Feuchttücher (III)
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Reinigungsmittel für harte Oberflächen und betrifft Feuchttücher, die mit einer speziellen Spezies eines nichtionischen Tensids imprägniert sind.
Stand der Technik
Für die Reinigung von harten Oberflächen werden in der Regel mehr oder weniger viskose Flüssigkeiten eingesetzt, die direkt aufgetragen werden, von der zu reinigenden Fläche ablaufen und dabei die Hauptmenge des Schmutzes mittragen. Eine andere Anwendungsform, die sich zunehmender Bedeutung erfreut, sind Feuchttücher, sogenannte „wet wipes", bei denen es sich um textile Gewebe oder aber auch Tissuepapiere handelt, welche mit einer Reinigungsflüssigkeit getränkt sind. So werden beispielsweise in der internationalen Pa- tentanmeldung WO 95/35411 (Procter & Gamble) Feuchttücher - wenn auch vorwiegend für kosmetische Anwendungen - vorgeschlagen, welche neben Mineralöl, Fettsäureester, Fettalkoholethoxylate und Fettalkohole enthalten.
Nachteilig bei der Anwendung dieser wet wipes ist indes, dass die eingesetzten Tenside in Form von Schlieren einen Rückstand hinterlassen, der die behandelte Fläche weniger glänzend oder sogar verschmutzt erscheinen läßt. Ein weiteres Problem tritt bei der Herstellung der Feuchttücher auf. Um das Gewebe oder Tissuepapier mit der Reinigungslösung zu tränken, wird es entweder mit ihr besprüht oder in sie eingetaucht, wobei es in beiden Fällen durch Schaumbildung oder eine zu geringe Benetzung zu einer Verminderung des Durchsat- zes in der Produktion kommen kann. Eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat somit darin bestanden, Feuchttücher unter Verwendung spezieller Tenside zur Verfügung zu stellen, welche frei sind von den eingangs geschilderten Problemen. Aus logistischen Gründen ist die Verwendung von Konzentraten zur Herstellung der Imprägnierlösungen für die Feuchttücher vorteilhaft. Nachteilig ist, dass die Konzentrate beim Ver- dünnen vielfach die Tendenz zur Schaumbildung zeigen. Außerdem kann es zur Ausbildung von Gelphasen kommen, was zu einem erhöhten Zeitaufwand bei der Herstellung der Tranklösungen führt. In beiden Fällen wird der Durchsatz in der Produktion reduziert. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, Tenside zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe Konzentrate hergestellt werden können, die durch ihre Viskosität, Lagerstabilität, Schaumarmut beim Verdünnen und rasche Verdünnbarkeit eine technisch einfache und daher kostengünstige Herstellung der Feuchttücher gestattet.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung sind Feuchttücher, die sich dadurch auszeichnen, dass sie mit Mischethem imprägniert sind.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass nichtionische Tenside vom Typ der Mischether, vorzugsweise in Kombination mit Alkyloligoglucosiden die komplexe Aufgabe in ausgezeichneter Weise erfüllen. Imprägniermittel auf Basis von Mischethem erweisen sich in der An- meidung als niedrigviskos und praktisch schaumfrei, in der Anwendung hinterlassen die damit getränkten Feuchttücher keine Streifen und beeinträchtigen den Glanz nicht. Konzentrate auf Basis der Mischether sind niedrigviskos und beim Verdünnen auf die Anwendungskonzentration besonders schaumarm.
Mischether
Mischether stellen bekannte nichtionische Tenside dar, welche üblicherweise erhalten werden, indem man Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, blockweise oder in random-Verteilung an geeignete primäre Alkohole addiert und die Alkoxylate anschließend mit Alkylhalogeniden verethert; die Veretherung wird auch als „Endgruppenverschluß" bezeichnet. Üblicherweise folgen die Mischether der Formel (I),
CH3
I
R10(CH2CH20)x(CHCH20)y(CH2CH20)zR2 (I)
in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22, vorzugsweise 6 bis 18 und insbesondere 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, R2 für einen Alkylrest mit 1 bis 12, vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Benzylrest, x und z unabhängig von einander für 0 oder Zahlen von 1 bis 40 und y für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 stehen, mit der Maßgabe, dass die Summe der Kohlenstoffatome in den Resten R1 und R2 mindestens 4, vorzugsweise mindestens 8 und insbesondere mindestens 12 beträgt und die Summe der Indizes x, y und z von
0 verschieden ist. Typische Beispiele sind die Veretherungsprodukte der Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 1 bis 40, vorzugsweise 5 bis 30 und insbesondere 8 bis 15 Mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Mol Propylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, My- ristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen mit Methylchlorid, Butylchlorid, Benzylchlorid oder Octylchlorid. Die Einsatzmenge der Mischether kann bezogen auf die feuchten Tücher 0,05 bis 2 und vor- zugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.-% und bezogen auf die Konzentrate 10 bis 50, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-% betragen.
Co-Tenside
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Mischether zusammen mit weiteren anionischen, nichtionischen, kationischen und/oder amphoteren bzw. zwitterionischen Tensiden eingesetzt.
Typische Beispiele für anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sul- fofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfa- te, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate, Acyl- glutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vor- zugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpo- lyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycol- ether, alkoxylierte Trigiyceride, Hydroxymischether, gegebenenfalls partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside bzw. Glucoronsäurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhy- drolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbita nester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nichtionischen Tenside Polygly-
coletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen, wie bei- spielsweise das Dimethyldistearylammoniumchlorid, und Esterquats, insbesondere quater- nierte Fettsäuretrialkanolaminestersalze. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imida- zoliniumbetaine und Sulfobetaine. Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei auf ein- schlägige Übersichtsarbeiten beispielsweise J.Falbe (ed.), "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag, Berlin, 1987, S. 54-124 oder J.Falbe (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive", Thieme Verlag, Stuttgart, 1978, S. 123- 217 verwiesen.
Typische Beispiele für besonders geeignete Tenside sind Fettalkoholpolyglycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate, Fettsäuresa rcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, α-Olefinsulfonate, Ethercarbonsäuren, Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine, Amphoacetale und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise auf Basis von Weizenproteinen.
Alkyl- und/oder Alken loligoαlykoside
Anwendungstechnische Untersuchungen zeigen, dass Mischungen von Mischethem und Al- kyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden besonders vorteilhaft sind. Bei letzteren handelt es sich um bekannte nichtionische Tenside dar, die der Formel (II) folgen,
R30-[G]p (II)
in der R3 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften EP-AI 0301298 und WO 90/03977 verwiesen.
Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside. Die Indexzahl p in der aligemeinen Formel (II) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R3 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylal- kohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie bei- spielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge C8-Cι0 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destil- lativen Auftrennung von technischem C8-Cι8-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% Cι2-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C9 n-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R3 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinyl- alkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol so- wie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem Cι2 ι4-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3. Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können - bezogen auf die feuchten Tücher - in Mengen von 0,05 bis 2 und vorzugsweise 0,5 bis 1 Gew.-% und - bezogen auf die Konzentrate in Mengen von 10 bis 50, vorzugsweise 25 bis 25 Gew.-% eingesetzt werden, wobei das Gewichtsverhältnis Mischether zu Glykosid im Bereich von 10 : 90 bis 90 : 10, vorzugsweise 25 : 75 bis 75 : 25 und insbesondere 40 : 60 bis 60 : 40 liegen kann.
Tissuepapiere und Tissueαewebe für Feuchtpapiere
Tissuepapiere, auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht, können ein- oder mehrlagig aufgebaut sein. In der Regel weisen die Papiere ein Quadratmetergewicht von 10 bis 65, vorzugsweise 15 bis 30 g und eine Dichte von 0,6 g/cm3 und weniger auf. Beispiele für Tissuepapiere, auf sich die Erfindung erstrecken kann, sind neben Haushaltstüchern natürlich auch Toilettenpapiere, Papiertaschentücher, Gesichtsreinigungstücher, Abschminktücher, Erfrischungstücher und dergleichen. Neben den papierbasierten Tissues kommen auch entsprechende Tissuegewebe in Frage, die aus Faser- oder Fleecestoff hergestellt werden.
Gewerbliche Anwendbarkeit
Ein letzter Gegenstand der Erfindung betrifft schließlich die Verwendung von Mischethem als Imprägniermittel zur Herstellung von Feuchttüchern, in denen sie in Mengen von 0,01 bis 2, vorzugsweise 0,5 bis 1 Gew.-% - bezogen auf die Tücher - eingesetzt werden können.
Hilfs- und Zusatzstoffe
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die Feuchttücher weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, insbesondere Komplexbildner wie etwa Citronensäure, HEDP oder EDTA, welche sowohl zur Stabilisierung der Inhaltsstoffe, wie auch zur Verbesserung der Reinigungsleistung bei salzhaltigen Anschmutzungen (z.B. Wasserhärte) dienen, antibakteri- eile Wirkstoffe, wie etwa Wasserstoffperoxid oder Kationtenside, vorzugsweise Esterquats, sowie Hautpflegemittel enthalten. Als Hautpflegemittel kommen vor allem Rückfetter, Öl- komponenten und Emulgatoren in Frage, wie sie typischerweise im kosmetischen Produkten Anwendung finden.
Ölkörper
Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit li- nearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen bzw. Ester von verzweigten C6-Cι3- Carbonsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen, wie z.B. Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat, Myristylisostearat, Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristy-
lerucat, Cetylmyristat, Cetylpa Imitat, Cetylstearat, Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat, Stearylpa Imitat, Stearylstearat, Stearylisostearat, Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat, Isostearylmyristat, Isostearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostearylisostearat, Isostearyloleat, Isostearylbehenat, Isostearyloleat, Oleylmyristat, Oleyl- palmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat, Oleylbehenat, Oleylerucat, Behenylmyri- stat, Behenylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat, Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat, Erucylmyristat, Erucylpalmitat, Erucylstearat, Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und Erucylerucat. Daneben eignen sich Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von Cι8-C38-Alkylhy- droxycarbonsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen (vgl. DE 19756377 AI), insbesondere Dioctyl Malate, Ester von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C6-Cι0-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di- /Triglyceridmischungen auf Basis von C6-Cι8-Fettsäuren, Ester von C6-C22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, Ester von C2-Cι2-Dicarbonsäuren mit linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder Polyoien mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate, wie z.B. Dicaprylyl Carbonate (Cetiol® CC), Guer- betcarbonate auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 C Atomen, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten C5-C22-Alkoholen (z.B. Finsolv® TN), lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, wie z.B. Dicaprylyl Ether (Cetiol® OE), Ringöffnungsprodukte von epoxidierten Fettsäureestern mit Polyoien, Siliconöle (Cyclomethicone, Silici- ummethicontypen u.a.) und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. wie Squalan, Squalen oder Dialkylcyclohexane in Betracht.
Emulqatoren
Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden Gruppen in Frage:
> Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/ oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohoie mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, an
Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie Alkylamine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest;
> Anlagerungsprodukte von 1 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl; Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl; > Par ialester von Glycerin und/oder Sorbitan mit ungesättigten, linearen oder gesättigten, verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
> Partialester von Polyglycerin (durchschnittlicher Eigenkondensationsgrad 2 bis 8), Polye- thylenglycol (Molekulargewicht 400 bis 5000), Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Zucke- ralkoholen (z.B. Sorbit), Alkylglucosiden (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid, Laurylgluco- sid) sowie Polyglucosiden (z.B. Cellulose) mit gesättigten und/oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid; > Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE 1165574 PS und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Me- thylglucose und Polyoien, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin.
> Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate und deren Salze; > Wollwachsalkohole;
> Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
> Block-Copolymere z.B. Polyethylenglycol-30 Dipolyhydroxystearate;
> Polymeremulgatoren, z.B. Pemulen-Typen (TR-l,TR-2) von Goodrich;
> Polyalkylenglycole sowie > Glycerincarbonat.
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Ver- hältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. Cι2 ι8-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus DE 2024051 PS als Rückfet- tungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
Typische Beispiele für geeignete Partialglyceride sind Hydroxystearinsäuremonoglycerid, Hy- droxystearinsäurediglycerid, Isostearinsäuremonoglycerid, Isostearinsäurediglycerid, Ölsäu- remonoglycerid, Ölsäurediglycerid, Ricinolsäuremoglycerid, Ricinolsäurediglycerid, Linolsäu-
remonoglycerid, Linolsäurediglycerid, Linolensäuremonoglycerid, Linolensäurediglycerid, Erucasäuremonoglycerid, Erucasäurediglycerid, Weinsäuremonoglycerid, Weinsäurediglyce- rid, Citronensäuremonoglycerid, Citronendiglycerid, Äpfelsäuremonoglycerid, Äpfelsäure- diglycerid sowie deren technische Gemische, die untergeordnet aus dem Herstellungsprozeß noch geringe Mengen an Triglycerid enthalten können. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Partialglyceride.
Als Sorbitanester kommen Sorbitanmonoisostearat, Sorbitansesquiisostearat, Sorbitandii- sostearat, Sorbitantriisostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitandioleat, Sorbitantrioleat, Sorbitanmonoerucat, Sorbitansesquierucat, Sorbitandierucat, Sorbitantrie- rucat, Sorbitanmonoricinoleat, Sorbitansesquiricinoleat, Sorbitandiricinoleat, Sorbitantri- ricinoleat, Sorbitanmonohydroxystearat, Sorbitansesquihydroxystearat, Sorbitandihydroxy- stearat, Sorbitantrihydroxystearat, Sorbitanmonotartrat, Sorbitansesquitartrat, Sorbitanditar- trat, Sorbitantritartrat, Sorbitanmonocitrat, Sorbitansesquicitrat, Sorbitandicitrat, Sorbitantri- citrat, Sorbitanmonomaleat, Sorbitansesquimaleat, Sorbitandimaleat, Sorbitantrimaleat sowie deren technische Gemische. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Sorbitanester.
Typische Beispiele für geeignete Polyglycerinester sind Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate (Dehymuls® PGPH), Polyglycerin-3-Diisostearate (Lameform® TGI), Polyglyceryl-4 Isostea- rate (Isolan® GI 34), Polyglyceryl-3 Oleate, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Diisostearate (Iso- lan® PDI), Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate (Tego Care® 450), Polyglyceryl-3 Bees- wax (Cera Bellina®), Polyglyceryl-4 Caprate (Polyglycerol Caprate T2010/90), Polyglyceryl-3 Cetyl Ether (Chimexane® NL), Polyglyceryl-3 Distearate (Cremophor® GS 32) und Polyglyce- ryl Polyricinoleate (Admul® WOL 1403) Polyglyceryl Dimerate Isostearate sowie deren Gemische. Beispiele für weitere geeignete Polyolester sind die gegebenenfalls mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid umgesetzten Mono-, Di- und Triester von Trimethylolpropan oder Pentaerythrit mit Laurinsäure, Kokosfettsäure, Taigfettsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Behen- säure und dergleichen.
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sul- fonatgruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldime- thylammoniumglycinat, N-Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise
das Kokosacylaminopropyldimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3- hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensi- den werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8/ι8-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine - COOH- oder -S03H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N- Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylg- lycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäu- ren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylamino- propionat und das Cι2 ι8-Acylsarcosin. Schließlich kommen auch Kationtenside als Emulgato- ren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methylquaternierte Di- fettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Bei diesen Zubereitungen handelt es sich vorzugsweise um Emulsionen, vorzugsweise um Mikro- oder PTT-Emulsionen.
Beispiele
Beispiele 1 bis 4, Vergleichsbeispiel VI. Verschiedene Imprägnierlösungen wurden durch einfaches Vermischen der Komponenten hergestellt; anschließend wurde das Schaumvermögen der Mischungen unter dynamischen Bedingungen nach der Frei-Fall-Kreislauf- Methode (1 Gew.-% Waschaktivsubstanz, 25 °C, Förderrate 1 l/min) bestimmt. Zur Prüfung der Reinigungsleistung sowie der Glanzerhaltung wurden die Zubereitungen auf einen saugfähigen Träger (saugfähiges Tissuepapier, dreilagig, Gewicht 18 g/m2, 95 Gew.-% Recy- dingpapieranteil) aufgetragen. Zur Bestimmung des Reinigungsvermögens auf harten und elastischen Oberflächen wurde ein mit Testschmutz behandelter weißer Schmutzträger unter definierten Bedingungen mit den imprägnierten Tüchern gewischt. Der Reinigungseffekt wurde dabei photoelektrisch gegen den unbehandelten Schmutzträger (Standard = 100 %) gemessen. Zur Überprüfung der Glanzerhaltung wurde eine hochglänzende schwarze Kachel mit den imprägnierten Tüchern gereinigt und die Differenz mit Hilfe eines Glanzmeßgerätes (unbehandelter Standard = 100 %) bestimmt. Das Tauchnetzvermögen wurde schließlich gemäß DIN EN 1772 (0,1 Gew.-% Aktivsubstanz, 20 °C) gemessen. Die Zusammensetzung der Mischungen sowie die anwendungstechnischen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Die Beispiele 1 bis 4 sind erfindungsgemäß, Beispiel VI dient zum Vergleich.
Beispiele 5 und 6, Vergleichsbeispiel V2. Verschiedene Imprägniermittelkonzentrate wurden hergestellt und ihre Viskosität (Höppler, 20 °C) sowie ihre Tendenz zur Schaumbildung und ihr äußeres Erscheinungsbild untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusam- mengefaßt. Die Beispiele 5 und 6 sind erfindungsgemäß, Beispiel V2 dient zum Vergleich.
Tabelle 1
Zusammensetzung der Imprägnierlösungen und anwendungstechnische Ergebnisse
Mengenangaben als Gew.-%, Wasser ad 100 %
(1) Ci2 18-Kokosfettalkohol+10EO, butyl-endgruppenverschlossen
(2) Ci2/ιβ-Kokosfettalkohol+5EO, butyl-endgruppenverschlossen
Tabelle 2 Zusammensetzung der Imprägnierlosungskonzentrate und anwendungstechnische Ergebnisse Mengenangaben als Gew.-%, Wasser ad 100 %
3) Propylene Glycol (and) 5-Bromo-5-Nitro-l,3-Dioxane