Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Beuteln
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Beuteln gemäss den Ansprüchen 1 rsp. 12 sowie auf eine Einlegevorrich¬ tung und eine Vorformvorrichtung für die genannte Vor¬ richtung gemäss den Ansprüchen 31 und 32.
Ein Beutel der Art, wie er mit der Erfindung hergestellt werden kann- wird zum Beispiel in EP-A-515 896 beschrieben. Der dort gezeigte Beutel ist ein Stand¬ beutel, dessen Seitenwände aus mindestens zwei Folien¬ bahnen hergestellt werden, die in Randbereichen mit¬ einander Verbunden sind. Zur Entnahme des Inhalts ist eine Ausgiesseinrichtung vorgesehen, welche als rohrför- miges Organ im Randbereich des Beutels verschweisst ist. Die Herstellung solcher Beutel ist nicht ein¬ fach. Insbesondere die Einbringung der Ausgiessvorrich- tung bei zwei- oder mehrbahniger Beutelherstellung bietet Probleme. So wird zum Beispiel in EP-A-299 562 ein Her- stellungsverfahren beschrieben, bei welchem die Ausgiess¬ einrichtung von unten in den Beutel eingeschoben wird, nachdem dessen Seitenwände bereits teilweise verbunden wurden. Hierbei muss die Ausgiessvorrichtung einen rela¬ tiv langen Weg durch das Beutelinnere zurücklegen und gut geführt sein, was die Herstellung verlangsamt und kompli¬ ziert. Ausserdem kann die Ausgiessvorrichtung nicht in einer beliebigen Lage montiert werden.
Andererseits ist es denkbar, die Ausgiessvor¬ richtung vor dem Verbinden der Seitenfolien einzuführen. In diesem Fall müssen aber gewisse Arbeitsschritte, die der Vorbereitung der Aufnahme der Ausgiessvorrichtung dienen, an den noch getrennt laufenden Folienbändern durchgeführt werden. Dies ist apparativ relativ aufwen¬ dig, da jedes Folienband einzeln zu bearbeiten ist. Fer- ner ist es sodann nicht einfach, die einzeln vorbearbei¬ teten Folienbänder genügend genau zueinander zu positio¬ nieren.
Deshalb stellt sich die Aufgabe, ein Herstel¬ lungsverfahren rsp. eine Vorrichtung der eingangs genann¬ ten Art bereitzustellen, die diese Nachteile möglichst vermeiden. Diese Aufgabe wird von der in den unabhängi¬ gen Ansprüchen definierten Erfindung gelöst.
Durch den, auf den ersten Blick etwas kompli¬ zierten Verlauf der Folienbänder, welche zuerst aufein¬ ander geführt, dann getrennt, und sodann wieder aufeinan- der geführt werden, wird es möglich, das Durchführungs¬ mittel bequem und einfach im zweiten Verarbeitungsbereich einzuführen. Andererseits können aber alle nötigen Vor¬ bereitungsschritte im ersten Verarbeitungsbereich an bei¬ den Folienbahnen gemeinsam und gleichzeitig durchgeführt werden.
Die Einlegevorrichtung zum Einlegen des Durchführungsmittels wird dabei vorzugsweise möglichst ganz zwischen den Folienbändern angeordnet, so dass der Weg zwischen Einlegevorrichtung und Folienbahn kurz ist und das Einlegen sehr rasch erfolgen kann.
Beim Einlegen wird das Durchführungsmittel vorzugsweise durch geeignete Positioniermittel platziert und an einer der Folienbahnen befestigt, so dass es seine Position beibehält. Falls die Folienbahnen im ersten Verarbei¬ tungsbereich vorgeschnitten werden, wird es möglich, das Durchführungsmittel so im Beutel anzuordnen, dass es des¬ sen Aussenrand überragt.
Falls in den Folienbahnen Ausformungen vorge- formt werden sollen, so geschieht dies vorzugsweise mit einer Vorformeinrichtung, bei welcher vorgewärmte Berei¬ che der Folie einer Druckkraft ausgesetzt sind. Die Druckkraft ist mindestens in einem Teil der Ausformungen einzeln regelbar. Auf diese Weise kann auch bei anisotro- pen und inhomogenen Dehnungseigenschaften der Folie eine definierte Vorformung erreicht werden.
Weitere Ausführungen, Vorteile und Anwendun¬ gen der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Be¬ schreibung einer erfindungsgemässen Anlage anhand der Fi¬ guren. Dabei zeigen: Figur 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Anlage zur Beutelherstellung,
Figur 2 eine schematische Ansicht der Anlage von Fig. 1 von oben,
Figur 3 die fertig geformten Folienbahnen bei verlassen der Anlage nach Figur 1,
Figur 4 einen fertigen Beutel,
Figur 5 eine zweite Ausführung eines fertigen Beutels,
Figur 6 einen Schnitt durch die Einlegevor- richtung entlang Linie VI-VI von Figur 1,
Figur 7 einen Schnitt entlang Linie VII-VII von Figur 6,
Figur 8 eine alternative Möglichkeit, die Röhrchen der Einlegestation zuzuführen, Figur 9 einen Schnitt durch einen Beutel mit einem Röhrchen mit rundem Querschnitt,
Figur 10 einen Schnitt durch die Vorfor ein- richtung,
Figur 11 eine Ansicht eines Konturprofils der Vorformeinrichtung, und
Figur 12 einen Schnitt durch einen Beutel mit einem Röhrchen mit linsenförmigem Querschnitt bei der Verschweissung.
Die Figuren 1 und 2 zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Anlage zur Beutelherstellung. Die Aufgabe dieser Anlage besteht dar¬ in, aus Folien eines geeigneten Materials einen Beutel mit Ausgiessvorrichtung zu formen. Im hier gezeigten Bei¬ spiel wird hierzu eine Kunststoff-Verbundfolie aus Poly- ester und Polyethylen mit etwa 100 bis 200 Mikrometer Dicke verarbeitet. Die eine Verbundschicht der Folie hat einen tieferen Schmelzpunkt als die andere, so dass sich
die Folie in bekannter Art zur thermischen Bearbeitung eignet. Selbstverständlich eignet sich die Anlage auch zur Verarbeitung anderer Folienarten, wie zum Beispiel Monofilien. Wie bei bekannten Lösungen wird von einem breiten Folienband ausgegangen, das in einem nicht ge¬ zeigten Teil der Anlage mittig aufgeschnitten wird, so dass zwei einzelne Folienbahnen entstehen. Die beiden Folienbahnen werden sodann so zueinander orientiert, dass sich ihre Seiten mit tieferem Schmelzpunkt gegenüber lie¬ gen. Eine entsprechende Vorrichtung zum Aufschneiden und Orientieren der Folienbahnen ist z. B. in EP-A-541 821 gezeigt und soll hier nicht näher beschrieben werden.
Die so vorbereiteten Folienbahnen 1, 2 werden der Anlage nach Figur 1 und 2 von links zugeführt. Sie durchlaufen drei Verarbeitungsbereiche 4, 5, 6 und ver¬ lassen den gezeigten Teil der Anlage als fast fertig ge¬ formte Beutel, die noch an den Randbereichen verschweisst und sodann voneinander getrennt werden müssen. Figur 3 zeigt die Folienbahn beim Verlassen der in Figur 1 ge¬ zeigten Anlage. Nach dem Verschweissen der Ränder und dem Trennen der Beutel entsteht ein Produkt, wie es in den Figuren 4 oder 5 dargestellt wird. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um einen Standbeutel, der aus zwei Fo- lienflächen besteht, welche in Seitenbereichen 7 mitein¬ ander und in einem Bodenbereich 8 mit einer Bodenfolie verbunden sind. Ein oberer Randbereich 9 bleibt unver- schweisst. Dieser dient als Einfüllöffnung und wird erst nach dem Einfüllen geschlossen. In einem Eckbereich der Beutel ist eine Ausgiessvorrichtung angeordnet.
In Figur 3 sind jeweilen zwei Beutel neben¬ einander angeordnet und werden gleichzeitig behandelt. Es ist jedoch auch möglich, auch mehr als zwei Beutelbahnen nebeneinander zu legen oder nur mit einer einzigen Beu- telbahn zu arbeiten.
Die Ausgiessvorrichtung gemäss Figur 4 be¬ steht aus einem Kunststoffröhrchen 10. Ein inneres Ende
10a des Röhrchens ragt in den Innenraum 11 des Beutels. Der Mittelbereich 10b des Röhrchens ist mit beiden Fo¬ lienbahnen dichtend verschweisst. Das äussere Ende 10c überragt den Rand des Beutels nach aussen und ist z. B. einseitig nach aussen verschlossen oder mit einem (nicht gezeigten) Deckel abgedichtet.
In Figur 4 ist das Röhrchen 10 in der abge¬ schnittenen Ecke der Beutel angeordnet. Es ist aber auch möglich, das Röhrchen in einem anderen Randbereich bzw. Bodenbereich anzuordnen.
Das in Figur 5 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Beutels ist im wesentlichen gleich aufgebaut. Hier überragt das Röhrchen 10 den Aussenrand des Beutels je¬ doch nicht. Vielmehr erstreckt sich der Randbereich 7 des Beutels um das äussere Ende des Röhrchens herum und schliesst dieses ab. Zum Oeffnen des Beutels wird der entsprechende Randteil 12 abgeschnitten oder aufgerissen.
Die gezeigten Beutel können ferner eine Aus¬ formung 13 im Bereich des inneren Endes des Röhrchens 10 besitzen, welche einen guten Abfluss des Inhalts sicher¬ stellt. Beutel dieser Art sind z. B. in EP-A-515 896 be¬ schrieben.
Im folgenden soll nun die Funktionsweise der Anlage nach Fig. 1 und 2 zuerst im Ueberblick und sodann im Detail erörtert werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Maschine zur Herstellung eines Beutels nach Fig. 4 eingerichtet ist.
Wie erwähnt treten die Folienbänder 1, 2 von links in die Anlage ein. Sie können die Anlage kontinu- ierlich durchlaufen. Im hier gezeigten Ausführungsbei- spiel bewegen sie sich aber ruckweise in Arbeitsschrit¬ ten, so dass jeder Folienabschnitt in den einzelnen Ar¬ beitsstationen kurz verweilt und dann zur nächsten Ar¬ beitsstation bewegt wird. Die hier gezeigte Anlage ar- beitet etwa mit 40 bis 60 Arbeitsschritten pro Minute.
Im ersten Verarbeitungsbereich 4 durchlaufen die Folienbahnen 1, 2 ein Antriebsrollenpaar 20, 21 und
werden über eine Umlenkrolle 22 durch drei Arbeitssta¬ tionen geführt. Bei diesen Arbeitsstationen handelt es sich um eine Erwärmungsvorrichtung 23, eine Vorfor ein- richtung 24 und eine Vorschneidevorrichtung 25. In der Erwärmungsvorrichtung 23 werden Teile der Folie durch Heizstempel, die beidseitig auf das Fo- lienbahnpaar gedrückt werden, bereichsweise vorgewärmt. Die so vorgewärmten Bereiche werden in der Vorformein- richtung 24 verformt. Die Vorformeinrichtung wird weiter unten genauer beschrieben. Sowohl die Erwärmungsvorrich¬ tung 23 sowie die Vorformeinrichtung 24 können entfallen, falls auf eine Vorformung verzichtet werden soll.
In der Vorschneidevorrichtung 25 werden drei- ecksförmige Bereiche 14 (vgl. Figur 3) aus der Mitte der beiden Folienbahnen geschnitten. Hierzu wird ein geeigne¬ tes Formmesser durch beide Folienbahnen gedrückt.
Da im ersten Verarbeitungsbereich 4 die bei¬ den Folienbahnen 1 und 2 aneinander liegen, können die Arbeitsstationen 23, 24 und 25 in einem Arbeitsgang beide Folienbahnen gleichzeitig bearbeiten. Dadurch wird der apparative Aufwand in diesem Bereich verringert.
Nun sind die Folienbahnen bereit zur Aufnahme des Röhrchens 10. Hierzu werden sie voneinander getrennt und parallel durch den zweiten Verarbeitungsbereich 5 geführt. Die untere Folienbahn 1 wird dabei von den
Rollen 26 und 27, die obere Folienbahn 2 von den Rollen 28 und 29 umgelenkt. Die Wege, die die beiden Folien¬ bahnen getrennt voneinander zurücklegen, sind gleich lang, so dass am Schluss des zweiten Verarbeitungsbe- reichs 5 entsprechende Teile der Bahnen wieder genau aufeinander liegen. Zur Feinabstimmung der Weglänge kann eine Rolle, z. B. Rolle 28, wie durch den Doppelpfeil 30 angedeutet verschiebbar angeordnet sein.
Wie aus der Figur 1 ersichtlich ist, verlau- fen die Folienbänder 1, 2 im ersten Verarbeitungsbereich 4 höher als im dritten Verarbeitungsbereich 6. Diese nicht-symmetrische Anordnung hat den Vorteil, dass die
untere Folie 1 im zweiten und beide Folien 1 und 2 im dritten Verarbeitungsbereich auf bequemer Arbeitshöhe liegen.
Im zweiten Verarbeitungsbereich 5 durchlaufen die Folienbahnen eine Einlegevorrichtung 31. Diese Ein¬ legevorrichtung legt das Röhrchen 10 auf die untere Folie 1 und befestigt es dort. Der Aufbau der Einlegevorrich¬ tung 31 wird weiter unten genauer beschrieben.
Da im zweiten Verarbeitungsbereich 5 die Fo- lien beabstandet voneinander einzeln geführt werden, be¬ steht für diesen Arbeitsgang ausreichend Platz, so dass im wesentlichen die ganze Einlegevorrichtung zwischen den Folien angeordnet werden kann und sich somit nahe an der Stelle befindet, bei welcher die Röhrchen an der Folien- bahn befestigt werden. Dadurch wird die Weglänge, die in einem Arbeitstakt von den Röhrchen zurückgelegt werden muss, verringert. Dies erlaubt einen einfacheren und schnelleren Bewegungsablauf.
Am Ende des zweiten Verarbeitungsbereichs 5 werden nun die Folienbahnen 1, 2 zusammengeführt, so dass sie wieder aufeinander anliegen. Gleichzeitig wird von beiden Seiten her ein längsgefaltetes Bodenband 34 zwi¬ schen die Folienbahnen 1, 2 eingeführt. Die Bodenbänder 34 kommen mit den Faltkanten nach innen entlang der Rän- der der Folienbahnen 1, 2 zu liegen.
Im dritten Verarbeitungsbereich 6 durchlaufen die Folienbahnen 1, 2 eine Verschweissvorrichtung 32 und eine Kühlvorrichtung 33. Die Verschweissvorrichtung 32 verschweisst die beiden Folienbahnen in einem Bereich 15 des Röhrchens 10 untereinander und mit dem Röhrchen. In der Kühlvorrichtung werden die beim Verschweissen erwärm¬ ten Bereiche gekühlt.
Im folgenden werden nun die Vorformeinrich¬ tung 24 und die Einlegevorrichtung 31 genauer beschrie- ben.
Der Aufbau der Einlegevorrichtung 31 ist aus den Figuren 6 und 7 ersichtlich. Ein Hauptteil 40 der
Einlegevorrichtung befindet sich zwischen den Folienbah¬ nen 1 und 2. Ein Hilfsteil 41 befindet sich unterhalb der Folienbahn 1.
Im Hauptteil 40 befindet sich eine Halterung 42 zur Aufnahme der Röhrchen in den Positionen 10a. Ober¬ halb der Halterung 42 ist eine Ausstossvorrichtung ange¬ ordnet, welche zwei Ausstossstangen 43 umfasst, die an einer Platte 44 befestigt sind. Die Platte 44 ist verti¬ kal verschiebbar auf Lagern 45 gelagert und kann mit einem Pneumatikzylinder 46 bewegt werden.
Die Halterung 42 umfasst zwei Stationen 10a zur Aufnahme der Röhrchen 10, die von oben gesehen unter einem Winkel von etwa 90° zueinander angeordnet sind (Fi¬ gur 7) . Dieser Winkel ist durch die gegenseitige Lage der Röhrchen zweier benachbarter Beutel gegeben (vgl. Figur 3) . Die Röhrchen werden über Zuführungsleitungen 56 ange¬ liefert und zwischen zwei Haltebacken 57 gehalten. Ihre Längsposition wird durch Anschläge 58 definiert. Die Hal¬ tebacken sind um horizontale Achsen 59 schwenkbar gela- gert und werden an ihren unteren Enden über Federn 60 zu¬ sammengedrückt. Jede Haltebacke 57 besitzt eine horizon¬ tale Anschlagkante 61 im unteren Bereich ihrer Innen¬ seite.
Der Hilfsteil 41 unterhalb der Folienbahn 1 umfasst eine Führungsplatte 47 mit zwei Oeffnungen 48. Im Bereich dieser Oeffnungen sind zwei Heizkeile 49 angeord¬ net, die von einem Heizelement 50 erwärmt werden. Das Heizelement 50 ist an einer Montageplatte 51 befestigt, welche von einem Pneumatikzylinder 52 in vertikaler Rich- tung verschoben werden kann. Die Montageplatte 51 ist mittels zwei Führungsstangen 53 geführt.
Die Führungsplatte 47 ruht auf einer zweiten Montageplatte 54, welche ebenfalls vertikal verschiebbar von den Führungsstangen 53 gehalten und ferner über Fe- dem 55 mit der unteren Montageplatte 51 verbunden ist. Die maximale Höhe der zweiten Montageplatte 54 rsp. der Führungsplatte 47 wird durch zwei Gewinde-
Stangen mit Anschlägen 62 begrenzt, welche gegen eine stationäre Platte 63 stossen, sobald die Führungsplatte 47 ihre maximale Höhe erreicht.
Die Arbeitsweise der Einlegenstation ist die folgende:
Zuerst werden zwei Röhrchen gleichzeitig in die Positionen 10a eingeführt. Sie werden von den Halte¬ backen 57 und deren Anschlagkanten 61 gehalten. Sodann werden die Ausstossstangen 43 von oben auf die Röhrchen geführt und drücken diese entgegen der Haltekraft der Federn 60 aus der Halterung und in die Positionen 10b. Sobald die Position 10a frei ist, rücken die nächsten Röhrchen nach.
Gleichzeitig oder kurz davor wird der Pneuma- tikzylinder 52 in Betrieb gesetzt und hebt die Montage¬ platte 51 und somit die Heizkeile 49 und die Führungs¬ platte 47 gegen die untere Seite der Folienbahn 1 an. So¬ bald die Führungsplatte 47 ihre Sollstellung erreicht hat, wird eine weitere Vertikalbewegung durch die An- schlage 62 verhindert. Die Heizkeile 49 werden noch etwas höher geführt.
Die Röhrchen werden dabei zuerst von der Füh¬ rungsplatte 47 rsp. deren Oeffnungen 48 positioniert. So¬ dann kommen die Heizkeile 49 mit der Folie in Kontakt und verschweissen diese mit den Röhrchen.
Zum Schluss des Arbeitstaktes ziehen sich die Ausstossstangen 43 zurück und die Montageplatte 51 wird abgesenkt. Somit kommt die Folienbahn 1 frei und kann weitertransportiert werden. Figur 8 zeigt schematisch eine zweite Mög¬ lichkeit, die Röhrchen in die Einlegestation einzuführen. Hierbei handelt es sich um einen Drehteller 70, welcher um eine vertikale Achse 71 gedreht werden kann. Dieser Drehteller ersetzt die Halterung 42. Im Gegensatz zur Halterung 42, auf welcher nur zwei Positionen zur Aufnah¬ me der Röhrchen vorgesehen waren, sind hier nun acht Po¬ sitionen 10c - lOj mit entsprechenden Halteorganen (nicht
gezeigt) für die Röhrchen vorgesehen. Die Positionen 10c und lOd entsprechen dabei den Positionen 10a von Figur 6. Von hier können die Röhrchen mit den Ausstossstangen 43 nach unten gestossen werden. Die Zuführung der Röhrchen geschieht in den
Positionen 10h und lOi, z. B. durch einen Industrierobo¬ ter mit Fördersystem 72,73. Da der Drehteller bei jedem Arbeitstakt um 90° gedreht wird, gelangen die so einge¬ brachten Röhrchen (bei einer Drehung im Gegenuhrzeiger- sinn) nach zwei rsp. drei Takten in die AuswurfStellungen 10c und lOd.
Der Vorteil der Ausführung nach Figur 8 liegt darin, dass zum Einbringen der Röhrchen in die Einlege¬ station ein voller Arbeitstakt zur Verfügung steht. Wie bereits erwähnt wurde, kann im ersten
Verarbeitungsbereich 4 eine Vorformeinrichtung 24 mit Erwärmungsvorrichtung 23 vorgesehen sein. Diese Einrich¬ tung kann eingesetzt werden, um den Folienbereich vorzu- formen, in welchem das Röhrchen zu liegen kommt. So kann zum Beispiel die Ausbuchtung 13 (Fig. 4, 5) hergestellt werden. Je nach Folienmaterial und Röhrchenprofil kann es sich als vorteilhaft erweisen, dass man die Folie so vor¬ dehnt, dass sie der Oberfläche des einzusetzenden Röhr¬ chens folgt, was den Faltenwurf in der Folie vermindert und die Abdichtung verbessert. Dies ist insbesondere aus der Figur 9 ersichtlich. Diese Figur zeigt einen Schnitt durch ein in den Beutel eingeschlossenes Röhrchen mit rundem Querschnitt. Insbesondere in den Punkten 80 ist es schwierig, eine gute Abdichtung zwischen dem Röhrchen 10 und den Folien 1, 2 zu erreichen, da hierzu das Folien¬ material in diesem Bereich stark gedehnt werden muss. Durch eine Vorformung rsp. Vorstreckung des Folienmate¬ rials wird dieses Problem reduziert.
Deshalb ist in der Anlage gemäss Figur 1 rsp. Figur 2 optional eine Vorformeinrichtung 24 vorgesehen. Diese wird in den Figuren 10 und 11 gezeigt.
Die Vorformeinrichtung umfasst zwei Kontur¬ profile 90, 91, welche beidseits einer Platte 92 mit Luftdruckkanälen 93 - 96 angeordnet sind. Zwischen den Konturprofilen 90, 91 und der Platte 92 verlaufen die beiden Folienbahnen 1 und 2.
Die Konturprofile 90, 91 bestehen aus Metall¬ platten, in welchen Vertiefungen 97 - 100 geeigneter Form eingebracht sind.
Zum Vorformen werden die Folien 1, 2 zunächst in Station 23 in den vorzuformenden Bereichen erwärmt. Dann werden sie zur Vorformeinrichtung 24 gebracht, wo sie zwischen den vertikal beweglichen Konturprofilen 90, 91 und der Platte 92 eingeklemmt werden. Dann wird durch die Druckluftkanäle 93 - 96 Druckluft eingespiesen, die über die Oeffnungen 93' - 96' austritt und die Folie in die Ausformungen 97 - 100 drängt. Dadurch wird die ge¬ wünschte Steckung des Folienmaterials erreicht.
Es hat sich gezeigt, dass die Wahl eines geeigneten Drucks der Druckluft schwierig ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die beiden Folien unter¬ schiedliche Dehnungseigenschaften haben, welche zudem richtungsabhängig sind. Deshalb hat es sich als sinnvoll erwiesen, getrennte Druckregelventile für die Zuleitungen 93 - 96 vorzusehen. Auf diese Weise kann der Druck für jede Ausformung einzeln abgestimmt werden.
Wie bereits erwähnt wurde, kann jedoch die Vorformung je nach verwendeter Folie und Querschnitt des Röhrchens entfallen. Je nach Beschaffenheit von Folien und Röhrchen kann, wie es in Fig. 12 gezeigt wird, auf das Vorformen verzichtet werden. Die Aussenflache eines solchen Röhrchens 10 läuft in zwei seitlichen Kanten 82 aus, wodurch eine übermässige Streckung der Folien im Bereich 80 vermieden und eine gute Abdichtung erreicht wird. Die Verschweissung zwischen Röhrchen und Fo¬ lien geschieht in der Verschweissvorrichtung 32. Wie in Figur 12 gezeigt wird, werden dabei zwei Schweissbacken
83 von beiden Seiten auf die Folienbahnen 1, 2 gedrückt. Die Schweissbacken weisen Ausnehmungen 84 auf, die der Aussenform des Röhrchens 10 angepasst sind.
Vorzugsweise geschieht die Verschweissung in zwei Arbeitsschritten, in denen die Beutel jeweilen von gleich aufgebauten Schweissbacken verschweisst werden. Dadurch steht die doppelte Zeit zur Zuführung der Ver- schweisswärme zur Verfügung, was eine Erhöhung des Ar¬ beitstakts erlaubt. Die in Figur 1 dargestellte Anlage kann in vielen Punkten abgeändert werden. Wie bereits erwähnt wurde, können zum Beispiel die Erwärmungsvorrichtung 23 und die Vorformeinrichtung 24 entfallen. Auch die Vor¬ schneidevorrichtung 25 kann entfallen, insbesondere wenn das Röhrchen 10 nicht über den äusseren Rand des Beutels ragen soll, wie es in Figur 5 gezeigt wird.
Falls keine der Stationen 23 - 25 benötigt wird, so kann der erste Verarbeitungsbereich 4 entfallen. Die Folienbahnen 1 und 2 brauchen in diesem Fall vor dem Eintritt in den zweiten Verarbeitungsbereich 5 nicht zu¬ sammengeführt zu werden.
Die Verwendung der Vorformeinrichtung 24, wie sie in Figur 10 gezeigt wird, ist nicht auf die in Figur 1 gezeigte Anlage beschränkt. Die Vorformeinrichtung, bei welcher der Druck im Bereich jeder Ausformung einzeln eingestellt wird, ist überall dort einsetzbar, wo mehrere Ausformungen in eine oder mehrere Folien eingebracht wer¬ den müssen. Wie erwähnt ist der Einsatz dieser Einrich¬ tung insbesondere dann sinnvoll, wenn die Ausformungen verschiedene Form oder unterschiedliche Orientierung ha¬ ben und/oder die Dehnungseigenschaften der Folie aniso¬ trop oder inhomogen sind.
Die Einlegevorrichtung 31 ist ebenfalls für den Einsatz in verschiedensten Herstellungverfahren ge- eignet und nicht auf die Verwendung in der Anlage nach Fig. 1 beschränkt.