Spaltabdeckanordnung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Spaltabdeckanordnung, bestehend aus wenigstens
- zwei aneinanderstoßenden Bauteilen, die an ihren Stoßstellen durch einen Grundspalt, der zumeist größer als 0 mm ist, voneinander getrennt sind, wobei wiederum wenigstens ein Bauteil bewegbar ist, und zwar unter Bildung eines Spaltes, der gegenüber dem Grundspalt vergrößert ist, wobei ferner wenigstens ein flexibles und strangförmig verlaufendes Spaltabdeckprofil, das an den beiden Bauteilen befestigt ist, den Spalt abdeckt;
- wobei insbesondere die Bauteile ein Türrahmen und/oder eine Wand sowie eine um einen Drehpunkt drehbar gelagerte Tür sind, und zwar unter Bildung eines vergrößerbaren Türspaltes, wobei wenigstens der dem Drehpunkt am weitesten entfernte Türspaltbereich mit einem flexiblen und strangförmig verlaufenden Spaltabdeckprofil abgedeckt ist; wobei ferner
- wenigstens ein Spaltabdeckprofil bzw. das dem Drehpunkt einer Tür am weitesten entfernte Spaltabdeckprofil unter Bezug auf den Grundspalt ein Profilkörper mit im wesentlichen schlauchförmiger Querschnittsgestalt ist, umfassend ein Stirnteil, zwei Seitenteile sowie zwei Haltefüße, wobei die beiden Seitenteile in ein Schlaufensystem übergehen, das sich in das Innere des Profilkörpers erstreckt, wobei wiederum das Schlaufensystem an der Austrittsstelle des Profilkörpers in die beiden Haltefüße übergeht, die jeweils mittels eines zusätzlichen Halteelementes an den Bauteilen befestigt sind (DE-U-94 19 082).
Bewegliche Spalten mit großen Spaltunterschieden offenbaren erhebliche Unfallrisiken. Besonders erwähnt werden müssen hier die Türspalten in Kindergärten, Schulen und
überall dort, wo Kinder spielen. Hier kommt es immer wieder zu gefährlichen Quetschverletzungen. Aus diesem Grunde wurde bereits vorgeschlagen, derartige Türspalten mit Profilen, die einen ziehamonikaähnlichen Profilquerschnitt besitzen, abzudecken. Derartige Profile waren jedoch häufig bereits nach kurzer Nutzungsdauer verschlissen, da sie den zum Teil extremen Spaltsituationen nicht gewachsen waren. Das gleiche Problem trat auch bei dem Spaltabdeckprofil gemäß DE-U-94 19 082 auf.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, für eine gattungsgemäße Spaltabdeckanordnung ein Spaltabdeckprofil bereitzustellen, das bei den unterschiedlichsten Raum- und Spaltsituationen einen wirksamen Schutz, insbesondere Fingerschutz, gewährleistet, wobei mit der Profilgeometrie eine längere Haltbarkeit und geringere Rückstellkraft verbunden sein muß.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Kennzeichen des Patentanspruches 1 durch eine Spaltabdeckanordnung, bei der
- das Schlaufensystem bei einer im wesentlichen spiegelsymmetrischen Querschnittsgestalt - bezogen auf die in Strangrichtung verlaufende Profilmittelebene - derart gestaltet ist, daß die beiden Seitenteile jeweils in eine erste Schlaufe übergehen, die wiederum am Haltefuß bzw. am Halteelement vorbeilaufend sich in das Innere des Profilkörpers erstreckt und dann in eine zweite Schlaufe übergeht, die in entgegengesetzter Richtung zur ersten Schlaufe an der Innenseite des Stirnteiles vorbeilaufend in einen zumeist bogenförmigen Auslaufteil mündet, der schließlich an der Austrittsstelle des Profilkörpers in den Haltefuß übergeht.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Spaltabdeckanordnung sind in den Patentansprüchen 2 bis 16 genannt.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Profilquerschnitt des erfindungsgemäßen Spaltabdeckprofiles;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer Spaltabdeckanordnung im Eckbereich eines Rahmens bei geschlossener Tür;
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Spaltabdeckanordnung bei geschlossener Tür;
Fig. 4 eine Spaltabdeckanordnung gemäß Fig. 3 bei geöffneter Tür;
Fig. 5 einen Profilquerschnitt des Spaltabdeckprofiles im kritischen Bereich.
In Verbindung mit diesen Figuren gilt folgende Bezugsziffernliste:
I Spaltabdeckanordnung
II Spaltabdeckanordnung
1 Spaltabdeckprofil
2 Stirnteil
3 Hohlraum innerhalb des Stirnteiles
4 Seitenteil
5 Schlaufensystem 5' erste Schlaufe 5" zweite Schlaufe
5'" bogenförmiger Auslaufteil
6 Austrittsstelle
7 Haltefuß
8 flanschförmige Aufweitung
9 Vertiefung
10 Eckbereich von Rahmen und Wand
11 Türrahmen
12 Wand
14 Halteelement
15 Klemmleiste
16 Schraube
17 Spaltabdeckprofil
18 Türrahmen
19 Tür
20 Tür- bzw. Rahmenführung
S0 Türspalt / Grundspalt (bei geschlossener Tür)
ST Türspalt (bei geöffneter Tür)
A Türspaltbereich
B Türspaltbereich
D Drehpunkt der Tür
X Profilmittelebene
Nach Fig. 1 ist das erfindungsgemäße flexible Spaltabdeckprofil 1 ein Profilkörper mit im wesentlichen schlauchförmiger Querschnittsgestalt, umfassend ein Stirnteil 2, zwei Seitenteile 4 sowie zwei Haltefüße 7, wobei die beiden Seitenteile in ein Schlaufensystem 5 übergehen, das sich in das Innere des Profilkörpers erstreckt, wobei wiederum das Schlaufensystem an der Austrittsstelle 6 des Profilkörpers in die beiden Haltefüße übergeht. Das Schlaufensystem 5 ist dabei bei einer im wesentlichen spiegelsymmetrischen Querschnittsgestalt - bezogen auf die in Strangrichtung verlaufende Profilmittelebene X - derart gestaltet, daß die beiden Seitenteile 4 jeweils in eine erste Schlaufe 5' übergehen, die wiederum am Haltefuß 7 vorbeilaufend sich in das Innere des Profilkörpers erstreckt und dann in eine zweite Schlaufe 5" übergeht, die in entgegengesetzter Richtung zur ersten Schlaufe an der Innenseite des Stirnteiles 2 vorbeilaufend in einen bogenförmigen Auslaufteil 5'" mündet, der schließlich an der Austrittsstelle 6 des Profilkörpers in den Haltefuß übergeht. Durch die besondere Art dieser Schlaufenanordnung ist es möglich, auf relativ kleinem Raum relativ große Schlaufen zu bilden. Dadurch reduzieren sich die inneren Spannungen und die Rückstellkräfte, die ein Zurückschlagen der Tür verhindern (Fig. 4). Ferner weist der Stirnteil 2 bei einer im wesentlichen spiegelsymmetrischen Querschnittsgestalt - ebenfalls bezogen auf die Profilmittelebene X - im Vergleich zu den übrigen Teilen eine Aufdickung auf, wobei innerhalb dieser Aufdickung ein strangförmig verlaufender
Hohlraum 3 vorhanden ist. Die Haltefüße 7 besitzen zudem an ihren Enden eine flanschförmige Aufweitung 8, und zwar jeweils unter Bildung einer strangförmig verlaufenden Vertiefung 9 für die Aufnahme eines Halteelementes, das in Verbindung mit der Fig. 2 noch näher beschrieben wird.
Das Spaltabdeckprofil 1 besteht aus einem elastomerem Werkstoff, insbesondere aus EPDM, aus einem thermoplastischen Elastomeren, hier insbesondere aus TPE-V oder TPE-U, oder aus einem thermoplastischen Werkstoff, hier insbesondere aus PVC. Unter TPE-V fallen thermoplastische Olefine mit vernetzter Elastomerphase. Ein TPE-U ist dagegen ein Polyurethan-Block-Copolymer. Mit diesen Werkstoffen ist auch eine Farbgestaltung des Spaltabdeckprofiles möglich.
Bei besonderen Anwendungsfällen ist es von Vorteil, wenn das Spaltabdeckprofil 1 aus einem polymeren Werkstoff besteht, der schwerentflammbar, beständig gegenüber Ozon und UV sowie bei einem Einsatzbereich von -40°C bis 130°C dauerelastisch ist.
Das Spaltabdeckprofil 1 besteht zumeist in Form eines Extrudates aus einem einheitlichen Werkstoff. Auch ein Coextrudat, bei dem die Haltefüße 7 aus einem härteren Werkstoff bestehen als die übrigen Teile des Spaltabdeckprofiles, ist verwendbar.
Außerdem ist es von Vorteil, ein Spaltabdeckprofil 1 zu verwenden, das bereits bei der Herstellung durch Extrusion mit dem erfindungsgemäßen Schlaufensystem versehen ist.
Fig. 2 zeigt nun eine häufig anzutreffende Spaltabdeckanordnung I. Zwischen der geschlossenen Tür 13 und dem Rahmen 11 , der mit der Wand 12 einen Eckbereich 10 bildet, befindet sich der Türspalt S0 (Grundspalt). Das erfindungsgemäße Spaltabdeckprofil 1, das den dem Drehpunkt D am weitesten entfernte Türspaltbereich abdeckt, ist dabei an der Wand 12 einerseits und an der Tür 13 anderseits befestigt. Die Haltefüße 7 werden hier jeweils mittels eines Halteelementes 14 in Form von Klemmleisten 15 aus Metall, Kunststoff oder Holz unter Verwendung von Schrauben 16 oder mittels Kiebung an den entsprechenden Bauteilen befestigt. Der insgesamt
schlanke Profilaufbau und die relativ eng zusammenstehenden Haltefüße 7 begünstigen durch den geringen Platzbedarf eine einfache Montage in dem Eckbereich.
Der dem Drehpunkt D am nächsten liegende Türspaltbereich ist mit einem handelsüblichen Profilkörper 17 abgedeckt, der aus den gleichen Werkstoffen bestehen kann wie das erfindungsgemäße Spaltabdeckprofil 1 , und zwar unter Ausnutzung des gleichen Befestigungsprinzipes.
Fig. 3 zeigt nun eine weitere häufig anzutreffende Spaltabdeckanordnung II außerhalb des Eckbereiches eines Raumes. Zwischen der geschlossenen Tür 19 und dem Rahmen 18 befindet sich der Türspalt S0 (Grundspalt), der von beiden Seiten durch einen Profikörper abgedeckt ist. Dabei ist auch hier das erfindungsgemäße Spaltabdeckprofil 1 dem Drehpunkt D am weitesten entfernt. Bedingt durch die Türbzw. Rahmenführung 20 steht das Schlaufensystem 5 im Bereich der Austrittsöffnung 6 bereits nicht mehr in Kontakt zueinander, im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2.
Ausgehend von der gleichen Spaltabdeckanordnung II gemäß Fig. 3 zeigt Fig. 4 die Tür 19 im geöffneten Zustand, und zwar unter Bildung eines größer gewordenen Türspaltes S,. Innerhalb des Türspaltbereiches A mit dem größten Spaltabstand wirkt nun das Schlaufensystem 5 des Spaltabdeckprofiles 1 optimal unter Anpassung an die Spaltsituation. Dabei hat sich die Profilgeometrie geändert, und zwar unter Bildung einer nun im wesentlichen wellenförmigen Querschnittsgestalt. Die spezielle Konstruktion der Stirnseite 2 mit dem integrierten Hohlraum 3, die sich bei geöffneter Tür etwa in der Mitte des Türspaltes S« befindet, erschwert ein Eindrücken in den Türspalt. Daraus resultiert ein erhöhter Klemmschutz. Da das Spaltabdeckprofil 1 bei horizontaler Belastung leicht verformbar ist, kann zudem ein Stauchen des Profils den Schließvorgang nicht behindern.
Da innerhalb des Türspaltbereiches B nicht die extreme Spaltsituation gegeben ist, kann man hier mit einem handelsüblichen Profilkörper 17 ohne Schlaufensystem
auskommen. Bei extremen Spaltsituationen ist es allerdings vorteilhaft, auch innerhalb des Türspaltbereiches B das erfindungsgemäße Spaltabdeckprofil 1 einzusetzen.
Fig. 5 zeigt nun die Profilgeometrie des Spaltabdeckprofiles 1 im kritischen Bereich bei einem Spalt S, von etwa 2 bis 5 cm. Das Schlaufensystem 5 ist dabei so angeordnet, daß eine Wandverstärkung des Spaltabdeckprofiles eintritt. Die Wandverstärkung wird dadurch hervorgerufen, daß das Schlaufensystem hier eng am Seitenteil 4 (Fig. 1) anliegt. Die Gestalt des Stirnteiles 2 mit seinem Hohlraum 3 kommt in diesem Zusammenhang besonders wirksam zum Tragen. Auf diese Weise wird ein zusätzlicher Klemmschutz im kritischen Spaltbereich erwirkt, da das Spaltabdeckprofil nicht in den Spalt eingedrückt wird.
Auch wenn der schwerpunktmäßige Einsatzzweck des erfindungsgemäßen Spaltabdeckprofiles 1 in der schützenden Überbrückung von Türspalten als Fingerschutz zu sehen ist, so ist dieses Konzept auch für technische Spaltabdeckungen, beispielsweise bei Rauchschutzklappen, Ladeluken sowie überall dort, wo Kältebrücken, Lichteinflüsse und Korrosion zu verhindern sind, umsetzbar.