Zahnkupplung
Die Erfindung betrifft eine Zahnkupplung, insbesondere Dop- pelzahnkupplung für Schienenfahrzeuge, bestehend im wesentli¬ chen aus einem Kupplungsgehause und mindestens einem inner¬ halb des Kupplungsgehauses angeordneten Kupplungsteil, wobei das Kupplungsteil an seinem Umfangsbereich eine erste Verzah¬ nung besitzt und das Kupplungsgehause an seinem Umfangsbe- reich eine zweite Verzahnung aufweist, die mit der ersten Verzahnung des Kupplungsteils eine Mitnahmeverzahnung bildet, deren Verzahnungen relativ zueinander bewegbar sind, und wo¬ bei jeweils an Stirnseiten zwischen dem Kupplungsgehause und dem Kupplungsteil mindestens ein ringsσheibenformiger, die Mitnahmeverzahnungen schützender Stützdeckel vorgesehen ist.
Derartige Zahnkupplungen werden in den verschiedensten Berei¬ chen der Antriebstechnik z.B. zum Verbinden einer Antriebs¬ welle mit einer Abtriebswelle verwendet, wenn sie zwei Kupp¬ lungsteile mit drehfesten Wellen enthält und wenn zwischen den beiden Wellen eine Relativbewegung infolge radialer, axialer und/oder winkliger Auslenkungen auftritt und von der Kupplung ausgeglichen werden muß. Die Relativbewegung zwi¬ schen dem Kupplungsgehäuse und den Kupplungsteilen ein¬ schließlich der Wellen führt folglich zu der Relativbewegung zwischen den ersten und zweiten Verzahnungen der MitnähmeVerzahnungen.
Es ist eine Zahnkupplung, insbesondere Doppelzahnkupplung für Schienenfahrzeuge in der Druckschrift DE-GM 93 09 829.4 be¬ schrieben, in der innenverzahnte Kupplungsteile mit einem außenverzahnten Kupplungsgehäuse in Verbindung stehen.
Zwischen dem Kupplungsgehäuse und dem inneren Stützringdeckel befindet sich eine Sehraubenfeder zur axialen Lagefixierung. Ein Nachteil der Schraubenfedern besteht darin, daß während der Rotation durch Bewegungen der freien Windungen Unwucht und Verschleiß zwischen Feder und Federaufläge an der drehen¬ den Kupplung hervorgerufen wird.
Durch stirnseitig konvex gewölbte, elastische Membrandient¬ ringe sind die zwischen dem Kupplungsgehäuse und den Kupp¬ lungsteilen radial gerichteten Stirnseiten vollständig abge- dichtet verschlossen.
Während der Rotation der Kupplung ist es infolge der starken Fliehkräfte möglich, daß die radiale Ringwölbung der
Membrandichtringe einen Wölbungswechsel erfährt, der die Le¬ bensdauer des Membrandichtrings verkürzen kann.
Desweiteren ist in der Druckschrift DE 295 06 461 UI eine Doppelzahnkupplung beschrieben, in der zwischen dem Kupp- lungsgehäuse und den Kupplungsteilen eine berührungslose Spaltdichtung mittels eines am Kupplungsgehäuse befestigten Deckels als auch eine zusätzlich abdichtende Schutzkappe vor¬ gesehen sind. Durch den doch vorhandenen Spalt kann bei ex¬ tremen Beanspruchungen Medium von innen nach außen gelangen, was letztlich keine vollständige Abdichtung ergibt.
Da in der Regel keine zentrierende Schraubenfeder im Kupp¬ lungsinnenraum vorhanden ist, sind zur Begrenzung der Rela¬ tivbewegung zum Innenbereiσh und zum Außenbereich der Außen¬ verzahnung aus elastischem Material bestehende, axial gegen- überliegend angeordnete Auslenkungsbegrenzungsringelemente eingebracht, die langfristig verschleißen können und die Kupplung nicht zentrieren.
In einem Prospekt: "Bogenzahnkupplungen, Basis Baureihen für Industrie-, Schiffs- und Meerestechnik", Abb. 9, Druckausgabe 1991, ist eine Zahnkupplung mit einem stirnbereichsseitigen Membrandichtring und einer innen gelegenen dynamischen Schraubenfeder angegeben. Die Schraubenfedern sind jeweils im Kupplungsteilinnenbereich zwischen den inneren Flanschdeckeln und den Kupplungsteilen eingefügt und befinden sich außerhalb der Bombierungsmittellinien. Die stirnbereichsseitig befe¬ stigten Membrandichtringe gewährleisten eine völlige Abdich¬ tung zwischen dem Kupplungsgehäuse und dem Kupplungsteilaußenbereich.
Auch hier sind bei drehender Kupplung durch das Verhalten der vorgespannten Schraubenfeder Unwucht und Verschleiß vorhanden.
In der internationalen Patentanmeldung WO 95/27151 ist eine Doppelzahnkupplung beschrieben, in der zwei innere Kupplungs¬ teile von einem Kupplungsgehäuse umgeben sind. Die bombierten Innenverzahnungen der Kupplungsteile befinden sich auf einem Verzahnungsring bzw. -stern, in den umlaufend axiale, runde Öffnungen eingebracht sind, die zu den außen befindlichen Stützdeckeln gerichtet und in die Schraubenfedern eingesetzt sind, die an den ringförmigen Stützdeckeln des Kupplungsge¬ häuses anliegen. Mittels der mehrteiligen, im Kupplungsteil- außenbereich keilförmig ausgebildeten Stützdeckel und deren einstellbarer Verschraubungsbefestigung am Außenstirnbereich des Kupplungsgehäuses sind die einzelnen Schraubenfedern zur mittigen Positionierung der Mitnahmeverzahnungen in aufwendi¬ ger Weise eingebaut. Durch die vorhandenen stirnseitigen keilförmigen minimalen Spalte zwischen den Stützdeckelteilen ist auch hier ein Medienaustausch möglich. Die bekannte Zahn- kupplung ist bezüglich der Dichtung nicht verschleißfrei.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Zahn¬ kupplung zu schaffen, die derart geeignet ausgebildet ist, daß ein Medienaustausch und bei drehender Kupplung Laufunru¬ he, Unwucht und Verschleiß der Dichtelemente vermieden werden sollen.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In der Zahnkupplung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist zwischen dem Kupplungsgehäuse und jeweils einem Kupplungsteil mindestens ein an zumindest einem von beiden Teilen
befestigtes, axial gerichtetes Wellrohr angeordnet, das so¬ wohl die Mitnahmeverzahnung abdichtet als auch eine vorgege¬ bene Lage des Kupplungsgehäuses federnd einstellt.
Die Mitnahmeverzahnungen und die zugeordneten Wellrohre kön- nen je nach Lage der Umfangsbereiche von Kupplungsgehäuse und Kupplungsteilen zueinander, also außerhalb oder innerhalb des Umfangsbereiches des Kupplungsgehäuse angeordnet sein, wobei im folgenden die Zahnkupplung mit zum Kupplungsgehäuse innen gelegenen Umfangsbereich der Kupplungsteile weitgehend de- taillierter erläutert wird.
Dabei ist durch eine gezielte Dimensionierung der Wellrohre eine spielfreie Drehmomentenübertragung gewährleistet.
Mit den Wellrohren werden mehrere Teile für die Abdichtung und Federhaiterung in der Kupplung eingespart. Durch die er- findungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Wellrohre wird auch die Laufruhe der Kupplung wesentlich verbessert.
Das Wellrohr besteht vorzugsweise aus einem Balg korrosions¬ festen Werkstoffs.
Das Wellrohr kann zwischen dem Kupplungsgehäuse bzw. den zum Kupplungsgehäuse verbundenen Kupplungsgehäuseteilen und je¬ weils einem Kupplungsteil axial gerichtet vorgespannt oder entspannt eingebaut sein und sichert bei axialer Relativbewe¬ gung der Kupplungsteile die Rückstellung des Kupplungsgehäu¬ ses auf die vorgegebene, vorzugsweise mittige Lage zwischen beiden Kupplungsteilen.
Das Wellrohr kann wahlweise an seinen stirnseitigen Außen- randbereichen ringförmige oder flanschartige Befestigungsele¬ mente aufweisen, die vorzugsweise zueinander parallel ausge¬ richtet sind. Die Befestigungselemente können mehrringteilig ausgebildet sein, wobei der Außenrandbereich des Wellrohrs mit einem der Ringe stoffschlüssig verbunden, insbesondere verschweißt ist.
Das Wellrohr kann ein- oder auch mehrwandig je nach Steifig- keitserfordernissen ausgebildet sein, wobei das Wellrohr im Längsschnitt vorzugsweise einfach oder mehrfach mäanderförmig ausgebildet ist.
Je nach vorgesehener Beanspruchung kann die Wellengeometrie des einzubauenden Wellrohres derart ausgebildet sein, daß die äußere Einhüllende des Wellrohres vorzugsweise ein Zylinder oder ein Kegelstumpf od. dgl. sein kann.
Der Stützdeckel besteht radial gerichtet im wesentlichen aus einem äußeren und einem inneren Befestigungsteil und ist mit¬ tels seines äußeren Befestigungsteils je nach Lage der Mit- nahmeverzahnungen mit dem Kupplungsgehäuse bzw. mit dem Kupp¬ lungsteil und mittels seines inneren Befestigungsteils mit dem Wellrohr verbunden, vorzugsweise geklemmt oder ver¬ schweißt befestigt und deckt den zugeordneten, axial gerich¬ teten stirnseitigen Freiraum größtenteils ab.
Befinden sich der jeweilige Umfangsbereich der Kupplungsteile innerhalb der Kupplungsgehause, so sind die Kupplungsteile jeweils von der Stirnseite aus zum Kupplungsteilinnenbereich gerichtet mit einer ringförmigen, vorzugsweise umlaufenden querschnittsmäßig muldenartigen Aussparung versehen, in der
das Wellrohr vorzugsweise mittig zu Bombierungsmittellinien der Kupplungsteilverzahnungen zentriert und zur Kupplungsge¬ häusedrehachse axial gerichtet eingebaut ist.
Der Stützdeckel kann mit seinem äußeren Befestigungsteil am Kupplungsgehäuse bzw. an den Kupplungsgehäuseteilen vorzugs¬ weise mittels einer lösbaren Verriegelungseinrichtung befe¬ stigt sein.
Die stirnseitigen, äußeren Freiräume mit den jeweils zugeord¬ neten, innere Freiräume darstellenden Kupplungsteilinnenbe- reichen sind durch mindestens eine als Drossel wirkende Druckausgleichsöffnung verbunden, durch die das Schmiermit¬ tel, insbesondere Öl sowie Luft druckausgleichend strömen kann.
Die einander zugeordneten Freiräume wirken durch die voll- ständige Abdichtung mittels des elastischen Wellrohrs als Luftfeder.
Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit, in jeglicher Ausfüh¬ rung der Zahnkupplungen, insbesondere der Doppelzahnkupplun- gen den Innenraum zwischen den Kupplungsteilen und dem Kupp- lungsgehäuse sowohl von außen nach innen als auch in umge¬ kehrter Richtung völlig abzudichten, so daß kein Austritt des Schmiermittels aus den Freiräumen nach außen als auch kein Eintritt von Medien nach innen in die Mitnahmeverzahnung mög¬ lich ist, was die Langzeitlebensdauer weitgehend erhöht. Die Erfindung schützt die bombierten Verzahnungen (Kupplungs¬ sterne) der Kupplungsteile beidseitig an ihren Innen- und Außenbereiσhen langfristig vor Verschleiß.
Damit wird auf eine auf Lebensdauer geschmierte Zahnkupplung orientiert.
Durch das sowohl abdichtende als auch federnde sowie jeweils am Kupplungsgehäuse und an einem der Kupplungsteile befestig- ten, wandungsmäßig umlaufend geschlossenen Wellrohr wird wei¬ terhin eine einfache bauliche Ausbildung der Kupplungsteile gewährleistet, so daß Materialkosten und Montagezeit einge¬ spart werden können. Bei Erfordernis können auch Wellrohre hintereinander, ineinander bzw. parallel zueinander in den Aussparungen der Kupplungsteile plaziert sein.
Außerdem können die zu einer Kupplung gehörenden Mitnahmever¬ zahnungen vorzugsweise jeweils aus einer geraden Innenverzah¬ nung des Kupplungsgehäuses und einer eingreifenden bombierten Außenverzahnung des Kupplungsteils bestehen.
Die Erfindung kann in allen Zahnkupplungen unabhängig von der Ausbildung der Konstruktion der Kupplungsteile und Kupplungs¬ gehäuse und unabhängig vom Ort und der Ausbildung der die Mitnahmeverzahnungen bildenden Verzahnungen eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Wellrohre können sich, wie oben be¬ schrieben, auch außerhalb des Umfangbereiches des Kupplungs¬ gehäuses zwischen dem Kupplungsgehause und den Kupplungstei¬ len befestigt befinden, wobei bei stirnseitiger und äußerer Umfassung des Kupplungsgehäuses durch die Umfangsbereiche der Kupplungsteile die KupplungsteilVerzahnungen (erste Verzah¬ nungen) als Innenverzahnungen und die Kupplungsgehäuseverzah¬ nungen (zweite Verzahnungen) als Außenverzahnungen ausgebil¬ det sind. Das Kupplungsgehäuse ist dabei zwischen den
innenverzahnten Kupplungsteilen in Form eines außenverzahnten Zwischenstückes angeordnet.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen ausgeführt.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mittels mehrerer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Schematische Darstellung mit einem halben Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Doppelzahnkupplung,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt längs der Kreislinie I aus dem Wellrohrumfeld in Fig.l,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt längs der Kreislinie II aus dem Befestigungsumfeld des Stützdeckels in
Fig.l,
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt ähnlich den Fig. 2,3 mit einem mehrringteiligen Befestigungselement am Wellrohr und
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Doppelzahnkupplung nach Fig. 1 bei radialer Auslenkung der Kupplungs¬ teile.
In den folgenden Figuren 1 bis 5 werden für gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Zahnkupplung, insbesonde¬ re eine Doppelzahnkupplung 1 mit einem Kupplungsgehäuse 2 und zwei innerhalb des Kupplungsgehäuses 2 angeordneten Kupp- lungsteilen 3,4, die beispielsweise einteilig ausgebildet sind, gezeigt, wobei die Kupplungsteile 3,4 im Innern des Kupplungsgehäuses 2 jeweils einen Kupplungsteilinnenbereich 17,65 vorgeben, zwischen denen ein Flansσhbereiσh 56 vorhan¬ den ist. Das Kupplungsgehäuse 2 besteht zweckmäβigerweise aus den beiden weitgehend symmetrisch ausgebildeten Kupplungsge- häuseteilen (auch -buchsen oder -hülsen genannt) 5,6, die mittels Paßschrauben 23 an den an den Kupplungsgehäuseteilen 5,6 vorhandenen, einander zugewandten Flanschen 42, 43 zusam¬ mengeschraubt sind und einen radial gerichteten, die Kupp- lungsteilinnenbereiche 17,65 abdichtenden Innendeckel 45,46 enthalten. Die Kupplungsteile 3,4 haben an ihrem äußeren Um¬ fangsbereich 7 Auβenverzahnungen 9,10 (erste Verzahnungen) mit bombierten Kupplungszähnen. Das Kupplungsgehäuse 2 weist an seinem inneren Umfangsbereich 8 Innenverzahnungen 11,12 (zweite Verzahnungen) auf. Die Außenverzahnungen 9, 10 der Kupplungsteile 3,4 und die Innenverzahnungen 11,12 des Kupp¬ lungsgehäuses 2 bilden in den Kupplungsgehäuseteilen 5,6 je¬ weils eine Mitnahmeverzahnung 13,14, in denen entsprechend einer Relativbewegung zwischen den Kupplungsteilen 3,4 und dem Kupplungsgehäuse 2 zueinander die Innenverzahnungen 11,12 und die Außenverzahnungen 9,10 auch relativ zueinander beweg¬ bar sind. Die Relativbewegung entsteht durch axiale und/oder winkelige Auslenkungen der Kupplungsteile 3,4 zum Kupplungs¬ gehäuse 2 bzw. zu den Kupplungsgehäuseteilen 5,6. Im Bereich der axial gerichteten Stirnseiten 19, 20 ist zwischen den Kupplungsgehäuseteilen 5,6 und dem jeweils zugeordneten
Kupplungsteil 3,4 ein umlaufender, äußerer Freiraum 15 bzw. 16 vorhanden.
An den Stirnseiten 19,20 des Kupplungsgehäuses 2 sind Stütz- deckel 21,22 vorgesehen, die im wesentlichen in Form einer Ringscheibe ausgebildet sind sowie radial gerichtet ein äuße¬ res Befestigungsteil 28,29 und ein inneres Befestigungsteil 60,61 besitzen. Die Stützdeckel 21,22 sind mit ihrem äußeren Befestigungsteil 28, 29 am Kupplungsgehäuse 2 bzw. an den Kupplungsgehäuseteilen 5,6 befestigt, wobei die axial gerich- teten stirnseitigen Freiräume 15,16 größtenteils abgedeckt sind.
Erfindungsgemaß ist zwischen dem Kupplungsgehäuse 2 bzw. den Kupplungsgehäuseteilen 5,6 und jedem Kupplungsteil 3,4 ein an beiden Teilen 5,3 sowie 6,4 befestigtes, axial gerichtetes Wellrohr 18,47 angeordnet, das sowohl die zugeordnete Mitnah¬ meverzahnung 13,14 abdichtet als auch eine vorgegebene Lage des Kupplungsgehäuses 2 federnd einstellt.
Das Wellrohr 18,47 ist dabei zwischen den Kupplungsgehäuse¬ teilen 5,6 und jeweils einem Kupplungsteil 3,4 axial gerich- tet eingebaut und sichert bei axialer Relativbewegung der Kupplungsteile 3,4 die Rückstellung des Kupplungsgehäuses 2 auf die vorgegebene mittige Lage zwischen den beiden Kupp¬ lungsteilen 3,4. Das Wellrohr 18,47 kann dabei im vorgespann¬ ten, also druck- oder zugmäßig gespannten oder entspannten Zustand sein.
Durch eine gezielte Dimensionierung der Wellrohre 18,47 kann eine spielfreie Drehmomentenübertragung gewährleistet werden.
Das Wellrohr 18,47 besteht vorzugsweise aus einem Balg korro¬ sionsfesten Werkstoffs.
Das Wellrohr 18,47 weist an seinen beidseitigen Außenrandbe- reichen ringförmige oder flanschartige Befestigungselemente 53,54 bzw. 40,41, insbesondere Balgflansche auf, die vorzugs¬ weise zueinander parallel ausgerichtet sind. Das Wellrohr 18,47 kann an seinen Befestigungselementen 53,54 bzw. 40,41 stoffschlüssig befestigt, insbesondere verschweißt sein.
Das Wellrohr 18,47 kann ein- oder auch mehrwandig ausgebildet sein.
In Fig. 2 ist in einem vergrößerten Ausschnitt das Wellrohr 47 in der mittleren Einbaulage dargestellt, wobei zur weite¬ ren Erläuterung auch auf die linksseitige Darstellung in Fig. 1 Bezug genommen wird.
Das Wellrohr 47,18 kann im Längsschnitt auch einfach oder mehrfach mäanderförmig ausgebildet sein.
Je nach vorgesehener Beanspruchung der Kupplung 1 kann die Wellengeometrie verändert werden. Ebenso kann die äußere Ein¬ hüllende 55 des Wellrohres 47,18 von einer Zylinderform abweichen.
Stirnseitig sind die Wellrohre 47,18 an den inneren Befesti- gungsteilen 60,61 der Stützdeckel 22,21 befestigt.
Die Kupplungsteile 4,3 sind jeweils von der Stirnseite 20,19 aus zum Kupplungsteilinnenbereich 65,17 gerichtet mit einer ringförmigen bzw. umlaufenden, querschnittsmäßig
muldenförmigen Aussparung 50 bzw. 51 versehen, in der das Wellrohr 47 bzw. 18 vorzugsweise mittig zu den Bombierungs- mittellinien 52 bzw. 48 der Kupplungsteilverzahnungen 10,9 zentriert und zum jeweiligen Stützdeckel 22,21 axial vorges- pannt eingebaut ist. Die Wellrohre 18,47 können beispielswei¬ se durch eine Verschraubung, eine Verschweiβung oder eine Verklemmung od.dgl. befestigt sein, wobei die Verschweißung zumindest einer Außenrandseite des Wellrohres 47,18 vorzugs¬ weise ohne vorhandenes eigenes Befestigungselement an dem Stützdeckel 22,21 durchführbar ist.
Zweckmäßigerweise können die äußeren Freiräume 16,15 mit den jeweils zugeordneten, innere Freiräume darstellenden Kupp¬ lungsteilinnenbereichen 65,17 durch mindestens eine als Dros¬ sel wirkende Druckausgleichsöffnung 30 (Fig. 2) , 31 (Fig. 3) verbunden sein, durch die das Schmiermittel, insbesondere Öl sowie Luft druckausgleiσhend strömen kann.
Die Druckausgleichsöffnungen 30,31 sind jeweils im Anbin- dungsbereich eines hervorstehenden Außenverzahnungsrings 49,44 vorzugsweise paraxial gerichtet zwischen dem äußeren Freiraum 16,15 und dem Kupplungsteilinnenbereich 65,17 angeordnet.
Andererseits wirken die einander zugeordneten Freiräume 16,65 bzw. 15,17 als Luftfeder.
Mit der querschnittsmäßig dimensionierbaren Ausbildung der Druckausgleichsöffnungen 30,31 kann die Luftfederwirkung ab¬ gestimmt werden.
Zur Einfüllung des Schmiermittels Öl in die Kupplungsteilin- nenbereiche 65, 17 sind im Kupplungsgehäuse 2 bzw. in den Kupplungsgehäuseteilen 6,5 mit jeweils einem Verschluβteil 62 verschließbare, insbesondere verschraubbare Einfüllöffnungen 58, 57 vorhanden.
In Fig. 3 ist ein Teil des Schnittes nach Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung gezeigt. Zur Erläuterung ist die Fig. 1 in die Betrachtung einzubeziehen.
Die Stützdeckel 21,22 sind an den Kupplungsgehäuseteilen 5,6 über jeweils eine lösbare Verriegelungseinrichtung 39,38 be¬ festigt, die im wesentlichen aus einer äußeren radialen Ring¬ nut 34,35 in den Kupplungsgehäuseteilen 5,6, aus einer radia¬ len inneren Ringnut 32,33 in den Stützdeckeln 21,22 und einem federnden Ring, insbesondere Sprengring 24,25, der bei Ver¬ riegelung in beide sich gegenüberliegenden Ringnute 32,34 bzw. 33,35 eingreift, besteht. Die verriegelnden federnden Ringe 24,25 sind zu den Ringnuten 32,33,34,35 formschlüssig ausgebildet.
Zur Lösung der Verriegelung der Stützdeckel 21,22 sind je¬ weils mindestens drei Öffnungen, insbesondere Gewindebohrun¬ gen 26 bzw. 27 vorgesehen, die etwa um 120° versetzt an den äußeren Befestigungsteilen 29,28 vorzugsweise radial von au¬ ßen eingebracht sind.
Die Stützdeckel 21,22 können aber auch mit ihren äußeren Be¬ festigungsteilen 28,29 durch einfache stirnseitige Verschrau- bungen an den Kupplungsgehäuseteilen 5,6 befestigt sein.
In Fig. 4 ist ähnlich den Fig. 2,3 in einem Ausschnitt eine Befestigung des Wellrohrs 47 an dem Stützdeckel 66 und an dem Kupplungsteil 4 in vereinfachter Montageweise gezeigt. Z.B. kann das Wellrohr 47 einerseits stirnseitig an einem Außen- randbereich ohne stoffschlüssig angebundenes Befestigungsele¬ ment an dem zugeordneten Stützdeckel 66 an der Verbindungs¬ stelle 67 unmittelbar befestigt, insbesondere verschweißt oder verklemmt sein.
Andererseits kann das Wellrohr 47 innenstirnseitig am anderen Außenrandbereich und dem Kupplungsteil 4 zugewandt ein ring¬ förmiges Befestigungselement 68 besitzen, das auch mehrring- teilig, z.B. aus einem mit dem Wellrohr 47 verschweißten, äußeren Verklemmungsring 69 und einem in diesen eingepaßten, geführten inneren Paßring 70 bestehend, ausgebildet sein kann, wobei die Befestigung an dem Kupplungsteil 4 mittels der im Paßring 70 befindlichen Gewindebohrung und zugehörigen Schraubensicherung 71 erfolgt, so daß durch die Verschraubung der Verklemmungsring 69 zwischen dem Paßring 70 und dem Kupp¬ lungsteil 4 verklemmt ist.
Neben der montageeinfachen stoffschlüssigen Anbindung des Wellrohrs 47 am inneren Befestigungsteil 60 des zugeordneten Stützdeckels 66 kann auch dessen äußeres Befestigungsteil 28 formvereinfacht, insbesondere geflanscht ausgebildet sein und z.B. durch eine Verschraubung 72 an dem auβengeflanschten Kupplungsteilgehäuse 6 befestigt sein. Bei Doppelzahnkupplun- gen ist die Anordnung des anderen Wellrohrs 18 in gleicher Weise vorgesehen.
Mit den erläuterten Anordnungen der Wellrohre 18,47 an den Stützdeckeln 21,22 bzw. 66 und an den Kupplungsteilen 3,4
sollen die Befestigungsmöglichkeiten nicht auf die Darstel¬ lungen in Fig. 2,3,4 beschränkt sein.
In Fig. 5 ist die erfindungsgemäße Zahnkupplung 1 nach Fig. 1 funktionmäßig in einer radialen Auslenkung gezeigt.
Durch die Auslenkung der Kupplungsteile 3,4 (Wellen) zueinan¬ der entsteht eine Relativbewegung zum Kupplungsgehäuse 2 bzw. zu den Kupplungsgehäuseteilen 5,6, was durch einen Auslenk¬ winkel 5 zwischen den Kupplungsteildrehachsen 64,63 und der Kupplungsgehäusedrehachse 59 dargestellt ist.
Bei der Auslenkung kippt das Kupplungsgehäuse 2 um die Bom- bierungsmittellinienpunkte 36,37, wobei dann die elastische Verformung der Wellrohre 18,47 eintritt.
Durch die Federvorspannung der Wellrohre 18,47 und durch die Luftpolster kann auf Anschlagelemente nicht nur in den seit- liehen Auβenbereichen der Mitnahmeverzahnungen 13,14, sondern generell in der gesamten erfindungsgemaßen Zahnkupplung 1 verzichtet werden.
Die Erfindung ist auch einsetzbar bei Zahnkupplungen, insbe¬ sondere Doppelzahnkupplungen, bei denen der Mitnahmeverzah- nungsbereich aus bombierten zweiten Verzahnungen (Außenverzahnungen) des Kupplungsgehäuses bzw. der Kupp¬ lungsgehäuseteile und aus geraden ersten Verzahnungen (Innenverzahnungen) der Kupplungsteile bestehen.
Bezugszeichenliste 1 Doppelzahnkupplung 2 Kupplungsgehäuse
3 Kupplungsteil
4 Kupplungsteil
5 Kupplungsgehauseteil
6 Kupplungsgehauseteil 5 7 Umfangsbereich
8 Umfangsbereich
9 Außenverzahnung
10 Außenverzahnung
11 Innenverzahnung 10 12 Innenverzahnung
13 Mitnahmeverzahnung
14 Mitnahmeverzahnung
15 Freiräum
16 Freiräum
15 17 Kupplungsteilinnenbereich
18 Wellrohr
19 Stirnseite
20 Stirnseite
21 Stutzdeckel 20 22 Stutzdeckel
23 Paßschrauben
25 Ring
26 Öffnung 25 27 Öffnung
28 äußeres Befestigungsteil
29 äußeres Befestigungsteil
30 Druckausgleichsoffnung
31 Druckausgleichsoffnung 30 32 innere Ringnut
33 innere Ringnut
34 äußere Ringnut
35 äußere Ringnut
36 Bombierungsmittellinienpunkt
37 Bombierungsmittellinienpunkt
38 Verriegelungseinrichtung 5 39 Verriegelungseinrichtung
40 Befestigungselement
41 Befestigungselement
42 Flansch
43 Flansch
10 44 Außenverzahnungsring
45 Innendeckel
46 Innendeckel
47 Wellrohr
48 Bombierungsmittellinie 15 49 Außenverzahnungsring
50 Aussparung
51 Aussparung
52 Bombierungsmittellinie
53 Befestigungselement 20 54 Befestigungselement
55 Einhüllende
56 Flanschbereich
57 EinfüllÖffnung
58 Einfüllöffnung
25 59 Kupplungsgehäusedrehachse
60 inneres Befestigungsteil
61 inneres Befestigungsteil
62 Verschlußteil
63 Kupplungsteildrehachse 30 64 Kupplungsteildrehachse
65 Kupplungsteilinnenbereich
66 Stützdeckel
Verbindungsstelle Befestigungselement Verklemmungsring Paßring Schraubensicherung Verschraubung uslenkwinkel