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Vorrichtung zur Aufbewahrung einer flüssigen medizinischen Substanz
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbewahrung einer flüssigen medizinischen Substanz, bei der es sich insbesondere um eine Komponente eines Mehrkomponenten- Gewebeklebstoffs handelt. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Befüllen eines Applikators für eine medizinische Mehrkomponenten-Substanz, insbesondere für einen Mehrkomponenten-Gewebeklebstoff, mit den einzelnen Komponenten der medizinischen Substanz bzw. des Gewebeklebstoffs unter Verwendung der zuvor erwähnten Vorrichtung.
Aus EP-B-0 037 393, EP-B-0 210 160, US-A-4 874 368, US-A-4 978 336, DE-A-42 23 356, EP-B-0 315 222, WO-A-96/19940 und WO-A-95/31137 sind Applikatoren bzw. Auftragvorrichtung für Zweikomponenten-Gewebeklebstoffe bekannt, die zwei im wesentlichen spritzenkörperförmige Vorratsbehältnisse aufweisen, die mit den Anschlußenden einer Ausgabevorrichtung verbunden sind, welche ihrerseits ein Ausgabeende zum Ausgeben der einzelnen Komponenten aufweist. Die Vorbereitung eines derartigen Applikators für den Einsatz beispielsweise im Operationssaal ist relativ aufwendig und bedarf einer gewissen Übung. So muß zunächst jede Komponente des Gewebeklebstoffs in die einzelnen Vorratsbehältnisse eingebracht werden. Die einzelnen Komponenten befinden sich zumeist in Glasgefäßen in Ampullenform, deren Öffnungen durch einen Verschlußkörper (Septum o.dgl.) verschlossen sind. Mit Hilfe einer Punktionsnadel, die auf das vordere Ende eines Vorrats- behältnisses aufgesteckt ist, wird der Verschlußkörper durchstochen, um dann seinen Inhalt in das Vorratsbehältnis hineinzusaugen. Anschließend muß das Vorrats-
behältnis von der Punktionsnadel getrennt und mit der Ausgabevorrichtung verbunden werden. Die Vorbereitung des Applikators erfordert also eine Vielzahl von Einzelschritten, wobei noch erschwerend hinzukommt, daß die den Applikator beim Befüllen haltende Person unter sterilen Bedingungen arbeitet, während die Gefäße für die einzelnen Komponenten außen zumeist nicht steril sind und deshalb nicht von dieser Person gehalten werden dürfen. Daher werden diese Gefäße von einer zweiten Person festgehalten, die die Gefäße derart positioniert, .daß die den Applikator haltende Person zum Befüllen der Vorratsbehältnisse mit den Punktionsnadeln in den Verschlußkörper einstechen kann. Hierbei ist auch das Verletzungsrisiko für die das Gefäß haltende Person nicht zu unterschätzen.
Im Stand der Technik sind ferner Drei-Wege-Ventile mit drei Anschlüssen bekannt, die ein Umschaltelement zum Steuern der Fluidverbindung aufweisen. Das Umschaltelement ist dabei zwischen einer ersten Position, in der der erste Anschluß mit dem zweiten Anschluß in Fluidverbindung steht und der dritte Anschluß gesperrt ist, und einer zweiten Position bewegbar, in der der erste Anschluß mit dem dritten Anschluß unter Sperrung des zweiten Anschlusses in Fluidverbindung steht. Ein speziell für die Anwendung von Aufnahmegefäßen für medizinische Substanzen mit durchstechbarem Verschlußkörper in der Öffnung ausgebildetes Drei-Wege-Ventil ist aus WO-A-96/29113 bekannt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, das aus WO-A- 96/29113 bekannte Drei-Wege-Ventil zwischen die Vorratsbehältnisse und die Ausgabevorrichtung eines Mehrkomponenten-Gewebeklebstoff-Applikators zu schalten. Ein derartiger Applikator läßt sich wesentlich einfacher befüllen, da beim Befüllungs organg die mechanische Verbindung zwischen der Ausgabevorrichtung und den Vorratsbehältnissen nicht aufgehoben ist, sich der Applikator also bereits vor dem
Befüllen bis auf die Umschaltung der Drei-Wege-Ventile in einem Zustand befindet, den er auch zum Applizieren des Gewebeklebstoffs einnimmt. Allerdings ist der Befüllungs- vorgang bei dem vorgeschlagenen Applikator mit Drei-Wege- Ventil noch insoweit problematisch, als die Gefahr besteht, daß die den Applikator haltende und damit unter sterilen Bedingungen arbeitende Person in Berührung mit der nicht keimfreien, d.h. nicht sterilen Außenseite des Gefäßes in Kontakt gerät .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sich medizinische flüssige Substanzen derart unterbringen lassen, daß sie trotz nicht steriler Außenseite des die Substanz aufnehmenden Gefäßes von einer unter sterilen Bedingungen arbeitenden Person gehandhabt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zur Aufbewahrung einer flüssigen medizinischen Substanz, insbesondere einer Komponente eines Mehrkomponenten-Gewebeklebstoffs vorgeschlagen, die versehen ist mit einem Gefäß für die medizinische Substanz, wobei das Gefäß eine Bodenwand, eine Seitenwand und eine der Bodenwand gegenüberliegende Öffnung aufweist, welche durch einen Verschlußkörper verschlossen ist, der seinerseits von einer Punktionsnadel unter Abdichtung derselben von außen durchstechbar ist, und einem Aufnahmebecher für das Gefäß, wobei der Aufnahmebecher eine Bodenwand und eine Seitenwand mit einem die Seitenwand an ihrem der Bodenwand abgewandten oberen Ende begrenzenden Rand aufweist .
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient der Unterbringung eines eine flüssige medizinische Substanz aufnehmenden
Gefäßes mit einer Öffnung, die von einem von einer
Punktionsnadel durchstechbaren Verschlußkörper verschlossen ist. Ein derartiges Gefäß, das an seiner Außenseite nicht keimfrei ist und wegen seines für die Behandlungen zur Sterilisierung seiner Außenseite empfindlichen Inhalts nach der Befüllung nicht sterilisiert werden kann, läßt sich erfindungsgemäß in einem Aufnahmebecher unterbringen, der seinerseits mit den bekannten Verfahren sterilisiert werden kann. Auf diese Weise entsteht eine Gefäß-Aufnahmebecher-Kombination, die nun auch von einer unter sterilen Bedingungen arbeitenden Person gehandhabt werden kann.
Mit der mit der Erfindung vorgeschlagenen Maßnahme, ein an seiner Außenfläche nicht steriles Gefäß in einen sterilisierten Aufnahmebecher einzusetzen, läßt sich unter dem Gesichtspunkt der Sicherstellung des keimfreien Arbeitens insbesondere die Befüllung eines Applikators für eine medizinische Mehrkomponenten-Substanz und insbesondere für einen Mehrkomponenten-Gewebeklebstoff erleichtern, wenn der Applikator über Drei-Wege-Ventile verfügt, an die die Gefäße angekoppelt werden können und die zwischen den Vorratsbehältnissen und der Ausgabe- Vorrichtung des Applikators angeordnet sind. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung läuft dieser Befüllungs- Vorgang nun derart ab, daß die unter sterilen Bedingungen arbeitende Person den Aufnahmebecher unter Freilegen seiner Öffnung hält, damit eine andere Person das die medizinische Substanz beinhaltende Gefäß mit dessen Bodenwand der Bodenwand des Aufnahmebechers zugewandt in diesen einführen kann. Sämtliche nachfolgenden Verfahrensschritte beim Befüllen des Applikators werden nun von der unter sterilen Bedingungen arbeitenden Person durchgeführt, wobei die Gefahr, daß diese Person mit nicht sterilisierten Oberflächen des Gefäßes in Berührung kommt, extrem gering ist. Die Person, die auch den Applikator hält, kann nämlich das Gefäß, das sich in dem von ihr
selbst gehaltenen Aufnahmebecher befindet, auf den Ankoppeladapter des Drei-Wege-Ventils aufstecken, um anschließend durch Verschieben der Kolben der Vorratsbehältnisse die medizinische Substanz aus dem Gefäß in das betreffende Vorratsbehältnis hineinzusaugen. Durch Bewegen des Fluidsteuerelements des Drei-Wege-Ventils kann der Applikator gegebenenfalls nach Entfernen des Aufnahmebechers mit dem darin befindlichen Gefäß nun direkt zur Applikation eingesetzt werden.
Für die Handhabung des Applikators. beim Befüllen ist es von Vorteil, wenn die Drei-Wege-Ventile die in WO-A-96/29113 beschriebenen Eigenschaften aufweisen. So ist es insbesondere zweckmäßig, wenn sich die Fluid- Verbindung des Drei-Wege-Ventils durch einfache rotatorische Bewegung des Fluidsteuerelements verändern läßt. Ferner ist es zweckmäßig, wenn der zur Aufnahme des Öffnungsbereichs des Gefäßes vorgesehene Ankoppeladapter drehbar gelagert und mit dem Fluidsteuerelement verbunden ist, um dieses bei Rotation des Adapters mitzudrehen.
Ferner ist es für die Handhabung des Applikators bei der Applikation zweckmäßig, wenn sich der Applikator nach Überführung des Fluidsteuerelements in dessen Position zur Fluidverbindung des Vorratsbehältnisses mit der Ausgabe- Vorrichtung von dem Applikator leicht ablösen läßt.
Was die Handhabung des Aufnahmebechers samt von diesem aufgenommenem Gefäß betrifft, so ist es zweckmäßig, wenn das Gefäß gegen unbeabsichtigtes Herausfallen aus dem Aufnahmebecher in diesem gesichert gehalten ist. Dies kann durch eine insbesondere Reibung erzeugende Rückhalte- Vorrichtung realisiert werden. Alternativ ist es möglich, den Aufnahmebecher derart auszubilden oder aus einem Material zu fertigen, so daß durch Aufbringen von Kraft an zwei einander im wesentlichen diametral gegenüberliegenden Stellen der Aufnahmebecher elastisch verformbar ist und
auf diese Weise das Gefäß in dem Aufnahmebecher durch die auf diesen von außen aufgebrachte Kraft klemmend gehalten ist .
Eine Reibung zwischen den Seitenwänden des Gefäßes und des Aufnahmebechers erzeugende Vorrichtung läßt sich insbesondere dadurch realisieren, daß die Seitenwand des Aufnahmebeehers nach innen abstehende Federzungen aufweist, die vorzugsweise einstückig mit der Seitenwand verbunden sind. Der Aufnahmebecher besteht im Regelfall aus Kunststoff, so daß derartige Federzungen durch entsprechende Ausgestaltung des zur Herstellung des Aufnahmebechers erforderlichen Spritzgußwerkzeuges vorgesehen werden können. Damit die Federzungen beim Einsetzen des Gefäßes trotz nur wenig größerem Außendurchmesser des Aufnahmebechers gegenüber demjenigen des Gefäßes ausreichende Auswärtsbewegungsfreiheit aufweisen, ist es von Vorteil, wenn in der Seitenwand des Aufnahme- bechers mit den Federzungen fluchtende Öffnungen ausgebildet sind.
Jede Federzunge ist vorteilhafterweise mit einem mit der Seitenwand verbundenen und schräg zu dieser verlaufenden ersten Abschnitt versehen, an den sich ein zweiter Abschnitt anschließt, der im wesentlichen in Erstreckung der Seitenwand des Aufnahmebechers verläuft und vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der Bodenwand endet . Wie sich in der Praxis herausgestellt hat, sind drei derartige Federzungen, um 120° gegeneinander versetzt ausreichend, um die erforderliche Reibung zur Sicherung des beispielsweise aus Glas bestehenden Gefäßes in dem Aufnahmebecher zu realisieren.
Bei der Ausgestaltung des Aufnahmebechers mit Rückhalte- Vorrichtung zum Sichern des Gefäßes in dem Aufnahmebecher gegen unbeabsichtiges Herausrutschen ist ein
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entscheidender Aspekt der, daß der Aufnahmebecher trotz Rückhaltevorrichtung aus ein und demselben Material besteht. Exakt diese Randbedingung wird eingehalten, wenn die Rückhaltevorrichtung durch die zuvor beschriebenen Federzungen realisiert wird, da diese Federzungen aus dem gleichen Material und insbesondere auch im gleichen Herstellungsprozeß (Kunststoff-Spritzgußtechnik) mit dem Aufnahmebecher hergestellt werden können.
Nachfolgend wird anhand der Figuren ein Ausführungs- beispiel der Erfindung und insbesondere der Verfahrensablauf zum Befüllen eines Applikators für medizinische Substanzen näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines üblichen
Glasgefäßes in Ampullenform für eine medizinische Substanz mit einem von einer Hohlnadel durchstechbaren Verschlußkörper,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines sterilisierbaren Kunststoff-Aufnahmebechers für das Glasgefäß gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Aufnahmebecher gemäß Fig. 2 ohne darin befindlichem Glasgefäß,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Kunststoff- Aufnahmebecher gemäß Fig. 3 mit darin befindlichem Glasgefäß und
Fign. 5 bis 12 zeichnerisch die einzelnen Verfahrensschritte und Zustände des Applikators beim Befüllen von dessen Vorratsbehältnissen mit den medizinischen Substanzen.
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Anhand der Fign. 1 bis 4 wird nachfolgend die Aufnahme- Vorrichtung 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. Die Aufnahmevorrichtung 10 besteht aus einem Gefäß 12 für die medizinische Substanz, bei der es sich insbesondere um eine Gewebeklebstoff-Komponente handelt. Das Gefäß 12 ist als Glasampulle ausgebildet und weist eine Bodenwand 14 sowie eine Seitenwand 16 auf. Zum der Bodenwand 14 abgewandten oberen Ende verjüngt sich das Gefäß 12 nach Art eines Flaschenhalses und weist eine Schulter 18 auf, an die sich ein Wulst 20 anschließt, der die Öffnung 22 begrenzt. In der Öffnung 22 befindet sich ein Kunststoff-Verschlußkörper 24, der von einer Hohlnadel durchstechbar ist, wobei der Verschlußkörper 24 im von der Hohlnadel durchstochenem Zustand gegenüber dieser luft- dicht abdichtet .
Dieses Glasgefäß 12 läßt sich in einen Kunststoff- Aufnahmebecher 26 einsetzen, der perspektivisch und im Längsschnitt in den Fign. 2 und 3 gezeigt ist. Der Aufnahmebecher 26 weist eine Bodenwand 28 und eine umlaufende Seitenwand 30 auf, die an ihrem der Bodenwand 28 abgewandten oberen Ende leicht konisch aufgeweitet ist und einen oberen Rand 32 aufweist, der die Aufnahmeöffnung 34 begrenzt. In der Seitenwand 30 des Aufnahmebechers befinden sich drei Aussparungen 36, die bis in die Bodenwand 28 hineinragen. Mit diesen Aussparungen 36 fluchtend sind einwärts der Seitenwand 30 drei Federzungen 38 angeordnet, die einstückig mit der Seitenwand 30 des Aufnahmebechers 26 verbunden sind. Die Federzungen 38 weisen einen ersten Abschnitt 40 auf, der mit der Seitenwand 30 verbunden ist. An diesen ersten Abschnitt 40 schließt sich jeweils ein zweiter Abschnitt 42 an, der winklig zum ersten Abschnitt 40 verläuft und im wesentlichen parallel zur Erstreckung der Seitenwand 30 ausgerichtet ist. Dieser zweite Abschnitt 42 endet
unmittelbar oberhalb der Bodenwand 28 des Aufnahmebechers 26.
Im in den Aufnahmebecher 26 eingesetzten Zustand des Glas- gefäßes 12 werden die drei Federzungen 38 elastisch verformt, indem sie nach außen bewegt werden. Dabei befinden sich ihre zweiten Abschnitte 42 in den Aussparungen 36 der Seitenwand 30. Diese Situation ist in Fig. 4 gezeigt.
Unter Verwendung der Aufnahmevorrichtung 10 der Fign. 1 bis 4 läßt sich auf einfache Weise zum Beispiel ein Gewebekleber-Applikator 50 zur Applikation eines Mehrkomponenten-Gewebeklebstoffs befüllen. Der Applikator 50 und der Befüllungsvorgang werden nachfolgend anhand der Fign. 5 bis 12 erläutert.
Der Applikator 50 weist zwei nach Art von Spritzenkörpern ausgebildete Vorratsbehältnisse 52 auf, in denen von Kolbenstangen 54 gehaltene Kolben 56 gleitend verschiebbar angeordnet sind. Die Kolbenstangen 54 ragen zum hinteren Ende der Spritzenkörper 52 aus diesen heraus und sind über ein aufsteckbares Verbindungsteil 58 miteinander gekoppelt. Die vorderen Enden 60 jedes Vorratsbehältnisses 52 sind mit einem Drei-Wege-Ventil 62 verbunden, die ihrerseits an eine Ausgabevorrichtung 64 zum Ausgeben der in den Vorratsbehältnissen 52 untergebrachten Gewebeklebstoff-Komponenten angeschlossen sind. Jedes Drei-Wege- Ventil weist einen an das vordere Ende 60 eines Vorrats- behältnisses 52 angeschlossenen ersten Anschluß 66 und einen mit der Ausgabevorrichtung 64 verbundenen zweiten Anschluß 68 sowie einen dritten Anschluß 70 auf (siehe insbesondere Fig. 10) . Der dritte Anschluß 70 ist mit einer Ankoppeladapterkappe 72 zur Aufnahme des verjüngten oberen Endes eines Glasgefäßes 12 versehen und weist eine Punktionsnadel 74 auf, die die Verschlußkappe des Gefäßes
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12 durchdringt, wenn das Gefäß 12 in die Adapterkappe 72 eingesteckt ist (siehe insbesondere Fig. 9) . Aus Gründen der verständlicheren zeichnerischen Darstellung der Handhabung des Applikators beim Befüllen unter Verwendung der Aufbewahrungsvorrichtung 10 sind die bewegbaren Umschaltelemente in den Drei-Wege-Ventilen 62 nicht dargestellt, diese Umschaltelemente sind mit den Adapterkappen 72 gekoppelt und lassen sich von diesen zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position bewegen. In der ersten Position besteht zwischen dem ersten Anschluß 66 und dem dritten Anschluß 70 eines Drei-Wege-Ventils 62 eine Fluidverbindung, während in der zweiten Position der erste Anschluß 66 mit dem zweiten Anschluß 68 in Fluidverbindung steht. Zusätzlich sind die Drei-Wege-Ventile 62 derart ausgebildet, daß sich die Adapterkappen 72 von dem Rest der Drei-Wege-Ventile 62 abnehmen lassen, wenn sie zur Überführung der Umschaltteile in deren zweite Positionen bewegt worden sind.
Nachfolgend soll der Befüllungsvorgang des Applikators 10 kurz unter Bezugnahme auf die Fign. 5 bis 12 erläutert werden. Dabei gilt, daß in den rechten Hälften der Fign. 5 bis 12 jeweils die Situation auf Seiten der unter sterilen Bedingungen arbeitenden Person gezeigt ist, während sich die linken Hälften auf die nicht im Sterilen arbeitende Person beziehen. Die unter sterilen Bedingungen arbeitende Person ergreift mit ihrer Hand 76 einen Aufnahmebecher 26 und richtet diesen derart aus, daß seine Aufnahmeöffnung 34 der nicht in steriler Umgebung arbeitenden Person zugewandt ist. Diese Person wiederum faßt mit ihrer Hand 78 ein Glasgefäß 12, um dieses mit seiner Bodenwand 14 der Öffnung 34 und der Bodenwand 28 des Aufnahmebechers 26 zugewandt in diesen einzuführen
(siehe Fig. 7) . Die Außenoberfläche des Verschlußkörpers 24 des Glasgefäßes 12 wird anschließend mit einem Desinfektionsmittel (beispielsweise Alkohol) abgeputzt
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oder ist bereits zuvor damit behandelt worden. Anschließend steckt die unter sterilen Bedingungen arbeitende Person das im Aufnahmebecher 26 angeordnete Gefäß 12 mit dessen Öffnung in die Adapterkappe 72 des Drei-Wege-Ventils 62 ein, wobei die Hohlnadel 74 den Verschlußkörper 24 durchsticht und bis ins Innere des Glasgefäßes 12 eindringt . Da die Höhe des Glasgefäßes 12 größer ist als die des Aufnahmebechers 26 ragt das Glas- gefäß 12 über den Rand 32 des Aufnahmebechers 26 über, wenn es sich in diesem befindet (siehe auch Fig. 4) .
Nachdem die unter sterilen Bedingungen arbeitende Person auf diese Weise auf die Anschlußkappen 72 beider Drei- Wege-Ventile 62 die Glasgefäße 12 mitsamt den Aufnahme- bechern 26 aufgesteckt hat (siehe Fign. 9 und 10) , zieht sie über das Verbindungselement 58 beide Kolbenstangen 54 nach hinten aus den Vorratsbehältnissen 62 heraus, so daß der Inhalt der Glasgefäße 12 in die Vorratsbehältnisse 62 durch Unterdruck gelangt. Anschließend erfaßt die unter sterilen Bedingungen arbeitende Person mit ihrer Hand 76 die Adapterkappen 72, um diese zu drehen, so daß das Umschaltteil aus der ersten Position in die zweite Position bewegt wird und die Adapterkappen 72 vom Rest der Drei-Wege-Ventile 62 abgenommen werden können (siehe Fign. 11 und 12) . Danach ist der Applikator 50 mit den Gewebeklebstoff-Komponenten befüllt und einsatzbereit. Während des gesamten BefüllungsVorgangs besteht kaum noch die Gefahr, daß die unter sterilen Bedingungen arbeitende Person mit ihren Händen 76 nicht sterilisierte Außen- flächen der Gefäße 12 berührt. Auf diese Weise ist der Befüllungsvorgang wesentlich vereinfacht und im Hinblick auf die Gefahr von Desinfektionen wesentlich sicherer.