Anordnung zum Fassen von Kleinschrauben unter Verwendung eines elastisch klemmenden Rings
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Fassen von Klein¬ schrauben mit einem Schraubendreher unter Verwendung eines elastischen Rings. Beim Eingriff der Spitze eines Schrauben¬ drehers in das im Schraubenkopf befindliche Mitnehmerprofil bewirkt der Ring - vorzugsweise ein O-Ring - eine Klemmung, um die Schraube beim Einsetzen und Entfernen aus der Schraub¬ verbindung an der Schraubendreherspitze zu halten.
Es gibt zahlreiche Anwendungsbereiche, wo man Kleinschrau- ben an schwer zugänglichen Positionen einbringen bzw. von dort entfernen muss. Zudem muss oftmals konsequent vermie¬ den werden, dass die gehandhabte Schraube im Umfeld der Schraubverbindung vom Schraubendreher abfällt oder sogar verlorengeht. Neben dem relativ unbedeutenden Verlust der Schraube können aber ernsthafte Schäden durch eine lose, herumliegende Schraube verursacht werden. In der Elektro¬ technik kann es zu unerwünschten Kontaktbrücken kommen, in der Mechanik zu Verklemmungen oder Verstopfungen und im me¬ dizinischen Bereich zu schwerwiegenden Gefährdungen des Pa- tienten.
So sind beispielsweise aus der Fertigung elektronischer Bau¬ gruppen oder aus der Medizin, insbesondere aus der Chirurgie und Implantologie, spezielle Schraubendreher bekannt, mit denen die gehandhabte Schraube nicht nur ein- bzw. ausge¬ dreht werden kann, sondern wo die Schraube auch während des
gesamten Arbeitsganges, auf der Spitze des Schraubendrehers aufgesteckt, gehalten wird. Bereits ausserhalb der Schraub¬ verbindung wird die Schraube auf der Schraubendreherspitze fixiert, deren Steckprofil zur Mitnehmerkontur im Schrauben- köpf komplementär ist. Mit der so auf die Schraubendreher¬ spitze aufgesteckten Schraube wird diese an die Position der vorgesehenen Schraubverbindung gebracht und dann mittels des Schraubendrehers eingedreht. Nach Abschluss des Schraubvor¬ gangs ist der Schraubendreher vom Schraubenkopf leicht ab- ziehbar. Beim Herausdrehen einer Schraube aus einer beste¬ henden Schraubverbindung wird die Spitze des Schraubendre¬ hers in den Schraubenkopf eingeführt, wobei die völlig her¬ ausgedrehte Schraube an der Schraubendreherspitze haften bleibt und auf diese Weise sicher entfernt werden kann.
Im weiteren wird die Problematik am Beispiel der Zahnmedizin erläutert, wo eine Schraube sehr kleiner Dimension in einen Zahn, ein Implantat oder in eine SupraStruktur einzusetzen ist. Für diese Zwecke wurden verschiedene Schraubendreher entwickelt, die üblicherweise aus einem Schaft und einer Spitze bestehen. Das freie Schaftende kann wieder lösbar, z.B. in das Winkelstück einer Antriebseinheit, eingesteckt werden, während die Spitze des Schraubendrehers in die im Schraubenkopf vorhandene Mitnehmerkontur zur Übertragung der Drehbewegung einsetzbar ist.
Bei Verwendung dieses Instrumentariums ist es problematisch, die relativ kleine Schraube sicher mit dem Schraubendreher festzuhalten, damit sie in der Mundhöhle nicht verlorengeht. Bei zahnchirurgischen Operationen führt eine abgefallene
Schraube in jedem Fall zu einer Störung im Operati^nsablauf
und könnte auch den Patienten gefährden, falls er die Schrau¬ be aspiriert.
Stand der Technik Angesichts dieser Schwierigkeiten wurde vorgeschlagen, den Schraubendreher mit einer konusförmigen Spitze zu versehen, wodurch eine auf die Spitze aufgesteckte Schraube aufgrund von Friktionskräften festgehalten wird. Derartige Schrau¬ bendreher sind jedoch hinsichtlich mechanischen Verschleis- ses ziemlich anfällig, so dass ihr zuverlässiger Einsatz bei längerer Gebrauchsdauer nachlässt.
Aus dem Prospekt "COMPACT MF" der Firma Synthes AG, Chur/ Schweiz, ist ein Schraubendreher mit axial geschlitzter, elastischer Spitze bekannt. Beim Aufstecken einer Schraube auf dieses Instrument drücken sich die gespreizten, lamel¬ lenartigen Zungen in der engeren Mitnehmerkontur im Schrau¬ benkopf zusammen und halten die Schraube durch die Klemm¬ wirkung. Auch diese Konstruktion unterliegt mechanischem Verschleiss, und die das Festhalten der Schraube bewirkende Verklemmung zwischen der Schraubendreherspitze und dem Schraubenkopf sollte noch sicherer gestaltet sein.
Aus der Mechanik und Feinmechanik sind zahlreiche Schrau- bendreher mit zungen-, bügel- oder stegartigen, elastischen Klemmelementen an der Spitze bekannt, um Schrauben beim Einführen oder Entfernen am Schraubendreher zu halten (vgl. Screw-Retaining Allen Wrench, in: N.T.I.S. Technical Notes, February 86, No. 2, Part F, S. 185, Springfield; FR-A- 1 225 771; FR-A-2 635 999; US-A-3 286 749 und EP-A-
0 458 449) . Diese Konstruktionen sind teils kompliziert und
daher kostenaufwendig; überdies bieten sie keine verbesser¬ te Haftung, da die Klemmwirkung zumeist nur lokal auftritt. Ein schwerwiegender Nachteil ist, dass die Klemmelemente selbst abbrechen können.
Ferner sind Schraubendreher bekannt, die an der Spitze einen gummiformigen Klemmring aufweisen. In der EP-A-0 458 447 wird eine Konstruktion vorgeschlagen, wonach im Schraubendreher¬ schaft eine axial verschiebbare Stange vorgesehen ist, die unterhalb der rosettenartig profilierten Schraubendreher¬ spitze mit einer Trägerscheibe endet. Zwischen der Schrau¬ bendreherspitze und der Trägerscheibe sitzt der gummiförmige Klemmring. Im Ruhezustand überragt der Klemmring die Schrau¬ bendreherspitze nicht radial. Zieht man an der Stange, die in einem obersten Griffstück fixiert ist, so wird der Klemmring von der Trägerscheibe komprimiert und ragt dann in das Quer¬ schnittsprofil der Schraubendreherspitze hinein. Diese Bau¬ weise ist konstruktiv aufwendig und nicht realisierbar, wenn der Schraubendreher grifflos als Einsatz ausgebildet ist.
In der DE-A-31 04 626 wird schliesslich ein Schraubendreher offenbart, welcher oberhalb der als Steckprofil beschaffe¬ nen kegeligen Spitze eine Radialnut aufweist, in der ein überstehender, gummiförmiger O-Ring sitzt. Ist die Schrau- bendreherspitze in die Steckaufnahme des Schraubenkopfes eingeführt, so klemmt der O-Ring an der Innenwand der Mit¬ nehmerkontur und hält dadurch die Schraube auf der Werk¬ zeugspitze. Die Schraube wird jedoch nur dann vom Schrau¬ bendreher gehalten, wenn dessen Spitze zumindest nahezu vollständig in der Mitnehmerkontur sitzt, also auch kaum verkantet ist. Bereits bei geringfügigem axialen oder durch
Verkanten verursachten Entfernen der Schraubendreherspitze aus der Mitnehmerkontur, wird der O-Ring aus der Mitnehmer¬ kontur gleiten und somit die Schraube von der Schrauben¬ dreherspitze abfallen. Bei sehr kleinen Schrauben- und Werkzeugdimensionen vergrossert sich die Gefahr des vor¬ zeitigen Lösens der Schraube von der Schraubendreherspitze nochmals. Ausserdem wird bereits bei geringfügiger Abnut¬ zung des O-Rings die Schraube nur mehr sehr lose und damit unsicher auf der Schraubendreherspitze gehalten. Die Wahl eines mit höherer Presskraft in der Mitnehmerkontur des
Schraubenkopfes sitzenden O-Rings verbietet sich wegen des damit hervorgerufenen stärkeren Bestrebens der Schraube von der Schraubendreherspitze abzuspringen.
Die Nutzung des Magnetismus zum Halten der Schraube auf der Schraubendreherspitze verbietet sich bei vielen Anwendungs- fällen und ist oftmals auch aufgrund der eingesetzten Mate¬ rialien nicht praktizierbar.
Aufgabe der Erfindung
In Anbetracht der kritisch zu beurteilenden konstruktiven und funktionalen Merkmale, welche die existierenden Anord¬ nungen zum Fassen von Kleinschrauben kennzeichnen, liegt der Erfindung das folgende Problem zugrunde. Zu schaffen ist eine Anordnung, mittels der ein sicheres Festhalten der zu handhabenden Schraube auf der Schraubendreherspitze ge¬ währleistet ist. Dies soll insbesondere für Kleinschrauben gelten, wie sie z.B. in der Dentalprothetik bzw. -implanto¬ logie verwendet werden. Als Halteelement kommt nur ein ela- stischer Ring in Betracht, um jegliche Bruchgefahr des Hal¬ teelements während der Schraubarbeiten auszuschliessen.
Entscheidend sind weiter eine lange Standzeit des als Hal¬ teelement verwendeten O-Rings sowie die kostengünstige Her¬ stellbarkeit der Anordnung.
Wesen der Erfindung
Das Prinzip der vorgeschlagenen Anordnung zur Handhabung von Kleinschrauben mittels eines Schraubendrehers besteht darin, dass in einer ersten Variante unmittelbar vor dem freien Auslauf der Schraubendreherspitze eine radial umlau- fende Nut vorgesehen ist. Aufwärts hinter dieser Nut - in Richtung des Schraubendreherschafts - beginnt das im Durch¬ messer erweiterte, nichtrotationssymmetrische Steckprofil, das zur Mitnehmerkontur im Schraubenkopf komplementär ist. Steckprofil und Mitnehmerkontur sind vorzugsweise rosetten- förmig ausgebildet. In der Nut sitzt ein elastischer, un¬ zerbrechlicher Ring, der radial über die Nut hinausragt. Beim Einstecken der Schraubendreherspitze in die als Ver¬ tiefung gestaltete Mitnehmerkontur im Schraubenkopf wird durch den Ring eine Verklemmung zwischen der Schraubendre- herspitze und der Schraube bewirkt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, einen O-Ring zu be¬ nutzen und diesen im Aussendurchmesser so zu wählen, dass der O-Ring in die im Querschnitt des Steckprofils konkaven Hohlkehlen hineinragt, nicht aber über den Aussendurchmes¬ ser des Steckprofils hinaussteht. Als Material für den O-Ring benutzt man einen abriebfesten, elastischen Gummi bzw. Kunststoff, der auch eine gute Haftreibung mit dem Schraubenmaterial besitzt. Hierzu besonders geeignet ist der Spezialgummi Viton®.
Eine zweite Variante der Anordnung ist gegenüber der ersten Variante insofern abgewandelt, dass in der Mitnehmerkontur im Schraubenkopf eine extra erzeugte radial umlaufende Nut bzw. ein in Bodennähe der Mitnehmerkontur existierender Freistich zum Einsetzen eines elastischen O-Rings genutzt wird. Auf die Radialnut und den O-Ring an der Schrauben¬ dreherspitze kann man folglich hier verzichten, welche in der ersten Variante der Anordnung vorhanden sind. Die zwei¬ te Variante bietet sich besonders an, wenn sich der Frei- stich beim Herstellen der Mitnehmerkontur im Schraubenkopf ergeben hat.
Dank der Erfindung steht nunmehr eine Anordnung zur Verfü¬ gung, die ein sicheres Fassen der zu handhabenden Schraube beim gesamten Schraubvorgang ermöglicht. Selbst wenn das
Steckprofil des Schraubendrehers nicht in der maximal mög¬ lichen Tiefe in die Mitnehmerkontur der Schraube eingreift oder die Längsachsen von Schraubendreher und Schraube nicht völlig koaxial zueinander liegen, wird die Schraube noch zuverlässig auf der Schraubendreherspitze gehalten. Ein Zerbrechen des Rings ist völlig ausgeschlossen. Überdies unterliegt die Anordnung einem verminderten Verschleiss, so dass eine verlängerte Standzeit erreicht wird.
Auch in der ersten Variante erlaubt der einfache konstruk¬ tive Aufbau des Schraubendrehers seine rationelle und ko¬ stengünstige Herstellung. Schliesslich ist durch Vermeidung schwer zugänglicher Partien am Schraubendreher dessen Rei¬ nigung unproblematisch. Für die zweite Variante ist hervor- zuheben, dass der Anwender eine Kontrolle über die ord- nungsgemässe Einstecktiefe erhält, wenn er mit der Schrau-
bendreherspitze den O-Ring passiert und damit spürbar einen Widerstand überwindet .
Zeichnungen und Ausführungsbeispiel Anhand der beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen der er¬ findungsgemässen Anordnung, wobei abschliessend mögliche Mo¬ difikationen erwähnt werden. Es zeigen:
Figur 1 ein Instrumentarium bestehend aus einer Antriebs¬ vorrichtung, einem darin eingesetzten Schrauben¬ dreher und einer an dessen Spitze haftenden Schraube;
Figur 2 im Teilschnitt die untere Partie des Schraubendre¬ hers mit dem Steckprofil und dem Übergang zum Schaft (erste Variante) ;
Figur 3 die Draufsicht gemäss Figur 2 auf die an der Schraubendreherspitze gelegene Stirnseite;
Figur 4 die Draufsicht auf den Kopf einer herkömmlichen Schraube mit der als Vertiefung ausgebildeten Mitnehmerkontur (erste Variante) ;
Figur 5 die Schraube gemäss Figur 4 in der Vorderansicht;
Figur 6 im Teilschnitt ein im Kieferknochen sitzendes Den¬ talimplantat mit dem an eine einzudrehende Schrau- be ansetzenden Schraubendreher während des Ein- schraubens;
Figur 7 den Teilschnitt gemäss Figur 6 mit vollständig eingedrehter Schraube und von dieser bereits entkuppeltem Schraubendreher (erste Variante) ;
Figur 8 im Teilschnitt die untere Partie eines herkömm¬ lichen Schraubendrehers mit dem Steckprofil und dem Übergang zum Schaft (zweite Variante) ;
Figur 9 die Draufsicht auf den Kopf einer Schraube mit der als Vertiefung ausgebildeten Mitnehmerkontur und darin sitzendem O-Ring (zweite Variante) und
Figur 10 die Prinzipdarstellung der Schraube gemäss Figur 9 in der Vorderansicht.
Fiσur 1
Das von Hand geführte Instrumentarium setzt sich aus der Antriebsvorrichtung 1, an welcher vorn ein Winkelstück 10 angesetzt ist, und dem im Winkelstück 10 steckenden Schrau- bendreher 3 zusammen. Vom Winkelstück 10 wird die oberste Partie des Schaftes 30 des Schraubendrehers 3 aufgenommen. Die in das Winkelstück 10 einzusteckende Partie des Schafts 30 ist somit nicht frei gestaltbar, sondern muss für die Aufnahme im Winkelstück 10 konzipiert sein. Abwärts geht der Schaft 30 an einem Übergang 31 in die Schraubendreher- spitze 32 über, an welcher zuunterst eine Schraube 5 haf¬ tet. Beim Betrieb wird der Schraubendreher 3 mit der davon erfassten Schraube 5 durch die Antriebsvorrichtung 1 um die Vertikalachse A gedreht.
Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festle¬ gung. Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeu¬ tigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar zuge¬ hörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf de- ren Erwähnung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen.
Figuren 2 und 3
Der Übergang 31 am Schraubendreher 3 zwischen dem zylindri- sehen Schaft 30 und der Schraubendreherspitze 32 verjüngt sich im hiesigen Beispiel zur Schraubendreherspitze 32 hin konisch. Unten schliesst die Schraubendreherspitze 32 mit der Stirnseite 33 ab. Unmittelbar oberhalb der Stirnseite 33 ist eine radial umlaufende Nut 34 vorgesehen, in welcher ein O-Ring 35 sitzt. Oberhalb des O-Rings 35 beginnt das im Durchmesser erweiterte Steckprofil 36. Komplementär zur Mitnehmerkontur 53 im Schraubenkopf 50 (s. Figuren 4 und 5) ist das Steckprofil 36 beschaffen, welches im hiesigen Bei¬ spiel aus mehreren Hohlkehlen 37 gebildet wird, die sich am Aussenmantel der Schraubendreherspitze 32 axial aufsteigend und zueinander beabstandet erstrecken, so dass zwischen be¬ nachbarten Hohlkehlen 37 Flankenstege 38 verbleiben. Das Steckprofil 36 im Horizontalquerschnitt betrachtet, ergibt hier z.B. eine stern- bzw. rosettenformige Geometrie.
Der partiell in die Nut 34 eingebettete und radial überste¬ hende O-Ring 35 besitzt einen kreisrunden Querschnitt und ragt in die theoretische Verlängerung der Hohlkehlen 37 hinein, ohne jedoch auch die Flankenstege 38 zu überragen. Der elastische und unzerbrechliche O-Ring 35 sitzt mit einer ausreichenden Spannung in der Nut 34, damit sεin
unbeabsichtigtes Herunterrutschen ausgeschlossen ist. Als Material für den O-Ring 35 kommt an sich nur ein abriebfe¬ ster, elastischer Gummi bzw. Kunststoff in Betracht, wel¬ cher zudem eine ausreichende Haftreibung mit dem Schrauben- material besitzt . Der unter dem Handelsnamen Viton® bekann¬ te Spezialgummi hat sich als besonders geeignet erwiesen.
Figuren 4 und 5
Die in der Regel metallische Schraube 5 - z.B. aus Titan be- stehend - besitzt das Gewindeteil 50 und den daran ansetzen¬ den Schraubenkopf 51. In den Schraubenkopf 51 hinein er¬ streckt sich von dessen Oberseite 52 als Vertiefung die sacklochförmige Mitnehmerkontur 53. Das Steckprofil 36 des Schraubendrehers 3 und die Mitnehmerkontur 53 im Schrauben- köpf 51 erlauben es, die Schraubendreherspitze 32 in den Schraubenkopf 51 einzustecken und die Drehbewegungen des Schraubendrehers 3 auf die Schraube 5 zu übertragen. Somit weist die Mitnehmerkontur 53 im beschriebenen Beispiel Aus¬ bauchungen 54 und Einbuchtungen 55 auf, die mit den Flanken- Stegen 38 bzw. mit den Hohlkehlen 37 an der Schraubendreher¬ spitze 32 korrespondieren. Folglich ist die Mitnehmerkontur 53, im Verhältnis zur maskulinen Schraubendreherspitze 32, auch sternförmig, allerdings mit femaler Querschnittsgeome¬ trie.
Figuren 6 und 7
In den Kieferknochen K ist ein Implantat I transgingival eingesetzt, wobei in letzteres die Schraube 5 eingedreht werden soll. In Vorbereitung der Verschraubung wird aus- serhalb des Mundes des Patienten die Schraubendreherspitze 32 in den Schraubenkopf 51 hineingesteckt und die so klem-
mend erfasste Schraube 5 in das Implantat I eingedreht . Beim Einstecken der Schraubendreherspitze 32 in den Schrau¬ benkopf 51 bewirkt der O-Ring 35 ein Verklemmen in der Mit¬ nehmerkontur 53, wodurch die Schraube 5 an der Schrauben- dreherspitze 32 haften bleibt.
Nach Fertigstellung der Verschraubung - die Schraube 5 sitzt ordnungsgemäss im Implantat I - zieht man die Schraubendre¬ herspitze 32 aus dem Schraubenkopf 51 heraus. Hierauf ent- spannt sich der O-Ring 35 und nimmt wieder seine ständige aufmontierte Gestalt an.
Figuren 8 bis 10
Die alternative, zweite Variante der Anordnung zum Fassen von Kleinschrauben sieht vor, dass die Nut 34 und der O-Ring 35 an der Schraubendreherspitze 32' entfällt und somit das Steckprofil 36' mit den Hohlkehlen 37' und Flankenstegen 38' bereits an der Stirnseite 33' einsetzt, wodurch ein herkömm¬ licher Schraubendreher 3■ vorliegt .
In Abweichung zur an sich bekannten Schraube 5 gemäss den Figuren 4 und 5 der ersten Variante besitzt die hiesige Schraube 5' in der Mitnehmerkontur 53' im Schraubenkopf 51' eine radial umlaufende Nut 56', in die der O-Ring 35' ein- gesetzt ist. Die Nut 56' ist mit einem solchen Durchmesser vorgesehen, dass der O-Ring 35' im Bereich der Ausbauchun¬ gen 54' in die lichte Weite der Mitnehmerkontur 53' hinein¬ ragt, aber auch ausreichend - zumindest in den Bereichen der Einbuchtungen 55' - eingebettet ist, um nicht von der eindringenden Schraubendreherspitze 32" weggestossen zu werden. So ist es zweckmässig, die Nut 56' mit einem sol-
chen Durchmesser vorzusehen, dass sie sich auch über die Bereiche der Ausbauchungen 54 ' erstreckt und dort noch eine Tiefe aufweist, die für eine ausreichende Fixierung des O-Rings 35' genügt.
Beim Einstecken der Schraubendreherspitze 32 ' mit dem Steck¬ profil 36' - bestehend aus den Hohlkehlen 37' und den Flan¬ kenstegen 38' - in die komplementäre Mitnehmerkontur 53' im Kopf 51' der Schraube 5' werden sich die Flankenstege 38' mit dem abschnittsweise in den freien Raum der Mitnehmer¬ kontur 53' hineinragenden elastischen O-Ring 35' verklemmen. Auf diese Weise wird eine auf der Schraubendreherspitze 32 ' steckende Schraube 5' ebenfalls gehalten.
Zum vorbeschriebenen Schraubendreher 3 der ersten Variante sind weitere konstruktive Variationen realisierbar. Hier ausdrücklich erwähnt seien noch:
- Der Schaft 30 und die Schraubendreherspitze 32,32' könnten übergangslos aneinander anschliessen, wobei der Schaft 30 aber auch dünner als die Schraubendreherspitze 32,32' ge¬ staltet sein kann.
- In vereinfachter Weise kann sich das Steckprofil 36 di- rekt bis an die Stirnseite 33 erstrecken und die den
O-Ring 35 aufnehmende Nut 34 durch dieses hindurchlaufen. Es ist denkbar, den O-Ring 35 so zu bemessen, dass er auch die Aussenzonen der Flankenstege 38 überragt.
- Anstelle eines kreisrunden O-Rings 35,35' ist auch eine ovale oder abgeflachte Form realisierbar.
- Für das Steckprofil 36,36' am Schraubendreher 3,3' und die dazu komplementäre Mitnehmerkontur 53,53' im Schrau¬ benkopf 51,51' sind auch andere nichtrotationssymmetri- sehe Geometrien denkbar.
- Die zum Einsetzen des O-Rings 35' in der Mitnehmerkontur 53' im Schraubenkopf 51' extra erzeugte radial umlaufende Nut 56' kann innerhalb der Mitnehmerkontur 53', an ihrem unteren Abschluss oder unterhalb der Mitnehmerkontur 53 ' angeordnet werden. Anstelle dieser eigens eingearbeiteten Nut 56' ist zum Einsetzen des O-Rings 35' auch ein vor¬ handener Freistich nutzbar, der sich bereits mit der Her¬ stellung der Mitnehmerkontur 53' im Schraubenkopf 51' - vorzugsweise in Bodennähe der Mitnehmerkontur 53 ' - er¬ geben könnte.