Neue metabolisierbare Lipopolyamine, deren Darstellung und Anwendung Positiv geladene Lipide (J.P.Behr, Biocoujugate Chem. 5, 382-389 (1994)) weiden in Form von Liposomen oder als solche zur Einschleusung von biologisch aktiven Substanzen wie Peptiden, Proteinen, antiviralen Wirkstoffen insbesondere aber DNA, RNA, Antisense-DNA/RNA oder Ribozymen in eukariotische Zellen (zum Beispiel Säuger-, Pflanzen-, Insekten-Zellen) eingesetzt. Lipopolyamine sind eine spezielle Klasse von kationischen Lipiden, die vergleichsweise hervorragende Transfektionseigeuscliaften zeigen. Unter Transfektion versteht man die Einschleusung von Erbmaterial in eukariotische Zellen.
Die Notwendigkeit DNA (zum Beispiel Plasmide, Cosmide, einzelsträngig oder doppelsträngig), RNA oder verwandte Stoflklassen, wie Antisense-DNA/RNA oder Ribozyme in eukariotische Zellen einzufuhren, um beispielsweise erfolgreich Gentherapie betreiben zu können, führte zur Entwicklung einer Vielzahl von Trausfektionsmethodeu. Zur Einführung von Nukleinsäuren in eukariotische und insbesondere in Säugerzellen ist eine Vielzahl von Verfahren, wie zum Beispiel die CaPO4-Präzipitationsmethode, die DEAEDextran-Methode, Methoden, welche die rezeptorvermittelte Endocytose nutzen, Elektroporation, Mikroinjektion und Verfahren, die virale Capside als DNA-Carrier benutzen, bekannt. Eine weitere Methode wird Lipofektion (P.L.Felgner et al., Proc.Natl.Acad.Sci. USA 74, 7413 (1987)) genannt. Diese nützt die Tatsache, daß synthetische kationische Lipide in Form von Liposomen oder als solche mit der negativ geladenen DNA Komplexe bilden. Stellt man die Mengenverhältnisse von DNA und kationischem Lipid so ein, daß die resultierenden Komplexe eine positive Nettoladung tragen, so besitzen sie eine hohe Affinität zu der negativ geladenen Membranoberfläche eukariotischer Zellen. Treffen solche DNA/Lipid-Komplexe auf Zellen, so kommt es zu einer Einschleusung des genetischen Materials in die Zelle. Der genaue Mechanismus, wie die DNA in die Zellen gelangt, ist noch weitgehend unbekannt, man vermutet jedoch, daß es entweder zu einer Fusionierung der kationischen Lipide mit der anionischen Zellmembran bei gleichzeitiger Ausschüttung der DNA in das Zellinn ere kommt, oder daß die DNA/Lipid-Komplexe als ganzes über einen natürlichen Trausportmecha
nismus der Zellen, die sogenannte Endozytose, in die Zelle gelangen und danach die DNA freigesetzt wird.
Liposomen sind kugelartige Anordnungen von Lipiden in wäßrigen Lösungen mit „Bilayer- Struktur" und werden typischerweise in drei Klassifikationen eingeteilt (siehe N.Y. Academy Sciences Meeting:„Liposomes and their use in Biology and Medicine" von Dezember 1977): Multilamellare Vesikel (MLV, bis zu 10000 um), kleine unilamellare Vesikel (SUN, 20-50 nm) und große unilamellare Vesikel (LUV, 600-30000 um) Eine Reihe von Herstellungsmethoden für Liposomen ist bekannt und in ,,Liposome Technology" (Gregoriadis, CFC Press, Ν.Y. 1984) , in ,, Liposomes" (Ostro, Marcel Dekker, Ν.Y. 1987) oder in Übersichtsartikeln von Lichtenberg et al. (Metbods Bio- chem. Anal. 33, 337-462, 1988), Pagano und Weinstein (Ann. Rev. Biophysic. Bioeng 7, 435-68, 1978), oder Szoka und Papahadjopoulos (Ami. Rev. Biophysic. Bioeng. 9, 467-508, 1980) beschrieben. Bekannte Methoden sind beispielsweise die„reverse-phase evaporation"-Methode und die Extrusiousmethode, bei der eine Lipidlösung durch eine mikroporöse Membran gepresst wird.
Liposomen werden typischerweise auch auf folgendem Weg hergestellt: Die Lipide werden in einem organischen Lösungsmittel aufgenommen. Durch Verdampfen des Lösungsmittels unter einem Strom von Stickstoff wird an der Glasgefäßwand ein dünnei Lipidfilm erzeugt. Zugabe von Wasser oder wässriger Pufferlösung hydratisiert diesen Film. Die erhaltene Lösung wird zuletzt mit Ultraschall behandelt.
Kationische Lipide gewinnen zunehmende Bedeutung in der Gentherapie. Dabei werden in vivo mit verschiedenen Verfahren Körperzellen transfektiert, indem Komplexe aus Carrier und DNA intradermal, intramuskulär, intraperitoneal, intravenös, subkutan, intranasal, in Liquorräume oder direkt in Tumore verabreicht werden oder Körperzellen entnommen, transfektiert und wieder reimplantiert werden. Eine in diesem Zusammenhang favorisierte Methode war bis vor einiger Zeit die Einbringung des genetischen Materials durch virale Carrier. Diese Methode besitzt jedoch die Gefahr der Rückmutation zu einem pathogenen Virus. Desweiteren wird die eingeschleuste DNA stabil in das Erbgut eingebaut, so daß eine Steuerung der Therapie oder eine Rückführung der Zellen in ihren ursprüngüchen Zustand nicht mehr möglich ist. Zudem besitzen virale Carriei Restriktionen bezüglich der Größe der einzuschleusenden DNA. Modifizierte DNA oder RNA wird durch Viren nicht übertragen. Außerdem können nur sich teüeude Zellen auf diesem Wege transfektiert werden.
Die Transfektion mit kationischen Lipiden ist diesen Restriktionen hingegen nicht unterworfen. Die Transfektion verläuft in der Regel transient, das heißt die transferierte DNA oder RNA wird nur für eine bestimmte Zeit exprimieit, da sie nicht in das Erbgut eingebaut wird, sondern nur ins Cytoplasma transportiert und dort durch Nukleasen mit der Zeit abgebaut wird. Auf diese Weise kann Gentherapie dosiert und reversibel gemacht werden. Restriktionen bezüglich der Größe der DNA bestehen nicht und modifizierte DNA oder RNA kann mittels kationischer Lipide in Zellen eingeschleust werden Auch sich nicht teüende Zellen, wie zum Beispiel Nervenzellen, können durch kationische Lipide transfektiert werden.
Während die in vivo- Anwendung von Mikroinjektion und Elektroporation aus Verfahrensgründen nicht möglich erscheinen, besitzen die CaPO4- und DEAE-Dextran-Methoden vergüchen mit der Lipofektion eine schlechtere Transfektionseffizienz.
Unter den kationischen Lipiden gibt es eine Klasse, die die bekannt hohe Affinität zwischen Spermin und DNA zur Transfektion ausnützt, in dem das bei einem physiologisehen pH- Wert positiv geladene Spermin mit einem hydrophilen Rest, in manchen Fällen über einen Spacer, verknüpft wird. Spermiu bildet besonders stabile Komplexe mit DNA und ähnlichen Verbindungen, indem es über Wasserstoffbrückenbindung in dei Furche der DNA gebunden wird.
Die ersten solchen Liposperminderivate wurden von Behr, J. P.et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sei. USA 86: 6982-6986; EP 03941 11 synthetisiert. Dabei verknüpften sie Carboxyspermiu über einen Spacer mit zwei unterschiedlichen hydrophilen Resten Die Struktur des dabei erhaltenen 5-Carboxyspermylglycindioctadecylamid (DOGS) ist:
DOGS ist als Transfectam™ (Promega) kommerziell erhältlich.
Die zweite von Behr et al. entwickelte Verbindung ist Dipalmitoylpliosphatidylethanolamin-5-carboxyspermylamid (DPPES):
wobei R = CH
3(CH
2)
15 ist.
Ein weiteres Liposperminderivat wird von P.L.Felguer et al. in WO 91 16024 unter der Bezeichnung L-Sper min-5-carboxyl-3-(DL-1,2-dioleoyldimethylaminopropyl-β- hydroxyethyl-amin) beansprucht. In der Patentschrift beschrieben ist jedoch L-Sper min- 5-carboxyl-3-(DL- 1,2-dipalmitoyl-dimethylaminopropyl-β-hydroxyethylamin):
Gebeyehu, G. et al. beschreiben in WO 9405624 die Verbindung N-[N-(5-Carboxysper- myl)amiuoethyl] N, N-dimethyl-2,3-bis (9-octadecenyloxy) 1-propanammonium tetra(trifluoracetat), welches kommerziell als Lipofectamin™ (Gibco-BRL:Life Technologies Inc.) erhältlich ist.
Trotz großer Fortschritte auf diesem Gebiet, verbleibt ein Bedarf an einer größeren Auswahl an kationischen Lipiden. Bis heute wurde kein kationisches Lipid gefunden, daß mit allen Zelltypen befriedigende Ergebnisse liefert. Da verschiedene Zelltypen sich
in ihrer Membranzusammensetzung unterscheiden, ist es nicht verwunderlich, daß verschiedene Kompositionen von Lipiden und verschiedenartige Lipidtypen für eine effektive Transfektion unterschiedlicher Zellen benötigt werden.
Von besonderer Bedeutung ist die Metabolisierbarkeit und Toxizität der Lipide und ihrer Abbauprodukte. Diese sind die bestimmenden Faktoren für die Verträglichkeit der Lipide für die Zellen. Die Metabolisierbarkeit wird hauptsächlich durch die in den Lipiden enthaltenen chemischen Verknüpfungen bestimmt.
Da über den eigentlichen Transfektionsschritt bis heute noch wenig bekannt ist, ist die Entwicklung von neuen kationischen Lipiden weitgehend empirisch. Wichtige zu beachtende Punkte für das Design solcher Lipide sollte ihre Toxizität gegenüber den zu transferierenden Zielzellen, desweitereu ihre Stabilität, Metabolisierbarkeit, die Möglichkeit einer in vivo- Anwendung und einfache Synthesewege sein. Die vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen der allgemeinen Formel 1:
die bei Vorhandensein eines Asymmetriezentrums in der D-,L- oder DL-Form vorliegen, einschließlich ihrer Salze, wobei a, b, c, d, e und f unabhängig voneinander 0, 1,2,3,4,5 oder 6 sind und wobei a nur dann 0 ist, wenn b 0 ist und e nur dann 0 ist, wenn f 0 ist, R
1 ein Rest der allgemeinen Formel II ist:
in welcher g 0,1,2,3,4,5 oder 6 ist, h 0,1,2 oder 3 ist, wobei g 0 ist, wenn h 0 ist und h 1 ist, wenn g 0 ist, X -O- oder -NH-, alle Positionen der Steroid-Substitueuten α- oder β- konfiguriert sein können, die C-Atome 4 und 5 und/oder 5 und 6 und/oder 7 und 8 und/oder 8 und 9 über eine Doppelbindung verknüpft sind, mit der Maßgabe, daß die C- Atome 5 und 8 neben Einfachbindungen jeweils über höchstens eine Doppelbindung mit benachbarten Atomen verknüpft sind, R
2 und R
3 unabhängig voneinauder Wasserstoff oder ein verzweigter oder unverzweigter Alkyl- oder ein verzweigter oder unverzweigter Alkenyl- oder ein substituierter oder unsubstituierter Aryl- oder Aralkylrest sind, R
1 H oder Methyl ist,
oder R1 ein Rest der allgemeinen Formel III ist:
wobei alle chirale Zentren in D-, L- oder als Racemat vorliegen, m 0, 1,2 oder 3 ist, k 0,1,2,3,4,5 oder 6 ist, wobei k 0 ist, wenn m 0 ist und m 1 ist, wenn k 0 ist, u, p und q unabhängig voneinander 0,1,2,3,4,5 oder 6 sind, R
2 wie vorstehend definiert ist, X
1, X
2, und X
3 unabhängig voneinander
sind,
R5 und R6 unabhängig voneinander verzweigte oder unverzweigte Alkyl- oder Alkenyl- reste mit 5-30 Kohleustoffatomen sind.
Die erfindungsgemäßen Lipide enthalten also Polyamine als DNA-affine Kopfgruppen, die gegebenenfalls über einen Spacer an Lipidstrukturen gebunden sind. Die Kopfgruppe wird dabei über biologisch abbaubare Verbindungen an das Restmolekül gebunden, welches wiederum aus biologisch abbaubaren Verbindungen aufgebaut ist Eine Vielzahl der erfindungsgemaßen Lipide läßt sich aus nicht oder nur wenig toxischen Verbindung einfach duich Aufbau über Amid- und Urethanverknüpfungen beistellen Damit erreicht man eine Kombination von guter Metabolisierbarkeit, medriger beziehungsweise gar keiner Toxizität und hoher Stabilität, sowie einen Zugang zu einfach durchführbaren Synthesewegen.
Der besondeie Wert der erfindungsgemäßen Lipide liegt in ihrer Stabilität in Lösung, bei gleichzeitiger Metabolisierbarkeit durch die Zelle, da die Lipide zu einem wesentlichen Auteil aus Amidverknüpfungen aufgebaut sind .
Von ganz besondere m Interesse sind Lipopolyamine der Formel I, worin a, d, e = 3 , b, f = 1 und c = 0 sind.
Von ganz besonderem Interesse sind außerdem Verbindungen der Formel I, wobei a, d, e = 3 , b, f = 1 und c = 0 sind, R1 die Formel II aufweist, wobei die Reste und Indizes wie vorstehend definiert sind und direkt oder über einen Spacer, wie zum Beispiel Aminosäuren, verknüpft sem können. Dies entspricht Verbindungen der Formel II, wobei h = 0 oder 1, g (falls h = 1 ist) 1,2,3,4,5 oder 6,
R2 = Wasserstoff, Methyl, 2-Propyl, Isopropyl, 1-( 1-Methyl-) piopyl oder Benzyl und
Weiterhin von besonderem Interesse sind Verbindungen der Formel I, wobei a, d, e = 3 , b, f = 1 und c = 0 ist und die allgemeine Formel IV, V oder VI aufweist:
oder
Von ganz besonderem Interesse sind dabei solche Verbindungen, in denen das Grundgerüst der Lipidkomponente, welche die Formel IV, V oder VI aufweist, aus natürlich vorkommenden Aminosäuren besteht, wie zum Beispiel Ornithin, Glutaminsäure oder Asparaginsäure, an die zwei von natürlich vorkommenden Fettsäuren, zum Beispiel Ölsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Myristoylsäure etc., abgeleitete Alkylketten über Peptidbindungen verknüpft sind. Die Lipidkomponente kann wiederum direkt oder über einen Spacer an den Polyamin-Rest, welcher der Formel 1 entspricht, wobei a, d, e = 3 , b, f = 1 und c = 0 ist, gebunden sein.
Dies bedeutet in Formel IV, daß n = 0, m = 0 oder 1, für m = 1 und k = 1 der Spacer ebenfalls aus einer natürlich vorkommenden Aminosäure aufgebaut ist, so daß R2 = Wasserstoff, Methyl, 2-Propyl, Isopropyl, 1-( 1-Methyl-) propyl oder Beuzyl sein kann, für m = 1 und k = 2, 3, 4, 5, oder 6 der Spacer die Verbindungen Homoalauin, Amino- capronsäure usw. darstellen kann, q - 3, und p - 0, R5 = -(CH2)17CH3 und R6 = - (CH2)7CH=CH(CH2)7CH3 sein kann.
Dies bedeutet in Formel V, daß n = 0, p = 3, q = 0, k = 2, 3, 4, 5 oder 6, der Spacer somit aus einer Diaminokomponente, wie Ethylendiamin, Propylendia min, Butylendiamin, Diaminopentan, Diaminohexan, besteht, R5 und R6 = (CH2)7CH=CH(CH2)7CH3 sein kann.
Dies bedeutet für Formel VI, daß n =0, m = 0 oder 1, q = 0, p = 0, 1 oder 2, k = 1 (falls m =1) R2 = Wasserstoff, Methyl, 2-Propyl, Isopropyl, 1-( 1-Methyl-) propyl oder Benzyl sein kann, für m = 1 und k = 2, 3, 4, 5 oder 6 der Spacer die Verbindungen Homoalanin, Aminocapronsäure usw. darstellen kann, R5 und R6 = -(CH2)17CH3 ist.
Nachstehend werden allgemeine Synthesewege der folgenden ganz besonders interessanten Verbindungen erläutert.
Zunächst zwei Verbindungen, die durch die Formeln I und II gekennzeichnet sind.
Als Ausgangsverbindung dient in beiden Fällen 5-Cholesten-3-a min, wobei durch allgemein bekannte Peptidverknüpfungsmethoden einerseits über die Spacer-Gruppe Glycin, andererseits direkt der Sperminrest an die Aminofunktion der Ausgangsverbindung gebunden wird. Als Endprodukte erhält man N-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amiuo- 1- oxopeutyl] cholesteryl-3-amid und N-(2,5-Bis (3-aminopropyl) amino]- 1-oxopentylgly- cylcholesteryl-3-amid.
Desweiteren sind in diesem Zusammenhang solche Verbindungen von besonderem Interesse, die aus Kombinationen folgender Steroid-Grundgerüste und Spacer bestehen: a) Steroidgrundgerüste: Cholesterin-3-amin, Lanosterin-3-amin, Campesterin-3- amin, Stigmast-5-en-3-amin, Stigmasta-5,22-dien-3-amin.
b) Spacer: Glycin, Alanin, β-Alanin, 4-Aminobuttersäure, 5-Aminopentansäure,
6-Aminocaprousäure, 7-Aminoheptansäure.
Das nächste Beispiel beschreibt die Synthese eines Lipopolyamins, welche durch die Formeln 1 und VI gekennzeichnet ist:
Als Edukt wild Asparaginsäure eingesetzt, welche über allgemein bekannte Paptidverknüpfüngsmethoden an den Carboxyfünktionen, in diesem Falle jeweils mit Stearylamin und nach der Entschützung der Aminofünktion direkt an 2,5-Bis (3-aminopropyl) amino-1-carboxypentyl-Rest gebunden wird. Als Endprodukt erhält man N-[2,5-Bis (3- aminopropyl) amino-1-oxopentylasparagyldistearylamid
Desweiteren sind in diesem Zusammenhang solche Verbindungen von besonderem Interesse, die aus Kombinationen folgender Aminosäure-Grundgerüste, Spacer und Aminen, deren Alkylrest sich aus den folgenden aufgelisteten Fettsäuren ableitet, bestehen: a) Aminosäuregrundgerüste: Asparaginsäure, Glutaminsäure, α-Aminomalonsäure b) Spacer: Glycin, Alanin, β- Alanin, 4-A m inobuttersäure, 5-Aminopeutansäure,
6-Aminocapronsäure, 7-Aminoheptansäure
c) Fettsäuren: Ölsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure,
Palmitoleinsäure, Linolensäure, Linolsaure, Arachidonsäure, Arachinsäure, Lignocerinsäure.
Im nächsten Beispiel wird die Synthese einer weiteren Verbindung vorgestellt, welche durch die Formel I und V gekennzeichnet ist. Hierbei wird als Grundgerüst die an der Carboxyfunktion als tert-Butylester geschützte α- Aminosäure Ornithin eingeserzt. Ebenfalls durch allgemem bekannte Peptidverknüpfungsmethoden wird jene Verbindung in diesem Falle mit Ölsäure und nach der Entschützung der Carboxyfunktion über den Spacer Ethyleudiamin an 2,5-Bis (3-aminopropyl) amino- 1-carboxypentyl-Rest gebunden. Als Endprodukt erhält man N-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino- 1-oxopentyl]-N'- [(N-α-,N-δ-dioleoyl)ornithyl]ethylen-diamin.
Desweiteren sind in diesem Zusammenhang solche Verbindungen von besonderem Interesse, die aus Kombinationen folgender Aminosäure-Grundgerüste, Spacer und den aufgelisteten Fettsäuren bestehen:
a) A minosäuregrundgerüste: Lysin, Ornithin.
b) Spacer: Ethylendiamin, Propylendiamin, Butylendia min, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin.
c) Fettsäuren: Olsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure,
Palmitoleinsäure, Linolensäure, Linolsäure, Arachidonsäure, Arachinsäure, Lignocerinsäure.
Im nächsten Beispiel, welches die Synthese einer Verbindung, charakterisiert durch die Formel I und IV, beschreibt, wird als Grundkörper wiederum die α-A minosäur e Ornithin verwendet, wobei die α-Aminofünktion durch die basenlabile Fluorenylmethoxy- carbonyl-Gruppe und die δ-Aminofünktion durch die bekannt erweise säurelabile tert- Butoxycarbonyl-Gruppe geschützt sind . Durch allgemein bekannte Peptidveiknüpfüngsmethoden wird zunächst die α-Carboxyfunktion mit Stearylamin, dann nach Entschützung der δ-A minofünktion jene mit Ölsäure und im darauffolgenden Schritt die α- Aminogruppe nach deren Entschützung direkt mit der Polyaminkomponente gekennzeichnet durch den 2,5-Bis (3-aminopropyl) amino-1-carboxypentyl-Rest gekuppelt. Als Endprodukt erhält man N-α-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino- 1-oxopentyl]-N-δ-oleoyl- ornithylstearylamid
Desweiteren sind in diesem Zusammenhang solche Verbindungen von besonderem Interesse, die aus Kombinationen folgender Am inosäure-Grundgerüste, Spacer, Aminen, deren Alkylrest sich aus den folgenden aufgelisteten Fettsäuren ableitet, und den Fettsäuren als solche bestehen:
a) Aminosäuregrundgerüste: Ornithin, Lysin
b) Spacer: Glycin, Alanin, β-Alanin, 4-Aminobuttersäure, 5-Aminopentansäure,
6-Aminocaprousäure, 7-Aminoheptansäure.
c) Fettsäuren: Ölsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure.
Palmitoleinsäure, Linolensäure, Linolsäure, Arachidonsäure, Arachinsäure, Lignocerinsäure.
Als letztes Beispiel wird die Synthese einer Lipopolyamin- Verbindung ausgeführt, welehe in der Formel I und III enthalten ist. Als Grundgerüst dient hier die an beiden A minofunktionen durch die allgemein angewendete Beuzyloxycarbonylgruppe geschützte α-Aminosäure Ornithin. Zunächst wird über Curtius-Abbau die Carboxyfunktion in die primäre Aminfunktion übergeführt, welche mit an den Aminofünktionen des pergeschützteu 2,5-Bis (3-aminopropyl) a mino-1-carboxypentyl-Restes über allgemein bekannte Peptid-verknüpfüngsmethoden gekuppelt wird. Nach Entschützung der A minofunktionen werden jene nach gleicher Methodik jeweils mit Ölsäure verknüpft. Als Endprodukt erhält man 1,4-Dioleoylamido-1-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino-1- oxopentyl] amidobutan
Desweiteren sind in diesem Zusammenhang solche Verbindungen von besonderem Interesse, die aus Kombinationen folgender Aminosäure-Grundgerüste, Spacer und den aufgelisteten Fettsäuren bestehen:
a) Aminosäuregrundgerüste: Lysin, Oniithin.
b) Spacer: Ethylendiamin, Propylendiamin, Butylendiamin, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin.
c) Fettsäuren: Olsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure
Palmitoleinsäure, Linolensäure, Linolsäure, Arachidonsäure, Arachinsäure, Lignocerinsäure.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als solche in wässriger oder wässriger Puffer- oder ethanolischer Lösung angewendet werden. Es können jedoch auch Liposomen mit oben genannten Lipiden allein, oder in Kombination mit anderen Lipiden wie zum Beispiel Cholesterol, Cholesterylamin, Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE) oder Dioleoylphospatidylcholin (DOPC) formuliert werden.
Um die Transfektionseffizienz der erfindungsgemaßen Lipide zu steigern, beisteht die Möglichkeit, Zellen in Gegenwart von Substanzen zu transfektieren, die die enzymatisehe Aktivität in den Lysosomen inhibieren, sogenannte lysosomatotrope Substanzen, wie zum Beispiel Chloroquin oder von Viren abgeleitete lysosornatropisch wirkende Proteine.
Die erfindungsgemaßen Lipopolyamine sind bei physiologischem pH positiv geladen und können daher mit negativ geladenen Makromolekülen, insbesondere mit DNA und verwandten Stoffklassen stabile Aggregate bilden. Die mit den Lipopolyaminen bemäntelten und positivierten Makromoleküle wechselwirken mit der negativ geladenen Zellmembran auf eine Weise, die zu einer Einschleusung der Makromoleküle in die Zelle fülut. Dabei sind in vitro als auch in vivo Anwendungen möglich. Analoges gilt für Liposomenformulierungen der erfindungsgemäßen Lipide.
Im Vergleich zur zielgerichteten rezeptorvermittelten Endocytose (Wu et al., J. Chem. 262, 4429-4432 (1987)), in denen Polykationeu, welche auch DNA-Binder genannt werden (zum Beispiel Polylysin etc.) au sogenannte Intenialisierungsfaktoreu (zum Beispiel bestimmte Glykoproteine) gebunden sind, die zielgerichtet an Oberflächeurezepto
ren bestimmter Zellen binden, besitzen die erfindungsgemäßen Lipide, bzw. deren Liposomenformuüerungen keine Zellspezifität. Eine zielgerichtete Lieferung durch die erfindungsgemäßen Lipide bzw. derer Liposomenformuherungen kann dadurch erreicht werden, daß die Ladungen von Lipiden und den zu transportierenden Biomolekülen ausgegüchen werden und zusätzlich an das Aggregat zwischen Biomolekül und Lipiden lnternalisierungsfaktoreu augebracht werden. Dies kann zum Beispiel durch Liposoinenformulierung mit Colipiden erreicht werden, falls die Colipide als Kopfgruppe solche luternalisierungsfaktoren tragen. Eine andere Möglichkeit ist ein auf Ladiuigsneutralität abgestimmtes Aggregat aus Biomolekül, Lipiden und luternahsierung-faktoren. Sogenannte Internalisierungsfaktoren sind Transferrin, Galactose, Maimose, Mannose-6- phosphat, Asialglycoprotein, Conalbumin, Lectine, Trauscobalamin, α-2-Makroglobulin, Biotin, Folat, mannosylierte Glycoproteine. Weitere sind in EP 0535576, EP 0544292, WO 9421808 zu entnehmen, die hierin unter Bezugnahme aufgenommen werden.
Analog wie Internalisierungsfaktoren, können auch zellspezifische Antikörper eingesetzt werden.
Die erfindungsgemaßen Verbindungen können zu Therapiezwecken eingesetzt weiden. Insbesondere können solche Verbindungen für die Gentherapie von zum Beispiel Cystischer Fibröse, Muskeldystrophie, Phenylketonurie, Ahornsirupkrankheit, Propiouazidämie, Methylmalonazidämie, Adenosindeaminasemangel und Hypercholesterinämie, Hämophilie, β-Thalassämie genutzt werden. Geutherapeutische Behandlungsmethoden sind weiters interessant, wemi Hormone, Wachstumsfaktoren, Cytotoxiue oder immunomodulierend wirkende Proteine im Organismus synthetisiert werden sollen. Für die oben genannten Zwecke können DNA-Fragmente mittels dieser Lipide in Zellen gebracht werden, in denen diese DNA die gewünschte Wirkung entfalten soll. Die gewünschte Wirkung kann der Ersatz fehlender oder defekter DNA-Bereiche oder die Inhibition von DNA-Bereichen ( zum Beispiel Antisense-DNA / RNA), die die Erkrankung auslösen, im erkrankten Zelltyp sein. Auf diese Weise können tumorunterdrückende Gene in der Krebs- Therapie eingesetzt werden oder durch die Einführung cholesterolregulierender Gene eine Beitrag zur Vorbeugung von Herz- und Blutgefäßkrankheiteu geleistet werden. Weiters können DNA, welche Ribozyrae kodiert, oder Ribozyme selbst in erkrankte Zellen eingeschleust werden. Die Translation jener DNA erzeugt aktive Ribozyme, die an spezifischen Stelleu m-RNA katalytisch spalten und auf diese Weise die Transkription verhindern. Auf diese Weise kami zum Beispiel virale m-
RNA gespalten werden, ohne eine andere zelluläre m-RNA in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Vermehruugszyklus von Viren (HTV, Herpes, Hepatitis) kann auf diesem Wege unterbrochen werden.
Auch in der Krebstherapie spielt Transfektion zur Herstellung von Krebsvakzinen eine immer größer werdende Rolle. Damit ist jene auch mögliches Anwendungsgebiet für die erfindimgsgernäßen Verbindungen.
Eine weitere Anwendung können solche Lipide zum Beispiel in Impfverfahren finden, die auf der Basis der Expression von DNA, welche immunogeue Peptide kodiert, im Körper von Mensch und Tier funktionieren. Dazu werden Lipid / DNA-Komplexe als Impfstoffe benutzt. Die Einschleusung der DNA in die Körperzellen führt zur Expression des immunogenen Peptids und löst somit die Immunantwort aus.
Abgesehen von DNA können auch andere Makromoleküle, wie zum Beispiel Peptide oder Proteine, in Zellen eingeschleust werden. Zu diesem Zweck können sie mit den erfindungsgemäßen Lipopolyaminen als solche bemäntelt werden oder in Liposomen, welche als Komponente die erfindungsgemäßen Lipopolyamine enthalten, eingeschlossen oder an deren Oberfläche adsorbiert werden. Bringt man derartige Aggregate mit Zellen in Kontakt, so findet ein Transport dieser Moleküle durch die Zellwand statt. Therapeutische Peptide haben einen günstigen Einfluß auf zahlreiche Erkrankungen. Solche Peptide oder Proteine sind zum Beispiel Lymphokine, Interleukine, Tumore Nekrose Faktoren oder Interferone, weiterhin Wachstumsfaktoren, Gewebeplasminogen- aktivator, Faktor-VIII:c, Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierendei Faktor, Erythropoietin, Insulin, Calcitonin, Thymidinkinase und andere. Auch toxische Peptide wie Ricin, Diphteriatoxin und andere können therapeutisch gewinnbringend eingesetzt werden.
Die Lipide werden aufgrund ihrer positiven Ladung vorwiegend dazu eingesetzt, negativ geladene Moleküle wegen ihrer negativen Ladung zu komplexieren und in Zellen einzuschleusen. Durch sogenannte„self assembling Systems" können jedoch auch positiv geladene Moleküle transportiert werden, in dem zunächst negativ geladene Liposomen mit diesem positiv geladenen Molekülen komplexiert werden. Wählt man die Verhältnisse so, daß eine negative Nettoladung verbleibt, können diese Komplexe mit diesen erfindungsgemaßen Lipopolyaminen als solche oder in Form von Liposomen positiviert werden, in dem die gegensätzlich geladeneu Komponenten in Kontakt gebracht werden. Die
resultierenden positiv geladenen Gesamtkomplexe werden von den Zellen aufgenommen.
Weitere Anwendungsmögüchkeiten für kationische Lipide sind den Veröffentlichungen WO 9011092, WO 9116024, WO 9303768, Science 258, 744-746 (1992) zu entnehmen, die hierin unter Bezugnahme aufgenommen werden.
Beispiele der für derzeit als für therapeutisch aussichtsreich augesehene Sequenzen für genetisches Material sind in der Übersicht von F.W.Anderson, Science 256, 808 ( 1992) entnehmbar, die ebenfalls hierin unter Bezugnahme aufgenommen werden.
Beispiele:
Bezugsquellen:
1. Plasmide pCH 110 (enthält β-Gal als Repoitergen) und pMSGCAT: Pharmacia Fine
Chemicals,Uppsala, Schweden
L-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino]-tetra-tert-butyloxy-carboxy- 1-oxopeutan (tetra- BOC-ACP) wurde nach J.-P. Behr et al. Proc. Natl. Acad. Sei, USA, 86, PP- 6982- 6986, (1998) synthetisiert.
5-Cholesten-3-amin wurde nach H. Brunner, G. Sperl; Bull. Soc. Chim. Belg. 101, 935 ( 1992) synthetisiert.
Beispiel 1:
Synthese von N-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino- 1-oxopentyl] cholesteryl-3-amid Zu einer Lösung von 647 mg ( 1 mmol) L-[2,5-Bis (3-aιninopropyl) amino]-tetra-tert- butyloxy-carboxy-1-oxopentan und 385 mg ( 1 mmol) 5-Cholesten-3-amin in 10 ml THF (Tetrahydrofüran) oder DMF (N,N-Dimethylformamid) werden 206 mg ( 1mmol) Dicyclohexylcarbodiimid (DCCI) gegeben. Die Reaktion wird bei Raumtemperatur (RT) unter Rühren des Reaktionsgemisches durchgefühlt. Nach einer Reaktionszeit von 12 h wird von ausgefallenem Dicyclohexylharastoff (DCH) abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wird durch Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines Trifluoressigsäure (TFA)/CH2CH2-Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wird überschüssiges
TFA/CH2CH2 abgezogen. Das TFA-Salz des Endproduktes kann durch gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung in das freie Amin übergefühlt werden.
Beispiel 2:
Synthese von N-(2,5-Bis (3-aminopropyl) amino]-1-oxopentylglycylcholesteryl-3-amid. Zu einer Lösung von 175 mg ( 1 mmol) N-Boc-Glycin und 385 mg ( 1 mmol) 5-Cholesten-3-amin in 10 ml THF oder DMF werden 206 mg ( 1 mmol) DCCI gegeben und bei RT 12 h gerührt. Danach wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wird durch Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren des Gemisches wnd überschüssiges TFA/CH2CH2 abgezogen. Das TFA-Salz des geschützten Vorläuferproduktes wird durch gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung in das freie Amin übergeführt. Danach wird zusammen mit 647 mg ( 1 mmol) L-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino]- tetra-tert-butyloxy-carboxy-1-oxopentan in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 206 mg (1 mmol) DCCI versetzt und bei RT für 12 h gerührt. Danach wird das ausgefallene DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wird durch Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wird überschüssiges TFA/CH2CH2 abgezogen. Das TFA-Salz des Endproduktes kann durch gesättigte, wässrige Natriu mhydrogencarbonatlösung in das freie Amin übergeführt werden.
Beispiel 3:
Synthese von N-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino- 1-oxopentylasparagyldistearylamid
Zu einer Lösung von 233 mg (1 mmol) N-Boc-Asparaginsäure und 540 mg ( 2 mmol) Stearylamin in 10 ml THF oder DMF werden 412 mg (2 mmol) DCCI gegeben. Die Reaktion wird bei RT und Rühren des Reaktionsgemisches durchgeführt. Nach einer Reaktionszeit von 12 h wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wüd mittels Flashchromatographie gereinigt
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wnd überschüssiges TFA/CH2CH2 abgezogen. Das TFA-Salz des geschützten Vorläuferproduktes wird durch gesättigte, wässrige Na
triumhydrogeucarbonatlösung in das freie A min übergefülut. Danach wird zusammen mit 647 mg (1 mmol) L-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino]-tetra-tert-butyloxy-carboxy- 1- oxopentan in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 206 mg ( 1 mmol) DCCI versetzt. Die Reaktion wird wiederum bei RT und unter Rühren ausgeführt und nach einer Reaktionszeit von 12 h wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und die Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wird durch Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml emes TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wird überschüssiges TFA/CH2CH2 abgezogen. Das TFA-Salz des Endproduktes kann durch gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbouatlösung in das freie Amin übergeführt werden.
Beispiel 4:
Synthese von N-[2,5-Bis O-aminopropyl) amino- 1-oxopentyl]-N'-[(N-α - ,N-δ-dioleoyl)- ornithyl]ethylendiamin
Zu einer Lösung von 455 mg (1 mmol) Ornithin-OtBu und 566 mg (2 mmol) Ölsäure in 10 ml THF oder DMF werden 412 mg (2 mmol) DCCI gegeben. Die Reaktion wird bei RT 12 h lang gerührt. Danach wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wird mittels Flashchiomatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung wird bei RT eine 95 %ige wässrige Lösung von TFA gegeben. Nach 2 h Rühren wird von überschüssigem TFA/H2O abgezogen. Danach wird zusammen mit 160 mg (1 mmol) N-Boc-Ethylendiamin in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 206 mg ( 1 mmol) DCCI versetzt. Das Reaktionsgemisch wird bei RT gerühit und nach emer Reaktionszeit von 12 h von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wird durch Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wird von überschüssigem TFA/CH2CH2 abgezogen. Das erhaltene TFA-Salz wird durch gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung in das freie Amin übergeführt. Danach wird zusammen mit 647 mg ( 1 mmol) L-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino]-tetra-tert-butyloxy-carboxy- 1-oxopentan in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 206 mg ( 1 mmol) DCCI versetzt.
Nach 12 h Rühren bei RT wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wüd mittels Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wüd überschüssiges TFA/CH2CH2 abgezogen. Das TFA-Salz des Endproduktes kann durch gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbouatlösung in das freie Amin übergeführt werden.
Beispiel 5:
Synthese von N-α-[2,5-Bis (3-aminopropyl) amino-1-oxopentyl]-N-δ-oleoylomithylste- arylamid
Zu einer Lösung von 455 mg ( 1 mmol) N-α-Fmoc-N-δ-Boc-Ornithin und 270 mg ( 1 mmol) Stearylamin in 10 ml THF oder DMF werden 206 mg ( 1 mmol) DCCI gegeben. Der bei RT und unter Rühren durchgeführte Reaktionsansatz wird nach einer Reaktionszeit von 12 h vom ausgefallenem DCH filtriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wüd mittels Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2Cl2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wird überschüssiges TFA/CH2Cl2 abgezogen. Danach wird zusammen mit 283 mg ( 1 mmol) Olsäure in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 206 mg (1 mmol) DCCI versetzt. Nach 12 h Rühren bei RT wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und die Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wird durch Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung wird bei RT eine Lösung von 10 % Diethyl- amin in DMF zugegeben. Nach Einengen im Vakuum und Reinigung durch Flashchro- matographie wird das erhaltene Produkt zusammen mit 647 mg ( 1 mmol) L-[2,5-Bis (3- aminopropyl) amino]-tetra-tert-butyloxy-carboxy- 1-oxopentan in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 206 mg ( 1 mmol) DCCI versetzt. Nach 12 h Rühren bei RT wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen. Das erhaltene Produkt wüd mittels Flashchromatographie gereinigt.
Zu der erhalteneu gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben. Nach 2 h Rühren wird überschüssiges TFA/CH2CH2 abgezogen. Das TFA-Salz des Endproduktes kann durch gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung in das freie Amin übergeführt weiden.
Beispiel 6
Synthese von 1,4-Dioleoylamido-1-[2,5-Bis (3-aminopropyl) a mino- 1-oxopentyl] amido- butan
Zu einer Losung von 400 mg (1 mmol) N-α-N-δ-di-CBz-Ornithin in 20 ml CH2Cl2 werden 140 μl NEt3 und 119 mg SOCl2 tropfenweise zugegeben, wobei das Reaktionsgemisch 0°C nicht übersteigen sollte. Nach Erwärmen des Gemisches auf RT weiden 0.33-0 65 g NaN3 (5-10 facher Überschuß) zusammen mit Tetra-n-Butylammoniumhy- drogensulfat ( 10 mol% bezüglich Edukt) zugegeben Nach ca 6 h unter Rückfluß wud mit gesättigter, wässriger Natriumhydrogencaibouatlösung und Wasser mehrmals gewasehen Das erhaltene Rohprodukt wird mittels Flashchromatographie gereinigt.
Das erhaltene Produkt wird zusammen mit 647 mg (1 mmol) L-[2,5-Bis (3-a minopropyl) amino]-tetra-tert-butyloxy-carboxy-1-oxopentan in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 206 mg (X mmol) DCCI versetzt Nach 12 h Ruinen bei RT wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen Das erhaltene Produkt wird durch Flashchromatographie gereinigt
Nach Abspaltung der Cbz-Gruppen durch Hydrogenolyse bei RT und Rühren mit 5 % Pd auf Aktivkohle in Methanol wird das Lösungsmittel abgezogen, danach wnd der Rückstand zusammen mit 565 mg (2 mmol) Ölsäure in 10 ml THF oder DMF aufgenommen und die Lösung mit 412 mg (2 mmol) DCCI versetzt. Nach 12 h Rühren bei RT wird von ausgefallenem DCH abfiltriert und das Lösungsmittel abgezogen Das er haltene Produkt wird mittels Flashchromatographie gereinigt .
Zu der erhaltenen gereinigten Verbindung werden bei RT 10 ml eines TFA/CH2CH2 - Gemisches zugegeben Nach 2 h Rühren wüd überschüssiges TFA/CH2CH2 abgezogen Das TFA-Salz des Endproduktes kann durch gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung in das freie Amin übergeführt werden.
Beispiel 7:
Liposomenformulierung
Dioleoylphosphatidylethanolamin, Dioleoylphosphatidylcholin, Cholesterol und Cholesteryl-amin werden in einem organischen Lösungsmittel gelost Die Lipide aus den Beispielen 1-6 werden als solche oder in Form ihrer Salze, zum Beispiel Trifluoracetat- Salze in einem organischen Lösungsmittel gelöst. Durch Kombination ver schiedener Mengen der unterschiedlichen Lösungen werden veischiedene Kompositionen aus ein
zelnen Lipiden aus den Beispielen 1-6 oder Lipidgemische aus Colipideu und Lipiden aus den Beispielen 1-6 hergestellt. In einem Glaskolben wüd mit Hilfe eines Rotationsverdampfers ein dünner Lipidfilm erzeugt. Dieser wird ün Hochvakuum von Lösungsmittelresten befreit. Der Film wird mit soviel Wasser oder wässriger Pufferlösung hydratisiert, daß die Konzentration 1mg Lipid pro ml Lösung beträgt. Danach wüd unter Kühlung mit Ultraschall behandelt. Die Liposomenformuherung wüd durch einem Filter (Porenweite 0.2 μm) sterilfitriert.
Beispiel 8:
Lipidlösungen
Die Lipide aus den Beispieleil 1-6 werden als solche und in Form ihrer TFA- Salze zu einer Konzentration von 1-2.5 mg/ml in Wasser, Ethanol und einem Gemisch aus Wasser und Ethanol verschiedener Zusammensetzung gelöst.
Beispiel 9:
Zellkulturen
Die Zelllinien COS-7, Hela und BHK-21 werden in„Dulbecco's-modified Eagle's medium" (DMEM), das 10% fötales Kälberserum (FBS), 2mM L-Glutamin (Gln), 0. 1 mM nicht essentielle Aminosäuren (NEAA), 100U/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin enthält, in einem Inkubator (5% CO2- Atmosphäre) kultiviert.
Beispiel 10:
Transfektion
Die Zellen werden auf einer 96-well-Mikrotiterplatte ausplattiert und über Nacht zu annähernd 60 % Konfluenz inkubiert. Um die Zellen in einem„well" zu transfizieren, werden 1-2 μg von pCH 110 oder pMSGCAT in 100 μl Opti-MEM I gelöst. Das kationische Lipid als ethanoüsche Lösung oder Liposomenformuherung wird ebenfalls in 100 μl Opti-MEM I gelöst. Die beiden Lösungen werden in einem Polystyrolbeliälter gemischt, für 10-15 min stehengelassen, um die Bildung des Lipid/DNA-Komplexes zu ermöglichen. Danach wird auf 1 ml aufgefüllt indem 0.8 ml Opti-MEM 1 oder DMEM mit 5% FBS, 2 mM Gin, 0.5 mM NEAA ohne Antibiotika zugegeben werden.
Die Zellen werden einmal mit Opti-MEM I oder serumfreien DMEM gewaschen und der DNA/Lipid-Komplex wird direkt zu den Zellen gegeben. Nach 6 h Inkubationszeit bei 37°C wird der Transfektionskomplex entfernt und 2 ml DMEM mit 10% FBS, 2 mM Gln, 0.2 mM NEAA, 100 U/ml Penicil lin und 100 μg/ml Streptomycin zu jedem„well" hinzugegeben. Die Zellen werden weitere 48 h kultiviert und durch ein bis zweimahges Frieren und Tauen in 300 μl 0.1 M Tris-HCl (pH 7.8-8.0), welches 0. 1 % Triton X-100 enthält, lysiert. Die Zelllysate werden auf β-Galactosidase oder Chlora mphenicolacetyl- transferase getestet. Diese Tests werden mit kommerziell erhältlichen ELISA-Testkits nach den Anweisungen der Hersteller durchgeführt.