Prograπnnierverfahren und/oder -Einrichtung für* Videoheimgeräte
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und/oder eine Einrich¬ tung zum Programmieren eines Videoheimgerätes nach dem Ober¬ begriff des Anspruchs 1.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist unter dem Titel "Videotext programmiert Videoheimgeräte ", urz als VPV-Ver¬ fahren bezeichnet, in der Zeitschrift "Rundfunktechnische Mittelungen", Jahrgang 30, (1986), Heft 5, Seiten 223 - 229 beschrieben. Bei dem bekannten Verfahren werden zur Kenn¬ zeichnung von zum Programmieren von Videoheimgeräten mit den benötigten Daten spezielle Steuerzeichen verwendet, mit Hil¬ fe deren diese Daten innerhalb Sendebeitragsankündigungen aufweisenden, über Videotextsignale übermittelten Tafeln, sogenannten Videotexttafeln, eindeutig identifiziert werden können.
Zum eindeutigen Programmieren eines Videoheimgerätes auf Emp¬ fang und/oder Aufzeichnung eines gewünschten Sendebeitrages werden im allgemeinen Angaben über die Startzeit, die Stop- zeit, das Sendedatum, die Programmquelle (Sendeanstalt) und/oder gegebenenfalls die sogenannte VPS-Zeit benötigt. Nähere Einzelheiten zu den im Zusammenhang mit der "VPS-Zeit" stehenden Fragen sind in "Rundfunktechnische Mit¬ teilungen", Jahrgang 29 (1985), Heft 4, Seiten 161 - 169 aus¬ führlich erläutert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch dann ein für den Benutzer einfaches Programmieren von Videoheimgeräten zu ermöglichen, wenn Videotexttafeln verwendet werden, die von dem erwähnten VPV-Vorschlag abweichen.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 aufgeführten Maß nahmen gelöst. Nach der Erfindung werden die für den ge¬ wünschten Sendebeitrag benötigten Daten soweit als möglich automatisch der angewählten Videotexttafel entnommen und die benötigten Daten werden auf besonderen Befehl hin ("Program¬ mieren") in den Programmierspeicher übertragen. Sofern zum. vollständigen Programmieren des Videoheimgerätes diese Daten (noch) nicht vollständig sind, kann vorgesehen sein," daß noch fehlende Daten vom Benutzer - etwa nach Art eines Dialo¬ ges - angefordert werden.
Ist der zum Empfang der Videotexttafel erforderliche Video- - textdecoder im Videoheimgerät angeordnet, so kann das Über¬ tragen der Daten in den Programmierspeicher über den geräte¬ internen Datenbus des Videoheimgerätes erfolgen.
Ist der Videotextdecoder außerhalb des Videorecorders ange¬ ordnet, beispielsweise in ein Fernsehempfangsgerät inte¬ griert, so kann das Übertragen der Daten in der Weise erfol¬ gen, daß ein bei einem fernbedienbaren Videoheimgerät ohne¬ hin vorgesehenes Fernbedienungsübertragungsverfahren verwen¬ det wird. Werden beispielsweise die zum Programmieren benö¬ tigten, der Videotexttafel entnommenen und gegebenenfalls ergänzten Daten einer an dem Eernsehempfangsgerät angeordne¬ ten Infrarot-Sendeeinheit in geeigneter Weise zugeführt, kann so für das Videoheimgerät ein Programmieren über den ihm zugeordneten manuellen Infrarot-Fernbedienungsgeber simu¬ liert werden. Der Benutzer kann dabei - etwa beim erstmali¬ gen derartigen Programmieren - von der Ablaufsteuerung der Infrarot-Sendeeinheit aufgefordert werden, den Typ des zu programmierenden Videoheimgerätes einzugeben, beispielsweise in einer am Bildschirm des Fernsehempfangsgerätes eingeblen¬ deten Vorschlagsliste mittels eines Cursors zu markieren. Einem Speicher, in dem eine Zuordnung von einzelnen Typen von Videoheimgeräten zu deren Fernbedienungsübertragungsver-
fahren gespeichert ist, kann die Infrarot-Sendeeinheit dann das geeignete Übertragungsformat entnehmen.
Üblicherweise enthalten die auf den Videotexttafeln aufge¬ führten Prograπimankündigungen die Startzeit und die Bezeich¬ nung des jeweiligen Sendebeitrages. In Weiterbildung der Er¬ findung ist vorgesehen, daß eine einstellbare Markierung (Cursor) automatisch in dem Bereich, oder in der Zeile einge¬ blendet wird, wo die erste als Uhrzeit erkannte Zahl auf¬ tritt. Soll das Videoheimgerät, meistens ein Videorecorder, auf den so gekennzeichneten Sendebeitrag programmiert wer¬ den, so hat der Benutzer dies lediglich noch durch einfachen Tastendruck auf die Taste "Programmieren" seines hierfür vor¬ gesehenen VPV-Fernbediengerätes, das etwa in die Fernseh- Fernbedienung mit aufgenommen sein kann, zu bewirken. Es kann vorgesehen sein, daß er in diesem Zusammenhang zuvor oder danach die Aufforderung erhält, für eine vollständige Programmierung des Recorders noch fehlende Daten einzugeben. Eine solche Aufforderung ergeht beispielsweise dann, wenn zum Programmieren erforderliche Daten der betreffenden Video¬ texttafel nicht oder nicht eindeutig automatisch entnommen werden konnten.
Der Cursor kann durch Steuerbefehl von einer Uhrzeit zu ei¬ ner anderen vorwärts und/oder rückwärts bewegt werden, bis ein zum Programmieren vorgesehener Sendebeitrag durch den Cursor markiert ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter¬ ansprüchen beschrieben.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert, die eine vier Zeilen ZI - Z4 umfassende, teilweise modifizierte Videotexttafel darstellt.
Ein in der Zeile ZI eingeblendeter Schriftzug VPV dient dem Benutzer als Hinweis, daß ein Programmiermodus angewählt wur¬ de, bei dem die zum Programmieren benötigten Daten - soweit als möglich - der momentan angezeigten Videotexttafel, im dargestellten Beispiel die Tafel 173, wie in Zeile ZI durch die neben der Bezeichnung VPV angeordnete Ziffer 173 ersicht¬ lich, entnommen werden. In derselben Zeile folgen dann noch die Ziffern 1 - 7, jeweils mit einem Abstand zueinander; sie dienen zur Angabe des momentan zu belegenden Speicherplatzes im Programmierspeicher eines hier nicht dargestellten, zu programmierenden Videoheimgerätes. Am rechten Rand der Zeile ZI ist "PR08" angezeigt. Hier war der Benutzer aufgefordert worden, die Programmnummer PRNR einzugeben, unter der an dem zu programmierenden Videoheimgerät oder Recorder die Fre¬ quenz oder der Kanal des Senders gespeichert ist, dessen Sen¬ dung empfangen und/oder aufgezeichnet werden soll.
In Zeile Z2 deutet die Abkürzung ARD darauf hin, daß der ge¬ wünschte Sendebeitrag im Ersten Deutschen Fernsehprogramm ausgestrahlt wird. Hieran hat sich der Benutzer orientiert, als er auf automatische Aufforderung hin in Zeile ZI zuvor als Programmnummer entsprechend der an seinem Videorecorder getroffenen Zuordnung die Ziffer "08" eingegeben hat.
In Zeile Z2 ist weiter noch der betreffende Sendetag, im dar¬ gestellten Beispiel der 19.08.1987, angezeigt.
In Zeile Z3 ist ein durch eine Sehraffür markiertes Quadrat am Anfang der Zeile erkennbar. Es stellt einen Cursor C dar, der, wie weiter dieser Zeile Z3 zu entnehmen ist, einen um 18.00 Uhr beginnenden Sendebeitrag mit dem Titel 1 "XXX" mar¬ kiert. In Zeile Z4 ist der sich daran anschließende Sendebei¬ trag mit der Startzeit 19.00 Uhr und dem Titel 2 "YYY" aufge¬ führt.
Im dargestellten Beispiel, in dem das Videoheimgerät zur Auf¬ zeichnung des durch den Cursor C markierten Sendebeitrages mit dem Titel 1 "XXX" programmiert werden soll, wird nun durch Betätigen einer Taste "Programmieren" eines nicht dar¬ gestellten VPV-Eernbediengerätes die in derselben Zeile wie der Cursor angeordnete Uhrzeit als Startzeit START und die nächstfolgende, in der Zeile Z4 angeordnete Uhrzeit als Stop- zeit STOP, die als Datum erkannte Zahl 19.08. als Sendedatum DAT sowie die zuvor erwähnte Kanal- oder Frequenzzuordnung PRNR als die für den gewünschten Sendebeitrag benötigten Da¬ ten, wie in Zeile Z5 symbolisch durch die Bezeichnungen START, STOP, DAT und TRNR als Datensatz dargestellt, zusam¬ mengefügt oder einzeln zum Programmierspeieher übertragen. Zur besseren Verdeutlichung sind die der - modifizierten - Videotexttafel aus den Zeilen ZI - Z4 entnommenen Daten um¬ rahmt und durch mit Pfeilen versehene Bezugslinien mit den entsprechenden Teilen des zu übertragenden Datensatzes aus Zeile Z5 verbunden.
Ist für den gewünschten Sendebeitrag eine VPS-Zeit erkannt, so kann vorgesehen sein, daß zum Programmieren bevorzugt die VPS-Zeit verwendet wird und/oder die Start- und/oder die Stopzeit lediglich als zusätzliche Sicherheit - sollte bei Empfang des Sendebeitrages die VPS-Kennung gestört sein - in den ProgrammierSpeicher übernommen wird.
Nach erfolgter Übertragung eines vollständigen Datensatzes wird in Zeile ZI markiert, daß von den sieben Programmier¬ plätzen im Programmierspeicher nunmehr der erste belegt ist; beispielsweise kann dies durch hier nicht dargestellte farb¬ liche Unterlegung der Ziffer 1 der im Mittelfeld der Zeile ZI angeordneten Ziffern 1 - 7 geschehen.