Verfahren zum Aufbringen von Verbindungsmaterialien für eine Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat, Verfahren zum Herstellen einer elektrischen und mechanischen Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat sowie Verwendung eines nach dem Tintendruckprinzip arbeitenden Druckkopfes
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Verbindungsmaterialien für eine Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat, ein Verfahren zum Herstellen einer elektrischen und mechanischen Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat sowie die Verwendung eines nach dem Tintendruckprinzip arbeitenden Druckkopfes.
Derartige Verfahren zum Aufbringen von Verbindungs- materialien für eine Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat beziehungsweise die Herstellung einer derartigen Verbindung zwischen Substrat und Mikrochip sind bekannt . Die Herstellung dieser sogenannten Flip-Chip-Verbindung (FC) beziehungsweise das Aufbringen der Verbindungsmaterialien für diese Flip-Chip-Verbindung erfolgt nach dem Stand der Technik nach einer Reihe von inkonsistenten Verfahrensschritten, insbesondere deshalb, da bei derartigen Flip-Chip-Verbindungen in den meisten Fällen sowohl eine mechanische Verbindung als auch eine elektrische Verbindung zwischen
Substrat und Mikrochip hergestellt werden muß. Für die elektrische Verbindung weisen Substrat und/oder Mikrochip elektrische Kontaktierstellen auf, die für Ihre spätere Verbindung miteinander mit elektrisch leitenden Verbindungsmaterialien versehen werden müssen. Hierzu sind insbesondere metallische Lote bekannt, die nach dem Stand der Technik galvanisch auf die elektrischen Kontaktierstellen aufgebracht werden. Es ist jedoch auch bekannt, die metallischen Lote in Form von Lotpasten mittels Schablonendruck auf die Kontaktierstellen aufzubringen. Danach ist es erforderlich, daß die mit Lotpasten beschichteten Substrate beziehungsweise Mikrochips in einem sogenannten Reflow-Prozeß geschmolzen werden müssen. Nach Erstarren des Lotes werden Substrat und Mikrochip sandwichartig aufein- andergeschichtet , wobei darauf geachtet wird, daß die zu verbindenden elektrischen Kontaktierstellen einander zugewandt sind. Der Chip muß also lage- richtig auf das Substrat aufgelegt werden. Danach muß das Paket aus Substrat und Mikrochip erneut erhitzt werden, so daß das metallische Lot wieder flüssig wird, um letztlich die elektrische Verbindung herzustellen. In manchen Fällen genügt diese elektrische Verbindung auch gleichzeitig als mechanische Verbindung. Unterschiedliche Längenausdehnungskoeffizienten von Substrat und Mikrochip bewirken jedoch bei Temperaturwechseln minimale Bewegungen, die die Flip-Chip-Verbindungen zerstören können. Aus diesem Grund bringt man zwischen Mikrochip und Substrat nach dem Löten ein auch als Un- derfiller bezeichnetes Füllmaterial ein, das Substrat und Chip fest miteinander verbindet und so die temperaturbedingten Bewegungen unterbindet . Ein
Problem besteht in vielen Fällen, insbesondere dann, wenn sehr viele elektrische Verbindungen vorgesehen sind, darin, daß durch den geringen Spalt zwischen Mikrochip und Substrat sich der Underfil- ler schlecht einbringen läßt . Außerdem ist nicht gewährleistet, daß der Underfiller vollständig unter den Mikrochip fließt, wodurch eine gute chemische Verbindung nicht gewährleistet ist. Ist das Paket aus Substrat und Mikrochip verbunden, läßt es sich außerdem nur mit aufwendigen Meßverfahren prüfen, ob der Unterfilier vollständig unter den Mikrochip geflossen ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Aufbringen von Verbindungsmaterialien und ein Verfahren zum Herstellen einer elektrischen und mechanischen Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat anzugeben, die die vorstehend aufgeführten Nachteile nicht aufweisen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Verfahren, das die im Anspruch 1 genannten Merkmale zeigt . Das Verfahren dient zum Aufbringen von Verbindungsmaterialien für eine Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat, wobei für die elektrische Verbindung ein elektrisch leitendes Material und für die mechanische Verbindung von Substrat und Mikrochip ein Füllmaterial auf den Mikrochip und/oder das Substrat aufgebracht werden. Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, daß das elektrisch leitende Material und/oder das Füllmaterial mittels zumindest eines nach dem Tin- tendruckprinzip arbeitenden Druckkopfes nacheinander oder gleichzeitig auf das Substrat und/oder den
Mikrochip aufgespritzt werden. Mittels eines derartigen Druckkopfes lassen sich die Verbindungsmaterialien positionsgenau an beliebigen und vorgegebenen Positionen aufspritzen. Vorgegebene Positionen sind die elektrischen Kontaktierpunkte, die an Substrat und/oder Mikrochip vorliegen, und die mit dem elektrisch leitenden Material später zu verbinden sind. Gegenüber dem galvanischen Auftragen der e- lektrisch leitenden Materialien, wie dies im Stand der Technik vorgesehen ist, ergibt sich beim erfindungsgemäßen Verfahren der Vorteil, daß das elektrisch leitende Material wesentlich schneller aufgebracht werden kann. Dadurch, daß die Verbindungsmaterialien in flüssiger Phase aufgespritzt werden, erübrigt sich gegebenenfalls ein Erwärmen durch einen Reflow-Prozeß des Substrats und/oder des Mikro- chips, wenn diese Bauteile noch nicht miteinander verbunden sind. Dieser Reflow-Prozeß ist beim Stand der Technik unbedingt notwendig, wenn das elektrisch leitende Material mittels Schablonendruck aufgebracht wird, da es zunächst als Paste, beispielsweise metallisches Lot umfassende Paste, vorliegt.
Da erfindungsgemäß auch das Füllmaterial auf das Substrat und/oder den Mikrochip aufgebracht werden kann, entfällt beim erfindungsgemäßen Verfahren das nachträgliche Einspritzen von Füllmaterial zwischen das Substrat und den Mikrochip. Überdies wird vermieden, daß das Füllmaterial nicht vollständig unter den Mikrochip fließt. Insgesamt ergeben sich also wenige Verfahrensschritte, so daß die Verbindung schnell hergestellt werden kann.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die flüssigen Verbindungsmaterialien tropfenförmig aus dem Druckkopf ausgespritzt werden. Mittels der Tropfen kann somit eine genaue Positionierung der Verbindungsmaterialien auf dem Substrat und/oder dem Mikrochip erfolgen. Dennoch ist es möglich, an eine Position mehrere Tropfen aufzuspritzen, so daß ein größeres Materialdepot gebildet werden kann. Außerdem können mehrere Tropfen nebeneinander aufgebracht werden, um eine größere Fläche mit dem Material versehen zu können. Dabei können die Tropfen auch bereichsweise überlappend aufgespritzt werden.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird als elektrisch leitendes Material metallisches Lot und als Füllmaterial ein Glas verwendet, wobei das Lot und Glas heiß und flüssig zum Aufspritzen vorliegen, wobei insbesondere Gläser und Lote verwendet werden, die einen niedrigen Schmelzpunkt besitzen.
Wird metallisches Lot verwendet, ist vorzugsweise vorgesehen, daß mittels des Druckkopfes auch flüssige Hilfsstoffe, beispielsweise Lotflußmittel, für die Verbindung mit dem Druckkopf auf das Substrat und/oder den Mikrochip mit aufgespritzt werden. Dadurch ergibt sich eine qualitativ hochwertige e- lektrische Verbindung zwischen Substrat und Mikrochip.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel werden ein oder mehrere Druckkδpfe für das Ausspritzen der Verbindungsmaterialien verwendet. Wird
lediglich ein Druckkopf verwendet, weist dieser vorzugsweise mehrere Ausspritzöffnungen auf, wobei vorgesehen sein kann, daß aus jeder Ausspritzöffnung ein Verbindungsmaterial ausspritzbar ist. Werden mehrere Druckköpfe verwendet , kann aus jedem Druckkopf ein Verbindungsmaterial ausgespritzt werden.
Die Aufgabe wird auch mit einem Verfahren zum Herstellen einer elektrischen und mechanischen Verbindung zwischen einem Mikrochip und einem Substrat gelöst, das die im Anspruch 5 angegebenen Schritte umfaßt. Zunächst werden die Verbindungsmaterialien, also das elektrisch leitende und das mechanische Verbindungsmaterial, auf das Substrat und/oder den Mikrochip aufgebracht, wobei die Verbindungsmaterialien flüssig vorliegen, so daß sie mittels eines nach dem Tintendruckprinzips arbeitenden Druckkopfes aufgebracht werden. Anschließend -insbesondere nach dem Erstarren der aufgebrachten Verbindungsmaterialien- erfolgt ein lagerichtiges Aufeinanderlegen von Substrat und Mikrochip, wobei die elektrischen Kontaktierflächen des Mikrochips und/oder des Substrats mit dem leitenden Verbindungsmaterial versehen sind und die jeweiligen Kontaktierflächen des Substrats und des Mikrochips einander zugewandt liegen. Anschließend erfolgt ein Erwärmen des auf- einanderliegenden Pakets aus Mikrochip und Substrat, so daß die elektrischen und mechanischen Verbindungsmaterialien wieder flüssig werden. Beim Abkühlen, also wenn die Materialien erstarren, sind Mikrochip und Substrat fest miteinander verbunden. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen einer elektrischen und mechanischen Verbin-
düng zwischen einem Mikrochip und einem Substrat ist es möglich, eine preiswerte, schnelle und zuverlässige Flip-Chip-Verbindung herzustellen. Insbesondere dadurch, daß die Verbindungsmaterialien mit einem nach dem Tintendruckprinzip arbeitenden Druckkopf aufgebracht werden, lassen sich diese Vorteile erreichen.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß als elektrisch leitendes Verbindungsmaterial ein metallisches Lot verwendet wird, welches beim Ausspritzen heiß und flüssig vorliegt.
Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens, bei dem für die mechanische Verbindung Materialien verwendet werden, die eine adhäsi- ve Wirkung an den angrenzenden Oberflächen des Substrats und des Mikrochips entfalten, wenn sich ihr Aggregatszustand von flüssig nach fest ändert. Es muß also nicht gewartet werden, bis -die sonst üblichen- Klebungen zwischen Substrat und Mikrochip ausgehärtet sind.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß als Verbindungsmaterial für die mechanische Verbindung Glas verwendet wird, das vorzugsweise einen niedrigen Schmelzpunkt besitzt . Beim Erstarren beziehungsweise Abkühlen des Glases wird somit die mechanische Verbindung hergestellt, die dauerhaft ist und die eingangs erwähnten mechanischen Bewegungen zwischen Substrat und Mikrochip im wesentlichen unterbindet .
Bei einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, daß mehrere Mikrochips in Form eines Wafers vorliegen, wobei jeder Mikrochip dieses Wafers mit den Verbindungsmaterialien versehen wird, so daß anschließend auf jeden Mikrochip ein Substrat aufgebracht und anschließend befestigt werden kann. Selbstverständlich ist es möglich, daß auch auf dem Substrat Verbindungsmaterialien angebracht werden, bevor dieses mit dem Wafer verbunden wird. Nach erfolgter Verbindung von Wafer und Substrat können die Wafer in Mikrochipgröße geschnitten werden.
Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Druckkopf mehrere, vorzugsweise mit unterschiedlich großem Querschnitt, Ausspritzδffnun- gen aufweist, aus denen die Verbindungsmaterialien auf das Substrat und/oder den Mikrochip gespritzt werden. So können beispielsweise für die mechanischen Verbindungsmaterialien größere Düsenquerschnitte beziehungsweise Auslaßquerschnitte verwendet werden, um großflächige Verbindungsstellen einfach und schnell zu schaffen.
Gelöst wird die Aufgabe auch mit einem nach dem Tintendruckprinzip arbeitenden Druckkopf, der zumindest eine Mediumkammer mit einer auslenkbaren Membran aufweist, die mittels eines Aktors auslenkbar ist, wobei der Aktor von der Membran thermisch entkoppelt ist, und wobei in der Mediumkammer ein Verbindungsmaterial in heißer flüssiger Phase vorliegt, das auf ein Substrat und/oder ein Mikrochip aus der Mediumkammer ausgespritzt wird. Dadurch, daß der Aktor von der Membran thermisch entkoppelt ist, haben die in der Mediumkammer vorliegenden
heißen Verbindungsmaterialien keinen Einfluß auf die Funktion des Aktors, da die Wärme an der Membran nicht zu dem Aktor geleitet werden kann. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Aktor ein piezoelektrische Element ist, das elektrisch angesteuert wird, um die Membran auszulenken. Mit einem derartigen Druckkopf lassen sich insbesondere die vorstehend beschriebenen Verfahren zum Aufbringen von Verbindungsmaterialien für eine Flip-Chip- Verbindung und zum Herstellen einer Flip-Chip- Verbindung durchführen.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 stark vereinfacht einen Mikrochip, auf dessen Oberfläche Verbindungsmaterialien aufgespritzt sind,
Figur 2 den Mikrochip nach Figur 1, wobei dieser mit einem Substrat verbunden ist, und
Figur 3 einen nach dem Tintendruckprinzip arbeitenden Druckkopf .
Im folgenden wird rein beispielhaft die Herstellung einer Flip-Chip-Verbindung an einem Subtrat und einem Mikrochip beschrieben. Selbstverständlich können die erfindungsgemäßen Verfahren beziehungsweise die erfindungsgemäße Verwendung eines nach dem Tin-
tendruckprinzip arbeitenden Druckkopfes auch für beliebige andere temperaturbeständige Verbindungen von verschiedenen Bauelementen verwendet werden. Im folgenden wird davon ausgegangen, daß es sich bei dem Material des Substrats und des Mikrochips um Materialien handelt, die unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzen, so daß die Verwendung von Füllmaterial für die mechanische Verbindung notwendig erscheint. Liegen die Temperaturausdehnungskoeffizienten beider Materialien jedoch sehr nah beieinander beziehungsweise sind gleich, kann gegebenenfalls auf das Füllmaterial verzichtet werden, so daß die elektrische Verbindung gleichzeitig auch die mechanische Verbindung für Substrat und Mikrochip bildet.
Figur 1 zeigt stark vereinfacht einen Mikrochip 1, der hier nicht dargestellte mikroelektronische und/oder mikromechanische Bauelemente beziehungsweise Strukturen umfassen kann. Von dem Mikrochip 1 ist in Figur 1 eine Seite 4 dargestellt, die elektrische Kontaktierflächen 2 aufweist. Die elektrischen Kontaktierflächen 2 dienen dazu, die elektrischen Anschlüsse der mikroelektronischen Schaltung beziehungsweise der mikromechanischen Struktur herauszuführen. Die elektrischen Kontaktierflächen 2 sind mit einem elektrisch leitenden Verbindungsmaterial 3 versehen, das ein Materialdepot bildet. Das Materialdepot beziehungsweise das elektrisch leitende Verbindungsmaterial 3 ist in bevorzugter Ausführung metallisches Lot, das auf den Kontaktierflächen 2 ein höckerförmiges Lotdepot bildet .
Die freien Flächen der Seite 4 , die die Kontaktierstellen 2 aufweist, des Mikrochips 1 sind im wesentlichen vollständig mit einem Füllmaterial 5 versehen, welches für eine mechanische Verbindung mit einem in Figur 2 dargestellten Substrat 6 dient . Das Füllmaterial 5 ist ebenfalls tropfenförmig auf die Seite 4 aufgebracht, wobei vorgesehen sein kann, daß mehrere Tropfen ineinandergelaufen sind oder sich zumindest bereichsweise überdecken. Die Anordnung des Füllmaterials 5 und der elektrischen Kontaktierflächen 2 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 viereckig, insbesondere quadratisch, gewählt. Selbstverständlich ist jede andere Anordnung denkbar, wenn die elektrischen Anschlüsse der mikroelektronischen Schaltung oder der mikromechanischen Struktur dies erfordern.
Der mit dem elektrisch leitenden Verbindungsmaterial 3 und dem Füllmaterial 5 versehene Mikrochip wird für die Verbindung mit dem Substrat 6 zur Herstellung einer sogenannten Flip-Chip-Verbindung kopfüber auf das Substrat 6 lagerichtig derart aufgelegt, daß die elektrischen Kontaktierflächen 2 mit ihrem elektrisch leitenden Verbindungsmaterial 3 positionsgenau, also lagerichtig, auf an dem Substrat 6 vorliegenden Gegenkontaktierflachen 8 aufliegen. Danach wird das aus Mikrochip 1 und Substrat 6 gebildete Paket 7 einem an sich bekannten Reflow-Prozeß zugeführt, bei dem insbesondere das elektrisch leitende Verbindungsmaterial 3 und das Füllmaterial 5 über die Temperaturgrenze erwärmt werden, ab der sie flüssig werden. Anschließendes Abkühlen des Pakets 7 führt dazu, daß das elektrisch leitende Verbindungsmaterial 3 und das Füll-
material 5 erstarren, so daß einerseits elektrisch leitende Verbindungen zwischen den elektrischen Kontaktierflächen 2 und den am Substrat 6 vorgesehenen Gegenkontaktierflachen 8 entstehen, und andererseits das Füllmaterial 5 mit der Oberfläche des Mikrochips 1 und des Substrats 6 eine mechanische Verbindung herstellt, so daß Mikrochip 1 und Substrat 6 mechanisch fest miteinander verbunden sind.
Für das Füllmaterial 5, also das mechanische Verbindungsmaterial, werden insbesondere Materialien verwendet, die eine adhäsive Wirkung an den angrenzenden Oberflächen des Substrats 6 und des Mikrochips 1 entfalten, wenn sich ihr Aggregatszust nd von flüssig nach fest ändert, also bei einem Abkühlen nach dem vorstehend erwähnten Reflow-Prozeß. Insbesondere werden hierfür Gläser verwendet, die vorzugsweise einen niedrigen Schmelzpunkt besitzen.
Selbstverständlich kann die vorstehend bestehende Flip-Chip-Verbindung auch dann hergestellt werden, wenn mehrere Mikrochips 1 auf einem sogenannten Wafer zusammengefaßt vorliegen. Es kann dann ein eine Seite des Wafers abdeckendes Substrat mittels dem elektrisch leitenden Verbindungsmaterial 3 und dem Füllmaterial 5 auf dem Wafer lagerichtig befestigt werden, wobei durch den anschließenden Reflow- Prozeß die einzelnen Verbindungen fertiggestellt werden. Durch einen anschließenden Trennvorgang werden dann die einzelnen Mikrochips mit ihrem zugehörigen Substrat voneinander getrennt .
Es kann natürlich auch vorgesehen sein, daß jedem auf dem Wafer vorliegenden Mikrochip ein einzelnes
Substrat zugeordnet wird und auf dem Mikrochip 1 mittels der Flip-Chip-Verbindung befestigt werden kann.
Das elektrisch leitende Verbindungsmaterial 3 und das Füllmaterial 5 werden auf das Substrat 6 und/oder den Mikrochip 1 mit einem nach dem Tintendruckprinzip arbeitenden Druckkopf 9 aufgebracht, der in Figur 3 dargestellt ist . Der Druckkopf umfaßt eine Mediumkammer 10, in der das elektrisch leitende Verbindungsmaterial 3 oder das Füllmaterial 5 vorliegt. Werden beide Materialien mittels eines Druckkopfes 9 auf das Substrat 6 oder den Mikrochip 1 aufgebracht, weist der Druckkopf 9 vorzugsweise zumindest zwei Mediumkammern 10 auf, die voneinander getrennt sind, oder aber es werden zwei Druckkδpfe 9 verwendet .
Die Mediumkammer 10 weist eine Ausspritzöffnung 11 auf, aus der das Verbindungsmaterial 3 oder 5 auf die Oberfläche der Seite 4 des Mikrochips 1 und/oder des Substrats 6 ausgespritzt wird. Hierzu ist vorgesehen, daß eine eine Wandung der Mediumkammer bildende Membran 12 ausgelenkt wird, so daß das Verbindungsmaterial 3 oder 5 tropfenförmig aus der Ausspritzöffnung 11 heraustritt. Für die Auslenkung der Membran 12 weist der Druckkopf 9 einen Aktor 13 auf, der insbesondere als piezoelektrisches Element ausgebildet ist und für seine elektrische Ansteuerung zwei Kontaktierflächen aufweist, wobei lediglich die Kontaktierfläche 14 in Figur 3 ersichtlich ist. Durch die elektrische Ansteuerung des Aktors 13 ändert dieser seine Länge, so daß die Membran 12 entweder in Richtung zum Boden 16 der
Mediumkammer bewegt oder vom Boden 16 entfernt wird, wobei die Membran 12 dabei gewölbt ausgelenkt wird. Werden heiße Verbindungsmaterialien 3 oder 5 aus der Mediumkammer 10 ausgespritzt, so weist der Aktor 13 ein Wärmesperrelement 17 auf, welches einen Wärmeübergangswiderstand zwischen Membran 12 und Aktor 13 bildet. Dadurch wird gewährleistet, daß die piezoelektrisch aktiven Teile des Aktors 13 unterhalb der piezoelektrischen Curie-Temperatur liegen, so daß gewährleistet ist, daß der Aktor 13 optimal arbeitet, also seine Längenänderung in Abhängigkeit der angelegten elektrischen Spannung konstant bleibt, wodurch aus der Ausspritzöffnung 11 konstante Tropfenvolumen ausbringbar sind.
Es ist ersichtlich, daß der Aktor 13 innerhalb eines Gehäuses 18 des Druckkopfes 9 gehalten ist, und zwar mit seinem Ende, welches die Kontaktflächen 14 aufweist .
Der Druckkopf 9 weist vorzugsweise eine Heizeinrichtung 19 auf, so daß das in der Mediumkammer 10 vorliegende Verbindungsmaterial 3 oder 5 auf entsprechender Temperatur gehalten werden kann, bei der es flüssig vorliegt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Verbindungsmaterial bereits heiß und flüssig in die Mediumkammer 10 eingebracht wird, wodurch gegebenenfalls auf die Heizeinrichtung 19 verzichtet werden kann.
Je nach Ansteuerung des Aktors 13 können einzelne Tropfen oder aber innerhalb kurzer Zeit eine große Tropfenanzahl aus der Ausspritzöffnung 11 ausgebracht werden. Beispielsweise kann hierzu eine im-
pulsartige elektrische Ansteuerung des Aktors 13 vorgesehen sein. Um eine optimale Betriebstemperatur für den Aktor 13 gewährleisten zu können, kann auch vorgesehen sein, daß durch eine Gehäuseöffnung 20 ein Kühlmedium in das Gehäuseinnere einbringbar ist, welches den Aktor 13 umströmt, so daß es an einer in der Nähe der Ausspritzöffnung 11 liegenden Gehäuseöffnung 21 wieder austritt.
In Figur 3 ist noch ersichtlich, daß an der der Mediumkammer 10 abgewandten Seite der Membran 12 Temperatursensoren 22 anordenbar sind, die die in der Mediumkammer 10 vorherrschende Temperatur der Verbindungsmaterialien detektieren, so daß gegebenenfalls die Heizeinrichtung 19 entsprechend angesteuert, das heißt ein- oder ausgeschaltet werden kann.
Werden mehrere Druckköpfe 9 verwendet, kann vorgesehen sein, daß die Ausspritzöffnungen 11 der Druckkδpfe 9 unterschiedlich große Öffnungsquerschnitte aufweisen, so daß unterschiedliche Trop- fengrδßen ausbringbar sind. Wird nur ein Druckkopf mit mehreren Mediumkammern 10 verwendet, können selbstverständlich die Ausspritzöffnungen unterschiedliche Querschnittsgrößen aufweisen.