Ein- oder mehrschichtige, biologisch abbaubare, thermoplastische Folie
Die Erfindung betrifft eine ein- oder mehrschichtige, biologisch abbaubare, thermoplastische Folie mit verbesserten Barriereeigenschaften gegenüber Gerüchen und Aromen.
Es ist bekannt, daß bestimmte Polymere wie auch andere Werkstoffe einem biolo- gischen Abbau unterliegen können. Hauptsächlich sind hier Materialien zu nennen, die aus natürlich vorkommenden Polymeren direkt oder nach Modifzierung erhalten werden, beispielsweise Polyhydroxyalkanolate wie Polyhydroxybutyrat, plastische Cellulosen, Celluloseester, plastische Stärken, Chitosan und Pullulan. Eine gezielte Variation der Polymerzusammensetzung oder der Strukturen, wie sie von Seiten der Polymeranwendung wünschenswert ist, ist bei derartigen Polymeren aufgrund des natürlichen Synthesevorgangs nur schwer und oftmals nur sehr eingeschränkt möglich. Unter den Begriffen "biologisch abbaubare und kompostierbare Polymere bzw. Folien" werden im Sinne dieser Erfindung Güter verstanden, die entsprechend der Prüfung nach DIN V 54 900 von 1998/1999 die "Bioabbaubarkeit" testiert be- kommen.
Viele der synthetischen Polymere hingegen werden durch Mikroorganismen nicht oder nur äußerst langsam angegriffen. Hauptsächlich synthetische Polymere, die Heteroatome in der Hauptkette enthalten, werden als potentiell biologisch abbaubar angesehen. Eine wichtige Klasse innerhalb dieser Materialien stellen die Polyester dar. Synthetische Rohstoffe, die nur aliphatische Monomere enthalten, weisen zwar eine relativ gute biologische Abbaubarkeit auf, sind aufgrund ihrer Materialeigenschaften nur äußerst eingeschränkt anwendbar; vergl. Witt et al. in Macrom. Chem. Phys., 195 (1994) S. 793 - 802. Aromatische Polyester zeigen dagegen bei guten Materialeigenschaften deutlich verschlechterte, biologische Abbaubarkeit.
Aus der DE-A-44 32 161 und der EP-A-641 817 sind in neuerer Zeit verschiedene biologisch abbaubare, synthetische Polymere auf Polyester- bzw. Polyesteramid- Basis bekannt geworden. Diese besitzen die Eigenschaft, daß sie gut thermoplastisch verarbeitbar und auf der anderen Seite biologisch abbaubar sind, d.h. deren gesamte Polymerkette von Mikroorganismen (Bakterien und Pilzen) mittels Enzyme gespalten und vollständig zu Kohlendioxid, Wasser und Biomasse abgebaut werden und ein entsprechender Test in natürlicher Umgebung unter Einwirkung von Mikroorganismen die Bedingungen für Bioabbaubarkeit gemäß DIN V 54 900 erfüllen. Diese biologisch abbaubaren Materialien können aufgrund des thermoplastischen Verhal- tens zu Halbzeugen wie Gieß- oder Blasfϊlmen verarbeitet werden. Dennoch ist der
Einsatz dieser Halbzeuge stark begrenzt. Beispielsweise sind die Sperreigenschaften hinsichtlich Wasserdampf und Gasen im Vergleich zu Filmen aus typischen, jedoch nicht biologisch abbaubaren Kunststoffen wie Polyethylen, Polypropylen oder Polyamid sehr schlecht. Gleiches gilt für die Barriereeigenschaften gegenüber Aromen und Gerüchen. Auch die Herstellung mehrschichtiger Folien aus unterschiedlichen biologisch abbaubaren Materialien verbessert die Barriere nur geringfügig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Folie aus biologisch abbau- baren Polymeren mit einer verbesserten Barriere gegenüber Gerüchen und Aromen bereitzustellen.
Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß eine ein- oder mehrschichtige, biologisch abbaubare und kompostierbare Folie in mindestens einer Schicht mit mindestens einem Absorbens versehen wird. Das Absorbens bindet in der Folie gasförmige
Geruchs- und Aromastoffe. Bei mehrschichtigen Folien können grundsätzlich alle Schichten mit einem Absorbens oder mehreren Absorbentien ausgerüstet werden, bevorzugt sind jedoch Ausführungsformen, in denen die Folie mindestens dreischichtig ist und die beiden äußeren Folienschichten kein Absorbens enthalten. Gegebenenfalls können verschiedene Folienschichten auch unterschiedliche Absorbentien enthalten.
Bevorzugt als Absorbens verwendet werden geruchsabsorbierende Feststoffe, die sich in fein verteilter Form mit möglichst geπngen Teilchengroßen herstellen lassen, mit den zur Herstellung der Folie eingesetzten biologisch abbaubaren Polymeren vetraghch sind und deren Schmelzpunkt oberhalb den bei der Herstellung der Folie auftretenden Temperaturen liegt Insbesondere werden als Absorbens Zeohthe eingesetzt, wie sie auf S 475-501 von Ullmann's Encyclopedia of Industπal Chimistry, 5 Aufl 1996, VCH Weinheim, beschπ eben sind
Der Gehalt der erfindungsgemaßen Folie an Absorbens betragt vorzugsweise 0,01 bis
25 Gew -%, insbesondere 0,01 bis 10 Gew -%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen mindestens em Absorbens enthaltenden Folienschicht
Dabei war es überraschend, das Absorbens bzw die Absorbentien auch bei Einbetten in die Folienmatrix weiterhin eine ausreichende Absorbtionswirkung zeigen und sich auch in größeren Mengen ohne negativen Einfluß auf andere Folieneigenschaften in die erfindungsgemaße Folie einarbeiten lassen
In einer besonderen Form kann die erfindungsgemaße ein- oder mehrschichtige Folie zusatzlich mit einer Corona- und/oder Flamm- und/oder Plasmavorbehandlung und/oder einem oxidativ wirkenden Stoff und/oder einem an-/ablagerbaren Stoff und/oder einem Stoffgemisch aus oxidativ wirkenden und/oder anlagerbaren Stoffen, vorzugsweise Gasen, mit radikahschen Komponenten wie Ozon oder einem plasmaangeregten Gasgemisch aus beispielsweise Hexamethyldisiloxan mit Stickstoff (N2) und/oder Sauerstoff (O2), auf der Oberflache behandelt werden Dabei erfolgen die genannten Oberflachenvorbehandlungen bei verstreckten Folien vorzugsweise nach der Orientierung
Die monoaxiale oder biaxiale Orientierung erfolgt bei amorphen Thermoplasten in Temperaturbereichen oberhalb der Glasubergangstemperatur sowie bei teilkπstalh-
nen Thermoplasten oberhalb der Glasübergangstemperatur und unterhalb der Kristallitschmelztemperatur.
Als Polymere für die erfindungsgemäße ein- oder mehrschichtige Folie mit verbes- serten Barriereeigenschaften sind geeignet:
aliphatische oder teilaromatische Polyester aus
E) aliphatischen bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt linearen C2 bis Cio-Dial- koholen wie vorzugsweise Ethandiol, Butandiol, Hexandiol oder besonders bevorzugt Butandiol und/oder gegebenenfalls cycloaliphatischen bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt mit 5 oder 6 C-Atomen im cycloaliphatischen Ring, wie beispielsweise Cyclohexandimethanol, und/oder teilweise oder vollständig statt der Diole monomere oder oligomere Polyole auf Basis Ethy- lenglykol, Propylenglykol, Tetrahydrofuran oder Copolymere daraus mit Molekulargewichten bis 4000, bevorzugt bis 1000, und/oder gegebenenfalls geringen Mengen von verzweigten bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt C3-C)2-Alkyldiolen, wie beispielsweise Neopentyglykol, und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen von höherfύnktionellen Alkoholen wie beispielsweise 1,2,3-Propantriol oder Trimethylolpropan sowie aus aliphatischen bifunktionellen Säuren, vorzugsweise C2-Cι2-Alkyldicarbon- säuren, wie beispielsweise und bevorzugt Bernsteinsäure, Adipinsäure und/oder gegebenenfalls aromatischen bifunktionellen Säuren wie beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Säuren wie beispielsweise Trimellitsäure oder
F) aus säure- und alkoholfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise mit 2 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette beispielsweise Hydroxybuttersäure, Hydroxy- valeriansäure, Milchsäure, oder deren Derivaten, beispielsweise ε-Caprolac- ton oder Dilactid,
oder einer Mischung und/oder einem Copolymer aus E und F, wobei die aromatischen Säuren nicht mehr als 50 Gew.-% Anteil, bezogen auf alle Säuren, ausmachen;
aliphatische oder teilaromatische Polyesterurethane aus
G) aliphatischen bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt linearen C2 bis Cio-Dial- koholen wie beispielsweise Ethandiol, Butandiol, Hexandiol, besonders bevorzugt Butandiol und oder gegebenenfalls cycloaliphatischen bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise mit C5- oder C6-cycloaliphatischem Ring, wie beispielsweise Cyclohexandimethanol, und/oder teilweise oder vollständig statt der Diole monomere oder oligomere Polyole auf Basis Ethylenglykol, Propylenglykol, Tetrahydrofuran oder Copolymere daraus mit Molekularge- wichten bis 4000, bevorzugt bis 1000, und/oder gegebenenfalls geringen
Mengen von verzweigten bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise C3-C]2- Alkyldiolen, wie beispielsweise Neopentyglykol, und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen von höherfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise C3-C]2-Alkylpolyolen, wie beispielsweise 1,2,3-Propantriol oder Trimethylol- propan sowie aus aliphatischen bifunktionellen Säuren, vorzugsweise C2-Cι2-
Alkyldicarbonsäuren, wie beispielsweise und bevorzugt Bernsteinsäure, Adipinsäure, und/oder gegebenenfalls aromatischen bifunktionellen Säuren wie beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Säuren wie beispielsweise Trimellitsäure oder
H) aus säure- und alkoholfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise mit 2 bis 12 C-Atomen, beispielsweise Hydroxybuttersäure, Hydroxyvaleriansäure, Milchsäure, oder deren Derivaten, beispielsweise ε-Caprolacton oder Dilac- tid,
oder einer Mischung und/oder einem Copolymer aus G und H, wobei die aromatischen Säuren nicht mehr als 50 Gew.-% Anteil, bezogen auf alle Säuren, ausmachen;
I) aliphatischen und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen und zusätzlich gegebenenfalls höherfunktionellen Isocyanaten, mit vorzugsweise 1 bis 12 C- Atomen bzw. 5 bis 8 C-Atomen im Falle von cycloaliphatischen Isocyanaten, z.B. Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiiso- cyanat, gegebenenfalls zusätzlich mit linearen und/oder verzweigten und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen und/oder höherfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise C -Cι2-Alkyldi- oder -polyole bzw. 5 bis 8 C-Atomen im Falle von cycloaliphatischen Alkoholen, z.B. Ethandiol, Hexandiol, Butandiol, Cyclohexandimethanol, und / oder gegebenenfalls zusätzlich mit linearen und/oder verzweigten und oder cycloaliphatischen bifunktionellen und/oder höherfunktionellen Aminen und / oder Aminoalkoholen mit vorzugsweise 2 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette, z.B. Ethylendiamin oder Aminoethanol, und / oder gegebenenfalls weitere modifizierte Amine oder Alkohole wie beispielsweise Ethylendiaminoethansulfonsäure, als freie Säure oder als Salz,
wobei der aus G) und H) gebildete Esteranteil mindestens 75 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus G), H) und J), beträgt;
aliphatische oder aliphatisch-aromatische Polyestercarbonate aus
J) aliphatischen bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt linearen C2 bis Cio-Dial- koholen wie beispielsweise Ethandiol, Butandiol, Hexandiol oder besonders bevorzugt Butandiol und/oder gegebenenfalls cycloaliphatischen bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise mit 5 bis 8 C-Atomen im cycloaliphatischen Ring, w ie beispielsweise Cyclohexandimethanol, und/oder teilweise oder vollständig statt der Diole monomere oder oligomere Polyole auf Basis Ethy- lcngly ol, Propylenglykol, Telrahydrofuran oder Copolymere daraus mit Mole-
kulargewichten bis 4000, bevorzugt bis 1000, und/oder gegebenenfalls geringen Mengen von verzweigten bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise mit C2-Cι2-Alkyldicarbonsäuren, wie beispielsweise Neopentyglykol und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen von höherfunktionellen Alkoholen wie beispielsweise 1,2,3-Propantriol, Trimethylolpropan sowie aus aliphatischen bifunktionellen Säuren wie beispielsweise und bevorzugt Bernsteinsäure, Adipinsäure und/oder gegebenenfalls aromatischen bifunktionellen Säuren wie beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Säuren wie beispielsweise Trimellitsäure oder
K) säure- und alkoholfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise mit 2 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette, beispielsweise Hydroxybuttersäure, Hydroxy- valeriansäure, Milchsäure, oder deren Derivaten, beispielsweise ε-Capro- lacton oder Dilactid,
oder einer Mischung und/oder einem Copolymer aus J) und K), wobei die aromatischen Säuren nicht mehr als 50 Gew.-% Anteil, bezogen auf alle Säuren, ausmachen;
und
L) einem Carbonatanteil, der aus aromatischen bifunktionellen Phenolen, bevorzugt Bisphenol-A, und Carbonatspendern, beispielsweise Phosgen, hergestellt wird oder einem Carbonatanteil, der aus aliphatischen Kohlensäureestern oder deren Derivaten wie beispielsweise Chlorkohlensäureestern oder aliphatischen Carbonsäuren oder deren Derivaten wie beispielsweise Salzen und Carbonat- Spendern, beispielsweise Phosgen, hergestellt wird, wobei
der aus J) und/oder K) gebildete Esteranteil mindestens 70 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus J), K) und L) beträgt;
aliphatische oder teilaromatische Polyesteramide aus
A) aliphatischen bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt linearen C2 bis Cio-Dial- koholen wie beispielsweise Ethandiol, Butandiol, Hexandiol, besonders bevorzugt Butandiol, und/oder gegebenenfalls cycloaliphatischen bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise mit 5 bis 8 C-Atomen, wie beispielsweise Cyclohexandimethanol, und/oder teilweise oder vollständig statt der Diole monomere oder oligomere Polyole auf Basis Ethylenglykol, Propylenglykol, Tetrahydrofüran oder Copolymere daraus mit Molekulargewichten bis 4000, bevorzugt bis 1000, und/oder gegebenenfalls geringen Mengen von verzweigten bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise C3-Cι2-Alkyldiolen, wie beispielsweise Neopentyglykol und zusätzlich gegebenenfalls geringen
Mengen von höherfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise C3-C]2-Alkyl- polyole, wie beispielsweise 1,2,3-Propantriol, Trimethylolpropan sowie aus aliphatischen bifunktionellen Säuren, vorzugsweise mit 2 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette, wie beispielsweise und bevorzugt Bernsteinsäure, Adipinsäure und/oder gegebenenfalls aromatischen bifunktionellen Säuren wie beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Säuren wie beispielsweise Trimellitsäure oder
B) aus säure- und alkoholfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise mit 2 bis
12 C-Atomen in der Kohlenstoffkette, beispielsweise Hydroxybuttersäure, Hydroxyvaleriansäure, Milchsäure, oder deren Derivaten, beispielsweise ε- Caprolacton oder Dilactid,
oder einer Mischung und/oder einem Copolymer aus A) und B), wobei die aromatischen Säuren nicht mehr als 50 Gew.-% Anteil, bezogen auf alle Säuren, ausmachen;
und
C) aliphatischen und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen und/oder gegebenenfalls geringen Mengen verzweigten bifunktionellen Aminen, bevorzugt sind lineare aliphatische C bis Cio-Diamine, und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Aminen, unter den Aminen bevorzugt
Hexamethylendiamin, Isophorondiamin und besonders bevorzugt Hexame- thylendiamin, sowie aus linearen und oder cycloaliphatischen bifunktionellen Säuren, vorzugsweise mit 2 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette bzw. C5- oder C6-Ring im Falle von cycloaliphatischen Säuren, bevorzugt Adipinsäure, und/oder ggf. geringen Mengen von verzweigten bifunktionellen und/oder gegebenenfalls aromatischen bifunktionellen Säuren wie beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Säuren, vorzugsweise mit 2 bis 10 C-Atomen, oder
D) säure- und aminfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise mit 4 bis 20 C- Atomen in der cycloaliphatischen Kette, bevorzugt ω-Laurinlactam, ε-Capro- lactam, besonders bevorzugt ε-Caprolactam,
oder einer Mischung aus C) und D), wobei der aus A) und/oder B) gebildete Esteranteil mindestens 20 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus A), B), C) und D) beträgt, vorzugsweise der aus A) und/oder B) gebildete Esteranteil 20 bis 85 Gew.-%, und der Anteil der aus C) und/oder D) gebildeten Amidstrukturen 80 bis 15 Gew.-% beträgt.
Bei den in der erfindungsgemäßen Folie verwendeten biologisch abbaubaren Polymeren kann es sich sowohl um reine Polymere als auch um Mischungen aus verschiedenen Polymeren handeln, wobei im Falle von Mischungen vorzugsweise Polymere aus nur einer der vorgenannten Verbindungsklassen (Polyester, Polyester- urethane, Polyestercarbonate, Polyesteramide) verwendet werden.
Die für die erfindungsgemäße ein- oder mehrschichtige Folie eingesetzten Polymere können zusätzlich übliche Additive und Hilfsmittel enthalten.
Bevorzugt kommen in den für die erfindungsgemäße Folie eingesetzten Polymeren folgende Additive und Hilfsmittel zum Einsatz:
Maximal 5 Gew.-%, z.B. 0 bis 5 Gew.-% für Polyester typisch eingesetzte Nukleie- rungsmittel (beispielsweise 1,5-Naphthalindinatriumsulfonat oder Schichtsilikate, beispielsweise Talkum, oder Keimbildner der Nanoteilchengröße, d. h. mittlerer
Teilchendurchmesser < 1 μm, aus beispielsweise Titannitrid, Aluminiumhydroxyl- hydrat, Bariumsulfat oder Zirkonverbindungen) und/oder maximal 5 Gew.-%, z.B. 0 bis 5 Gew.-% der üblichen Stabilisatoren und Neutralisationsmittel und/oder maximal 5 Gew.-%, z.B. 0 bis 5 Gew.-% der üblichen Gleit- und Trennmittel und/oder maximal 5 Gew.-%, z.B. 0 bis 5 Gew.-% der üblichen Antiblockmittel sowie gegebenenfalls Pigmente zur Einfärbung.
Als Stabilisatoren und Neutralisationsmittel können die üblichen stabilisierend wirkenden Verbindungen für Polyesterverbindungen eingesetzt werden. Deren Zusatz- menge liegt 0 maximal bei 5 Gew.-%.
Besonders geeignet als Stabilisatoren sind phenolische Stabilisatoren, Alkali-
/Erdalkalistearate und/oder Alkali-/Erdalkalicarbonate. Phenolische Stabilisatoren werden in einer Menge von 0 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,15 bis 0,3 Gew.-% und mit einer Molmasse von mehr als 500 g/mol bevorzugt. Pentaerythrityl-Tetrakis-
3(3,5-di-Tertiärbutyl-4-Hydroxyphenyl)-Propionat oder 1 ,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris- (3,5-di-Tertiärbutyl-4-Hydroxybenzyl)-benzol sind besonders vorteilhaft.
Neutralisationsmittel sind vorzugsweise Dihydrotalcit, Calciumstearat, Calcium- carbonat und/oder Calciummontanat einer mittleren Teilchengröße von höchstens
0,7 μm, einer absoluten Teilchengröße von kleiner 10 μm und einer spezifischen Oberfläche von mindestens 40 m2/g.
In einer besonders bevorzugten Auführungsform der Folie besitzt diese einen Nukleierungsmittelanteil von 0,0001 bis 2 Gew.-% und einen Stabilisatoren- und
Neutralisationsmittelanteil von 0,0001 bis 2 Gew.-%.
Gleit- und Trennmittel sind höhere ahphatische Amide, tertiäre Amine, aliphatische Säureamide, höhere aliphatische Säureester, niedrigmolekulare polarmodifizierte Wachse, Montanwachse, cyclische Wachse, Phthalate, Metallseifen sowie Silikonöle.
Besonders geeignet ist der Zusatz von höheren aliphatischen Säureamiden und Silikonölen.
Unter den aliphatischen Amiden sind insbesondere die Angebotsformen von Ethy- lenamid bis Stearylamid geeeignet. Aliphatische Säureamide sind Amide einer wasserunlöslichen Monocarbonsäure (sogenannte Fettsäuren) mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen. Erucasäureamid, Stearinsäure- amid und Ölsäureamid sind hierunter bevorzugt.
Geeignet als Trenn- oder Gleitmittel sind außerdem Verbindungen, die sowohl Esterais auch Amidgruppen enthalten, wie beispielsweise Stearamid-Ethylstearat bzw. 2 Stear-Amido-Ethyl-Stearat.
Unter der Bezeichnung Montanwachse fällt ein Reihe von verschiedenen Verbindun- gen. Siehe hier/u Neumüller et al. in Römpps Chemie-Lexikon, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1974.
Als cyclische Wachse sind beispielsweise Komponenten wie cyclische Adipinsäure- tetramethylenester bzw. 1.6-Dioxa-2.7-dioxocyclododecan, oder das homologe Hexa- methylenderivat geeignet. Solche Stoffe sind als Handelsprodukte mit dem Namen Glycolube VL bekannt.
Geeignete Silikonöle sind Polydialkylsiloxane, vorzugsweise Polydimethylsiloxan, Polymethylphenylsiloxan, olefinmodifiziertes Silikon, mit Polyethern modifiziertes Silikon wie z. B. Polyethylenglykol und Polypropylenglykol sowie epoxyamino- und alkoholmodifiziertes Silikon. Die Viskosität der geeigneten Silikonöle liegt im
Bereich von 5 000 bis 1 000 000 mm2/s. Polydimenthylsiloxan mit einer Viskosität von 10.000 bis 100.000 mm2/s ist bevorzugt.
Die Menge des zugesetzten Gleitmittels beträgt maximal 5 Gew.-%. In einer beson- ders bevorzugten Ausführungsform der Folie besitzt diese einen Gleitmittelanteil von
0,005 bis 4 Gew.-%. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Folie besitzt diese einen Gleitmittelanteil von 0,05 bis 1 Gew.-%.
Geeignete Antiblockmittel sind sowohl anorganische als auch organische Zusatz- Stoffe, die aufgrund ihrer Teilchengröße und/oder Form als Erhebung aus der Folienoberfläche herausragen und somit einen Abstandshaltereffekt hervorrufen.
In einer bevorzugten Form werden als anorganische Antiblockmittel die folgenden
Stoffe eingesetzt:
Aluminiumhydroxid
Aluminiumsilikate, beispielsweise Kaolin oder Kaolinton,
Aluminiumoxide, beispielsweise Θ-Aluminiumoxid
Aluminiumsulfat Keramiken aus Silica-Aluminiumoxiden
Bariumsulfat
naturhche und synthetische Kieselsauren
Schichtsihkate, beispielsweise Asbest,
Sihciumdioxid
Calciumcarbonat vom Calcit-Typ Calciumphosphat
Magnesiumsihkate
Magnesiumcarbonat
Magnesiumoxid
Titandioxid Z koxid
Microglaskugeln und als organische Antiblockmittel die folgenden Stoffe eingesetzt mit dem biologisch abbaubaren Polymer unvertragliche organische Polymeπsate wie
Starke Polystyrole
Polyamide
Polycarbonate vernetztes und unvernetztes Polymethylmethacrylat vernetztes Polysiloxan (z B Tospearl) polarmodifizierts Polyethylen (z B Maleinsaureanhydπd-gepfropftes Polyethylen) polarmodifizierts Polypropylen (z B Malemsaureanhydπd-gepfropftes Polypropylen) statistische Copolymer auf Ethylen- oder Propylenbasis mit Vinylalcohol oder Vinyl- acetat oder Acrylsaure oder Acrylsaureester oder Methacrylsaure oder Methacrylsau- reester oder Metallsalzen der Methacrylsaure oder Metallsalze der Methacrylsaure- ester
Benzoguanamin Formaldehyd Polymere ahphatische und teilaromatische Polyester mit anderen Schmelzpunkten als der
Folienrohstoff ahphatische Polyesteramide mit anderen Schmelzpunkten als der Folienrohstoff ahphatische Polyesterurethane mit anderen Schmelzpunkten als der Folienrohstoff
aliphatisch-aromatische Polyestercarbonate mit anderen Schmelzpunkten als der Folienrohstoff
Die wirksame Menge an Antiblockmittel liegt im Bereich von 0 bis maximal 5 Gew.-%. In einer besonders bevorzugten Ausführung enthält die Folie 0,005 bis
4 Gew.-% Antiblockmittel. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführung enthält die Folie 0,05 bis 1 Gew.-% Antiblockmittel. Die mittlere Teilchengröße liegt zwischen 1 und 6 μm, insbesondere 2 und 5 μm, wobei Teilchen mit einer kugelförmigen Gestalt, wie in der EP-A-0 236 945 und der DE-A-38 01 535 beschrieben, besonders geeignet sind. Besonders geeignet sind auch Kombinationen verschiedener Abstandshaltersysteme. In einer besonders bevorzugten Ausführung werden die Abstandshaltersysteme den äußeren Deckschichten zugegeben.
Die erfindungsgemäße biologisch abbaubare und kompostierbare ein- oder mehr- schichtige Folie mit verbesserten Barriereeigenschaften kann Pigmente zur Einfär- bung enthalten. Dabei kann es sich um organische oder anorganische Pigmente, die der Deckschicht, der Zwischenschicht oder den Zwischenschichten oder allen Schichten zugegeben werden. In einer besonders bevorzugten Form sind die Pigmente biologisch unbedenklich und/oder haben eine Konzentration von weniger als 1 Gew.-%.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Folie werden die Polymere für die gegebenenfalls mit Additiven versehene Folie bzw. die einzelnen Folienschichten gemäß dem üblichen Stand der Technik mit den gewünschten Gewichtsmengen an Adsorbens sowie organischen oder anorganischen Additiven und/oder Hilfsstoffen ausgerüstet. Dies geschieht beim Granulieren des Rohstoffs beispielsweise in Zweischneckenextrudern, wo dem Rohstoff die Additive und/oder Absorbentien zugegeben werden. Neben dieser Art der Additivierung und Zugabe der Absorbentien besteht auch die Möglichkeit, daß ein Teil oder alle notwendigen Additive und/oder Absorbentien einem nicht oder teilweise ausgerüsteten Rohstoff in Form eines
Masterbatches zugegeben werden. Unter dem Begriff Masterbatch ist im Rahmen der
vorliegenden Erfindung eine Stammischung zu verstehen, insbesondere ein granulat- förmiges staubfreies Konzentrat eines Kunststoffrohstoffes mit hohen Mengen an Additiven und oder Absorbentien, das in der Masseaufbereitung als Zwischenprodukt verwendet wird (als Materialzusatz zu einem nicht oder nur teilweise oder unvoll- ständig mit Additiven und/oder Absorbentien ausgerüstetem Granulat), um daraus
Folien herzustellen, die eine bestimmte Menge an Additiven enthalten. Das Master- batch wird vor dem Einfüllen des Polymergranulates in den Extruder in derartigen Mengen zu den nicht oder nur teilweise oder unvollständig mit Additiven und/oder Absorbentien ausgerüsteten Rohstoffen zugemischt, so daß die gewünschten Gewichtsprozentanteile an Additiven und/oder Absorbentien in den Folien realisiert werden. Die Materialien, aus denen neben den Additiven und/oder Absorbentien die Masterbatche hergestellt werden, sind in einer besonders bevorzugten Form ebenfalls biologisch abbaubar, biologisch unbedenklich, oder haben einen Gewichtsanteil, der kleiner als 1 Gew.-% ist.
Die bevorzugten Materialien, aus denen neben den Additiven die Masterbatche hergestellt werden, sind Stoffe, die mit den in dieser Erfindung genannten Polymeren verträglich sind.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen ein- oder mehrschichtigen Folie geschieht zweckmäßig über ein Extrusionsverfahren. Die in Granulatform, gegebenenfalls einschließlich der gewünschten Additive und Hilfsstoffe, vorliegenden Polymere werden in einem oder mehreren Extrudern aufgeschmolzen, homogenisiert, komprimiert und über eine Ein- oder Mehrschichtdüse ausgetragen. Dabei kann es sich bei der Düse um eine Ringdüse zur Herstellung einer nahtlosen Schlauchfolie oder eine
Flachdüse zur Herstellung einer Flachfolie handeln. Die so ausgetragene bzw. z.B. mittels Walzenpresseuren ausgezogene Folie wird anschließend bis zur Verfestigung abgekühlt. Die Kühlung kann dabei sowohl über Luft als auch über Wasser oder auch mittels Kühlwalzen erfolgen. Die Kühlung kann dabei einseitig oder beidseitig, im Falle einer Schlauchfolie innen- und außenseitig oder nur innen- oder nue außenseitig
erfolgen. Die Schlauchfolie kann zudem einseitig oder beidseitig geschnitten werden, so daß man eine mehrschichtige Flachfolie erhält.
Die Folie kann weiterhin nach der Abkühlung bei teilkristallinen Werkstoffen unter Kristallitschmelztemperatur und bei amorphen Werkstoffen oberhalb der Glasübergangstemperatur temperiert und dann ein oder mehrfach monoaxial oder biaxial verstreckt werden, wobei das biaxiale Verstrecken nacheinander oder, insbesondere im Fall von Schlauchfolien, simultan erfolgen kann. Nach der oder den Verstreckstufen kann jeweils optional eine Fixierng der Folie durch eine Wärmebehandlung erfolgen. Ein besonders geeignetes Verstreckverfahren ist dabei für das simultane biaxiale
Recken von Schlauchfolien die sogenannte Double-Bubble-Technologie, bei der die Verstreckung einer Primärblase über einen anliegenden Innendruck erfolgt. Zur gezielten Einstellung von Schrumpfeigenschaften kann die Folie anschließend einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Die Folie kann in diesem Fixierprozess wie- der bis kurz unter die Kristallitschmelztemperatur erwärmt werden.
Sofern anschließend eine Coronabehandlung erfolgen soll, wird zwecksmäßigerweise so vorgegangen, daß die Folie zwischen zwei als Elektroden dienenden Leiterelementen hindurchgeführt wird, wobei zwischen den Elektroden eine so hohe Span- nung, meist Wechselspannung (etwa 5 bis 20 kV und 5 bis 30 kHz), angelegt ist, daß
Sprüh- oder Coronaentladungen stattfinden können. Durch die Sprüh- oder Coronaentladung wird die Luft oberhalb der Folienoberfläche ionisiert und reagiert mit den Molekülen der Folienoberfläche, so daß zusätzlich polare Einlagerungen in der Polymermatrix entstehen.
Für eine gegebenenfalls an den Reck- bzw. Fixierprozeß anschließende Flammbehandlung mit polarisierter Flamme (vgl. US-A-4,622,237) wird eine elektrische Gleichspannung zwischen einem Brenner (negativer Pol) und einer Kühlwalze angelegt. Die Höhe der angelegten Spannung beträgt zwischen 400 und 3 000 V, vor- zugsweise liegt sie im Bereich von 500 bis 2 000 V. Durch die angelegte Spannung erhalten die ionisierten Atome eine erhöhte Beschleunigung und treffen mit größerer
kinetischer Energie auf die Polymeroberfläche. Die chemischen Bindungen innerhalb des Polymermoleküls werden leichter aufgebrochen und die Radikalbildung geht schneller vonstatten. Die thermische Belastung des Polymeren ist hierbei weitaus geringer als bei der Standardflammbehandlung, und es können Folien erhalten wer- den, bei denen die Siegeleigenschaften der behandelten Seite sogar besser sind als diejenigen der nicht behandelten Seite.
Bei einer sich gegebenenfalls an den Reck- bzw. Fixierprozeß anschließende Plasmavorbehandlung werde in einer Niederdruckkammer Gase, z. B. Sauerstoff oder Stickstoff oder Kohlendioxid oder Methan oder Halogenkohlenwasserstoffe oder
Silanverbindungen oder höhermolekulare Verbindungen oder auch Mischungen hiervon, einem hochenergiereichen Feld, z. B. Mikrowellenstrahlung, ausgesetzt. Es entstehen hochenergiereiche Elektronen, die auf die Moleküle treffen und ihre Energien übertragen. Hierdurch entstehen lokal radikalische Strukturen, deren Anregungszu- stände Temperaturen von einigen zehntausend Grad Celsius entsprechen, obwohl das
Plasma selbst sich nahezu auf Raumtemperatur befindet. Dadurch besteht die Möglichkeit, chemische Bindungen aufzubrechen und Reaktionen in Gang zu setzen, die normalerweise erst bei hohen Temperaturen ablaufen können. Es bilden sich Mono- merradikale und Ionen. Aus den entstandenen Monomerradikalen bilden sich - teil- weise schon im Plasma - kurzkettige Oligomere, die dann auf der zu beschichtenden
Oberfläche kondensieren und polymerisieren. Auf dem Beschichtungsgut scheidet sich dadurch ein homogener Film ab.
Bevor sich jedoch die Monomerradikale bzw. Ionen auf dem Substrat abscheiden, besteht außerdem zusätzlich die Möglichkeit, in der sogenannten After-Glow-Zone einen weiteren Stoffstrom den angeregten Molekülen hinzuzufügen. Hierdurch ist es möglich, einen Stoff oder ein Stoffgemisch zu erzeugen, das bei dem Auftreffen auf der Polymerfilmoberfläche einen oxidativen Angriff bei den Substratpolymeren erzeugt. Es bildet sich eine glasartige und meist hochvernetzte Schicht, die mit der Folienoberfläche fest verbunden ist. Bei geeigneter Stoffzusammensetzung ergibt sich hierdurch einen Anstieg der Oberflächenspannung auf der Folie.
Zudem können bei mehrschichtigen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Folie weitere Adsorbens enthaltene oder Adsorbens-freie Folienschichten durch einen Kaschierprozeß, bei dem die Kaschierfolie als Zulauf durch Naß- oder Thermo- kaschierung auf die ursprüngliche Folie aufgebracht wird, hergestellt werden.
Bei der Naßkaschierung wird die ursprüngliche Folie oder die Kaschierfolie oder sowohl ursprüngliche Folie als auch Kaschierfolie mit einem Kaschierkleber benetzt, beide Folien durch Walzenpresseure miteinander verbunden und anschließend getrocknet. Als Kaschierkleber kommen sowohl lösungsmittelfreie als auch lösungs- mittelhaltige Kleber in Betracht. In einer besonders bevorzugten Form ist der Kaschierkleber ebenfalls biologisch abbaubar und kompostierbar.
Bei der Thermokaschierung wird als zulaufende Kaschierfolie eine Folie verwendet, die durch temperierte Walzenpresseure auf die beschichtete Folie gepreßt wird und damit mit der beschichtete Folienseite verbunden wird. In einer besonders bevorzugten Form wird als zulaufende Kaschierfolie eine mehrschichtige Folie verwendet, die aus mindestens zwei Schichten bestehen, deren Schmelzpunkte verschieden sind. Durch Temperieren der Kaschierfolie auf die Schmelz- oder Erweichungstemperatur der früher schmelzenden Schicht und Anpressen auf die ursprüngliche Folienseite wird die Verbindung zwischen beschichteter Folie und Kaschierfolie erreicht, wobei die früher schmelzende Schicht der Kaschierfolie der ursprünglichen Seite zugewandt ist.
Die Kaschierfolie, die durch Naß- oder Thermokaschierung mit der ursprünglichen
Folie verbunden wird, kann sowohl ungereckt, monoaxial als auch biaxial gereckt sein.
Gegenstand der Erfindung ist darüber hinaus die Anwendung der erfindungsgemäßen Folie. Als bevorzugte Anwendung kommt der Einsatz dieser Folie insbesondere als mehrschichtige Folie in vorbehandelter oder unvorbehandelter sowie in bedruckter,
unbedruckter oder lackierter Form für die Verpackung insbesondere von geruchsintensiven Lebensmitteln oder Nichtlebensmitteln oder für Schutz- und Trennfunktionen bei Kosmetik und Hygieneartikeln, beispielsweise für Babywindeln oder Damenbinden in Betracht.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ohne sie darauf zu beschränken:
Beispiele
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
Aus zwei unterschiedlichen biologisch abbaubaren und kompostierbaren Polymeren wurde an einer Drei-Schicht-Blasfolienanlage ein symmetrischer, coextrudierter Film mit einem ABA-Aufbau hergestellt. Das Material A Polyesteramid aus 58 Gew.-% Caprolactam, 23 Gew.-% Adipinsäure, 19 % Butandiol, (LP BAK 403-004, Bayer AG) hat einen MFI von 9 (in g/lOmin bei 190°C, 2,16 kg, gemessen nach DIN 53 735), einen Schmelzpunkt von 125°C, gemessen nach ISO 3146 / C2, einen
Anteil an Gleitmittel von 0,15 Gew.-% und einen Antiblockanteil bzw. Nukleierungsmittelgehalt von 0,1 Gew.-%. Das Material B Polyesteramid aus 62 Gew.-% Caprolactam, 21 Gew.-% Adipinsäure, 17 Gew.-% Butandiol (LP BAK 404-002, Bayer AG) hat einen MFI von 6 (in g/lOmin bei 190°C, 2,16 kg, gemessen nach DIN 53 735), einen Schmelzpunkt von 140°C, gemessen nach ISO 3146 / C2 und einen Antiblockanteil bzw. Nukleierungsmittelgehalt von 0,1 Gew.-%. Die maximale Extrusionstemperatur betrug 190°C. Die Schmelze wurde über eine Mehrschichtringdüse ausgetragen und durch Luft abgekühlt. Die maximale Düsentemperatur betrug 185°C. Es wurde in diesem Fall eine Folie mit einer Gesamtdicke von 80 μm in einer Breite von 700mm hergestellt, wobei das Material A mit dem niedrigen Schmelzpunkt die Außenschichten bildet.
Beispiel 2
Aus den gleichen biologisch abbaubaren Polymeren A und B aus Beispiel 1 wurde an der gleichen Blasfolienanlage unter Berücksichtigung der selben Prozeßparametern ein symetrischer ABA-Film hergestellt. Im Gegensatz zum Beispiel 1 wurde dem Material B der innenliegenden Kernschicht 20 Gew.-% eines Masterbatches zugegeben, das 18,4 Gew.-% des Absorbers Mordenit Natrium-Form aktiv (Hersteller: Bayer AG) enthält. Es wurde ein Film mit einer Dicke von 75 μm hergestellt.
Beispiel 3
Aus den biologisch abbaubaren Polymeren A und B aus Beispiel 1 wurde an der gleichen Blasfolienanlage unter Berücksichtigung der selben Prozeßparametern ein symetrischer ABA-Film hergestellt. Im Gegensatz zum Beispiel 1 und 2 wurde dem Material B der innenliegenden Kernschicht 20 Gew.-% eines Masterbatches zugegeben, das 18,8 Gew.-% des Absorbers Zeolith-X Natrium-Form aktiv (Hersteller: Bayer AG) enthält. Es wurde ein Film mit einer Dicke von 80 μm hergestellt.
Beispiel 4
Aus den biologisch abbaubaren Polymeren A und B aus Beispiel 1 wurde an der gleichen Blasfolienanlage unter Berücksichtigung der selben Prozeßparametern ein symetrischer ABA-Film hergestellt. Im Gegensatz zum Beispiel 1, 2 und 3 wurde dem Material B der innenliegenden Kernschicht 20 Gew.-% eines Masterbatches zugegeben, das 19,4 Gew.-% des Absorbers Zeolith-A Calcium-, Natrium-Form aktiv (Hersteller: Bayer AG) enthält. Es wurde ein Film mit einer Dicke von 80 μm hergestellt.
An den gefertigten Mustern wurden die folgenden physikalischen Eigenschaften wie folgt gemessen:
Mechanische Eigenschaften:
An den Proben wurden die mechanischen Größen Reißfestigkeit und Reißdehnung sowohl in Längs- als auch in Querrichtung gemäß DIN 53 455 bestimmt. Der E- Modul in Längs- und Querrichtung wurde entsprechend der DIN 53 457 gemessen. Die Dicke der einzelnen Muster wurde nach DIN 53 370 bestimmt.
Permeationseigenschaften:
An den Proben wurde die Durchlässigkeit von Sauerstoff bei einer Temperatur von 23°C und einer relativen Feuchte von 0% und 75% nach DIN 53 380 gemessen. Weiterhin wurde die Durchlässigkeit von Wasserdampf bei einer Temperatur von
23°C und einer relativen Feuchte von 85% gemäß DIN 53 122 bestimmt.
Sensorik-Test
Ein Becherglas wird mit frischen kleingehackten Zwiebel gefüllt, Folien nach
Beispiel 1 bis 4 werden so über ein Becherglas gelegt, daß sie die Öffnung vollständig abschließen.
Mittels sensorischer Geruchsprobe wird der Unterschied in der Gasdurchlässigkeit bestimmt.
Folie nach Beispiel 1 : Sofort ist der Geruch der Zwiebeln durch die Folie zu riechen.
Folien nach Beispiel 2 - 4: Der Geruch der feingehackten Zwiebeln ist nicht wahrzunehmen, d.h. der Absorber nimmt die Geruchsbestandteile auf und läßt sie nicht durch die Folie.
Siegelnahtfestigkeiten:
An den Proben wurde die Festigkeit von Siegelnähten, die an einem Siegelgerät mit beidseitig beheiztem Siegel Werkzeug gefertigt wurden, bestimmt. Unter der Siegelfestigkeit wird die Höchstkraft verstanden, die erforderlich ist, um eine unter definierten Bedingungen (Druck, Zeit, Temperatur) hergestellte Siegelnaht zu trennen. Die Siegelnaht wird in N angegeben, die Streifenbreite als Index hinzu-
gefügt (N/15mm). Der Siegelbereich ist der Temperaturbereich, in dem eine meßbare Siegelfestigkeit vorhanden ist.
Aus der zu prüfenden Folienbahn wurden zwei fehlerfreie, saubere Probenstreifen entnommen. Zur Siegelung wurden sie mit den zu versiegelnden Flächen aufeinandergelegt und so zwischen die Siegelbacken gehalten, daß die Probe an jeder Seite mindestens 1cm überstand. Die Siegelung muß senkrecht zur Folienlaufrichtung erfolgen.
Die Siegelfestigkeitsprüfung erfolgte nach folgender Standardbedingung:
Druck: 50N/cm2
Zeit: 0,5sec
Temperatur: in 1 OK-Schritten ab 150°C.
Aus der hergestellten Siegelnaht wurde aus der Mitte exakt in Folienlaufrichtung mit einem Prüfstreifenschneider ein 15mm breiter Prüfstreifen geschnitten. Mit einer Zugfestigkeitsmaschine wurde er auf Siegelfestigkeit untersucht, indem er senkrecht zur Siegelnaht getrennt wurde. Angegeben wurde jeweils der Maximalwert der beim Zerreißen auftretenden Kraft.
Die Ergebnisse der Untersuchungen an den Proben aus Beispiel 1, 2, 3 und 4 sind in der Tabelle aufgeführt.