Verfahren zum Kontrollieren eines unbemannten
Fortbewegungsmittels und unbemanntes Fortbewegungsmittelsystem zum Durchführen dieses
Verfahrens
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kontrollieren eines unbemannten Fortbewegungsmittels sowie ein unbemanntes FortbewegungsmittelSystem zum Durchführen dieses Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
Aus der US 52 40 207 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fernsteuern einer Drohne bekannt, wobei die Drohne eine Modifikation eines ursprünglich konventionellen bemannten Flugzeugs darstellt. Der Pilot wird bei diesem System durch eine flugkörperseitig vorgesehene mechanische, fernlenkbare Steuereinrichtung ersetzt und der Flugkörper über eine Bodenstation ferngelenkt . Die Bodenstation ist dem Flugzeugcockpit möglichst identisch nachgebildet. Die mechanischen Steuerelemente im modifizierten
Flugkörpercockpit sind derart angeordnet, daß ihre Betätigung im wesentlichen den Bewegungen der Gliedmaßen eines im Cockpit sitzenden Piloten entspricht. Die Steuer- und Handhabungseigenschaften der unbemannten Drohne entsprechen auf diese Weise weitgehend denen des ursprünglichen Flugzeugs, so daß für einen Piloten, der an das ursprüngliche Flugzeugmuster gewöhnt war bzw. ist, die Fernsteuerung der unbemannten Drohne im nachgebildeten Cockpit der Bodenstation keine nennenswerte motorische Umstellung darstellt. Flugkörperseitig ist die Drohne des weiteren ausgestattet mit zwei Videokameras, von denen eine die Cockpitinstrumente und die andere durch eine Cockpitfrontscheibe hindurch eine Außenansicht erfaßt. Die erfaßten Bilddaten werden zur Bodenstation übertragen und dort empfangen und im
nachgebildeten Cockpit angezeigt . Zu diesem Zweck sind im nachgebildeten Cockpit zwei feststehende Monitore vorgesehen, von denen der eine entsprechend der Position der Instrumente im unbemannten Flugkörpercockpit angeordnet ist und die Abbildung der Instrumente wiedergibt, und von denen der andere entsprechend der vorderen Cockpitscheibe im unbemannten Flugkörper angeordnet ist und die Abbildung der Außenansicht wiedergibt. Das nachgebildete Cockpit der Bodenstation verfügt des weiteren über dem ursprünglichen Flugzeugcockpit entsprechende Steuerelemente, sprich Pedale, Steuerknüppel usw., für den Drohnenpiloten. Die Bodenstation ist deshalb mit einem Flugsimulatoren vergleichbar, der von seiner räumlichen Gestaltung her dem Cockpit eines gezielt ausgewählten Flugzeugmusters nachempfunden ist und dann ein Pilotentraining für dieses spezifische Flugzeugmuster ermöglicht. Die vorbekannte Vorrichtung und das damit verbundene Verfahren zielen darauf ab, ältere, sprich nicht mehr ausreichend leistungsfähige Flugzeugmuster (hier: F-4 Phantom II) als Drohnen wiederzuverwenden und bereits an das bemannte Originalflugzeug gewöhnten Piloten die Fernsteuerung der Drohne ohne große Umstellung zu ermöglichen.
Die DE-Z "Flugrevue", Heft 12, 1994, Seite 75 Mitte offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fernsteuern von Laborrobotern, die z.B. in einem Weltraumlabor zur Handhabung von Laborproben eingesetzt werden. Da derartige Roboter aufgrund ihrer besonderen Kinematik für durchschnittliche Wissenschaftler oder Missionsteilnehmer nur schwer zu bedienen sind, wird es als erstrebenswert angesehen eine Steuerung zu schaffen, die es ermöglicht, auch solche Zielpersonen selbständig Experimente durchführen zu lassen, die keine mit dem jeweiligen Robotermodell vertraute Roboterexperten sind. Zu diesem Zweck wird ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei dem bzw. der das Labor, in dem der Roboter in der Realität arbeiten wird, nach dem Prinzip der virtuellen Realität als dreidimensionales elektronisches Modell in einem Rechner künstlich generiert
und abgebildet wird. Mit Hilfe eines Helmdisplays kann der Bediener in die Kunstwelt des virtuellen, rechnerisch erzeugten Labors einblicken und mittels eines Datenhandschuhs die Bedienung des Roboters simulieren. Diese Simulation dient dem Roboter gleichzeitig als eine Art Lernsequenz zum anschließenden rechnerisch korrigierten Nachvollziehen einer jeweiligen Bedienungsoperation. Das heißt, jede Bedienfunktion wird vom Bediener erst in der virtuellen Realität vorgenommen, dann erst fährt der Roboter diese Aktion in der Realität nach; hierbei werden etwaige in der vorangegangenen Simulationsphase aufgetretenen Unsicherheiten oder Fehler des ungeübten Benutzers durch eine Software kompensiert, die gewissermaßen das Expertenwissen ersetzt.
Die DE-Z "Fliegermagazin", Ausg. 6/95, Seiten 3, 6 -13, Artikel "Klare Sicht im dicksten Nebel" offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Flugführung eines bemannten Luftfahrzeugs unter extrem erschwerten Sichtverhältnissen (Null-Sicht) . In einem im Luftfahrzeug angeordneten und im bemannten Flug mitgeführten Bordcomputer sind Daten eines aus Landvermessungen gewonnen digitalen Geländemodells abgespeichert. Mit Hilfe dieser digitalen Geländedaten wird rechnerisch ein virtuelles Abbild derjenigen realen Landschaft erzeugt, in dem das Luftfahrzeug eingesetzt wird und sich bewegt . Die virtuellen Abbildungen sind in einem von dem Piloten zu tragenden Datenhelm anzeigbar. Die Verwendung eines Datenhelms wird bei diesem System allerdings als nachteilig herausgestellt und statt dessen ein sog. Head-Up- Display oder ein einfacher Cockpit-Monitor bevorzugt. Um sicherzustellen, daß dem Piloten genau diejenigen virtuellen Landschaftsbilder angezeigt werden, die einem normalen Blick aus dem Cockpit an einer aktuellen Flugposition des Luftfahrzeugs entsprechen würden, ist der Bordcomputer mit einer Positionsbestimmungseinrichtung, nämlich einem GPS, gekoppelt, das einen Positionswert an den Bordcomputer liefert, auf dessen Grundlage der Bordcomputer dann die mit der aktuellen Position jeweils korrespondierende virtuelle
Landschaftsabbildung generiert . Der Datenhelm ist mit einem Kopfpositionssensor ausgestattet, der ein Kopfpositionssignal an den Bordcomputer liefert, mit dessen Hilfe dieser wiederum aus den Daten des abgespeicherten digitalen Geländemodells eine solche virtuelle Landschaftsabbildung generiert, die dem realen Blickwinkel des Piloten entsprecht, falls dieser bei. guter Sicht mit der jeweiligen Kopfposition selbst aus dem Cockpit schauen würde. Zur besseren Pilotenorientierung und Steuerung des Luftfahrzeugs wird in die virtuelle Landschaftsabbildung ein ebenfalls rein rechnerisch erzeugter virtueller Flugpfad eingeblendet. Die vorhergehend beschriebene Vorrichtung und das damit verbundene Verfahren schafft also bei schlechten Sichtverhältnisse eine künstliche Landschaftsdarstellung ("Electronic VFR"), die jedoch durch einen mitgeführten Bordcomputer unter Zuhilfenahme einer abgespeicherten, sehr umfangreichen Landschaftsdatensammlung und unter fortwährender Positionsbestimmung laufend rechnerisch generiert werden muß. Auch ist ständig eine recht schwere Zusatzausrüstung im bemannten Flugzeug mitzuführen. Des weiteren sind die darstellbaren Landschaftsabbildungen trotz hoher Rechenleistungen qualitativ nicht sehr hochwertig; sie lassen zwar eine elektronische Navigation zu, sind für den Anwender aber stets als künstliche Darstellungen erkennbar. Da bei diesem System die Navigation zwangsläufig nach bereits im Bordcomputer abgespeicherten Landschaftsdaten erfolgen muß, können aktuelle reale Änderungen in der Landschaft nicht erfaßt werden, so daß ein gewisser Unsicherheitsfaktor bei dieser Navigationsart verbleibt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein einfaches und effektives Verfahren zum Kontrollieren eines unbemannten Fortbewegungsmittels sowie ein ebenso einfaches und effektives unbemanntes Fortbewegungsmittelsystem zum Durchführen dieses Verfahrens zu schaffen, die es gestatten dem Piloten des Fortbewegungsmittel ein möglichst
realitätsnahes Fortbewegungsempfinden zu vermitteln, wobei das Fortbewegungsmittelsystem möglichst vielfältig einsetzbar sein soll.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Kontrollieren eines unbemannten Fortbewegungsmittels mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein unbemanntes FortbewegungsmittelSystem zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit den Merkmalen des Anspruch 45.
Ein unbemanntes Fortbewegungsmittel im Sinne der Erfindung ist ein Fortbewegungsmittel, das keine zur Kontrolle und/oder zur Steuerung des Fortbewegungsmittel erforderliche Person, z.B. einen Piloten oder Bedienungsperson befördert; ein unbemanntes Fortbewegungsmittel im Sinne der Erfindung kann daher auch ein solches Fortbewegungsmittel sein, das zwar Personen befördert, wobei von diesen Personen jedoch keine eine Steuer- und/oder Kontrollfunktion für das Fortbewegungsmittel ausübt .
Das erfindungsgemäße Fortbewegungsmittelsystem und das damit verbundene erfindungsgemäße Verfahren vermittelt einem Piloten ein sehr realitätsnahes Fortbewegungsempfinden, das besonders ausgeprägt ist, wenn es sich bei dem Fortbewegungsmittel um ein Fluggerät, wie z.B. ein Flugzeug oder einen Hubschrauber handelt . Dabei entsteht dem Piloten der Eindruck, daß er sich direkt in dem Fortbewegungsmittel befindet und sich mit diesem mitbewegt. Der Pilot ist dabei in der Lage sich in realen Räumen, die das Fortbewegungsmittel durchschreitet, umzusehen und zu orientieren, wobei je nach Ausgestaltung der Abbildungseinrichtung des erfindungsgemäßen
FortbewegungsmittelSystems, die /Abbildungen realer Szenarien wiedergibt, ein so starkes 3 -D-Empfinden entsteht, so der Piloten den Eindruck gewinnt, er befände sich selbst in dem Fortbwegungsmittel und würde sich mit diesem fortbewegen. Auf
diese Weise kann eine bessere Orientierung und Koordination der Steuertätigkeiten erzielt und sehr diffizile Operationen mit dem Fortbewegungsmittel ausgeführt werden, obwohl sich der Pilot an einem von dem Fortbewegungsmittel getrennten Ort aufhält. Das erfindungsgemäße FortbewegungsmittelSystem kann somit u.U. auch für Personen von Vorteil sein, die sich wegen körperlicher Behinderungen nur noch wenig oder überhaupt nicht bewegen können, mit dem erfindungsgemäßen System jedoch eine Fortbewegung erleben können.
Überdies kann das unbemannte Fortbewegungsmittels weitaus höheren Belastungen ausgesetzt werden, als es bei einem sich in dem Fortbewegungsmittel aufhaltenden Pilot denkbar ist. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die G-Belastungen (Beschleunigungsbelastungen) , wenn es sich bei dem Fortbewegungsmittel um ein Fluggerät bzw. einen Flugkörper handelt. Aufgrund der inhärenten hybriden Eigenschaften diverser Komponenten des erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittelsystems können reale und virtuelle Bilddaten und Informationen je nach Bedarf kombiniert und dem Piloten zu Verfügung gestellt und somit die
Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems Pilot-Maschine erheblich gesteigert werden. Aufgrund des unbemannten Systems erübrigen sich übliche, kostenintensive Sicherheitseinrichtungen für den Piloten. Das erfindungsgemäße FortbewegungsmittelSystem ist besonders für den Einsatz in sicherheitskritischen Einsatzgebieten geeignet. Das erfindungsgemäße Konzept gestattet ferner auf sehr vorteilhafte Weise eine extreme Miniaturisierung des Fortbewegungsmittels, was wiederum die Herstellungs- und Betriebskosten stark reduziert und das Fortbewegungsmittelsystem für Überwachungs- und Kontrollaufgaben, insbesondere in urbanen Gebieten oder in Gebäuden, besonders geeignet macht. Mit dem erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittelsystem lassen sich logistische Aufgaben, z.B. schnelle Dokumenten- , Medikamententransporte oder ähnliches leicht und kostengünstig durchführen. Das erfindungsgemäße Fortbewegungsmittelsystem ist ein besonders effektives und effizientes Einsatzmittel für polizeiliche,
militärische oder nachrichtendienstliche Aufgaben, wobei insbesondere in kritischen Missionen kein direktes Risiko für den Piloten besteht. Gleichzeitig sind die Missionen wiederum äußerst kostengünstig durchzuführen. Das Fortbewegungsmittel kann infolge der o.g. Miniaturisierung überdies sehr leise ausgelegt werden, was wiederum für militärische Missionen oder Observationen vorteilhaft ist . Neben dem Piloten können zusätzliche und verschiedene Beobachter in das Wahrnehmungsbild des Piloten, d.h. in die Abbildung des realen Szenarios, die Flugdatenabbildungen und Abbildungen der Kontroll- und Steuerelemente, eingeschaltet oder über separate Bilderfassungseinrichtungen mit zusätzlichen Bilddaten versorgt werden. Auch können Kopiloten, die weitere Zusatzfunktionen des Fortbewegungsmittels bedienen oder koordinieren, mit dem Fortbewegungsmittelsystem arbeiten.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen • FortbewegungsmittelSystems sind Gegenstand der Unteransprüche .
Es wird darauf hingewiesen, daß der Gegenstand der Erfindung sich nicht nur auf die Merkmale der einzelnen Ansprüche erstreckt, sonder auch auf deren Kombinationen.
Bevorzugte Ausführungsformen und weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittelsystems werden nun nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben werden. Es zeigen:
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Fig. 1 eine schematische Übersicht der wichtigsten Komponenten des erfindungsgemäßen FortbewegungsmittelSystems,
Fig. 2 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen unbemannten Fortbewegungsmittels ,
Fig. 3 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Bilderf ssungseinrichtung,
Fig. 4 eine erste schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Abbildungsvorrichtung,
Fig. 5 eine zweite schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Abbildungsvorrichtung,
Fig. 6 eine schematische Ansicht des Abbildungsbereiches der erfindungsgemäßen Abbildungsvorrichtung,
Fig. 7 zeigt aus der Sicht eines Piloten einen schematischen Blick in die Abbildungseinrichtung,
Fig. 8 in schematischer Darstellung eine Auswahl verschiedener Datenübertragungswege zwischen dem unbemannten Fortbewegungsmittel und Piloten, und
Fig. 9 eine stark vereinfachte schematische Darstellung einer virtuellen Steuer- oder Kontrolleinrichtung des erfindungsgemäßen FortbewegungsmittelSystems .
BESCHREIBUNG EINES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS DER ERFINDUNG
In der nachfolgenden Beschreibung wird auf gleiche Bauteile oder Komponenten jeweils mit dem gleichen Bezugszeichen Bezug genommen werden, sofern keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
Im Rahmen der Beschreibung wird angenommen, daß es sich bei dem im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahren benutzten unbemannten Fortbewegungsmittel des erfindungsgemäßen
FortbewegungsmittelSystems um einen miniaturisierten Hubschrauber F handelt.
Für die nachfolgenden Darlegungen sind ferner folgende einleitende Definitionen bzw. Umschreibungen nützlich:
Unter einer "Kopf- und/oder Augenbewegung" des Piloten ist im Sinne der Erfindung auch solch eine Kopf- und/oder Augenbewegung zu verstehen, die sich aus einer Körperbewegung des Piloten, z.B. durch eine Bewegung des Oberkörpers oder dergleichen, oder durch eine Veränderung des Bezugsystems, in dem sich der Pilot selbst befindet, relativ zu mindestens einem definierten Bezugspunkt ergibt.
Unter einem "realen Szenario" ist im Sinne der Erfindung eine real existierende Umgebung, zum Beispiel eine Landschaft mit ggf. darin befindlichen Lebewesen und Objekten, zu verstehen, in der sich der Hubschrauber bewegt.
Unter Operationsdaten sind im Sinne der Erfindung Daten zu verstehen, die den aktuellen Zustand des Hubschraubers repräsentieren, zum Beispiel um die Fluggeschwindigkeit, die Flughöhe, die Lage des Flugkörpers im Raum, Navigationsdaten, Treibstoffanzeige und so weiter.
"Dem Piloten zugeordnet" bedeutet im Sinne der Erfindung, daß ein dem Piloten zugeordnetes reales oder virtuelles Objekt sich entweder im direkten Einflußbereich des Piloten oder aber von diesem entfernt befindet, jedoch zur Ausführung, Übermittlung oder Empfang von vom Piloten ausgehenden oder für diesen bestimmten Ereignissen bestimmt ist oder dient.
"Dem Hubschrauber zugeordnet" bedeutet im Sinne der Erfindung, daß ein dem Hubschrauber zugeordnetes reales oder virtuelles Objekt sich entweder direkt in oder an dem Hubschrauber oder aber von diesem entfernt befindet, jedoch zur Ausführung, Übermittlung oder Empfang von von dem
Hubschrauber oder Zusatzsystemen des Hubschraubers ausgehenden oder für dieses bestimmten Ereignissen bestimmt ist oder dient.
Unter Sekundärdaten sind im Sinne der Erfindung Daten zu verstehen, die von dem Hubschrauber und/oder dem Piloten zugeordneten Zusatzgeräten direkt und/oder indirekt ausgehen oder für diese bestimmt sind, so zum Beipiel die Daten eines Zielerfassungssystems oder dergleichen.
Im nachfolgenden wird die dem Piloten zugeordnete Datenübertragungseinrichtung und Empfangseinrichtung auch als HauptStation bezeichnet werden.
Unter Kontrollieren des Hubschraubersystems kann im Sinne der Erfindung sowohl Bedienen, Steuern als auch Regeln verstanden werden .
Wie in der Figur 1 angedeutet, umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung einen unbemannten Hubschrauber F, der im vorliegenden Fall als Miniaturhubschrauber mit einem Hauptrotordurchmesser von etwa 2,4 m und einem Abfluggewicht von zirka 18 kg ausgebildet ist, und eine einem Piloten P zugeordnete Steuereinrichtung 2, eine Übertragungs- und Empfangseinrichtung 4, eine Datenverarbeitungseinrichtung 6 und eine direkt vor den Augen des Piloten P angeordnete und mittels einer Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P mitbewegbaren Abbildungseinrichtung 8 umfaßt . Eine weitere Abbildungseinrichtung 10, die mit der
Datenverarbeitungseinrichtung 6 des Piloten P über eine Datenleitung 11 in Verbindung steht, ist für einen Kopiloten Pc vorgesehen. Die Übertragungs- und Empfangseinrichtung 4 dient der Übertragung von Daten zum Hubschrauber F und zum Empfangen von vom Hubschrauber F ausgehenden Datensignalen. Die dem Piloten P zugeordnete Übertragungs- und Empfangseinrichtung ist im vorliegenden Fall in einem einzelnen Gerät untergebracht. Die Übertragungs- und die
Empfangseinrichtung können jedoch auch als separate Geräten ausgestaltet sein.
Die Übertragungs- und Empfangseinrichtung 4, die Steuereinrichtung 2, die Abbildungseinrichtungen 8, 10 des Piloten P und des Kopiloten Pc sowie Sensoren, auf die später noch Bezug genommen werden wird, sind über geeignete Schnittstellen mit der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 verbunden.
Der Fig. 2 sind weitere Details des erfindungsgemäßen unbemannten Hubschraubers F zu entnehmen. Der Hubschrauber F ist mit zwei in mehreren Achsen beweglichen
Bilderfassungseinrichtungen 12 zum Erfassen wenigstens eines realen Szenarios S und zum Erzeugen von das reale Szenario S repräsentierenden Bilddaten ausgerüstet. Die
Bilderfassungseinrichtungen 12, die Bilddaten für den Piloten P liefert, ist in diesem Beispiel im Bereich der Nase des Hubschraubers F angeordnet . Die für die Bilddatenversorgung des Kopiloten Pc bestimmte Bilderfassungseinrichtungen 14 befindet sich hier dagegen in einem hinteren, unteren Rumpfabschnitt des Hubschraubers F. Hinsichtlich der Anordnung der Bilderfassungseinrichtungen 12, 14 kommt generell jedoch jeder geeignete Anbringungsort in Frage.
Der Hubschrauber F ist des weiteren mit einer Übertragungseinrichtung zum direkten und/oder indirekten Übertragen von durch die Bilderfassungseinrichtungen 12, 14 gelieferten Bilddaten des realen Szenarios S zu der vom Hubschrauber F getrennten und dem Piloten P zugeordneten Empfangseinrichtung sowie einer Empfangseinrichtung zum Empfangen von von der dem Piloten P zugeordneten Übertragungseinrichtung ausgehenden Datensignalen ausgerüstet. Übertragungs- und Empfangseinrichtung des Hubschraubers F sind vorzugsweise in einem gemeinsamen Gerät 16 integriert.
Zwischen Piloten P und Hubschrauber F bestehen im vorliegenden Ausführungsbeispiel also Verbindungen für folgende Basisfunktionen:
In der einfachsten Ausführungsform ist die einem Datentransfer bzw. -austausch dienende Verbindung zwischen Piloten P und Hubschrauber F, beziehungsweise umgekehrt, durch eine Funkverbindung C oder Datenleitungen realisiert.
Der Hubschrauber F umfaßt zusätzlich wenigstens eine Datenverarbeitungseinrichtung 18, Stelleinrichtungen 20 zum Bewegen der Bilderfassungseinrichtungen 12, 14 sowie Aktuatoren 22 zum Betätigen von Steuerelementen des Hubschraubers F, wie etwa kollektive und zyklische Blattverstellung, Heckrotorsteuerung oder der Antriebseinrichtung, sowie Zusatzsteuerelemente 24 zum Aktivieren von Zusatzsystemen 26, wie etwa einer Bordbewaffnung, Einrichtungen zum Erfassen und Kontrollieren eines Verriegelungszustandes, Beleuchtungseinrichtungen, Energieerzeugungs- und Speichereinrichtungen, Startereinrichtung, abwerfbare Behälter zur Aufnahme einer Transportladung, Navigationseinrichtungen und dergleichen. Des weiteren verfügt der Hubschrauber F über
Sensoreinrichtungen 28, die den Flugzustand oder den Zustand der Zusatzsysteme repräsentierende Datensignale liefern, diese Daten oder Datensignale werden nachfolgend als Operations- und/oder Sekundärdaten bezeichnet. In der Zeichnung ist stellvertretend für solche Sensoren eine Meßinstrumentierung zum Erfassen der Fluggeschwindigkeit, d.h. ein Staurohrsensor 28, angedeutet. Sekundärdaten sind
des weiteren Daten, die hubschrauberseits empfangen werden und zur Kontrolle oder Regelung der oben genannten Zusatzsysteme oder Aktuatoren dienen. Das Übertragungssystem für die Operations- und/oder Sekundärdaten kann in wenigstens einer Ausführungsform der Erfindung als Telemetrieeinrichtung ausgestaltet sein.
Die Übertragungs- und Empfangseinrichtung 16, die Bilderfassungseinrichtungen 12, 14, die Stelleinrichtungen 20 zum Bewegen der Bilderfassungseinrichtungen 12, 14, die Aktuatoren 22 sowie die Zusatzsteuerelemente 24 sind über geeignete Schnittstellen mit der
Datenverarbeitungseinrichtung 18 des Hubschraubers F verbunden.
Die Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung weitere Einzelheiten der Bilderfassungseinrichtung 12, 14 des erfindungsgemäßen Hubschraubersystems . Da sich die für den Piloten P und den Kopiloten Pc bestimmten
Bilderfassungseinrichtungen 12, 14 im wesentlichen ähneln, wird nachfolgend nur eine Bilderfassungseinrichtung 12 allgemein beschrieben werden.
Die Bilderfassungseinrichtung 12 ist im vorliegenden Fall in einer in drei Achsen (x, y, z) beweglichen Halterung 30 gehalten und mit dieser in den entsprechenden Achsen bewegbar, wobei zur Durchführung der Bewegungen eine entsprechende Anzahl von elektrischen Stellmotoren 20, Stellglieder, Servos oder dergleichen (z.B. elektromagnetischen, hydraulischen oder pneumatische Stellglieder usw.) vorgesehen ist. Die Stellmotoren 20 sind an eine geeignete Steuer- und/oder Regeleinrichtung 32 angeschlossen, die wiederum mit der
Datenverarbeitungseinrichtung 18 des Hubschraubers F korrespondiert oder als Bestandteil derselben ausgelegt ist, so daß durch eine Kombination der Bewegungen um die einzelnen Achsen (x, y, z) eine nahezu beliebige Ausrichtung der
Bilderfassungseinrichtung 12 erzielbar ist. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 32 zum Steuern oder Regeln der Stellmotoren 20 der beweglichen Bilderfassungseinrichtung 12 sind so aufeinander abgestimmt, daß die
Bilderfassungseinrichtung 12 im wesentlichen simultan zu einer Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P (bzw. Pc) beweglich. Hierzu wird später noch detaillierter Stellung genommen .
Zur Erfassung der jeweils aktuellen Bewegung und/oder Position der Bilderfassungseinrichtung 12 ist mindestens ein Bewegungs- und/oder Positionssensor 34 (im nachfolgenden Kamerapositionssensor 34 genannt) zum Erfassen wenigstens einer Bewegung und/oder Position der beweglichen Bilderfassungseinrichtung 12 vorgesehen, wobei dieser Sensor 34 ein die Bewegung und/oder Position der Bilderfassungseinrichtung 12 repräsentierendes Signal liefert. Der Kamerapositionssensor 34 ist über eine geeignete Schnittstelle mit der Datenverarbeitungseinrichtung 18 des Hubschraubers F verbunden.
Wie aus der Fig. 3 ferner ersichtlich, ist die Bilderfassungseinrichtung 12 im vorliegenden Ausführungsbeispiel als stereoskopische Bilderfassungseinrichtung mit zwei Bilderfassungs-einzeleinrichtungen 12.1, 12.2 ausgebildet ist, wobei die Bilderfassungseinrichtung 12 eine nicht dargestellte Einrichtung zum Einstellen der Konvergenz der Sehachsen und/oder des imaginären Augabstandes und eine Einrichtung zum separaten Bewegen jeweils einer ihrer Bilderfassungs-Einzeleinrichtungen 12.1, 12.2 umfaßt. Dies dient der Anpassung an die individuellen Körpermaße und Seheigenschaften des Piloten P bzw. Pc, dem eine jeweilige Bilderfassungseinrichtung 12 bzw. 14 zugeordnet ist. Generell kann die Bilderfassungseinrichtung 12 ein Einzelokular umfassen, die mit der stereoskopischen Bilderfassungseinrichtung 12 erzielbaren Effekte sind jedoch
hinsichtlich der Wirkung des subjektiv erzielbaren Raum- und Flugempfindens in der Regel besser.
Die Bilderfassungseinrichtung 12 kann ferner über eine Wechselobjektiv-, Zoom, Nachtsicht- oder
Infrarotsichteinrichtung verfügen, so daß die Bilderfassung bestimmtem Erfordernissen anpaßbar ist.
Jede der Bilderfassungseinzeleinrichtung 12.1, 12.2 der stereoskopischen Bilderfassungseinrichtung 2 umfaßt mindestens ein mit wenigstens einem CCD-Array ausgestattetes elektronisches Bauteil, zum Beispiel einen Videochip oder dergleichen, das über eine geeignete Schnittstelle zur Datenverarbeitungseinrichtung 18 des Hubschraubers F digitale Bilddatensignale des erfaßten realen Szenarios zur Verfügung stellt. Die Bilderfassungseinrichtung 12 kann in einer einfachen Ausführungsform durch ein oder mehrere Minitur- Videokameras oder -Fernsehkameras oder dergleichen realisiert werden .
Die Bilderfassungseinrichtung 12 ist überdies zur Erzielung guter Sichtverhältnisse auch bei schlechten Witterungsverhältnissen mit einer Niederschlagsab- scheidungseinrichtung 36, z.B. einer schnell rotierbaren Objektivabdeckung, einem oder mehreren Wischern oder einer Heizeinrichtung, versehen, die jedoch auch an einem am Hubschrauber F angeordneten Gehäuse 38, in dem die Bilderfassungseinrichtung 12, wie in Fig. 1 angedeutet, schützend untergebracht ist, vorgesehen sein kann.
Die voreingestellte Sichtrichtung der
Bilderfassungseinrichtung 2 ist hier in der Längsachse des Hubschraubers F ausgerichtet, kann je nach Bedarf aber auch in jeder andere Richtung eingestellt sein.
Wie oben bereits erwähnt, verfügen die Aktuatoren 22 zum Betätigen der Steuerelemente des Hubschraubers F sowie die
Zusatzsteuerelemente 24 zum Aktivieren von Zusatzsystemen 26 ebenfalls über Sensoren, die Referenzsignale liefern, die einen Aufschluß über die Stellposition der Aktuatoren 22, den Aktivierungszustand der Zusatzsysteme 26 und dergleichen zulassen. Wie der Staurohrsensor 28 stehen diese Sensoren über geeignete Schnittstellen mit der
Datenverarbeitungseinrichtung 18 des Hubschraubers F in Verbindung.
Die Datenverarbeitungseinrichtung 18 wiederum ist über eine geeignete Schnittstelle mit der Übertragungs- und Empfangseinrichtung 16 des Hubschraubers F gekoppelt, so daß sämtliche relevanten Datensignale vom Hubschrauber F aus direkt oder indirekt zu der den Piloten P, Pc zugeordneten Empfangs- und Übertragungseinrichtung 4 übertragen werden können. Des weiteren ist die Empfangseinrichtung 16 des Hubschraubers F in der Lage von der dem Piloten P zugeordneten Übertragungseinrichtung 4 ausgehende Datensignale zu empfangen, diese in der
Datenverarbeitungseinrichtung 18 aufzubereiten und nach Bedarf mit Hilfe dieser Signale die vorhergenannten Einrichtungen 12, 14 und Zusatzsysteme 26 des Hubschraubers F zu betätigen, zu steuern und/oder zu regeln.
Wie in der Fig. 1 angedeutet ist die dem Piloten P zugeordnete Steuereinrichtung 2 im vorliegenden Fall in einem kompakten Sitz 40 bzw. Sitzsystem integriert, an dem auch die dem Piloten P zugeordnete Datenverarbeitungseinrichtung 6 und die Übertragungs- und Empfangseinrichtung 4 sowie eventuelle Zusatzgeräte angeordnet sind. Die Steuereinrichtung 2, die Datenverarbeitungseinrichtung 6 und die Übertragungs- und Empfangseinrichtung 4 können natürlich auch in einem Handgerät oder teilweise oder vollständig getrennt voneinander angeordnet sein, wobei es ebenfalls vorgesehen ist, daß sich diese Systeme an Orten befinden, die dem Piloten P nicht direkt zugänglich sind. So kann sich die Datenverarbeitungseinrichtung etwa in einem vom Aktionsort
des Piloten P entfernten Gebäude, in einem Landfahrzeug oder auf einem Wasserfahrzeug befinden, während sich der Pilot P zum Beispiel in einem Flugzeug aufhält. Entsprechendes gilt für die dem Piloten P zugeordnete Übertragungs- und Empfangseinrichtung. Zwischen den dem Piloten P und dem Hubschrauber F zugeordneten Systemen besteht jedoch stets eine Datenverbindung, die allerdings nach Bedarf temporär deaktiviert sein kann.
Die dem Piloten P zugeordnete Steuereinrichtung 2 verfügt über Bedienelemente 42, 44 zum Steuern des Hubschraubers F und zum Steuern, Bedienen, Aktivieren oder Deaktivieren der Zusatzsysteme 26 des Hubschraubers F, wie etwa Scheinwerfer, Bordwaffen usw. . Die Steuereinrichtung ist über geeignete Schnittstellen mit der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 verbunden.
Die Ausrüstung des Kopiloten Pc ist mit der des Piloten P vergleichbar, sie verfügt jedoch bei diesem Ausführungsbeispiel über keine eigene Steuereinrichtung 2.
Die Abbildungseinrichtungen 12, 14 des Piloten P und des Kopiloten Pc sind über geeignete Datenübertragungswege und eine zweckmäßige Schnittstelle mit der dem Piloten P bzw. Kopiloten zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 verbunden .
Eine Ausführungsform der dem Piloten P zugeordneten erfindungsgemäßen Abbildungseinrichtung 56 ist εchematisch in der Fig. 4 dargestellt. Die Abbildungseinrichtung 56 ist in einem Helm 46 integriert, der am Kopf K des Piloten P getragen und bei jeder Kopf- oder Körperbewegung des Piloten P mitbewegt wird. Der Helm 46 ist mit einem ein- oder mehrteiligen, klappbaren Visier 48 ausgestattet, an dessen den Augen des Piloten P zugewandten Innenseite die Abbildungseinrichtung 56 angeordnet ist. Das Visier 48 dient gleichzeitig als Abschirmung gegen äußere Lichteinflüsse . Der
Helm 46 umfaßt des weiteren eine akustische Erfassungseinrichtung 50 zum Erfassen von Sprachgeräuschen und/oder Sprachbbefehlen des Piloten P sowie eine Lautsprechereinrichtung 52.
Der Helm 46 ist mit einer Sensoreinrichtung 54 zur Erfassung wenigstens einer Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P (im nachfolgenden kurz Kopfpositionssenor genannt) ausgerüstet, wobei die Sensoreinrichtung 54 ein die Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P repräsentierendes Signal erzeugt. Vorzugs ist der Kopfpositionssensor 54 so ausgelegt, daß er die Kopf- und/oder Augenbewegung in mindestens drei Achsen erfassen kann. Der Kopfpositionssensor 54 umfaßt wiederum drei Einzelsensoren, nämlich einen Positionssensor 54.2, einen Geschwindigkeitssensor 54.4 und einen Beschleunigungsensor 54.6 zur Erfassung der aktuellen Kopf- und/oder Augenposition und wenigstens eines
Geschwindigkeitsvektors und Beschleunigungsvektors der Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P. Der Positionssensors 54.2 erzeugt ein die Position (Ort und Lage) des Kopfes K und/oder der Augen, der Geschwindigkeitssensor 54.4 einen den Geschwindigkeitsvektor und der Beschleunigungsensor 54.6 einen den Beschleunigungsvektor der Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P repräsentierendes Signal. Je nach Sensorart kann gegebenenfalls ein einzelner Sensor diese drei Funktionen übernehmen. Die drei Sensoren sind im vorliegenden Fall als Kreiselsysteme ausgelegt, es können jedoch auch Sensorsysteme verwendet werden, die eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsänderung durch Bestimmung der Sensor- und/oder Kopf- und/oder Augenpoεition relativ zu einer Bezugsposition ermitteln. So auch Sensoren, die zur Lagebestimmung die Orientierung eines Gegenstandes in Bezug zu einem elektrischne, magnetischen oder elektromagnetischen Feld auswerten, oder Sensoren, die Streulichdifferenzwerte auswerten und degleichen mehr.
Der Sensor 54 bzw. dessen drei Sensoren 54.2 bis 54.6 sind über geeignete Schnittstellen mit der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungs-einrichtung 6 verbunden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt die Datenübertragung zur Datenverarbeitungseinrichtung 6 auf drahtlosem Wege, so daß der Pilot P in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt ist.
Wie in Fig. 4 illustriert, läßt sich das Visier 48 des Helms 46, oder ein Teil des Visiers 48, hochklappen, was insbesondere bei der Start- oder Landephase des Hubschraubers F von Vorteil sein kann, falls ein Start in unmittelbarer Nähe des Piloten P erfolgt.
Die an der Innenseite des Helmvisiers 48 befindliche Abbildungseinrichtung 8 ist bei dem vorliegenden Beispiel als räumlich gebogener Bildschirm 56 ausgelegt, dessen Form der Form des Visiers 48 und des Helms 46 angepaßt ist. Generell können indes auch ein oder mehrere Flachbildschirm verwendet werden, die mit einem solchen Gerät erzielbaren subjektiven räumlichen Eindrücke sind jedoch vergleichsweise weniger ausgeprägt. Als Bildschirm hat sich besonders ein TFT- Bildschirm (TFF: thin film transisitor) von Vorteil erwiesen. Die Abbildungseinrichtung 8 umfaßt im vorliegenden Fall einen Blickwinkelbereich größer 180 Grad und entspricht damit etwa dem normalen Sichtbereich eines Menschen. Je nach Anwendungsfall kann der Blickwinkelbereich natürlich reduziert oder vergrößert sein.
Der Bildschirm 56 der Abbildungseinrichtung 8 ist in zwei virtuelle Einzelabbildungsabschnitte 56.2, 56.4 unterteilt (vergl . Fig. 7), wobei jeder Einzelabbildungsabschnitt einem Auge des Piloten P zugeordnet ist, so daß bei entsprechender Darstellungsweise einer Abbildung ein stereoskopischer Effekt zu erzielen ist. Diese Bauweise korrespondiert mit der stereoskopische Bilderfassungseinrichtung 12, 14 des Hubschraubers F. Ebenso kann im Sinne der Erfindung ein
einzelner Bildschirm mit einem einzigen Abbildungsbereich oder mehrere Bildschirme vorgesehen werden.
Wie in Fig. 6 veranschaulicht, kann die dem Piloten P zugeordnete Abbildungseinrichtung 8 auch an einer Brille 58 oder an einer vergleichbaren Vorrichtung angeordnet und am Kopf K des Piloten P getragen sein. Ebenso ist es natürlich denkbar eine derartige Vorrichtung in geeigneter Position an anderen Körperteilen des Piloten P (zum Beispiel über ein Schultergestell an den Schultern des Piloten) oder an einer von dem Piloten P getrennten, jedoch mit diesem mitbewegbaren beweglichen Halterung anzuordnen.
Die Abbildungseinrichtung 8 ist über eine geeignete Schnittstelle mit der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 verbunden.
Der Hubschrauber F kann nun, sofern dessen Einzelsysteme in betriebsbereitem Zustand sind, wie folgt kontrolliert, bedient, gesteuert oder geregelt werden.
Durch die am Hubschrauber F angeordnete Bilderfassungseinrichtung 12 wird das sich in dem Erfassungsbereich der Bilderfassungseinrichtung 12 befindliche realen Szenario S erfaßt und es werden Bilddaten erzeugt, die das aktuelle Abbild des realen Szenarios S repräsentieren. Je nach Bedarf und Auslegung der Bilderfassungseinrichtung 12 können die Bilddaten das reale Szenario S sowohl im Sinne einer zweidimensionalen als auch dreidimensionalen Abbildung repräsentieren. Diese Bilddaten werden in der dem Hubschrauber F zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 18 gegebenenfalls noch weiter aufbereitet (gegebenenfalls auch über einen geeigneten Algorithmus komprimiert) und anschließend an die Datenübertragungseinrichtung 16 des Hubschraubers F geleitet und von dort direkt oder indirekt zu der dem Piloten P
zugeordneten Empfangseinrichtung 4 übertragen und von dieser empfangen.
Die empfangenen Bilddaten des realen Szenarios S werden an die dem Piloten P zugeordnete Datenverarbeitungseinrichtung 6 weitergeleitet und dort, falls erforderlich, weiter aufbereitet . Dann werden die Bilddaten direkt oder indirekt zu der am Helm 46 des Piloten P und direkt vor dessen Augen angeordneten und mittels einer Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P mitbewegbaren Abbildungseinrichtung 56 übertragen. Diese Übertragung kann ebenfalls auf drahtlosem Wege oder über wenigstens eine Datenleitung erfolgen. Auf Grundlage der Bilddaten wird in der Abbildungseinrichtung 8, 56 eine Abbildung 62 des realen Szenarios erzeugt und angezeigt, so daß das reale Szenario S für den Piloten P sichtbar ist.
Bewegt der Pilot P seinen Kopf K wird die Kopfbewegung von dem Kopfpositionssensor 54 im vorliegenden Fall in mindestens drei Achsen erfaßt und die Kopfbewegung repräsentierende Signale erzeugt, nämlich im vorliegenden Fall ein Positionssignal, ein Geschwindigkeits- und ein Beschleunigungssignal . Diese Signale werden nachfolgend als Kopfbewegungssignale bezeichnet. Obwohl im vorliegenden Beispiel drei Parameter (Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung) erfaßt werden, ist für viele Anwendungsfälle oftmals bereits ein Parameter (nämlich insbesondere die Position) auseichend.
Die Kopfbewegungssignale werden zu der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 übertragen, dort gegebenenfalls weiter aufbereitet und zu der dem Piloten P zugeordneten Datenübertragungseinrichtung 4 weitergeleitet . Von dort werden anschließend die KopfbewegungsSignale direkt oder indirekt zu der am Hubschrauber F angeordneten Empfangseinrichtung 16 übertragen und von dieser empfangen.
Die empfangenen Kopfbewegungssignale werden, falls erforderlich, in der Datenverarbeitungseinrichtung 18 des Hubschraubers F aufbereitet und als Referenzsignale oder Stellsignale an die Stellmotoren 20 der Bilderfassungseinrichtung 8 des Hubschraubers F weitergeleitet. Die Stellmotoren 20 werden demnach in Abhängigkeit der aus den Kopfbewegungssignalen resultierenden Stellsignale betätigt und zwar in solch einer Weise, daß die resultierende (n) Bewegung (en) der Bilderfassungseinrichtung 8 im wesentlichen genau den von dem Piloten P ausgeführten Kopfbewegungen entsprechen. Dadurch erfaßt die Bilderfassungseinrichtung 12 das reale Szenario S in einen neuen Sichtbereich, nämlich einem Sichtbereich, der im wesentlichen dem Sichtbereich entspricht, der sich ergäbe, falls sich die Augen des Piloten P an der Position der Bilderfassungseinzelvorrichtungen 12.1, 12.2 der Bilderfassungseinrichtung 12 befänden und der Pilot P die besagte Kopfbewegung vor Ort im Hubschrauber F durchführte.
Die neuen Bilddaten werden wiederum in der oben bereits erläuterten Art und Weise zum Piloten P übertragen und in der Abbildungseinrichtung 56 zur Anzeige gebracht. Die Bilddaten können des weiteren in einem in den Figuren nicht dargestellten Speichermedium gespeichert und für spätere Anwendungen zur Verfügung gestellt werden.
Der Pilot P steuert also durch seine Kopfbewegung die Bewegung der Bilderfassungseinrichtung 12 im Hubschrauber F und ist damit in der Lage Abbildungen zu sehen, die im wesentlichen Abbildungen entsprechen, die sich durch reales Sehen und eine reale Kopfbewegung ergeben würden, falls sich der Pilot im Hubschrauber F befände. Damit wird der Pilot P in die Lage versetzt sich in dem Raum, durch den sich der Hubschrauber F bewegt, umzusehen. Die durch dieses Verfahren erzielte subjektive Sinnestäuschung des Piloten P kann so ausgeprägt sein, daß dem Piloten P der Eindruck entsteht er befände sich selbst im Hubschrauber F.
Anstelle der Kopfbewegung des Piloten P kann bei geeigneten Sensoren auch eine Augenbewegung des Piloten P erfaßt und analog zu der oben dargelegten Arbeitsweise verfahren werden. Die dafür erforderlichen Apparaturen und Rechenleistungen sind jedoch bei weitem aufwendiger. Obwohl vorhergehend wesentliche Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der dem Piloten P zugeordneten Bilderfassungseinrichtung 12 erläutert wurde, sind die Funktionsweise der dem Kopiloten zugeordneten Bilderfassungseinrichtung 14 sowie die zugehörigen Übertragungs- und Empfangsschritte im wesentlichen entsprechend, so daß separate Ausführungen hierzu nicht erforderlich sind.
Ähnlich wie die Erfassung der Kopf - und/oder Augenbewegung des Piloten P mittels des Kopfpositionssensors 54 ist mit Hilfe eines Bilderfassungseinrichtungs-Positionssensors 60 wenigstens eine Bewegung und/oder Position der am Hubschrauber F angeordneten beweglichen Bilderfassungseinrichtung 8 erfaßbar. Wie bei den o.g. Kopfbewegungssensoren 5 ist es hierbei vorteilhaft, , daß auch Bilderfassungseinrichtungs-Positionssensor 60 wenigstens eine Position und/oder einen Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsvektor der Bewegung der
Bilderfassungseinrichtung 2 ermittelt. Die Datensignale des Sensors 60 können auf analoge Weise wie die Bilddaten zum Piloten P und der ihm zugeordneten Empfangs- 4 Datenverarbeitungseinrichtung 6 übertragen werden.
Zusammen mit den KopfbewegungsSignalen und mittels einer vorzugsweise in der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 integrierten Steuer- oder Regeleinrichtung, die sich allerdings auch im Hubschrauber F befinden kann, ist somit eine exaktere Steuerung oder Regelung der Bewegung der Bilderfassungseinrichtung 12, der erzielten Bilddaten und der Darstellung der Abbildung des
realen Szenarios S in der Abbildungseinrichtung 8, 56 und eine bessere Justierung oder Feineinstellung möglich.
Bei sehr großen Übertragungsstrecken zwischen Hubschrauber F und Piloten P kann es vorkommen, daß es bei der Anzeige oder Darstellung eines aktualisierten Sichtbereich des realen Szenarios S (wobei die Aktualisierung des Sichtbereiches durch eine Kopfbewegung des Piloten P und eine dementsprechende Bewegung der Bilderfassungseinrichtung 12 des Hubschraubers F initiiert ist) in der dem Piloten P zugeordneten Abbildungseinrichtung 8 zu einer gewissen Verzögerung oder einem merklichen Nacheilen kommt, was wiederum das subjektive Sehgefühl und Raumempfinden des Piloten P beeinträchtigen kann. Aus diesem Grund ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß durch den am Helm 46 des Piloten P angeordneten Kopfpositionssensor 54 bzw. Geschwindigkeits- 54.4 und Beschleunigungssensor 54.6 wenigstens ein Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsvektors der Kopfbewegung des Piloten P erfaßt und ein den Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungsvektors der Kopf ewegung repräsentierendes Signal erzeugt wird (in der Regel sind zwei Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsvektoren ausreichend, da sich die ausgeprägtesten Veränderungen des Sichtbereiches des Piloten P und damit der Bilderfassungseinrichtung 2 durch seitlich Kopfdrehungen und Kopf-Nickbewegungen des Piloten P ergeben) . Dieses Signal wird ebenfalls direkt oder indirekt zu der am Hubschrauber F angeordneten Empfangseinrichtung 16 übertragen. Mit Hilfe dieses Signals werden dann die Stellmotoren 20 der Bilderfassungseinrichtung 8 angesteuert und zwar auf solch eine Weise, das die Bewegung der Bilderfassungseinrichtung 12 der entsprechenden Kopfbewegung des Piloten P ein wenig vorauseilt . Dadurch kann bei großen Datenübertragungswegen und entsprechenden längeren Übertragungszeiten ein "Nachschleppen" des auf dem Bildschirm 56 des Piloten P angezeigten Bildes vermieden oder zumindest teilweise kompensiert werden.
In besonderen Fällen kann es von Vorteil sein, die Bewegung der Bilderfassungseinrichtung 12 der entsprechenden Kopfbewegung des Piloten P nacheilen zu lassen, im allgemeinen wird jedoch das Vorauseilen angewendet werden. Dies hat den Vorteil, daß das oben erläuterte nachteilige Nacheilen der Darstellung des realen Szenarios in der Abbildungseinrichtung 4 des Piloten P im wesentlichen vermieden werden kann.
Aufgrund der Werte der ermittelten Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungsvektoren der Kopfbewegung des Piloten P und empirischer Daten, insbesondere kybernetischer und ergonomischer Daten, kann eine Aussage getroffen werden, wie weit eine beginnende Kopfbewegung des Piloten P fortgesetzt werden wird. Diese Aussage, die eine Berechnung erfordert, kann zum Beispiel in der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 durchgeführt und das zum Hubschrauber F zu übertragende Signal, daß wie oben dargelegt später für ein Vorausführen der Bilderfassungseinrichtung 12 verantwortlich ist, gegebenenfalls noch vorher weiter aufbereitet oder manipuliert werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Ferner ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die durch Sensoren von im und/oder am Hubschrauber F angeordneten Operationsdatensystemen und/oder Zusatzsysteme erfaßten Opertions- und/oder Sekundärdaten und die daraus resultierenden, die Opertions- und/oder Sekundärdaten repräsentierenden Opertions- und/oder Sekundärdatensignale direkt oder indirekt zu der dem Piloten P zugeordneten Empfangseinrichtung 4 zu übertragen. Die empfangenen Opertions- und/oder Sekundärdatensignale werden wiederum über eine geeignete Schnittstelle in die dem Piloten P zugeordnete Datenverarbeitungseinrichtung 6 eingegeben. Mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 6 werden auf Grundlage der empfangenen Datensignale die Opertions- und/oder
Sekundärdaten darstellende Bilddaten erzeugt. Mittels dieser Bilddaten wird nun in der Abbildungseinrichtung 4 des Piloten P eine virtuelle Abbildung erzeugt und angezeigt, so daß die Opertions- und/oder Sekundärdaten wie auf einem Instrumentenbrett und/oder einem Instrument 64 für den Piloten P optisch sichtbar werden. Je nach Art der übermittelten Sekundärdaten kann aber auch ein anderes durch Sinneswahrnehmung des Piloten P erfaßbares Referenzsignal erzeugt werden, z.B. ein akustisches Warnsignal oder dergleichen. Dies kann etwa bei einer Überziehwarnung sinnvoll sein.
Die Anzeige der virtuellen Abbildungen 64 der Opertions- und/oder Sekundärdaten in der Abbildungseinrichtung 8, 56 kann zusammen mit oder getrennt von der Abbildung 62 des realen Szenarios S erfolgen. Fig. 7 zeigt aus der Sicht des Piloten P einen schematischen Blick in die
Abbildungseinrichtung 56, die einen Anzeigebereich für die Abbildung 62 des realen Szenarios S, einen Anzeigebereich für Abbildungen 64 von Opertions- und/oder Sekundärdaten sowie einen weiteren Anzeigebereich für Abbildungen 66 umfaßt, auf die später noch Bezug genommen werden wird.
Die virtuellen Abbildungen 64 der Opertions- und/oder Sekundärdaten müssen, sofern sie auf dem Bildschirm 56 angezeigt werden sollen, durch geeignete Programmroutinen vorzugsweise in der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 erzeugt werden. Da zur Darstellung jedoch nur relativ einfache Bildelemente erforderlich sind, bedarf dies keiner großen Rechnerleistungen und Rechenzeiten.
Sekundärdaten können im übrigen auch von der Pilotenseite ausgehen: Der Pilot P spricht in die am Helm 46 angeordnete akustische Erfassungseinrichtung 50 (Mikrofon; vergl . Fig. 4) und die Sprachsignale werden mittels der Datenübertragungseinrichtung zum Hubschrauber F übertragen
und dort mittels der Lautsprechereinrichtung wiedergegeben. Eine Kommunikation zwischen Piloten P und Kopiloten Pc mittels der Mikrofon- und Lautsprechereinrichtung eines jeweiligen Helmes 6 sind ebenfalls möglich. Die akustische Erfassungseinrichtung 50 dient darüber hinaus noch weiteren Zwecken, nämlich der Erfassung und Weitergabe von Sprachbefehlen. Hierfür steht das Mikrofon 50 über geeignete Schnittstellen mit der dem Piloten P zugeordneten Datenverarbeitungseinrichtung 6 in Verbindung. Die Datenverarbeitungseinrichtung 6 ist hardwaremäßig mit einem Spracherkennungsmodul und softwaremäßig mit einem Sprachererkennungsprogramm ausgerüste . Die von dem Piloten P in das Mikrofon 50 gesprochenen Befehle werden mit Hilfe des Spracherkennungsmoduls und -programms ausgewertet, und mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 6 wird ein dem Befehl entsprechendes Befehlssignal generiert. Dieses kann, wie oben bei den Steuersignalen der realen Steuereinrichtung 2 beschrieben, z.B. zum Hubschrauber F übermittelt und mit Hilfe des Befehlssignal adäquat eine dem Befehl entsprechende Steueraktion ausgelöst werden.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die dem Kopiloten Pc zugeordneten Systeme im wesentlichen denen des Piloten P entsprechen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen die Abbildungseinrichtung 12 des Piloten P und die durch Kopf- und/oder Augenbewegungen des Piloten P ausgelösten Routinen unabhängig von denen des Kopiloten Pc auszubilden, so daß der Kopilot Pc unabhängig vom Piloten P weitere Zusatzaufgaben übernehmen kann. Des weiteren ist es im Rahmen der Erfindung vorgesehen, mindestens einen dritten Beteiligten, zum Beispiel einen von Pilot P und Kopilot Pc völlig unabhängigen Operator über geeignete Schnittstellen in das System einzukoppeln und bei Bedarf zu Informations- , Kontroll- oder Beobachtungszwecken in das dem Piloten P und/oder Kopiloten Pc zugeordnete Bilddaten- und Datenmaterial Einsicht nehmen zu lassen. Für den Operator ist als Abbildungseinrichtung in der Regel ein einfacher Bildschirm ausreichend. Überdies ist
es denkbar den Operator mittels einer Kameraeinrichtung aufzunehmen und die Abbildung des Operators als weitere Abbildung 66 in die Abbildungseinrichtung 56 des Piloten P und/oder Kopiloten Pc einzuspeisen, was zu Kommunikationszwecken sinnvoll sein kann.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung und das dazugehörige erfindungsgemäße Verfahren Bilddaten eines realen Szenarios S verwenden, sind im Vergleich zur Erzeugung "virtueller Realitäten" vergleichsweise geringere Rechenleistungen den verwendeten Datenverarbeitungs-einrichtungen 6, 18 erforderlich. Dadurch läßt sich ein sehr schneller Bildaufbau erzielen. Die Darstellung von virtuellen Kontrollelementen oder Zusatzinformationen, die mit der Abbildung des realen Szenarios S in der Abbildungseinrichtung 8, 56 des Piloten P wahlweise überlagert werden kann, bedarf aufgrund der in der Regel vergleichsweise einfachen Bildelemente ebenfalls nur einer geringen Rechnerleistung.
Wie oben bereits einleitend erläutert und in Fig. 1 schematisch skizziert, verfügt die erfindungsgemäße Vorrichtung für den Hubschrauber F über eine reale, dem Piloten P zugeordnete Steuereinrichtung 2. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei der realne Steuereinrichtung 2 um einen an der Armlehne 68 des Sitzes 40, auf dem der Pilot P zum Steuern Platz nimmt, angeordneten Steuerknüppel 42 (sidestick) und zusätzliche Bedienelemente 44. Im Fußbereich des Piloten P sind Pedale 70 vorgesehen. Mit dem Steuerknüppel 42 kontrolliert der Pilot P die zyklische Rotorsteuerung des Hubschraubers F und mit den Pedalen 70 die Heckrotorsteuerung. Damit ist der Hubschrauber F in drei Achsen steuerbar. Als Beispiel für die zusätzlichen Bedienelemente ist zum Beispiel der Pitch für die kollektive Rotorsteuerung und Schalter zum Aktivieren oder Deaktivieren der Antriebseinrichtung des Hubschraubers F oder zum Betätigen von dessen Zusatzsystemen 26 zu nennen. Die genannten Steuer- und Bedienelemente 42, 44, 70 sind
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umfaßt, daß die ein- oder mehrachsige Bewegung des Handgriffes repräsentierende Signale abgibt, ist möglich. Solche Vorrichtungen korrespondieren wiederum mit der Datenverarbeitungseinrichtung 6.
Fig. 8 zeigt in schematischer Darstellung eine Auswahl aus einer Vielzahl von verschieden möglichen direkten und/oder indirekten Datenübertragungswegen T zwischen dem Hubschrauber F und Piloten P und/oder Kopiloten Pc, bzw. zwischen der dem Piloten P zugeordneten Übertragungs-/
Empfangseinrichtung 4 und der dem Hubschrauber F zugeordneten Übertragungs-/ Empfangseinrichtung 16. Befindet sich die dem Piloten P zugeordneten Übertragungs-/Empfangseinrichtung 4 oder die Datenverarbeitungseinrichtung 6 nicht in unmittelbarer Nähe des Piloten P kann ebenfalls ein weiterer Übertragungsweg zwischen der Übertragungs-
/Empfangseinrichtung 4 und dem Piloten P direkt zugeordneten Systemen oder zwischen Piloten P und der Datenverarbeitungseinrichtung 6 oder zwischen der Übertragungs-/Empfangseinrichtung 4 und der
Datenverarbeitungseinrichtung 6 entstehen. Auch dies geht aus der Fig. 8 hervor.
Allgemein erfolgt die direkte und/oder indirekte Übertragung der zwischen Piloten P und Hubschrauber F (und umgekehrt) transferierten Daten jedoch über mindestens eine Datenleitung Tw und/oder über mindestens einen drahtlosen Übertragungsweg Tr. Neben den bisher eingeführten Bezugszeichen kennzeichnen in der Fig. 7 das Bezugszeichen 72 einen Satelliten, 74 ein Flugzeug, 76 ein Fahrzeug und 78 ein Wasserfahrzeug.
Die seitens des Hubschraubers oder des Piloten P ausgehenden verschiedenen Datensignale müssen nicht zwingendermaßen den gleichen Übertragungsweg gehen. So kann es etwa von Vorteil sein vom Piloten P ausgehende Sprachgeräusche z.B. über ein Fernsprechnetz drahtlos Tr und über Datenleitungen Tw und die
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Zur Ortung des Hubschraubers F und für Navigationszwecke ist dieser mit einem Ortungs- und Navigationssystem ausgestattet. Das Ortungssystem kann in einer Ausführungsform zum Beispiel die Übertragungseinrichtung selbst sein, da ihre Signale für eine Ortung geeignet sind. Als Navigationssystem bietet sich insbesondere ein GPS-System an, da es aufgrund seines äußerst geringen Gewichtes vorteilhaft im Hubschrauber F mitzuführen ist. Die Navigationssignale können ebenfalls als Sekundärdaten zum Piloten P übertragen werden. Des weiteren hat es sich als positiv herausgestellt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Transpondereinrichtung sowie Chiffriereinrichtungen und entsprechenden Dekodern auszustatten.
Die oben für einen einzelnen Piloten P bzw. einen Piloten P und einen Kopiloten Pc beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren könnenselbstverständlich für mehrere Operatoren erweitert werden. Anstelle der Kopfbewegung des Piloten P kann in analoger Weise auch eine Augenbewegung des Piloten P erfaßt und entsprechend ausgewertet werden. Falls erforderlich, ist es ferner möglich im Übertragungsweg T zwischen Piloten P und Hubschrauber F, bzw. umgekehrt, auch wenigstens eine Zwischenspeicherung der zwischen Hubschrauber F und Piloten P übertragenen Daten in einem geeigneten Speichermedium durchzuführen. Eine entsprechende Speicher- und/oder Datenverarbeitungseinrichtung kann z.B. in einer mobilen oder stationären Relaissation vorgesehen sein. Erfolgt die Datenübertragung zwischen Hubschrauber T und Piloten P über eine Datenleitung Tw (z.B. zu Trainingszwecken, wobei der Hubschrauber F durch die Datenleitung gefesselt ist) könnte grundsätzlich die dem Hubschrauber F zugeordnete Datenverarbeitungseinrichtung 18 entfallen; die dem Piloten P zugeordnete Datenverarbeitungseinrichtung 6 übernimmt dann deren Aufgaben.
Des weiteren können die verschiedenen zwischen Piloten P und Hubschrauber F, bzw. umgekehrt, transferierten Daten oder Datensignale auf verschiedenen oder gleichen Wegen übertragen werden. Die oben dargelegten Systeme der erfindungsgemäßen Vorrichtung können komponentenartig oder modulartig aufgebaut sein.
Generell ist es auch möglich die am Hubschrauber F angeordnete Bilderfassungseinrichtung 12, 14 unbeweglich anzuordnen und auf die bereits detailliert beschriebene Weise lediglich ein von einer Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P unabhängiges "Standbild" eines realen Szenarios in der Abbildungseinrichtung 4 anzuzeigen. Eine mögliche Veränderung des Betrachtungsbereiches des realen Szenarios und damit eine Veränderung des "Standbildes" ergibt sich dann lediglich durch eine Bewegung des Hubschraubers F selbst. Eine solche Vorrichtung und ein solches Verfahren sind jedoch ungleich weniger eindrucksvoll und realitätssuggerierend als die oben beschriebene Variante, bei der die Bilderfassungseinrichtung 12, 14 in Abhängigkeit der Kopf- und/oder Augenbewegung des Piloten P beweglich ist.
Fig. 9 zeigt in einer stark vereinfachten schematischen Darstellung eine virtuelle Steuer- oder Kontrolleinrichtung 82 (nachfolgend kurz virtuelle Steuereinrichtung genannt) des erfindungsgemäßen FortbewegungsmittelSystems sowie deren Funktionsweise. Eine derartige Einrichtung kann erfindungsgemäß neben oder statt der realen
Steuereinrichtungen 2, 42, 44, 70 für den Piloten P und/oder den Kopiloten vorgesehen sein. Bei dieser virtuellen Steuereinrichtung handelt es sich um eine künstlich durch ein Programm der Datenverarbeitungseinrichtung 6 erzeugte nicht reale und in der Regel als reine Abbildung dargestellte Steuereinrichtung, mit der der Pilot P jedoch zum Zweck der Kontrolle bzw. Steuerung des Hubschraubers F in Interaktion treten kann.
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Anstelle des oben genannten Datenhandschuh.es 86 kann in einer aufwendigen Ausführungsform auch ein sog. Cybersuit Anwendung finden, d.h. eine kleidungsstückartige, vom Piloten P am Körper tragbare Vorrichtung, die mit einer Vielzahl von zur Interaktion mit der realen und/oder virtuellen Steuereinrichtung vorgesehenen Sensoreinrichtungen und Rückmeldesystemen ausgestattet ist, die dem Piloten P durch SinnesWahrnehmung erfaßbare Ereignisse simulieren.
Alternativ zu der oben beschriebenen Vektormethode kann mit Hilfe von geeigneten Kreiselsystemen z.B. auch eine Trägheitsnavigationsmethode eingesetzt werden, die die Position des eine Steueraktion auslösenden Körperteils des Piloten P oder einer für diese Zwecke zur Hilfe genommenen Einrichtung aufgrund der vom in der Einrichtung oder an dem Körperteil angeordneten Kreiselsystem gelieferten Daten berechnet und bei Erreichen einer rechnerisch vorbestimmten Bedienelementposition ein Steuerereignis auslöst.
Ferner ist als Hilfsmittel zur Ausführung einer virtuellen Steueraktion auch eine mausartige, joystickartige oder trackballartige Vorrichtung denkbar oder ein vom Piloten P frei gehaltener Handgriff (ggf. mit weiteren Bedienelementen, Knöpfen, Schaltern) , der ein eingebautes Kreiselsystem umfaßt, daß die ein- oder mehrachsige Bewegung des Handgriffes repräsentierende Signale abgibt. Solche Vorrichtungen korrespondieren wiederum mit der Datenverarbeitungseinrichtung 6.
Die Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele, die lediglich der allgemeinen Erläuterung des Grundgedankens der Erfindung dienen, beschränkt. Im Rahmen des Schutzumfangs können das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße FortbewegungsmittelSystem vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen, wobei auch Kombinationen der Merkmale der einzelnen Patentansprüche umfaßt sind. Grundsätzlich kann das
erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße System anstatt auf Flugkörper auch auf Landfahrzeuge, Wasserfahrzeuge, Unterwasserfahrzeuge, Raumflugkörper oder dergleichen angewendet werden. Die Datenübertragungswege zwischen Flugkörper und Piloten, und umgekehrt, können im übrigen in mindestens einem Abschnitt auch über ein netzartig strukturiertes Datenübertagungssysstem laufen. Das erfindungsgemäße Fortbewegungsmittelsystem kann darüber hinaus mit wenigstens einer dem Piloten P zugeordneten Simulationseinrichtung zur Simulation der Bewegungen und Zustände des Fortbewegungsmittels versehen sein. Vorteilhafterweise kann hierbei die reale und/oder virtuelle Steuereinrichtung des FortbewegungsmittelSystem die Simulationsvorrrichtung umfassen oder umgekehrt. Bei der virtuellen Steuereinrichtung kann der o.g. Cybersuit zum Beispiel die Simulationsvorrrichtung darstellen. Die reale Steuereinrichtung, auf deren Sitzeinrichtung der Pilot in der oben beschriebenen Ausführungsform Platz nimmt, kann dagegen mit Bewegungsmitteln zum Bewegen der Sitzeinrichtung entsprechend den Fortbewegungsmittelbewegungen in ein oder mehreren Achsen ausgerüstet sein.
Bezugszeichen in den Ansprüchen und der Beschreibung dienen dem besseren Verständnis und sollen den Schutzumfang der Erfindung nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
Es bezeichnen:
2 Steuereinrichtung
4 Übertragungs- und Empfangseinrichtung, pilotenseitig
6 Datenverarbeitungseinrichtung, pilotenseitig
8 Abbildungseinrichtung für P
10 Abbildungseinrichtung für Pc
11 Datenleitung
12 Bilderfassungseinrichtung / Videokamera
12.1 Bilderfassungseinzeleinrichtung von 12
12.2 Bilderfassungseinzeleinrichtung von 12 14 Bilderfassungseinrichtung
16 Übertragungs- und Empfangseinrichtung, hubschrauberseitig
18 Datenverarbeitungseinrichtung, hubschrauberseitig
20 Stelleinrichtungen / Stellmotoren
22 Aktuatoren
24 Zusatzsteuerelemente
26 Zusatzsysteme
28 Sensoreinrichtungen für Operations- und/oder
Sekundärdaten 30 Halterung für 12 bzw. 14
32 Steuer- und/oder Regeleinrichtung für 20 34 Bewegungs- und/oder Positionssensor für 12, 14 /
Kamerapositionssensor
36 Niederschlagsabscheidungseinrichtung von 12 38 Gehäuse für 12 bzw. 14
40 Sitz / Sitzsystem
42 Bedienelement / Steuerknüppel
44 Bedienelement
46 Helm
48 klappbares Visier von 46
50 akustische Erfassungseinrichtung
52 Lautsprechereinrichtung
54 Sensoreinrichtung 54 zur Erfassung wenigstens einer Kopf- und/oder Augenbewegung des
Piloten P / Kopfpositionssensor
54.2 Positionssensor von 54
54.4 Geschwindigkeitssensor von 54
54.6 Beschleunigungsensor von 54
56 Bildschirm
56.2 Einzelabbildungsabschnitt von 56
56.4 Einzelabbildungsabschnitt von 56
58 Brille mit Abbildungseinrichtung, für P bzw. Pc
60 Bilderfassungseinrichtungs-Positionssensor
62 Abbildung des realen Szenarios S
64 Abbildungen der Opertions- und/oder Sekundärdaten
66 Abbildung eines Operators
68 Armlehne von 40
70 Pedale
72 Satellit
74 Flugzeug
76 Fahrzeug
78 Wasserfahrzeug
80 Relaisstation / Relaishilfseinrichtung
82 virtuelle Steuer- oder Kontrolleinrichtung
84 Virtuelles Bedien- oder Steuerelement /
Tastschalter
86 Datenhandschuh
88 Positionssensor von 86
90 Sensoreinrichtung
92 Signalgeber
94 Drucksimulationseinheit an 86
96 Autopilot
98 Ortungs- und/oder Navigationssystem
A Erster Bezugspunkt
B Zweiter Bezugspunkt
B1-B4 Zweitbezugspunkte
C Dritter Bezugspunkt
Ev Imaginäre, virtuelle Bezugsebene el - e4 Vektoren fl - f4 Vektoren
F Hubschrauber / Fortbewegungsmittel
H Hauptstation
K Kopf des Piloten P / Pc
P Pilot
Pc Kopilot
S reales Szenario
T Übertragungsweg (allgemein)
Tr Drahtloser Übertragungsweg
Tw Übertragungsweg via Datenleitung / Datenleitung
Vd Dynamischer Vektor
Vr Referenzvektor x Achse y Achse z Achse