 13a in der ersten Reihe des IVC-Käfigregalsystems 1 vorhanden. Zu jeder Reihe des IVC-Käfigregalsystems 1 kann ein Infektionsindikator 18a über einen Reihen-Probenahmepunkt 15a und das Proberohr 16a zugeordet werden. Weiterhin kann ein Regalinfektionsindikator 18b über einen Regalprobenahmepunkt 15b Probeluft aus allen Käfigen des IVC-Käfigregalsystems 1 erhalten. Jede Reihe des IVC-Käfigregalsystems 1 enthält ei-
ne Mehrzahl von IVC-Käfigen 13a, 13b, ....13n, die jeder einzeln sterile Luft aus horizontalen Verteilern 12a, 12b, 12c erhalten. Alle IVC-Käfige 13a, 13b,....13n innerhalb einer Reihe geben ihre Abluft in horizontale Abluftkanäle 14a, 14b, 14c ab, die mit einem vertikalen Abluftsammeirohr des IVC-Käfigregalsystems 1 verbunden sind.
Die Zuordnung eines Infektionsdetektors 18a zu jeder Reihe ermöglicht die Eingrenzung der Infektionsquelle innerhalb des Regals und lässt die Schritte zur Kontrolle oder Eliminierung der Infektion zu.
Abbildung 5 zeigt die schematische Frontalansicht eines einseitigen IVC-Käfigregals mit vom Werk eingebauten Infekti- onsdetektoren 18c, 18d. Wie man aus den Abbildungen 4 und 5 entnehmen kann, ist es möglich, die Erfindung entweder als Nachrüstsatz für konventionelle IVC-Käfigregalsyste e oder für IVC-Käfigregalsysteme als vom Werk eingebaute Infektionsdetektoren 18 zu verwenden.
Die Abbildungen 6a und 6b zeigen Seitenansichten von einem zweiseitigen IVC-Käfigregalsystem 1, gemäß der vorliegenden Erfindung. Wie in Abbildung 6b ersichtlich, ist für die Reihe a ein Reihenprobenahmepunkt 15a im IVC-Käfigregalsystem 1 eingebaut. Es kann für jede Reihe ein Reihenprobenahmepunkt im IVC-Käfigregalsystem 1 eingebaut werden. Weiterhin gibt es einen Regalprobenahmepunkt 15b für die Überwachung des gesamten IVC-Käfigregalsystems 1. Zusätzliche Seitenprobe- nahmepunkte 47a, 47b machen eine Unterscheidung möglich, auf welcher Seite des IVC-Käfigregals eine Infektion stattgefunden hat .
In einer alternativen Ausführungsform ist je ein Infektionsdetektor Nachweiskäfig 18 mit jedem einzelnen IVC-Käfig 13 eines IVC-Käfigregalsystems 1 verbunden. Mit dieser Anord-
nung ist es möglich, sofort den exakten Ort der Infektion zu erkennen.
Das IVC-Käfigregalsystem 1 erleichtert, entsprechend der vorliegenden Erfindung, die schnelle Feststellung neuer Infektionen von Versuchstieren in IVC-Käfigen mit luftübertragenen Keimen durch Sentineltiere im Nachweiskäfig 24. Die Nachweistiere haben ausschließlich Kontakt mit der von den Versuchstieren aus den IVC-Käfigen 13 abgegebenen Abluft.
Für die Feststellung von infektiösen Partikeln aus den IVC- Käfigen 13 wird die Raumluft erst gefiltert, um sterile Zuluft für die Versuchstiere in den IVC-Käfigen 13 herzustellen. Infizierte Versuchstiere verteilen die infektiösen Par- tikel, die sie ausscheiden u.a., über die Abluft aus ihren Käfigen. Mindestens ein Nachweiskäfig mit Nachweistieren wird mit dieser Abluft versorgt. Die infektiösen Partikel werden durch die Nachweistiere, die als Bioindikatoren fungieren, erkannt. Das Probenentnahmerohr, das mit dem Abluft- System der IVC-Käfige 13 durch den Probensammelpunkt verbunden ist, transportiert repräsentative Anteile der gesamten Abluft aus seinem Einzugsgebiet zum Infektionsdetektor 18. Die Probenluft, die potentielle luftübertragbare pathogene Partikel enthält, wird durch den Ventilator 20 in die Nach- weiskäfige 24 transportiert. Die Abluft der Nachweistiere wird von dem Ventilator 30 zurück in das Abluftsystem des IVC-Käfig-Regalsystems 1 geblasen.
Um individuelle Gruppen von IVC-Käfigen 13 mit Versuchstie- ren zu überwachen, wird die Probenluft entweder reihen-,
Seiten- oder regalweise entnommen. Reihenprobenahme wird am Ende jedes horizontalen Abluftsammeirohres vor der Einmündung in das vertikale Sammelrohr vorgenommen. In zweiseitigen IVC-Käfigregalsystemen wird die Seitenprobenahme am Ende jedes vertikalen Sammelrohres vorgenommen. Die Regalprobe-
nähme wird aus den vereinigten Abluftsammeirohren direkt vor dem Eintritt in die Abluftfiltereinheit 37 vorgenommen.
Der Luftdruck und die Luftströme im IVC-Käfigregalsystem 1 werden von einer Steuerung über die Luftregulationsventile und die Ventilatoren gesteuert. Ein kontinuierlicher Luftstrom mit niedrigen Luftgeschwindigkeiten im IVC-Käfigr egalsystem 1 garantiert ausreichenden Luftaustausch in jedem IVC-Käfig 13 des IVC-Käfigregalsystems 1.