Vorrichtung zur Bildsignal-Aufzeichnung und/oder
-Wiedergabe
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bildsignal-Auf¬ zeichnung und/oder -Wiedergabe.
Stand der Technik
Für die kompatible Einführung eines 16:9-Breitbildformates in bestehende Fernsehstandards (z.B. PAL, SECAM, NTSC) mit dem Format 4:3 wird das sogenannte Letterbox-Verfahren disku¬ tiert. Bei diesem Verfahren wird auf 4:3-Empfängern die 16:9- Bildinformation mit schwarzen Streifen am oberen und unteren Bildrand dargestellt. Zur Anpassung der Geometrieverhältniε- se auf den 4:3-Empfängern bedarf es dazu einer vertikalen Transcodierung des 16:9- uellsignales, die im sichtbaren Bildfenster auf dem 4:3-Empfänger nur 431 Zeilen darstellt. Die restlichen 144 aktiven Zeilen (575Z - 431Z = 144Z) er¬ scheinen auf dem 4:3-Empfänger als schwarze Streifen zu je 72 Zeilen am oberen und unteren Bildrand. Die Beschreibung eines entsprechenden Verfahrens findet sich in "Verbesse¬ rungsmöglichkeiten und Entwicklungstendenzen bei PAL", G. Holoch, Vortrag FKTG, 17.01.1989, Berlin.
Zu einer formatfüllenden Darstellung mit nicht reduzierter Auflösung auf einem 16:9-Empfänger können in den 144 Zeilen, die im 4:3-Empfänger als schwarze Streifen erscheinen, Zu¬ satzinformationen übertragen werden. Diese Zusatzinformatio¬ nen können nach "Die neuen Wege des alten PAL", A. Ziemer,. E. Matzel, Funkschau 18/1989, im sog. Ultraschwarz-Bereich übertragen werden. Es wird dabei der Bereich zwischen Schwarzpegel und z.B. der halben Synchronimpulshöhe ausge¬ nutzt. Damit ist das eingelagerte Zusatzsignal auf dem 4:3- Empfänger nicht sichtbar. In PCT/EP91/00397 ist ein Übertra¬ gungsverfahren angegeben, das solche Zusatzinformationen in Form einer Restseitenband odulation des Farbträgers über¬ trägt.
Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bildsignal-Aufzeichnung und/oder -Wiedergabe anzugeben, welches Bildsignale zusammen mit Zusatzinformationen auf¬ zeichnen und/oder wiedergeben kann unter Verwendung von be¬ kannten integrierten Schaltkreisen. Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebene erfindungsgemäße Vorrichtung gelöst.
Im Prinzip ist die erfindungsgemäße Vorrichtung versehen mit einem vor einem Luminanzkomponenten-Eingang und Chrominanz- komponenten-Eingang angeordneten integrierten Schaltkreis, der an einem Eingang anliegende FBAS-Signale mittels eines signaladaptiven Filters und eines digitalen Chroma-Decoders für den Farbträger in Luminanz- und Chrominanz-Komponenten auftrennen kann, wobei dieser Schaltkreis verwendet wird, um auf den Farbträger aufmodulierte Zusatzinformationen von am Eingang anliegenden FBAS-Signalen im Letterboxformat mit dem Chroma-Decoder digital zu demodulieren und die demodulierten Zusatzinformationen während der Zeilen in den Streifen des Letterboxformats dem Luminanz-Komponenteneingang der Vorrich¬ tung zuzuführen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrich¬ tung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 8.
In der Veröffentlichung "Adaptive Luminanz-Chrominanz-Tren¬ nung mit unterschiedlich farbträgerverkoppelten Sampling- Phasen", R. Schweer, M. Plantholt , Fernseh- & Kinotechnik 12/1990, ist ein integrierter Kammfilter-Schaltkreis zur Lu- minanz/Chrominanz-Separation beschrieben. Ein digitaler Kammfilter-Decoder mit diesem integrierten Schaltkreis kann aber bei entsprechenden Modifikationen eben¬ falls für die Demodulation von Zusatzinformationen von FBAS- Letterbox-Signalen als Aufbereitung für eine S-VHS- oder Hi8-AufZeichnung verwendet werden. Dadurch ist eine Aufzeich-
nung und/oder Wiedergabe von allen Bestandteilen solcher Let¬ terbox-Signale mit Hilfe eines S-VHS- oder Hi8-Recorders mög¬ lich.
Zusatzinformationen, die nach PCT/EP91/00397 zur kompatiblen Übertragung in einem Standardkanal (z.B. PAL-Kanal) einem Träger aufmoduliert wurden, belegen im allgemeinen die volle Kanalbandbreite (z.B. bei PAL 5 MHz). Dies gilt dann eben¬ falls für die Aufzeichnung. Heutige Viderecorder, die z.B. mit S-VHS- oder Hi8-Technik arbeiten, können zwar prinzipi¬ ell eine solche Bandbreite aufzeichnen, erwarten dann aber das Luminanzsignal und das ChrominanzSignal auf getrennten Signalleitungen.
Die Zusatzinformationen sind somit im Prinzip im breitband- igen Luminanzkanal derartiger Recorder aufzeichenbar. Aller¬ dings würden sich Zeitbasisschwankungen, die mit der Auf¬ zeichnung verbunden sind, nachteilig auf die Weiterverarbei¬ tung und Auswertung der Zusatzinformationen in einem entspre¬ chenden Empfänger auswirken. Dieses Problem läßt sich umge¬ hen, wenn die Zusatzinformationen vor einer Aufzeichnung de¬ moduliert und als Basisbandsignale aufgezeichnet werden.
Zur Demodulation der Zusatzinformationen und gleichzeitigen Aufspaltung des FBAS-Signales in einen Luminanz- und Chromi¬ nanzanteil (Y,C) läßt sich der obengenannte integrierte Kamm¬ filter-Schaltkreis verwenden, wenn die in diesem integrier¬ ten Schaltkreis durchgeführte Abtastung der Luminanzsignale mit einer der Modulation der Zusatzinformation entsprechen¬ den Phasenlage durchgeführt wird. Vorteilhaft wird dabei die Phasenlage des Abtast-Taktes von einer in dem integrierten Schaltkreis befindlichen Phasenregelschaltung (PLL: phase locked loop) bereitgestellt.
Vorteilhaft können in dem Schaltkreis bereits vorhandene Fil¬ termittel mitgenutzt werden.
Das zur Demodulation der Zusatzinformationen benötigte Ny- quistfilter nach PCT/EP91/00397, das seinen Nyquistpunkt bei
der Farbträgerfrequenz aufweist, kann gegebenenfalls zusätz¬ lich in einen solchen Schaltkreis integriert werden.
Zeichnungen
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfin¬ dung beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 S-VHS-Recorder mit vorgeschaltetem Farbträgerde- modulator und Umschaltern;
Fig. 2 bekannter digitaler Kammfilter-Schaltkreis;
Fig. 3 bekannte digitale Demodulation von farbträgermo- dulierten Farbsignalen;
Fig. 4 digitale Demodulation von farbträgermodulierten Zusatzinformationen;
Fig. 5 spektrale Darstellung der Demodulation von Zu¬ satzinformationen und Abtastung des Haupt¬ signales.
Ausfuhrungsbeispiele
Fig. 1 zeigt eine einem S-VHS- oder Hi8-Recorder S-VHS vorge¬ schaltete Einrichtung zur Demodulation von farbträgermodu¬ lierten Zusatzinformationen sowie zur Trennung nach Luminanz- signal Y und Chrominanzsignal C. Aus dem ankommenden FBAS- Signal wird mittels eines Bandpaßfilters 47 der um den Farb¬ träger liegende Frequenzbereich herausgefiltert und somit das Chrominanzsignal C gewonnen. Das Chrominanzsignal wird dann gegebenenfalls einer zweiten Laufzeitschaltung 48 zuge¬ führt, die eine zeitliche Anpassung an die Luminanzsignalver- arbeitung bzw. an die Verarbeitungszeit für die Zusatzinfor¬ mationen vornimmt. Dieses Chrominanzsignal gelangt dann auf einen vierten Eingang 2' einer Videoumschaltvorrichtung 49, die zeilenabhängig eine Schalterstellung ändert kann. Wäh¬ rend der Letterbox-Zeilen (Schalterstellung 1 bzw. 1') ist
kein einen Chrominanz-Bildinhalt repräsentierendes Chromi¬ nanzsignal vorhanden. In diesem Fall kann der dritte Eingang 1' der Videoumschaltvorrichtung 49 vorteilhaft auf einen kon¬ stanten Wert, z.B. Masse oder mittleres grau (unbunt), ge¬ legt werden. Das Luminanzsignal Y kann in einer Separierstu¬ fe 45 aus dem FBAS-Signal gewonnen werden, indem entweder das Chrominanzsignal C vom ankommenden FBAS-Signal subtra¬ hiert oder daß FBAS-Signal einer Notchfilterung unterzogen wird. Das Luminanzsignal wird gegebenenfalls anschließend zeitlich in einer ersten Laufzeitschaltung 46 an die Verar¬ beitungszeit für die Zusatzinformationen angeglichen und ei¬ nem zweiten Eingang 2 der Videoumschaltvorrichtung 49 zuge¬ führt.
Die Videoumschaltvorrichtung wird von einem Steuersignal sw, gesteuert, das beispielsweise mit Hilfe einer nicht darge¬ stellten Synchronimpuls-Auswertstufe gewonnen wird. Die bei¬ den Schalter in der Videoumschaltvorrichtung befinden sich in Stellung 2 bzw. 2' während der Zeilen des Hauptsignals. Die farbträgermodulierten Zusatzinformationen aus den Zeilen der Letterbox-Streifen des FBAS-Signals werden zunächst ei¬ nem Nyquistfilter 41 zugeführt, das gemäß PCT/EP91/00397 ei¬ nen -6dB -Punkt bei der Farbträgerfrequenz aufweist und für eine korrekte Restseitenbandmodulation bzw. -demodulation erforderlich ist. Dieses Ausgangssignal wird dann in einem Demodulator 42 demoduliert, wobei diesem Demodulator eben¬ falls die Farbträgerfrequenz fsc' mit einer geeigneten Pha- senlage zugeführt wird. Die Farbträgerfrequenz £sc läßt sich in bekannter Weise aus dem übertragenen Burstsignal gewin¬ nen. Die erforderliche Phasenlage von fsc' , die der Modulati- onsphase der Zusatzinformationen entsprechen muß, wird über einen Phasenschieber 44 herbeigeführt. Die bei der Demodula¬ tion entstehenden unerwünschten Modulationsprodukte des obe¬ ren Seitenbandes werden in einem nachfolgenden Tiefpaßfilter 43 abgetrennt. Diese Tiefpaßfilter sollte das gewonnene Ba- sisband der Zusatzinformationen auf Frequenzen bis zur Farb¬ trägerfrequenz begrenzen. Das Ausgangssignal des Tiefpaßfil-
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ters wird einem ersten Eingang 1 der Videoumschaltvorrich¬ tung 49 zugeführt.
Mit dieser Schaltungsanordnung, die aus einem Letterbox- FBAS-Signal ein separates Luminanzsignal Y und Chrominanzsi¬ gnal C gewinnt, wird vorteilhaft erreicht, daß innerhalb von Bildern während des AufZeichnungsvorganges im Recorder S-VHS keine Umschaltvorgänge notwendig werden. Somit werden mögli¬ che Einschwingprobleme von Filtern etc. umgangen.
Wenn ein Standard-FBAS-Signal vorliegt, d.h. kein Letterbox- Signal oder ein Letterbox-Signal ohne Zusatzinformationen, bleiben die beiden Schalter in der Videoumschaltvorrichtung 49 vorteilhaft in Stellung 2 bzw. 2'.
Der Demodulator 42 kann neben der eigentlichen Demodulation vorteilhaft noch eine Verstärkung der Zusatzinformationen durchführen, um die Amplitudenreduktion der Zusatzinformatio¬ nen durch die Restseitenbandübertragung und eine Einlagerung in den Ultra-Schwarz-Bereich zu kompensieren. Weiterhin ist eine Anhebung des Gleichspannungspegels (DC-Offset) aus dem Ultra-Schwarz-Bereich heraus, z.B. auf einen mittleren Grau- Pegel, für die Aufzeichnung vorteilhaft, da die Aufzeichnung dann in einem definierten, linearen Aussteuerbereich des Recorders erfolgt und somit Verzerrungen vermieden bzw. redu¬ ziert werden. Dieser DC-Offset kann dann gegebenenfalls vor der Einspeisung des aufgezeichneten Signals in eine mit Y/C- Eingängen versehene 16:9-Bildwiedergabevorrichtung wieder rückgängig gemacht werden.
Bei der Wiedergabe durchlaufen die Luminanz- und Chrominanz- Signale und Zusatzinformationen eine entsprechende Behand¬ lung.
Die Erkennung eines Letterbox-FBAS-Signales kann durch einen mitübertragenen Identifikationsimpuls (z.B. während der ver¬ tikalen Austastlücke) erfolgen. Andererseits läßt sich auch in einem lokalen Signalart-Detektor die Tatsache auswerten, daß die Zusatzinformationen im Ultraschwarz-Bereich, d.h. mit Signalanteilen unterhalb des Schwarzpegels, übertragen werden.
Der umrahmt dargestellte Schaltungsteil 21 läßt sich nun vor¬ teilhaft durch den in Fig. 2 dargestellten digitalen Kammfil¬ ter-Schaltkreis 20 realisieren, wenn der Farbträger-Demodula- tor 42 digital ausgeführt wird.
Die Luminanz-Chrominanz-Trennung des Eingangssignales FBAS in die Ausgangssignale Y und C läßt sich direkt mit diesem Schaltkreis durchführen, da er einen FBAS-Eingang CVBS, ei¬ nen Luminanzausgang YOUT und einen Chrominanzausgang COUT aufweist.
Das Letterbox-FBAS-Signal am Eingang FBAS wird über eine Klemmschaltung 202 und einem Klemmumschalter 208 einem A/D-Um- former 21 zugeführt. An den Klemmumschalter ist über eine RC-Stufe 203 und den Eingang CIN alternativ eine geträgerte Chrominanz-Komponente anschließbar. Das A/D-gewandelte FBAS- Signal wird direkt, über eine erste Zeilenverzögerung 221 und über eine zweite Zeilenverzögerung 222, deren Verzöge¬ rungszeiten dem jeweiligen Fernsehstandard angepaßt sind, einer ersten Filterstufe 23 zugeführt. In dieser Filterstufe werden die Y-Komponente und die C-Komponenten tiefpaßgefil¬ tert. Die gefilterten Komponenten gelangen zu einer signal- adaptiven Y/C-Kammfilterstufe 24.
Die Y-Komponente an deren Ausgang wird über eine Lu inanz- Verzögerungsschaltung 25 und ein Peaking-Filter 26 einem er¬ sten D/A-Umformer 281 zugeführt.
Die C-Komponente an deren Ausgang wird einem Chroma-Decoder 27 zugeführt. Dieser Chroma-Decoder führt die Demodulation des Farbträgers durch und enthält auch eine automatische Am¬ plitudenregelung, eine Farbtoneinstellung für NTSC, eine PAL-Logik, einen Farbabschalter, eine Farbsignalart-Identifi¬ kationslogik und eine PLL-Steuerstufe, die die Phasenlage der in einem Taktgenerator 205 erzeugten vierfachen Farbträ¬ gerfrequenz 4*f S regelt. Ein erster Quarz 206 wird zur Er- zeugung der vierfachen PAL- und ein zweiter Quarz 207 zur Erzeugung der vierfachen NTSC-Farbträgerfrequenz verwendet. Der Chroma-Decoder 27 liefert über einen zweiten D/A-Umfor¬ mer 282 ein Chrominanzsignal COUT zur Weiterverarbeitung in einem S-VHS- oder Hi8-Videorecorder, über einen dritten D/A-
Umformer 283 die U-Komponente UOUT und über einen vierten D/A-Umformer 284 die V-Komponente VOUT im Basisband. In Steuerlogik 204 werden aus an den Eingängen HIN und VIN anliegenden H-Sync- und V-Sync-Impulsen entsprechende Steuer¬ signale für die Baugruppen auf dem integrierten Schaltkreis generiert. Über die Bus-Interface-Schaltung 201 werden ver¬ schiedene Funktionen des integrierten Schaltkreises gesteu¬ ert bzw. abgefragt.
Die digitale Demodulation von quadraturmodulierten Farbsigna¬ len, wie sie beispielsweise im PAL- und NTSC-System verwen¬ det wird, ist in Fig. 3 dargestellt und wird zur erfindungs¬ gemäßen Verwendung einer digitalen Demodulation von farbträ- germodulierten Zusatzinformationen erweitert. Für die digitale Verarbeitung von geträgerten Farbsignalen ist es vorteilhaft, die Abtastfrequenz des Analog-Digital-Um- formers 21 an die entsprechende Farbträgerfrequenz f SO anzu- binden. Besondere Vorteile im Hinblick auf eine einfache Re¬ alisierung von Verarbeitungsprozessen wie z.B. der Farbdemo- dulation ergeben sich, wenn die Abtastfrequenz gleich der * vierfachen Farbträgerfrequenz 4*f 5C gewählt und dabei eine spezielle Phasenbeziehung eingehalten wird.
Fig. 3a zeigt die Trägersignale, die aufgrund der Quadratur¬ lage einen 90°-Phasenversatz aufweisen. Diese Trägersignale sind mit den entsprechenden Farbsignalkomponenten moduliert (nicht dargestellt in Fig. 3). Wird die Abtastphase der vier¬ fachen Farbträgerfrequenz 4*f S in Fig. 3b nun so gewählt, daß die Nulldurchgänge und Maxima bzw. Minima der TrägerSi¬ gnale abgetastet werden, so ergeben sich jeweils zwei Abtast¬ werte pro Trägerperiode T SO, die diese speziellen Werte re- präsentieren. Durch eine Selektion solcher Abtastwerte mit¬ tels eines Schalters S, der mit halber Abtastfrequenz (2*f SO) getaktet wird, können die Trägersignale gemäß Fig.
3c separiert werden.
Dieser Vorgang läßt sich auch als Abtastung mit doppelter Farbträgerfrequenz interpretieren. Das Spektrum der geträger¬ ten Farbkomponenten wird somit bei ungeradzahligen Vielfa-
chen der Farbträgerfrequenz wiederholt, wie in Fig. 3e darge¬ stellt. Die eigentliche Demodulation der trägerfrequenten Farbkomponenten, die die Umsetzung in die Basisbandlage be¬ wirkt, wird durch eine geschaltete Gewichtung der Abtastwer¬ te mit ±1 entsprechend Fig. 3d erreicht. Der Farbträger wird somit zu einem Gleichanteil und die aufmodulierten und abge¬ tasteten Farbkomponenten können über die D/A-Umformer 282-284 zurückgewonnen werden. Da die Gewichtung mit einer der Farbträgerperiode T SO ent- sprechenden Folge auftritt, kann dieser Prozeß als Modulati¬ on mit der Farbträgerfrequenz aufgefaßt werden. In der spek¬ tralen Darstellung nach Fig. 3f werden die Spektralkomponen¬ ten der Abtastung in Fig. 3e um die Farbträgerfrequenz ver¬ setzt. Durch entsprechende Tiefpaßfilterung erhält man die gewünschten Farbkomponenten in der Basisbandlage.
Fig. 4 zeigt die Abtastung eines Farbträgers, der als Modula¬ tionsträger für Zusatzinformationen dient. Fig. 4a stellt die Abtastung des Trägers cos(ω *t) mit vierfacher Farbträ¬ gerfrequenz 4*f SO dar, wobei in den Extremwerten und Null- durchgängen abgetastet wird (0°-Phasenversatz) . Fig. 4b zeigt die Abtastung der gleichen Trägerschwingung mit einer beispielsweise um 45° versetzten Phasenlage des Abtastra¬ sters. Berücksichtigt man nun nur jeden zweiten Abtastwert, wie auch in Fig. 3b und 3c dargestellt, so erhält man Abtast¬ werte, die eine um 45° versetzte TrägerSchwingung cos(ω SO*t-
45°) repräsentieren. Diese Schwingung demoduliert dann in der nach Fig. 3d und 3f dargestellten Weise die Zusatzinfor¬ mationen phasenrichtig, wenn diese 'senderseitig ebenfalls mit einer Trägerschwingung cos(ωso*t-45°) aufmoduliert wor- den sind.
Die phasenrichtige Demodulation von Zusatzinformationen mit beliebiger Modulationsphase läßt sich durch eine entsprechen¬ de Phasenschiebung des e pfängerseitigen Abtastrasters gemäß Fig. 4b erreichen. Die Phasenlage der senderseitigen Modula¬ tion von Zusatzinformationen ist im allgemeinen bekannt, so daß empfängerseitig die entsprechende Auswertung des Färb-
bursts ausreicht, um die erforderliche Phasenlage des Abtast¬ rasters über einen Phasenschieber herbeizuführen. Nach Fig. 4b ist es für die Demodulation von Zus tzInformati¬ onen ausreichend, eine Abtastfrequenz mit zweifacher Farbträ¬ gerfrequenz 2*f SO = 1/[Tso/2] und entsprechender Phasenlage bereitzustellen.
Nach Fig. 3c und Fig. 3e ist die effektive Abtastfrequenz für die Chrominanz ebenfalls nur 2*f SO. In der Anwendung des
Kammfilter-Schaltkreises aus Fig. 2 zur Luminanz-Chrominanz- Trennung und Demodulation von Zusatzinformationen reicht dann eine Abtastung in A/D-Umformer 21 mit zweifacher Farb¬ trägerfrequenz aus. Die Chrominanzsignale werden in der er¬ sten Filterstufe 23 bandpaßgefiltert und ergeben sich dann entsprechend der Darstellung nach Fig. 3e, wobei jetzt die gezeigten Spektren noch beide Quadraturkomponenten enthal¬ ten, wie es für die ChrominanzaufZeichnung im S-VHS-Betrieb erforderlich ist.
Fig. 5 zeigt eine spektrale Darstellung der Demodulation bzw. Abtastung von Zusatzinformationen und HauptSignalen. In Fig. 5a ist die Demodulation einer willkürlich spektral ge¬ formten Zusatzinformation dargestellt. Für die Übertragung wird die Zusatzinformation mit dem Farbträger moduliert und weist nach empfängerseitiger Nyquistfilterung eine Nyquist- flanke bezüglich des Farbträgers auf. Durch die Demodulation ergänzen sich diese Flankenbereiche in der Umgebung der Fre¬ quenz 0 und auf einer Breite, die der Flankenbreite ent¬ spricht, zu einem konstanten Verlauf im Spektrum. Die nach der Demodulation erforderliche Filterung Fl im Chroma-Deco¬ der 27 beschränkt das Spektrum bis zur Farbträgerfrequenz f SO. Wird eine Abtastung mit zweifacher Farbträgerfrequenz auf das HauptsignalSpektrum angewandt, das beispielsweise bis zur Kanalgrenze f (5 MHz) reicht, ergibt sich die in Fig. 5b gezeigte Darstellung. Hierbei ist angenommen, daß das im Eingang der Schaltung nach Fig. 1 befindliche Ny- quistfilter 41 auch während der Hauptsignalzeilen aktiv ist
und nicht durch einen Schalter kurzgeschlossen wird. Die nach der Abtastung erforderliche Tiefpaßfilterung mit der Grenzfrequenz f ist durch das Filter F2 kenntlich gemacht.
Prinzipiell kann jetzt durch periodisches Umschalten von Fil¬ terkoeffizienten-Sätzen eine Nachfilterung gemäß Filter Fl während der Letterbox-Zeilen und eine Nachfilterung gemäß Filter F2 während der Hauptsignal-Zeilen bewirkt werden. Al¬ lerdings ist der Überlappungsbereich bzw. der Auflösungsver¬ lust so gering, daß vorteilhaft nur ein Filtertyp verwendet werden muß, dessen Grenzfrequenz f CfüTΘΩZ zwischen f SO und f liegt .
Ebenso ist es möglich, das Ny uistfilter 41 auf dem Schalt¬ kreis aus Fig. 2 zu integrieren und für eine digitale Reali¬ sierung nach der Abtastung im A/D-Umformer 21 zu plazieren. Zur Realisierung des Nyquistflankenbereichs wird dann eine Abtastfrequenz >2*f SO notwendig, beispielsweise eine Abtast- frequenz von 4*f SO. Die Demodulation von Zusatzinformationen erfolgt dann in der in Fig. 4 dargestellten Weise durch Aus¬ nutzung jedes zweiten Abtastwertes.
Für die Verarbeitung von Standardsignalen, d.h. Signalen oh¬ ne Zusatzinformationen, kann die Demodulation über einen Kennimpuls, der beispielsweise während der vertikalen Aus¬ tastlücke zur Kennzeichnung von FBAS-Signalen mit/ohne Zu¬ satzinformation gesendet wird, ausgeschaltet werden.
Für die Aufzeichnung von Zusatzinformationen, die erfindungs¬ gemäß mit Hilfe des modifiziert eingesetzten Kammfilter- Schaltkreises demoduliert wurden, ist es zweckmäßig, den Gleichspannungspegel (DC-Wert) vor der Aufzeichnung auf ei¬ nen mittleren Grauwert anzuheben. Dadurch wird der Aufzeich- nungskanal in einem möglichst linearen Bereich betrieben. Diese Funktion kann ebenfalls von dem integrierten Schalt¬ kreis übernommen werden.
Vor der Wiedergabe der Aufzeichnung kann der komplette Demo- dulationsvorgang durch entsprechende Modulation und erneuter Umsetzung der modulierten Zusatzinformationen in den Ultra- Schwarz-Bereich wieder rückgängig gemacht werden.
Der beschriebene Schaltkreis zur Demodulation von Zusatzin¬ formationen und gleichzeitiger Luminanz-Chrominanz-Trennung kann als Vorsatz oder integraler Bestandteil von Einrichtun¬ gen zur zweikanaligen Aufzeichnung von Y und C, beispielswei¬ se in S-VHS- oder Hiδ-Recordern, eingesetzt werden.