WC-Reiniger
Die vorliegenden Erfindung betrifft einen WC-Reiniger zur Reinigung und/oder
Beduftung von WCs
Zur Reinigung von Toiletten sind zum einen Mittel bekannt, die der automatischen Reinhaltung von Toiletten dienen und unter Einsatz von entsprechenden Vorrichtungen in der WC-Schussel oder im Wasserkasten angebracht werden Eine andere Gruppe von Mitteln werden insbesondere zum Reinigen des Bereichs des unten in der Toilette stehenden Wassers, häufig auch mit Hilfe von mechanischen Reinigungsgeraten, eingesetzt
Die Mittel, die zur automatischen Reinhaltung von Toiletten eingesetzt werden, liegen als Formkorper oder Gel vor und werden bei jedem Spulvorgang von Wasser überströmt, wobei sie sich allmählich auflosen und wahrend dieser Zeit ihre reinigungsaktiven Wirkstoffe freisetzen Üblicherweise enthalten diese Mittel zusätzlich Parfüm zur Raumbeduftung oder desinfizierende Wirkstoffe zur Hygieneoptimierung Diese Mittel werden in dafür geeigneten Behaltnissen teilweise mit speziellen Nachfullmoglichkeiten appliziert Die einsetzbaren Nachfulleinheiten erweisen sich jedoch als nachteilig, da sie nur nach vollständigem Verbrauch des stuckformigen Korpers eingesetzt werden können Eine wünschenswerte beliebige Nachfullung, z B zur stärkeren Wirkstoffreisetzung oder insbesondere der intensiveren Duftentfaltung, ist nicht möglich
Die Mittel zur mechanischen Reinigung der Toiletten werden üblicher Weise in flussiger bis gelformiger Form angeboten und kommen verpackt in Flaschen in den Handel Diese Form der Verpackung weist beim Transport und bei der
Lagerung Nachteile auf da die Flaschen vor dem Transport zunächst in Kartons verpackt werden müssen Auch der Platzbedarf von Flaschen ist relativ hoch im Vergleich zu anderen Gebinden
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zu Grunde eine Applikationsform für WC-Reiniger zur Verfugung zu stellen, die es ermöglicht, in WC-Reinigern zur automatischen Reinhaltung von Toiletten bestimmte Wirkstoffe nach Bedarf nach zu dosieren, und auch die Anwendung von Reinigern für den Bereich des unten in der Toilette stehenden Wassers zur Reinigung des Abflußrohres zu vereinfachen Die Applikationsform sollte vorzugsweise auch Vorteile bei Lagerung und Transport der Mittel aufweisen
Aus dem Stand der Technik insbesondere aus der Pharmazie, ist es bekannt, die Wirkstoffe mit Hullschichten zu versehen, d h zu verkapseln Durch die
Verkapselung werden empfindlich und auch fluchtige Wirkstoffe vor äußeren Einflüssen geschützt Durch gezielte Auswahl der Hullmateπalien lassen sich eine Vielzahl von Freisetzungsmechanismen für die Wirkstoffe einstellen
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die oben beschriebenen Nachteile von WC-Reinigern sich dadurch verringern lassen, wenn die Mittel in Form von Kapseln eingesetzt werden Die Kapseln haben den Vorteil, daß sie einfach zu dosieren sind und bei Bedarf auch gemeinsam mit Kapseln dosiert werden, können, die andere Wirkstoffe, z B Duftstoffe, enthalten Ferner lassen sie sich in einfache Verpackungssysteme abfüllen, was weitere Vorteile bei Transport und
Lagerung mit sich bringt
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein WC-Reiniger enthaltend übliche Wirkstoffe dadurch gekennzeichnet, daß der Reiniger in Form von Kapseln vorliegt
Die erfindungsgemaßen WC-Reiniger können zur automatischen Reinhaltung von Toiletten und mechanischen WC-Reinigung zur Entfernung von Kalkablagerungen zur Desinfektion zur Beduftung usw eingesetzt werden
Die erfindungsgemaßen Reiniger liegen in Form von Kapseln vor Kapseln selbst sind aus dem Stand der Technik bekannt und können nach bekannten Verfahren hergestellt werden Dabei sollten die Kapselmateπalien in Abhängigkeit vom Anwendungszweck und Freisetzungsmechanismus ausgewählt werden
Üblicherweise weisen die Kapseln eine Hullschicht auf, die z B aus natürlichen oder synthetischen Polymeren bestehen kann Beispiele für derartige Polymere sind Polysacchaπde, wie Agarose oder Cellulose, Proteine, wie Gelatine, Gummi arabicum, Ethylcellulose, Methylcellulose, Carboxymethylethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Celluloseacetate, Polyamide, Polycyanacrylate,
Polylactide, Polyglyco de, Polyanihn, Polypyrrol, Polyvinylpyrrolidon, Polystyrol, Polyvinylalkohole, Copolymere aus Polystyrol und Maleinsaureanhydπd, Epoxidharze, Polyethylemmine, Copolymere aus Styrol und Methyimethacrylat, Polyacrylate und Polymethacrylate, Polycarbonate, Polyester Silikone Gemische aus Gelatine und Wasserglas, Gelatine und Polyphosphat,
Celluloseacetat und Phthalat, Gelatine und Copolymeren aus Maleinsaureaπhydπd und Methylvmylether Celluloseacetatbutyrat sowie beliebige Gemische der voranstehenden eingesetzt werden
Das Wandmatenal kann gegebenenfalls vernetzt sein Übliche Verπetzer sind
Glutaraldeyd, Harnstoff/Formaldehyharze, Tanninverbindungen, wie Tanninsaure, und deren Gemische
Das Wandmatenal sollte eine solche Festigkeit und thermische Stabilität aufweisen, daß die Kapsel unter Lagerbedingungen nicht zerstört wird, aber eine spontane oder verzögerte Freisetzung der verkapselten Wirkstoff durch Einspulen von Wasser ermöglicht wird Beim Einsatz zur automatischen Reinhaltung von Toiletten hat es sich als geeignet erwiesen, wenn die Kapselwandung semipermeabel ist, so daß Wasser eintreten und den bzw die Wirkstoffe herauslosen kann In einer weiteren Ausfuhrungsform ist die
Kapselwandung derart ausgestaltet, daß der bzw die Wirkstoffe sowohl beim Einspulen von Wasser freigesetzt werden als auch leichtfluchtige Stoffe wie Duftstoffe durch die Hullschicht hindurchtreten können und die Toilette kontinuierlich beduften
Wird der Reiniger zur herkömmlichen WC Reinigung eingesetzt so sollte sich die Kapsel beim Kontakt mit Wasser möglichst schnell auflosen und die Wirkstoffe freisetzen Der Auflosung bzw Freisetzungsvorgang sollte vorzugsweise innerhalb eines Zeitraums von 60 Sekunden bis 3 Minuten abgeschlossen sein
Der Auflosevorgang kann beispielsweise allein durch Kontakt mit Wasser erfolgen, indem das Wasser die Hülle auflost Ein weiterer Mechanismus kann dann bestehen, daß das Wasser in die Kapsel eindringt und durch Reaktion zwischen dem Wasser und Inhaltsstoffen es zu einer Gasbildung kommt, die das Platzen der Kapsel bewirkt In einer weiteren Ausgestaltung enthalt die Kapsel
Enzyme, die dazu in der Lage sind, die Hullsubstanz aufzulösen
Die Herstellung der Kapseln kann durch übliche aus dem Stand der Technik bekannte Verkapselungsverfahren erfolgen, wie durch Phasentrennverfahren mechanisch-physikalische Verfahren oder Polymerisationsverfahren, wie
Suspensions- und Emulsionspolymerisation, Inverse Suspensionspolymerisation Micellenpolymensation, Grenzflachen-Polymeπsationsverfahren, Grenzflächen- Ablagerung, in-situ-Polymeπsation Verdampfung von Losungsmitteln aus Emulsionen, Suspensionsvernetzung, Bildung von Hydrogelen, Vernetzung in Losung/Suspension, Systeme von Liposomen und in molekularen Maßstab, wobei das Phasentrennverfahren, auch Koazervation genannt, besonders bevorzugt ist
Koazervation bedeutet daß ein gelöstes Polymer in eine polymerreiche, noch losungsmittelhaltige Phase mittels Desolvatation, z B durch pH-Änderung
Temperaturanderung Aussalzen Änderung der lonenstarke, Zusatz von Komplexbildnern (Komplexkoazervation), Zusatz von Nichtlosungsmitteln, überfuhrt wird Das Koazervat lagert sich an der Grenzflache des zu verkapselnden Materials unter Ausbildung einer zusammenhangenden Kapselwand an und wird durch Trocknung oder Polymerisation verfestigt
Physikalische Verfahren zur Herstellung von Mikro- und Nanopartikel sind Sprühtrocknung Wirbelschichtverfahren und Extrusionsverfahren
Zum Umhüllen fester Kernmateπalien eignen sich auch mechanisch- physikalische Verfahren worin das Umhüllen in der Wirbelschicht durch Sprühtrocknung Schmelzvertropfung bzw Verpπllung (Brace-Verfahren) Spruhgefπertrocknung Coextrusion usw erfolgt
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In den genannten Grenzflachen-Polymeπsationsverfahren erfolgt die Wandbildung durch Polykondensation oder Polyaddition aus monomeren oder oligomeFen Ausgangsstoffen an der Grenzflache einer Wasser/OI-Emulsιon oder Ol/Wasser-Emulsion
Als Wirkstoffe können die erfindungsgemaßen Reiniger beliebige aus dem Stand der Technik bekannte Wirk- und Inhaltsstoffe enthalten, die zu Kapseln verarbeitet werden können Beispiele für Wirkstoffe sind Tenside, kalklosende Mittel, Farbstoffe keimhemmende Mittel, Perlglanzmittel, Stabilisatoren, Reinigungsverstarker, Geruchsabsorber, Duftstoffe, Sauerstofftrager sowie beliebige Gemische der voranstehenden Es ist auch möglich, bereits in Form von Mikro- und/oder Nanokapseln vorliegende Wirkstoffe in die erfindungsgemaßen Kapseln einzuarbeiten
Als Tenside können die erfindungsgemaßen Reiniger anionische, nichtionische, zwitterionische oder kationische Tenside enthalten Sie können in einer Menge bis zu 80 Gew -% enthalten sein, vorzugsweise von 0,1 bis 30 Gew -% und insbesondere zwischen 2 und 10 Gew -%
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und
Sulfate eingesetzt Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9 13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d h Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C**2 18-Monoolefinen mit end- oder innenstandiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasformigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure
Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhalt in Betracht Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12 -8-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlo erung oder Suifoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw Neutralisation gewonnen werden Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsauren (Estersulfonate) z B die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos- Palmkern- oder Talgfettsau- ren geeignet
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsaureglycennester Unter Fettsaureglyceπnestern sind die Mono- Di- und Triester sowie deren Gemische
- 6 - zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycenn mit 1 bis 3 Mol Fettsaure oder bei der Umesterung von Tπglyceπden mit 0,3 bis 2 Mol Glycenn erhalten werden Bevorzugte sulfierte Fettsaureglyceπnester sind dabei die Sulfierprodukte von gesattigten Fettsauren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsaure, Caprylsaure,
Capπnsaure, Myristinsaure, Launnsaure, Palmitinsaure, Stearinsaure oder Behensaure
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsaurehalbester der C12-Cι8-Fettalkohole beispielsweise aus
Kokosfettalkohol, Taigfettalkohol, Lauryl-, Myristyl- Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlangen bevorzugt Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlange, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie Cι4-C15-Alkylsulfate bevorzugt Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete Aniontenside
Auch die Schwefelsauremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7 ι-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweιgte C9 11- Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12 ι8-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in
Mengen von nicht mehr als 5 Gew -%, eingesetzt
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobern- steinsaure die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsaureester be- zeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsaure mit
Alkoholen vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten
C8 is-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest der sich von ethoxylierten Fett-
- 7 - alkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten) Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteιnsaure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht Geeignet sind gesattigte Fettsaureseifen, wie die Salze der Lauπnsaure, Myπstinsaure, Palmitinsaure, Stearinsaure, hydrierte Erucasaure und Behensaure sowie insbesondere aus naturlichen Fettsauren z B Kokos- Palmkern- oder Talgfettsauren, abgeleitete Seifeπgemische
Die anioπischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie
Mono-, Di- oder Tπethanolamin, vorliegen Vorzugsweise hegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaiiumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen Insbesondere sind jedoch
Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen z B aus Kokos-, Palm-, Taigfett- oder Oleylalkohol und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12 14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO C9 ---Alkohol mit 7 EO C13 ^-Alkohole mit 3 EO 5 EO 7 EO oder 8 EO C12 18-
Alkohole mit 3 EO 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen wie Mischungen aus C12 14-Alkohol mit 3 EO und C12 ι8-Alkohol mit 5 EO Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können Bevor-
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- 8 - zugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow ränge ethoxylates, NRE) Zusatzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können -auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden Beispiele hierfür sind Taigfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsaurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fett- sauremethylester
Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind die Alkylpolyglycoside (APG) Einsetzbare Alkypolyglycoside genügen der allgemeinen Formel RO(G)2, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten, gesattigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose steht Der Glycosidierungsgrad z liegt dabei zwischen 1 ,0 und 4,0 vorzugsweise zwischen 1 ,0 und 2,0 und insbesondere zwischen 1 ,1 und 1 ,4
Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in denen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist
Die erfindungsgemaßen Reinigungs- und Waschmittelformkorper können bevorzugt Alkylpolyglycoside enthalten, wobei Gehalte der Reinigungs- und Waschmittelformkorper an APG über 0 2 Gew -% bezogen auf den gesamten Formkorper bevorzugt sind Besonders bevorzugte Reinigungs- und Waschmittelformkorper enthalten APG in Mengen von 0 2 bis 10 Gew -% vorzugsweise 0 2 bis 5 Gew -% und insbesondere von 0 5 bis 3 Gew -%
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide beispielsweise N- Kokosalkyl-N,N-dιmethyiamιnoxιd und N-Talgalkyl-N N-dihydroxyethylaminoxid
- 9 - und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
R1 R-CO-N-[Z] (I)
in der RCO für einen aiiphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkyirest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
R1-0-R2
I
R-CO-N-[Z] (II)
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy- Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht wobei C* 4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder Propxyherte Derivate dieses Restes
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[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartare Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(_)- oder -S03 ( )-Gruppe tragen Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N- dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethyl- ammoniumglycinat, N-Acyl-amιnopropyl-N,N-dιmethylammonιumglycιnate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2- Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacyamino- ethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Deπvat
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-ι8-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -S03H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsauren, N-Alkylamino- buttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N- alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaunne, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylamιnopropιon- sauren und Alkylaminoessigsauren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokos- alkylaminopropionat das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C-2 -β-
Acylsarcosin
Beispiele für die in den Reinigern verwendbaren kationischen Tenside sind insbesondere quartare Ammoniumverbindungen Bevorzugt sind Ammo-
- 11 - niumhalogenide wie Alkyltrimethyla moniumchloride, Dialkyldimethylammonium- chlonde und Tπalkylmethylammoniumchlonde, z B Cetyltπme- thylammoniumchloπd, Stearyltπmethylammoniumchloπd, Distearyldimethylam- moniumchlond, Lauryldimethylammoniumchloπd, Lauryldimethylbenzylammoni- umchlond und Tricetylmethylammoniumchlorid sowie Benzalkoniumchloπd
Weitere erfindungsgemaß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar
Erfindungsgemaß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonole wie beispiels- weise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (HersteiJer Dow Corning ein stabilisiertes Tπmethylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-mod fiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller General Electric), SLM-55067 (Hersteller Wacker) sowie Abιl®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller Th Goldschmidt, diquater- nare Polydimethylsiloxane, Quaternιum-80)
Alkylamidoamine, insbesondere Fettsaureamidoamine wie das unter der Bezeichnung Tego Amιd®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin zeichnen sich durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus
Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quaternare Esterverbindungen sogenannte "Esterquats" wie die unter dem Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methylhydroxyalkyldialkoyloxyalkylammoniummethosulfate
Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternares Zuckerderivat stellt das Handelsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß CTFA-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimomum Chloride"
Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln Es ist jedoch in der Regel bevorzugt bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen so daß man Substanzgemische mit unterschiedlichen vom jeweiligen Rohstoff abhangigen Alkylkettenlangen erhalt
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Beispiele für geeignete kalklosende Mittel sind anorganische oder organische Sauren, insbesondere - ggf Hydroxygruppen tragende - Oligocarbonsauren wie die Di- xind Tncarbonsauren, wie Ameisensaure, Essigsaure, Citronensaure, Essigsaure, Milchsaure, Apfelsaure, Weinsaure, Maleinsäure, Bernsteinsaure, Adipinsaure und Glutarsaure oder deren wasserlöslichen Salze sowie saure Salze mehrwertiger anorganischer oder organischer Sauren, z B Kahumdihydrogenphosphat oder Natriumhydrogensulfat, und
Amidoschwefelsaure (H2N-S02-OH, veraltet Amidosulfonsaure, Sulfamin- oder Sulfamidsaure) Die kalklosenden Mittel können in den erfindungsgemaßen Reinigern in einer Menge bis zu 85 Gew -% vorzugsweise von 1 bis 12 Gew -% und insbesondere in einer Menge von 2 bis 5 Gew -% bezogen auf die Menge der in der Kapsel enthaltenen Wirkstoffe, enthalten sein
Als weiteren Wirkstoff können die erfindungsgemaßen Reiniger keimhemmende Mittel enthalten, die desinfizierende und reinigende Wirkung der erfindungsgemaßen WC-Reiniger verstarken können Die keimhemmenden Mittel sind vorzugsweise ausgewählt aus den Gruppen der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen Sauren, wie Propionsaure, Carbonsaureester, Saureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine, substituierten
Isothiazole und hydrierten Isothiazoldenvate wie Isothiazolinen (Dihydroisothiazolen) und Isothiazolidinen, Phthalimiddeπvate Pyridindenvate antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen wie antimikrobiellen quaternaren oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinolme, 1 ,2-Dιbrom-2,4-dιcyanobutan lodo-2- propynyl-butyl-carbamat, lod lodophore und Peroxide beispielsweise Phenoxyethanol, Undecylensaure, Propionsaure Salicylsaure, Benzoesaure oder deren Salze Chloracetamid, 2-Benzyl-4-chlorphenol 2 2 -Methylen-bιs-(6- brom-4-chlorphenol) 2 4 4 -Trιchlor-2 -hydroxydiphenylether N-(4-Chlorphenyl) N-(3 4-dιchlorphenyl)-hamstoff N N -(1 10-decandιyldι-1-pyrιdιnyl-4-yhden)-bιs-
(l -octanamιn)-dιhydrochlorιd und N N Bis (4-Chlorphenyl)-3 12 dnmino-
2 4 1 1 13-tetraaza-tetradecandιιmιdamιd wie sie beispielsweise K H Wallhaußer in „Praxis der Sterilisation Desinfektion - Konservierung
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Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5 Aufl - Stuttgart , New York Thieme, 1995) beschreibt
Bevorzugt enthalt der erfindungsgemaße Reiniger als antimikrobielle Wirkstoffkomponente Salicylsaure und/oder Isothiazoline
Die keimhemmendeπ Mittel sind vorzugsweise in Mengenanteilen von nicht über 10 Gew -%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,0005 Gew -% bis 5 Gew -%, vorhanden
Durch den Zusatz von Sauerstofftragern (Bleichmitteln) kann sowohl die reinigende als auch die desinfizierende Wirkung der erfindungsgemaßen Reiniger verstärkt werden Man verwendet vorzugsweise Substanzen, die in der Lage sind, Aktivsauerstoff abzugeben, wie Perborate, Percarbonate oder Persulfate, wobei insbesondere Natnumpercarbonat, Natnumperborattetrahydrat und das
Natnumperboratmonohydrat zu nennen sind Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H202 liefernde persaure Salze oder Persauren wie Perbenzoate Peroxophthalate, Diperazelainsaure, Phthaloiminopersaure oder Diperdodecandisaure Es können auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide wie z B Dibenzoyiperoxid Weitere typische organische Bleichmittel sind die Peroxysauren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysauren und die Arylperoxysauren genannt werden Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesaure und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkylperoxy- benzoesauren, aber auch Peroxy-α-Naphtoesaure und Magnesium-monoper- phthalat, (b) die ahphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysauren wie Peroxylaunnsaure Peroxysteannsaure ε-Phthalimidoperoxycapronsaure
[Phthaloiminoperoxyhexansaure (PAP)] o- Carboxybenzamidoperoxycapronsaure N-nonenylamidoperadipinsaure und N- nonenylamidopersuccinate und (c) aliphatische und araliphatische Peroxy- dicarbonsauren wie 1 12-Dιperoxycarbonsaure 1 9-Dιperoxyazelaιnsaure Diperoxysebacinsaure Diperoxybrassylsaure, die Diperoxyphthalsauren 2- Decyldιperoxybutan-1 4-dιsaure N N-Terephthaloyl-dι-(6-amιnopercapronsaue)
Bleichmittel sind in den erfindungsgemaßen Reinigungsmitteln vorzugsweise in Mengenanteilen von nicht über 10 Gew -%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,5 Gew -% bis 5 Gew -%, vorhanden
Die Bleichmittel werden vorzugsweise gemeinsam mit einem geeigneten Aktivator eingesetzt Beispiele für derartige Aktivatoren sind die als Bleichaktivatoren bekannten Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsauren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbe- sondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte
Perbenzoesaure ergeben Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N- Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Tnazindeπvate, insbesondere 1 ,5-Dιacetyl-2,4-dιoxohexahydro-1 ,3,5-trιazιn (DADHT), acylierte
Glycoluπle, insbesondere 1 ,3,4,6-Tetraacetylglycolurιl (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw iso- NOBS), acylierte Hydroxycarbonsauren, wie Triethyl-O-acetylcitrat (TEOC), Carbonsaureanhydride, insbesondere Phthalsaureanhydπd, Isatosaureanhydrid und/oder Bemsteinsaureanhydrid, Carbonsaureamide, wie N-Methyldiacetamid, Glycolid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglycoldiacetat, Isopropenylacetat, 2,5-Dιacetoxy-2,5-dιhydrofuran und Enolester sowie acetyhertes Sorbitol und Mannitol, acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglucose (PAG), Pentaacetylfructose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyhertes, gegebenenfalls N-alkyhertes Glucamin bzw Gluconolacton Triazol bzw Triazoldenvate und/oder teilchenformige Caprolactame und/oder Caprolactamdenvate bevorzugt N-acyherte Lactame beispielsweise N-Benzoylcaprolactam und N-Acetylcaprolactam hydrophil sub- stituierte Acylacetale Nitrildenvate wie Cyanopyridine Nitrilquats z B N-
Alkyammoniumacetonitπle und/oder Cyanamiddeπvate eingesetzt werden Bevorzugte Bleichaktivatoren sind Natrιum-4-(octanoyloxy)-benzolsulfonat n- Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw iso-NOBS) Unde- cenoyloxybenzolsulfonat (UDOBS) Natπumdodecanoyloxybenzolsulfonat
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(DOBS), Decanoyloxybenzoesaure (DOBA, OBC 10) und/oder Dodecanoyloxybenzolsulfonat (OBS 12), sowie N-Methylmorpholinum-acetonitπl (MMA)
Zur Einstellung der Viskosität können dem erfindungsgemaßen Mittel ein oder mehrere Verdicker bzw Verdickungssysteme zugesetzt werden Die Viskosität der Mittel kann mit üblichen Standardmethoden (beispielsweise Brookfield- Viskosimeter RVD-VII bei 20 U/min und 20°C, Spindel 3) gemessen werden und liegt vorzugsweise im Bereich von 100 bis 5000 mPas Bevorzugte flussige bis gelformige Mittel haben Viskositäten von 200 bis 4000 mPas wobei Werte zwischen 400 und 2000 mPas besonders bevorzugt sind
Geeignete Verdicker sind üblicherweise Polymere Verbindungen Diese auch Quell(ungs)mιttel genannten, meist organischen hochmolekularen Stoffe, die Flüssigkeiten aufsaugen, dabei aufquellen und schließlich in zähflüssige echte oder kolloide Losungen übergehen, stammen aus den Gruppen der natürlichen Polymere, der abgewandelten natürlichen Polymere und der vollsynthetischen Polymere Die Verdicker können in einer Menge bis zu 10 Gew -%, vorzugsweise von 0,01 bis 3 Gew -%, bezogen auf die fertige Zusammensetzung, enthalten sein
Vorzugsweise werden solche Verdicker eingesetzt, die Aerogele bilden, d h Strukturen bilden, die Wasser aufnehmen oder abgeben können, ohne daß sich die Struktur verändert Die Aerogele bilden ein Tragergerust für die Wirkstoffe Ein Beispiel für einen Aerogele bildenden Verdicker ist Kieselgel
Aus der Natur stammende Polymere die als Verdickungsmittel Verwendung finden, sind beispielsweise Agar-Agar Carrageen Tragant Gummi arabicum Alginate Pektine, Polyosen Guar-Mehl Johannisbrotbaumkernmehl Starke Dextrine Gelatine und Casein
Abgewandelte Naturstoffe stammen vor allem aus der Gruppe der modifizierten Starken und Cellulosen beispielhaft seien hier Carboxymethylcellulose und
- 16 - andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose sowie Kernmehlether genannt
Eine große Gruppe von Verdickungsmitteln, die breite Verwendung in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten finden, sind die vollsynthetischen
Polymere wie Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsauren, Polyether, Polyimine, Polyamide und Polyurethane
Verdickungsmittel aus den genannten Substanzklassen sind kommerziell erhältlich und werden beispielsweise unter den Handelsnamen Acusol®-820
(Methacrylsaure(stearylalkohoI-20-EO)ester-Acrylsaure-Copolymer 30%ιg in Wasser, Rohm & Haas), Dapral®-GT-282-S (Alkylpolyglykolether, Akzo), Deuterol®-Polymer-11 (Dicarbonsaure-Copolymer, Schoner GmbH), Deuteron®-XG (anionisches Heteropolysacchaπd auf Basis von ß-D-Glucose, D-Manose, D-Glucuronsaure, Schoner GmbH), Deuteron®-XN (nichtionogenes Polysacchand,
Schoner GmbH), Dιcrylan®-Verdιcker-0 (Ethylenoxid-Addukt, 50%ιg in Wasser/Isopropanol, Pfersse Chemie), EMA®-81 und EMA®-91 (Ethylen-Maleinsaureanhydrid-Copolymer, Monsanto), Verdιcker-QR-1001 (Polyurethan-Emulsion, 19-21 %ιg in Wasser/Diglykolether, Rohm & Haas), Mιrox®-AM (anionische Acrylsaure-Acrylsaureester-Copolymer-Dispersion, 25%ιg in Wasser, Stockhausen), SER-AD-FX-1100 (hydrophobes Urethanpolymer, Servo Delden), Shellflo®-S (hochmolekulares Polysacchand, mit Formaldehyd stabilisiert, Shell), Shellflo®-XA (Xanthan-Biopolymer, mit Formaldehyd stabilisiert, Shell), Kelzan, Keltrol T (Kelco) angeboten
Als weitere Wirkstoffe können die erfindungsgemaßen Reiniger Färb- und Duftstoffe enthalten Wahrend die Farbstoffe den ästhetischen Eindruck des Reinigers selbst verbessern sollen dienen die Duftstoffe auch der Raumbeduftung
Als Parfumole bzw Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen z B die synthetischen Produkte vom Typ der Ester Ether Aldehyde Ketone Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z B Benzylacetat Phenoxyethylisobutyrat p-tert -
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Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat,
Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsahcylat Zu den Ethern zahlen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd,
Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lihal und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B die Jonone, oc-lsomethylιonon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsachlich die Terpene wie Limonen und Pinen Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen Solche Parfumole können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z B Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Ol Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiol, Kamillenol, Nelkenöl, Me ssenol, Minzol, Zimtblatterol, Lindenblutenol,
Wacholderbeerol, Vetiverol, Ohbanumol, Galbanumol und Labdanumol sowie Orangenblutenol, Nerohol, Orangenschalenol und Sandelholzol
Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemaßen Reiniger, d h in die Kapseln, eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Trager aufzubringen oder in Form von Mikro- und/oder Nanokapseln, einzusetzen
Üblicherweise liegen die Duftstoffe in einer Menge bis zu 12 Gew -%, insbesondere von 0,01 bis 12 Gew -%, und insbesondere bezogen auf die
Summe der Wirkstoffe vor
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemaßen Reiniger zu verbessern können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefarbt werden Bevorzugte Farbstoffe deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet besitzen eine hohe Lagerstabilitat und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivitat gegenüber den der Toilettenkeramik, um diese nicht anzufärben
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Bevorzugt für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Reinigern sind alle Färbemittel, die oxidativ, d.h. von Luftsauerstoff oder Bleichmittel, zerstört werden können sowie Mischungen derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen, sog. Blautönern. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen Färbemittel einzusetzen, die in Wasser oder bei Raumtemperatur in flüssigen organischen Substanzen löslich sind. Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel, z.B. anionische Nitrosofarbstoffe. Ein mögliches Färbemittel ist beispielsweise Naphthoigrün (Colour Index (Cl) Teil 1 : Acid Green 1 ; Teil 2: 10020), das als Handelsprodukt beispielsweise als Basacid® Grün 970 von der Fa. BASF, Ludwigshafen, erhältlich ist, sowie Mischungen dieser mit geeigneten blauen Farbstoffen. Als weitere Färbemittel kommen Pigmosol® Blau 6900 (Cl 74160), Pigmosol® Grün 8730 (Cl 74260), Basonyl® Rot 545 FL (Cl 45170), Sandolan® Rhodamin EB400 (Cl 45100), Basacid® Gelb 094 (Cl 47005), Sicovit® Patentblau 85 E 131 (Cl 42051), Acid Blue 183 (CAS 12217-22-0, Cl Acidblue 183), Pigment Blue 15 (Cl 74160), Supranol® Blau GLW (CAS 12219-32-8, Cl Acidblue 221), Nylosan®
Gelb N-7GL SGR (CAS 61814-57-1 , Cl Acidyellow 218) und/oder Sandolan® Blau (Cl Acid Blue 182, CAS 12219-26-0) zum Einsatz.
Üblicherweise liegt der Gehalt an Farbstoffen unter 0,1 Gew.-%, insbesondere unter 0,05 Gew.-%, bezogen auf die Wirkstoffkombination
In den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln können ggf. wasserlösliche und wasserunlösliche Builder enthalten sein. Dabei sind dann wasserlösliche Builder bevorzugt, da sie auf harten Oberflächen in der Regel weniger dazu tendieren, unlösliche Rückstände zu bilden. Übliche Builder oder Komplexbildner, die im
Rahmen der Erfindung zugegen sein können, sind die niedermolekularen Polycarbonsäuren und ihre Salze, die homopolymeren und copolymeren Polycarbonsäuren und ihre Salze, die Citronensaure und ihre Salze, die Carbonate, Phosphate und Silikate Zu wasserunlöslichen Buildern zahlen die Zeolithe, die ebenfalls verwendet werden können, ebenso wie Mischungen der vorgenannten Buildersubstanzen Besonders bevorzugt ist die Gruppe der Citrate Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemaßen Mittel Builder oder Komplexbildner in Mengen bis zu 10 Gew -% insbesondere 0,1 bis 8 Gew -%,
- 19 - besonders bevorzugt 1 bis 6 Gew -% und ganz besonders bevorzugt 2 bis 5 Gew -%
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform wird der erfindungsgemaße WC-Reiniger zur Reinigung von Spultoiletten als sog Duftspuler eingesetzt In einer möglichen Ausfuhrungsform Ausfuhrungsform ein Duftspuler vorzugsweise 5 bis 20 Gew -% Tenside, 2 bis 5 Gew -% Builder, z B Citrat, 5 bis 8 Gew -% Duftstoffe, 0,01 bis 0,2 Gew -% Farbstoffe, 0,05 bis 0,5 Gew -% keimhemmende Mittel, 0,1 bis 10 Gew -% Verdicker sowie Wasser auf 100 Gew -%
Als weitere Inhaltsstoffe können die erfindungsgemaßen Reiniger Enzyme enthalten Als Enzyme kommen Hydrolasen wie der Proteasen, Esterasen Lipasen bzw hpolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw andere Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Betracht Besonders gut geeignet sind aus Bakte enstammen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus cheniformis, Streptomyceus griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe Vorzugsweise werden Proteasen vom Subti sin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt Dabei sind Eπzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw hpolytisch wirkenden Enzymen oder
Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw hpolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease Amylase und Lipase bzw hpolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw hpolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw Mischungen mit hpolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse
Beispiele für derartige hpolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fallen als geeignet erwiesen Zu den geeigneten Amylasen zahlen insbesondere σ- Amylasen Iso-Amylasen Pullulanasen und Pektinasen Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen Endoglucanasen und ß-Glucosidasen die auch Cellobiasen genannt werden bzw Mischungen aus diesen eingesetzt Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-
Aktivitaten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden
In einer weiteren Ausfuhrungsform können die Wirkstoffe in Tensid gelost vorliegen In dieser Ausfuhrungsform können bis zu 80 Gew -% Tenside, von 2 bis 15 Gew -% Builder, z B Citrat, 5 bis 12 Gew -% Duftstoffe, 0,01 bis 0,2 Gew -%o Farbstoffe, 0,05 bis 1 ,0 Gew -% keimhemmende Mittel sowie Wasser auf 100 Gew -% enthalten sein
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform wird der erfindungsgemaße WC-Reiniger zur Reinigung Toiletten im Bereich des unter in der Toiletten stehenden Wassers als sogenannter Abflußreiniger, eingesetzt In dieser Ausfuhrungsform enthalt der Reiniger vorzugsweise 60 bis 85 Gew -% anorganische Saure wie Amidoschwefelsaure, 5 bis 10 Gew -% organische Saure, wie Citronensaure, 0,5 bis 2 Gew -%o Sauerstofftrager, 0,05 bis 0 2 Gew -% Duftstoffe, die auch in mikroverkapselter Form vorliegen können, 0,01 bis 0,01 Gew -% Farbstoffe, 0,05 bis 0,5 Gew -% Duftstoffe, 0,5 bis 2 Gew -% Tenside sowie 15 bis 35 Gew -% Verbindungen, die durch Reaktion mit einem der Inhaltsstoffe ein Gas freisetzen, z B Alkahcarbonat oder -hydrogencarbonat
Werden die erfindungsgemaßen WC-Reiniger als Abflußreiniger eingesetzt ist in den Kapseln vorzugsweise Luft eingeschlossen Bei der Anwendung schwimmt die Kapsel auf und sinkt nicht direkt auf den Boden des Abflußrohres dadurch wird eine gleichmäßige Verteilung der Inhaltsstoffe erreicht
- 21 - Beispiele
Unter Verwendung von Polyvinylalkohol als Hüllmaterial wurden WC- Duftspüler-Kapseln und WC-Kapseln für den Abfluß hergestellt.
1. WC-Duftspüler-Kapseln
A) 15 Gew -% C12/18-Fettalkohol x 7 EO 5 Gew -% Natriumcitrat 0,1 Gew -% Farbstoff
5 Gew -% Duftstoff
0,3 Gew -% Salicylsäure
5 Gew -% Kieselsäuregel ad 100 Gew.-% Wasser
B) 80 Gew.-% C12 18-Fettalkohol x 7 EO 10 Gew.-% Natriumcitrat
0, 1 Gew -% Farbstoff
9 Gew -% Duftstoff 0,9 Gew -% Salicylsäure
2 WC-Kapseln für den Abfluß
Die WC-Kapseln für den Abfluß hatten eine Lange von 4,5 cm und einen Durchmesser in der Mitte von 2 5 cm Die Einwaage pro Kapsel betrug 15 g Eine 1 -%ιge Losung der Rezeptur hatte einen pH-Wert von 1 ,5
1,60 Gew.-% Amidosulfonsaure Gew.-% Citronensäure 9 Gew.-% Natriumcarbonat Gew.-% Natriumperborat-tetrahydrat ,2 Gew.-% Duftstoffe ,01 Gew.-% Farbstoffe Gew.-% Texapon k 12 , 19 Gew.-% Benzalkoniumchlorid