Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung von Vollblut, anderen Körperflüssigkeiten und sonstigen biologischen Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung von Vollblut, anderen Körperflüssigkeiten und sonstigen biologischen Flüssigkeiten, und eine Vorrichtung zum
Nachweis von Antikörpern oder Antigenen oder allgemein von Stoffen mit antikörperspezifischen oder antigenspe- zifischen Eigenschaften.
Nach der deutschen Auslegeschrift 22 06 103 können
Antikörper und Antigene in Hormonpräparaten, im Urin oder in Seren, die verdünnt worden sind, um den Einfluß von sonst störenden Faktoren zu verringern, untersucht werden.
Um Seren zu erhalten müssen zunächst mit einer Einmal¬ spritze mindestens 5 ml Blut aus der Vene entnommen werden. Anschließend muß das Blut eine Zeitlang abste
hen, damit es gerinnt, so daß sich unten der Blutkuchen absetzt, der von dem Serum, in dem Blutkörperchen schwimmen, bedeckt ist. Das Serum-Blutkörperchen- Gemisch wird mit einer Pipette abgehebert, in ein Zentrifugenglas pipettiert und zentrifugiert. Nach der Zentrifugation wird das Serum aus dem Schleudergefäß in einen anderen Behälter pippetiert. Dieses Verfahren der Serumgewinnung ist umständlich, sehr zeitaufwendig und teuer, und erfordert zudem die relativ teueren Geräte wie Zentrifuge und Pipetten. Dieses Verfahren ist vom Laien nicht durchführbar und für eine einmalige Unter¬ suchung auch völlig unrentabel.
Es müssen jeweils Proben von mehreren Patienten zusam- menkommen, damit ein Test rentabel durchgeführt werden kann. Die Durchführung der Untersuchung erfordert auch ein Fachwissen und die Verfügbarkeit von Spezialgerä¬ ten, die, da sie teuer sind, nur in Speziallaboratorien sinnvoll eingesetzt werden können. Proben müssen deshalb zunächst verpackt und per Post zu einem Insti¬ tut geschickt werden, dort ausgepackt, registriert und den Technischen Assistentinnen übergeben werden. Dort ist aus Proben von mehreren Patienten ein Untersu¬ chungsprotokoll fertigzustellen, damit die einzelnen Proben in mehreren Untersuchungsansätzen gegen ver¬ schiedene Antigene oder Antikörper getestet werden können. Anschließend ist nach Testbeurteilung wieder ein Protokoll zu erstellen und der Befund wieder zur Post' zu geben. Damit ergibt sich ein Zeitraum von der Probenentnahme bis zum Erhalt des Befundes von minde¬ stens einem, meistens aber mehreren Tagen.
Dadurch wird der Befund erst zu einem Zeitpunkt verfüg¬ bar, zu dem das Ergebnis häufig nur noch die bei Probenentnahme sofort notwendigen therapeutischen Maßnahmen im besten Fall bestätigen kann. Im akuten Notfall steht kein Ergebnis zur Verfügung. Als Beispiel sind neurologische Erkrankungen wie Herpesinfektionen zu nennen, bei denen die therapeutische Anwendung eines Anti-Herpesmittels serologisch abgesichert sein sollte. Auch bei Transplantationen stehen Werte von Unfall- opfern, die als Organspender in Frage kommen, frühe¬ stens Stunden nach der Transplantation zur Verfügung, obwohl es für den Patienten lebensentscheidend sein kann zu wissen, ob das Unfallopfer z.B. mit dem AIDS-Virus infiziert ist.
Die Notwendigkeit der Bestimmung von Antikörpern hat in den letzten Jahren rapide zugenommen und nimmt auch weiterhin ständig zu. Dabei kann als Beispiel die gewünschte Möglichkeit der Massenuntersuchungen auf HIV-Virus dienen. Dies ist auch die Folge der Entwick¬ lung der mikrobiologischen Kenntnisse, der Einführung des Enzyme-Immuno-Assays durch Engvall und Perlman (J. Immunol.109, 129 (1972)), der Anbietung von ELISA-Testkits sowie der fortschreitenden Automatisie- rung von Antikörper- und Antigenuntersuchungen, die bis dato wegen des hohen Schwierigkeitsgrades und der teuren Geräte auf wenige Speziallabors beschränkt waren.
Weiterhin werden in der Zukunft die Anstrengungen der
Welt-Gesundheits-Organisation im Rahmen einer umfassen¬ den Immunisierung in der Dritten Welt ( "Expanded
Programme on Immunization" ) erhebliche Antikörperunter¬ suchungen erforderlich machen. Hier sind einfache und vor allem billige Testverfahren zu entwickeln (WHO Chronicle, 40, 47 (1986)).
Auch die weltweite Ausbreitung der HIV-Infektion erfordert ebenso wie die Diagnose der Hepatitis B Virus Infektion Massenuntersuchungen. Personell und finanzi¬ ell werden derartige Massenuntersuchungen nur zu bewältigen sein, wenn es gelingt, Methoden zu ent¬ wickeln, die außerhalb von Speziallabors auch von angelernten Laien durchgeführt werden können. Die Untersuchungen' sollten auch in der ärztlichen Praxis oder Klinik möglich werden..
Mit der Entwicklung der Chemotherapie gegen Viruskrank¬ heiten wird die virologische und immunologische Diagno¬ stik in verstärktem Maße auf Antikörper- und Antigenun- tersuchungen gestützt werden. Kurze Zeiten für den Untersuchungsablauf sind wegen therapeutischer Eingrif¬ fe anzustreben.
Im Rahmen der Untersuchung von Risikopersonen, Diagnose von Symptomenbildern oder Reihenuntersuchungen wird zunehmend die Antikörper- und/oder Antigenuntersuchung für eine Mehrzahl von Erregern für eine Person hinterfragt. Hierbei handelt es sich um ein weitgehend feststehendes Spektrum der in Frage kommenden Untersuchungen. Bislang jedoch wird das Serum eines Probanden in unterschiedlichen Testansätzen untersucht, da die Konfektionierung der Testkits jeweils auf 1 Antikörper oder 1 Äntigen basiert. Ein Serum muß
deshalb in der überwiegenden Zahl der Fälle mehrere Testansätze durchlaufen, was zu Verzögerungen bei der Gesamtbefunderhebung führt.
Auch ist es immer noch erforderlich, Blutproben vor der Antikörperuntersuchung zu zentrifugieren, um die partikulären von den flüssigen Bestandteilen des Blutes zu trennen. Dieses Verfahren ist zeitlich aufwendig und erfordert eine Zentrifuge.
Die z.Zt angebotenen Testkits zur Untersuchung von Antikörpern und Antigenen im ELISA beruht im Prinzip auf der Adsorption von Antigenen oder Antikörpern an eine transparente Plastikoberfläche oder an entsprech- ende Kugeln, die in transparente Reagenzgläser ver¬ bracht werden. Anschließend erfolgt eine weitere Bindung mit einem Antikörper bzw. Antigen in Form einer Antigen-Antikörper-Reaktion. Schließlich wird ein enzymmarkiertes Protein zugefügt, das spezifisch mit dem bisherigen Reaktionsprodukt reagiert. Die Menge an gebundenem Antikörper oder Antigen in der unbekannten Probe wird als Farbreaktion nach Zufügung eines Sub¬ strates in der flüssigen Phase sichtbar und visuell oder photometrisch gemessen. _
Die Bestimmung von Antigenen auf anderen als transpa¬ renten Plastikträgern oder Kugeln wurde von Hawkes et al. (Anal. Biochemistry, 119, 142 (1982) ) und Paltree und Elliott (J.Immunol. Methods, 52, 395 (1982)) veröffentlicht. Die Autoren verwendeten erstmalig
Nitrozellulosepapier. Nitrozellulosepapier wurde auch von Pappas et al (J. Immunol. Methods, 64, 205, 214
(1983)), Walsh et al . (J. Immunol. Methods, 66, 99 (1984)) sowie Heberling, und Kalter (Develop. Biol . Standard. 64, 199 (1986)) sowie Schmeer (persönl. Mitteilung, 1986) verwendet. Herbrink et al. (J. Immunol. Methods, 48, 293 (1982)) verglichen Nitrozel¬ lulose- und Diazobenzyloxymethylpapier für den Einsatz eines Antikörpertests. Giallongo et al . (J. Immunol. Methods, 52, 379 (1982)) sowie Esen et al . (Analytical Biochemistry, 132, 462 (1983)) setzten Chromatographie- papier als Träger für Proteinbestimmungen ein.
Schließlich haben Lin und Haibert (J. Clin. Microbio- logy, 24, 7 (1986)) auch die Verwendung weißer Plastik¬ karten für Antikörperbestimmungen vorgestellt.
Diese Untersuchungen haben unter Beweis gestellt, daß ELISA-Teste auf nicht transparenten Trägern machbar sind und gute Ergebnisse liefern. Die vorgenannten Autoren haben Rezeptorproteine (Palfree et al . ) , Antikörper gegen Plasmamembranen und einige Virusanti- gene (Hawkes et al . , Heberling und Kalter), murines IgG und IgE (Giallongo et al . ) , diverse Proteine (Esen et al., Herbrink et al . ) humane Allergene (Walsh et al . ) , Antikörper gegen Leishmaniose (Pappas et al . ) , Cytome- galievirus (Lin und Haibert) und Coxiella (Schmeer) auf diesen Trägern erfaßt.
Keiner der Autoren stellt jedoch ein Krankheits- bzw. problembezogenes Konzept der Antikörper- und Äntigenun- tersuchungen auf, bei dem eine Reihe von antigenen bzw. Antikörpern entsprechend der diagnostischen Zielsetzung pro Patient eingesetzt wird. Lediglich Hawkes et al. demonstrieren die Möglichkeit, mehrere Virusantigene
auf einem Träger zu vereinigen, ohne aber eine krankheits-assoziierte Antigenauswahl zu diskutieren. Deren Testansatz wie auch der der anderen Autoren weicht im Vergleich zu der nachfolgend zu beschreiben¬ den neuen Methode in mehreren Punkten ab, so benötigt die neue Methode z.B. 7 statt 15 Einzelschritte, die Testdauer beträgt etwa 30 Min statt 2,5 bis 25 Stunden und die Inkubationstemperatur liegt bei 37°C statt 20 °C.
Zusammenfassend ist festzuhalten, daß es noch keine billige, einfach und schnell, auch von angelernten Laien am Krankheitsbett oder im Feld durchzuführende Methode gibt, bei der mit einem Bluttropfen eine Vielzahl von Antikörper- bzw. Antigenbestimmungen gleichzeitig möglich sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah¬ ren zur Untersuchung von Vollblut, anderen Körperflüs¬ sigkeiten und sonstigen biologischen Flüssigkeiten zu schaffen, das besonders einfach, schnell und mit minimalem Aufwand an Geräte durchführbar ist.
Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Flüssigkeit mit einem grenzflächenaktiven Medium gemischt wird und dann Testreaktionen unterworfen wird.
Die Erfindung bewirkt zunächst den Vorteil, daß feste Bestandteile wie Zellbestandteile der zu untersuchenden biologischen Flüssigkeit lysiert oder zerstört werden. Das ist besonders wichtig bei allen solchen Untersu¬ chungen, bei denen eine Reaktion auf oder an einer
örtlich eng begrenzten Stelle eines einen Reagenten tragenden Trägers verwendet werden. Wenn Feststoffe, z.B. Zellbestandteile des Blutes sich genau auf dieser Stelle ablagern, können sie eine Reaktion dieses Reagenten mit dem in der biologischen Körperflüssigkeit vorhandenem Reagenten verhindern. Diese Gefahr wird durch die vorliegende Erfindung eliminiert.
Dieses Verfahren weist zum einen den großen Vorteil auf, daß keinerlei Geräte wie Zentrifugen zur Aufberei¬ tung des Blutes erforderlich sind. Zum anderen weist es den Vorteil auf, daß die biologischen Flüssigkeit in denkbar kurzer Zeit nach ihrer Entnahme, nämlich unmittelbar nach dem Mischen mit einem grenzflächen- oder oberflächenaktiven Medium, den Testreaktionen unterworfen werden kann.
Die biologische Flüssigkeit kann mit einem grenzflächenaktiven Medium verdünnt werden. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Medium ein Tensid ist. Es kann ein Tensid NP 40 in einer Konzentration von etwa 0,1 % sein.
Zweckmäßigerweise kann die untersuchte biologische Flüssigkeit während der und oder zwischen- den Inkubationen geschüttelt werden. Dieses Shütteln hat zum einen die Wirkung einer guten Durchmischung, und zum anderen verhindert sie ein Ablagerung fester Bestandteile der untersuchten biologischen Flüssigkeit auf dem Träger.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Testreaktion zur Bestimmung von Proteinen mit antikörper- oder antigenspezifischen Eigenschaften folgende Schritte:
Verwendung eines oder mehrerer an einen Träger fixierter Proteine, die mit dem zu bestimmenden und in Lösung befindlichen Protein eine spezifische Reaktion eingeht bzw. eingehen und dieses dadurch unlöslich macht bzw. machen, und Verwendung eines weiteren in
Lösung befindlichen und mit einem Indikator versehenen Proteins, das mit den unlöslich gemachten Komponenten eine Reaktion "eingeht und dadurch unlöslich wird.
Nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung umfaßt die Testreaktion zur Bestimmung von Antikörpern oder Antigenen die folgenden Schritte: Fixieren eines oder mehrerer erster Stoffe mit antigenspezifischen Eigenschaften auf einen Träger, Zuführen eines zweiten Stoffgemisches, dessen zu untersuchende antikörperspezifische Bestandteile mit den ersten Stoffen während einer ersten Inkubation spezifische Tesfereaktionen eingehen können, zu den ersten Stoffen; Aufbringen eines für die verschiedenen Reaktionen einheitlichen ersten Indikators, der während einer zweiten Inkubationszeit mit an den ersten Stoffen angelagerten Bestandteilen des zweiten Stoffgemisches reagiert, und so die gegebenenfalls stattgefundene spezifische Reaktion anzeigt.
Mit diesen Weiterbildungen werden eine erstaunliche Vielzahl von Vorteilen erzielt:
Da nach der Erfindung Blut selber zur Untersuchung verwendet wird, ist zunächst der Vorteil zu nennen, daß eine kleine Blutmenge ausreicht. Das bringt den weite¬ ren Vorteil mit sich, daß keine Einmalspritze notwendig ist, um Blut zu entnehmen. Ferner entfällt damit die schwierige Blutentnahme aus der Vene.
Ferner entfällt die sonst erforderliche Zentrifuge. Das bedeutet, daß das erfindungsgemäße Verfahren überall durchgeführt werden kann, nicht nur in Labors, die mit Zentrifugen und weiteren sonst notwendigen Geräten ausgestattet sind.
Hierdurch lassen sich erhebliche Kosten im Gesundheits¬ wesen einsparen. Da die erfindungsgemäße Bestimmung überall möglich ist, entfallen die Nachteile der Verpackung und Versendung des Patientenmaterials mit den entsprechenden Begleitpapieren zu einem Institut sowie die Rücksendung des Befundes vom Labor zum Einsender. Als Nachteile sind die zeitliche Verzögerung der Befunderhebung, Verpackungs- und Porto- sowie unrentable Personalkosten zu nennen.
Es entfallen auch die zeitlichen Verzögerungen im Untersuchungsinsitut durch erneute Registrierung etc. vor und nach den Untersuchungen.
Auch sind Verwechslungsgefahren, wie sie bei der o.a. Prozedur immer wieder auftreten, bei der erfindungs¬ gemäßen Untersuchung ausgeschlossen, da diese in Gegenwart des Patienten beginnt.
Die Zeit von der Blutentnahme bis zum Erhalt des Befundes verkürzt sich von Tagen auf weniger als eine Stunde. Der Befund ist noch im Zeitraum der ersten Untersuchung des Patienten verfügbar und somit sofort therapeutisch verwertbar. Das erfindungsgemäße Nach¬ weisverfahren erfüllt somit alle Voraussetzungen für eine sofortige Notfalldiagnostik am Krankenbett oder sogar bereits im Notarztwagen. Serologische Untersu- chungen im Notfall haben bereits jetzt ihre Bedeutung bei Gehirn-Entzündungen durch herpesvirusinfektionen und bei Organtransplantationen, wenn Organe von Unfallopfern entnommen werden und anderen Patienten eingesetzt werden sollen. Die serologische Notfall- diagnostik wird mit der in naher Zukunft zu erwartenden Entwicklung von Chemotherapeutika gegen Virusinfektio¬ nen gefordert werden.
Da das zu untersuchende Blut nicht aufgearbeitet werden muß, weil eben Blut selber und nicht Blutserum unter¬ sucht wird, kann das vorliegende Verfahren zur Bestim¬ mung von Antikörpern oder Antigenen auch vom Laien durchgeführt werden, wodurch die Kosten des Verfahrens erheblich verringert werden.
Hinzu kommt, daß der Laie mit diesem Verfahren auch selber untersuchen kann, ob er zum Beispiel HIV-positiv ist. Dieser Vorteil ist von ganz eminenter Bedeutung, weil das Ergebnis nicht bekannt wird. Damit öffnet sich die Möglichkeit, daß viele Menschen, die jetzt aus
Angst vor Folgen des Bekanntwerdens ihres HIV-Status sich nicht untersuchen lassen, die Untersuchung selber
vornehmen können. Es ist zu erwarten, daß auf diese Weise viele Menschen, die HIV positiv sind, das jetzt auch selber untersuchen und sich, wenn ihnen ihr eigener HIV positiver Zustand bekannt wird, sich dementsprechend anders, verantwortungsbewußt so verhal¬ ten, daß sie andere Mitmenschen nicht anstecken. Die vorliegende Erfindung leistet somit einen Beitrag dazu, die weitere Ausbreitung dieser HIV-Seuche und ggf. auch anderer Seuchen in Grenzen zu halten.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß mit dem vorliegenden Verfahren, weil es so einfach und billig durchzuführe "ist, erstmals auch Reihenuntersuchungen ganzer Volkgruppen möglich werden. Ferner erlaubt die Erfindung AIlergieuntersuchungen, die bisher sehr aufwendig waren.
Selbstverständlich gelten diese Vorteile nicht nur für die Bestimmung von HIV-Antikörpern, sondern ganz allgemein zur Bestimmung von Antikörpern. So ist darauf hinzuweisen, daß zum Beispiel in den Tropen zirka 50 000 Menschen pro Jahr an Tollwut sterben, die Verluste an Tieren pro Jahr gehen in die Millionen. Zwar werden entsprechend viele Impfungen vorgenommen, die in den Tropen jedoch nicht immer erfolgreich -sind, zum Beispiel weil durch häufig vorhandene Immunschwäche aufgrund anderer Infektionen keine Antikörper gebildet werden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Reihenuntersuchung und auch die Einzeluntersuchung auf Antikörper gegen Tollwut, so daß gegebenenfalls eine Nachimpfung vorgenommen werden kann.
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß die Reihen- und auch Einzeluntersuchungen nur mit dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt werden können, weil die bekannten Verfahren Apparaturen und Fachkräfte erfodern, die es dort nicht gibt.
Wichtig ist auch der Vorteil, daß mit dem vorliegenden Verfahren auch Impfstoffe, vor ihrer Verwendung, auf ihren Antigengehalt untersucht werden können. Das ist insbesondere in den Tropen von Bedeutung, da durch die dort häufig unterbrochene Kühlkette ein Wirkstoff er¬ lust der Impfstoffe leicht gegeben ist. Hinzu kommt, daß tropische Länder Impfstoffe nach deren Herstellung oder Import u. U. längere Zeit lagern und wegen der Ungewißheit der Restaktivität dann später nicht verwenden. Auf diese Weise werden große Resourcen verschwendet. Das gleiche gilt für Immunglobulinpräparate.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird Kapillar¬ blut verwendet. Diese Weiterbildung bringt den großen Vorteil mit sich, daß die Blutentnahme nicht mit einer Spritze durchgeführt werden muß, wozu der Laie im allgemeinen nicht imstande ist. Es ist vielmehr möglich, Kapillarblut mit einer Lanzette.aus der '
Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen zu entnehmen. Dieser Vorgang ist denkbar einfach und kann von jedermann durchgeführt werden.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung werden
Antikörper und/oder Antigene in Blutstropfen, Kapillar¬ oder Venenblut direkt untersucht.
Bisher mußte Blut zuvor zentrifugiert werden, dö die korpuskularen Bestandteile die Reaktion stören. Durch erfindungsgemäße Mischung mit speziellem Puffer wird der störende Einfluß beseitigt.
Die störende Einflüsse im Bluttropfen, Kapillar- oder Venenblut können durch Mischung mit einem Medium beseitigt wurden.
Zwechmäßigerweise kann das Kapillarblut mit dem Medium im Verhältnis mindestens 1:2 oder 1:3, bevorzugt 1:50 bis 1:100 gemischt werden. Das Medium kann ein Tensid und ein Protein enthalten. Das Tensid kann NP 40 sein. Nach einer Äusführungsform der Erfindung ist die Konzentration von NP 40 etwa 0,1% ist.
" Das Protein kann fötales Kälberserum sein, dessen Konzentration z.B. 3 % betragen kann.
Nach der vorliegenden Erfindung können Antikörper und/oder Antigene in Körperflüssigkeiten wie Urin, Liquor cerebro-spinalis oder Speichel direkt untersucht werden.
Auch in anderen Körperflüssigkeiten außer im Blut sind Antikörper oder Antigene nachzuweisen. Da das HIV z.B. auch im Speichel vorkommt, können Untersuchungen auch in diesen Proben durchgeführt werden. Die Erfindung bringt somit den weiteren erheblichen Vorteil mit sich, daß bei hinreichender Nachweisempfindlichkeit auf die Blutentnahme verzichtet werden kann.
Antikörper und/oder Antigene können in aufbereiteten Körperflüssigkeiten wie Blutserum, Blutplasma, oder anderen untersucht werden. Antikörper können auch in Immunglobulinpräparaten untersucht werden.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß ein oder mehrere Antigene in Impfstoffen untersucht werden.
Als erster Indikator kann enzymgekoppelte spezies-spezifische Anti-Immunglobuline der Klassen G, M, A, D, E sowie deren Subklassen verwendet werden.
Je nach Fragestellung und Körperflüssigkeiten sind dann Antiimmunoglobuline der verschiedenen Klassen oder Subklassen einzusetzen. Für die Antikörperbestimmung im Speichel würde z.B. eine Untersuchung mit Anti-Immunoglobulin-A erfolgen.
Der erste Indikator kann ein oder mehrere enzymgekop¬ pelte antigenspezifische Antiseren enthalten. Für die Enzymkoppelung kann Peroxidase verwendet werden.
Nach einer anderen Weiterbildung wird nach der Inkuba¬ tion des Stoffgemisches abgegossen. Dadurch wird die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Zeit verkürzt, da ein Abgießen erheblich schneller als ein Waschvorgang durchgeführt werden kann.
Zweckmäßigerweise wird nach der Inkubation des Stoffge¬ misches gewaschen.
Vorteilhafterweise wird nach Reaktion des zweiten Stoffgemisches mit dem ersten ersten Indikator der Träger gewaschen.
Nach einer andereen Ausführungsform der Erfindung werden die gegen die Antikörper gerichteten Antigene crude, partiell oder hochgereinigt oder als rekombinan- te Produkte oder als antigenhaltige bzw. nicht antigen- haltige Zellen oder als Zellaufarbeitungen auf einen nicht löslichen Träger aufgebracht, von dem die Anti¬ gene aufgesogen werden oder auf dem sie eintrocknen. Die Träger können Materialien sein, die aufgrund des Kontrastes Färbung eine direkte Ablesung einer Farbre- aktion mit dem Auge erlauben. Dadurch werden Untersu¬ chungen auf einfachen Papieren (z. Beispiel Schreibma¬ schinenpapier) möglich. Das Papier muß Kontrast haben (weiß) und sollte nicht zu saugfähig sein, um die Verteilungsdichte des ersten Stoffes im Träger/Flächen- einheit optimal auszulegen.
Als Träger können z.B. Nitrozellulose, Chromatographie¬ papiere oder Filterpapiere verwendet werden. Auch transparente Materialien und auch Kunststoffe können als Träger verwendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können etwa zwischen 1 und 8 al des ersten Stoffes auf den Träger getropft werden. Zweckmäßigerweise wird etwa 1 Tropfen des ersten Stoffes aus einer Kanüle auf den Träger getropft wird.
Der erste Stoff kann kurzzeitig bei einer Temperatur von mehr als +20°C getrocknet werden. Geeignet ist eine Temperatur zum Trocknen von etwa 37°C .
Auftropfen auf trockenen Träger und kurzzeitige Trock¬ nung bei +37°C hat den Vorteil des geringen Hintergrun- des nach Testende. Aber auch die übrigen Schritte sind hierbei mitentscheidend.
Die Trocknungszeit kann 10-15 Minuten betragen, abhän¬ gig von der Trocknungstemperatur.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden die Träger in trockenem Zustand beschichtet und nach Abtrocknung oder Fixierung des Antigens bzw. Antikör¬ pers direkt verwendet.
Solche Träger sind sind sehr schnell einsatzbereit. Für Massenuntersuchung können Träger noch kostengünstiger am Ort der Untersuchung hergestellt werden. Dieser weitere Vorteil der Erfindung ist möglich geworden, da ein bisher üblicher und notwendiger, 30 Min. bis - 2 Std. erfordernder, "Blockierungsschritt", dem eine lange Trocknungszeit folgen mußte, entfällt.
Als Verdünnungspuffer für das zweite Stoffgemisch und/oder den einheitlichen Indikator kann phosphatge- puffert.e Salzlösung mit einem Tensid und einem Protein¬ zusatz verwendet wird, zum Beispiel NP40 in einer Konzentration von etwa o,l %
Als Proteinzusatz kann fötales Kälberserum in einer Konzentration von 3 % verwendet werden.
Der Puffer für die ggf. durchgeführten Waschvorgänge kann ein Tensid in phosphatgepufferter Salzlösung, vorzugsweise 0,1 % NP40, sein.
Das Verfahren wird zweckmäßigerweise bei einer Tempera¬ tur zwischen 1 und 100°C durchgeführt. Die Temperatur- erhöhrung von 20°C auf 37°C kann die Reaktionszeit um' größenordnungsmäßig 40-50% verkürzen, je nach Bedin¬ gungen sogar noch stärker.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird zur semiquantitativen Bestimmung des Antikörpergehalts gleichzeitig ein Antikörper oder immunklassenspezi- fischer Standard untersucht, und die Farbreaktion des Standards wird mit dem Ergebnis der Patientenprobe verglichen.
Diese Weiterbildung ermöglicht selbst unter Feldbedin¬ gungen eine Abschätzung der Konzentration des zu bestimmenden Proteins.
Eine gleichzeitige Inkubation von Probe und 1. Indika¬ tor verkürzt die Reaktionszeit weiter. Die bisher notwendige 2. Inkubationszeit kann unter Umständen entfallen. Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung wird ein Träger verwendet, auf dem mehrere erste Stoffe mit antigenspezifischen Eigenschaften fixiert werden oder sind; ferner wird nicht ein zweiter Stoff sondern ein
zweites Stoffgemisch , dessen zu untersuchende antikör¬ perspezifische Bestandteile mit den ersten Stoffen während einer ersten Inkubation spezifische Testreak¬ tionen eingehen können, mit den ersten Stoffen zusam- mengebracht, und für die verschiedenen Reaktionen wird ein einheitlicher erster Indikator aufgebracht, der während einer zweiten Inkubationszeit mit an ersten Stoffen angelagerten Bestandteilen des zweiten Stoffge¬ misches reagiert, und so die gegebenenfalls stattgefun- dene spezifische Reaktion anzeigt.
Diese Weiterbildung der Erfindung ermöglicht es, mit einem einzigen Blutstropfen gleichzeitig in einen Testansatz eine Vielzahl von Antikörper- und Antigenun- tersuchung Gruppen- oder Krankheits-assoziiert durchzu¬ führen, indem auf die Träger jeweils mehrere Antigene und/oder Antikörper aufgebracht werden.
Die Auswahl der Antigene und/oder Antikörper pro Testansatz richtet sich nach den Erfordernissen, die an ein Screening spezifischer Personen-, Patienten- sowie Tiergruppen zu stellen sind. Die Auswahl der Antigene bzw. Antikörper kann auch nach den für die Diagnose eines Krankheitsbildes, einer Symptomengruppe oder Organerkrankung erfolgen.
Beispiele für Gruppen- oder Krankheits-assozierte Untersuchungen sind: a) Risikopersonen Blutspender
Schwangere
Tropenheimkehrer
Impflinge
Krankenhauspatienten Soldaten Prostituierte Homosexuelle Unfallopfer Gefängnisinsassen
b) Tiergruppe Impflinge
Bestandsuntersuchungen Massenauftrieb (Rennen, Auktionen)
c) Krankheits-Assoziationen Virus-Infektions-Screening
Immunitäts-Screening Auto-Immunitäts-Screening
Diagnose der Organerkrankungen, soweit sie mit Antigen-Antikörperuntersuchungen diagnostiziert werden können. Geschlechtskrankheiten Erworbene Immunschwäche
Nach dieser Weiterbildung werden simultan- Antikörper oder Antigene eines oder mehrerer Erreger erfaßt, die für die Diagnostik eines Symptomenbildes, einer Organ¬ oder systemischen Erkrankung relevant sind (krankheits- assoziierte Bestimmung). Weiterhin können Routineunter- suchungen, wie sie für bestimmte Personengruppen in immer gleicher Weise durchgeführt werden müssen, und die ein bestimmtes Spektrum an
Antigen-Antikörperbestimmungen umfassen, vereinfacht durchgeführt werden (Zielgruppen-assoziierte Bestimmung) . Ein wesentlicher Vorteil zur Etablierung eines derartigen Verfahrens ist die hier erstmalig vorgestellte Methode der Untersuchung auf eine Vielzahl von Antikörpern mit einem einzigen Bluttropfen. Zur Anwendung kann auch Kapillarblut kommen, das im Rahmen von anderen Routineuntersuchungen ohnehin ohne starke Belästigung des Patienten abgenommen wird.
Diese Blutabnahme ist auch so einfach ,daß sie von angelernten Laien durchgeführt werden kann. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, eine einfach herzustellenden, ökonomische und einfach zu benutzende Vorrichtung zum Nachweis von Antikörpern und/oder Antigenen zu schaffen.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung gelöst durch einen Körper mit einer, in der Form, angepaßten Ausneh- mung zur Aufnahme eines oder mehrerer Träger, an den ein oder mehrere erste Stoffe mit antigenspezifischen Eigenschaften fixiert sind. Die Ausnehmung ist zweσk käßigerweise wasserdicht abdeckbar und so be¬ messen ist, daß ihr Inhalt durch Schütteln des Körpers mischbar ist.
Ein solcher Körper kann denkbar einfach aufgebaut und ausgebildet sein.
Der Abstand von der bzw. den Oberflächen des Trägers kann etwa anderthalb mal so hoch wie oder höher als die Schichthöhe der mit dem Träger zusammenzubringenden Lösung sein.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der Zeichnung hervor.
Die Erfindung ist im folgenden anhand einiger Äusfüh- rungsbeispiele in Verbindung mit der Beschreibung und der Zeichnung näher beschrieben. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 Schachbretttitration von Seren mit und ohne Antikörper gegen Tollwutvirus,
Fig. 2 Antikörpernachweis gegen Tollwutvirus im Vollblut
Fig. 3 Vergleich unterschsiedlicher Trägermate¬ rialien für den Blood Drop ELISA
Fig. 4 Reihenuntersuchungen von Personen auf
Tollwutvirus-Immunität und Vergleich der mit dieser Methode erzielten Ergenisse mit denjenigen etablierter methoden (Neutralilsationstest = RFFIT, und Komplementbildungsreaktion = KBR)
Fig. 5 Untersuchung einer Vollblutprobe (Kapil¬ larblut) auf Virusantikörper gegen Viren des Respirationstraktes, Kinderkrankhei¬ ten und Viren der Herpesvirusgruppe (krankheitsassoziierte Untersuchung)
Fig. 6 Untersuchung von Patientenblutproben auf Antikörper gegen das Huma -Immun-Defi- zienz Virus (HIV I), den AIDS-Erreger,
Fig. 7-10 Schnitte durch verschiedene Inkuba¬ toren für den Testansatz
Fig. 11 einen Halter mit einem Teststreifen
Fig. 12 Interpretationshilfe für das Ergebnis der Untersuchung
Fig. 13 einen vertikalen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Untersuchungs- Vor¬ richtung,
Fig. 14 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Untersuchungsvorrichtung, teilweise in
Schnittdarstellung,
Fig. 15 einen Schnitt durch eine andere Ausfüh¬ rungsform einer erfindungsgemäßen Unter- suchungsvorrichtung,
Fig. 16 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Figur 9,
Fig. 17 eine Draufsicht auf einen exfindungs- gemäßen Halter mit eingelegtem Träger, und
Fig. 18 eine Schnittansicht auf einen Behälter mit eingelegtem Trägerhalter.
Beispiel 1: Schachbrettitration von drei Seren auf Antikörper gegen Tollwutvirus Antigen.
Figur la ist eine zeichnerische Darstellung des Tester¬ gebnisses mit einem Serum mit Antikörpern gegen Toll¬ wutvirus dargestellt. Die Fig. 1 zeigt 5 Streifen Nitrozellulosepapier, die jeweils in 6 Felder aufge- teilt sind. In diese Felder wurden 2 /al eines konzen¬ trierten und gereinigten inaktivierten Tollwutantigens mit 680IU/ml in Verdünnungen von 1:50 bis 1:1200 aufgetropft. Die Antigenmenge einer Verdünnung von 1:200 enthielt somit 0,007 IU/2/ul. Nach dem Trocknen der Streifen für 15 Minuten bei +37°C wurden 4 ml der Serumverdünnungen von 1:50 bis 1:600 jeweils mit einem Streifen für 10 Minuten bei +37°C unter leichtem Schütteln inkubiert. Danach wurde die Flüssigkeit abgesaugt und die Streifen gewaschen, indem diese in ca. 5 ml Waschpuffer für 5 Minuten bei +37°C unter leichtem Bewegen eingelegt wurden. Dieser Vorgang wurde 3 Mal wiederholt. Der letzte Waschpuffer wird gründlich abgesaugt und anschließend 4 ml eines an Peroxydase gekoppeltes Anti-Human IgG (Ko jugat) in einer Verdün- nung von 1:900 (abhängig von Charge) für 10 Minuten bei +37°C unter leichtem Schütteln inkubiert. Der Vorgang wird zweimal mit Waschpuffer und zweimal mit Phosphat¬ gepufferter Salzlösung wiederholt. Während des letzten • Waschvorgangs wird das Substrat (4 Chloronaphtol + H2°2) hergestellt und kurz bei +37°C vorgewärmt. Nach Beendigung des Waschvorgangs werden 3 ml Substrat auf die Streifen gegeben und 5 Minuten unter leichtem
Schütteln bei +37°C inkubiert. Anschließend an die Farbentwicklung werden die Streifen unter fließendem Wasser abgespült und sofort beurteilt. Das hier ge¬ zeigte Ergebnis (Fig.la) zeigt eine starke Farbreaktion der Serumverdünnungen bis 1:600 bei Verwendung der
Antigenverdünnungen 1:50 bis 1:200. Die Serumverdünnung 1:50 hat noch bei einer Antigenverdünnung von 1:1200 eine deutliche Reaktion. Dies ist auch bei den Serum¬ verdünnungen 1:100 und 1:200 der Fall. Die Serumverdün- nung 1:600 war bei dieser Antigenverdünnung negativ, aber noch bei einer Antigenverdünnung von 1:400 positiv. - Die in den Figuren nur als teilweise durch¬ brochen dargestellten schwarze Flecken sollen reprsen- tieren schwache Farbreaktionen.
Fig. lb zeigt die entsprechende Reaktion mit einem Serum ohne Antikörper gegen Tollwutvirus. Die Serum¬ verdünnungen 1:50 bis 1:200 zeigen lediglich bei den Antigenverdünnungen 1:50 und 1:100 eine schwache unspezifische Reaktion. Aus diesem Grunde wurden in den nachfolgenden Untersuchungen mit diesem Antigen eine Verdünnung von 1:200 eingesetzt.
Fig. lc zeigt das Ergebnis eines Tollwut-immunglobulins mit bekanntem Antikörpergehalt. Beim Vergleich dieses Streifens mit den übrigen Streifen zeigt sich eine gleiche Farbreaktion der Serumverdünnung des 1:100 verdünnten positiven Serums. Dieses Serum hat somit 1/10 des Antikörpergehaltes des Immunglobulinpräparates.
Dieses Beispiel zeigt am Beispiel des Tollwutvirus, daß mit dieser Methode quantitative Abhängigkeiten zwischen Antigen und Antikörper bestehen und daß eine semiquan¬ titative Aussage zum Antikörper- wie Antigengehalt möglich ist.
Figur 2: Antikörpernachweis im Vollblut
Figur 2 zeigt das Testergebnis, das mit dem beschrie- benen Blood Drop ELISA durchgeführt wurde. Aus einer geronnenen nicht zentrifugierten Blutprobe wurde eine Probe eines Probanden, von dem der positive Tollwutvirus-Antikörperstatus bekannt war, in Verdün¬ nungspuffer 1:75 verdünnt und dann in diese Verdünnung ein Träger mit Tollwutvirusantigen getaucht. Nach weiterem Ablauf der Reaktion wie in Beispiel 1 darge¬ stellt, wurde eine positive Reaktion nachgewiesen. Weiterhin wurde ein Tropfen Kapillarblut von ca. 20 ιl aus der Fingerbeere eines Probanden ohne Tollwutvirus-Antikörper direkt in ein für die Aufnahme des Antigenträgers vorgesehenes Gefäß getropft, welches 1500 /ul Verdünnungspuffer enthielt. Nach Ablauf des in Beispiel 1 beschriebenen Ablaufes der Reaktion war das Ergebnis negativ.
Beispiel 3: Austestung unterschiedlicher Trägermate¬ rialien für den Blood Drop ELISA.
Figur 3 zeigt das Ergebnis von 5 Tollwutvirus-Antikörper positiven und 3 negativen Seren. Der Antikörperstatus wurde im etablierten Neutralisationstest erhoben. Die Fig. zeigt, daß nicht
nur Nitrozellulose- und Chromatographiepapier als Träg'er geeignet sind, sondern auch andere Papiere. Die Porengröße sollte nicht zu groß sein, damit das Antigen nicht zu stark diffundiert und somit pro Flächeneinheit nur in einer relativ geringen Antigen Konzentration vorliegt, was zu einer schwächeren Färbung führt.
Beispiel 4: Immunitäts-Screening gegen Tollwutvirus bei Risikopersonen
In Figur 4 sind die Ergebnisse einer Reihenuntersuchung von 17 Risikopersonen auf Tollwutimmunität mit dem Blood Drop ELISA untersucht. Die Ergebnisse waren mit denen etablierter Antikörperuntersuchungen korreliert.
Beispiel 5:
Bei einer Person sollte mit dem Blood-Drop-ELISA in einem Bluttropfen untersucht werden, welche Virusinfek¬ tionen abgelaufen waren. Diese Ergebnisse wurden in der herkömmlichen Komplementbindungsreaktion und im ELISA der Behring-Werke, Marburg (Enzygnost) auf Validität untersucht. Mit einem Träger und Verwendung eines einzigen Bluttropfens wurden in ca. 1/2.Stunde Bestim¬ mungen mit 17 Antigenen durchgeführt. Das in Figur 5 dargestellte Ergebnis zeigte eine Übereinstimmung der mit den herkömmlichen Methoden erzielten Ergebnisse.
Die Fig. 6 zeigt das Ergebnis einer Untersuchung von Patientenblutproben auf Antikörper gegen das Human-Immun-Defizienz-Virus HIV (I), den AIDS-Erreger.
Die Ergebnisse zum HIV-Antikörperstatus sind bei diesen 11 ausgewählten Personen in konventionellen und Blood-Drop-ELIZA identisch. Die Bezeichnungen in der rechten Spalte bedeuten:
Positiv = Antikörper gegen HIV vorhanden
Negativ = keine Antikörper gegen HIV vorhanden, d.h., nicht infiziert
Fraglich = wahrscheinlich keine Antikörper gegen
HIV, Zusatzuntersuchungen sind jedoch zu empfehlen.
Die in der Figur erkenntlichen Anmerkungs-Ziffern haben folgende Bedeutung:
1) bei dem HIV-Äntigen handelt es sich um infi- zierte Zellen (H9-Zellstamm) .
2) bei dem Kontroll-Antigen handelt es sich um nichtinfizierte H9-Zellen.
3) die Reaktion ist deutlich stärker mit den infizierten Zellen; die Reaktion mit den" nicht infizierten Zellen spricht für zusätzliche Antikörper gegen Zellbestandteile.
4) die Reaktion mit den infizierten und nicht infizierten Zellen ist gleich stark: das
Ergebnis ist fraglich. Weitere Untersuchungen sind zur Abklärung erforderlich.
Die Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch einen erfindungs¬ gemäßen Inkubator für den Testansatz. Der dargestellte Inkubator besteht im wesentlichen aus einem doppelwan- digen Behälter 10, der eine Ausnehmung 12 aufweist, in der ein oder mehrere Träger angeordnet werden können. Der Behälter 10 ist durch einen Deckel 14 abgeschlos¬ sen, so daß die Testmischung, in der sich der Test¬ streifen befindet, geschüttelt werden kann. Der Deckel 14 ist aus transparentem Material gebildet, so daß durch den Deckel eine Farbreaktion auf den Teststreifen erkannt werden kann. Der Deckel 14 ist ferner so ausgebildet, daß er mehrfach wieder abgenommen und aufgesetzt werden kann.
Der doppelwandige Behälter 10 ist hohl und kann über einen Einfüllstutzen 16 mit Wasser 18 gefüllt sein. Dieses Ausführungsbeispiel erlaubt somit ein Wasserbad mit der gewünschten Temperatur.
Die Fig. 8 zeigt eine Schnittansicht durch einen anderen Inkubator. Der in dieser Fig. 8 dargestellte Behälter 20 besteht aus gut wärmeleitendem Material. In dem Behälter ist wiederum eine Testmischung 23 enthal- ten, die einen Teststreifen 25 umgibt.
Wie es in dieser Fig. 8 an der linken Seite angedeutet ist, weist der Behälter an der Außenseite seines oberen Bereiches einen Rastvorsprung 27 auf, unter den ein Rastvorsprung 29, der am nach unten vorstehenden Rock des Deckels 24 nach innen vorstehend ausgebildet ist, einrastet.
Auf diese oder andere Weise kann der Behälter 20 von dem Deckel 24 so verschlossen werden, daß letzterer auf dem Behälter 20 einrastet.
Ein solcher Inkubator kann leicht mit der Hand geschüt¬ telt werden, ohne daß Testflüssigkeit herausfällt, und gleichzeitig kann der Deckel leicht entfernt werden, so daß die Testmischung abgegossen oder der Streifen entnommen werden kann.
Diese Ausführungsform der Erfindung weist den Vorteil auf, daß sie ohne weitere Wärmequellen auskommt. Ein solcher Inkubator kann zunächst einmal in die Hosen- tasche gesteckt werden, bis er Körpertemperatur annimmt. Danach kann die Untersuchung vorgenommen werden. Beim Einlegen des Trägers und auch beim Ein¬ bzw. Abgießen der Testmischung bleibt der Inkubator auf Temperatur, weil die Testperson ihn dabei in der Hand hält. Während der Reaktionszeit kühlt dieser Inkubator ebenfalls nicht ab: entweder, der Benutzer behält diesen Inkubator in der Hand, z.B. um ihn zu schütteln, oder aber, er steckt ihn einfach wieder in die Hosentasche. In beiden Fällen bleibt die Temperatur im wesentlichen erhalten. Falls die Person; -die die
Untersuchung vornimmt, ohnehin hin- und hergehen muß, wird dieser Inkubator, solange er sich in der Hosen¬ tasche befindet, gleichzeitig geschüttelt, so daß eine gute Durchmischung der Testmischung und eine gute ständige Umspülung des Teststreifens stattfindet, während die untersuchende Person gleichzeitig irgend¬ einer anderen Tätigkeit nachgehen kann.
Die Fig. 9 zeigt einen anderen Inkubator 30, der im wesentlichen aus wärmeleitendem Material 35 besteht, in welchem Heizdrähte 36 eingelassen sind. Diese Ausfüh- rungsform der Erfindung ermöglicht eine Durchführung des Tests bei konstanter Temperatur, einfach durch Anschluß an eine Batterie.
Die Fig. 10 zeigt eine Abwandlung des Inkubators der Fig. 9. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10 ist ein Einmaleinsatz 41 dargestellt, der die Ausnehmung auskleidet. Dieser Einmal- oder Einwegeinsatz nimmt die Testflüssigkeit und den Teststreifen 46 auf. Nach Durchführung eines Tests wird der Einmaleinsatz 41 mitsamt Inhalt entfernt. Der Inkubator kann dann für die nächste Untersuchung verwendet werden. Auch dieser Inkubator 40 weist Heizwände oder Heizdrähte 47 auf. Ferner ist ein Thermostat 48 vorgesehen, der sicher¬ stellt, daß der Inkubator 40 stets auf gleichbleibender Temperatur gehalten wird. Der gesamte Inkubator ist auf einem Schüttelgerät 49 angeordnet.
Die Fig. 11 zeigt eine Darstellung zur Durchführung des AIDS-Tests für Laien. In der Figur sieht man einen Streifen oder Träger, auf dem 'HIV + Zellen', gekenn¬ zeichnet durch 1, und 'HIV - Zellen', gekennzeichnet durch 2, aufgebracht sind. 1 bezeichnet somit Virus¬ antigen, und 2 bezeichnet Kontrollantigen.
Die Fig. 12 zeigt eine Interpretationshilfe zur Auswer¬ tung des Ergebnisses. Das Untersuchungsergebnis ist nur positiv, wenn 1 deutlich stärker gefärbt ist als 2. Die
Färbung von 1 muß stärker als im Beispiel der Fig. 12 c sein. Unter den Darstellungen der Figuren 12 a, b, c und d ist jeweils das Befundsergebnis dargestellt, in den Fällen a und b ist der Befund positiv, dargestellt durch ein "+", in Fig. 12c ist der Befund fraglich, dargestellt durch ein "?", und in Fig. 12d ist der Befund negativ, dargestellt durch ein "-". In Fig. 12e ist der Befund fraglich, in 12f ist er positiv, und in 12g und 12h ist der Befund negativ. Die Kennzeichnung eines Befundes durch "+" bedeutet, daß Antikörper gegen das HIV I vorhanden sind. Die Befundsangabe "-" bedeu¬ tet, daß Antikörper gegen das HIV I nicht vorhanden sind.
Die Befundsangabe "?" besagt, daß das Ergebnis des Befundes fraglich ist. Wahrscheinlich sind keine Antikörper vorhanden. Eine Wiederholung der Untersu¬ chung oder aber eine Konsultierung eines Arztes werden in diesem Fall empfohlen.
Die Fig. 13 zeigt einen anderen Inkubator, der eben¬ falls vom Laien und in denkbar einfacher Weise benutzt werden kann. Dieser Inkubator 50 hat einen starren Innenbehälter 52, der von einem äußeren, flexiblen Plastikbeutel 54 umgeben ist, welcher mit wärmespei¬ cherndem Material 56 gefüllt ist. Der innere starre Behälter 52 ist also an der linken Seite durch einen stopfenartig ausgebildeten Deckel 58 abgeschlossen.
Diese Ausführungsform der Erfindung weist den Vorteil auf, daß der Inkubator mit z.B. körnigem oder pasten¬ artigem Material gefüllt sein kann. Ein solcher Körper
wird sich, wenn er in die Hand genommen wird, der Hand anpassen. Wenn der Körper etwas gedrückt wird, werden sich auch die konvexen Formen der Finger in die Oberfläche dieses Inkubators hineindrücken, so daß eine denkbar große Anlagefläche zwischen dem Außenumfang des Inkubators und der Hand erzielt wird. Dieses vorteil¬ hafte Ergebnis wird unabhängig davon erzielt, ob die Person, die diese Untersuchung durchführt, eine große oder eine kleine Hand hat. Auf diese Weise ist ein optimaler Wärmeübergang zwischen Hand und Inkubator gewährleistet. Wenn das Material 56 wärmeleitend ist, wird auf diese Weise der innere Behälter und der in dem Behälter angeordnete Teststreifen und die Testmischung stets auf gleicher Temperatur gehalten.
In der Fig. 13, die einen' ertikalen Schnitt darstellt, sieht man ferner einen Halter 58, auf dem ein oder mehrere Teststreifen angebracht sind. Die Fig. 14 zeigt eine Draufsicht auf den Inkubator der Fig. 13, teilwei- se im Schnitt. Gleiche Teile tragen wiederum dieselben Bezugszeichen. Auf dem Halter 58, der abgewinkelt ist und an seinem linken Ende einen griffartigen Vorsprung 59 aufweist, ist ein Teststreifen 60 angeordnet, wie er in den Fig. 11 und 12 gezeigt ist.
Die Verwendung des Inkubators gemäß den Figuren 13 und 14 und des Teststreifens 60 ergeben sich aus den vorangehenden Beschreibungen, so daß weitere Ausführun¬ gen dazu nicht notwendig erscheinen.
Die Fig. 15 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Inkubators, welcher zum Verkauf in eine luftdicht
abschließende, verschweißte Hülle 79 verpackt ist. Im oberen Bereich dieses etwa eiförmig ausgebildeten Inkubators 70 ist wiederum eine Ausnehmung 72 vorgese¬ hen, die von einem Deckel 74 abgeschlossen ist. Wie es bei 75 dargestellt ist, weist der Inkubator 70 außer¬ halb der Ausnehmung 72 Rastvertiefungen 75 auf, die als Nut ausgebildet sein können. In diese Rastvertiefung 75 greift ein von dem Deckel 74 nach unten vorstehender Vorsprung ein. Auf diese Weise kann der Deckel 74 auf dem Inkubator 70 eingerastet werden, über seine seit¬ lichen Vorsprünge 73, die über die Vertiefungen 75 hinausstehen, ist der Deckel jederzeit leicht von dem Inkubator 70 abziehbar.
Ferner sieht man in der Schnittdarstellung der Fig. 15, daß zwei weitere, etwa zylinderförmige Ausnehmungen 64 in dem Inkubator 70 vorgesehen sind. In diesen Ausneh¬ mungen sind Behälter 86 bzw. 88 vorgesehen, welche die für die Untersuchung erforderlichen Testmischungen enthalten können. In der Schnittdarstellung der Fig. 15 sind nur zwei solche weiteren Ausnehmungen 82 bzw. 84 dargestellt. Wie man jedoch in der Fig. 16 sieht, können vier oder noch mehr solche Ausnehmungen vorgese¬ hen sein.
Die Flüssigkeitsbehälter 86 bzw. 88, die in den Ausneh¬ mungen 82 oder 74 enthalten sind, können aus Glas bestehen, welches z.B. an seinem spitzen Ende eine Sollbruchstelle aufweist. Auf diese Weise kann auch der Laie in denkbar einfacher Weise die Testlösungen oder Testmischungen in die Ausnehmung 72 einbringen.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung, für die ebenfalls Schutz begehrt wird, stehen diese Behälter 86 bzw. 88 aus einem flexiblen Material, das z.B. an seiner vorderen Spitze eine Sollbruchstelle aufweist. Diese Weiterbildung der Erfindung weist den Vorteil auf, daß die Behälter 86 bzw. 88 mehrfachen Verwen¬ dungszwecken dienen. Zunächst lagern sie die Testmischungen. Während der Untersuchung ermöglichen sie, die enthaltene Testmischung ohne Mühe und ohne jede Fachkenntnis in die Ausnehmung 72 zu bringen. Ferner erfüllen sie den Zweck, daß sie, nach der vorläufigen Reaktion, die Testmischung wieder aus der Ausnehmung 12 absaugen können, einfach indem sie mit der offenen Spitze in die Ausnehmung 72 gehalten werden, zusammengedrückt und dann losgelassen werden, so daß die- Flüssigkeit aus der Ausnehmung 12 wieder in diese Behälter 86 bzw. 88 hineingesaugt wird. Die Ausführungsform der Fig. 15 und 16 stellt somit eine handelsfähige Einheit dar, die beliebig lang haltbar ist, weil sie durch die Hülle 79 luftdicht abgeschlossen ist, und sämtliche Komponenten enthält, die zur Durchführung einer Untersuchung erforderlich sind.
In der Fig. 15 ist ferner ein Halter 80 dargestellt, der die Teststreifen aufnehmen kann. Dieser Halter ist in den Figuren 17 und 18 dargestellt und wird anhand dieser genannten Figuren näher beschrieben.
In der Fig. 17 sieht man diesen Halter 80 in
Draufsicht. Auf dem Behälter ist eine Anzahl von Teststreifen angeordnet. Am rechten Rand des Halters 80
befindet sich ein Griff 90, der bei 92 eine Sollbruch¬ stelle aufweist. Wenn dieser Halter in die Ausnehmung eines Inkubators eingesetzt ist, z.B. in die Ausnehmung 72, kann der Griff leicht abgebrochen werden, so daß die Ausnehmung durch den Deckel, z.B. 74, abgeschlossen werden kann. Auf diese Weise ist es in denkbar ein¬ facher Weise möglich, die Teststreifen in die Ausneh¬ mung einzubringen.
Diese Teststreifen sind zweckmäßigerweise in dem Halter 80 eingespannt, z.B. wie ein Diapositiv in einen Rahmen eingespannt ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Untersuchungen durchzuführen, ohne die Nitrozellulose, aus der der Teststreifen im wesentlichen bestehen, mit den Fingern zu berühren. Das ist besonders wichtig, wenn die Untersuchungen vom Laien durchgeführt werden sollen.
Bisher werden die Teststreifen oder Träger aus Nitro- Zellulose ohne einen derartigen Rahmen angeboten. Das ist noch möglich, weil bisher nur in Labors in denen die erforderlichen Werkzeuge wie Pinzetten und Kunst¬ stoffpipetten und dergleichen vorhanden sind, solche Trägerstreifen verwendet wurden. Diese Werkzeuge müssen, nach der Erfindung, nicht mehr vorhanden sein, da der Halter an dem Griff 90 angefaßt werden kann und die Teststreifen in den Halter eingespannt sind. Auch zum Aufbringen der Testmischungen muß die Nitro¬ zellulose nicht mit den Fingern berührt werden, da sie, wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 15, in Kunststoff- behältern 86, 86 mitgeliefert werden können.
Der Halter 80 kann in eine Wanne verpackt sein, vgl. Fig. 18, welche in die Ausnehmung eines Inkubators eingesetzt werden kann. Auf diese Weise ist sicherge¬ stellt, daß der Teststreifen nicht mit den Fingern berührt werdem muß.
Wie der Durchschnittsfachmann auf einen Blick aus der Fig. 15 sieht, kann der dortige Inkubator beliebig häufig verwendet werden. Der dort dargestellte Inkuba- tor kann als ein fertiges Laborgerät mit sämtlichen
Zutaten und Testmischungen verkauft werden. Ferner ist es möglich, als Zusatz-Kits die Behälter 86 bzw. 88, in Form von Phiolen oder kleinen Kunststoffbehältern, und die Wanne 94, wie sie in Fig. 18 dargestellt ist, mitsamt dem Träger und darauf befindlichen Teststrei¬ fen, als Austauschkomponenten in den Handel zu bringen. Auch die Wanne 94 der Fig. 18 kann selbstverständlich luftdicht verpackt sein, so daß die Teststreifen nicht durch Berühren mit den Fingern oder durch Schmutz- einflüsse nachträglich beeinflußt werden können.
In der Fig. 17 ist ferner noch an dem linken Rand eine Identifizierungshilfe 96 angebracht. 'Diese kann aus einem bedruckten Streifen bestehen, der den Schlüssel zur Auswertung des Untersuchungsergebnis-ses darstellt. Derartige Entschlüsselungswerte sind per Handschrift unter dem Halter 80 der Fig. 17 beispielhaft angegeben.