Verfahren zur Herstellung von Eisenerzkonzentraten
durch Flotation
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Eisenerzkonzentraten durch Flotation von Eisenerzen, bei dem man als Sammler Gemische von speziellen Etheraminen mit anionischen und/oder nichtionischen Sammlern einsetzt.
Stand der Technik
Eisenerze finden sich in der Natur vorzugsweise in Form von Oxiden, unter denen Magnetit, Hämatit, Martit, Limonit und Goethit die bekanntesten sind. Als Verunreinigungen enthalten diese hauptsächlich Silicate, insbesondere Quarz sowie Anteile an Phosphor- und Schwefelverbindungen. Für die Herstellung von qualitativ hochwertigem Stahl ist es erforderlich, die genannten Verunreinigungen möglichst weitgehend aus den Eisenerzen zu entfernen, wobei man sich in der Regel der Flotation bedient.
Üblicherweise wird hierzu das Eisenerz zunächst zerkleinert und trocken, vorzugsweise aber naß vermählen und in Wasser
suspendiert. Im Anschluß wird ein Sammler, häufig in Verbindung mit weiteren Reagenzien, zu denen Schäumer, Regler, Drücker (Desaktivatoren) und/oder Beieber (Aktivatoren) gehören, zugegeben, der die Abtrennung der Wertminerale von den Gangartmineralien des Erzes bei der anschließenden Flotation unterstützt. Bevor in die Suspension Luft eingeblasen wird, um an ihrer Oberfläche Schaum zu erzeugen und die Flotation in Gang zu setzen, läßt man diese Reagenzien üblicherweise eine gewisse Zeit auf das feingemahlene Erz einwirken (Konditionieren). Der Sammler bewirkt eine Hydrophobierung der Oberfläche der im Eisenerz enthaltenen Verunreinigungen, so daß ein Anhaften dieser Minerale an den während der Belüftung gebildeten Gasblasen stattfindet. Die Hydrophobierung der Mineralbestandteile erfolgt hierbei selektiv in der Weise, daß die Gangart ausflotiert wird - und das Konzentrat als Rückstand verbleibt (indirekte Flotation).
Bei der flotativen Aufbereitung von Eisenerzen werden als Sammler bevorzugt aminische Verbindungen eingesetzt. Diesen kommt die Aufgabe zu, an der Oberfläche der Verunreinigungen möglichst selektiv zu adsorbieren, um eine hohe Abreicherung dieser unerwünschten Bestandteile im Flotationskonzentrat sicherzustellen. Außerdem sollen die Sammler einen tragfähigen, aber nicht zu stabilen Flotationsschäum entwickeln.
Aus der Patentschrift US 4,168,227 ist ein Verfahren zur Entfernung von Silicatverunreinigungen aus Eisenerzen bekannt, bei dem als Sammler Alkylamine, Alkylendiamine und Etheramine eingesetzt werden.
In der Australischen Patentschrift AU 86/53 766 wird vorgeschlagen, die flotative Abtrennung von Silicaten und Phosphaten aus Eisenerzen mit Hilfe von Sammlergemischen enthaltend Etheramine und Ethercarbonsäureamide vorzunehmen.
Die Verwendung von anionischen Tensiden als Sammler oder Co- Sammler in der Flotation von nichtsulfidischen Erzen ist aus einer Vielzahl von Veröffentlichungen bekannt. Beispiele hierzu sind Alkylphosphate und Alkyletherphosphate [Erzmetall 30, 505 (1977)], Ethercarbonsäuren [DE 22 37 359 Al], Sulfosuccinamide und Succinamate [US 4,206,045; US 4,309,282 und US 4,139,481] sowie Alkylasparaginsäuren [EP 0 270 018 A1].
Die flotative Reinigung von Eisenerzen zu Konzentraten, die den steigenden Qualitätsansprüchen der Industrie genügen, stellt jedoch nach wie vor ein technisches Problem dar. Insbesondere mangelt es an Sammlersystemen, mit deren Hilfe sich Eisenerzkonzentrate herstellen lassen, die Phosphorgehalte von weniger als 0,015 Gew.-% aufweisen.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein verbessertes Flotationsverfahren zur Herstellung von Eisenerzkonzentraten zu entwickeln, das frei von den geschilderten Nachteilen ist.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Eisenerzkonzentraten durch Flotation, bei dem man gemahlenes Eisenerz mit Wasser zu einer Suspension mischt, in die Suspension in Gegenwart eines Reagenziensystems Luft einleitet und den entstandenen Schaum zusammen mit den darin flotierten Feststoffen abtrennt, das sich dadurch auszeichnet, daß man als Sammler Gemische enthaltend a) mindestens ein Etheramin der Formel (I),
R1O-[CnH2n]y-NH-[CmH2m-NH]xH (I) in der R1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen, n und m unabhängig voneinander für die Zahlen 1, 2 oder 3, x für 0 oder die Zahlen 1, 2 oder 3 und y für 2 oder 3 steht, und b) mindestens einen weiteren anionischen und/oder nichtionischen Sammler einsetzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß einzusetzenden Sammlergemische selektiv Phosphorverunreinigungen aus Eisenerzen entfernen können und dabei die kationische Flotation der Silicate nicht negativ beeinflussen. Die Erfindung schließt dabei die Erkenntnis ein, daß Phosphor
und Silicatflotation sowohl separat als auch in einem Schritt durchgeführt werden können. Insbesondere wurde gefunden, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Konzentrate Phosphorgehalte von weniger als 0,015 Gew.-% - bezogen auf das Konzentrat - aufweisen.
Etheramine der Formel (I) stellen bekannte Verbindungen dar, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie zugänglich sind. Üblicherweise geht man zu ihrer Herstellung von Fettalkoholsulfaten aus, die in Gegenwart von Alkalihydroxiden bei Temperaturen von ca. 180°C mit Alkanolaminen oder Aminoalkylalkanolaminen umgesetzt werden, wobei als Nebenprodukt Alkalisulfat gebildet wird [DE 35 04 242 A1].
Als Ausgangsstoffe für die erfindungsgemäß zu verwendenden Etheramine kommen Fettalkoholsulfate auf Basis von gesättigten oder ungesättigten Fettalkoholen sowie primäre Amine bzw. Diamine in Betracht. Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Octylsulfat, Decylsulfat, Laurylsulfat, Myristylsulfat, Cetylsulfat, Stearylsulfat, Oleylsulfat, Elaidylsulfat, Petroselinylsulfat, Linolylsulfat, Linolenylsulfat, Arachylsulfat, Gadoleylsulfat, Behenylsulfat und Erucylsulfat mit Methanolamin, Ethanolamin, n-Propanolamin, i-Propanolamin, Aminoethylethanolamin, Aminoethylpropanolamin, Aminopropylethanolamin und Aminopropylpropanolamin. Wie in der Fettchemie üblich, können auch Sulfate auf Basis technischer Fettalkoholschnitte mit den genannten Aminen zur Reaktion gebracht werden. Bevorzugt sind Etheramine der Formel (I), in der R1 für einen Alkylrest mit 6 bis 18, insbesondere 8 bis 12 Kohlenstoffatomen steht.
Unter anionischen Sammlern sind im Sinne der Erfindung Aniontenside vom Typ der Fettsäuren, Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Alkylsulfosuccinate, Alkylsulfosuccinamate, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Petrolsulfonate, Acyllactylate, Sarcoside, Alkylphosphate, Alkyletherphosphate, Alkylasparaginsäuren und Ethercarbonsäuren zu verstehen. Bei allen diesen anionischen Tensiden handelt es sich um bekannte Verbindungen, deren Herstellung - sofern nicht anders angegeben - z.B. in J.Falbe, U.Hasserodt (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive, Thieme Verlag, Stuttgart, 1978 oder J.Falbe (ed.) "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag, Berlin, 1986 beschrieben ist.
Als Fettsäuren kommen hier vor allem die aus pflanzlichen oder tierischen Fetten und ölen, beispielsweise durch Fettspaltung und gegebenenfalls Fraktionierung und/oder Trennung nach dem Umnetzverfahren, gewonnenen geradkettigen Fettsäuren der Formel (II) in Betracht,
R2-COOY (II) in der R2 für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und Y für ein Alkali-, Erdalkalimetall oder einen Ammoniumrest steht. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei den Natrium- und Kaliumsalzen der öl- und der Tallölfettsäure zu.
Als Alkylsulfate eignen sich die wasserlöslichen Salze von Schwefelsäurehalbestern von Fettalkoholen der Formel (III),
R3-O-SO3Z (III)
in der R3 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und Z für ein Alkalimetall oder einen Ammoniumrest steht.
Als Alkylethersulfate eignen sich die wasserlöslichen Salze von Schwefelsäurehalbestern von Fettalkoholpolyglycolethern der Formel (IV),
in der R
4 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und n für 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 15 steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Als Alkylsulfosuccinate eignen sich Sulfobernsteinsäuremonoester von Fettalkoholen der Formel (V),
in der R
6 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Als Alkylsulfosuccinamate eignen sich Sulfobernsteinsäuremonoamide von Fettaminen der Formel (VI),
in der R
7 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Als Alkylbenzo1sulfonate eignen sich Substanzen der Formel (VII),
R8-C6H4-SO3Z (VII) in der R8 für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 16, vorzugsweise 8 bis 12 Kohlenstoffatomen steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Als Alkansulfonate eignen sich Substanzen der Formel (VIII),
R9-SO3Z (VTII) in der R9 für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Als Petrolsulfonate eignen sich Substanzen, die man durch Umsetzung von Schmierölfraktionen mit Schwefeltrioxid oder Oleum und anschließende Neutralisation mit Natronlauge erhält. Hier kommen insbesondere solche Produkte in Betracht, in denen die Kohlenwasserstoffreste überwiegend Kettenlängen von 8 bis 22 Kohlenstoffatomen aufweisen.
Als Acyllactylate eignen sich Substanzen der Formel (IX),
in der R
10 für einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder alicyclischen, gegebenenfalls mit Hydroxylgruppen substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 7 bis 23 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt. Die Herstellung und Verwendung der Acyllactylate in der Flotation ist in der Deutschen Patentanmeldung DE 32 38 060 A1 beschrieben.
Als Sarcoside eignen sich Substanzen der Formel (X),
in der R11 für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht.
Als Alkylphosphate und Alkyletherphosphate eignen sich Substanzen der Formeln (XI) und (XII),
und
in der R
12 und R
13 unabhängig voneinander für einen Alkyloder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und p und q im Falle der Alkylphosphate für 0, im Falle der Alkyletherphosphate für Zahlen von 1 bis 15 stehen und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Werden die Etheramine im Sinne der Erfindung im Gemisch mit Alkylphosphaten oder Alkyletherphosphaten eingesetzt, können die Phosphate als Mono- oder Diphosphate vorliegen. Vorzugsweise werden in diesem Fall Gemische aus Mono- und Dialkylphosphaten eingesetzt, wie sie bei der technischen Herstellung solcher Verbindungen anfallen.
Unter Alkylasparaginsäuren sind Verbindungen der Formel (XIII) zu verstehen,
in der R
14 für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Als Ethercarbonsäuren kommen schließlich Verbindungen der Formel (XIV) in Betracht,
R150-(CH2CH2O)n-CH2-COOZ (XIV) in der R15 für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und n für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 steht und Z die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Unter nichtionischen Sammlern sind im Sinne der Erfindung Niotenside vom Typ der Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, Mischether, Hydroxymisehether und Alkylglykoside zu verstehen. Bei allen diesen nichtionischen Tensiden handelt es sich um bekannte Verbindungen, deren Herstellung - sofern nicht anders angegeben - z.B. in J.Falbe, U.Hasserodt (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive, Thieme Verlag, Stuttgart, 1978 oder J.Falbe (ed.) "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag, Berlin, 1986 beschrieben ist.
Als Fettalkoholpolyglycolether eignen sich Anlagerungsprodukte von durchschnittlich n Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, die der Formel (XV) folgen,
in der R
16 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und n für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 15 steht.
Als Alkylphenolpolyglycolether eignen sich Anlagerungsprodukte von durchschnittlich n Mol Ethylen- und/oder Propylenglycol an Alkylphenole, die der Formel (XVI) folgen,
in der R
17 für einen Alkylrest mit 4 bis 15, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen steht und R
5 und n die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.
Als Fettsäurepolyglycolester eignen sich Anlagerungsprodukte von durchschnittlich n Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettsäuren, die der Formel (XVII) folgen.
in der R
18 für einen aliphatischen Kohlenstoffrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungn steht und R
5 und n die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.
Als Fettsäureamidpolyglycolether eignen sich Anlagerungsprodukte von durchschnittlich n Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettsäureamide, die der Formel (XVIII) folgen,
in der R
19 für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht und R
5 und n die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.
Als Fettaminpolyglycolether eignen sich Anlagerungsprodukte von durchschnittlich n Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fett-amine, die der Formel (XIX) folgen,
in der R
20 für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen steht und R
5 und n die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.
Als Mischether eignen sich Umsetzungsprodukte von Fettalkoholpolyglycolethern mit Alkylchloriden der Formel (XX),
in der R
21 für einen aliphatischen Kohlenstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen, R
22 für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Benzylrest steht und R^ und n die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.
Als Hydroxymischether eignen sich Substanzen der Formel (XXI),
in der R23 für einen Alkylrest mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen, R24 für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Benzylrest steht und R5 und n die oben angegebenen Bedeutungen besitzen. Die Herstellung der Hydroxymisehether ist in der Deutschen Patentanmeldung DE 37 23 323 A1 beschrieben.
Als Alkylglykoside eignen sich Substanzen der Formel (XXII),
R25-O-(G)x (XXII) in der G ein Symbol für eine Glykose-Einheit darstellt, die sich von einem Zucker mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen ableitet, x für eine Zahl zwischen 1 und 10 und R25 für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. Vorzugsweise steht G für eine Glucoseeinheit und x für Zahlen von 1,1 bis 1,6. Die Herstellung der Alkylglykoside ist beispielsweise in der Deutschen Patentanmeldung DE 37 23 826 A1 beschrieben.
Die Gemische der Etheramine mit den anionischen und/oder nichtionischen Sammlern können einen Gehalt von 5 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 60 Gew.-% der Etheramine aufweisen. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden mit Gemischen erzielt, die neben Etheraminen Fettsäuren, Alkylasparaginsäuren und/oder Ethercarbonsäuren beziehungsweise Alkylsulfosuccinamate, Alkylphosphate und/oder Alkyletherphosphate enthalten.
Zur Erzielung wirtschaftlich brauchbarer Ergebnisse bei der Flotation von Eisenerz muß das Sammlergemisch in einer gewissen Mindestmenge eingesetzt werden. Es darf aber auch eine Höchstmenge nicht überschritten werden, da sonst die Schaumbildung zu stark wird und die Selektivität gegenüber den auszuflotierenden Verunreinigungen abnimmt. Die Mengen, in denen die erfindungsgemäß zu verwendenden Sammlergemische
eingesetzt werden können, betragen üblicherweise 20 bis 2000, vorzugsweise 50 bis 1000 g pro Tonne Roherz.
Das erfindungsgemäße Verfahren schließt die Mitverwendung von für die Flotation üblichen Reagenzien wie beispielsweise Schäumern, Reglern, Aktivatoren, Desaktivatoren usw. ein. Die Durchführung der Flotation erfolgt unter den Bedingungen der Verfahren des Standes der Technik. In diesem Zusammenhang sei auf die folgenden Literaturstellen zum technologischen Hintergrund der Erzaufbereitung verwiesen : H.Schubert, "Aufbereitung fester mineralischer Stoffe", Leipzig, 1967; D.B. Puchas (Ed.), "Solid/liquid Separation equipment scale-up", Croydon, 1977; E.S.Perry, C.J.VanOss, E.Grushka (Ed.), "Separation and Purification Methode", New York, 1973 - 1978.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Beispiele I. Eingesetzte Sammler und Sammler
II. Verwendete Erze
Für die Untersuchungen wurden zwei nordamerikanische HämatitProben sowie ein Magnetiterz eingesetzt. Neben Eisenoxid enthielt das Hämatiterz etwa 44 Gew.-% Silicate (vorwiegend Quarz) und 0,1 bis 0,2 Gew.-% Apatit. Die genaue chemische Analyse der verwendeten Erzproben ist Tab.3 zu entnehmen:
III. Flotationsbeispiele Hämatiterz
Die Aufbereitung beinhaltete die folgenden Teilschritte:
- Mahlung,
- Selektive Entschlämmung und
- Rougher-Flotation
Der aminische Sammler und die anionischen und/oder nichtionischen Sammler wurden in der Rougher-Flotationsstufe eingesetzt.
600 g des zuvor grob zerkleinerten Erzes wurden unter Zugabe von 13,4 mg Natriummetasilicat, 40,2 mg Natriumhydroxid und etwa 400 ml Flotationswasser (Härte : 14,7 mg/l CaCl2 × 2H2O und 4,9 mg/l MgSO4 × 7H2O) ) 45 min in einer Stangenmühle gemahlen. Das gemahlene Erz wies folgende Korngrößenverteilung auf:
> 31 μm 7,7 Gew.-%
11 bis 31 μm 45,3 Gew.-%
< 11 μm 47,0 Gew.-%
Anschließend wurde das feingemahlene Erz in die Entschlämmungsstufe überführt, auf etwa 8 1 verdünnt (Feststoffgehalt : 7 Gew.-%), mit 3 ml wärmebehandelter Maisstärke (2,25 gew.-%ig) versetzt und nach 2 min der überstehende Schlamm abgetrennt.
Die entschlämmte Flotationsaufgabe (Volumen: ca. 1 1) wurde in einer 2-1-Denver-Rührwerkszelle (Typ D1) überführt. Anschließend wurden 67 ml Natriumhydroxid und 12 ml Maisstärke (2,25 gew.-%ig) zugefügt, die Zelle mit Flotationswasser aufgefüllt und die Trübe unter Rühren 2 min konditioniert. Danach wurden der aminische Sammler sowie die anionischen und/oder nichtionischen Sammler zudosiert. Im Anschluß wurde die Rougher-Flotation bei einer Rührgeschwindigkeit von 1200 UpM durchgeführt, bei der ein Schaumprodukt und ein Konzentrat in der Zelle erhalten wurde. Nach erneuter Dosierung des Sammlers wurde ein zweitesmal flotiert und ein weiteres Schaumprodukt sowie das gewünschte Eisenerzkonzentrat erhalten. Einzelheiten zu den Flotationsversuchen sind den Tabellen 4, 5 und 6 zu entnehmen.
Reihenfolge der Sammlerzugäbe [Beispiele]: a) Rougher 1 : Sammler A, Sammler B [1-5,7, 10,11,V1] b) Rougher 1 : Sammler A und Sammler B1 und B3 [6] c) Vorflotation : Sammler B [8]
Rougher 1, 2 : Sammler A d) Rougher 1 : Sammler A, Sammler B (30/30 g/t)
Rougher 2 : Sammler A, Sammler B ( 9/ 9 g/t) [9] e) Rougher 1 : Sammler A, Sammler B, keine Konditionierung
[12-20, V2]
GK : Geεamtkonditionierungszeit
IV. Flotationsbeispiele Magnetiterz
Es wurde ein Magnetiterz der unter II) angegebenen chemischen Zusammensetzung verwendet, das eine Korngröße von 89 Gew.-% kleiner als 43 um aufwies. Flotiert wurde wiederum in einer 2-1-Denverzelle (Typ D1) mit einer Trübedichte von ca. 220 g/l in Wasser mit einem Calciumionengehalt von 4 mg/l. Der pH-Wert der Trübe wurde durch Zugabe von Natriumhydroxid auf 8,5 eingestellt; die Rührgeschwindigkeit betrug 1200 UpM. Nach der Zugabe von Sammler und Schäumer wurde Luft mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 130 bis 150 1/h eingeleitet und flotiert. Der Schaum wurde über einen Zeitraum von 2 min bei der allgemeinen Silicatflotation abgenommen, bei einer zusätzlichen Phosphatflotation wurde die Flotationszeit entsprechend den Angaben in Tab.7 verlängert.
Der aminische Sammler wurde als 0,25 gew.-%ige wäßrige Lösung dosiert, die anionischen Sammlergemische als 5 gew.-%ige wäßrige Lösungen zugegeben. In allen Flotationsversuchen wurde ein handelsüblicher Schäumer auf Basis von Aldehyden, Alkoholen und Estern mit einer Dosierung von 30 g/t eingesetzt und unverdünnt in die Trübe dosiert.
Reihenfolge und Flotationszeiten rBeispiele!: a) Silicatflotation 2 min, Apatitflotation 1 min
[21-23,25,V3]
b) Apatitflotation 0,5 min, Silicatflotation 2,5 min
[24]
c) Apatit- und Silicatflotation gleichzeitig 2,5 min
[27,28]