Kassettenrecorder mit Aufnahmeprogrammierung
Die Erfindung betrifft einen Kassettenrecorder mit Aufnahme¬ programmierung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
Aufgabe der Erfindung ist, eine Eingabe in einem Videorecorder zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 eingegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den nachfolgenden Unteransprüchen angegeben.
Aus der DE-OS 33 14 783.3 ist ein Videorecorder bekannt, bei dem die Kassette mit einem Barcode über Kennwerte der Kassette z.B. für Bandlänge versehen ist. Der Barcode wird mit einer im Recorder ortsfest angeordneten opto-elektronischen Leseein¬ richtung gelesen, die für den Lesevorgang die Bewegung der Kassette in die Abspiellage ausnutzt.
Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen an einem Ausführungs- beispiel erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 das Gehäuse eines Videorecorders mit der noch nicht eingelegten Kassette,
Fig. 2 das Zusammenwirken der Kassette mit der opto-elektro¬ nischen Leseeinrichtung,
Fig. 3 eine andere Anordnung der Tabelle auf der Kassette für einen anders arbeitenden Videorecorder,
Fig. 4 eine weitere Anordnung der Tabelle auf der Kassette
Fig. 5 eine markierbare Tabelle und
Fig. 6 eine weitere markierbare Tabe-lle.
Fig. 1 zeigt einen Videorecorder 1 mit einer Öffnung 2, die durch eine um eine waagerechte Achse schwenkbare Klappe 3 ver¬ schlossen ist. An der Vorderseite des Recorders 1 sind eine Vielzahl von Bedienungs- und Anzeigeelementen 4 sowie ein Ziffernfeld 5 zur Anzeige von Bandstand und Dhrzeit vorgesehen.
- Z -
In die Öffnung 2 ist die Videokassette 6 in waagerechter Richtung von Hand einschiebbar. Dabei wird die Klappe 3 hochge¬ schwenkt. Die Videokassette 6 wird von einer selbsttätig in Betrieb gesetzten Transporteinrichtung erfaßt, zunächst in waagerechter Richtung und dann in senkrechter Richtung nach unten in die Abspiellage transportiert. Ein derartiger soge¬ nannter Frontlader mit Fahrstuhl ist näher beschrieben in der DE-OS 30 31 690.
Gemäß Fig. 2 ist die Videokassette 6 an ihrer äußeren Wand 7 mit einem Etikett 8 versehen. Auf dem Etikett 8 ist eine Tabelle 15 angeordnet. Innerhalb des Videorecorders 2 befindet sich eine opto-elektronische Leseeinrichtung mit der Fotodiode 9 und dem Fototransistor 10.' Zur Abtastung sendet die Fotodiode 9 einen Lichtstrahl 11 auf das mit der Tabelle 15 versehene Etikett 8, der entsprechend der Tabelle 15 moduliert reflektiert wird und auf den Fototransistor 10 gelangt. Dieser liefert das gelesene Signal an die Steuerung 12. Die Tabelle 15 enthält eine Vielzahl von Kennwerten für eine Aufnahme nach Realzeit oder VPS-Daten (VPS = Videoprogrammsystem) oder für die Videokassette 6, die in der Steuerung 12 ausgewertet werden und zur Steuerung verschie¬ dener Funktionen im Videorecorder dienen. Die Steuerung 12 arbeitet als Aufnahme-Automatik und steuert die Aufnahme bzw. das Aufzeichnen von Sendungen. Die Steuerung 12 steuert z.B. auch das elektronische Zählwerk für die Ziffernanzeige 5 "für die Bandstellung, eine ümschaltung entsprechend der Bandsorte der Videokassette 6, die Ein- oder Umschaltung von Entzerrungs¬ schaltungen entsprechend einer Vorverzerrung des mit der Videokassette 6 aufgezeichneten Signals oder weitere, in der Beschreibungseinleitung beschriebene Werte. Die Steuerung 12 weist einen Speicher 22 auf, in dem die Kennwerte der Tabelle 15 abgespeichert werden. Die Aufnahme-Automatik schaltet den Recorder 1 zu der gewünschten und markierten Zeit auf Aufnahme und nimmt eine gewünschte Sendung auf. Der Lesevorgang mit der opto-elektronischen Leseeinrichtung 9,10 erfolgt selbsttätig durch die beschriebene definierte Bewegung der Videokassette 6
in Richtung 13 innerhalb des Videorecorders 1. Hierzu kann sowohl die Bewegung in Horizontalrichtung als auch die Bewegung in senkrechter Richtung ausgenutzt werden. Eine oder mehrere Leseeinrichtungen 9,10 zur Abtastung mehrerer Spalten oder Zeilen einer Tabelle 15 sind ortsfest in dem Videorecorder 1 angebracht. Bei Ausnutzung der senkrechten Bewegung der Video¬ kassette ist das Etikett 8 mit der Tabelle 15 entsprechend in senkrechter Richtung auf einer Außenwand der Kassette 6 ange¬ bracht.
In Fig. 3 ist die Tabelle 15 in senkrechter Richtung auf der Wand 7 enthalten. Diese Anordnung ist vorteilhaft bei Video¬ recordern, bei denen die Kassette 6 manuell in Richtung 14 in das Kassettenfach des Videorecorders eingelegt wird.
In den Ausführungsbeispielen ist die Leseeinrichtung ortsfest im Recorder angeordnet, und der Lesevorgang erfolgt durch die Bewegung der Kassette. Es ist auch möglich, die Tabelle der Kassette im stationären Zustand der Kassette mit einer bewegten Leseeinrichtung zu lesen. Die Leseeinrichtung kann dabei beim oder nach dem Einlegen der Kassette selbsttätig in Bewegung gesetzt werden. Die Leseeinrichtung kann auch auf einem Deckel angeordnet sein, der nach dem Einlegen der Kassette in das Kassettenfach manuell betätigt wird und somit eine Relativbe¬ wegung zur stationären Kassette ausführt.
Fig. 4 zeigt das Etikett 8 mit der Tabelle 15 auf der Oberfläche 16 der Kassette 6.
Fig. 5 zeigt das Etikett 8 mit der Tabelle 15 zum Aufkleben auf eine Videokassette. Die Kennwerte 17 der Tabelle 15 auf dem Etikett 8 sind mit einem Schreibstift manuell markierbar, das heißt, ein Benutzer färbt gewünschte Ziffern dunkel und erzeugt damit markierte Kennwerte 18. Mit den markierten Kennwerten 18 kann die Steuerung 12 programmiert werden, um eine Sendung selbsttätig aufzuzeichnen. Die Aufnahme-Programmierung des
- * -
Videorecorders erfolgt per Eingabe über Bedienelemente oder über die Markierung der Kennwerte 17,18. Vorteilhaft ist das Etikett 8 abwaschbar und damit wiederverwendbar. Das VPS ist beschrieben in der "Funkschau", Nr. 25/1985 in dem Artikel "Flexibel pro¬ grammieren mit VPS" auf den Seiten 47 - 51 und in der ARD/ZDF/ZVEI-Richtlinie "Video-Programm-System (VPS)", heraus¬ gegeben von der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland mit Datum 04.12.1984. Der Sendebeitrag bzw. die Sendung "Diner for one" , die Silvester um 19.30 Uhr gesendet wird, wird wie folgt mit der Tabelle 15 in den Videorecorder eingegeben: Für Silvester ist der 31. anzukreuzen bzw. dunkel zu färben, d.h. in der ersten Zeile die 3, in der zweiten Zeile die 1. Für den Monat ergibt sich in der dritten Zeile die 1 und in der vierten Zeile die 2 für 12. Die Sendezeit wird in Stunden und Minuten mit dem Dunkelfärben der 1 in der fünften Zeile, der 9 in der sechsten Zeile, der 3 in der siebten Zeile und der 0 in der achten Zeile für 19.30 Uhr angegeben. In der ersten Zeile kann noch ange¬ kreuzt werden, ob mit oder ohne VPS aufgenommen werden soll. Wird ohne Auswertung der vom Sender gesendeten VPS-Daten aufge¬ nommen (VPS nein ankreuzen) , so wird in den Zeilen 9 - 11 die Dauer einer Sendung eingegeben, z.B. die 3 in der 9. Zeile und die 0 in der 10. Zeile, in der 11. Zeile ist nichts markiert. Der Recorder soll also über einen Zeitraum (Dauer) von 0 Stunden (11. Zeile) und 30 Minuten (9. und 10. Zeile) eingeschaltet bleiben. Wird eine Sendung mit VPS-Daten aufgenommen, so wird der VPS Kennwert ja markiert, eine Markierung in den Zeilen 9 - 11 wird dann nicht registriert. Die beiden letzten Zeilen kennzeichnen den Kanalschalter. Der Tuner eines Videorecorders besitzt mehrere, z.B. 8,16,32 oder 60, Kanalschalter. Mit dem Kanalschalter ist der Tuner auf regionale Sender abgestimmt. Die opto-elektronische Leseeinrichtung 9,10 erkennt die dunkel markierten Kennwerte 18, also die dunkel markierte 1 in der 12. und die dunkel markierte 3 in der 13. Zeile. Mit den Zeilen 12 und 13 der Tabelle 15 wird der Kanal 13 eingestellt. Stimmt sich der Tuner selbst ab (Sendersuchlauf) , so ist eine Eingabe nach Land und Programmquelle möglich.
Fig. 6 zeigt eine Eingabemöglichkeit nach Land und Programm¬ quelle, die anstelle der Zeilen 12 und 13 (Kanal) stehen kann. Die Ziffern 1 und 3 in den Zeilen 12 und 13 stehen für 13, Hexadezimal D, für die Bundesrepublik Deutschland, Federal Republic of Ger any (siehe Seite 16 der ZVEI Richtlinie) . In den Zeilen 14 und 15 sind die 1 und die 6 dunkel gefärbt. Als Programmquelle 16 ist damit das NDP- /Landesprogramm drei- länderweit, das sind die Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gekennzeichnet. Ein sich selbst abstimmender Tuner sucht einen empfangswürdigen Sender, der das dreiländer- weite Landesprogramm sendet. Der Recorder nimmt dann die zur Tabelle 15 zugehörige Sendung auf. Die Auswerteschaltung steuert den Videorecorder so, daß die Sendung "Diner for one", die von einem Sender mit VPS-Daten versehen ist, aufgezeichnet wird. Anhand der VPS-Daten, die in der 16. Zeile eines übertragenen Bildsignals angeordnet sind, kann der Recorder anhand einer Tabelle, z.B. ein PROM (Programmable Read Only Memory) , eine Programmquelle eindeutig zuordnen.