Beschreibung
Tastschnittverfahren sowie Anordnung zur Kenngroßenbestimmung einer Oberfläche eines Prüflings nach dem Tastschnittverfahren
Die Erfindung bezieht sich auf ein Tastschnittverfahren zur Kenngroßenbestimmung einer Oberfläche eines Prüflings, insbesondere zur Bestimmung der Welligkeit und/oder Rautiefe und/oder Glättungstiefe der Oberfläche, mit einem auf der Oberfläche sich abstützenden Tastelement eines eine Tasterverlängerung umfassenden Tasters. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Anordnung zur Kenngroßenbestimmung einer Oberfläche eines Prüflings nach dem Tastschnittverfahren, insbesondere zur Bestimmung der Welligkeit und oder Rautiefe und/oder Glättungstiefe der Oberfläche, umfassend ein auf der Oberfläche abstützbares Tastelement eines eine Tasterverlängerung umfassenden Tasters.
Die Oberflächenprüfung dient zur Beurteilung der Begrenzungsfläche eines Körpers. Hierzu sind Tastschnittgeräte bekannt, mit denen mittels z. B. einer Saphir-, Diamantoder auch einfacher Stahlspitze die Oberfläche abgetastet wird, die mit gewünschter Geschwindigkeit gleichmäßig relativ über die zu prüfende Oberfläche gezogen wird. Die Oberfläche wird sodann auf Grund der Auslenkung der Nadel senkrecht zur Oberfläche beurteilt. Diese Auslenkungen können z. B. mit einem empfindlichen mechanischen Feinzeiger gemessen werden. Bei den meistgebräuchlichen Tastschnittgeräten werden die Nadelauslenkungen in ein elektrisches Signal umgeformt, verstärkt und als Ober-
flächenkennwert angezeigt oder von einem Schnellschreiber registriert. Bei einem mechanisch optischen Tastschnittgerät wird an der Oberfläche eine oszillierende Nadel entlanggeführt, die mit einem Spiegel in Verbindung steht. Durch diesen Spiegel wird eine Lichtmarke aus- und auf lichtempfindliches Material abgelenkt.
Mit den vorbekannten Verfahren erfolgt eine indirekte Messung der Oberflächenkenngrößen, wobei insbesondere bei mechanischen und elektrischen Verstärkungsgeräten relativ hohe Antastkräfte erforderlich sind. Hierdurch bedingt können kleine Tastspitzen nicht zur Anwendung gelangen, da diese andernfalls zerstört würden. Gelangen kleine Tastspitzen dennoch zur Anwendung, so ist auf Grund der erforderlichen Antastkraft bei harten Oberflächen ein Verschleiß des Antastelementes mit der Folge gegeben, dass eine hohe Messungenauigkeit gegeben ist. Auf Grund der relativ hohen Antastkraft ist es auch nicht möglich, empfindliche Oberflächen zu messen, da andernfalls die Gefahr einer Zerstörung dieser erfolgen würde. Ähnliche Nachteile ergeben sich bei dem in der Praxis nicht zur Anwendung gelangenden optischen Messverfahren auf Grund der notwendigen oszillierenden Bewegung der Nadel. Daher sind die vorbekannten Verfahren nur bedingt geeignet, sehr kleine Objektgeometrien wie z. B. Bohrungen auszumessen.
Auch sind berührungslose Verfahren bekannt, wie z. B. das Lichtschnittverfahren nach Schmaltz. Hierbei wird ein dünnes scharf begrenztes Lichtband auf eine zu prüfende Oberfläche gestrahlt und sodann als Profilkurve durch ein Mikroskop betrachtet.
Um technische Oberflächen kleiner flächiger Erstreckungen zu vermessen, wird die Raster-Kraftmikroskopie angewandt. Dabei wird eine sehr feine Spitze nicht unbedingt berührend über eine Probenoberfläche geführt. Die Tastspitze ist an einem Blattfederchen befestigt, dessen spitzenabgewandte Fläche von einem Laserlicht beaufschlagt wird, welches zur Erfassung der Bewegung der Feder mittels eines PSD-Sensors erfasst wird (Technica 5/96, Seiten 13 bis 20). Innenflächen von kleinen Bohrungen oder aber Hinterschneidungen sind nicht oder nur mit erheblichem Aufwand messbar.
Zur Bestimmung von Geometrien von Gegenständen wie in diesen vorhandene Bohrungen können Koordinatenmessmaschinen benutzt werden, bei denen nach dem DE 297 10 242 Ul ein von einem biegeelastischem Schaft ausgehendes Antastelement unmittelbar mit dem zu messenden Körper in Berührung gelangt, um das Antastelement selbst oder eine diese unmittelbar zugeordnete Zielmarke mittels eines Photogrammetriesy- stems zu erfassen.
In der Zeitschrift VDI-Z 131 (1989) Nr. 11, Seiten 12 bis 16, wird ein Koordinaten- messgerät beschrieben, bei der die Geometrien eines Körpers sowohl optisch als auch mit taktilen Sensoren rein mechanisch bestimmt werden.
Bei einem zur Ermittlung geometrischer Bearbeitungsdaten an zu vermessenden Formen bekannten Messsystem nach der DE 40 02 043 C2 wird eine Glasfaser entlang einer auszumessenden Form von Hand bewegt, wobei die Glasfaser einen Leuchtvektor bildet, der optisch erfasst wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, ein Verfahren und eine Anordnung der eingangs genannten Art, die dem mechanischen Messprinzip folgen, derart weiterzubilden, dass Messungen mit geringsten Antastkräften von z. B. 1 μN und weniger durchgeführt werden können, wobei bei hoher Messgenauigkeit auch sehr kleine Oberflächenkenngrößen ausgemessen werden sollen.
Erfindungsgemäß wird das Problem verfahrensmäßig dadurch gelöst, dass als Tasterverlängerung ein biegeelastischer Schaft verwendet wird und dass die Position des Tastelementes unmittelbar oder eine Position zumindest einer dem Tastelement unmittelbar zugeordneten von dem biegeelastischen Schaft ausgehenden Zielmarke mit einem optischen Sensor erfasst und unter Berücksichtigung der Relativbewegung zwischen dem Prüfling und dem Tastelement sowie durch die Berührung des Objekts bedingte Auslenkung des Tastelementes die Oberflächenmessgröße ermittelt wird.
Erfindungsgemäß benutzt man ein optisches Verfahren unter Verwendung eines optischen Sensors, über den die Position des auf der Oberfläche abgestützten Tastelementes unmittelbar oder einer dem Tastmittel eindeutig zugeordneten Zielmarke bestimmt wird. Dabei wird insbesondere die Position des Tastelementes und/oder der zumindest einen Zielmarke mittels reflektierenden und/oder von dem Tastelement bzw. der Zielmarke abstrahlender Strahlung bestimmt.
Erfindungsgemäß wird die durch Berührung des Objekts bedingte Auslenkung des Tastelementes optisch bestimmt, um den Verlauf der Oberfläche zu messen. Dabei kann die Auslenkung des Tastelementes durch Verschiebung des Bildes auf einem Sensorfeld eines elektronischen Bildverarbeitungssystems wie elektronischer Kamera erfasst werden. Auch besteht die Möglichkeit, die Auslenkung des Tastelementes durch Auswerten einer Kontrastfunktion des Bildes mittels eines elektronischen Bildverarbeitungssystems zu bestimmen. Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Auslenkung besteht darin, diese aus einer Größenänderung des Bildes einer Zielmarke zu bestimmen, aus dem der strahlenoptische Zusammenhang zwischen Objektabstand und Vergrößerung resultiert. Auch kann die Auslenkung des Tastelementes durch scheinbare Größenänderung einer Zielmarke ermittelt werden, die aus dem Kontrastverlust durch Defokussierung resultiert. Alternativ kann die Position des Tastelementes bzw. der zumindest einen diesem zugeordneten Zielmarke mittels eines Photogramme- triesystems bestimmt werden. Bei Vorhandensein mehrerer Zielmarken kann deren Position optisch erfasst und sodann die Position des Tastelementes berechnet werden, da zwischen diesen und den Zielmarken eine eindeutige feste Beziehung besteht.
Eine Anordnung zur Kenngroßenbestimmung nach dem Tastschnittverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Tasterverlängerung zumindest abschnittsweise als ein biegeelastischer Schaft ausgebildet ist und dass die Anordnung das von der Tasterverlängerung ausgehende Tastelement und/oder zumindest eine dem Tastelement unmittelbar zugeordnete und von der Tasterverlängerung ausgehende Zielmarke erfassenden optischen Sensor umfasst, der mit dem Tastelement als Einheit relativ zu der zu
messenden Oberfläche verstellbar ist. Dabei sollten das Tastelement und/oder die Zielmarke vorzugsweise als eine Strahlung räumlich abstrahlender oder reflektierender Körper wie Kugel oder Zylinder ausgebildet sein.
Das Tastelement kann mit der Tasterverlängerung wie Schaft durch Kleben, Schweißen oder sonstige geeignete Verbindungsarten erfolgen. Auch kann das Tastelement und/- oder die Zielmarke ein Abschnitt der Tasterverlängerung selbst sein. Insbesondere ist die Tasterverlängerung bzw. der Schaft als Lichtleiter ausgebildet oder umfasst einen solchen, um über diesen dem Tastelement bzw. der Zielmarke das erforderliche Licht zuzuführen.
Der Schaft kann endseitig als Taster ausgebildet sein oder einen solchen umfassen. Insbesondere sollte das Tastelement und/oder die Zielmarke auswechselbar mit der Tasterverlängerung für den Schaft verbunden sein.
Erfindungsgemäß wird ein Tastschnittgerät vorgeschlagen, das insbesondere als Koor- dinatenmessgerät ausgebildet ist bzw. dessen prinzipiellen Aufbau aufweist, bzw. in einem Koordinatenmessgerät integriert ist, wobei das Tastschnittgerät die Vorteile optischer und mechanischer Verfahren kombiniert, ohne deren Nachteile zu übernehmen, wobei eine Verwendung insbesondere bei der mechanischen Messung sehr kleiner Strukturen und insbesondere empfindlicher Oberflächen möglich ist, da nur überaus geringe Antastkräfte von z. B. 1 μN und weniger bei kleiner Dimensionierung des Tastelementes selbst erforderlich sind, um mit hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit Oberflächenkenngrößen zu bestimmen.
Erfindungsgemäß wird ein Tast- oder Antastelement oder eine diesem zugeordnete Zielmarke durch einen Sensor wie elektronische Kamera in seiner bzw. ihrer Position bestimmt, nachdem ersteres in mechanischem Kontakt mit der Oberfläche eines zu messenden Prüflings gebracht wurde. Dadurch, dass entweder das Tastelement selbst oder die Zielmarke, die unmittelbar mit dem Tastelement verbunden ist, in der Position
vermessen wird, haben Verformungen eines den Taster aufnehmenden Schafts keinen Einfluss auf die Messsignale. Bei der Vermessung muss weder das elastische Verhalten des Schaftes berücksichtigt werden, noch können plastische Verformungen, Hysteresen und Drifterscheinungen der mechanischen Kopplung zwischen Tastelement und dem Sensor die Messgenauigkeit beeinflussen.
Zur Realisierung der erfindungsgemäßen Lehre ist es nicht erforderlich, dass ein aktives Licht abstrahlendes Tastelement oder eine sonstige aktive Zielmarke zum Einsatz gelangt. Besonderes hohe Genauigkeiten erreicht man mit lichtabstrahlenden Tastkugeln bzw. sonstigen lichtabstrahlenden Zielmarken an der Tasterverlängerung. Das Licht aus einer Lichtquelle wird dabei dem Tastelement wie -kugel oder sonstigen Zielmarken der Tasterverlängerung über z. B. eine Lichtleitfaser zugeführt, die selbst den Tasterschaft oder die Tasterverlängerung darstellen kann. Auch kann das Licht im Schaft oder in den Zielmarken erzeugt werden, in dem diese z. B. LEDs enthalten.
Insbesondere sollte das Tastelement eine scheibenförmige oder diskusförmige Geometrie aufweisen.
Der Grund für diese Konstruktionsweisen ist, dass elektronische Bildsysteme insbesondere zur Bestimmung mikroskopisch kleiner Strukturen eine hohe Lichtintensität benötigen. Wird dieses Licht dem Tastelement direkt gezielt zugeführt, reduziert sich die notwendige Lichtleistung erheblich und somit auch die Wärmebelastung des Objektes während der Messung.
Bei Verwendung von Kugeln als Tastelement ergibt sich ein ideal kontrastreiches und ideal kreisförmiges Bild der Tastkugel aus allen Blickrichtungen. Insbesondere gilt dies bei der Verwendung einer volumenstreuenden Kugel. Störungen durch Abbildungen von Strukturen des Objekts selbst werden vermieden, da das Objekt selbst nur in unmittelbarer Nähe der Tastkugel hell beleuchtet wird. Dabei wird jedoch das durch Spiegelung am Objekt entstehende Bild der Tastkugel praktisch immer weniger hell erscheinen als
die Tastkugel selbst. Somit sind Fehler problemlos zu korrigieren. Auch besteht die - Möglichkeit, die Zielmarke fluoreszierend auszuführen, so dass eingestrahltes und abgestrahltes Licht frequenzmäßig getrennt sind und sich somit ebenfalls die Zielmarken im Bild deutlicher von der Umgebung isolieren lassen. Gleiche Überlegungen gelten für das Tastelement selbst.
Es ist auch möglich, auf der Lichtleitfaser weitere beleuchtete Kugeln oder sonstige Zielmarken anzubringen, die Position dieser Zielmarken insbesondere photogrammetisch zu erfassen und die Position des Tastelementes sodann entsprechend zu berechnen. Kugeln stellen dabei vergleichsweise ideale, eindeutige Zielmarken dar. Eine gute Lichteinkopplung in die Kugeln erreicht man durch Störung der Lichtleitereigenschaften des Schafts, in dem man z. B. die durchbohrten volumenstreuenden Kugeln auf den Schaft, d. h. der Tasterverlängerung aufsteckt und mit diesem verklebt. Auch können die volumenstreuenden Kugeln seitlich am Schaft angeklebt sein, wobei auch eine Lichteinkopplung möglich ist, vorausgesetzt, der Schaft führt bis zu seiner Oberfläche Licht, weist also einen Mantel an der Klebestelle nicht auf.
Eine besonders hohe Genauigkeit wird erreicht, wenn die Tastelementposition als Funktion der Faserlage und Faserkrümmung (Zonen der Faser in einigem Abstand von dem Tastelement) experimentell erfasst (kalibriert) wird. Auch ist hier die Abmessung von entlang der Faser aufgebrachten Zielmarken anstelle der Abmessung der Faser selbst möglich. Die Trennung der Elemente Tastelement wie Tastkugel und Zielmarken verringert zusätzlich die Wahrscheinlichkeit einer Störung der Messung der Tastelementposition durch Reflexe der Zielmarke auf der Objektoberfläche.
Grundsätzlich kann die Beleuchtung des Tastelementes, der Zielmarken bzw. des Schafts nicht nur von innen durch den Schaft erfolgen, sondern auch durch geeignete Beleuchtungseinrichtungen von außen. Tastelement bzw. Zielmarke können als Retro- flektoren ausgebildet sein.
Insbesondere kann die Tasterverlängerung als Lichtleiter ausgebildet sein und einen - Durchmesser von z. B. 20 μm aufweisen. Der Durchmesser des Tastelementes wie Tastkugel sollte sodann bevorzugterweise 50 μm betragen.
Um die Bruchfestigkeit der Tasterverlängerung zu erhöhen, können bei der Verwendung von Lichtleitern als Material diese eine Oberflächenbeschichtung wie Teflon oder eine sonstige bruchhemmende Substanz aufweisen. Eine Ummantelung kann z. B. durch Sputtering erzeugt werden.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform einer Anordnung zur Durchführung eines Tastschnittverfahrens und
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer weiteren Anordnung zur Durchführung des Tastschnittverfahrens.
In den Figuren, in denen gleiche Elemente grundsätzlich mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, sind rein prinzipiell verschiedene Ausführungsformen von Anordnungen zur Kenngroßenbestimmung einer Oberfläche 10 eines Prüflings 12 nach dem Tastschnittverfahren dargestellt.
Um eine charakteristische Oberflächenkenngröße wie Rautiefe, Glättungstiefe, Mitten- rauwert. Welligkeit, Profiltraganteil und/oder Form des Körpers zu bestimmen, wird erfindungsgemäß die Oberfläche 10 mechanisch mittels eines Tastelementes 14 abgeta-
stet und die Position des Tastelementes 14 oder einer diesem zugeordneten Zielmarke - 16 mittels eines optischen Sensors 18 erfasst, um sodann aus der Position des Tastelementes 14 bzw. der Zielmarke 16 und der Relativbewegung zwischen dem Prüfling 12 und dem Tastelement 14 die gewünschte Oberflächenkenngröße ermittelt. Tastelement 14 und Zielmarke gehen von Tasterverlängerungen 22, 26 aus, die zusammen einen Taster bilden.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der Sensor 18 mit seiner optischen Achse 20 unmittelbar auf das Tastelement 14 ausgerichtet, wohingegen beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 eine Ausrichtung auf die Zielmarke 16 erfolgt.
Das Tastelement 14 ist im Ausführungsbeispiel am Ende der als Lichtleiter 22 ausgebildeten Tasterverlängerung angeordnet, der von einer vorzugsweise eine Lichtquelle aufweisenden Halterung 24 ausgeht. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Tastelement 14 selbstleuchtend z. B. mittels eines LED auszubilden oder von außen mit Licht zu beaufschlagen, so dass von dem Sensor 18 das reflektierte Licht zur Positionsbestimmung des Tastelementes 14 ausgewertet wird.
Erwähntermaßen wird beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 durch den Sensor 18 nicht das Tastelement 14 selbst, sondern die diesem unmittelbar zugeordnete Zielmarke 16, d. h. deren Position ausgewertet, wobei die Zielmarke 16 ebenfalls von der Tasterverlängerung wie Lichtleiter 26 ausgeht, die von der Halterung 24 aufgenommen ist.
Das Tastelement 14 bzw. die Zielmarke 16 werden für die durchzuführende Messung zur optischen Achse 20 und zur Fokalebene justiert. Nach der Justierung des Tastelementes 14 bzw. der Zielmarke 16 wird das entsprechende Element mittels des optischen Sensors 18 beobachtet. Auslenkungen auf Grund der Struktur der Oberfläche 10 des Prüflings 12 werden durch eine elektronische Bildverarbeitung ausgewertet.
Ist erwähntermaßen die zu der Halterung 24 führende Tasterverlängerung 22 bzw. 24
W 99/63299
PCT/EP99/0374S
10 vorzugsweise als Lichtleitfaser ausgebildet, so sind andere geeignete und aus dem Stand ~ der Technik bekannte Schafte gleichfalls zur Realisierung der Erfindung geeignet.
Bei der Verwendung einer Lichtleitfaser ergibt sich der Vorteil, dass durch diese selbst Licht zu dem Tastelement 14 bzw. der Zielmarke 16 geführt werden kann.
Im Ausführungsbeispiel weist das Tastelement 14 bzw. die Zielmarke 16 jeweils eine volumenmäßig abstrahlende Kugelform auf. Dabei kann das Tastelement 14 bzw. die Zielmarke 16 mit der Tasterverlängerung 22, 26 durch Kleben, Schweißen oder in sonstiger geeigneter Weise verbunden werden. Auch ist eine auswechselbare Verbindung über eine Kupplung möglich.
Bevorzugterweise sollte das Tastelement 14 jedoch eine Scheiben- oder Diskusform aufweisen.
Alternativ kann das Ende der Tasterverlängerung, also in den Ausführungsbeispielen der Lichtleitfasern 22, 26 als Tastelement ausgebildet sein. Hierzu wird vorzugsweise der jeweilige Endabschnitt endseitig entsprechend geformt.
Das Tastelement 14 bzw. die Zielmarke 16 können aus verschiedenen Materialien wie Keramik, Rubin oder Glas bestehen. Ferner kann die optische Qualität der entsprechenden Elemente durch Beschichtungen mit streuenden oder reflektierenden Schichten verbessert werden. Die Verwendung von Fluoreszenzmaterial ist gleichfalls möglich.
Der Durchmesser der Tasterverlängerung 22, 26 beträgt vorzugsweise weniger als 100 μm, insbesondere in etwa 20 μm. Das Tastelement 14 bzw. die Zielmarke 16 weist einen größeren Durchmesser auf, vorzugsweise einen zwischen 1,5- bis 3-fach größeren Durchmesser im Vergleich zu dem der Tasterverlängerung 22, 26.
Das Bild des Tastelementes 14 oder der diesem zugeordneten Zielmarke 16 kann z. B.
auf einem CCD-Feld des optischen Sensors 18 abgebildet werden. Die Verschiebung des Lichtfleckes im CCD-Feld kann mit Subpixelgenauigkeit gemessen werden. Folglich sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren reproduzierbare Messungen mit einer Genauigkeit im μm-Bereich möglich, wobei nur Antastkräfte erforderlich sind, die im Bereich von 1 μN und weniger liegen können.
Der Körper 12 kann auf einem Messtisch eines Koordinatenmessgeräts angeordnet sein, zu dem in CNC-Technik Taster mit Halterung 24 und optischer Sensor 18 ausrichtbar sind.