Türschließer und Verfahren zum Betrieb eines Tür¬ schließers
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen programmierbaren Türschließer, der weg- und richtungsabhangig mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen und damit verschiedenen Momentenverläufen den Begehungskomfort einer Tür wesentlich verbessert. Ferner wird ein Verfahren zum Betrieb eines sol¬ chen Türschließers beschrieben.
Ein Verfahren und eine Anordnung zum Steuern der Kraft einer Schließ- Vorrichtung ist aus der DE 35 35 506 A1 zu entnehmen. Die Tür wird dabei mittels einer Schließvorrichtung in Form eines Türschließers und daran gelenkig miteinander verbundenen Gestangearmen mit dem Türrahmen verbunden. Die Steuerung der unterschiedlichen Kraft zum Öffnen und anschließenden automatischen Schiießvorgang der Tür wird durch Verla- gerung des im Vergleich zur Türschließvorrichtung entfernten Endes des Gestänges, um das von der Schließvorrichtung auf die Tür ausgeübte Mo¬ ment in getrennten Phasen des Öffnens und Schließens der Tür, in ent¬ sprechender Art und Weise geändert. Bei dieser Anordnung handelt es sich um eine Vorrichtung, die mit einer Fremdenergie arbeitet, d.h. es ist ein Elektromotor vorgesehen, der einen Schieber verlagert und gleicnzeitig dessen Lage in einem Führuπgsglied bestimmt. Dabei wird die Motorsteue¬ rung entsprechend dem gewünschten Öffnungswinkel vorgenommen
Die US 4.979,261 offenbart einen Türschließer mit einer variablen Anlen- kungsposition. Aufgrund eines an der Schließerwelle befestigten Zahnra- des. welches an der Tür abrollt, wird automatisch der Angriffspunkt des Gestänges und damit die gesamte Momentenbetrachtung verändert. Durch diese mechanische Art wird eine Reduzierung der Öffnungskraft erreicht, oei gleichzeitiger Steigerung der Schließkraft.
In einem weiteren US-Patent 3.818.637 ist eine Vorrichtung beschπeoen. αie ein schnelles Offnen einer Tür zuläßt.
Eine Vorrichtung, die mit einer linearen Kraft eine Tür öffnet, zeigt die US 4,231 ,192. Hier ist über ein entsprechendes Hebelsystem in Verbindung mit einer Fremdenergie in Form einer Spannungsversorgung ein annä¬ hernd linearer Verlauf der Kraft an der Tür in Abhängigkeit von dem Öff- nungswinkel erzielt worden.
Ein Türschließer, der mit zwei Kolben arbeitet, ist der US 4.040.144 zu entnehmen Dieses System arbeitet ebenfalls mit einer Fremdenergie in Form von Luft
In der US 4,419,786 ist eine Anordnung beschrieben worden, mit der die zum Öffnen einer Tür benotigte Kraft in bezug auf normale Türöffnungs¬ situationen herabgesetzt wird. Verwendet wird hierbei ein Türschließer Durch die Verlagerung des entfernten Endes des Gestänges, weiches mit dem Türschließer verbunden ist. wird ab einem bestimmten Offnungswin- kel durch Nutzung von zusatzlichen Federkräften und einer hydraulischen oder pneumatischen Steuerung das Kräfteverhältnis geändert. Dadurch kann das von dem Türschließer über die angelenkte Gestängeanordnung auf die Tür ausgeübte Moment verändert werden. Dieses dargestellte Prinzip ist sehr kompliziert und in seiner Anpassungsfähigkeit an unter¬ schiedlichste Betriebsarten nicht überall einsetzbar
Eine Vorrichtung in Form eines Türschließers, die in der schwedischen Auslegeschπft 469 342 gezeigt ist. besteht aus einem Gehäuse, in dem zwei Kolben Deweglich angeordnet sind. Ferner sind zwei Federn vorhan¬ den, die direkt je einem Kolben zugeordnet sind und auf diese in gleicher Richtung einwirken. Der andere Kolben ist dabei mit einer Kolbenstange verbunden, αeren hinteres Ende in einer zentralen Bohrung des zweiten Kolbens abdichtend aufgenommen ist. Die Durchmesser der beiden Kol¬ ben sind unterschiedlich. Über die Kolben wird der Flüssigkeitsstrom des Dampfungsmediums über verschiedene Kanäle in Verbindung mit Ventilen gesteuert. Durch diese Maßnanme wird erreicht, daß die Kraft zum Offnen der Tür gering ist und trotzdem eine große Kraft für die Endphase des Schließvorganges vorhanden ist
Zur Minderung des Offnuπgsmomentes wurde aus der DE-OS 32 34 319 eine Losung bekannt, bei der die benötigte höhere Schließkraft durch Fremdenergie für eine Federvorspaπnung aufgebracht wird. Bei dieser Losung kann die zusätzliche Federvorspannung sowohl über einen Elek- tromotor als auch über einen Kolben mit fremdenergieerzeugtem Druckmit- telkreislauf erzeugt werden
Die Aufgabe der Erfindung besteht dann einen Türschließer αahingehend zu verbessern daß für ein hohes Schließmoment beim Offnen der Tur je¬ doch ein geringes Öffnungsmoment benotigt wird Hierzu soll keine Fremd- energie eingesetzt werden, wie es einige zum Stand der Technik zahlende Losungen verwenden und gleichzeitig soll ein solcher Türschließer preis¬ wert in der Herstellung und auch einfach zu montieren sein
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelost, daß die normalerweise bestehende feste Kopplung zwischen der Offnungs- und der Schließkraft aufgehoben wird Das Aufheben der festen Kopplung wird dadurch er¬ reicht, daß neben dem vorhandenen Türkolben ein weiterer von der Schließfeder beaufschlagter Federkolben vorhanden ist Die dabei gegen¬ über einem normalen Türschließer entstehenden zusätzlichen Druckraume sind zum einen durch feste Kanäle, aber auch zum anderen durch gesteu- erte Kanäle bzw Drosseln und Ventile für das Dampfungsmedium mitein¬ ander verbunden Durch diese Schaffung und Hinzuschaltung mindestens eines hydraulischen zweiten Getriebes kann die Kraftubersetzung gesteu¬ ert werden Beim Offnungsvorgang und beim anschließenden ersten Teil des einsetzenden Schließvorganges hat dieses zusätzliche hydraulische Getriebe eine Kraftubersetzung von U = 1 Im weiteren Schließgang folgt ein Bereich, bei dem die Kraftubersetzung U < 1 ist, d h das Schließmo¬ ment wird verringert Erst in einem dritten Teil des Schließvorganges namlich in dem Bereich wo die Tur ins Schloß fallen soll wird die Kraftubersetzung U > 1 erreicht Dieses heißt daß das Schließmoment großer als aas Öffnungsmoment ist
ln Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens wird sowohl der Fe¬ derkolben als auch der Türkolben in einer L-förmigen Gestalt ausgeführt. Hierdurch ergeben sich jeweils zwei unterschiedlich große Verdrängerflä¬ chen. Durch die geometrische Gestaltung der Verdrängerflächen ist auch eine Anpassung und damit quasi eine Programmierung möglich, weil hier¬ durch das Dämpfungsmedium innerhalb des Türschließergehäuses ent¬ sprechend gesteuert werden kann. Die innerhalb des Türkolbens und Fe¬ derkolbens vorhandenen Kanäle. Taschen, Drosseln, Räume können als Schaltmittel angesehen werden, da sie mit außerhalb der Kolben befind- liehen, ebenfalls vorhandenen Schaltmitteln korrespondieren. Durch eine solche Möglichkeit ist es möglich, daß auch die einzelnen Kolbenräume wechselseitig aktiviert werden können, wobei eine Dämpfung über Dros¬ seln realisiert werden kann. Durch entsprechende Rückschlagventile in bestimmten Kreisen kann so ein anstehender Druck erhalten werden.
Über die hydraulischen Dämpfungs- und Schaltmittel läßt sich somit eine gezielte und bewußte gedämpfte Bewegung des Türkolbens und des Fe¬ derkolbens realisieren. Hierzu wird nach einem festzulegenden Verfahren eine Steuerung durchgeführt. Ein solches Verfahren kann beispielsweise in der Form ablaufen, daß beim Öffnen der Tür, was manuell oder durch einen kraftbetätigten Antrieb geschehen kann, und beim anschließenden Schließvorgang, der einzig und aliein durch die in dem Federspeicher ge¬ speicherten Energie möglich wird, bis zu einem festzulegenden und damit individuell wählbaren Türöffnungswinkel, der Federkolben und der Türkol¬ ben sich durch einen Druckausgleich zwischen allen mit der Hydraulikflüs- sigkeit gefüllten Kolbenräumen mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen. Erst ab einem bestimmten Öffnungswinkel der Tür kann eine Steuerung aktiviert werden, die ein Trennen des Türkolbeπs von dem Federkolben bewirkt. Damit entfernt sich der Türkolben von αem Federkolben. was eine geringere Übersetzung darstellt. In dem letzten Bereich des Schließvor- ganges, d.h in dem Bereich, wo die Tür auch noch sicher über die Falle des Schlosses ms Schließbiech einrasten soll, wird wieder eine Annähe¬ rung der beiαen Kolben mit erhöhter Schließkraft realisiert.
Durch eine solche Verfahrensweise ist es möglich, daß der Türschließer weg- und richtungsabhängig mindestens zwei unterschiedliche Überset¬ zungen und damit unterschiedliche Momentenverläufe aufweist. Aufgrund des erfindungsgemäßen Gedankens können in unbegrenzter Anzahl wei- tere hydraulische Getriebe zwischengeschaltet werden, was eine unend¬ liche Anzahl von unterschiedlichen Übersetzungen zur Folge haben wurde. Es kann somit durch die Erfindung eine äußerst genaue Abstimmung der Momentenverläufe erreicht werden.
Die Erfindung wird anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführuπgsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 • Prinzip der Aufhebung der Kopplung zwischen Federkolben und Türkolben und damit erhöhten Kraftübersetzung
Figur 2: Wie Figur 1. jedoch mit einer Kraftvenπgerung
Figur 3: Diagramm des Öffnungs- und Schließmomentenverlaufs in Abhängigkeit vom Türöffnungswinkel
Figur 4 Diagramm der Übersetzungskenniinieπ des zugeschalteten
Getriebes
Figur 5 Querschnitt durch einen Türschließer mit L-formigeπ Kolben ohne hydraulische Schaltmittel
Figur 6. Schnitt durch den Türschließer nach Figur 5
Figur 7 Querschnitt durch den Türschließer mit L-formιgen Kolben mit hydraulischen Schalt- und Dämpfungsmitteln in verschie¬ denen Schaltstellungen
Figur 8 Wie Figur 7 Bereich c
Figur 9 Wie Figur 7 Bereich b
Figur 10 Wie Figur 7 Bereich a
In der Figur 4 wird ein möglicher Übersetzungsverlauf wiedergegeben, der dadurch entstehen kann, wenn ein zusätzliches Getriebe mit den Überset¬ zungen für den Offnungs- und den Schließvorgang einer Tür für die unter¬ schiedlichsten Bereiche des Schließvorganges hinzugeschaltet wird. Dabei werden folgende Definitionen festgelegt:
a Eigentlicher Schheßbereich mit hohem Momentenbedarf (ca. 5°
Türoffnungswinkel) und damit mit hoher Schließkraft
b Bereicn mit kleiner Schheßkraft
c Aufstellungsbereich (ca 130° Offnungswinkel)
Die Kraftübersetzungeπ ergeben durch Überlagerung mit der Kennlinie des bestehenden Getriebes (Türschließer mit einem Kolben) den in Figur 3 gestrichelten Momentenverlauf für den Schließvorgang S1 Der Momen¬ tenverlauf für den Öffnungsvorgang bleibt erhalten Die Verlagerung des ursprünglichen Momentenverlaufes MS in MS1 entspricht dann dem Ener- giesatz. wenn die hierdurch gebildeten Energieflächen A1 und A2 gleich groß sind. Durch diesen Lösungsansatz, d.h. die Steuerung des Momen¬ tenverlaufes, ist die Aufgabe gelöst, namlich. das Schließmoment MS1 ist im Schließbereich deutlich größer als das Öffnungsmoment MÖ. Diese Losung eines πachgeschalteten Getriebes wird anhand einer möglichen im nachfolgenαen beschriebenen hydraulischen Losung nachgewiesen An¬ dere, auch rein mechanische Losungen sind darüber hinaus möglich
In der Figur 1 wird die schematische Trennung des Federkolbens 2 von dem Türkolben 3 wiedergegeben Durch diese Trennung entsteht ein zu¬ sätzlicher Raum 25. der zwischen dem Federkolben 2 und dem Türkoiben 3 liegt, und eDenfalls mit Hydraulikflussigkeit gefüllt ist. Es sind somit drei Druckmittelraume. namlich ein Federraum 21 , ein Türkolbenraum 24 und der Raum 25. vorhanden Der Türkolbenraum 24 ist dabei über einen Ka¬ nal 53 mit dem Federraum 21 stanαig verbunden Bei einer weiteren Auf¬ teilung, πamtich αes Einsetzens eines innerhalb des Turkotbens 3 befind- liehen weiteren Kolbens, der beispielsweise durch einen Ritzelkäfig gebil¬ det werden kann entsteht der Iπnenkolben 10, der dadurch wiederum zwei weitere Drucκmtttelraume. namlich einen Innenkolbenraum 26 und einen
Innenkolbenraum 27. schafft. Der Innenkolbenraum 26 ist durch einen Ka¬ nal mit dem Raum 25 verbunden. Ebenfalls ist der Innenkolbenraum 27 durch einen Kanal mit dem Türkolbenraum 24 druckmittelverbunden.
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens kann auch, wie in der Figur 2 dargestellt ist, der Innenkolbenraum 26 über einen Kanal mit dem Türkolbenraum 24 verbunden werden, und der innenkolbenraum 27
In der Figur 5 wird ein grundsätzlicher Aufbau des vorbeschrieoenen Lö¬ sungsansatzes wiedergegeben. Innerhalb eines Gehäuses 5 sind der Tür- kolben 3 und der Federkolben 2 angeordnet. Der Federkolben 2 wird dabei von der Feder 1. die als Kraftspeicher fungiert, beaufschlagt. Die Feder 1 stützt sich andererseits an der Seitenwaπd 1 17 des Gehäuses 5 ab. In dem Türkolben 3 befindet sich eine Verzahnung 4, die mit einem Ritzel¬ käfig, der mit einer außerhalb des Gehäuses 5 herausragenαen Aπtπebs- achse verbunden ist. für den wirkverbunden
An dieser Antriebsachse ist das nicht dargestellte Gestänge einerseits an¬ geschlagen wobei das andere freie Ende des Gestänges zur Betätigung der Tür, entweder an der Tür oder am Türstock angelenkt ist Im Gegen¬ satz zum Stand der Technik ist die feste Kopplung zwischen der Feder 1 und dem Turkolben 3 nicht vorhanden Vielmehr ist hier durch die Zwi¬ schenschaltung eines hydrauliscnen Getriebes, namlich durcn den Feder- koiben 2, den Türkolben 3. das Gehäuse 5 und die durch diese mit dem Dampfungsmedium gefüllten hydraulischen Räume, namlich dem Feder¬ raum 21 , dem Kolbenraum 22. dem Kolber räum 23 und dem Türkolbeπ- räum 24, gebildet.
Durch die Wahl der L-formigeπ Kolben, namlich Türkolben 3 und Feder¬ kolben 2. ergeben sich jeweils zwei unterschiedlich große Verdrangerflä- chen durch die Kolbenstirπseiteπ Dieses sind beim Türkolben 3 die Fläche 101 und die Flache 12. Beim Federkolben 2 ist dies die Fläche 1 1 und die Fläcne 13. Um jedoch eine Bewegung der Kolben zu ermöglichen ist der Türkolbenraum 24 mit dem Federraum 21 durch einen Kanal 44 standig verbunden In der Figur 6 wird deutlich, daß dieser Kanal 44 sich in einer Seitenplatte 7 befindet. Neben der L-formigen Form für den Türkolben und
den Federkolben kann auch jede andere technisch herstellbare Form ge¬ wählt werden.
Ein Türschließer, dessen Bewegungsablauf sich innerhalb des Schließvor¬ ganges befindet, wird in der Figur 7 wiedergegeben. Dabei sind in der Fi- 5 gur 7 auch die Bereich a, b, c wiedergegeben, wie sie bereits in der Figur 4 angesprochen worden sind. Die Bereiche sind hier jedoch zum besseren Verständnis nicht maßstäblich dargestellt worden. Neben den Bereichen sind, mit großen Buchstaben bezeichnet, die einzelnen Zustande angege¬ ben worden. Dabei bedeutet:
0 A Tür ist im Zustand 'auf
U1 Übergang vom Bereich c nach b
U2 Übergang vom Bereich b nach a
Z Tür ist im Zustand 'zu
Die Pfeile am unteren Ende der Kolben zeigen den jeweils geltenden Be- 5 reich bzw. Zustand wie vor angegeben an.
Ein Kanal 42. der sich in dem Federkolben 2 befindet, verbindet über eine Tasche 61 im Türschließergehause 5 den Kolbenraum 22 mit dem Feder¬ raum 21 In gleicher Weise überbrückt auch ein Kanal 41 über eine Tasche 53 den Kolbenraum 23 mit dem Türkotbenraum 24 Grundsatzlich muß 0 gesagt werden, daß die Lange einer Tasche darüber befindet, wann ein Druckmittelraum mit einem anderen verbunden bzw geschlossen ist. Durch die zuvor beschriebene Verbindung wird deutlich, daß der Türkoiben 3 und der Federkolben 2 hydraulisch wirkungslos sind, so daß eine direkte Kopplung zwischen der Feder 1 und dem Türkolben 3 durch Kontakt der 5 Flächen 1 1 mit der Fläche 101 und der Fläche 12 mit der Fläche 13 erfolgt. Dieses hat zur Folge, daß das Übersetzungsverhältnis U = 1 ist. Der inner- nalb des Gehäuses entstehende Überdruck, namlich im Türkolbenraum 24. wird durch Unterdruck im Federraum 21 dadurch ausgeglichen, daß zwischen beiden Räumen ein Kanal 44 stanαig offen ist. Wie weiterhin die C Darstellung deutlich macht, befindet sich die nicht dargestellte Tür noch in dem Bereicn c des Schließwinkels.
Beim weiteren Schließen der Tür wird der Bereich b erreicht, der in der Figur 8 wiedergegeben worden ist. Der zuvor offene Kanal 42 ist hier ge¬ schlossen, da in diesem Teilbereich keine Tasche vorhanden ist. Hier¬ durch wird der untere Teil des Federkolbens 2 wirksam Im Gegensatz dazu ist der Kanal 41. der sich noch im Bereich der Tasche 63 befindet und damit den oberen Teil des Federkolbens 2, gleichzeitig aber auch den oberen Teil des Türkolbens 3 umfaßt, hydraulisch inaktiv Jedoch durch seine größere Verdrangerfläche 13 verdrangt der Federkolben eine grö¬ ßere Menge des Hydrauhkmediums. als die kleinere Verdrangerfläche 12 des Türkolbens 3 bei gleicher Geschwindigkeit aufnehmen kann Dieses hat zur Folge, daß der Turkolben 3 sich mit einer höheren Geschwindigkeit vom Federkolben 2 entfernt als dieser sich durch die Kraft der Feder 1 bewegen kann Entsprechend ist die Kraftubersetzung zwischen dem Fe¬ derkotben 2 und dem Turkolben 3 kleiner als 1
Zu Beginn des Bereiches b sind der Federkolben 2 und der Turkolben 3 noch in Kontakt. Ein Ausgleich des Überdruckes in dem Kolbenraum 22 in diesem Zustand wird durch einen Kanal 43 mit einem dann befindlichen Rückschlagventil 71 verhindert Gleichzeitig wird die Bewegung beider Kolben durch eine Drossel 66 im Türkolben 3 gedampft Dieser Bereich b ergibt sich aus dem gewählten Übersetzungsverhältnis
Durch den Ablauf des Schließvorganges erreichen beide Kolben durch den ablaufenden Schließvorgang den Bereich a Dieser Bereich der die eigent¬ liche Schließung der Tur durchführen soll muß mit einer deutlich größeren Kraft versehen werden Auch hier ist wieder zum besseren Verständnis αieser Bereich wesentlich großer dargestellt worden Im Gegensatz zum vorher beschriebenen Bereich ist jetzt der Kanal 42 über eine nun aktiv werdende Tasche 22 geöffnet Gleicnzeitig wird aber der Kanal 41 durch das NichtVorhandensein einer Tasche gesperrt Durch diese Maßnahme wird nur der obere Teil des Federkolbens 2 und des Turkolbens 3 wirk- sam Durch die Tatsacne. daß die Flache 1 1 des Federkolbens 2 kleiner ist als die verdrängte Flache 101 des Turkolbens 3 ergibt sicn jetzt eine Übersetzung zwangsläufig ins Langsamere was aber von der Kraftseite betrachtet eine Übersetzung U > 1 bedeutet Hierdurch werden Federkol¬ ben 2 unα Turkolben 3 wieder in die Lage versetzt, daß sie sich in diesem
Bereich wieder annähern. Die Bewegung der beiden Kolben wird dabei durch eine Drossel 67 im Federkolben 2 gedämpft.
Der letzte Teil des Schließvorganges ist in der Figur 10 wiedergegeben. Hier ist die Tür geschlossen, und der Türkolben ist in seiner Schließstel- lung Z, die sich vor dem Anschlag im Gehäuse befindet, angekommen. Der Kontakt zwischen dem Federkolben 2 und dem Türkolben 3 ist jedoch noch nicht hergestellt. Über den Kanal 43 und dem dann befindlichen Rückschlagventil 71 des Federkolbens 3, werden eine Tasche 64, der Ka¬ nal 45 und ein Kanal 48 so durchgeschaltet, daß eine Verbindung zwi- sehen den Kolbeπraumen 22 und 23 zustande kommt. Hierdurch ist es möglich, daß der Kontakt zwischen dem Federkolben 2 und dem Türkol¬ ben 3 wieder hergestellt wird. Durch αie starke Drosselung über eine Dros¬ sel 65, die sich vorzugsweise in dem Türkolben 3 befindet, wird jedoch gleichzeitig verhindert, daß der hohe Druck im Kolbenraum 23 abfällt. So- bald der Kontakt hergestellt ist, ist der Überdruck über den Kanal 43 abge¬ baut, und es stellt sich wieder das Übersetzungsverhältnis Ü = 1 ein.
Durch den entsprechenden Abstand zwischen der Endstellung und dem Anschlag des Türkolbens 3 wird auch gleichzeitig der Abstand zwischen dem Federkolben 2 und dem Türkolben 3 ausgeglichen, denn so können am Anfang αieses Schließvorganges entsprechende Toleranzen zwischen der Türbewegung und den Vorgängen im Türschließer ausgeglichen wer¬ den
Beim Offnungsvorgang der Tür ist ein standiger Kontakt zwischen dem Federkolben 2 und dem Türkolben 3 vorhanden, wie es auch die Figur 7 wiedergibt. Es liegt hierfür ein Übersetzungsverhältnis U = 1 vor. Der sich hierbei ergeDende Überdruck in dem Kolbenraum 23 und der zwangsläufig entstehenαe Unterdruck in αem Kolbenraum 22 werden über den Kanal 43 und das dazwischengeschaltete Rückschlagventil 71 ausgeglichen
Der große Vorteil des erfindungsgemaßen Gedankens dieser Losung er- gibt sich daraus, daß durch die entsprechende Wahl der Verdrangerfiä- chen praktisch jedes x-belιeDige Übersetzungsverhältnis gebildet werden kann. Durcn diese Tatsache wird schnell deutlich daß hier ein Türschlie¬ ßer geschaffen wurde, der αen örtlichen Gegebenheiten und damit dem
gewünschten oder speziellen Verwendungszweck problemlos angepaßt werden kann Die Ausgestaltung der geometrischen Abmessungen der Kolben ist dabei auch in mancher Hinsicht möglich, so daß die L-fόrmigen Kolben nicht einen rechteckförmigen Querschnitt wie in dem Ausführungs- beispiei in den Verdrangerflächen aufweisen müssen Diese Flächen 1 1 , 12 und 13 können auch jede andere fertigungstechnisch preiswert zu rea¬ lisierende Form beinhalten. Beim erfindungsgemaßen Gegenstand zeigt sich, daß aufgrund von unterschiedlichen Kolbenflächeπ und verschie- densrtiger Kanäle, aber mit dem gleichen Gehäuse, unterschiedliche Mo- mentenverläufe realisiert werden können
Bezugszeichen
1 Feder
2 Federkolben
3 Türkolben 4 Verzahnung
5 Gehäuse
6 Seltenplatte
7 Seitenplatte
10 Innenkolben 1 1 Fläche
12 Fläche
13 Fläche
21 Federraum
22 Koibenraum 23 Kolbenraum
24 Türkolbeπraum
25 Raum
26 Innenkolbenraum
27 Innenkolbenraum 41 Kanal
42 Kanal
43 Kanal
44 Kanal
45 Kanal 46 Kanal
47 Kanal
48 Kanal
53 Kanal
61 Tasche 62 Tasche
63 Tasche
64 Tasche
Drossel
Drossel
Rückschlagventil
Fläche
Seitenwand