Einrichtung zur Verarbeitung von zwischen zwei zusammenwirken¬ den ArbeitsZylindern einer Verarbeitungseinheit verlaufenden Bahnen oder Bogen aus Papier oder dgl.
Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationseinrichtung zur Verarbeitung von zwischen zwei gegenläufig rotierend zusammen¬ wirkenden Arbeitsrollen einer Verarbeitungseinheit verlaufen¬ den Bahnen oder Bogen aus Papier, textilen oder Kunststoffen, bei der die gegenseitig verspannten Arbeitsrollen durch ihre seitlichen Lagergehäuse einzeln mit einem Maschinenständer der Einrichtung lösbar verbunden sind.
Betroffen davon sind u.a. Einrichtungen zum Perforieren, Stan¬ zen, Lochen und Schneiden der erwähnten Stoffe, die wenigstens zwei in einer Verarbeitungseinheit zusammenwirkende, im Nä¬ herungsbereich um paralle Drehachsen gegenläufig rotierende Arbeitsrollen oder Werkzeugzylinder aufweisen. Dabei sind die Arbeitsrollen gegenseitig auf Schmitzringen laufend abgestützt bzw. letzere über seitliche Lagergehäuse der Arbeitsrollen bzw. -zylinder aneinandergepresst, so dass zwischen den Auflageflächen der Lagergehäuse ein geringer Spalt von etwa 0,2 mm vorliegt. Das Aneinanderpressen der Schmitzringe wird u.a. durch Ver-
schrauben der seitlichen Lagerschilde der Arbeitsrollen er¬ reicht.
Eine weitere Anforderung besteht bei einer Perforiereinheit mit Perforierwerkzeugen darin, dass das gegenseitige Zusammen¬ wirken zweier Perforierwerkzeugteile unterbunden werden kann, indem diese ohne den Zahneingriff der sich gegenüberliegenden Antriebsräder vollständig aufzugeben durch Distanzieren der • Schmitzringe voneinander abgehoben werden, um die Wirkung der Perforiereinheit auszuschalten, einzurichten oder eine Papier¬ bahn an einer Klebeverbindung nicht zu beschädigen.
Darüberhinaus ist zu gewährleisten, dass die Arbeitsrollen auf einfache Art ausgewechselt werden können.
Das Aneinanderpressen der Schmitzringe erfolgt bislang über jeweils wenigstens zwei einem Lagergehäusepaar zugeordnete Schrauben, die beabstandet von einer durch die Drehachsen der Perforierwerkzeuge oder Arbeitsrollen verlaufenden Ebene an¬ geordnet sind.
Für das An- oder Ausheben resp. Auswechseln einer Arbeitsrolle oder eines -Zylinders war ein Flaschenzug oder dgl. erforder¬ lich, der ein exaktes Positionieren jedoch nicht gestattet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die universell einsetzbar ist und eine genaue Positionierung unter den gestellten Anforderungen und Umständen gestattet.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass an dem Maschinenständer eine die Arbeitsrollen in der Betriebs¬ stellung vorspannende und zur seitlichen Ein- und Auslagerung vorgesehene Aushebevorrichtung angeordnet ist.
Dadurch kann eine ausgeglichene Vorspannkraft zwischen den Arbeitsrollen resp. in der Arbeitseinheit bewirkt und ein ex¬ aktes Anheben, Ein- und Auslagern der Arbeitsrollen durchge¬ führt werden.
Davon betroffen sind Perforationseinrichtungen für Längs- und Querperforationen, d.h. mit scheibenförmigen resp. zylindri¬ schen Arbeitsrollen, Stanz- oder Prägeeinrichtungen sowie Schneideinrichtungen, insbesondere Querschneider.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeich¬ nung, auf die bezüglich aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Querperforationsein¬ richtung nach einer erfindungsgemässen Ausfüh¬ rung,
Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie A - A in Fig. 2,
Fig. 3 eine vergrösserte, auszugsweise Schnittdarstel¬ lung nach der Linie B - B in Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Ausführung nach Fig. 1 in Ausserbetriebsstellung der Querperforations¬ einrichtung und
Fig. 5 eine Seitenansicht der Ausführung nach Fig. 1 und 4 in der Ein- und Auslagerungsposition.
Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen eine Ausführungsform der Erfindung an einer Querperforationseinrichtung für eine Pa-
pierbahn 1. Hierzu sind in Fig. 1 mit strichpunktiert gezeich¬ neten Kreisen die Flugbahnen des oben liegenden Querperforier¬ zylinders 3 oder Werkzeugzylinders und eines glatten Amboss¬ zylinders 4 angedeutet, wogegen in Fig. 2 die Perforiermesser 5 über die Breite des Perforierzylinders 3 dargestellt sind. Beide Zylinder 3, 4 sind über seitliche, aufeinander wälzende Schmitzringe 6 gegeneinander verspannt in seitlichen Lager¬ gehäusen 8, 9 gelagert. Die gegenläufige Drehrichtung ist durch die beiden Zahnräder 10, 11 und die entsprechenden Dreh¬ achsen 12, 13 gezeigt.
In Fig. 1 ist der Maschinenständer 14 vermerkt, mit welchem die Perforationseinrichtung lösbar verbunden ist. Perforations- 3 und Ambossylinder 4 bilden eine Verarbeitungs¬ einheit.
Das Vorspannen der Zylinder 3, 4, das Anheben des Perfora¬ tionszylinders 3 von dem Ambosszylinder 4 in eine Ausserbe- triebsstellung und das Auswechseln eines oder beider Zylinder 3, 4 erfolgt mittels einer Aushebevorrichtung 15, die mit dem Maschinenständer 14 verbunden ist.
Die Aushebevorrichtung 15 besteht aus zwei, jeweils in der durch die Drehachsen 12, 13 gebildeten Ebene auf die Lager¬ gehäuse 8 des Perforationszylinders 3 einwirkenden Hebeln 16, 17, die zweiarmig ausgebildet sind und am Maschinenständer 14 schwenkbar lagern. Dabei ist das eine freie Ende des Hebels 16, 17 dem Lagergehäuse 8 zugewendet und das gegenüberliegende Hebelende mit einer Betätigungsvorrichtung 18 verbunden. Die Hebel 16, 17 sind durch zwei gleichförmige parallele Hebel¬ teile 19, 20 ausgebildet, die an einer im Maschinenständer 14 angeordneten Welle 21 lagern.
Das der Perforationseinrichtung zugeordnete Hebelende weist eine nach oben gerichtete Aufnahmevorrichtung 22 und eine auf der gegenüberliegenden Seite, dem Lagergehäuse 8 zugewendete Spannpratze 23 auf. Die Aufnahmevorrichtung 22 dient dem An- oder Ausheben der
Zylinder 3, 4 im bzw. aus dem Maschinenständer 14 resp. dem Einbau der Zylinder 3, 4. Die Aufnahmevorrichtung 22 ist Teil¬ werk einer parallel zu den Drehachsen 12, 13 der Zylinder 3, 4 oder quer zur Papierbahn 1 verlaufenden Verschiebebahn 24, die zwischen den Hebeln 16, 17 durch ein zustellbares Verbindungs¬ element 25 unterbrochen werden kann.
Oberhalb der Aufnahmevorrichtung 22 ist eine an einem am La¬ gergehäuse 8 festgeschraubten Gestell 26 freilagernde Laufrol¬ le 27 eines Aushebebockes 28 angeordnet, an dem der obere oder beide Zylinder 3, 4 gemeinsam angehoben oder abgesenkt und seitlich verschoben werden können, sofern die Verschiebebahn 24 nicht unterbrochen ist. Durch Anheben der Hebel 16, 17 wird der obere Zylinder 3 oder werden beide Zylinder 3, 4 gemeinsam aus der Betriebslage gehoben. Die Zustellung des Verbindungs¬ elementes 25, sodass mit den Aufnahmevorrichtungen 22 eine ebene Verschiebebahn 24 entsteht, erfolgt durch eine Schwenk¬ bewegung von ca. 180° um die Achse der Welle 21, an der die Hebel 16, 17 lagern. Die Hebel 16, 17 sind an ihren Aufnahme¬ vorrichtungen 22 besitzenden Enden mit einer von einem Kraft¬ puffer beaufschlagbaren Spannpratze 29 ausgebildet, die dem Lagergehäuse 8 zugewendet ist.
Die Aufnahmevorrichtung 22 an den Hebelenden besitzt ein Teil¬ stück 30 der Verschiebebahn 24. bspw. in Form eines zylindri¬ schen Baustahls, das zur Bildung einer Befestigungsfläche für die Spannpratze 29 und zur lösbaren Verbindung mittels Schrau¬ ben mit dem Hebelende eine Ausnehmung 31 aufweist. Die Spannpratze besteht aus einem Abstützteller 32, der in einer Bohrung des Teilstückes 30 verschiebbar geführt ist und zwischen dem und der Befestigungsfläche eine Druckfeder 33, hier Tellerfeder als Kraftpuffer eingespannt ist. In der Vorspannfunktion werden die Hebel 16, 17 jeweils von einem, auf die Betätigungsvorrichtung 18 einwirkenden, an dem Maschinenständer 14 abgestützten Hubzylinder 34 in eine durch einen Anschlag 35 bestimmte Vorspannlage gemäss Fig. 1 und 3
versetzt, sodass die Druckfedern 33 den Vorspanndruck auf die Lagergehäuse 8, 9 ausüben können. Der Vorspanndruck kann durch die Wahl einer Druckfeder 33 beliebig bestimmt werden. Das sich in einer Ausserbetriebsstellung befindende Verbindungs¬ element 25 ist an den Enden mit Schwenkhebeln 36, 37 ausge¬ bildet, die zwischen den Hebeln 16, 17 auf der Welle 21 be¬ festigt sind. Das als Schiene ausgebildete Verbindungselement 25 weist als Zwischenteilstück 38 das gleiche Laufprofil wie die Teilstücke 30 auf und liegt in der Betriebsstellung auf Stützelementen der Teilstücke (nicht ersichtlich) , einen bün¬ digen Schienenübergang bildend, auf.
Das an der Seite der Aufnahmevorrichtung 22 abstehende Stüt¬ zelement 39 ist zur Auflage einer Verlängerung der Verschiebe¬ bahn 24 für das seitliche Ein- und Ausfahren der mit dem fahr¬ baren Aushebebock 28 verbundenen Zylinder 3, 4 ausgebildet. Die Fig. 4 zeigt eine Ausserbetriebslage des Perforierzylin¬ ders 3, in welcher letzterer von dem Ambosszylinder 4 -be¬ stimmt resp. begrenzt durch die eingelegte Sperrklinke 40- um einige Zentelmillimeter abgehoben ist, sodass der Schneidein¬ griff mit der durchlaufenden Bahn unterbrochen ist. Die Zahn¬ räder beider Zylinder 3, 4 bleiben jedoch zur Aufrecht¬ erhaltung des Schneidformates im Eingriff.
Diese Aushebestelle wird durch eine Sperrklinke 40 begrenzt, die mit der Schwenkbewegung des Verbindungselementes 25 gekup¬ pelt ist.
Fig. 1 zeigt die Sperrklinke 40 bei zurückgeschwenktem Verbin¬ dungselement 25 in der Sperrlage, etwa senkrecht hängend aus¬ gerichtet; die Hebel 16, 17 sind auf Vorspannung der Zylinder 3, 4 eingestellt, wobei die Mutter am zurückgezogenen Kolben des Hubzylinders 34 als Anschlag 35 dient.
Die als Hebelgetriebe ausgebildeten Betätigungsvorrichtungen 18, bestehend jeweils aus zwei, ein Kniegelenk 41 bildenden Hebel 42, 43, verbindet einerseits den Hebel 16, 17 an seinem der Spannpratze 23 an der Schwenkachse gegenüberliegenden He-
beiende und andererseits die Kolbenstange 44 des Hubzylinders 34. Der als Doppelhebel zwei rechtwinklig zueinander angeord¬ nete Hebelarme aufweisende Hebel 43 bildet mit dem Hebel 42 einen Kniehebel, der in eine steife Totpunktlage versetzt wer¬ den kann, sodass der Hubzylinder 34 in dieser Lage unbelastet ist.
In der Ausserbetriebsstellung nach Fig. 4 ist die Position der Betätigungsvorrichtung 18 dargestellt, wobei sich Hebel 43 an dem freien Ende der Sperrklinke 40 aufstützt und das aus den Hebeln 42, 43 gebildete Kniegelenk 41 aus der Totpunktlage versetzt ist.
Fig. 5 verweist auf die Lage der Aushebevorrichtung 15, in welcher die Zylinder 3, 4 -in Fachkreisen auch Einschübe genannt- in den Maschinenständer 14 ein- oder ausgebaut wer¬ den.
Dabei ist erkennbar, dass die Perforationseinrichtung 3 weiter als in der in Fig. 4 gezeigten Lage angehoben und dass die Sperrklinke 40 in eine Ruhelage versetzt ist. Bevor die Sperr¬ klinke 40 aus der Betriebslage versetzt werden kann, ist der Kniehebel 43 um seine Anlenkachse 45 durch Zurückziehen der Kolbenstange 44 zu befreien.
Nun kann das Verbindungselement 25 in seine Funktionsläge ge¬ mäss Fig. 5 verschwenkt werden.
Durch diese Schwenkbewegung wird die Sperrklinke 40 um ihre Schwenkachse angehoben, sodass sie die Ausstossbewegung der Kolbenstange 44 freistellt.
Da die Schwenkbewegung des Verbindungselementes etwa 180°, die¬ jenige des mit ihr gekoppelten Sperrhebels 40 etwa 50° beträgt, ist eine entsprechende konstruktive Vorkehrung zu treffen, die dieser Situation angepasst ist. An der Welle 21, mit der die Schwenkhebel 36, 37 des Verbindungselementes 25 fest verbunden sind, ist neben der frei lagernden Sperrklinke 40 ein mit der
Welle 21 drehfest verbundener Mitnehmer 46 angeordnet. Letzte¬ rer besteht aus einer Platte und einem seitlich abstehenden Mitnehmerstift. In der Betriebsstellung der Sperrklinke 40 liegt der Mitnehmerstift gemäss Fig. 1 an der Sperrklinke 40, diese in Sperrlage haltend an, wogegen bei Ausserbetriebslage der Sperrklinke 40 resp. bei Inbetriebslage des Verbindungs¬ elementes 25 der Mitnehmerstift auf einen Nocken 47 des von der Schwenkachse der Sperrklinke 40 gegenüberliegenden Sperr¬ klinkenendes drückt (siehe Fig. 5) . Die Betriebsstellung der Sperrklinke 40 wird durch Zurückschwenken des Verbindungsle- mentes 25 und das Eigengewicht der Sperrklinke 40 erreicht. Die Klammern 48 vermitteln die Möglichkeit einer Verbindung der Zylinder 3, 4 zu deren gemeinsamen Transport.