Wanderreiniger für textile Fertigungsanlagen
Die Erfindung betrifft einen Wanderreiniger für textile Fertigungsanlagen gemass dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die Staubbelastung in textilen Fertigungsanlagen ist hoch, wodurch die Textilmaschinen der Anlagen erheblich verschmutzt werden. Dies beeinträchtigt die Qualltat der Produkte und erhöht das Risiko für Betriebsausfalle.
Um diesem Problem zu begegnen werden zum einen die Räume, in denen die Textilmaschinen stehen, klimatisiert und die Luft standig gereinigt, zum anderen werden an sich oberhalb der Textilmaschinen erstreckenden Schienen bewegbare Wanderreiniger verwendet, welche die einzelnen Textilmaschinen mit Hilfe von gezielt eingesetzten Luftstromen reinigen. Dazu sind an einem auf den Schienen fahrenden Wagen des Wanderreinigers ein die Luftströmung erzeugender, von einem Ventilatormotor angetriebener Ventilator sowie ein Antriebsmotor für die Bewegung des Wagens auf den Schienen angeordnet. Um die Luftstrome, Blasstrome und/oder Saugstrome, gezielt an die problematischen Stellen der Textilmaschinen zu Leiten, sind vom Wagen weg in Richtung auf die Textilmaschinen hin ausgerichtete Schlauche und Rohre vorgesehen, wie dies z.B. in der EP-B1-0 646 192 beschrieben ist.
Da Wanderreiniger auch über Kurven enthaltende Strecken fuhrbar sein müssen, liegen die Schienen mit geringem Abstand nebeneinander. Diese geringe Spurweite fuhrt speziell beim Durchfahren von Kurven oft zu Stabilitatsproblemen, bedingt durch einen hohen Schwerpunkt der auf dem Wagen angeordneten Motoren sowie
durch die auf die Schläuche und Rohre einwirkende Fliehkraft.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfach aufgebauten und daher günstig herstellbaren Wanderreiniger zur Verfügung zu stellen, der auch in der Kurvenfahrt stabil ist .
Diese Aufgabe wird erfüllt durch einen Wanderreiniger gemäss den Merkmalen des Anspruches 1.
Ein Wagen des Wanderreinigers ist mit seinem Traggestell auf nur drei Laufrädern abgestützt. Diese sind in einem Dreieck zueinander angeordnet, wobei ein erstes Laufrad auf der Lauffläche einer ersten Schiene läuft und ein zweites Laufrad und ein drittes Laufrad hintereinander auf einer Lauffläche einer neben der ersten Schiene angeordneten zweiten Schiene laufen. Das Traggestell ist wenigstens auf dem zweiten und dem dritten Laufrad je um eine annähernd rechtwinklig zur durch die Laufflächen der Schienen definierten Bewegungsfläche verlaufende Drehachse drehbeweglich gelagert. Durch diese Anordnung wird eine statische Überbestimmung vermieden und es kann eine grössere Spurweite gewählt werden, was die Stabilität des Wanderreinigers während der Bewegung entlang der Schiene und speziell in den Kurven erhöht.
Besonders vorteilhaft ist es, das erste Laufrad über einen Motor anzutreiben und die beiden auf der zweiten Schiene laufenden Laufräder frei beweglich zu lagern. Auf diese Weise kann beim Antrieb auf ein Differential verzichtet werden. Ausserdem ergibt sich gegenüber einer Vierradabstützung eine höhere Auflagekraft auf dem angetriebenen ersten Laufrad, und somit eine bessere Übertragung des Antriebsmomentes.
Die Auflagekraft und die Antribsmomentubertragung werden auch verbessert, wenn annähernd die Hälfte des Gewichtes des Wagens auf dem ersten Laufrad abgestutzt ist.
Durch vorzugsweise beidseitig an Fuhrungsflachen der Schienen angreifende Fuhrungsrader werden die Laufrader des Wagens auf den Laufflachen der Schienen gehalten. Das durch den einseitigen AntrieD entstehenαe Moment wird durch die seitlichen Fuhrungsrader auf einfache Weise aufgefangen und der Lauf des Wanderreinigers stabilisiert.
Mit Hilfe von Sensoren, die mit einem die Geschwindigkeit des Wanderreinigers regelnden Steuerungssystem zusammen¬ arbeiten, ist ein automatisches Erkennen von Kurven und ihr Durchfahren mit reduzierter Geschwindigkeit möglich, so dass die auf Schlauche und Rohre wirkende Fliehkräfte reduziert und die Kurvenfahrt stabilisiert wird.
Weitere bevorzugte Ausfuhrungsformen sind Gegenstand weiterer abhangiger Ansprüche.
Anhand der Figuren 1 bis 3 wird im Folgender die Erfindung beispielhaft erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 in Draufsicht einen Abschnitt einer durch zwei nebeneinander angeordnete Schienen gebildeten Fahrbahn mit einem Wanderreiniger n drei verschiedenen Positionen auf dieser Fahrbahn, wobei vom Wanüerreimger jeweils nur ein dreieckformi- ges Traggestell seines Wagens und Radaufhan- gungsemheiten seiner Laufrader dargestellt sind;
Fig. 2 einen Schnitt durch die erste der beiden die
Fahrbahn bildenden Schienen mit einem durch einen Motor angetriebenen ersten Laufrad darauf; und
Fig.3 perspektivisch eine Radaufhangungsemheit die gegenüber dem Traggestell um eine rechtwinklig zur durch die Laufflachen der Schienen definierten Bewegungsflache angeordnete Drehachse drehbeweglich gelagert ist und einen mit einem In- duktionselement zusammenwirkenden Induktionssensor zur Kurvenerkennung aufweist.
Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer Fahrbahn 10 für einen textilen Wanderreiniger 12, die durch eine erste Schiene 14 und eine zweite Schiene 16 gebildet ist, welche sich nebeneinander angeordnet, oberhalb von Textilmaschinen (nicht abgebildet) erstrecken. Auf den Schienen 14, 16 ist in drei verschiedenen Positionen A, B, C ein dreieckiges Traggestell 18 eines Wagens eines Wanderreinigers 12 abgebildet, das an seinen Eckpunkten α, ß, γ auf j e einem Laufrad 1, 2, 3 abgestutzt ist. Die Laufrader 1, 2, 3 sind in Radaufhangungseinheiten 20 angeordnet und daher in Fig. 1 nicht explizit dargestellt. Wie die Eckpunkte α, ß, γ des Traggestells 18, sind auch die Laufrader 1, 2, 3 in ihren Radaufhangungseinheiten 20 im Dreieck zueinander angeordnet, so dass ein erstes Laufrad 1 auf der ersten Schiene 14 lauft und ein zweites Laufrad 2 und ein drittes Laufrad 3 auf der zweiten Schiene 16 hintereinander laufen .
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, laufen die Laufrader 1, 2, 3 auf Laufflachen 22 der Schienen 14, 16 wahrend an seitlichen Fuhrungsflachen 24 der Schienen 14, 16, die
rechtwinklig zu den Laufflachen 22 angeordnet sind, freilaufende Fuhrungsrader 26 angreifen, um z.B. ein durch einen einseitigen Antrieb auftretende Moment aufzunehemen und den Lauf des Wanderreinigers 12 zu stabilisieren und um zu verhindern, dass die Laufräder 1, 2, 3 während der Fahrt von den Laufflächen 22 der Schienen 14, 16 abkommen. Jede Radaufhängungseinheit 20 weist vier solcher Führungsräder 26 auf, von denen in Bewegungsrichtung Z je zwei Führungsräder 26 vor und hinter dem Laufrad 1, 2, 3, an den einander gegenüberliegenden Fuhrungsflachen 24 der Schienen 14, 16 angreifend angeordnet sind.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist das Traggestell 18 des Wagens des Wanderreinigers 12 jeweils um eine zur durch die Laufflächen 22 der Schienen 14, 16 definierten Bewegungsfläche annähernd rechtwinklig verlaufende Drehachse 28 auf den Radaufhängungseinheiten 20 des zweiten und dritten Laufrades 2, 3 drehbeweglich abgestutzt. Die Drehbewglichkeit wird durch ein Drehorgan 29, z.B. in Form eines Kugellagers, zwischen Traggestell 18 und Radaufhangungseinheit 20 ermöglicht, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Mit der Radaufhangungseinheit 20 des ersten Laufrades 1 dagegen ist das Traggestell 18 ohne die Möglichkeit der Verdrehbarkeit verbunden. Diese Konstruktion ermöglicht eine sehr gute Kraftübertragung zwischen dem ersten Laufrad 1 auf der ersten Schiene 14 und dem zweiten und dritten Laufrad 2, 3 auf der zweiten Schiene 16 und erhöht die Stabilität bei Kurvenfahrten. Die gute Kraftübertragung ist besonders wichtig, wenn der Antrieb, wie in diesem Beispiel, nur auf einer Schiene erfolgt. Ein solcher Antrieb hat den Vorteil, dass kein Differential notig ist. In diesem Beispiel ist, wie in Fig. 2 dargestellt, das erste Laufrad 1 über ein Getriebe 30 durch einen Motor 32 angetrieben. Wie sich in
Kurvernfahrten das Traggestell 18 gegen die Radauf- hangungsemheiten 20 des zweiten und dritten Laufrades 2, 3 verdreht ist gut im Vergleich der einzelnen in Fig. 1 dargestellten Positionen A Geradeausfahrt, B Rechtskurve, C Linkskurve zu erkennen. Statt der drehfixen Verbindung zwischen dem Traggestell 18 und der Raαaufhangungseinheit 20 des ersten Laufrades 1 ist jedoch auch eine drehbewegliche Verbindung wie bei dem zweiten und dritten Laufrad 2, 3 denkbar.
Um den sich wahrend der Kurvenfahrten ändernden Abstand des Laufrades 1 zur zweiten Schiene 16 kompensieren zu können, ist die Radaufhangungseinheit 20 des ersten Laufrades 1 mit Hilfe einer Verschiebungseinrichtung 34 in Richtung Q quer zur Bewegungsrichtung Z des Wagens 36 verschiebbar, wie dies in Fig. 1 durch die Pfeile Q angedeutet ist. In Fig. 2 ist die Verschiebungseinrichtung 34 naher dargestellt. Sie weist eine am Traggestell 18 des Wagens 36 des Wanderreinigers 12 befestigte Führungsschiene 38 und einen auf der Führungsschiene 38 in Richtung Q hm und her bewegbaren Schlitten 40 auf, an dem die Radaufhangungseinheit 20 des Laufrades 1 befestigt ist. In diesem Beispiel ist die Führungsschiene 38 durch angeschraubte Schienenbocke 35 mit dem Traggestell 18 verbunden, es sind aber auch andere Verbindungen beispielsweise mit Bolzen, Nieten oder Schweissung denkbar. Um eine möglichst gute Übertragung des Antriebsmomentes auf das erste Laufrad 1 zu erhalten, sind auch der Antriebsmotor 32 und das GetrieDe 30 fest mit der Radaufhangungsemheit 20 des ersten Laufrades 1 verbunden und zusammen mit dieser und mit Hilfe das Verschiebungseinrichtung 34 in Richtung Q verschiebbar.
Durch die grosse Spurweite können aucn der Ventilatormotor und der Ventilator auf dem Wagen 36 des Wanderreinigers 12 derart z.B. zwischen den Laufradern 1, 2, 3 angeordnet werden, dass sich ein tiefer Schwerpunkt ergibt und wenigstens annähernd die Hälfte des gesamten Gewichts des Wanderreinigers 12 auf dem ersten Laufrad 1 liegt, so dass sich eine sehr gute Übertragung des Antriebsmomentes ergibt .
Um die Stabilität wahrend der Kurvenfahrten zu erhohen sollten die auf Rohre und Schlauche des Wanαerreimgers 12 einwirkenden Fliehkräfte gemindert werden. Eine automatische Kurvenerkennung, die mit einem Steuerungssystem zur Geschwindigkeitsregelung zusammenarbeitet, sorgen für ein Durchfahren der Kurven mit reduzierter Geschwindigkeit und somit für eine geringere Fliehkraft und eine höhere Stabilität.
In Fig. 3 ist Beispielhaft ein mit einem Gegenelement 41 zusammenwirkender Sensor 42 dargestellt. Als Sensor 42 zur Kurvenerkennung ist ein Induktionssensor 43 mit einer Signalableitung 44 zu einem Steuerungssystem, das nicht abgebildet ist, und als Gegenelement 41 ein Induktions- element 46 gezeigt. Der Induktionssensor 43 ist trag- gestellfest angeordnet und liegt dem als Schlitzplatte 45 ausgebildeten Induktionselement 46 gegenüber, das zusammen mit der Radaufhangungseinheit 20 gegen den Induktionssensor 43 um die Drehachse 28 verdrehbar ist. Wahrend der Geradeausfahrt liegt der Induktionssensor 43 einem Schlitz 48 der Schlitzplatte 45, 46 gegenüber und es wird kein Signal im Induktionssensor 43 induziert. Wahrend einer Kurvenfahrt wird die Radaufhangungseinheit 20 gegenüber den traggestellfesten Induktionssensor 43 verdreht und eine Zunge 49 der Schlitzplatte 45 wird in αen Bereich αes
Induktionssensors 43 bewegt, so dass ein Signal induziert wird. Dieses Signal wird über die Signalableitung 44 vom Sensor 42, 43 an das Steuerungssystem weitergeleitet und die Geschwindigkeit reduziert, so dass die Kurven langsam durchfahren werden. Nach Durchfahren der Kurven, wenn sich der Induktionssensor 43 wieder über dem Schlitz 48 befindet, wird die Geschwindigkeit wieder erhöht.
Im gezeigten Beispiel sind Sensoren 42, 43 und Gegenelemente 41, 45, 46 zu automatischen Kurvenerkennung über dem zweiten und dritten Laufrad 2, 3 angeordnet. Bei Geradeausfahrt befinden sich die Sensoren 42, 43 der beiden Laufrader 2, 3 über den Schlitzen 48, wahrend sich bei einer Kurvenfahrt wenigstens ein Sensor über einer Zunge 49 der Schlitzplatte 45 befindet und ein Signal induziert wird, was bereits zu einer Geschwindigkeitsreduktion durch das Steuerungssystem fuhrt.
Als Induktionselement 46 ist auch eine dem Induktionssensor 43 gegenüberliegende zungenartige Platte denkbar, so dass sich der Induktionssensor 43 nur bei Geradeausfahrt über der Platte befindet und wahrend der Kurvenfahrt dem Sensor 42, 43 kein Gegenelement 41, 46 gegenüberliegt. Auch kann umgekehrt zur Darstellung in Fig. 3 der Sensor an der Radaufhangungseinheit 20 befestigt sein und das Gegenelement 41, 46 traggestellfest dem Sensor 42, 43 gegenüber. Ausserdem sind statt des Induktionssensors 43 auch optische Sensoren 42 oder ahnliches denkbar. Als Gegenelemente 41 sind aucn Elemente denkbar, die an den Schienen 14, 16 befestigt sind.