Verfahren, Vorrichtung und Hotmelt-Klebstoff zur Abdichtung von Fugen und/oder Oberflächen von Bauwerken
Hinweis auf verwandte Anmeldungen
Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der schweizerischen Patentanmeldung Nr. 2276/99, die am 10. Dezember 1999 eingereicht wurde und deren ganze Offenbarung hiermit durch Bezug aufgenommen wird.
Hintergrund
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung eines Flächengebildes an einem Bauwerkteil durch Klebung des Flächengebildes mittels eines Hotmelt- Klebstoffes. Ferner betrifft die Erfindung ein solches Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs 11. Weiter betrifft die Erfindung Vorrichtungen zur Durchführung der Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs 15 bzw. 17 sowie einen Hotmelt-Klebstoff gemäss Oberbegriff des Anspruchs 19.
Stand der Technik
Aus CH-A-652 448 ist es bekannt, Wandungen von Bauwerken, insbesondere TunnelWandungen, mit Dichtfolien zu versehen, die mit Hotmelt-Klebstoff an der Wandung befestigt werden. Im CH-Patentgesuch Nr. 1139/99 wird das Abdichten von Bauwerksfugen mittels Fugenbändern beschrieben. Figur 1 zeigt entsprechend eine Fuge 5 zwi- sehen Bauelementen 2 und 3, wobei die Fuge 5 endseitig zu einer wasserableitenden Nut vergrössert ist. Ein Dichtungsband bzw. Fugenband 7 wird mittels Hilfsklebestellen
8 bzw. 8' über der Fuge befestigt und anschliessend mit permanenten Klebestellen 11 und 11' fixiert. Die Hilfsklebestellen 8 und 8 ' werden durch Hotmelt-Klebstoff gebildet, welcher wie in CH-A-652 448 in heissflüssigem Zustand durch Leitungen und Düsen auf das Fugenband bzw. die Abdichtfolie aufgebracht wird. Dabei stellt das gleichmässige Heizen und Aufbringen Probleme und der Reinigungsaufwand für Leitungen und Düsen kann sehr gross sein, insbesondere nach Arbeitsunterbrüchen.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrun- de, ein Verfahren zu schaffen, welches die genannten
Nachteile nicht aufweist und auf einfache Weise eine qualitativ gute Hotmelt-Klebung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, dass der Hotmelt-Klebstoff in fester Form bis zu seinem Einsatzort bzw. bis zur ersten Aufbringstelle gebracht wird, kann ein wesentlich vereinfachter Arbeitsablauf auf der Baustelle ohne den Einsatz und die Reinigung von Leitungen und Düsen für flüssigen Klebstoff erfolgen und es werden qualitativ sehr gute Klebungen erzielt.
Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, das Aufschmelzen von festem Hotmelt-Klebstoff bei der Abdichtung von Bauwerken derart auszuführen, dass sich eine besonders gute Klebung ergibt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 11 gelöst.
Dadurch, dass mindestens ein Teil der Schmel- zenergie für den Hotmelt-Klebstoff durch eine Erwärmung des Bauwerkes im Auftragsbereich eingebracht wird, was auch eine Trocknung in diesem Bereich bewirkt, ergibt
sich eine besonders gute Verbindung zwischen Bauwerksgrund und Klebstoff.
Die Erfindung betrifft weiter die Aufgabe der Bereitstellung von Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bzw. nach Anspruch 10.
Diese Aufgabe wird mit Vorrichtungen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 15 bzw. des Anspruchs 17 gelöst.
Weiter betrifft die Erfindung einen Hotmelt- Klebstoff zur Durchführung der Verfahren.
Dieser Hotmelt-Klebstoff weist die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 19 auf.
Durch den Träger aus Material mit höherem Schmelzpunkt als die ihn umgebende Hotmelt-Klebstoffmasse kann ein Klebstoff in fester Form geschaffen werden, der bis in die Auftragszone ohne Probleme führbar und handhabbar ist, so dass eine genaue Platzierung des Klebstoffes möglich ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung und weitere Aspekte und Vorteile derselben an- hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 schematisch in Schnittansicht die Anordnung eines Fugenbandes über einer Bauwerksfuge;
Figur 2 schematisch die Beschickung eines Flächengebildes mit Hotmelt-Klebstoff; Figur 3 die Aufbringung eines mit Hotmelt-
Klebstoff in fester Form versehenen Flächengebildes auf ein Bauwerkteil;
Figur 4 die Beschickung eines Flächengebildes mit Hotmelt-Klebstoff und die daran anschliessende Auf- bringung desselben auf den Bauwerkteil;
Figur 5 die Zuführung des Hotmelt-Klebstoffes beim Aufbringen des Flächengebildes auf einen Bauwerkteil;
Figur 6 das Aufbringen des Hotmelt-Klebstof- fes auf das Bauwerkteil vor der Aufbringung des Flächengebildes ;
Figur 7 einen Querschnitt durch einen runden Hotmelt-Klebstoff-Faden mit einem zentrisch angeordneten Träger, und Figur 8 ein weiteres Beispiel der Aufbringung eines Flächengebildes.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Abdichtung von Fugen und ganzen Oberflächen an Bauwerken beschrieben, insbesondere an Tunnelbauwerken und Tiefbauten. Dabei sollen insbesondere vermittels der Erfindung sowohl wasserführende oder permanentfeuchte Dilatations- oder Arbeitsfugen abgedichtet werden als auch ganzflächige Abdichtungen z.B. an in Tübbing-Bauweise erstellten Tunnels angebracht werden. Figur 1 zeigt als erstes Beispiel die Verklebung eines Fugen- bandes über einer wasserführenden Fuge. Für die Verklebung von ganzen Dichtfolienbahnen wird auf die CH-A-652 448 verwiesen, wo das Aufkleben von Dichtfolien grundsätzlich beschrieben ist.
Figur 1 zeigt eine teilweise geschnittene An- sieht eines Bauwerkes, bei welchem zwischen Bauteilen 2' und 3' eine Fuge 5' vorgesehen ist, welche endseitig zu einer wasserableitenden Nut 4' vergrössert ist. Die Bauelemente 2' und 3' können dabei z.B. Bauwerkteile im Tiefbau sein, z.B. gemauerte Teile, oder können z.B. Tüb- binge sein, wie sie beim Tunnelbau verwendet werden. Bei der bevorzugten Anwendung dienen die Dilatations- oder Arbeitsfugen gleichzeitig als Entwässerung und sind dabei
nass oder dauernd feucht. Das Wasser wird auf an sich bekannte Weise durch die genannte Nut 4', in welcher eine Halbschale oder ein Gummipressprofil 6' eingelegt ist, abgeleitet. Die Fuge 5' muss gegenüber dem freien Tunnel- profil abgedichtet werden. Dazu ist vorliegend ein Dichtungsband 7 ' vorgesehen, welches fest mit dem Baukörper verbunden wird. Zur Montage des Fugendichtbandes wird dieses z.B. zunächst mit einer Montagehilfsklebung über der Fuge befestigt. Im gezeigten Beispiel sind dabei auf beiden Seiten der Fuge Hilfsklebestellen 8' und 8" vorgesehen. Diese Hilfsklebestellen fixieren das Dichtungsband 7' provisorisch über der Fuge, so dass nachfolgend die definitive Verklebung mittels der Klebezonen 9' und 9" erfolgen kann. Diese Hilfsklebung bildet eine wasserdich- te Abschottung nach aussen für die tragende Klebung und gibt eine Gewichtsentlastung während der Abbindezeit des Kunstharzklebers an den Klebestellen 11' und 11". In einer abweichenden Funktion kann die Hot-Melt-Klebung der Klebestellen 8' und 8" auch als Permanentklebung dienen. Durch das gute Haftvermögen bei der nachfolgend beschriebenen Hotmelt-Kleberaufbringung und die Elastizität dieser Klebung kann sie als Pufferzone bei starker Dehnung resp. Wölbung des Fugenbandes dienen, z.B. bei Eisbildung in der Fuge. Die dabei punktuell und stark auftretenden Kräfte im Ansatzbereich zur tragenden Verklebung können somit auf einer längeren Strecke abgebaut werden.
Das Fugendichtband 7 ' kann in seinem dichtenden Teil z.B. aus einem kunststoffbeschichteten Gewebe, Gewirk oder Vlies sein. Seitlich der wasserdichten Kunst- stoffSchicht kann das Gewirk, Vlies oder Gewebe ohne Beschichtung aus der Beschichtung herausragen und die Klebezonen 9' und 9" bilden. Der Klebstoff der Klebestellen 11' und 11" kann dieses Gewebe oder Gewirk oder auch Vlies durchdringen und damit eine feste Verankerung des Fugenbandes am Baukörper bewirken. Bevorzugterweise ist dabei das Fugendichtband für diese Klebung mit dem Hotmelt-Klebstoff so ausgestaltet, dass sich eine gute Haf-
tung zwischen Band und Klebstoff ergibt. Dazu ist bevorzugterweise das Gewebe, Gewirk oder Vlies - entgegen der Darstellung von Figur 1 - im Bereich des Hotmelt- Klebstoffes 8', 8" freiliegend bzw. unbeschichtet, um die Haftung zu erhöhen.
Nachfolgend werden nun verschiedene Möglichkeiten beschrieben, wie der gemäss der Erfindung feste Hotmelt-Klebstoff aufgebracht werden kann. Die nachfolgende Beschreibung gilt indes auch für das Aufbringen ganzer Dichtungsfolien, welche wesentlich breiter sind als ein Fugenband und nachfolgend noch beschrieben werden oder für andere Klebungen, insbesondere dichtende Klebungen, im Bauwesen.
Figur 2 zeigt als Teil eines ersten Ausfüh- rungsbeispiel das Beschicken eines Flächengebildes mit einem oder mehreren Streifen von Hotmelt-Klebstoff . Das Flächengebilde ist dabei z.B. ein Fugenband der in Figur 1 gezeigten Art oder eine Tunnelabdichtungsfolie, welche z.B. eine Kunststoffolie ist, die an ihrer einen Seite ganzflächig mit einer aufkaschierten Filzmatte versehen ist, mit Ausnahme eines freibleibenden Streifens zur Doppelnahtschweissung der Folie an die benachbarte Folie. Solche Tunnelabdichtungsfolien sind bekannt. Der Filz hat dabei mehrere Aufgaben zu erfüllen und dient insbesondere als Drainageschicht und als Puffer- und Polsterschicht und als Tragschicht der Kunststoff-Folie zur Klebung. Natürlich ist die Erläuterung anhand einer solchen Tunnelabdichtungsfolie nur als bevorzugtes Beispiel zu verstehen und die Folie könnte auch einen anderen Aufbau haben. Die Abmessungen einer solchen Folie sind dabei wesentlich grösser als das dargestellte Fugenband, so dass vorzugsweise eine Vielzahl von Hotmelt-Klebstoffstreifen an der Folie ausgebildet werden. Figur 2 zeigt nun ein derartiges Flächengebilde 1 aufgerollt als Rolle ebenfalls mit 1 bezeichnet sowie einen Hotmelt-Klebstoff, der als Faden oder als Band 2 ausgestaltet ist und in der Schemazeichnung ebenfalls als Spule aufgerollt dargestellt ist. Beim
Grundmaterial des Hotmelt-Klebstoffes handelt es sich dabei grundsätzlich um handelsübliche Klebstoffe, z.B. vom Typ Ecomelt Pl Ex 318 der Firma Collano Ebnöther AG, Schweiz, welcher z.B. einen Schmelzbereich von 160-180°C aufweist. Der faden- oder bandförmige Klebstoff ist dabei bei Zimmertemperatur fest aber biegsam, so dass er wie angedeutet zu einer Spule aufgewickelt werden kann. Eine bevorzugte Ausführungsform eines solchen faden- oder bandförmigen Klebstoffes wird nachfolgend noch beschrie- ben werden.
Gemäss dem Verfahren nach den Figuren 2 und 3 erfolgt nun zunächst an einem anderen Ort als der Baustelle für das Bauwerk eine Beschickung des Flächengebil- des 1 mit mindestens einem Streifen des Hotmelt-Klebstof- fes, in der Regel aber mit mehreren Streifen. Dazu wird in dem gezeigten Beispiel sowohl das Flächengebilde 1 als auch der Hotmelt-Klebstoff 2 von einer Spule abgerollt und zunächst einer ersten Rolle 3 zugeführt, welche in dem Beispiel unbeheizt ist und eine Führungs- und Posi- tionierungsfunktion für den Klebstoffaden 2 darstellt. Falls mehrere parallele Klebstoffstreifen aufgebracht werden, sind natürlich auch mehrere Rollen 3 entsprechend über dem Flächengebilde 1 angeordnet. Nach der Positionierungsrolle 3 ist eine beheizte Anpressrolle 4 vorgese- hen, welche auf eine Temperatur gleich oder höher als der Schmelzpunkt des Klebstoffes aufgeheizt ist und somit ein mindestens teilweises Aufschmelzen des Klebstoffadens oder des Klebstoffbandes bewirkt. Auf diese Weise wird der Klebstoffaden an dem Flächengebilde 1, z.B. am Fugen- band oder an der Filzmatte der Abdichtungsfolie angeklebt. Mit einem Kühlgebläse 5 kann ein rascher Übergang des Hotmelt-Klebstoffes zurück zur festen Form erzielt werden. Es entsteht somit ein Flächengebilde mit einer streifenförmigen Struktur von daran angeordnetem Hotmelt- Klebstoff. Dieser Verbund ist in der Figur mit 6 bezeichnet. Er kann zu einer Rolle 7 aufgerollt werden, wobei
vorzugsweise eine Trennfolie 8 mitaufgerollt wird, um ein Verkleben der Rolle 7 sicher zu vermeiden.
Figur 3 zeigt die Montage des entsprechend ausgerüsteten Flächengebildes an einem Bauwerkteil 10. Dabei ist wiederum die Rolle 7 des Flächengebildes ersichtlich, welches mit Streifen von festem Hotmelt- Klebstoff versehen ist und nun zur Baustelle transportiert worden ist. Die Rolle 7 wird abgewickelt und über eine Umlenkrolle 9 wird die Trennlage 8 von dem Flächen- gebilde entfernt. Über eine weitere Umlenkrolle 11 wird das Flächengebilde mit der Hotmelt-Klebstoffanordnung gegen das Bauwerkteil 10 hinweisend auf dieses hingeführt und durch eine Anpressrolle 12 an diesem angedrückt.
Gemäss einem weiteren Aspekt der Erfindung erfolgt nun das mindestens teilweise Aufschmelzen des
Hotmelt-Klebstoffes zur Befestigung des Flächengebildes 6 am Bauwerkteil dadurch, dass das Bauwerkteil mindestens in der Auftragzone der Klebstoffstreifen vorgängig so erhitzt wird, dass die ganze oder mindestens ein Teil der Schmelzenergie für den Klebstoff durch das erwärmte Bauwerkteil geliefert wird. Sofern nur ein Teil der Schmelzenergie durch das aufgeheizte Bauwerkteil geliefert wird, so kann zusätzlich z.B. eine geheizte Rolle 4 oder ein anderes Heizmittel vorgesehen sein, um die restliche Schmelzenergie aufzubringen. Die Erwärmung des Bauwerkteils kann dabei z.B. mittels Heissluft erfolgen, welche eine Trocknung und Erwärmung des Bauwerkteils bewirkt. Dazu können einer oder mehrere in geringem Abstand zur Anpressrolle zusammen mit dieser in Fahrrichtung über den Bauwerkteil bewegte Heissluft-Generatoren 14 vorgesehen sein. Neben der Verwendung von Heissluft sind als weitere bevorzugte Generatoren zur Erwärmung und Trocknung des Bauwerkteils Hochfrequenz-, Infrarot- oder Laserstrahlerzeuger vorgesehen. Es kann auch eine Kombi- nation solcher Generatoren bzw. Strahlerzeuger vorgesehen sein, um eine möglichst gute Trocknung und die Erwärmung des Bauwerkteils zu erreichen. Bevorzugterweise wird da-
bei eine direkte Strahlungseinwirkung auf die mit Hotmelt-Klebstoff versehene Seite des Flächengebildes vermieden, eine solche ist aber auch möglich. Die Trocknung und Erwärmung des Bauwerkteils ergibt eine qualitativ be- sonders hochwertige Verklebung, welche entsprechend eine sichere und wasserfeste Verbindung des Flächengebildes mit dem Bauwerk ergibt. Die Strahlungs- bzw. Heisslufteinwirkung wird dabei bevorzugt so bemessen, dass das Wasser in den obersten 3-5 mm des Bauwerkes verdunstet und Staub und andere Rückstände eliminiert werden und die Oberfläche abtrocknet, ohne dass der Bauwerkteil Schaden nimmt. Die Erwärmung ist so vorzusehen, dass der Hotmelt- Klebstoff mindestens teilweise aufgeschmolzen wird oder das Aufschmelzen durch andere Mittel gefördert wird. Je tiefer im Bauwerk Restwärme vorhanden ist, desto grösser das Eindringvermögen des Klebers in die Poren des Bau- werkteiles, was die Haftwerte der Klebung verbessert. Die bevorzugten Heissluft- oder Strahlengeneratoren sind als solche bekannt und werden hier nicht weiter dargestellt. Diese Generatoren sind mit den dargestellten Rollen und Aufnahmen für die Folien und Trennlage in einem nicht dargestellten Gestell angeordnet, welches in Pfeilrichtung über das Bauwerk bewegt werden kann, um das Flächengebilde auf dem Bauwerkteil aufzubringen. Die gegenseiti- gen Abstände der verschiedenen Elemente können dabei einstellbar sein und auch der Druck der Anpressrolle 12 kann einstellbar sein, um die jeweils optimale Klebung zu ermöglichen.
Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher das Flächengebilde ohne vorgängigen Hotmelt- Klebstoffauftrag auf die Baustelle gelangt. Der Hotmelt- Klebstoff ist ebenfalls wieder in fester Form als Band oder Streifen vorgesehen und wird direkt vor der Aufbringstelle auf dem Bauwerkteil auf das Flächengebilde aufgebracht. Dazu ist wiederum eine erste, unbeheizte Anpressrolle 3 vorgesehen, welche wiederum Führungs- und Positionierungsaufgaben hat sowie eine zweite, beheizte
Anpressrolle 4, welche den Klebstoffaden 2 mindestens teilweise aufschmilzt, um ihn am Flächengebilde 1 zu fixieren. Der Verbund 6 aus Flächengebilde 1 und Klebstoff- streifen 2, wobei natürlich auch hier wiederum mehrere beabstandet parallele Klebstoffstreifen vorgesehen sein können, wird danach wiederum zur Anpressrolle 12 geführt, welche mit einstellbarem Anpressdruck das Flächengebilde mit den Klebstoffstreifen am Bauwerkteil 10 anpresst. Auch hier erfolgt bevorzugterweise das Aufbringen minde- stens eines Teils der Schmelzwärme zur Klebung des Verbundes 6 an dem Bauwerkteil 10 durch einen Heissluft- oder Strahlengenerator 14 oder eine Kombination solcher Generatoren. Die beheizte Anpressrolle 4 kann auch derart nahe am Bauwerkteil 10 angeordnet sein, dass ein Teil der Schmelzenergie durch die Anpressrolle 4 eingebracht wird.
Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsfor , bei welcher gleiche Bezugszeichen wie bis anhin verwendet wiederum gleiche oder ähnliche Funktionselemente bezeichnen. Auch hierbei erfolgt die Zuführung des Flächengebil- des 1 und des Klebstoffbandes oder Klebstoffadens zunächst getrennt, wobei diese Elemente erst bei der Aufbringstelle auf dem Bauwerkteil 10 bei der Anpressrolle 12 miteinander vereinigt werden. Zur Energieeinbringung zum Schmelzen des Klebstoffes sind wiederum einer oder mehrere Generatoren 14 der bereits erwähnten Art vorgesehen. Auch hierbei kann die Anpressrolle vorzugsweise mit einstellbarem Anpressdruck gegen den Bauwerkteil pressbar sein und es kann eine beheizte Rolle 4 vorgesehen sein. Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform, wobei wiederum gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Elemente bezeichnen. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Zuführung des festen Hotmelt-Klebstoffes zunächst auf den Bauwerkteil 10, wozu bevorzugterweise auch hier eine Führungs- und Positionierungsrolle 3 vorgesehen ist, welche in der Regel unbeheizt ist sowie eine beheizte Anpressrolle 4, welche mindestens einen Teil der Schmelzenergie aufbringt. Einer oder mehrere Generatoren
14 zum Erwärmen des Bauwerkteils 10 sind bevorzugterweise ebenfalls vorgesehen. Der Hotmelt-Klebstoff wird in diesem Beispiel auf dem Bauwerkteil 10 aufgeschmolzen und das Flächengebilde 1 wird durch die Anpressrolle 12 in den aufgeschmolzenen Klebstoff auf dem Bauwerkteil 10 angedrückt. Auch bei diesem Beispiel erfolgt durch das Erwärmen des Bauwerkteils 10 und durch dessen Trocknung eine besonders innige Verbindung zwischen Klebstoff und Bauwerkteil, so dass sich eine sehr gute Qualität der Klebung ergibt.
Figur 7 zeigt in stark vergrösserter Form einen Querschnitt durch einen Hotmelt-Klebstoff-Faden, welcher z.B. einen Durchmesser von z.B. 1-5 mm aufweist. In diesem Beispiel ist zentrisch im Inneren des Kleb- stofffadens 16 ein ebenfalls runder und fadenförmiger Träger 17 angeordnet, um welchen herum die eigentliche Hotmelt-Klebstoffmasse 18 angeordnet ist, z.B. durch Ko- extrusion. Der Trägerfaden 17 kann dabei z.B. ein Nylonfaden sein oder ein Faden aus einem anderen Material, der indes eine höhere Schmelztemperatur aufweist als das ihn umgebende Hotmelt-Klebstoffmaterial 18, welches z.B. die bereits erwähnte Schmelztemperatur von 160-180°C aufweist. Der Träger 17 ermöglicht ein Aufschmelzen des Klebstoffmaterials 18, ohne dass der Zusammenhalt des Fa- dens 16 verloren geht, was für die gezeigten bevorzugten Aufbringungsformen vorteilhaft ist. Natürlich kann der Faden eine andere als die gezeigte runde Querschnittsform aufweisen und auch der Träger 17 muss nicht einen runden Querschnitt aufweisen. Der Träger 17 kann auch nichtzen- trisch zur Klebstoffmasse 18 angeordnet sein. Anstelle einer fadenförmigen Ausbildung kann auch ein bandförmiges Element vorgesehen sein, welches z.B. auch einen bandförmigen Träger aufweist oder welches auch mehrere fadenförmige Träger aufweist. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist im oder am Hotmelt-Klebstoff Metall vorgesehen, welches durch Induktionsheizung erhitzt werden kann, so
dass dem Klebstoff auf diese Weise ein Teil der Schmelzenergie oder die ganze Schmelzenergie zugeführt werden kann. Das Metall kann z.B. ein metallener Draht sein, der anstelle oder zusätzlich zum Träger 17 in einem fadenför- migen Klebstoffkörper 16 gemäss Figur 7 angeordnet ist. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist ein bandförmiger Hotmelt-Klebstoff, der in seinem Inneren einen z.B. ebenfalls bandförmigen metallenen Teil aufweist. Der bandförmige metallene Teil kann bevorzugt z.B. eine Gitterstruk- tur aufweisen oder ein gelochtes Band sein, um den Kleberdurchtritt durch das Metallteil zu ermöglichen, oder von mehreren Einzeldrähten gebildet sein, die nur durch den Kleber bandähnlich nebeneinander angeordnet sind. Ein bevorzugtes Metallmaterial ist z.B. Aluminium, z.B. ein 0,2 mm dickes Aluminiumband, aber auch andere Metalle sind möglich. Das Metallmaterial kann auch verteilt im Hotmelt-Klebstoff angeordnet sein, z.B. als Pulver, solange eine Induktionsheizung möglich bleibt.
Figur 8 zeigt schematisch ein Beispiel für das Aufbringen eines flächigen Materials 1, für welches das bei den anderen Beispielen Gesagte gilt, auf ein Bauwerkteil 10. Ein Teil der Heizenergie kann wiederum durch einen Heissluft- oder Strahlengenerator 14 erzeugt werden, oder dieser dient nur der Bauwerkstrocknung im Kle- bebereich, z.B. in einem oder mehreren, z.B. 2-3 cm breiten Streifen, in denen die Klebung erfolgt. Der Hotmelt- Klebstoff 2 kann wiederum nach allen vorhergehenden Beispielen auf das Bauwerkteil vor oder zugleich mit der Folie 1 aufgebracht werden oder ist auf diese aufgebracht worden.
Die vollständige Einbringung oder teilweise Einbringung der Schmelzenergie in den Hotmelt-Klebstoff erfolgt nun bei dieser Ausführungsform durch Induktionsheizung des Metalls im oder am Klebstoff. Dazu ist wie bei der Induktionsheizung bekannt und daher hier im Detail nicht weiter beschrieben, ein Generator, insbesondere ein Hochfrequenzgenerator 20 vorgesehen, der in dem
Metall Wirbelströme erzeugt und dieses aufheizt. In Figur 8 ist dargestellt, dass diese Aufheizung durch die Folie 1 hindurch erfolgt, wenn die Folie 1 und der Hotmelt- Klebstoff 2 auf dem Bauwerkteil 10 aufliegen, im gezeig- ten Beispiel zwischen zwei Anpressrollen 12 und 12 ' . Die Induktionsheizung könnte aber auch z.B. kurz vor der Aufbringung erfolgen und nicht durch die Folie 1 hindurch, was mittels des Hochfrequenzgenerators 20' alternativ oder zusätzlich zum Generator 20 dargestellt ist. Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.