Schuh und Federdämpfungseinrichtung für einen Schuh
Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere einen Sport-, Wander- oder Straßenschuh, sowie eine Federdämpfungseinrichtung für einen Schuh.
Hinsichtlich des Aufbaus von Schuhen wird das Hauptaugenmerk darauf gelegt, daß bei den unterschiedlichsten Laufbewegungen eines Menschen dessen Bewegungsorgane, wie Gelenke, Sehnen, Bänder, Knochen etc., vor orthopädischen Schäden geschützt werden. Konkret sollen harte Stöße, bevor sie mit dem Aufsetzen des Fußes in den Körper eingeleitet und dort absorbiert werden, bereits durch das Schuhwerk zumindest teilweise abgefangen werden.
Hierfür gibt es eine Reihe von Dämpfungsmaßnahmen, wie z.B. das Bilden von geschäumten Kunststoffsohlen, das Integrieren von Gel-Dämpfungs- oder Luft- Dämpfungseinrichtungen, bei denen ein in einer Kammer zwischen der Sohle und dem Fußbett des Schuhs eingeschlossenes Fluid einen Teil der Bewegungsenergie aufnimmt und dadurch Stöße mildert.
Jedoch geht bei diesen bekannten Schuh-Dämpfungseinrichtungen durch das Auffangen und Absorbieren der Stöße einer Laufbewegung ein gewisser, meist relativ hoher Anteil der Bewegungsenergie verloren, d.h. es wird vorrangig gedämpft und kaum gefedert. Gleiches gilt beim Abstoßen des Fußes vom Boden weg. Dieser Verlust an Bewegungs- energie und die damit verbundene erhöhte Anstrengung beim Laufen ist insbesondere bei Sportschuhen und bei Wanderschuhen nachteilig.
Es sind außerdem Arbeitsschuhe bekannt, die für Personen vorgesehen sind, die ihre Tätigkeit hauptsächlich im Stehen durchführen. Bei derartigen Schuhen wirkt zwischen einem Fußbett und einer Sohle eine Schraubenfeder, weswegen sie hinsichtlich der Auswahl des Schuhmaterials auf sehr feste Materialien (z.B. Holz) beschränkt sind. Zudem müssen die Schraubenfedern ausreichend stark dimensioniert sein, was die
Freiheit bei der Gestaltung der Schuhe sehr einschränkt. Ferner sind mit Schraubenfedern versehene Schuhe beim Laufen problematisch, da der Abstand zwischen Sohle und Fußbett durch den relativ langen Federweg und die daraus resultierende Instabilität des gefederten Schuhs ein hohes Verletzungsrisiko für den Schuhträger darstellt. Schließlich geben derartige Schuhe die beim Einfedern gespeicherte Stoßenergie praktisch ungemindert auf die Gelenke zurück. Eine solche Federung ohne Dämpfung ist daher für Laufschuhe ungeeignet.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Schuh bzw. eine verbesserte Schuh-Federdämpfungseinrichtung zu schaffen, bei denen eine Dämpfung von Stoßbelastungen gewährleistet wird und gleichzeitig zumindest ein Teil der Energie der zu dämpfenden Stöße für eine ökonomischere Laufbewegung genutzt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch einen Schuh nach Anspruch 1 bzw. eine Federdämpfungseinrichtung nach Anspruch 43 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Während einer Laufbewegung werden die beim Aufsetzen des Fußes entstehenden Kräfte in die zwischen der Sohle und dem Fußbett vorgesehene Blattfedereinrichtung eingeleitet. Im Bereich der Blattfedereinrichtung kommt es hierbei zu einer mehr oder weniger elastischen Verformung, so daß ein Teil der Bewegungsenergie gespeichert wird. Das Sohlen- und Fußbettmaterial wirkt in Wirkrichtung der Blattfedereinrichtung als
Dämpfer. Der von der Blattfedereinrichtung aufgenommene Teil der Bewegungsenergie wird beim Entlasten des Schuhs um eine definierte Größe vermindert (z.B. durch innere oder äußere Reibung) wieder abgegeben. Diese so verminderte Federenergie
(Dämpfung der Energiespitzen) wird von der Blattfedereinrichtung über die Sohle an den
Boden bzw. über das Fußbett an den Fuß abgegeben, wodurch die Laufbewegung aktiv unterstützt wird. Somit weist der erfindungsgemäße Schuh einerseits mit der elastischen Verformung im Bereich der Blattfedereinrichtung verbesserte Federungseigenschaften auf, andererseits werden Stöße gedämpft.
Gerade Blattfedereinrichtungen sind auf Grund ihres einfachen Aufbaus und der Möglichkeit, diese mit kleinem Federweg und damit geringen Abmessungen auszuführen, praktisch an jeder gewünschten Stelle in einem Schuh unterbringbar, ohne die äußere Abmessung des Schuhs abändern zu müssen. Gegenüber anderen Federmitteln besitzt die Blattfedereinrichtung vor allem den Vorteil, daß die Federkraft in einfacher Weise über relativ große Krafteinieitungsflächen gleichmäßig verteilt an die Sohle bzw. das Fußbett abgegeben werden kann, so daß geringere Anforderungen an das Sohlen- bzw. Fußbettmaterial gestellt werden.
Eine derartige Blattfedereinrichtung umfaßt vorzugsweise wenigstens ein Blattfederteil, das im Sinne der Erfindung als flächig ausgedehntes, elastisch deformierbares Teil anzusehen ist. Das Blattfederteii kann z.B. die Form eines Streifens besitzen, etwa mit flächig ausgedehnten Kraftübertragungsabschnitten, und kann vorteilhaft aus einem thermoplastischen Elastomer gebildet sein. Der Streifen kann sich z.B. im wesentlichen horizontal, jedoch wenigstens abschnittsweise gekrümmt oder mit Knicken versehen erstrecken.
Um die Dämpfungswirkung des Schuhs zu erhöhen, ist das Blattfederteil vorzugsweise mit wenigstens einem Reibabschnitt (Reibfläche) versehen, der bei einer Relativ- bewegung zwischen dem Fußbett und der Sohle reibt. Eine Reibung kann z.B. zwischen zwei einander zugeordneten Blattfederteilen oder auch zwischen einem Blattfederteil und einem Teil erfolgen, das mit der Sohle oder dem Fußbett verbunden ist oder Bestandteil dieser Komponenten ist.
Im Fall einer Reibung an einem Sohlenteii bzw. Fußbettteii ist es zweckmäßig, als Reibabschnitt des Blattfederteils einen dem Fußbett oder der Sohle benachbarten Bereich des Blattfederteils vorzusehen, z.B. einen Bereich an einem "Wellental" bzw. "Wellenberg", wie weiter unten noch beschrieben.
Eine weitere Verstärkung der Dämpfungseigenschaften der Blattfedereinrichtung kann dadurch realisiert werden, daß die Reibabschnitte zur Erhöhung des Reibungswiderstandes entsprechend beschichtet und/oder aufgerauht sind oder entsprechende
Materialkombinationen zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten vorgesehen werden. Derartige Maßnahmen erlauben praktisch jede gewünschte Einstellung des Verhältnisses zwischen Federungswirkung und Dämpfungswirkung.
Eine besondere Ausführungsform des Blattfederteiis besteht darin, daß es zwei Stützabschnitte (Kraftübertragungsabschnitte) aufweist, wobei einer der Stützabschnitte der Sohle und der andere dem Fußbett zugeordnet ist. Diese Stützabschnitte sind mit einem schräg verlaufenden Mittelteil verbunden. Das bevorzugte Blattfederteil weist kontinuierliche, bevorzugt abgerundete, Übergänge von den Stützabschnitten zum Mittelteil auf. Insbesondere kann das Blattfederteil in einer einzigen Richtung gekrümmt sein, wobei die bevorzugte Krümmungsrichtung die Längsrichtung des Schuhs ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Blattfedereinrichtung wird durch zwei hintereinander angeordnete, miteinander verbundene Blattfederteile gebildet, die zusammen einen wellenartigen Verlauf mit wenigstens einem Wellenberg oder Wellental aufweisen. Als "miteinander verbundene" Blattfederteile im Sinne der Erfindung sind hierbei insbesondere einstückige Blattfederteile zu verstehen, die man sich funktional aus mehreren Blattfederteilen zusammengesetzt denken kann.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Blattfedereinrichtung wird durch eine Reihe aus hintereinander angeordneten und miteinander verbundenen Blattfederteilen gebildet. Die Blattfederteile können auch hier z.B. integral miteinander verbunden sein, d.h. die Blattfederteilreihe kann einstückig ausgebildet sein. Vorzugsweise können zwei derartige Blattfederteilreihen übereinander derart angeordnet sein, daß zwischen diesen wenigstens eine Kammer gebildet ist. Diese Kammer kann nach außen hermetisch abgedichtet sein und mit einem geeigneten Fluid gefüllt sein, womit die Dämpfungseigenschaft des Fluids mit der Federungseigenschaft der Blattfederteilreihen kombiniert wird.
Bei einer Ausführungsform mit hintereinander angeordneten Blattfederteilen bzw. einer Blattfederteilreihe eignen sich die dem Fußbett oder der Sohle benachbarten Bereiche der Blattfederteile besonders gut zur Ausbildung von Reibbereichen für eine Reibung
zwischen Blattfederteil und Fußbett bzw. Sohle. Im einfachsten Fall kann hier ein Reibbereich durch einen Wellenberg bzw. ein Wellental einer Blattfederteilreihe gebildet sein. In einer Weiterbildung befindet sich eine Reibfläche an einem besonderen Reibteil, das mit einem Wellenberg oder einem Wellental verbunden ist. Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß durch entsprechende Wahl der Form des Reibteils sowie von dessen Material an der Reibfläche die Reibungswirkung und damit die Dämpfungswirkung weiter eingestellt werden kann und zwar unabhängig von den elastischen Eigenschaften der Blattfeder(teilreihe). Bevorzugt ist eine derartige Reibfläche eben und erstreckt sich parallel zum Fußbett bzw. der Sohle. Dies läßt sich einfach erreichen, wenn das Reibteil als in Längsrichtung des Schuhs sich erstreckende Reibplatte vorgesehen wird. Vorzugsweise ist das Reibteil bzw. die Reibpiatte integral mit dem Wellental bzw. Wellenberg ausgebildet.
Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sind der nachfolgenden beispielhaften Beschreibung entnehmbar, in der anhand von Zeichnungen bevorzugte Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schuhs mit einer Blattfedereinrichtung an dessen Fersenbereich;
Fig. 2 eine Detailansicht des Fersenschuhbereichs aus Fig. 1 ;
Fig. 3 eine Detailansicht einer Blattfedereinrichtung in einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 4 und 5 jeweils eine perspektivische Ansicht von voneinander getrennten Bauteilen der Blattfedereinrichtung nach Fig. 3;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Weiterbildung der Blattfedereinrichtung nach Fig. 2;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer Blattfedereinrichtung in einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 8, 9, 10 jeweils eine Seitenansicht eines Schuhs, wobei am Fersenbereich eine weitere Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung schematisch dargestellt ist;
Fig. 11 und 12 jeweils eine Seitenansicht eines Schuhs, wobei am Fersenbereich und am Fußballenbereich eine weitere Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung schematisch dargestellt ist;
Fig. 13 und 14 jeweils eine Seitenansicht mit einer weiteren bevorzugten, schematisch dargestellten Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung, die sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Schuhs erstreckt;
Fig. 15 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung, die aus hintereinander gekoppelten Blattfederteilen besteht;
Fig. 16 eine Schnittansicht der Blattfedereinrichtung nach Fig. 15 entlang der
Schnittlinie XVI-XVI;
Fig. 17 eine Vorderansicht der Blattfedereinrichtung nach den Fig. 15 und 16;
Fig. 18 eine perspektivische Ansicht der Blattfedereinrichtung nach den Fig. 15 bis
17;
Fig. 19 eine Draufsicht auf eine Blattfederteilreihe, die aus mehreren hintereinander gekoppelten Blattfederteiien besteht;
Fig. 20 eine Schnittansicht der Blattfederteilreihe nach Fig. 19 entlang der Schnittlinie XX-XX;
Fig. 21 eine Ansicht auf die Blattfederteilreihe entlang des Pfeiles XXI in Fig. 20;
Fig. 22 eine perspektivische Ansicht der Blattfederteiireihe nach den Fig. 19 bis 21;
Fig. 23 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung aus transparentem Elastomer-Material, wobei zwei übereinander angeordnete Blattfederteilreihen nach den Fig. 19 bis 22 vorgesehen sind;
Fig. 24 eine perspektivische Ansicht einer Blattfedereinrichtung, ähnlich der nach Fig. 23, aus opakem Material und mit Seitenwänden;
Fig. 25 eine perspektivische Ansicht einer Blattfedereinrichtung nach Fig. 24, die in ein Gehäuse eingesetzt ist;
Fig. 26 eine Schnittansicht einer umhüllten Blattfedereinrichtung nach Fig. 24;
Fig. 27 eine perspektivische Ansicht einer Federdämpfungseinrichtung;
Fig. 28 eine Seitenansicht einer Blattfedereinrichtung mit Reibplatten;
Fig. 29 eine perspektivische Ansicht der Blattfedereinrichtung nach Fig. 28;
Fig. 30 eine Seitenansicht einer Abwandlung der Blattfedereinrichtung nach Fig. 28;
Fig. 31 eine perspektivische Ansicht einer Abwandlung der Blattfedereinrichtung nach Fig. 28; und
Fig. 32 eine Seitenansicht eines Schuhs mit einer weiteren Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung.
Der in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Schuh 1 umfaßt einen Grundkörper 2 mit einer Fußöffnung 3 und eine Zunge 4. In dem der Zunge 4 benachbarten Bereich des Grundkörpers 2 sind Ösen 5 vorgesehen, durch die ein nicht dargestellter Schnürsenkel gezogen wird. Der Grundkörper 2 ist mit einem Fußbett 6 verbunden. Das Fußbett 6, eine Kunststoff-Zwischenschicht 7 sowie eine Sohle 8 bilden einen bodenseitigen Schichtaufbau des Schuhs 1. Die Sohle 8 läßt sich in einen fersenseitigen Teil 8a mit einem ersten Profil 11 und ein einen Teil 8b mit einem zweiten Profil 12 unterteilen. Im Fersenbereich des Schuhs 1 ist durch ein transparentes Seitenfenster 13 auf Höhe der Kunststoff-Zwischenschicht 7 eine erfindungsgemäße Blattfedereinrichtung 14 erkennbar, die in einem freien Innenraum 10 untergebracht ist. Mit dem Sichtfenster 13 wird die Funktionalität der Blattfedereinrichtung visuaiisiert, wobei optische Effekte mit einer farbigen Gestaltung (z.B. Pigmentierung) oder Leuchtwirkung der Blattfedereinrichtung verstärkt werden können.
In Verbindung mit Fig. 2 umfaßt die Blattfedereinrichtung 14 fußbettseitig eine Halteplatte 15, die entweder ein Teil des Fußbetts 6 bildet oder an letzteres gekoppelt ist, z.B. unbeweglich relativ zu dem Fußbett gehalten ist. In Längsrichtung im wesentlichen in der Mitte der Halteplatte 15 sind zwei streifenförmige, in Längsrichtung wellenartig geschwungene Blattfederteile 16a, 16b an der Halteplatte 15 einstückig angeformt. Die Blattfederteile 16a, 16b sind zueinander symmetrisch (Symmetrieebene E) und erstrecken sich in Längsrichtung des Schuhs 1. Ferner bilden beide Blattfederteile 16a, 16b einen wellenartigen Verlauf mit drei Wellenbergen 17a, 17b und 17c und zwei Wellentälern 18a, 18b. Die Wellenberge 17a, 17b liegen im dargestellten Zustand (bei entlastetem Schuh) frei, d.h. berühren weder die Halteplatte 15 noch sonstige Bestandteile der Blattfedereinrichtung 14. Unterhalb dieses ersten Blattfederteilpaares 16 ist ein zweites symmetrisches Blattfederteiipaar 21 angeordnet, dessen Symmetrieebene mit der des ersten Blattfederteiipaares 16 zusammenfällt. Lediglich die mittigen Wellenberge 17c und 20 der Blattfederteilpaare 16 und 21 liegen einander gegenüber.
Das Blattfederteiipaar 21 ist nicht an dem ersten Blattfederteiipaar 16 befestigt, sondern ist letzterem gegenüber schwimmend gelagert. Außerdem besitzt das Blattfederteiipaar
21 (insbesondere im mittleren Bereich) eine schwächere Krümmung als das Blattfederteiipaar 16, weswegen die Wellentäler 22a, 22b phasenverschoben zu denen (18a, 18b) des Blattfederteiipaares 16 sind. Aufgrund dieser unterschiedlichen Krümmungsstärken beider Blattfederteilpaare 16, 21 werden jeweils etwa in der Mitte der Blattfederteile 16a und 21a bzw. 16b und 21b Berührungslinien oder Berührungsflächen 23a und 23b gebildet.
Beim Zusammendrücken der Blattfedereinrichtung 14 - d.h. bei einer Relativbewegung des Fußbettes 6 bezüglich der Sohle 8a - werden die Blattfederteile 16a und 21a bzw. 16b und 21 b elastisch gespreizt, wodurch die Berührungsflächen 23a, 23b Reibabschnitte R bilden. Weitere Reibabschnitte R umfaßt die Blattfedereinrichtung 14 an den Berührungsflächen 24a, 24b zwischen den Blattfederteilen 21a, 21b und einer Innenfläche 19 der Sohle 8a. Durch die Reibverluste an den Reibabschnitten R wird die Dämpfung der Blattfedereinrichtung erhöht. Damit besteht eine Möglichkeit, die Dämpfungswirkung je nach zu erwartendem Gewicht der den Schuh tragenden Person einzustellen. Mit einer Erhöhung der Anzahl von Reibabschnitten wird die Dämpfungswirkung des Schuhs verstärkt. Umgekehrt führt eine Reduzierung der Anzahl von Reibabschnitten R zu einer Verringerung der Dämpfungswirkung.
Anstatt die Reibabschnitte unmittelbar an den Blattfederteilen vorzusehen, könnten hierfür auch mit den Blattfederteilen verbundene Reibungsteile, insbesondere Reibungsplatten, für eine Reibung an dem Fußbett, an der Sohle oder an der Halteplatte vorgesehen sein.
Im folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele beschrieben. Dabei werden für analoge Komponenten vorwiegend die gleichen Bezugszahlen verwendet. Es wird im wesentlichen jeweils auf die Unterschiede zu der bzw. den zuvor bereits beschriebenen Ausführungsformen eingegangen.
Die in Fig. 3 bis 5 gezeigte Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung 14' umfaßt wie die Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 eine Halteplatte 15' (Fig. 3 und 4) mit einem daran im wesentlichen mittig und einstückig angeformten Blattfederteiipaar 16'. Die
streifenförmige Form der Blattfederteile 16a' und 16b' ist besonders gut in Fig. 4 erkennbar. Mittig bezüglich der Quer- und Längsrichtung der Halteplatte 15', d.h. im Bereich der einstückigen Anformung des Blattfederteiipaares 16' an der Halteplatte 15', ist eine senkrecht zu letzterer angeordnete Befestigungslasche 25 vorgesehen. Diese Befestigungslasche 25 ist einstückig mit der Halteplatte 15' verbunden und erstreckt sich in einer Längsmittelebene des Schuhs. Auf beiden Seiten des unteren Randes der Befestigungslasche 25 ist jeweils ein vorstehender, in Längsrichtung verlaufender Schnappwulst 26 vorgesehen.
Wie Fig. 3 zeigt, ist wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ein zweites Blattfederteiipaar 21 ' unterhalb des ersten (16') angeordnet, wobei beide im Bereich des Wellenberges 17b' Abrundungen 27, 28 aufweisen. Beide Blattfederteilpaare 16' und 21 ' sind im Zwei-Komponenten-Spritzgießverfahren hergestellt. Dies erlaubt es, wie dargestellt, an den Oberflächen einander benachbarte, parallel zueinander verlaufende Längsstreifen 29a-e, die unterschiedliche Breiten aufweisen können, aus unterschiedlichen Materialien zu bilden. Für die Längsstreifen 29b und 29d sind Materialien mit einer hohen Dauerelastizität vorgesehen (z.B. PA, POM). Demgegenüber ist das Material der Streifen 29a, c und e derart gewählt, daß an den entsprechenden Reibabschnitten R' (Fig. 3) die Reibung erhöht ist (z.B. PUR, Softlack etc.).
In der Mitte der Blattfederteile 21a', 21b' ist ein Längsschlitz 32 vorgesehen, dessen Breite kleiner als die Breite der Befestigungslasche 25 im Bereich der Schnappwulste 26 ist. Zur Montage der beiden in Fig. 4 und 5 gezeigten Blattfederteilpaare 16' und 21' wird die Befestigungslasche 25 durch den Schlitz 32 des Blattfederteiipaares 21' hindurchgesteckt, wobei die Schnappwulste 26 ein selbständiges Lösen des Blattfederteiipaares 21' von der Befestigungslasche 25 verhindern. Die derart zusammengesetzte Blattfedereinrichtung 14' wird gemäß Fig. 3 im Bereich der fersenseitigen Sohle 8a angeordnet. Auch die Blattfedereinrichtung 14' umfaßt vier Reibabschnitte R'.
In Fig. 6 ist eine Maßnahme gezeigt, mit der die Dämpfungswirkung der in Fig. 1 und 2 gezeigten Blattfedereinrichtung 14 zusätzlich erhöht wird. Hierbei sind Zusatzstifte 33
vorgesehen, wobei jeweils ein Zusatzstift 33 in einem Wellental 18a, 18b des ersten Blattfederteiipaares 16 und zwei Zusatzstifte 33 in dem Wellenberg 20 des zweiten Blattfederteiipaares 21 liegen. Die Zusatzstifte 33 sind als Elastomerstifte oder - schrauben ausgeführt, und sind mittels einer (nicht dargestellten) Schnapp- bzw. Einschraubeinrichtung im Bereich der Blattfedereinrichtung gehalten. Zur Einstellung einer gewünschten Dämpfungswirkung ist der Zusatzstift 33 vom Schuh 1 entnehmbar und kann gegen andere Zusatzstifte aus unterschiedlichen Materialien ausgetauscht werden.
In der Ausführungsform nach Fig. 7 besitzt eine Blattfedereinrichtung 14", wie die beiden vorstehenden Ausführungsbeispiele, eine Halteplatte 15" mit einem daran einstückig angebrachten Blattfederteiipaar 16". Zwei weitere kleinere Blattfederteile 35, 36 sind am Mittelteil 37a, 37b zwischen dem Wellenberg 17c" und dem Wellental 18a" bzw. 18b" einstückig an dem Blattfederteiipaar 16" angeformt. Diese kleineren Blattfederteile 35, 36 besitzen jeweils eine wellenartige Form mit einem Wellental 41 bzw. 42 und einem Wellenberg 43 bzw. 44. Der Wellenberg 43 bzw. 44 fällt jeweils mit dem Koppelungsabschnitt zwischen dem Blattfederteil 16a" bzw. 16b" einerseits und 35 bzw. 36 andererseits zusammen. Bei der Unterbringung der Blattfedereinrichtung 14" entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 7 entstehen vier Reibabschnitte durch die Wellentäler 18a", 18b", 41 , 42, die mit der Innenfläche 19 der Sohle 8a in Kontakt kommen. Weitere Reibabschnitte entstehen durch die Wellenberge des Blattfederteilpaars 16", die bei stärkerer Belastung des Schuhs mit der Unterseite der Halteplatte 15" in Kontakt kommen.
Der in den Fig. 6, 3, 2 und insbesondere in Fig. 1 ersichtliche, für die Blattfedereinrichtung 14, 14', 14" vorgesehene Innenraum 10 zwischen Fußbett 6 und Sohle 8 kann mit Luft oder einem Gel ausgefüllt sein. Um die Dämpfungseigenschaften des Schuhs 1 zu verstärken, kann der Innenraum 10 auch mit einem Kunststoff- Schaummaterial wie PU-Schaum ausgeschäumt werden. Dadurch entstehen zwischen den Blattfederteilen und dem PU-Schaum weitere Reibbereiche bzw. Kompressionsbereiche für eine zusätzliche Dämpfung.
WO 00/74515 PCTtEPOO/03432
12
In den Fig. 8 bis 12 sind weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen, in einem Schuh 1 untergebrachten Blattfedereinrichtung 48 gezeigt, wobei diese Ausführungsformen gemeinsam haben, daß die Blattfedereinrichtung 48 eine Reihe aus miteinander verbundenen Blattfederteilen umfaßt. Eine derartige Blattfederteiireihe 50 ist beispielhaft in den Fig. 15 bis 18 dargestellt. Diese Blattfederteilreihe 50 aus Blattfederteilen 51 besitzt eine Wellenform, z.B. eine Sinuswellenform. Die Blattfederteiireihe 50 bildet je nach Anzahl und Krümmungsverlauf der Blattfederteile 51 eine Vielzahl von Wellenbergen 53 und Wellentälern 54 aus.
In der Ausführungsform der Blattfedereinrichtung 48' nach Fig. 8 sind zwei Blattfederteilreihen 50 übereinander in dem Fersenbereich des Schuhs 1 zwischen dem Fußbett 6 und der Sohle 8 angeordnet. Die wellenartigen Verläufe der Blattfederteilreihen 50 sind zueinander phasengleich - d.h. Wellenberge 53 bzw. Wellentäler 54 liegen sich paarweise gegenüber. Die beiden Blattfederteilreihen 50 sind derart ineinandergefügt, daß Berührungsflächen 55, also Reibabschnitte R, bei einer Verformung der Blattfedereinrichtung 48' gebildet sind. Diese Reibbereiche R befinden sich im Bereich des Mittelabschnittes zwischen einem Wellenberg 53 und einem dazu benachbarten Wellental 54. Durch die Berührungsflächen 55 und eine z.B. durch ein umgebendes Kunststoffschaummaterial gebildete Seitenwandung (nicht dargestellt) entstehen Kammern 56, die mit Luft oder einem Fluid gefüllt sein können. Die Kammern 56 kommunizieren untereinander über Überströmkanäle 57, die z.B. durch entsprechende Materialaussparungen gebildet sein können (siehe z.B. Fig. 15 bis 18 und 19 bis 22).
Für eine Blattfedereinrichtung 48' nach Fig. 8 wird für die obere Blattfederteiireihe 50 Polyamid (Nylon) und für die untere Blattfederteiireihe 50 PUR (Desmopan) verwendet.
Zwei dieser Überströmkanäle 57 sind jeweils an einem Blattfederteil 51 vorgesehen. Die Position der Überströmkanäle 57 ist derart gewählt, daß sich beim Übereinanderlegen zweier Blattfederteilreihen 50 die Überströmkanäle 57 im Bereich der Berührungsflächen 55 befinden. Somit kann bei einem Druckunterschied zwischen zwei benachbarten Kammern 56 das Fluid durch den Überströmkanal 57 hindurchströmen. Falls ein solches
Überströmen im Hinblick auf die gewünschten Federungs- und Dämpfungseigenschaften erschwert sein soll, kann auf derartige durch Aussparungen gebildete Kanäle auch verzichtet werden. In diesem Fall findet bei hinreichendem Druckunterschied ein Überströmen von Fluid mit erhöhtem Strömungswiderstand statt.
Bei der in Fig. 9 dargestellten Blattfedereinrichtung 48" sind die Längsenden der beiden übereinander angeordneten Blattfederteilreihen 50 miteinander verschweißt. Auf diese Weise entsteht eine aus vielen Teilkammern 56 bestehende „Mehrfach-Kammer".
In Fig. 10 ist die selbe Ausführungsform der in Fig. 9 dargestellten Blattfedereinrichtung 48" durch ein transparentes Sichtfenster 13 visuaiisiert. Zur Visualisierung des Federdämpfungsmechanismus ist es hier (wie auch bei anderen Ausführungsbeispielen) alternativ möglich, die Blattfederteilreihen in Querrichtung bis zum seitlichen Rand des Schuhs auszuführen, so daß der Mechanismus unmittelbar sichtbar wird.
Die in den Fig. 11 und 12 dargestellte Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung 48'" umfaßt zwei übereinander angeordnete Blattfederteilreihen 50, deren Wellenveriäufe zueinander um ca. 180° phasenverschoben sind, so daß die Wellentäler 54 der obenliegenden Blattfederteiireihe 50 auf die Wellenberge 53 der darunter liegenden Blattfederteiireihe 50 treffen. Somit entstehen gegenüber den Ausführungsbeispielen der Fig. 8 bis 10 größere Kammern 56'", die miteinander über nicht näher dargestellte Überströmkanäle an den Berührungsflächen 55'" kommunizieren können. Die Kammern 56'" sind mit einem Fluid gefüllt.
Eine derartige Blattfedereinrichtung 48'" ist sowohl im Bereich des Fersenabschnitts als auch im Bereich des Fußballenabschnitts des Schuhs 1 untergebracht und mit einem PU-Schaum umschäumt. Zudem stehen die Kammern 56'" der übereinander angeordneten Blattfederteilreihen 50 am Fersenabschnitt sowie am Fußballenabschnitt miteinander über eine Verbindungsleitung 60 in Fluidverbindung. Auf diese Weise kann (beim Laufen) das Fluid zwischen den Kammern 56'" im Bereich des Fersenabschnitts und den Kammern 56'" des Bereichs des Fußballenabschnittes unter Fluidreibungs- dämpfung hin und her strömen.
Auch bei anderen der dargestellten Ausführungsformen, z.B. der Ausführungsform der Blattfedereinrichtung 48'" nach der Fig. 11 , ist eine Anordnung von Zusatzstiften 33 möglich, die jeweils in einer Kammer 56'" untergebracht sind.
In den Fig. 13 bzw. 14 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung 49' bzw. 49" gezeigt, die zwei übereinander liegende, sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Schuhs 1 erstreckende Blattfederteilreihen 50 umfaßt. In Fig. 13 sind die beiden Blattfederteilreihen 50 zueinander um etwa 180° phasenverschoben angeordnet, wobei die Enden der Blattfederteilreihen 50 miteinander verbunden sind (z.B. durch eine formschlüssige Rastverbindung oder eine Verschweißung). Die einzelnen Kammern 56'" sind durch Überströmkanäle 57 miteinander fluidal gekoppelt. In Fig. 14 sind die beiden übereinander liegenden Blattfederteilreihen 50 um weniger als 90° phasenverschoben, wodurch gegenüber einer Phasenverschiebung um 180° einerseits kleinere Kammern 61 entstehen und andererseits großflächigere Reibabschnitte R gebildet sind.
Die Fig. 15 bis 18 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung.
In den Fig. 19 bis 22 umfaßt eine Blattfederteiireihe 50 mehrere Blattfederteilabschnitte 51. Die Enden der Blattfederteiireihe 50 sind abgerundet. Zur Verstärkung der Federwirkung ist die Blattfederteiireihe 50 mit einer zusätzlichen Wölbung 52 in Querrichtung gebildet, was aus Fig. 21 deutlich wird.
Die Ausführungsform einer Blattfedereinrichtung 63 nach Fig. 23 umfaßt zwei streifenförmige, wellenartige, übereinanderliegende Blattfederteilreihen 50, die zueinander um weniger als 90° phasenverschoben sind. Die benachbarten Enden der beiden Blattfederteilreihen 50 sind miteinander verschweißt. Die Berührungsflächen 55 zwischen den beiden Blattfederteilreihen 50 bilden bei einer Relativbewegung Reibabschnitte R. Benachbarte Kammern 61 sind durch die Überströmkanäle 57 miteinander verbunden. Wie aus Fig. 24 ersichtlich ist, können die offenen Seitenbereiche der beiden Blattfederteilreihen 50 durch eine Seitenwand 62
verschlossen werden, so daß die Kammern 61 nach außen hermetisch abgedichtet sind. Die so gebildete Federdämpfungseinrichtung kann z.B. bei der Herstellung eines Schuhs im Bereich zwischen Fußbett und Schuhsohle umschäumt werden. Alternativ (Fig. 25) kann die in den Fig. 23 bzw. 24 gezeigte Blattfedereinrichtung 63 zuvor in ein elastisches Kunststoffgehäuse 64 eingesetzt werden (Fig. 25).
In Fig. 26 ist die Blattfedereinrichtung 63 nach Fig. 24 von einem PE-Schlauch 67 (z.B. Schrumpfschlauch) umhüllt. In Fig. 27 ist ein Teil einer erfindungsgemäßen Federdämpfungseinrichtung 68 gezeigt, die in einem Schuh 1 zwischen dem Fußbett 6 und der Sohle 8 unterzubringen ist. Diese Federdämpfungseinrichtung 68 umfaßt eine erste Blattfederteiireihe 50. An dem Seitenbereich der ersten Blattfederteiireihe 50 ist eine Seitenwand 58 einstückig angeformt. Nachdem eine zweite, nicht dargestellte Blattfederteiireihe auf die erste angeordnet ist und die Enden beider Blattfederteilreihen 50 miteinander verschweißt sind, wird schließlich die zweite Blattfederteiireihe mit der Seitenwand 58 thermisch oder durch Ultrabeschallung verschweißt. Dadurch ist ein hermetisch nach außen abgedichteter Innenraum gebildet. An der ersten, unteren Blattfederteiireihe 50 sind im Bereich des Wellenberges 43, 44 zwei Einschnitte 71 vorgesehen, die als Überströmkanal 57 an den Berührungsflächen der Blattfeder- teiireihen 50 dienen.
Die Fig. 28 und 29 zeigen eine Blattfedereinrichtung 100 mit einer oberen Blattfederteiireihe 102 sowie einer unteren Blattfederteiireihe 104. Die wellenförmige Verläufe der beiden Reihen sind phasengieich und zur Ausbildung von Reibbereichen R voneinander verschieden. Im dargestellten Beispiel verläuft die obere Reihe 102 etwa sinusförmig, während die untere Reihe 104 aus Kreisabschnitten zusammengesetzt ist. Für eine Ausbildung von weiteren Reibabschnitten im eingebauten Zustand sind Reibteile in Form von Reibplatten 106 an den Wellenbergen der oberen Reihe 102 sowie den Wellentälern der unteren Reihe 104 vorgesehen. Bei einer Relativbewegung zwischen Fußbett und Sohle kommt es zu einer Streckung der Blattfedereinrichtung 100 in Längsrichtung des Schuhs und damit zu einer zusätzlichen Reibung zwischen den parallel zum Fußbett bzw. zur Sohle verlaufenden und mit diesen Schuhkomponenten in Kontakt befindlichen Reibflächen der Reibplatten 106.
Durch die Reibplatten 106 werden somit vorteilhaft Kopplungsebenen über und unter den Blattfederteilreihen ausgebildet, um diese zur Erhöhung und/oder Einstellung der Reibungswirkung an das Fußbett bzw. die Sohle zu koppein. Abweichend vom dargestellten Beispiel müssen natürlich nicht sämtliche Wellenberge der oberen Reihe 102 bzw. sämtliche Wellentäler der unteren Reihe 104 mit Reibteilen 106 versehen werden.
Vorteilhaft wird wenigstens ein Reibteil einer Kopplungsebene als Halteteil, hier Halteplatte, ausgebildet, an der ein Wellenberg bzw. ein Wellental relativ zum Fußbett bzw. zur Sohle ortsfest gehalten ist. Eine günstige Federdämpfungseigenschaft ergibt sich insbesondere, wenn als Halteteii ein Reibteil 106 vorgesehen ist, welches sich in Längsrichtung des Schuhs etwa in der Mitte der entsprechenden Kopplungsebene befindet.
Die beiden Reihen 102, 104 sind an ihren Längsenden jeweils durch eine Einschubverbindung 108 miteinander verbunden. Durch eine derartige Einschubverbindung (oder auch Rastverbindung) läßt sich eine erfindungsgemäße Blattfedereinrichtung vormontieren und anschließend bei der Fertigung eines Schuhs in einfacher Weise integrieren.
Auch bei dieser Ausführungsform lassen sich ohne weiteres in Zusammenhang mit anderen Ausführungsformen beschriebene Maßnahmen einsetzen, insbesondere in bezug auf die Materialien, die Phasenbeziehung zwischen den Reihen, die Anordnung im Schuh, die Ausbildung von Kammern sowie die Einfügung von elastischen Zusatzstiften.
Fig. 30 zeigt eine geringfügig abgewandelte Blattfedereinrichtung 100a, bei der eine Reibschlußverbindung 108 vorgesehen ist. Im dargestellten Beispiel wird diese Reibschlußverbindung realisiert durch Ausbildung einer Führungsaussparung am Ende der Blattfederteilreihen (102a), in die das Ende der anderen Reihe (104a) verschiebbar eingreift. Auch dieser Bereich erleichtert die Montage des Schuhs und stellt darüber hinaus einen Reibbereich im oben erläuterten Sinn dar.
Fig. 31 zeigt eine weitere Blattfedereinrichtung 100b, die sich von der Ausführungsform nach Fig. 28 und 29 dadurch unterscheidet, daß zum einen eine Reiblage 110b zwischen die Blattfederteilreihen 102b und 104b zwischengelegt ist und zum anderen die gesamte Einrichtung 100b am im eingebauten Zustand hinteren Ende abgerundet ist. Die Reiblage 110b kann z.B. mit der entsprechenden Blattfederteiireihe (hier die obere) im Zweikomponentenverfahren hergestellt werden (Muli-Layer-Material). Alternativ kann diese Lage 110b auch lediglich dazwischen gelegt oder aufgeklebt sein (z.B. als Reibfolie). Bei dem dargestellten Beispiel sind die Reihen 102b, 104b aus POM hergestellt, wo hingegen zur Erhöhung der Reibungswirkung an den Reibabschnitten R die Reiblage 110b aus einem TPE hergestellt ist. Mit einer derartigen Materialauswahl lassen sich auch unerwünschte Knarrgeräusche beim Einfedern der Einrichtung 100b vermeiden.
Fig. 32 zeigt einen Schuh 1c mit einer Blattfedereinrichtung 100c, bei der eine obere Blattfederteiireihe 102c zwischen dem Fußbett 6c und der Sohle 8c eingelegt ist. Die Wellenberge dieser Reihe 102c sind wieder mit Reibplatten 106c zur Reibung an dem Fußbettbereich 6c versehen. Die Unterseite dieser Reihe 102c reibt an einer oberseitigen Reibstruktur 104c, die einen Teil der Sohle 108c bildet. Bei diesem Beispiel ist die Oberseite der Reibstruktur 104c wellenartig ausgebildet und integral mit der Sohle, gewünschtenfalls in einem Zweikomponentenverfahren, hergestellt. Für eine verbesserte Federdämpfungswirkung ist wie dargestellt vorteilhaft, wenn die Reihe 102c in Längsrichtung des Schuhs jeweils einen in Längsrichtung des Schuhs elastisch deformierbaren Bereich aufweist. Im dargestellten Bespiel wird dieser Bereich durch jeweils einen "lokalen Wellenberg" zwischen einander benachbarten Wellenbergen und zwischen einander benachbarten Reibbereichen ausgebildet. Alternativ könnten an dieser Stelle auch noch mehr lokale Wellenabschnitte vorgesehen sein, die dann ähnlich wie ein Faltenbalg wirken, um beim Einfedern der Einrichtung 100c in diesen Bereichen die Streckung der Blattfederteiireihe 102c auszugleichen.
Fig. 33 zeigt eine weitere Blattfedereinrichtung 100d, bei der eine obere und eine untere Blattfederteiireihe 102d, 104d wieder in der oben beschriebenen Weise zusammenwirken. Auch sind Reib- bzw. Halteplatten 106d zur Kopplung der Einrichtung 100d an
Schuhsohle und Fußbett eines Schuhs vorgesehen. Die Einrichtung 100d ist für einen Einbau mit in Querrichtung des Schuhs verlaufender Krümmung der Blattfederteile konzipiert. Der in Einbausituation hinten befindliche Rand der Einrichtung (in Fig. 33 unten) ist entsprechend einer üblichen Hackenkontur abgerundet. Eine weitere Besonderheit dieser Ausführungsform ist es, daß die Reib- bzw. Halteplatten 106d durch Materialstege 107d miteinander verbunden sind. Im dargestellten Beispiel ist eine solche Verbindung lediglich an dem in Einbausituation vorne befindlichen Rand der Platten 107d vorgesehen.
Als Material für die Blattfederteile sämtlicher Ausführungsformen einer Blattfedereinrichtung können weitgehend beliebige Kunststoffmaterialien, wie Poly- formaldehyde, Polyoxymethylen (POM, z.B. Hostaform), Acetalharze, Polyamide (PA, z.B. Nylon), Polyurethane (PUR, z.B. Desmopan) oder ein ähnlicher elastischer Kunststoff wie ein TPE, verwendet werden. Auch metallische Werkstoffe oder Metall- Kunststoff-Verbundwerkstoffe sind verwendbar. Um die Federungs- und Dämpfungseigenschaften der Blattfedereinrichtung auf den jeweiligen Schuhbenutzer einstellen zu können, ist es besonders vorteilhaft, verschiedene Kunststoffe mit unterschiedlichem E- Modul bzw. Reibungskoeffizienten für eine Blattfedereinrichtung zu verwenden, die aus mehreren Blattfederteilen besteht. Die Wahl des entsprechenden Materials hängt von der Form und Position des Blattfederteiis innerhalb des Schuhs, dem zu erwartenden Gewicht der den Schuh tragenden Person sowie den gewünschten Dämpfungs- und Federungseigenschaften ab.
Bei der Verwendung der genannten Kunststoffmateriaiien ist es vorteilhaft, die Blattfedereinrichtungen zu pressen, zu kleben oder in einem Zwei-Komponenten- Spritzgießverfahren herzustellen.
Anstelle eines Spritzgießverfahrens kann im Rahmen der Erfindung für viele der oben beschriebenen Komponenten der Federdämpfungseinrichtung auch vorteilhaft ein Extrusionsverfahren eingesetzt werden, etwa für Blattfederteile bzw. Blattfederteilreihen (gegebenenfalls samt Halte- bzw. Reibplatten), die in lediglich einer Richtung gekrümmt verlaufen.
Als Material für die Zusatzstifte 33 ist Kunststoffschaum oder TPE zu nennen. Für das in den Kammern 56, 61 vorgesehene Fluid können Gele, Luft, Druckluft oder andere Fluide, insbesondere Fluide mit einer hohen Viskosität, eingesetzt werden.
Abschließend ist ist zu bemerken, daß im Rahmen der Erfindung Merkmale aus verschiedenen hier beschriebenen Ausführungsformen weitgehend beliebig miteinander kombiniert werden können. Insbesondere können bei der erfindungsgemäßen Federdämpfungseinrichtung Maßnahmen vorgesehen werden, die nur in Verbindung mit Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schuhs detaillierter beschrieben wurden.