WO1998028216A1

WO1998028216A1 - Verfahren und vorrichtung zum behandeln laufender papierbahnen

Info

Publication number: WO1998028216A1
Application number: PCT/DE1997/002896
Authority: WO
Inventors: Günther Oskar ECKERT
Original assignee: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
Priority date: 1996-12-21
Filing date: 1997-12-12
Publication date: 1998-07-02
Also published as: EP0946404B1; JP2000506825A; JP3416155B2; EP0946404A1; DE59705112D1; US6179764B1

Abstract

Bei einem Verfahren zum Behandeln von laufenden Papierbahnen wird vor dem Querfalzen entlang einer vorgesehenen Querfalzlinie der Papierbahnen mittels eines in radialer Richtung schwingenden schienenartigen Drückwerkzeuges sowie eines Gegendrückwerkzeuges eine Querrille eingebracht. Dadurch kann insbesondere bei dicken Druckprodukten ein scharfer Falzbruch erzeugt werden.

Description

Beschre i bung

Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln Laufender Papi erbahnen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln laufender Papierbahnen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine dazugehörige Vorrichtung.

Durch die DE-PS 226 943 ist es bekannt, einen Papierbahnstrang mittels eines Zylinderpaares in Signaturen Que rzut rennen und nachfolgend Que rzur i l len.

Nachteilig dabei ist, daß dabei kein über- oder Unterfalz hergestellt werden kann. Da rüberhi naus ist ein Querrillen von Signaturen nur bis zu einer bestimmten Dicke mög lieh.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine dazugehörige Vorrichtung zum Vorbereiten eines scharfen Falzbruches, insbesondere für dicke Signaturen, zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch ein schwi ngungsgestütztes Vorbehandeln von Papierbahnen auch dicke Signaturen qualitätsgerecht quergefalzt werden können. Weiterhin i st von Vorte i l , wenn einzelne oder geteilte Papierbahnstränge jeweils separat vorbehandelt und nachfolgend einem Samme Izy li nder zugeführt werden. Mittels des Verfahrens und der Vorrichtung können auch beim Querfalzen dicker Signaturen scharfe Falzbrüche hoher Qualität werden.

Ein Aus f ührungsbe i spi e l der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher bes ch r i eben . Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer

Seitenansicht eines Falzapparates mit einer Vorrichtung zum Behandeln einer laufenden Papierbahn, ohne Seitengestelle;

Fig. 2 eine vergrößerte schematische Darstellung eines in einem Träger angeordneten schwingbaren Drüc kwe r kzeuges .

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandeln einer laufenden Papierbahn 1 bzw. Papierbahnen oder einem Papierbahnstrang besteht aus einer Drückeinrichtung 2. Die Drückeinrichtung 2 weist zwei mitläufig zur Papierbahn 1 rotierende Träger 3; 4 auf. Der erste und zweite Träger 3; 4 kann auch einen gestrichelt dargestellten rechteckigen oder auch einen dargestellten kreisrunden Querschnitt haben (Fig. 1).

Der erste Träger 3 hat an seinen beiden Enden Wellenzapfen 6; 7 und trägt in paralleler Richtung zu seiner Rotationsachse 8 ein aus seinem Umfang 9 herausstehendes schienenartiges und mit dem ersten Träger 3 verbundenes Drückwerkzeug 11 auf, welches an seiner t rägerabgewandten Seite eine Arbeitskante 16 aufweist. Das Drückwerkzeug 11 arbeitet mit einer sich am Umfang des zweiten Trägers 4 befindlichen und sich in achsparalleler Richtung erstreckendem Gegendrückwerkzeug 12, z. B. einer aus Gummi oder Kunststoff bestehenden elastischen Leiste, zusammen.

Das Drückwerkzeug 11 ist an seiner Arbeitskante 16 abgerundet, wodurch ein Schneiden in den Papierbahnstrang 1 vermieden wird. Das schienenartige Drückwerkzeug 11 kann in axialer Richtung des ersten Trägers 3 durchgängig ausgebildet oder in mehrere Teile unterteilt sein. Während des Betriebes taucht die Arbeitskante 16 des Drückwerkzeuges 11 in das Gegendrückwerkzeug 12 ein und übt einen Druck auf den dazwisc enliegenden Papierbahnstrang 11 aus.

Nach einer bevorzugten Aus füh rungs form wirkt das Drückwerkzeug 11 als Sonotrode und bildet das letzte Glied einer Kette, welche aus einem Schwingungserzeuger, z. B. Ultraschallgenerator 17, einem Konverter 18 und einem Verstärker 19 besteht. Der Ultraschall, im Bereich von 20 oder 40 Kiloherz unterstützt das Vorbrechen der Papierfasern an einer vorgesehenen Querf a Iz l i ni e 15; 20 des Papierbahnstranges 1.

Ein Wellenzapfen 7 kann Schleifringe 21; 22 aufweisen, über welche Seh Lei f r i ngkörpe r 23; 24 die Energ eversorgung für das Ultraschallwerkzeug sichern. Das Drückwerkzeug 11 kann auch mit einem im ersten Träger 3 angeordneten Magnet schwi ngungse rzeuge r verbunden sein.

Das Drückwerkzeug 11 schwingt in radialer Richtung A hin- und her, so daß pro Drückvorgang mehrere Hübe auf die Signaturen 39 bis 42 ausgeübt werden. Bei diesem Drückvorgang werden die insbesondere in Papierbahnstrang-Laufrichtung orientierten Fasern des Papierbahnstranges 1 je nach einem voreingestellten Betrag des ausgeübten Druckes entweder plastisch verformt oder vorgebrochen.

Der so mit Querrillen 13; 14; 25 versehene Papierbahnstrang 1 wird, von einem Zugwalzenpaar 26 unterstützt, einem Einlaufspalt zwischen einem zweiteiligen Schneidzylinder 27 mit zwei Schneidmessern 28 zum Querschneiden und einem dreiteiligen Punktur- und Falzmesserzylinder 29 zugeleitet. Der Punktur- und Falzmesserzylinder 29, d. h. Samme Izy l i nde r weist an seinem Umfang in gleichen Abständen angeordnete Falzmesser- 31 und Punktursyst eme 32 sowie neben den Punkt ur Systemen 32 angeordnete Gegens chnei d le i st en 33 auf. Mit dem Punktur- und Falzmesserzylinder 29 steht ein dreiteiliger Falzklappenzylinder 34 mit Falzklappen 36 zum Querfalzen entlang der vor vorgesehenen Que r f a Iz l i ni en 14; 15 bzw. der eingebrachten Querrillen 13; 14; 25 in Verbindung, welcher die gefalzten Druckprodukte dann über ein Schaufelrad 37 auf einer Bandauslage 38 ablegt.

Es ist auch möglich, abweichend von der Darstellung in Fig. 1 dem Falzapparat zwei oder mehrere getrennte, erst vor dem Zugwalzenpaar 26 zusammenlaufende Papierstränge zuzuleiten, die jedoch vorher von jeweils separaten Drückeinrichtungen 2 quergerillt werden. Diese Anordnung ist insbesondere bei sehr dicken Signaturen

vorteilhaft. Beim Querrillen stellt sich jeweils ein maximaler Biegeradius der Querrillen ein, der etwa der Dicke des Papierstranges 1 entspricht. Dadurch ist z. B. bei Sammelprodukten auch die äußere Lage scharf gefalzt.

Es ist natürlich auch möglich, z. B. einem dicken Papierbahnstrang 1 vor dem Behandeln in mehrere einzelne Papierbahnstränge aufzuteilen und separaten Drückeinrichtungen 2 zuzuführen, von welchen sie nachfolgend wieder vereint quergeschnitten oder quergefalzt werden.

Weiterhin ist es möglich, für die Drückeinrichtung 2 andere Zylinderteilungen zu verwenden. So können der erste Träger 3 und der zweite Träger 4 auch jeweils zweifeldrig ausgebildet sein oder noch eine andere Teilung aufweisen.

Schließlich ist es durch das Trennen des Schneid- und Que rri l l Vorganges auch möglich, einen über- oder Unterfalz bei den quergefalzten Signaturen herzustellen.

Nach einer anderen Aus f üh rungs va r i ant e ist es möglich, das im zweiten Träger 4 eingebrachte Gegendrückwerkzeug 12 als eine sich im zweiten Träger 4 in achsparalleler Richtung eingebrachte Nut auszubilden, welche einen Nutgrund aus elastischem Material aufweist, wie z. B. aus Kunststoff oder Gummi.

Schließlich kann auch eine als Gegendrückwer zeug 12 verwendete Leiste mit einem im zweiten Träger 4 angeordneten ni chtda rges te L l ten Schwingungserzeuger 17; 18; 19 verbunden sein, wodurch ein Querrillen besonders effektiv durchgeführt werden kann. Bezugszeic en liste

1 Papierbahn, Papierbahnstrang

2 Drückeinrichtung

3 Träger, erster (11)

4 Träger, zweier (12)

5 -

6 We l lenzapf en

7 Wellenzapfen

8 Rotat i onsachse (3)

9 Umfang (3)

10 -

11 Drückwerkzeug, schienenartig (3)

12 Gegendrückwerkzeug; Leiste (4)

13 Querri lle (1 )

14 Querri lle (1 )

15 Que r f a Iz l i ni e, vorgesehene

16 Arbeitskante (11)

17 Ultraschallgenerator

18 Konverter

19 Verstärker

20 Que r f a Iz l i ni e, vorgesehene

21 Schleifring (7)

22 Schleifring (7)

23 Seh Lei f ri ngkörpe r (21)

24 Seh Lei f ri ngkörpe r (22)

25 Querrille (1)

26 Zugwalzenpaar

27 Schneidzylinder Schneidmesser (27) Punktur- und Falzmesserzylinder - Falzmessersystem (29) Punktursystem (29) Gegenschne i d le i ste (29) Fa Iz k lappenzy l i nde r - Falzklappen (34) Schaufelrad Bandablage Signatur (1) Signatur (1) Signatur (1) Signatur (1)

c hw i ngung s r i c t ung (11)

Claims

An s p r ü c h e

1. Verfahren zum Behandeln von laufenden Papierbahnen (1) mit folgenden Ve rf ah rens seh r i t ten :

a) auf die laufenden Papierbahnen (1) wird vor dem

Querschneiden und Querfalzen entlang einer vorgesehenen Que r f a Iz l i ni e (15; 20) streckenweise oder durchgängig mittels eines in radialer Richtung

(A) schwingenden schienenartigen Drückwerkzeuges

(11) sowie eines starren oder in radialer Richtung schwingenden Gegendrückwerkzeuges (12) ein Druck ausgeübt, b) die so behandelten Papierbahnen (1) werden anschließend in Signaturen (39 bis 42) que rgeschnitten, c) die Signaturen (39; 40) werden schließlich entlang der vorgesehenen Que rf a Iz l i ni e (15; 20) quergefalzt,

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein dicker Papierbahnstrang (1) vor dem Behandeln in mehrere einzelne Papierbahnstränge aufgeteilt und nachfolgend jeweils separaten Drückeinrichtungen (2) zugeführt und schließlich gemeinsam quergeschnitten und quergefalzt werden.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einem rotierenden ersten Träger (3) für ein Drückwerkzeug (11) und aus einem rotierenden zweiten Träger (4) für ein Gegendrückwerkzeug (12) bestehenden Drückeinrichtung (2) einer Schneid- und Querfalzvorrichtung (27; 29; 34) vorgeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drückwerkzeug (11) schienenartig ausgebildet und mit einer Arbeitskante (16) versehen, sich in achsparalleler Richtung des ersten Trägers (3) erstreckend ausgebildet und mit dem Träger (3) ve rbunden ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drückwerkzeug (11) mit einem in dem ersten Träger (3) angeordneten Schwingungserzeuger (17; 18; 19) ve rbunden ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegendrückwerkzeug (12) aus einer flachen elastischen, sich in achsparalleler Richtung des zweiten Trägers (4) erstreckenden und mit dem Träger (4) verbundenen Leiste besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegendrückwerkzeug (12) aus einer im zweiten Träger (4) eingebrachten, sich in achsparalleler Richtung erstreckenden Nut mit elastischem Nutgrund besteht .

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (12) mit einem im zweiten Träger (4) angeordneten Schwingungserzeuger (17; 18; 19) verbunden ist.

9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungserzeuger (17; 18; 19) als Magnet-Schwingungserzeuger ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Papiersträngen jeder Papierstrang (1) mittels einer separaten Drüc einrichtung (2) behandelt wird.