KFZ-Wärmetauscher
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beheizung der Kabine von Kraftfahrzeugen mit der Abwärme des Antriebsmotors über das flüssige oder gasförmige Kühlmittel, welches zur Erwärmung der Fahrgastzelle in Kühlmittelleitungen über einen Kabinen¬ wärmetauscher und dann zurück zum Motor geleitet wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Vor dem Hintergrund ständiger Verbesserungen der Wirkungsgrade von Verbrennungsmotor, Antriebstechnik und Aerodynamik im Kraftfahrzeugbau wird anhand einfacher ther odynamischer Über¬ legungen sehr schnell klar, daß in Zukunft wesentlich effi- zienter bei der Verwendung der Abwärme aus dem Antriebsmotor für Heizzwecke, insbesondere bei der Beheizung der Fahrgast¬ zelle, umgegangen werden muß.
Je nach Wirkungsgrad und Fahrsituation weisen bei extremen klimatischen Bedingungen bereits heute am Markt befindliche Fahrzeuge mit hocheffizienten Dieselmotoren Probleme bei der Beheizung der Kabine auf: Neben einem sehr langsamen Aufheizen von Motor und Kabine reicht im Fahrbetrieb mit geringer Last die Heizleistung auch nach längerer Fahrt oftmals nicht aus, um ein komfortables Klima in der Kabine zu erreichen.
Deshalb versuchen einige Kraftfahrzeughersteller dieses Heiz¬ leistungsdefizit durch eine zusätzliche, kraftstoffbefeuerte bzw. elektrisch beheizte Wärmequelle zu beheben, da lediglich durch Optimierung des Kühlmittelsystems eine hinreichende Heizleistung für die Kabine nicht bereit gestellt werden konnte. Dies verwundert zunächst nicht, sind doch die derzeit am Markt befindlichen Kühlmittel-/Heizsysteme das Resultat langjähriger Optimierung unter Variation von Kühlmittel-, Frischluft- und Umluftmassenströmen und unter Variation von Geometrie und Anordnung der Kabinenwärmetauscher und Regelven¬ tile.
Desweiteren können die Wärmeverluste an die Umgebung bei¬ spielsweise durch die thermische Kapselung des Motors, die Verbesserung der Isolation der Kabine, die Rückgewinnung von Wärme aus dem Abgas, durch eine Erhöhung des Umluftmassen- Stroms in der Kabine oder gar durch die Rückgewinnung der Wärmemenge, die in der aus der Kabine in die Umgebung aus¬ tretenden Luft noch enthalten ist, über einen Abluft/Frisch¬ luft-Wärmetauscher, reduziert werden, so daß auf den Einsatz von zusätzlichen Heizsystemen oder zusätzlicher Heizenergie zumindest teilweise verzichtet werden kann.
Diese Maßnahmen sind jedoch mit erheblichen Zusatzkosten ver¬ bunden, was sie speziell für kleinere Fahrzeuge unattraktiv macht. Durch die geringe Masse hat aber gerade diese Fahrzeug- klasse in Verbindung mit hocheffizienten Motoren bereits heute einen sehr geringen Kraftstoffverbrauch und somit auch wenig Abwärme für Heizzwecke.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Kraftfahrzeuge mit kühlmittelbeheizter Kabine ein effizientes und kosten¬ günstiges Verfahren zur Reduzierung der Wärmeverluste an die Umgebung zu schaffen, so daß möglichst wenig zusätzliche Heiz¬ energie für die Beheizung der Kabine erforderlich ist, wobei nach Möglichkeit zugleich die Aufheizdauer des Motors redu- ziert und beim stationären Fahrbetrieb eine Unterkühlung des Motors vermieden werden soll und zugleich möglichst wenig Änderungen an bestehenden Fahrzeugkomponenten vorzunehmen sind.
Darüber hinaus soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden, die möglichst einfach und kostengünstig herstellbar und einsetzbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Kabi- nenwärmetauscher mit Gegenstromcharakteristik verwendet wird und daß der Kühlmittelmassenstrom durch Motor und/oder Kabi¬ nenwärmetauscher zur Steigerung der an die Kabine abgegebenen Heizleistung zumindest zeitweise in Richtung auf ein durch die
zulässigen Grenzwerte der Motorkühlung bestimmtes Maß redu¬ ziert wird.
Die Grenzwerte der Motorkühlung und damit die der potentiellen Reduktion des Kühlmittelmassenstromes sind bekanntermaßen durch den maximal zulässigen Druck bzw. die maximal zulässige Temperatur im Kühlsystem, die vom Motor abzuführende Wärme¬ menge, die Umgebungstemperatur, die Temperatur des Kühlmittels beim Eintritt in den Motor sowie die spezifische Wärmekapazi- tat des Kühlmittels festgelegt.
Bei herkömmlichen Querstrom-Kabinenheizsystemen beträgt zwecks Optimierung hinsichtlich Temperaturverteilung im Motor, Tempe¬ ratur der Brennraumwände, Strömungsgeschwindigkeit des Kühl- mittels sowie hinsichtlich der Wärmeübertragungsleistung an die Kabinenluft der Kühlmittelmassenstrom durch den Motor unabhängig von der in der Kabine erforderlichen Heizleistung, in vielen Betriebssituationen ein Vielfaches, oftmals mehr als das Zehnfache, des für die Motorkühlung erforderlichen Wertes. Dies gilt auch für die Kühlmittelmassenströme durch den Kabi¬ nenwärmetauscher bei geschlossenem Thermostaten im winterli¬ chen Fahrbetrieb.
Darüber hinaus herrscht in der Fachwelt Einigkeit darüber, daß ab einer bestimmten Grenze weder eine Erhöhung des Kühlmittel¬ massenstromes noch der Wärmetauscherfläche eine merkliche Verbesserung der Heizleistung in der Kabine bewirkt. Die Luft¬ temperatur am Kabinenwärmetauscheraustritt ist in der "Sätti¬ gung" .
Die erfindungsgemäße Reduktion des Kühlmittelmassenstromes durch Motor und/oder Kabinenwärmetauscher ist jedoch überaus zweckmäßig, da zusätzlich zum Wärmeübergang zwischen Motor und Kühlmittel, Kühlmittel und Kabinenwärmetauscherberippung sowie Kühlmittelwärmetauscherberippung und Kabinenluft auch die Verluste an die Umgebung zu berücksichtigen sind, was bisher nicht erfolgt ist.
Bei den bisher bekannten Kabinenheizsystemen mit Querstrom- kabinenwärmetauschern liegen teilweise Differenzen der Kühl¬ mitteltemperaturen am Motorein- und -austritt von weniger als 10 K vor. Das gleiche gilt bei warmem Motor auch am Kabinen- Wärmetauscher. Dabei kann die Temperaturdifferenz zwischen Motorein- und -austritt bei Kühlmittelsystemen mit parallel zum kleinen Kühlmittelkreislauf liegendem Kabinenwärmetauscher noch wesentlich geringer sein.
Dies begründet die bisherige Auffassung, daß ein Gegenstrom- Kabinenwärmetauscher kaum Vorteile bringt, da hier die Luft¬ temperatur am Austritt aus dem Kabinenwärmetauscher nahe der "Sättigung" liegt, d.h. die Lufttemperatur fast so hoch ist, wie die Kühlmitteltemperatur. So kann bei kühlmittelseitigem Temperaturabfall von 10 K bei einem Gegegenstrom- anstelle eines Querstrom-Kabinenwärmetauschers lediglich mit einer Erhöhung der Lufttemperatur am Wärmetauscheraustritt in der Größenordnung von 5 K gerechnet werden. Dies rechtfertigt die deutlich höheren Kosten der Gegenstrombauart in Kraftfahr- zeuganwendungen nicht. Darüber hinaus treten unnötig hohe Wärmeverluεte in den vom Kabinenwärmetauscher zum Motor zu¬ rückführenden Kühlmittelleitungen, in der Kühlmittelpumpe und im Kurbelgehäuse des Motors auf. Speziell das Kurbelgehäuse gibt nicht nur über eine große Fläche Wärme ab, sondern hat zusätzlich an der Motoraufhängung und den angeflanschten Kom¬ ponenten noch weitere "Wärmebrücken".
Wird jedoch erfindungsgemäß gleichzeitig der Kühlmittelmassen¬ strom z.B. um den Faktor 5 reduziert, so erhöht sich der Temperaturabfall am Kabinenwärmetaυscher von 10 K auf 50 K, während sich die Luftaustrittstemperatur kaum ändert, d.h. es liegt zunächst eine unveränderte Heizleistung in der Kabine vor. Die Wärmeverluste auf dem Strömungsweg vom Kabinenwärme¬ tauscher-Austritt zum Motor sind hierdurch jedoch drastisch reduziert. Eine zusätzliche Verbesserung der Isolierung der zum Kabinenwärmetauscher führenden Kühlmittelleitung und/oder deren Querschnittsreduzierung, welche bei reduziertem Kühl¬ mittelmassenstrom problemlos möglich ist, führt zu einer wei-
teren Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung. Die zum Motor zurückführende Kühlmittelleitung ist in diesem Zusammen¬ hang aufgrund des reduzierten Temperaturniveaus von unterge¬ ordneter Bedeutung.
Wesentlich ist nun für das erfindungsgemäße Verfahren, daß aufgrund der Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung in Verbindung mit der unveränderten Abwärme aus dem Verbrennungs¬ prozeß eine Erhöhung der Motoraustrittstemperatur des Kühl- mittels erfolgt und hierdurch auch die Heizleistung des Kabi¬ nenwärmetauschers deutlich erhöht ist, da diese - unabhängig vom Kühlmittelmassenstrom - in erster Näherung direkt propor¬ tional zur Kühlmitteleintrittstemperatur ist, solange Systeme betrachtet werden, bei denen die Kabinenluft temperaturseitig in die "Sättigung" geht. Eine Temperaturerhöhung im Bereich des Zylinderkopfes und in der zum Kabinenwärmetauscher führen¬ den Kühlmittelleitung wird durch die Reduktion der Verluste bei weitem überkompensiert. Letztlich ist der Temperaturabfall am Kabinenwärmetauscher durch die Reduktion des Kühlmittel- durchsatzes um den Faktor 5 nicht von 10 auf 50 K angestiegen, sondern beispielsweise von 10 auf 60 K.
Negative Auswirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf den Verbrennungsprozeß bzw. die Schadstoffemissionen des Motors sind nicht zu erwarten. Im Gegenteil, in unmittelbarer Nähe der Brennraumwände liegt eine höhere Kühlmitteltemperatur vor als bei der Ausgangsanordnung.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nicht nur eine Steigerung der maximalen Heizleistung unter extremer Winter¬ kälte, sondern in vielen Fahrsituationen mit Kabinenbeheizung auch eine Verkürzung der Aufheizdauer des Motors zu erzielen.
Es ist jedoch nicht immer zweckmäßig, möglichst viel Heizlei- stung auf die Kabine zu konzentrieren. Bei geringem Heizlei¬ stungsbedarf kann die erfindungsgemäße Reduktion des Kühl¬ mittelmassenstromes eine zu hohe Kühlmittelaustrittstemperatur aus dem Motor bedingen, was zu folgenden unerwünschten Effek-
ten führen kann:
lokale Überhitzung innerhalb des Motors, Dampfblasenbil- dung,
überhöhte Wärmeverluste an die Umgebung durch hohe Kühl¬ mitteltemperatur im gesamten Kühlmittelkreislauf,
drastisch erhöhte Wärmeverluste an die Umgebung durch Öffnen des Thermostaten für den großen Kühlmittelkreis¬ lauf,
unnötige Erhöhung der Pumpleistung der Kühlmittelpumpe.
In derartigen Betriebszuständen ist es zweckmäßig, die Reduk¬ tion des Kühlmittelraassenstromes ganz oder zumindest teilweise aufzuheben.
Zur Definition bzw. zur Erfassung des Zeitpunktes, ab welchem die Konzentration der Abwärme auf die Kabine nicht mehr zweck¬ mäßig ist, sind unterschiedliche Regelstrategien denkbar. Mittels eines manuell zu betätigenden Schalters kann z.B. im Winter die Option "Maximale Heizleistung" über ein Ventil im Kühlmittelkreislauf eingestellt werden. Es kann aber auch eine automatische Festlegung des Kühlmittelmassenstromes durch Schalt- oder Regelventile erfolgen, die beispielsweise beim Überschreiten einer bestimmten Umgebungstempereatur aktiviert werden. Desweiteren kann der Lastzustand des Motors mittels Schaltungen erfaßt und die Reduktion des Kühlmittelmassen- Stromes beim Überschreiten einer Grenzlast oder einer Grenz¬ drehzahl, beispielsweise Überschreiten von 2/3 der Nenndreh¬ zahl oder 2/3 des Nenndrehmomentes, aufgehoben werden. Diese Maßnahme wird zweckmäßigerweise parallel zur Erfassung des Heizbedarfs, beispielsweise über die Kühlmitteltemperatur oder die Umgebungstemperatur, angewandt. Da die angesprochenen Me߬ bzw. Regelgrößen für die Motorregelung ohnehin erfaßt werden müssen, bietet sich hier eine Einbindung ins Motormanagement an.
Eine weitere Regelstrategie ist z.B. die Erfassung der Tempe¬ raturdifferenz des Kühlmittels zwischen Motoraus- und -ein¬ tritt. Durch die Erfassung dieser Größe kann beispielsweise vermieden werden, daß überhöhte mechanische Spannungen durch Temperaturgradienten im Motorblock entstehen. Indirekt kann durch das Abschalten ab einer vorgebenen Temperaturdifferenz auch eine zu hohe Temperatur im Motor verhindert werden.
Das Überhitzen des Motors bzw. das Öffnen des Thermostaten für den großen Kühlmittelkreislauf kann durch Messung der Kühl¬ mitteltemperatur am Motoraustritt, des Dampfdrucks im Kühl¬ mittel oder durch die Erfassung der Druckpulsation im kleinen Kühlkreislauf vermieden werden. In der einfachsten Ausgestal¬ tung ist die Reduktion des Kühlmittelmassenstromes aufzuheben, sobald die angesprochenen Meßgrößen einen Grenzwert über¬ schreiten. Es sind aber auch feinfühligere Anwendungen mit Regelung des Kühlraittelmassenstromes denkbar.
Zur Erzielung hoher Heizleistungssteigerungen ist es zweck- mäßig, den Kühlmittelmassenstrom möglichst stark zu reduzie¬ ren. Im Extremfall kann so die Austrittstemperatur des Kühl¬ mittels aus dem Gegenstromkabinenwärmetauscher nahe der Umge¬ bungstemperatur liegen, wodurch sich die geringsten Wärme¬ verluste an die Umgebung ergeben. Hierzu ist es zweckmäßig, den Kühlmittelmassenstrom in Abhängigkeit von der Kühlmittel¬ temperatur am Wärmetauscheraustritt oder der Differenz zur Umgebungstemperatur zu regeln. Wie groß diese Temperaturdiffe¬ renz zur Umgebungstemperatur oder das absolute Temperaturni¬ veau letztendlich sind, hängt davon ab, ob eine zusätzliche Kontrolleinheit zur Überwachung des Motors auf lokale Überhit¬ zung vorhanden ist. Bei Einhalten eines gewissen Sicherheits¬ abstandes kann u.U. auf diese verzichtet werden, so daß sich entsprechende Kosten einsparen lassen.
Mit dem Absenken der Kühlmitteltemperatur am Motoreintritt ist neben den thermischen Spannungen auch auf die erforderliche Oltemperatur zu achten. Diese ist aus energetischen Gründen von Bedeutung sowie um erhöhten Verschleiß zu vermeiden. Des-
halb kann es vorteilhaft sein, einen Teil der erhöhten Kühl¬ mitteltemperatur am Motoraustritt gezielt zur Beheizung des Motoröls einzusetzen. Hierzu ist ein Ölwärmetauscher im Be¬ reich des Kühlmittelaustritts zweckmäßig.
Wie eine vollständige Energiebilanz am Kraftfahrzeug zeigt, ist die erfindungsgemäße Reduktion des Kühlmittelmassenstromes durch Motor und Kabinenwärmetauscher in Verbindung mit einem Gegenstrom-Kabinenwärmetauscher eine sehr effektive Maßnahme, um die Heizleistung in der Kabine - auf dem Umweg über die Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung - zu steigern, wobei aber auch bei Reduzierung des Kühlmittelmassenstromes lediglich durch den Motor bereits eine deutliche Verbesserung der Kabinenheizleistung unter Reduzierung der Verluste an die Umgebung möglich ist, da hierdurch die Kühlmitteltemperatur auf einen erhöhten Wert ansteigt. Dies führt zu einem nahezu linearen Anstieg der für das Kraftfahrzeug genutzten Kabinen¬ heizleistung. Eine potentielle Erhöhung der Verluste der Vor¬ laufleitung zum Kabinenwärmetauscher an die Umgebung wird durch den erhöhten Wärmeentzug aus dem Kühlmittel, der sich sowohl aus der Erhöhung der Vorlauftemperatur als auch durch die Gegenstromanordnung ergibt, kompensiert, wobei durch Ver¬ kleinerung des Durchmessers der Vorlaufleitung die Wärmever¬ luste weiter verkleinert werden können.
Wie bereits beschrieben, befindet sich beim erfindungsgemäßen Verfahren die Lufttemperatur am Austritt aus dem Kabinenwärme¬ tauscher auf einem erhöhten Niveau, was mit einer Steigerung der Heizleistung des Kabinenwärmetauschers gleichzusetzen ist.
Der Komfort in der Kabine ist aber nicht durch die Heiz¬ leistung des Kabinenwärmetauschers, sondern maßgeblich durch die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in der Kabine be¬ stimmt. Als Zielwert für die Lufttemperatur in der Kabine sind bei winterlichen Temperaturen etwa 20 - 30 °C anzusehen, was für Fahrzeuge ohne Umluft bedeutet, daß der gesamte Luft¬ massenstrom die Kabine mit dieser Temperatur verläßt. Bei einer Umgebungstemperatur von -20 °C und einer Lufttemperatur
am Austritt des Kabinenwärmetauschers von +50 °C bedeutet eine Ablufttemperatur von +25 °C, einen Wärmenutzungsgrad in der Kabine von 35,7%.
Bei unverändertem Luftmassenstrom bedeutet z.B. die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Reduktion der Wäsmeverluste sicher mög¬ liche Anhebung der Lufttemperatur am Kabinenwärmetauscheraus- tritt von 50 °C auf 60 °C nicht nur eine Steigerung der Heiz¬ leistung des Kabinenwärmetauschers um 14,3 %, sondern es eröffnet sich durch die entsprechende Reduktion des Frisch¬ luftmassenstroms zusätzlich ein Verbesserungspotential des Wärmenutzungsgrades in der Kabine auf 43,8 %. Trotz einer ge¬ steigerten Kabinenheizleistung wird bei entsprechender Re¬ duktion des Frischluftmassenstroms somit immer noch weniger Wärme aus dem Motorkühlkreislauf entzogen, als bei heute üb¬ lichen kühlmittelbeheizten Fahrzeugkabinen. Diese Einsparungen wirken sich über eine entsprechende Erhöhung der Rücklauf¬ temperatur des Kühlmittels zum Motor wiederum auf die Motor¬ austrittstemperatur aus und diese wieder auf die Effizienz des Kabinenwärmetauschers etc.
Der Spielraum für derartige Maßnahmen ist durch die maximal zulässige Kühlmitteltemperatur sowie durch den erforderlichen Mindestluftdurchsatz durch die Kabine begrenzt. Dieser richtet sich bei heutigen Kraftfahrzeugen in erster Linie nach der erforderlichen Geschwindigkeit bzw. dem Austrittsimpuls der Luft an den Düsen, um die Fenster vor dem Beschlagen zu schüt¬ zen, dem erforderlichen Massenstrom, um die Luftfeuchtigkeit abzutransportieren, die von den Fahrgästen herrührt, sowie dem Luftmassenstrom, um dem Kühlmittel hinreichend Wärme für die Kabine zu entziehen. Weiterhin bestimmen Geräuschprobleme und die bei zu hoher Geschwindigkeit als "Zug" empfundene Luft¬ strömung den Massendurchsatz.
Die potentielle Reduktion des Frischluftmassenstroms in Ver¬ bindung mit der erfindungsgemäßen Reduktion des Kühlmittelmas¬ senstromes durch den Motor bzw. durch den Gegenstromwärmetau- scher ist unter der Berücksichtigung dieser Randbedingungen in
erster Linie durch die Gefahr des Beschlagens der Windschutz¬ scheibe begrenzt. Speziell durch die hohen Temperaturen der Luft am Düsenaustritt der Windschutzscheibenentfrostung wird der Effekt der geringeren Luftgeschwindigkeit bzw. des gerin- geren Luftmassenstroms aber weitgehend kompensiert. Bei Syste¬ men mit Umluft kann auch eine Anpassung der Austrittsgeschwin¬ digkeit der Luft zur Vermeidung des Beschlagens der Wind¬ schutzscheibe erfolgen.
Unter Berücksichtigung der im praktischen Fahrbetrieb zu er¬ wartenden Bereiche für Temperatur und Feuchte der Umgebungs- luft und unter Berücksichtigung des Anteils der Luftfeuchtig¬ keit, der von den Fahrzeuginsassen stammt, läßt sich zeigen, daß die kritischen Zustände "zu hohe Feuchtigkeit der Kabinen- luft" und "zu geringe Temperatur der Kabinenluft" zumindest bei warmem Motor normalerweise nicht gleichzeitig auftreten.
Bei extrem tiefen Temperaturen, wo z.T. bereits bisher bekann¬ te Fahrzeuge Heizprobleme haben, ist die Feuchtigkeit der Umgebungsluft so gering, daß nach deren Aufheizen auf eine Temperatur von +25 °C in der Kabine auch bei Reduktion des Frischluftmassenstroms nicht mit dem Beschlagen der Scheiben zu rechnen ist. Umgekehrt ist für Umgebungstemperaturen um 0 °C zwar die Gefahr des Beschlagens deutlich größer, doch reicht dort i.a. die verfügbare Heizleistung ohne besondere Maßnahmen aus, um eine angenehme Kabinentemperatur sicher¬ zustellen. Zur Erfüllung extremer Wärmeanforderungen in der Kabine bei tiefen Umgebungstemperaturen ist es daher zweck¬ mäßig, den Frischluftdurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher zu reduzieren. Außer manuellen Betätigungseinrichtungen sind hierzu automatische Stellglieder besonders geeignet, die den Frischluftdurchsatz bei Unterschreiten einer bestimmten Um¬ gebungstemperatur oder beim Unterschreiten einer bestimmten Feuchtigkeit der Umgebungsluft reduzieren. Ebenso kann natür- lieh auch die relative Luftfeuchtigkeit in der Kabine als Signal für die Reduktion des Frischluftdurchsatzes Verwendung finden.
Weitere vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen. So kann bei¬ spielsweise bei Kraftfahrzeugen mit Elektromotor als Antrieb ein Teil der Heizleistung aus der Regelung der elektrischen Antriebsenergie stammen.
Oftmals weisen Kraftfahrzeuge für eine zusätzliche Beheizung der Fahrzeugkabine Zusatzheizungen auf. In diesen Fällen ist die Zusatzwärme in erster Linie auf die Fahrzeugkabine zu konzentrieren, wobei dies möglichst effizient und kosten¬ günstig, d. h. mit möglichst wenig zusätzlicher Heizenergie aus nicht dem Fahrzeugantrieb dienenden Quellen erfolgen soll, wobei die Aufheizdauer des Motors nach Möglichkeit zu reduzie¬ ren und möglichst wenig Änderungen an bestehenden Fahrzeug- aufbauten vorzunehmen sind.
Durch Integration der zusätzlichen Wärmequelle in das erfin¬ dungsgemäße Verfahren sowie unter Berücksichtigung der bevor¬ zugten Ausführungsformen ist eine besonders effektive Nutzung der Heizleistung der zusätzlichen Wärmequelle möglich.
Bei bisher bekannten Kabinenheizsystemen mit Querstromwärme¬ tauscher erfolgt ohne Einschalten der Zusatzheizung eine mehr oder weniger große Abnahme der Kabinenheizleistung bei Reduk- tion des Kühlwassermassenstroms. Diese Reduktion führt zu¬ nächst zu einer geringfügigen, dann zu einer überproportiona¬ len Absenkung der Austrittstemperatur aus dem Kabinenwärmetau¬ scher, wobei im Gegenzug die Motoraustrittstemperatur des Kühlmittels ansteigt, wodurch die Abnahme der Kabinenheizlei- stung teilweise kompensiert wird. Über die erhöhte Motortempe¬ ratur nehmen die Verluste an die Umgebung stark zu, so daß für eine wirksame Kabinenheizung der bisher bekannten Art ein relativ großer Kühlmitteldurchsatz durch den Kabinenwärmetau¬ scher erforderlich ist. Das Einbringen zusätzlicher Wärme über eine zusätzliche Wärmequelle zwischen Motoraustritt und Kabi¬ nenwärmetauscher führt bei einem derartigen Kühlmittelsystem mit hohem Kühlmitteldurchsatz somit nur zu einer geringfügigen Steigerung der Kühlmitteltemperatur und der in der Kabine
wirksamen Heizleistung. Erst über die allmähliche Steigerung der Motortemperatur, die aufgrund hoher Wärmeverluste an die Umgebung sehr ineffizient ist, ergibt sich letztlich eine spürbare Steigerung der Kabinenheizleistung. So gelangen zum Teil nur 50 % der zusätzlich durch die Zusatzheizung einge¬ brachten Leistung über den Heizungswärmetauscher in die Ka¬ bine.
Ist die Verbrennungsmotorabwärme geringer als die über die Zusatzheizung eingespeiste Wärme, so ist die Zweckmäßigkeit der erfindungsgemäßen Reduktion des Kühlmittelmassenstroms offensichtlich: Wird beispielsweise bei einer Motorabwärme von 1 kW der Kühlmittelmassenstrom durch den Kabinenwärmetauscher derart reduziert, daß nach Einbringen von 4 kW Zusatzheiz- leistung nahezu die Siedetemperatur des Kühlmittels erreicht wird, so resultiert bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine sehr geringe Kühlmittelaustrittstemperatur aus dem Kabinen¬ wärmetauscher, wobei nahezu die gesamte Zusatzwärme sowie die erforderliche Motorkühlleistung von 1 kW für die Kabine ge- nutzt werden. Diese Konstellation ist insbesondere bei Elek- trofahrzeugen gegeben, bei denen mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens neben der Abwärme des Motors ggfs. auch die Abwärme aus der Leistungsregelung genutzt wird.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit - ausgehend von einem reduzierten Grundniveau der Motorein- und Austritts¬ temperatur - bei reduziertem Kühlmittelmassenstrom mittels der Zusatzheizung eine Anhebung der am Kabinenwärmetauscher ver¬ fügbaren Kühlmitteltemperatur um einen bestimmten Betrag not- wendig. Dies erfordert, verglichen mit bisher bekannten Ver¬ fahren, eine nur moderate Steigerung der Kühlmitteltemperatur am Eintritt in den Kabinenwärmetauscher. Dementsprechend ist zur Einhaltung einer vorgegebenen Heizleistung am Kabinen¬ wärmetauscher verglichen mit bisher bekannten Verfahren eine geringere Kühlmitteltemperatur am Motoraustritt erforderlich. Hierdurch kann das Verhältnis der Wärmeverluste über die Ober¬ fläche von Motor und Kühlmittelleitungen an die Umgebung ver¬ glichen mit der nicht angehobenen Wärmeleistung am Kabinen-
Wärmetauscher gegenüber einer Ausführungsform ohne Zusatz¬ heizung drastisch reduziert werden. Letztlich kann somit trotz unveränderter Kabinenheizleistung die Leistung der Zusatz¬ heizung zurückgenommen werden.
Auch bei Motoren mit Bypass im Kühlmittelkreislauf ergibt die erfindungsgemäße Reduktion des Kühlmitteldurchsatzes durch Zusatzheizung und Kabinenwärmetauscher eine signifikante Ver¬ besserung. Da sich jedoch aufgrund der Mischung zwischen dem durch die Bypassleitung geförderten Kühlmittelstrom mit dem aus dem Kabinenwärmetauscherzweig stammenden Kühlmittelstrom eine Mischtemperatur am Motoreintritt auf erhöhtem Niveau einstellt, sind die Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren in diesem Falle etwas geringer.
Wie bereits beschrieben, basiert das erfindungsgemäße Verfah¬ ren auf einer signifikanten Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung. Wird die vom Motor zum Kabinenwärmetauscher sowie die vom Kabinenwärmeaustauscheraustritt zum Motor führende Kühlmittelleitung zusätzlich isoliert und/oder deren Quer¬ schnitt reduziert, was bei reduziertem Kühlmitteldurchsatz meist problemlos möglich ist, führt dies zu einer weiteren Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung.
Die erfindungsgemäße Reduktion des Kühlmitteldurchsatzes durch Zusatzheizung und Kabinenwärmetauscher bzw. durch Motor, wel¬ che wie bereits erwähnt über Ventile steuerbar oder auch durch die konstruktive Ausgestaltung der Leitungsquerschnitte vor¬ genommen werden kann, Zusatzheizung und Kabinenwärmetauscher stellt somit eine sehr effektive Maßnahme dar, um die Heizlei¬ stung in der Kabine durch Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung zu steigern. Insbesondere wird hierbei beim Einsatz von Stellgliedern (Ventile oder schaltbare Drosseln) die Wär¬ meleistung der Zusatzheizung bei Bedarf auf die Fahrgastkabine konzentriert, was letztlich zu einer Erhöhung der Temperatur der ins Fahrzeuginnere geförderten Frischluft führt.
Wärmetauscheranordnungen zur Beheizung der Kabine von Kraft-
fahrzeugen mit der Abwärme des Antriebsmotors über ein Kühl¬ medium, bei denen das Kühlmedium zur Erwärmung der Fahrgast¬ kabine über einen Kabinenwärmetauscher mit der Kabinenluft in Wärmeaustausch gebracht wird, sind bekannt.
Es besteht jedoch insbesondere nach dem oben gesagten das Bedürfnis nach einer effizienten und kostengünstigen Beheizung der Kabinenluft unter Reduzierung der Wärmeverluste an die Umgebung sowie nach einem verringerten Einbauvolumen und - gewicht. Insbesondere soll eine derartige Wärmetauscheran¬ ordnung möglichst wenig Änderungen an bestehenden Fahrzeug¬ komponenten bedingen und gegebenenf lls gegen herkömmliche Wärmetauscheranordnungen einfach austauschbar oder aus deren Komponenten leicht herstellbar sein.
Ein derartiger Wärmetauscher ist durch die Merkmale des An¬ spruchs 39 gekennzeichnet, wobei die nachfolgenden Unteran¬ sprüche vorteilhafte Ausführungsformen beschreiben. Insbeson¬ dere in Verbindung mit dem erfindungsgemäß beanspruchten Ver- fahren sowie mit der Vorrichtung zur Durchführung des Ver¬ fahrens ist die erfindungsgemäße Wärmetauscheranordnung vor¬ teilhaft einsetzbar.
So erlaubt die drastische Reduzierung des Kühlmittelmassen- Stromes durch den Kabinenwärmetauscher gemäß dem erfindungs¬ gemäßen Verfahren bei unverändertem Druck der Kühlmittelpumpe und entsprechender Ausgestaltung der an den Wärmeübertragungs- rohren vorgesehenen Kühlrippen wesentlich geringere Strömungs¬ querschnitte der Wärmetauscherrohre als auch geringere Quer- schnitte der Kühlmittelleitungen vor und hinter dem Kabinen¬ wärmetauscher. Gleichzeitig weist die erfindungsgemäße Wärme¬ tauscheranordnung aufgrund der Gegenstromcharakteristik einen wesentlich besseren Wärmeübergang auf, so daß die Anzahl der Wärmeübertragungsrippen reduziert werden kann. Insgesamt ist somit sowohl die Masse des Wärmetauschers als auch die Masse der Kühlmittelleitungen aufgrund eines verringerten Umfanges sowie einer geringeren Wandstärke, als auch die des Kühl¬ mittels reduzierbar. Hierdurch kann das Ansprechverhalten der
Kabinenheizung verbessert werden. Desweiteren ist durch die aus dem erfindungsgemäßen Kabinenheizsystem resultierende Reduktion der Wärmeverluste von den Schlauchleitungen an die Umgebung, welche durch geeignete Einbindung in den Kühlkreis- lauf des Motors noch verbesserbar ist, von Bedeutung. Diese Reduktion bezieht sich sowohl auf die verringerte Oberfläche der Schlauchleitungen als auch insbesondere auf die reduzierte Temperatur der vom Kabinenwärmetauscher zum Motor zurück¬ führenden Kühlmittelleitungen. Insbesondere durch Erhöhung des Druckes der Kühlmittelförderpumpe und des Druckverlustes am Kabinenwärmetauscher sind die Wärmeverluste an der Kühlmittel¬ pumpe und am Kurbelgehäuse des Motors verringerbar.
Vorteilhafterweise ist der Kühlmitteldurchsatz durch den Kabi-. nenwärmetauseher im Vergleich zu den heute üblichen Werten in der Größenordnung von 50 % und mehr reduziert, insbesondere beträgt der Kühlmitteldurchsatz bei dem heute üblichen Wasser- Glycolgemisch bei geringer Motordrehzahl und einer Umgebungs- temepratur von -20 °C weniger als 1 1/min pro kW an die Kabi- nenluft abgegebene Heizleistung. Vorteilhafterweise ist der Innendurchmesser der am Kabinenwärmetauscher angeschlossenen Kühlmittelleistung bei PKWs geringer als 11 mm.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist erfin- dungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß als Gegenstromwärme- tauscheranordnung eine Reihenschaltung von mindestens 3 Quer¬ stromwärmetauschern eingesetzt wird, wobei die Kabinenluft in mindestens 3 Stufen erwärmt und das Kühlmittel über diese drei Stufen abgekühlt wird.
Die Erfindung ist im folgenden beispielhaft erläutert und anhand der Figuren beispielhaft veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsge- mäßen Vorrichtung mit Gegenstromwärmetauscher und luftseitiger Regelung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsge-
mäßen Vorrichtung mit Gegenstromwärmetauscher mit kühlmittelseitiger Regelung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer erfindungsge- mäßen Vorrichtung mit Gegenstromwärmetauscher und wasserseitigem Bypass,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Aus¬ führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Gegenstromwärmetauscher,
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer erfindungsge¬ mäßen Vorrichtung mit über eine Drosselstelle ver¬ schließbaren Bypass,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer erfindungsge¬ mäßen Vorrichtung mit Gegenstromwärmetauscher und Zusatzheizung,
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform mit Zusatzheizung,
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Wärmetauschers nach dem Gegenstromprinzip (8a) und eines herkömm¬ lichen Wärmetauschers nach dem Querstromprinzip (8b),
Fig. 9 eine weitere Ausführungsform eines Wärmetauschers nach dem Gegenstromprinzip,
Fig. 10 eine schematische Darstellung einer Wärmetauscher¬ anordnung mit Gegenstromwärmetauscher.
In der in Fig. 1 gezeigten Anordnung mit luftseitiger Regelung der Kabinentemperatur wird das flüssige Kühlmittel vom Motor 1 über die Vorlaufleitung 2 zum Kabinenwärmetauscher 3 und dann über die Rücklaufleitung 4, den Thermostaten 5 und die Kühlmittelpumpe 6 zurück zum Motor 1 gefördert. Hierbei ist zu beachten, daß der Themostat 5 den großen Kühlkreislauf - hier
angedeutet durch die Leitungen 7 und 8 - weitgehend verschließt, solange keine überschüssige Abwärme vorhanden ist.
Die Regelung der an die Kabine abgegebenen Wärme erfolgt durch die Anpassung der mit Hilfe des Gebläses 9 von der Leitung 10 durch die Leitung 11 über den Kabinenwärmetauscher 3 und die Leitung 13 in die Kabine geförderten Frischluftmasse. Hierbei ergibt sich die Temperatur der über zahlreiche Düsen in die Kabine geförderten Luft als Mischtemperatur der über die Re¬ gelklappe 14 auf die Leitungen 11 und 12 verteilten Luftmas¬ sen. Bei manchen Anwendungen sitzt die Regelklappe auch hinter dem Kabinenwärmetauscher.
In erfindungsgemäßer Weiterentwicklung des Heizungskreislaufs ist der Kabinenwärmetauscher 3 als Gegenstromwärmetauscher mit schaltbarer Drosselstelle 18 vorgesehen, wobei die Betätigung der Drosselstelle manuell oder automatisch bzw. schaltbar oder regelbar sein kann. Hierzu kann beispielsweise der Sensor 17 in Verbindung mit der Elektronik 16 verwendet werden. Wesent¬ lich ist nun, daß die Drosselung des Kühlmitteldurchsatzes mit Hilfe der Drosselstelle 18 nicht mit der Zielsetzung vorgenom¬ men wird, die Heizleistung in der Kabine zu reduzieren, son¬ dern daß die Drosselung zur Steigerung der in der Kabine wirk- samen Heizleistung verwendet wird. Mit anderen Worten: "Drossel geöffnet" bedeutet reduzierte Heizleistung in der Kabine aber wärmerer Motorblock; "Drosselung wirksam" bedeutet erhöhte Heizleistung in der Kabine aber kälterer Motorblock, wobei der Bereich der Brennraumwände dennoch für beide Stel- lungen der Drossel warm bleibt.
Die Feinregulierung bei reduziertem Heizleistungsbedarf muß hierbei berücksichtigen, daß der Thermostat 5 für den großen Kühlmittelkreislauf nicht durch einen zu starken Anstieg der Kühlmitteltemperatur geöffnet wird. Deshalb setzt die Regelung in einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungs¬ gemäßen Verfahrens bei Erreichen einer genau definierten Ober¬ grenze der Kühlmittemperatur die Drosselung des Kühlmittel-
durchsatzes zurück.
In Fällen, in denen nur das Heizleistungsdefizit in der Kabine unter extremen klimatischen Bedingungen behoben werden soll und ansonsten ein möglichst effizienter Umgang mit der verfüg¬ baren Abwärme nicht erforderlich ist, kann auf die Schaltbar- keit der Drosselstelle 18 verzichtet werden und eine feste Drosselstelle eingebaut werden. Dabei kann auch die Dimen¬ sionierung der kühlmittelseitigen Strömungsquerschnitte des Kabinenwärmetauschers 3 die Drosselfunktion übernehmen. In diesem Anwendungsfall ohne schaltbare Drossel muß der Ther¬ mostat 5 des großen Kühlmittelkreislaufs geöffnet werden, wenn die Kühlmittelenergie nicht vom Kabinenwärmetauscher 3 abge¬ führt wird. Im Gegensatz zur oben beschriebenen Optimal- Variante mit schaltbarer Drossel bedeutet dies, daß die Ab¬ wärme nicht wahlweise auf die Kabine oder den Motor 1 konzen¬ triert und erst in einigen seltenen Situationen unmittelbar an die Umgebung abgegeben wird. Aus Kostengründen kann es jedoch vorteilhaft sein, auf die Vorteile eines möglichst warmen Motorblocks zu verzichten.
Je nach Bauart des Thermostaten 5 kann es erforderlich sein, diesen nicht in der in Fig. 1 eingezeichneten Position zu belassen, sondern ihn an den Kühlmittelaustritt aus dem Motor zu setzen. Besonders bei extremer Reduktion des Kühlmittel¬ massenstromes durch den Kabinenwärmetauscher ist dann auch ohne zusätzlichen Temperatursensor sichergestellt, daß ein Überhitzen des Motors nicht auftritt.
Statt der Drosselstelle 18 zur Anpassung des Kühlmittelmassen¬ stromes durch den Kabinenwärmetauscher kann auch eine Dreh¬ zahlvariation der Kühlmittelpumpe verwendet werden. Alternativ kann auch eine elektrische Pumpe hinzugezogen werden, bei der der Kühlmittelmassenstrom beispielsweise durch Ein- und Aus- schalten sowie durch Umpolung oder Regelung angepaßt wird.
F i g . 2 z e i gt e i ne n e nt s p rec he nde n Kre i s l au f m i t kühlmittelseitiger Regelung . Hier öffnet die Regelklappe 14
den wasserseitigen Bypaß 15, um die an die Kabine abgegebene Wärmemenge zu reduzieren.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Kühlmittelkreislauf wird innerhalb des kleinen Kühlkreislaufs zusätzlich zur in Fig. 1 darge¬ stellten Schaltung ein wasserseitiger Bypaß 15 vorgesehen, so daß nur ein Teil des im kleinen Kreislauf geförderten Kühl¬ mittels über den Kabinenwärmetauscher strömt. Dies wird vor¬ wiegend bei temperaturempfindlichen Motoren verwandt, um eine möglichst homogene Temperaturverteilung im Motorblock und im Zylinderkopf zu gewährleisten.
Die in Fig. 4 gezeigte Schaltung wird vorwiegend bei tempera¬ turunempfindlichen Motoren mit entsprechender Ausgestaltung der motorseitigen Kühlmittelkanäle eingesetzt. Um die Heiz¬ leistung herabzusetzen, wird hier der Kühlmitteldurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher reduziert und im Extremfall sogar blockiert.
Bei den in Fig. 1-4 gezeigten Ausführungsbeispielen kann der Thermostat 5 auch an der Abzweigung des großen Kühlkreislaufes (Leitung 8) am Motoraustritt sitzen.
Für Fig. 2 und Fig. 4 ist hier anzumerken, daß die Drossel- stelle 18 durch eine entsprechende Ausgestaltung in die Regel¬ klappe 14 integriert werden kann.
Eine andere Variante (Fig. 5) reduziert nur den Kühlmittel¬ durchsatz durch den Motor, indem der Bypaß 15 über die Dros- seistelle 18 teilweise oder ganz verschlossen wird. Bei ge¬ eigneter Baugröße des Kabinenwärmetauschers 3 reduziert sich hierbei der Kühlmittelmassenstrom durch den Motor 1, während sich der Kühlmittelmassenstrom durch den Kabinenwärmetauscher 3 erhöht. Damit steigt die Kühlmitteltemperatur am Motoraus- tritt, aber auch die Wärmeverluste der Vorlaufleitung 2 an die Umgebung. Weiterhin liegt die Kühlmittelaustrittstemperatur aus dem Kabinenwärmetauscher 3 auf einem im Vergleich zur Optimalvariante erhöhten Niveau, was zusätzliche Wärmeverluste
über Rücklaufleitung 4 und Motorblock bedeutet. Wird jedoch der Kühlmitteldurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher 3 z. B. durch einen entsprechenden Druckverlust a priori auf einen wesentlich niedrigeren Wert festgelegt als bei heute üblichen Systemen mit QuerStromkabinenwärmetauscher, so liegt die Kühl¬ mitteltemperatur am Kabinenwärmetauscheraustritt auch nach der Erhöhung des Durchsatzes über das Schließen des Ventils 18 noch auf einem reduzierten Niveau. In Verbindung mit dem bes¬ seren Wärmenutzungsgrad in der Kabine, welche aus der Erhöhung der Lufttemperatur am Kabinenwärmetauscheraustritt resultiert, bedeutet dies immer noch eine signifikante Steigerung der effektiven Heizleistung in der Kabine.
Umgekehrt ist es speziell bei Motoren, bei denen der Bypaß 15 sehr motornah oder gar motorintern angeordnet ist, manchmal auch günstiger, die Drosselstelle 18 nicht wie in Fig. 5 in den Bypaß 15 zu legen, sondern diese direkt in den durch den Kabinenwärmetauscher 3 führenden Leitungszweig, d. h. hinter die Regeldrossel 14, anzuordnen. Hierdurch ergibt sich eine unverändert gleichmäßige Temperaturverteilung innerhalb des Motors 1, was insbesondere bei hochbelasteten Motoren vorteil¬ haft ist, bei gleichzeitiger Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung. Wie bereits beschrieben betrifft diese Aussage die Kühlmittelleitungen ebenso wie die Vorteile bezüglich des Temperaturniveaus der in die Kabine geförderten Luft. Bei dieser Variante kann ganz besonders einfach auf eine nicht verstellbare Drosselung, insbesondere durch den Kabinenwärme¬ tauscher bzw. die Kühlmittelleitungen, übergegangen werden. Dies ist insbesondere auch für die Anwendungen mit der Zu- satzheizung 19 von besonderem Vorteil.
Oftmals dürfte anstelle der schaltbaren Drosselstelle eine selbstregelnde Drosselstelle einsetzbar sein, die bei geringem Kühlmittelmassenstrom, d.h. auch bei geringer Motordrehzahl, einen stärkeren relativen Druckabfall erzeugt als bei großer Drehzahl, wie z.B. eine federbelastete Rückschlagklappe, be¬ vorzugt mit degressiver Federkennlinie.
Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung zur Beheizung einer Fahrgast¬ kabine mit einer Zusatzheizung 19 unter Nutzung der Abwärme aus dem Motor 1. Das Kühlmittel wird vom Motor 1 über die Vorlaufleitung 2 in die Zusatzheizung 19 zum Kabinenwärme¬ tauscher 3 und dann über die Rücklaufleitung 4, den Ther¬ mostaten 5 und die Kühlmittelpumpe 6 zurück zum Motor 1 ge¬ fördert. Die Zusatzheizung 19 kann hierbei z. B. aus einer mit flüssigem Kraftstoff betriebenen Einheit, einer elektrischen Heizwicklung oder aus einem Wärmespeicher bestehen.
Die Regelung der an die Kabine abgegebenen Wärme erfolgt durch das Ein- bzw. Ausschalten der Zusatzheizung 19 sowie über die Anpassung der mit Hilfe des Gebläses 9 von der Leitung 10 durch die Leitung 11 über den Kabinenwärmetauscher 3 und die Leitung 13 in die Kabine geförderten Luftmasse. Um die Heiz¬ leistung herabzusetzen kann neben der Reduzierung bzw. dem Abschalten der Wärmezufuhr über die Zusatzheizung 19 der Kühl¬ mitteldurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher 3 weitgehend reduziert oder blockiert werden. Auch bei Systemen mit Ein/Aus-Regelung der Zusatzheizung 19 wird die Reduktion des Luft- bzw. die Modifikation des Kühlmittelmassenstroms durch den Kabinenwärmetauscher 3 zur Anpassung der Leistungsabgabe in der Kabine eingesetzt.
Speziell bei Systemen, bei denen die Zusatzheizung 19 nur einen relativ kleinen Anteil der Heizleistung liefert, wäre eine gleichzeitige Reduktion des Kühlmitteldurchsatzes durch Zusatzheizung 19 und Kabinenwärmetauscher 3 zur Steigerung der Heizleistung in der Kabine bei betriebswarmen Motor 1 und eingeschalteter Zusatzheizung 19 ohne die erfindungsgemäßen Veränderungen uneffektiv, da sich die Luftaustrittstemperatur auch bei voller Zusatzheizleistung aufgrund des üblicherweise eingesetzten Querstromkabinenwärmetauschers nur wenig steigern ließe.
Es ist selbstverständlich, daß die Zusatzheizung 19 auch in den anderen erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß den Fig. 1-4 einsetzbar ist.
Für den Einbau in Kraftfahrzeugen eignet sich aus geo¬ metrischen Gründen und aufgrund der spezifischen Vorteile beim Einbau insbesondere eine Gegenstromwärmetauscherbauweise nach Fig. 8a, die durch Modifizierung eines konventionellen Kabi- nenwärmetauschers von der Querstrombauart nach Fig. 8b für hohe Wärmeübertragungsraten unter Erhöhung der Anzahl der Trennwände 7 innerhalb der Wasserkästen 20 und 21 von einer Trennwand auf drei erhältlich ist.
Bei richtigem Anschluß der Wasserzu- und -abfuhr 2 bzw. 4 aus Kühlmittelsystemen ist zwar bereits bei herkömmlichen Quer¬ stromwärmetauschern ein gewisser Gegenstromeffekt erzielbar, speziell die zweiflutige Führung der die beiden Wasserkästen 20 und 21 verbindenden kühlmittelführenden Wärraeübertragungs-? röhre 22, welche die Wärme über die Kühlrippen 23 an die in die Kabine geförderte Luft übertragen, zeigt jedoch, daß in Richtung möglichst hoher Kühlmitteldurchsätze optimiert wurde. Durch eine einfache Modifikation des Gehäuses durch Erhöhung der innerhalb der Wasserkästen 20 und 21 vorgesehenen Trenn- wände 24 von einer Trennwand auf drei kann die Ausführungsform gemäß Fig. 8a erhalten werden.
Hieraus resultiert zwangsläufig eine Reduktion des Kühlmittel¬ massenstroms durch den Kabinenwärmetauscher 3 aufgrund einer Erhöhung des Druckverlustes. Durch die Verdoppelung der Strö¬ mungslauflänge sowie durch erhöhte Verwirbelungsverluste am Ein- und Austritt der Kühlmittelströmung in die einzelnen Wärmeübertragungsrohre 22 aufgrund einer erhöhten Strömungs¬ geschwindigkeit des Kühlmittels.
Je nach Ausgestaltung des kleinen Kühlmittelkreislaufs, mit bzw. ohne motornahem Kühlmittelbypass 15 parallel zum Kabinen¬ wärmetauscher 3, erfolgt deshalb bei Einsatz des Kabinenwärme¬ tauschers 3 nach Fig. 8a eine mehr oder weniger starke Zunahme des Förderdrucks der Kühlmittelpumpe 6. Zur genauen Anpassung des Kühlmittelstroms auf einen im Vergleich zu Werten bei herkömmlichen Querstromwärmetauschern stark reduziertem Niveau ist gegebenenfalls eine Anpassung der Kühlmittelleitungsquer-
schnitte bzw. der Wärmetauscherrohrquerschnitte vorzunehmen.
Weist der Motorkühlkreislauf einen kleinen Kühlkreislauf mit motornahem Kühlmittelbypass parallel zum Kabinenwärmetauscher- kreislauf auf, kann der Einsatz des Kabinenwärmetauschers ohne Berücksichtigung von Querempfindlichkeiten bezüglich der Küh¬ lung des Motors erfolgen, da bereits bei herkömmlichen Aus¬ führungsformen der Extremzustand eines vollkommen blockierten Kühlmitteldurchsatzes durch den Kabinenwärmetauscher berück- sichtigt ist. Bei der erfindungsgemäßen Festlegung des Kühl¬ mitteldurchsatzes ist lediglich darauf zu achten, daß der Kühlmitteldurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher im Bereich geringer Motorlast und Pumpendrehzahl genau so groß ist, daß ein ausreichender Transport von Wärmeenergie zum Kabinenwärme- tauscher erfolgt und daß gleichzeitig die Lufttemperatur nicht zu stark im "Sättigungsbereich" liegt.
Offensichtlich sind die ursprünglichen Durchmesser der Kühl¬ mittel Zu- und Abflußleitungen 2 und 4 bei starker Reduktion des Kühlmitteldurchsatzes überdimensioniert. Die Leitungsquer¬ schnitte am Kabinenwärmetauscher bzw. an den Kühlmittel¬ schläuchen sowie die Wandstärke der Schläuche können daher reduziert werden. Des weiteren sind gegenüber herkömmlichen Anordnungen sowohl die Abmessungen der Wärmeübertragungsröhre 22 als auch der Wärmeübertragungsrippen reduziert.
In der in Fig. 9 gezeigten Ausführungsform ist ein Wärme¬ tauscher dargestellt, bei dem die Reihenschaltung der Quer¬ stromwärmetauscher über die parallel durchströmten Wärme- tauscherrohre 22 in Verbindung mit halbkreisbogenähnlichen Strömungsumlenkungen 25 erfolgt, so daß die Kabinenluft auf diesem Wege in vier Stufen erwärmt sowie das Kühlmittel über die vier Stufen abgekühlt wird. Hierdurch erfolgt insbesondere eine Reduktion des kühlmittelseitigen Druckverlustes, da sich geringere Strömungsverluste am Ein- und Austritt in die Wärme¬ übertragungsrohre 22 ergeben. Dies ist beim erfindungsgemäßen Wärmetauscher von besonderer Bedeutung, da dieser je nach Anwendung eine relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit des Kühl-
mittels in den Wärmeübertragungsrohren aufweist, so daß an einem Wärmetauscher nach Fig. 8a insbesondere an Unstetig- keitsstellen und an den Strömungsaustritten aus den einzelnen Wärmeübertragungsrohren 23 starke Impuls- und damit auch Druckverluste resultieren.
Weiterhin ist die mit Kühlmittel in Kontakt stehende Ober¬ fläche des Wasserkastens 20 bzw. das mit Kühlmittel gefüllte Volumen bei der Ausführungsform nach Fig. 8a deutlich re- duziert. Der Wasserkasten 21 nach Fig. 8a, b entfällt völlig und wird durch das im wesentlichen mit Luft in Kontakt stehen¬ de Gehäuse 26 ersetzt. Als Folge der besonderen Ausgestaltung des Wasserkastens 20 sowie des Gehäuses 9 ergibt sich eine weitere Reduktion der wärmeaktiven Masse. Durch eine spezielle Blende 27 kann die Durchströmung des Gehäuses 26 bei entspre¬ chendem Biegeradius der Wärmeübertragungsröhre 22 verhindert werden.
Eine Fertigung eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers kann dadurch erfolgen, daß in einem ersten Schritt alle parallel verlaufenden Wärmetauscherrohre 22 noch vor dem Biegen der halbkreisähnlichen Strömungsumlenkungen 25 mit der erforder¬ lichen Berippung 23 versehen und erst dann die Wasserkästen 20 bzw. 21 angebracht werden. Hierdurch ist sichergestellt, daß keine Wärmeleitung entgegen der Strömungsrichtung innerhalb der Rippen 23 erfolgt.
Des weiteren weisen die Kühlmittelzu- und -rückflußleitungen in die Wasserkästen 20 und 21 zur Verbesserung des Strömungs- Verhaltens eine düsen- bzw. diffusorartige Zone innerhalb des Wasserkastens, wahlweise auch außerhalb desselben auf, so daß kühlwasserseitige Druckverluste im Kabinenwärmetauscher ver¬ mindert werden. Insbesondere im Zusammenhang mit der Reduktion der Strömungsquerschnitte der Kühlmittelleitungen sowie einer Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit in den Kühlmittel¬ leitungen zur Minimierung der Wärmeverluste an die Umgebung und der wärmeaktiven Masse ist dies ebenso wie die Ausge¬ staltung der Wärmeübertragungsrohre 22 wie in Fig. 9 gezeigt,
für die vorliegende Erfindung von wesentlicher Bedeutung.
In Fig. 10 ist ein Kabinenwärmetauscher dargestellt, bei wel¬ chem die Kühlmittelzufuhr 2 und die Kühlmittelabfuhr 4 seit- lieh erfolgen und bei dem die Querschnitte der Leitungen in¬ nerhalb des Wasserkastens 20 erweitert sind. Die Querschnitte der Leitungen können auch außerhalb des Wasserkastens 20 er¬ weitert sein.
Wie im Schnitt A-A verdeutlicht, wird das in den Wasserkasten 20 eingeleitete Kühlmittel durch einen Diffusor 28 weitgehend ablösungsfrei verzögert, so daß der dynamische Druck des in einem im Vergleich zu Fig. 8a wesentlich kleineren Schlauch und mit einer höheren Strömungsgeschwindigkeit strömenden Kühlmittels zumindest teilweise wieder zurückgewonnen wird. Aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeit sind nicht nur die Ausströmverluste aus der Kühlmittelzufuhrleitung 2 relativ gering sondern auch die Strömungsverluste beim Verteilen des Kühlmittels auf die einzelnen Wärmetauscherrohre 22.
Bei der aus dem Wasserkasten 20 herausführenden Kühlmittel¬ strömung ergeben sich in der das Kühlmittel sammelnden Rück¬ laufleitung 4, welches die Strömung wieder auf die relativ hohe Geschwindigkeit innerhalb der Schlauchleitung be- schleunigt, analoge Vorteile.
Je nach Raumbedarf und Öffnungswinkel der Düse bzw. des Dif- fusors 28 können zur Vermeidung von Strömungsablösungen die Vorlaufleitung 2 bzw. die Rücklaufleitung 4 perforiert sein.
Insgesamt ist mittels der erfindungsgemäßen Kabinenwärme- tauscheranordnungen nahezu der Durchflußbeiwert eines Kabinen¬ wärmetauschers in Querstrombauart mit doppelflutiger Kühl¬ mittelführung nach herkömmlicher Bauweise erreichbar. Der erfindungsgemäße Kabinenwärmetauscher kann dadurch weiter verbessert werden, daß zusätzlich auch die Übergänge zu den vergleichsweise dicken Kühlmittelaustritts- und Rückflu߬ leitungsquerschnitten am Motor düsen- bzw. diffusorartig aus-
geführt sind. Auch diese Einsparung an Druckverlusten kann letztlich in eine weitere Reduktion der Leitungsquerschnitte umgesetzt werden.
Durch die Reihenschaltung einer größeren Anzahl von Querstrom¬ wärmetauschern läßt sich nahezu die gleiche Wirkung erzielen, wie mit einem konventionellen Gegenstromwärmetauscher.
Da alle vier in Fig. 8a, b gezeigten Wärmetauscherrohre 22 des Kabinenwärmetauschers 3 über gemeinsame Wärmeübertragungs- rippen 23 verbunden sind, wird ein gewisser Anteil an Wärme durch Wärmeleitung in der Rippe entgegen der Luftströmung transportiert. Deshalb ist es zweckmäßig, die Wärmeüber¬ tragungsrippen 22 zumindest lokal zu unterbrechen oder lokal die Wandstärke dieser Rippen zu reduzieren. Hierbei kann die Beschränkung auf eine lokale Unterbrechung bzw. die Be¬ schränkung auf eine lokale Reduktion der Wandstärke aus ferti¬ gungstechnischen Gründen vorteilhaft sein gegenüber einer Unterbrechung über die gesamte Rippenbreite.
Die angesprochenen Maßnahmen zur Verhinderung der Wärmeleitung entgegen der Luftströmung sind bevorzugt in der Mitte zwischen den einzelnen Fluten vorzunehmen. Als positive Begleiter¬ scheinung wird durch diese Maßnahmen auch die Turbulenz der Luftströmung und damit der Wärmeübergang erhöht.
Liegen verminderte Anforderungen bezüglich der Baugröße vor, so kann die Wärmeleitung natürlich auch durch eine Ver¬ größerung der Abstände zwischen den einzelnen Wärmetauscher¬ rohren eingedämmt werden.
KFZ-Wärmetauscher
Bezu szeichenliste
1 Motor 25 Strömungsumlenkung
2 Vorlaufleitung 26 Gehäuse
3 Kabinenwärmetauscher 27 Blende
4 Rücklaufleitung 28 Diffusor 5 Thermostat
6 Kühlmittelpumpe
7 Kühlmittelleitung
8 Kühlmittelleitung
9 Gebläse 10 Frischluftleitungen
11 Frischluftleitungen
12 Frischluftleitungen
13 Frischluftleitungen
14 Regelklappe 15 Bypass
16 Elektronik
17 Sensor
18 Drosselstelle
19 Zusatzheizung 20 Wasserkasten
21 Wasserkasten
22 Wärmeübertragungsrohr
23 Kühlrippe 24 Trennwand