Trainingsgerät
für gymnastische und sportliche Übungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät für gymnastische und/oder sportliche Übungen.
Aus Fitnesstudios ist es beispielsweise bekannt, eine Mehrzahl einzelner Übungseinheiten zum Trainieren unterschiedlicher Muskelpartian in einem Raum aufzustellen. Eine mehr spielerische Art des Trainierens wird durch sogenannte Aerobicübungen erreicht. Dort sind die Übungseinheitsn nicht zur Aufnahme des Übenden vorgesehen, wie es z.B. bei einem Fahrrad, einem Ruder- oder Hantelgerät der Fall ist. Vielmehr werden beispialswaisa eina Mahrzahl an einzelnen Übungsgeräten (Übungseinheiten) in einem Raum angeordnet, die vom Übenden nach einem vorgegebenen oder aber vom Übenden selbst gewählten Programm zu betätigen sind. Solche Übungseinheiten sind beispielsweise ein Trambolin, ein an der Decke aufgehängter Punchingball, ein Sandack, eina Box-Kickeinheit usw. also alles Übungseinheiten, die mehr oder weniger durch gymnastische Körperbewegungen zu betätigen sind.
Das Absolvieran solcher Bewegungen in Gruppen oder auch vor Zuschauern wird dabei im allgemeinen vorgezogen, weil, ist der Übende allein im Raum, er keine Vergleichsmöglichkaiten und keine richtige Kontrolle über seine eigene Leistung und seine Fortschritte gegenüber früheren Trainingstagen hat, so daß die Motivation zur Betätigung der Übungseinheitan leidet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Trainingsgerät der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß dem Übenden Informationen über seine Leistungen und/oder seinen Trainingserfolg zur Verfügung stehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Übungseinheiten Sensoren aufweisen, die an eine Auswerteeinheit angeschlossen sind, die der Registrierung und/oder Verarbeitung und/oder Anzeige der Sensorsignale dient. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Betätigung jeder Übungseinheit registriert wird und der Übende während oder nach Abschluß seines Fitnessprogrammes die Möglichkeit hat, seine Leistung zu überprüfen, was ein positives Erfolgserlebnis oder einen Ansporn, die Übungen fortzusetzen, auslösen kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß eine Signalanlage jeweils die nächste zu betätigende Übungseinheit mittels eines optischen oder akustischen Signals anzeigt. Dann wiederum ist es besonders vorteilhaft, wann das Trainingsgerät einen Programmgeber umfaßt, der mit der Signalanlage verbunden ist, und an diese ein abgespeichertes Übungsprogramm mit der Betätigungsfolge der Übungseinheiten über-mittalt. Auf diese Weise ist es möglich, dem Übenden jeweils die nächste zu betätigende Übungseinheit mitzuteilen, so daß dieser sich keine eigenen Gedanken über den Ablauf der Übungen zu machen braucht. Der Programmgeber kann entweder eine Vielzahl an fest vorgegebenen, vorwählbaren Übungsprogramme enthalten, oder der Übende kann in einen freiprogrammierbaren Speicher sein eigenes individuelles Übungsprogramm eingeben, das er absolvieren möchte. Jeder Übende kann z.B. eine Karte mit Magnetstreifen erhalten, auf die sein letztes absolviertes Programm mit den dazugehörigen Leistungsdaten, wie z.B. Kraftaufwand, benötigte Zeit, usw. abgespeichert ist.
Dadurch kann er einen direkten Vergleich zu seiner persönlichen Form am vorhergehenden Übungstag ziehen.
Besonders attraktiv wird das Trainingsgerät nach der Erfindung, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens die Signalanlage eine Mehrzahl von Klangerzeugern mit unterschiedlicher Tonhöhe und/oder Klangfarbe umfa ßt, deren Betätigung von Übenden über unterschiedliche Übungseinheiten nach einem vorgesehenen oder vom Übenden selbst einzustellenden Programm erfolgt, so daß bei richtiger Abarbeitung des Programms (bekannte) Melodien oder Harmonien ausgelöst werden können vährend bei Nichteinhaltung des Übungsprogramms unzusammenhängende Tonfolgen oder Disharmonien zu hören sind. Auf diese Weise kann ein "Körperklavier" realisiert werden, also eine Trainigseinheit geschaffen werden, die also musikalisch die Betätigung und den Einsatz des ganzen Körpers kontrolliert, was eine einzigartige Stimulation und Schulung für die Rehabilitation und auch das tägliche Training mit gymnastischen Übungen mit sich bringt.
Dabei kann auch die, zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen
Übungen akustisch oder in anderer Weise überwacht, und bei Unter- oder Uberschreiten vorgegebener Zeitspannen registriert, von oder Anzeige ausgeschlossen oder sonstwie gekennzeichnet werden.
Der gleiche Effekt wie mit akustischer (Musik-) Anzeige kann auch über Lichteffekte erreicht werden.
Dabei können also durch rhytmische musikalische Bewegung multimediale Effekte produziert werden (Licht- und Tonspiele), die bei richtiger Bewegungsausführung ästhetische Zusammenhänge ergeben, bei falscher Bewegungsausführung hingegen Dissonanzen von Licht- und Toneffekten zur Folge haben, und somit eine akustische und optische Kontrolle der Bewegungsqualität darstellen.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen des Traininggerätas nach der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungs-beispiels anhand der Figur. Die Figur zeigt ein Aerobic-Trainingsgerät mit sechs einzelnen Übungseinheiten.
Das Trainingsgerät 1 ist in einem Raum installiert und umfaßt sechs einzelne Übungseinheiten 3, 5, 7, 9, 11 und 13, die für den Übenden fortlaufend, wie mit Ziffern im Kreis angedeutet, von 1 bis 6 durchnummeriert sind. Bei der Übungseinheit 3 (Gerät 1) handelt es sich beispielsweise um ein Trambolin, bei der Übungseinheit 5 (Gerät 2) um einen an der Decke montierten Ball, bei der Übungseinheit 7 (Gerät 3) um ein an der Wand montiertes Boxgerät, bei der Übungseinheit 9 (Gerät 4) um ein mit dem Fuß zu betätigendes Kickgerät und bei den Übungseinheiten 11 und 13 (Geräten 5 und 6) um jeweils einen an der Wand befestigten Lederball, beispielsweise nach Art eines Punchingballs.
An einer Wand des Übungsraums 1 befindet sich eine Signalanlage in Form eines Tableaus 15, welche entsprechend der Anzahl an Übungseinheiten 3 bis 13 einzelne Anzeigelampen 17 aufweist, von denen jeweils eine einem der Übungsgeräte 3 bis 13 zugeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel ist dies durch die Durchnummerierung 1 bis 6 auf den einzelnen Lampen geschehen. Es kann aber auch durch eine
Buchstabenfolge ebenfalls optisch angezeigt sein, oder akustisch mittels unterschiedlicher Tonlagen bzw. Lautstärken, die dann den einzelnen Übungsgeräten 3 bis 13 zugeordnet sind. Die Signalanlage 15 dient dazu, das nächste zu betätigende Übungsgerät mittels eines optischen oder akustischen Signals anzuzeigen. In gleicher Weise kann die Signalanlage 15 dazu verwendet werden, jeweils die erfolgreiche Betätigung eines der Übungseinheiten 3 bis 13 mittels der Abgabe eines optischen oder akustischen Signals zu quittieren.
Zusätzlich zur Signalanlage 15 sind als Anzeige für das Betätigen der Übungseinheiten 3 bis 13 Lichtspots 19 a bis 19 f in einer der Anzahl der Übungseinheiten entsprechenden Anzahl vorgesehen, die dem Übenden von einer zentralen Stelle 21 aus jeweils die nächste zu bedienende Ubungseinheit 3 bis 13 markieren. In beschriebenen Fall besteht die Signalanlage 15 praktisch aus zwei Teilen, wobei dann die Lichtspots 19 a bis f zum Markieren der nächsten Übungs
einheit dienen und die Leuchten 17 die erfolgreiche Betätigung desselben quittieren. Alternativ zu diesen Möglichkeitan kann die Signalanlage 15 auch mit jeweils einem an der Ubungseinheit 3 bis 13 selbst befindlichen akustischen oder optischen Signalgeber versehen sein.
Wie bereits erwähnt, ist jedes der Übungsgeräte 3 bis 13 mit zumindest einem Sensor ausgerüstet, der zum Erfassen der Betätigungen der Übungseinheiten 3 bis 13 dient. Es ist auch möglich, eine oder mehrere der Übungseinheiten 3 bis 13 mit mehreren Sensoren auszustatten, die neben der Erfassung der Betätigung einer Übungseinheit 3 bis 13 auch die Art der Betätigung, z.B. nach aufgewendeter Kraft oder Betätigungsrichtung, erfassen. Dadurch ist nicht nur eine Ja-/ Nein-Aussage über die erfolgte Betätigung möglich, sondern auch eine Aussage über die "Qualität", mit der die entsprechende Übungseinheit 3 bis 13 betätigt wurde. Ein Teil der Sensoren kann beispielsweise großflächige Kontaktzonen aufweisen, bei deren Berührung der Sensor anspricht. Diese Kontaktzonen sind vorzugsweise an dar Wand oder Decke des Übungsraumes angebracht (nicht gezeigt). Ein anderer Teil der Sensoren kann mechanische Stellglieder aufweisen, bei deren Lageveränderung der Sensor anspricht. Zur Erfassung das Kraftaufwandes sind beispielsweisa mahrera Sensoren in einer Richtung hintereinander angeordnet, so daß erst bei entsprechend hohem Kraftaufwand mehrere der Sensoren betätigt werden, was beispielsweise zur akustischen eines Akkords (Dreiklangs) ausgewertet werden kann.
Die Figur zeigt weiterhin eine Auswerteeinheit 23, die ein Tastaturfeld 25 und einen Drucker 27 aufweist. Der Drucker 27 dient dazu, den Ablauf und/oder das Endergebnis einer Übungsfolge zu Papier zu bringen, damit der Übende einen Beleg über seine Leistung erhält. Den Beleg kann der Übende mit vorhergehenden Belegen vergleichen, um so die Entwicklung seiner Leistungsfähigkeit zu verfolgen.
Die Auswerteeinheit 23 umfaßt einen Programmgeber (nicht gezeigt),
der mit der Signalanlage 15 verbunden ist, und an diese ein abgespeichertes Ubungsprogramm mit der Betätigungsfolge der Übungseinheiten übermittelt. Vorzugsweise umfaßt der Programmgeber dazu einen Speicher, der eine Vielzahl an fest vorgegebenen, vorwählbaren Übungsprogrammen enthält. Zu diesem Zwecke sind im Tastaturfeld 25 eine Reihe Einzeltasten vorgesehen, mit denen jeweils eines dieser vorwählbaren Programme beispielsweise unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades abrufbar ist. Ebenso ist es möglich, das Tastaturfeld 25 in Verbindung mit dem Programmgeber zur Eingabe eines individuellen Übungsprogramms zu verwenden, das dann in einem frei ansteuerbaren Speicher eingeschrieben wird, der sich im Programmgeber befindet. Der Übende kann dann vor Beginn seines Fitnessprogramms sein eigenes Übungsprogramm gestalten, wie er es sich momentan zutraut.
Bei einer besonders weitgehenden Ausführungsform ist vorgesehen, dem Programmgeber ein Rechenglied zuzuordnen, das einen auf physiologische Erkenntnisse gestütztes Rechenprogramm enthält, das in Abhängigkeit der absolvierten Einzelübungen die jeweils nachfolgende Einzelübung ermittelt, die dann zur Anzeige an die Signalanlage 15 gebracht wird. Durch das Rachenglied wird also ein "lebendes" Ubungsprogramm geschaffen, das den jeweils abgelaufenen Teil der Übung berücksichtigt und daraus die folgende Einzelübung ermittelt. Auf diese Weise kann z.B. verhindert werden, daß ein Ubender zu einseitig eine gewisse Muskelpartie trainiert.
Um den spielerischen Ergeiz des Übenden zu wecken, ist es vorteilhaft, wenn die Auswerteinheit 23 die Betätigung dar Sensoren nach vorgegebenen Kriterien zu einem Spialwert, einem sogenannten
Score, verarbeitet, der dann vorzugsweise laufend dem Übenden mitgeteilt wird. Dadurch wird der Übende auf spielerische Weise dazu animiert, die Übungen fortzusetzen, um einen möglichst hohen Spielwert zu erreichen. Je nach Punktestand können dann über eine in der Auswerteienheit integrierte Lautsprecheranlage aufmunternde Zurufe, wie z.B. "weiter so", "gut gemacht", "glaich gibt's Freibier" usw.
erfolgen. Auf diesa Weise kann die Atraktivität des Trainierens wesentlich gesteigert werden. Als mögliche Kriterien bei der Betätigung der Sensoren kann beispielsweise die Häufigkeit und/oder die Reihenfolge, und/oder der zeitliche Abstand und/oder die Stärke der Sensorbetätigung herangezogen werden.
Das Trainingsgerät wurde anhand von Aerobicübungen beschrieben. Es ist aber gleichermaßen geeignet für Übungseinheiten, die zur Rehabilitationsschulung Unfallverletzter oder für ein Krafttraining dienen, bei denen der Übende stationär an Übungseinrichtumgen seine Trainingsaufgaben vollzieht. In jedem Fall wird das Training in ein Spiel, sei es akustisch, sei es optisch umgesetzt, was für die ordnungsgemäße Abarbeitung im Training und eine einzigartige
Stimulation und Schulung, z.B. für die Rehabilitation bedeutet.
Daß dabai sowohl die Abarbeitung von selbst gewählten Programmen als auch von Programmen, die von Dritten aufgegeben wurden, mit erhöhtem Engagement gefördert wird, liegt auf der Hand. Die Auswertung der Trainingsergebnisse kann dann zu einem wettbewerbsartigen Ansporn führen mit Auswahl von absolut Besten, Tagesbesten usw. was in Verbindung von gymnastischen Übungen bislang nur mit hohem Aufwand (Einsetzen einer Jury) möglich war.