DE19927781A1 - Tönendes Trainingsgerät - Google Patents
Tönendes TrainingsgerätInfo
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Abstract
Damit ein Trainierender bei einem Schlagtrainingsgerät mit mindestens einer Trefferzone eine Möglichkeit zur Selbstkontrolle hat, weist die Trefferzone einen mit einem Tongenerator in Verbindung stehenden Schlagsensor auf.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schlagtrainingsgerät, insbesondere für Kampfsportarten, mit
mindestens einer Trefferzone.
Es sind eine Vielzahl von Schlagtrainingsgeräten bekannt. So gibt es zum Beispiel ver
tikal oder horizontal hängende Sandsäcke, Maisbirnen, Lederpuppen, Wandschlagkis
sen oder Schlagpolster. Je nach Ausführung sind auf den Schlagtrainingsgeräten, ins
besondere bei Sandsäcken, Punkte markiert, die zu treffende Körperstellen darstellen.
An solchen Schlagtrainingsgeräten kann das Rhythmusgefühl beim Schlagen in besonde
rem Maße entwickelt werden, ebenso wie verschiedene Schlagabfolgen trainiert wer
den können.
Allerdings hat der Trainierende während des Schlagtrainings keine Möglichkeit, die
Wirksamkeit seiner Trainingsschläge zu überprüfen. So kann er weder objektiv fest
stellen, ob er die zu übende Schlagfolge regelmäßig einhält, ob er dabei in einem ge
wünschten Rhythmus schlägt oder ob er mit den Schlägen die gewünschte Wirkung
erzielt. Um dies zu beurteilen, ist er auf seine subjektive Einschätzung oder auf die
Einschätzung eines Trainers angewiesen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schlagtrainingsgerät zu schaffen,
bei dem der Trainierende eine Möglichkeit zur Selbstkontrolle hat.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Schlagtrainingsgerät, bei dem die Trefferzone
einen mit einem Tongenerator in Verbindung stehenden Schlagsensor aufweist.
Das Prinzip der Selbstkontrolle besteht hierbei darin, daß durch Schläge Töne entste
hen, wie beispielsweise bei einem Schlagzeug. Auf diese Weise kann sich der Trainie
rende an dem erzeugten Ton orientieren um beispielsweise festzustellen, ob er einen
gleichmäßigen Schlagrhytmus einhält. Dabei kann er wie ein Schlagzeuger ein Zu
sammenspiel zwischen Gehör und auszuführenden Bewegungen entwickeln.
Weist das Schlagtrainingsgerät mehrere Trefferzonen auf und sind alle diese Trefferzo
nen mit jeweils einem Schlagsensor versehen, kann jeder Trefferzone ein anderer Ton
zugeordnet sein, so daß mit einer Schlagfolge eine Melodie erzeugt werden kann.
So kann der Trainierende beim Boxtraining am Sandsack mehrere sogenannte Haken
von rechts und links und anschließend die Geraden gegen den Sandsack setzen und
sich dabei an einer Melodie orientieren, die er mit seinen Schlägen erzeugt.
Je mehr verschiedene, nah beieinander liegende Trefferzonen das Schlagtrainingsgerät
aufweist, desto ausgefeilter kann ein auf Melodien aufbauendes Training werden, da
der Trainierende erst mit der tönenden Gegenkontrolle die Möglichkeit hat, genau zu
unterscheiden, welche Trefferzone des Trainingsgerätes er gerade getroffen hat.
Hat der Trainierende die prinzipielle Abfolge einer zu trainierenden Schlagfolge ver
standen, kann er vom langsamen zum schnellen Training übergehen. Das Einüben
bestimmter Rhythmen wird sich verflüssigen und ihm bei dem von ihm ausgeübten
Kampfsport außerordentlich behilflich sein. Boxer bzw. Kampfsportler trainieren oft
mit Hintergrundmusik, und es wird eine zusätzliche Motivation sein, beim Sport Musik
selbst zu erzeugen. Somit bekommt das Training den zusätzlichen Anreiz eines Spieles;
das Training macht mehr Spaß.
Schlagsensor und Tongenerator können in einfachster Ausführungsform durch einen
sich selbständig ausdehnenden Blasebalg bestehen, der durch das Zusammenpressen
bei einem Treffer eine Pfeife betätigt.
Ebenso besteht die Möglichkeit, über das Signal eines elektrischen Sensors einen elek
trischen Tongenerator mit Verstärker und Lautsprecher zu betätigen. Die Verbindung
zwischen Sensor und Tongenerator kann dabei über Kabel erfolgen oder auch kabel
los sein, wenn Sensor und Tongenerator entsprechend mit Sender und Empfänger
ausgestattet sind.
Auch kann der elektrische Tongenerator eine Lautstärkeregelung aufweisen, so daß
andere Anwesende im Trainings bzw. Übungsraum durch laute Töne nicht gestört
werden. Darüber hinaus können die Töne mittels Kopfhörer auch ausschließlich für
den Trainierenden hörbar gemacht werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Tongenerator einen Mu
sikcomputer. Der Musikcomputer ist mit dem oder den Schlagsensoren verbunden,
wobei jedem Sensor ein oder mehrere Töne zugeordnet werden können. So ist es
möglich, auch nacheinander folgenden Treffern auf eine Trefferzone verschiedene Tö
ne zuzuordnen, so daß das Erzeugen einer Melodie nicht davon abhängig ist, daß ver
schiedene Trefferzonen hintereinander getroffen werden.
Somit ist es beispielsweise möglich, eine Lieblingsmelodie des Trainierenden einer
Schlagfolge zuzuordnen, und dadurch den Trainierenden besonders zu motivieren, die
Melodie genau "nachzuspielen". Auch kann der Musikcomputer so programmiert wer
den, daß er Fehler in der Schlagfolge durch besondere Töne als Fehler kenntlich
macht oder gar das Erzeugen von Tönen für einen Moment unterbricht.
Der Schlagsensor kann in einer bevorzugten Ausführungsform die Schlagkraft eines
Treffers messen. Dadurch ist es beispielsweise möglich, die Lautstärke des zu erzeu
genden Tons an die Schlagkraft anzupassen. Auch kann die Kombination aus Schlags
ensor und Tongenerator so ausgestaltet sein, daß erst ab Überschreiten eines be
stimmten, vorzugsweise einstellbaren Schwellenwertes ein Ton erzeugt wird, so daß
der Trainierende dazu angehalten wird, eine bestimmte Schlagkraft währen des Trai
nings beizubehalten.
Der Schlagsensor ist bevorzugt in einem gepolsterten Pad angeordnet. Somit ist der
Sensor gegen zu starke Erschütterungen geschützt.
In einer weiteren Ausgestaltung des Schlagtrainingsgerätes weist die Stelle, an der der
Schlagsensor angeordnet ist, eine optische Kennzeichnung auf. Hierdurch wird dem
Trainierenden optisch angezeigt, welche Stellen er zu treffen hat, um einen Ton er
zeugen zu können.
Die optische Kennzeichnung kann durch elektrische Leuchten erfolgen, die mit dem
Musikcomputer oder einem Trainingscomputer gekoppelt sind und dem Trainierenden
durch ein Aufleuchten anzeigen, welchen Schlag er als nächstes zu setzen hat. Auf
diese Weise kann neben dem Gehör auch das Auge mit in den Trainingsablauf einbe
zogen werden.
Wie bereits erläutert, können in einer bevorzugten Ausgestaltung mindestens zwei
Schlagsensoren im Inneren eines Sandsacks angeordnet sein, damit eine besondere
Folge unterschiedlicher Schläge trainiert werden kann. Es ist aber ebenso möglich, daß
zwei oder mehrere Schlagpolster oder Schlagkissen vorgesehen sind, die jeweils min
destens einen Schlagsensor aufweisen. Sie können je nach Bedarf in unterschiedlichen
Positionen zum Trainierenden angeordnet sein.
Das Schlagtrainingsgerät kann auch als Musikinstrument verwendet werden. So kann
der Trainierende an ihm Töne, wie beispielsweise an einem Schlagzeug, erzeugen. Da
her kann die Erfindung auch von Musikern benutzt werden.
Vor allem in der Rock- und Popmusik wird bei Live-Auftritten sehr viel Wert auf die
Präsentation gelegt. So wird ein Schlagzeuger viel mehr Eindruck beim Publikum
hinterlassen, wenn er sich zum Beispiel mit entblößtem Oberkörper mitten auf der
Bühne an einem Sandsack zeigt, als wenn er fast unsichtbar am Bühnenende hinter
seinem Schlagzeug sitzt. Der Schlagzeuger wird anhand seiner Notenkenntnisse, natürlich
zum Erzeugen einer Melodie, weniger Übung an dem Schlagtrainingsgerät benötigen,
als der Sportler; jedoch wird er seine Töne nicht mit Schlagzeugstöcken, sondern mit
seinen Fäusten erzeugen. Insbesondere in der Rockmusikszene, in der viele Idole auf
eine martialische Ausstrahlung setzen, wird eine derartige Schlagzeugshow sehr gut
ankommen. Auch hat insbesondere der Rockmusiker, der in der Regel seine ganze
Energie und Leidenschaft in sein Musikinstrument legt, bei dem Schlagtrainingsgerät
ganz besonders die Gelegenheit dazu.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer das Prinzip einer bevorzugten Ausfüh
rungsform darstellenden Figur näher erläutert.
In das Innere eines Sandsackes 1 sind die sogenannten Pads 2 eines elektrischen
Schlagzeuges installiert. Diese Pads 2 werden so gut gepolstert, daß sie auch harte
Schläge ohne Beschädigung empfangen können. Die Anzahl der Pads 2 im Schlagtrai
ningsgerät richtet sich nach dem Bedarf des Sportlers bzw. Musikers.
Genau wie bei den sich auf dem Markt befindlichen, sogenannten elektrischen Schlag
zeugen sind die Pads 2 mit einem sogenannten Musikcomputer 3 verbunden. Da Kon
struktion, Details und Zweck eines Musikcomputers 3 an sich bekannt sind, wird auf
deren Beschreibung nicht weiter eingegangen. Als Musikcomputer kann aber ebenso
ein herkömmlicher PC mit einer Soundkarte verwendet werden. An den Musikcompu
ter 3 können mit oder ohne Verwendung einer Verstärkeranlage Lautsprecher oder
auch ein Kopfhörer angeschlossen werden.
An seiner Außenseite weist der Sandsack 1 optische Kennzeichnungen 4 auf, hinter
denen sich die Pads 2 befinden, anhand derer sich der Sportler bzw. Musiker für die
Plazierung seiner Schläge orientieren kann.
Bei handelsüblichen Schlagzeugen kann der Käufer ein Schlagzeug mit beispielsweise
vier Trommeln und zwei Becken erwerben. Er kann aber auch ein Schlagzeug mit bei
spielsweise fünf, sechs, sieben oder mehr Trommeln und den dazugehörigen Becken
erwerben. Ebenso kann das Schlagtrainingsgerät verschieden ausgeführt sein, damit
den Ansprüchen des Anfängers und des Profis genüge getan wird.
Eine Standardausführung kann mit einem Pad 2 für eine sogenannte Gerade in Kopf
höhe, einem Pad 2 für eine sogenannte Gerade in Bauchhöhe, jeweils einem Pad 2 für
die sogenannten linken und rechten Haken in Kopfhöhe sowie jeweils einem Pad 2
für sogenannte Haken in Bauchhöhe ausgestattet sein.
An dieser Ausführung kann der Sportler bzw. Musiker mittels Kombinationen von so
genannten Geraden und sogenannten Haken Töne erzeugen. Die Schlagvarianten an
der Erfindung sind sehr vielfältig, wobei aber bevorzugt immer eine Melodie zustande
kommen sollte.
Zusätzlich können weitere Pads 2 in den unteren Bereich des Sandsacks eingebaut
werden, an denen der Sportler bzw. Musiker mittels Tritten, Knie oder Fußstößen Töne
erzeugen kann.
1
Sandsack
2
Pads
3
Musikcomputer
4
optische Kennzeichnung
Claims (8)
1. Schlagtrainingsgerät, insbesondere für Kampfsportarten, mit mindestens einer
Trefferzone, dadurch gekennzeichnet, daß die Trefferzone einen mit einem
Tongenerator in Verbindung stehenden Schlagsensor aufweist.
2. Schlagtrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ton
generator einen Musikcomputer umfaßt.
3. Schlagtrainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlagsensor die Schlagkraft bei einem Treffer mißt.
4. Schlagtrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Schlagsensor in einem gepolsterten Pad (2) angeordnet ist.
5. Schlagtrainingsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelle,
an der der Schlagsensor angeordnet ist, eine optische Kennzeichnung aufweist.
6. Schlagtrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens zwei Schlagsensoren im Inneren eines Sandsacks (1) ange
ordnet sind.
7. Schlagtrainingsgerät, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Schlagpol
ster oder Schlagkissen vorgesehen sind, die jeweils mindestens einen Schlagsen
sor aufweisen.
8. Verwendung eines Schlagtrainingsgerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 als
Musikinstrument.
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