LU87598A1 - Klaeranlage - Google Patents
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Description
Kläranlage
Beschreibung
Kläranlagen zur Behandlung häuslicher, kommunaler und industrieller Abwässer sind seit langem bekannt.
Die meisten Kläranlagen sind fest installiert und das Abwasser durchläuft in der Regel zunächst eine Vorklärung, danach eine biologische Behandlungsstufe und anschließend eine Nachklärung. Der aus der Vor-/Nach-klärung abgezogene Klärschlamm wird anschließend stabili-siert, zum Teil entseucht und anschließend verwertet Oder deponiert. Die biologische Behandlung des Abwassers kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Die bekanntesten Verfahren sind das Belebtschlamm- und Festkorperverfahren.
Der Nachteil großer Kläranlagen besteht darin, daß sie erst ab einer bestimmten Abwassermenge wirtschaft-lich arbeiten. Der Nachteil kleinerer Klaranlagen besteht darin, daß sie nur sehr schwer oder gar nicht an unterschiedliche Abwassermengen/-qualitäten angepaßt werden können. Abwassermenge, Konzentration und Art der
Verunreinigungen können zum Teil aber stark variieren, zum Beispiel durch unterschiedliche Lebensgewohnheiten im Verlauf eines Tages oder durch saisonal bedingte Abwässer (zum Beispiel von Hotels, landwirtschaftlichen Betrieben, Feriensiedlungen etc.)· Dabei kann es auch passieren, daß zum Beispiel an Ruhetagen, wahrend Betriebsferien oder außerhalb der Saison überhaupt kein Abwasser mehr zuläuft. Da der biologische Kreislauf einer Kläranlage aber einen mehr oder weniger konstanten Anteil an aktiver Biomasse benötigt, bleibt nichts anderes übrig, als die Anlage abzuschalten und später wieder anzufahren. Dies ist nicht nur äußerst kompli-ziert, langwierig und teuer, sondern hat auch zur Folge, daß in der Zwischenzeit anfallende Abwasser ungeklärt abgeleitet oder zwischengelagert werden müssen, was dann wieder Geruchsprobleme etc. zur Folge hat.
Auch bei schwankenden Abwasserqualitëten entstehen insbesondere bei kleineren Kläranlagen große Problème, weil innerhalb vorgegebener Behandlungsstufen nur eine bestimmte, vorgegebene Abwasserbehandlung möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klar-anlage zur Verfügung zu stellen, die leicht und flexibel an unterschiedliche Abwassermengen und Abwasserqualitëten angepaßt werden kann. Dabei soil die Anlage vorzugsweise so gestaltet sein, daß sie auch in Zeiten, wo kein neues Abwasser zufließt, über langere Zeit unverändert weiter betrieben werden kann.
Ausgehend von der Überlegung, daß durch unterschiedlich lange Sedimentationszeiten bei der Vorklärung, unterschiedliche Behandlungsart bei der biologischen Reinigungsstufe sowie
Verënderung der Behandlungsdauer des Abwassers, sowie sequenzweise Wiederholung der einzelnen Behandlungs-stufen unterschiedlich belastete Abwasser Oder unterschiedliche Abwassermengen innerhalb des Reinigungsprozesses in ihrer Biologie "manipulierbar" sind, liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß eine Kläranlage bezüglich der Zuordnung der einzelnen Behandlungsstufen flexibel zur Anpassung an unterschiedliche Abwassermengen und -qualitäten gestaltet sein muß.
Die Erfindung betrifft danach eine Kläranlage zur Abwasserreinigung, die durch Zwischenwände in unterschiedliche Abschnitte zur Vorklärung, biologischen Behandlung, Zwischen- und/oder Nachklärung des Abwassers unterteilt ist, wobei jeder Abschnitt mehrere Kammern aufweist, die durch Trennwande voneinander getrennt sind und die Kammern untereinander in strömungstechnischer Hinsicht in beliebiger, in Abhängigkeit von der Menge und Art des zu behandelnden Abwassers vorwählbarer Zuordnung verbindbar sind, sowie mit mindestens jeweils einer Einrichtung im Bereich der Vorklärung, Zwischen-klärung und Nachklärung zur Entfernung des dort sedimentierten Klärschlamms.
Entscheidend ist zunächst, daß die unterschiedlichen Behandlungsabschnitte (Vorklärung, biologische Behandlungs-stufe, Zwischen- und/oder Nachklärung) nicht als eigen- ständige Abschnitte fest zueinander angeordnet sind, sondern selbst in einzelne Kammern unterteilt sind, wobei die Kammern untereinander in beliebiger Zuordnung verbunden werden können. Dies hat den Zweck, in Abhängig-keit von der Abwasserqualität und Abwassermenge den Weg des Abwassers durch die Kläranlage individuell einstellen zu können und die Kläranlage so zum Beispiel ein-, zwei- oder mehrstufig fahren zu können.
Einstufig bedeutet, daß das Abwasser über die Vorklärung in die biologische Behandlungsstufe gelangt und anschließend in die Nachklärung. Bereits die einstufige Fahrweise kann ganz unterschiedlich ausgebildet sein. Bestehen die einzelnen Bereiche zum Beispiel aus jeweils sechs Kammern, so kann das Abwasser je nach Menge und Qualität durch eine vorwählbare Anzahl von Kammern in den einzelnen Bereichen geführt werden, wobei der Strömungsweg durch entsprechende Verbindung der Kammern eingestellt wird.
Zwei oder mehrstufig bedeutet, daß die einzelnen Be-handlungsstufen selbst wieder unterteilt werden, so daß das Abwasser bei seinem Weg durch die Kläranlage zum Beispiel zwei oder mehrmals die biologische Behandlungsstufe durchlëuft und zwischendurch immer wieder einer Zwischenklërung unterworfen wird, wobei in diesem Fall vorzugsweise die entsprechenden Kammern der Vorklër-und Nachklërstufe zur Zwischenklërung dienen, bevor das Abwasser über die letzte Sedimentationsstufe zum Beispiel in einen Vorfluter abgeleitet wird.
Auf diese Weise erhalt die Klëranlage eine Art Labyrinth-charakter, wobei der Weg durch das Labyrinth extern eingestellt werden kann. Eine Ausführungsform dazu sieht vor, in den Trennwënden zwischen benachbarten Kammern über Ventile verschließbare Öffnungen vorzu- sehen. Die Ventile, die zum Beispiel einfache Schieber sein können, können mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betrieben werden und verbinden zwei Kammern miteinander, so daß das Abwasser überlaufen kann oder trennen die Kammern voneinander (in Verschluß-stellung).
Eine Alternative besteht darin, auf die oberen Ränder der Trennwände Randelemente aufzusetzen, quasi als Leitelemente für das Abwasser, das dann über die Ränder der Trennwände von einer Kammer in die nëchste fließt.
Ebenso können die Trennwënde selbst aber auch höhen-verstellbar sein. Das Wasser strömt dann unterhalb der Trennwënde von einer Kammer in die nëchste.
Bevorzugt ist es, wenn die Kammern der einzelnen Be-handlungsabschnitte in lëngsverlaufenden Reihen angeordnet und jeweils gleich groß sind. Aufgrund dieser einfachen geometrischen Zuordnung ergeben sich überraschende Vorteile. Diese sollen am Beispiel einer Klëranlage erlëutert werden, bei der die Kammern der einzelnen Abschnitte in drei Reihen nebeneinander angeordnet sind, wobei die mittlere Reihe die biologische Behandlungs-stufe darstellt. Wird das Abwasser nur über zwei Kammern vorgeklërt, so verbleibt im Abwasser zum Beispiel ein wesentlich höherer Anteil organischer Substanzen als wenn die Vorklërung über vier Kammern geführt würde. Das Abwasser wird jetzt zum Beispiel über ein geöffnetes Ventil von der zweiten Kammer in die benach-barte zweite Kammer der biologischen Behandlungsstufe geführt und von dort entgegen der Strömungsrichtung in der Vorklërung in die nëchste Kammer weitergeführt.
Die biologische Behandlung erfolgt aufgrund der kurzen
Vorklärung unter Hochlast. Bei konstanter Sauerstoff-menge kann es zu teilweise anaeroben Behandlungsbe-dingungen kommen. Das so behandelte Abwasser gelangt nun über weitere geÖffnete Ventile in die erste Nach-klärkammer und muß dort zwangsweise nun mindestens drei Nachklärkammern durchlaufen, um anschließend in eine weitere biologische Behandlungskammer überführt zu werden. Durch den Hochlastbetrieb in der ersten biologischen Behandlungsstufe werden dort nur Mikro-organismen selektiert, die den Anteil leicht abbaubarer Substanzen im Abwasser abbauen. Entsprechend hoch ist der Anteil an suspendierten Feststoffen (biolo-gischer Schlamm), der in die nachgeschaltete Klärstufe gelangt, die - wie beschrieben - aufgrund der Geometrie der Kläranlage verlängert ist, so daß automatisch eine langere Verweilzeit zur Sedimentation des biologischen Schlamms erreicht wird.
Muß ein Abwasser aufbereitet werden, das einen höheren Anteil an schwer abbaubaren Substanzen aufweist, so wird es möglicherweise bevorzugt sein, die Vorklärung über drei oder vier Kammern zu fuhren und entsprechend die weiteren Behandlungsstufen einzustellen .
Die Kläranlage kann auf diese Weise an völlig unter-schiedliche Abwassermengen und -qualitäten angepaßt werden .
Zum Beispiel über Förderschnecken oder Absaugleitungen im Bereich der seitlichen Behandlungskammern zur Vor-, Zwischen- und/oder Nachklärung kann der Klärschlamm schonend abgezogen werden. Vorzugsweise wird der Schlamm unmittel-bar in einen Behälter zur Schlammlagerung beziehungsweise Schlammbehandlung ausgetragen, wobei diesem Behälter, der vorzugsweise mit den übrigen Bauteilen in einem kompakten Container angeordnet ist, erfindungsgemäß eine besondere Bedeutung zukommt. Der Behälter soil nämlich zur Zwischenlagerung und Vorstabilisierung des Klärschlamms dienen und eine Leitung zur teil-weisen Rückführung des vorstabilisierten Schlamms in eine der Kammern aufweisen. Hierdurch wird es er-möglicht, in Zeiten, wo ein geringerer Abwasserzulauf ist oder überhaupt kein Abwasser mehr zuläuft, den biologischen Betrieb der Anlage weiterhin aufrechtzu-erhalten, indem die für die biologische Stufe notwendige Biomasse jetzt nicht mehr oder nur noch teilweise durch zulaufendes Abwasser zur Verfügung gestellt, sondern durch eine entsprechende Menge an rückgeführtem, vorstabilisiertem Schlamm eingebracht wird.
Entsprechend umfaßt die Erfindung auch ein Verfahren zur Abwassereinigung mit Hilfe mindestens einer biologisch wirksamen Behandlungskammer, bei dem der abgetrennte oder abgezogene Schlamm in einem Behälter zwischengelagert und vorstabilisiert wird und bei Unterversorgung der Reaktionskammer mit zulaufendem Abwasser jeweils eine solche Menge des vorstabilisierten Schlamms in die Reaktionskammer(n) zugeleitet wird, wie dies für die Aufrechterhaltung der dort ablaufenden Reaktionsprozesse notwendig ist.
Dabei ist es unabhängig, nach welchem Verfahren die biologische Abwasserreinigung erfolgt. Dies gilt auch für die zuvor beschriebene Anlage, deren biologische Behand-lungsstufe anaerob oder aerob im Belebtschlammverfahren oder im Festkörperverfahren betrieben werden kann. Entsprechend weisen die einzelnen Kammern zugehörige Belüftungseinrichtungen und/oder Festbettkörper auf, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Ebenso ist eine chemische Behandlung möglich, zum Beispiel über eine Flockung oder Föllung.
Die Zwischenlagerung des Klärschlamms im Behälter kann unter anaeroben Bedingungen erfolgen. Es ist aber auch möglich, während der Lagerung im Behälter eine dem endogenen Sauerstoffverbrauch des Schlamms entsprechende Belüftung sicherzustellen, urn die Stoff-wechselprozesse im Schlamm kontinuierlich aufrechtzu-erhalten.
Die vom Behälter zurückgeführte Schlammenge wird vorzugs-weise so gewählt, daß die biologische Belastung des behandelten Abwassers konstant ist.
Die Kläranlage kann kompakt in einem Container angeord-net werden und umfaßt von der Vorreinigung bis zur Schlammbehandlung sämtliche Verfahrensstufen. Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß die Kläranlage in konstruktiver Hinsicht trotz der Möglichkeit, völlig unterschiedliche Behandlungswege vorzugeben, nicht verandert werden braucht, wenn man von der Einstellung des Strömungsweges absieht. Dies gilt zum Beispiel auch für die Einrichtungen zur Entfernung beziehungs-weise Zwischenlagerung und Rückführung des Klärschlamms. Trotzdem können die Abschnitte die Vorklärung, der biologische Behandlungsraum oder die Abschnitte der Nachklärung in weiten Bereichen verkleinert oder ver-größert werden und so an die örtlichen Gegebenheiten angepaßt werden.
Es ist selbstverständlich, daß die vorstehend nicht erwähnten üblichen Einrichtungen, die zu einer derartigen Kläranlage gehören, ebenfalls vorhanden sind. So kann im Container eine mechanische Vorreinigungseinrichtung angeordnet sein, die durch ein Rohr mit einer Zulaufkammer verbunden ist, von der aus das Abwasser zum Beispiel über einen Überlauf in die erste Vorklärkammer gelangt.
Für den Ablauf des gereinigten Wassers ist vorgesehen, die letzte, der Nachklärung dienende Kammer unmittel-bar Oder mittelbar an einen Vorfluter anzuschließen.
Dabei kann eine Ablaufkammer zwischengeschaltet sein.
Der Schlamm wird entweder über die genannten Förder-schnecken unmittelbar in den Behandlungsbehälter geführt.
Er kann dort zum Beispiel aerob (thermisch) behandelt und stabilisiert werden. Ebenso kann der Schlamm (vor)sta-bilisiert und - wie beschrieben - zumindest teilweise in die biologischen Behandlungsstufen zurückgeführt werden. Schließlich kann der Behälter als einfacher Stapelbehälter ausgebildet sein.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche sowie den sonstigen An-meldungsunterlagen.
Im nachstehenden Ausführungsbeispiel wird die Erfindung zeichnerisch erläutert. Dabei zeigen in stark schema-tisierter Darstellung
Figur 1: eine Aufsicht auf eine in einem Container angeordnete Kläranlage mit zugehörigen Peripherie-geräten,
Figur 2: eine perspektivische Teilansicht des Kammer- behalters der Anlage nach Figur 1,
Figur 3: einen horizontalen Schnitt durch eine Zwischen- wand im Bereich einer Öffnung mit einem
Figur 4: eine weitere Ausführungsform eines Kammer- behälters,
Figur 5: einen horizontalen Querschnitt durch eine
Verbindungsstelle verschiedener Zwischen-/Trenn-wände des Behälters nach Figur 4,
Figur 6: eine weitere Ausführungsform eines Kammer- behälters in perspektivischer Darstellung,
Figur 7: den Behälter nach Figur 6 in einem Längs- schnitt.
In den Figuren sind gleiche Oder gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Der Begriff "Kammerbehälter" umfaßt die Gesamtheit der Kammern der einzelnen Behandlungsstufen zur Behandlung eines Abwassers.
Der Kammerbehälter besteht aus verschweißten Stahlblechen.
Er weist in der Aufsicht eine Rechteckform auf und besitzt zwei Seitenwände 2 und zwei Stirnwände 3.
In Längsrichtung verlaufen durch den Kammerbehälter 1 zwei Zwischenwände 4 parallel und im Abstand zueinander. Hierdurch wird der KammerbehäIter 1 in drei längsverlaufende Abschnitte 6, 7, 8 unterteilt. Jeder Abschnitt 6, 7, 8 ist weiterhin durch quer verlaufende Trennwände 5 in jeweils sechs Kammern 6a bis f, 7a bis f und 8a bis f untergliedert. Die Figuren 1, 2 und 6 zeigen, daß die Trennwände 5 zwischen den Seitenwänden 2 fluchtend beziehungsweise im Abstand zueinander verlaufen und die Kammern 6a bis f, 7a bis f, 8a bis f hierdurch
Wie Figur 2 zeigt, sind die einzelnen Kammern unter-schiedlich hoch. Die äußeren Kammern 6a bis f und 8a bis f sind in ihrem unteren Abschnitt rinnenförmig ausgebildet und überragen mit diesem im Lëngsschnitt V-förmigen Abschnitt die mittleren Kammern 7a bis f nach unten.
In diesem unteren Abschnitt ist in jeder Kammerreihe 6, 8 eine Transportschnecke 10 in Längsrichtung ange-ordnet, die sich durch entsprechende Öffnungen in den Trennwänden 5 hindurch erstreckt. Die Transport-schnecken 10 sind an ihrem einen Ende (vor den Kammern 6a, 8a) an einen (nicht dargestellten) Antriebsmotor gekuppelt und ragen mit ihrem anderen Ende durch die hinteren Trennwënde der Kammern 6f, 8f in einen Raum 40, der nachstehend noch näher beschrieben wird. Über verschiedene (nicht dargestellte) Lagerstellen werden die Förderschnecken 10 geführt.
In den Zwischenwänden 4 und Trennwänden 5 zwischen benachbarten Kammern 6a bis f, 7a bis f, 8a bis f sind Öffnungen 14 vorgesehen. Wie Figur 3 zeigt, sind die Öffnungen 14 durch höhenverstellbare Schieber 15 verschließbar beziehungsweise zu öffnen, wobei die Schieber 15 über seitliche Führungsschienen 16 mit einem Anschlag am unteren Ende geführt werden. Die Schieber 15 können über den oberen Rand 19 mechanisch angehoben und über geeignete Arretiermittel festgelegt werden, urn die Öffnungen 14 ganz oder teilweise freizu-legen. Ebenso können aber auch motorisch betriebene Antriebsorgane dazu dienen, die Schieber 15 anzuheben oder abzusenken.
Anstelle von Schiebern können auch andere Ventilarten, Stopfen oder dergleichen verwendet werden.
Eine andere Art der Verbindung der Kammern 6a bis f, 7a bis f, 8a bis f in strömungstechnischer Hinsicht zeigen die Figuren 4, 5. Hier sind die Zwischenwände 4 beziehungsweise die Trennwände 5 nicht miteinander verschweißt, sondern über vertikale Pfosten 18 in entsprechenden vertikalen Aufnahmen 18a höhenverstell-bar geführt. Die Verstellbarkeit der Wande 4, 5 kann auf gleiche Weise erfolgen wie zuvor anhand der Schieber 15 beschrieben. In der angehobenen Stellung entstehen dabei - wie Figur 4 zeigt - zwischen dem Boden 17 des Kammerbehälters 1 und den unteren Rdndern 19' der Wande 4, 5 Öffnungen 14, durch die benachbarte Kammern 6a bis f, 7a bis f, 8a bis f untereinander kommunizierend verbunden werden.
Über diese Verbindungen kann der Abwasserstrom, je nachdem, welche Öffnungen 14 verschlossen und welche geöffnet sind, gezielt eingestellt werden.
Wie Figur 1 zeigt, wird das Abwasser zunëchst über eine Einrichtung 26 zur mechanischen Vorreinigung, die ein Schwerkraftsieb 27 und einen Sammelbehälter 28 für abgetrennte Schmutzteilchen aufweist, über eine Rohrleitung 11 in eine Zulaufkammer 21 gepumpt, die an der in Figur 1 linken Stirnwand 3 des Kammerbehalters 1 angebracht ist. Das Abwasser fließt von dort über einen Überlaufrand 33 in die Kammer 6a, die eine erste Kammer zur Vorklärung bildet.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die diametral gegenüberliegende Kammer 8f im Bereich der Nachklärung angeordnet und von hier aus gelangt das Abwasser über einen Überlaufrand 33' in eine Ablaufkammer 22, welche
Ober die das Abwasser weggeführt wird, zum Beispiel in einen Vorfluter (nicht dargestellt).
Der Weg des Abwassers von der Kammer 6a zur Kammer 8f kann erfindungsgemäß auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen.
Bei einer einstufigen Fahrweise können zum Beispiel die Kammern 6a bis f Ober die Öffnungen 14 miteinander verbunden werden, so daß alle Kammern 6a bis f der Vorklärung dienen, bevor das Abwasser über die Öffnung 14 zwischen den Kammern 6f, 7f in die mittlere Kammer-reihe, die der biologischen Abwasserreinigung dient, gelangt und über die Öffnungen 14 in den Trennwänden 5 von der Kammer 7f über die Kammern 7e bis 7b in die Kammer 7a fließt. Jede Kammer 7f bis 7a weist eine oberhalb des Bodens angeordnete Belüftungsein-richtung 24 auf, die jeweils an eine zentrale Luft-leitung 24' angeschlossen sind und über die Sauerstoff in das Abwasser eingedüst wird. Zusätzlich können (nicht dargestellte) Rührwerke vorgesehen sein. Die biologische Reinigung des Abwassers in den Kammern 7f bis 7a kann nach dem Belebtschlammverfahren erfolgen; es ist aber ebenso möglich, in den einzelnen Kammern 7f bis 7a Festbettkörper, zum Beispiel Tauchkörper 25 für ein Festkörperverfahren anzuordnen.
Nach der biologischen Behandlung gelangt das Abwasser durch die Öffnung 14 zwischen den Kammern 7a, 8a in die Kammer 8a und von dort durch die Kammern 8b bis 8e in die Kammer 8f, wobei die Kammerreihe 8a bis 8f zur Nachklärung dient, bevor das Abwasser über die Ablaufkammer 22 weggeführt wird.
Die Erfindung ermöglicht es, den einstufigen Weg auch völlig anders zu gestalten, indem beispielsweise die Vorklärung nur über die Kammern 8a, b geführt wird, bevor das Abwasser über die biologischen Behandlungs-kammern 7b, 7a wiederum die Nachklärkammern 8a bis f durchläuft. Entsprechend werden gegenüber der vorstehend beschriebenen Variante nun die Öffnungen zwischen den Kammern 6b, 6c und 7b, 7c geschlossen, urn das Abwasser entsprechend zu führen. Eine solche Fahrweise wird sich insbesondere im Schwachlastbetrieb oder bei Abwässern anbieten, die zum Beispiel einen hohen Anteil an Nematoden aufweisen.
Die vorstehende Kammerkonfiguration kann auch für ein mehrstufiges Verfahren genutzt werden. In diesem Fall wird zum Beispiel die Öffnung 14 zwischen den Kammern 8c, 8d geschlossen und der Abwasserstrom über die Kammern 6a, 6b, 7b, 7a, 8a, 8b, 8c, 7c, 7d, 6d, 6e, 6f, 7f, 7e, 8e, 8f in die Ablaufkammer 22 geführt.
Dabei dienen die Kammern 7a bis f der Reihe 7 ausschließ-lich der biologischen Behandlung, während die Kammern 8a bis c und 6d bis f nunmehr die Aufgabe einer Zwischen-klärung erfüllen, bevor das Abwasser in den Kammern 8e, f nachgeklärt wird.
Bei dieser Fahrweise wird das Abwasser in drei getrennten biologischen Behandlungsstufen mit entsprechender Zwischenklërung gereinigt. Aufgrund der Gestaltung der Kläranlage wird bei dieser Fahrweise mit Hochlast in der ersten biologischen Behandlungsstufe (Kammern 7b, 7a) die Sedimentationsstrecke in der ersten Zwischenklërung (Kammern 8a bis c) zwangsweise verlëngert, ·” - - - “ - —- - eine langere Verweilzeit sedimentieren kann und von der dritten Kammer 8c der ersten Zwischenklärung ein mit wesentlich weniger Schlamm belastetes Abwasser in die zweite biologische Behandlungsstufe gelangt.
Der sedimentierte Schlamm wird über die Förderschnecken 10 sowie angeschlossene Förderleitungen 10' in einen Schlammbehandlungsbehälter 29 geführt, der mit einer Belüftungsvorrichtung 30 bestückt ist. Im Behälter 29 wird der Schlamm aerob behandelt und stabilisiert, wobei die exotherme Reaktion ein für die Stabilisierung geeignetes Temperaturniveau schafft. Soweit erforder-lich kann der Behälter 29 aber auch zusätzlich erwärmt werden. Der stabilisierte Schlamm wird über ein Rohr 31 in einen Stapelbehälter 32 gefördert, der beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1 seitlich neben dem Kammerbehälter 1 innerhalb des Containers 1' angeordnet ist.
Ebenso ist es aber auch möglich, den Klärschlamm im Behälter 29 anaerob zu behandeln oder für eine dem endogenen Sauerstoffverbrauch des Schlamms entsprechende Belüftung zur Aufrechterhaltung der Stoffwechselpro-zesse im Schlamm zu sorgen und den so vorstabilisierten Schlamm anschließend in eine biologische Behandlungs-kammer 7a bis f in bestimmten Teilmengen zurückzuführen über die Leitung 31' mit Ventilen 41. Auf diese Weise kann insbesondere bei einem Belebtschlammverfahren stets die zur Aufrechterhaltung der Stoffwechselprozesse notwendige Biomasse aufrechterhalten werden, auch wenn der Abwasserzu-lauf sich verringert oder überhaupt kein belastetes Abwasser mehr zuläuft. Die Kläranlage kann so auch größere Schwankungen im Abwasserzulauf ohne weiteres über- wesentlichen Vorteil, daß die Anlage auch bei schwan-kenden Abwassermengen und Abwassern unterschiedlichster biologischer Belastung individuell angepaßt werden kann, ohne den konstruktiven Aufbau in irgendeiner Weise zu verändern. Erhöht oder erniedrigt sich zum Beispiel saisonal der Anteil einzelner Mikroorganismen/ Enzyme, so kann dein durch entsprechende Einstellung der Anlage - wie vorstehend beschrieben - unmittelbar Rechnung getragen werden.
Die einzelnen Bauteile der Anlage können auf verschiedene Art und Weise ausgebildet sein. Anstelle der trichter-förmigen Ausbildung der Kammern 6a bis f, 8a bis f im unteren Bereich können die entsprechenden Außenwände auch keilförmig in Richtung auf die Innenwände verlaufen (Figur 7) .
Ebenso kann der Kammerbehëlter eine runde Grundfläche aufweisen und die Kammern sind dann zum Beispiel als Kreissektoren ausgebildet. Ebenso kann der Kammerbehëlter drei- oder mehreckig ausgebildet sein. Die einzelnen Kammern können auch durch Kunststoffbehëlter ausgebildet werden, die mit ihren korrespondierenden Flëchen gegeneinander liegen, wobei die Öffnungen dann vorzugsweise wie in Figur 2 dargestellt ausgebildet sind und sich durch jeweils zwei nebeneinander-liegende Wande erstrecken. Diese Kunststoffbehëlter werden vorzugsweise im Streckformverfahren hergestellt.
Eine andere Ausführungsform zur kommunizierenden Verbindung der einzelnen Kammern zeigt Figur 6. Anstelle von Öffnungen 14 sind hier auf die oberen Rënder 19 einzelner Zwischenwënde 4 beziehungsweise Trennwënde 5 Randele-mente 20 losbar aufgesetzt, wobei die Randelemente 20 bündig mit dem umlaufenden Rand des Kammerbehëlters 1 abschließen. Bei dieser Ausführungsform muß der
Flüssigkeitspegel oberhalb der Ränder 19 liegen. Das Abwasser wird dann entsprechend der Zuordnung der Randelemente 20 durch die einzelnen Kammern geführt. Die Randelemente 20 können im einfachsten Fall aufge-steckt werden. Sie können aber auch über Nut-/Feder-verbindungen, Ösen oder Steckbolzen losbar auf den Rändern 19 festgelegt werden.
Claims (19)
1. Kläranlage zur Abwasserreinigung, mit einem Kammer-behälter (1), der durch Zwischenwände (4) in unter-schiedliche Abschnitte (6, 7, 8) zur Vorklärung, biologischen oder chemischen Behandlung, Zwischen-und/oder Nachklärung des Abwassers unterteilt ist, wobei jeder Abschnitt (6, 7, 8) mehrere Kammern (Ba bis f, 7a bis f, 8a bis f) aufweist, die durch Trennwände (4, 5) voneinander getrennt sind und die Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) unter-einander in strëmungstechnischer Hinsicht in beliebi-ger, in Abhângigkeit von der Menge und Art des zu behandelnden Abwassers vorwâhlbarer Zuordnung verbindbar sind, sowie mit mindestens jeweils einer Einrichtung (10) im Bereich der Vorklärung, Zwischenklärung und Nachklärung zur Entfernung “ “ — ........
2. Kläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Trennwänden (4, 5) zwischen benachbarten Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) über Ventile (15) verschließbare Öffnungen (14) vorgesehen sind.
3. Kläranlage nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Randelemente (20), die lösbar auf dem oberen Rand (19) der Trennwände (4, 5) befestigbar sind und nach oben über den Flüssigkeitsspiegel des Abwassers vorragen. *
4. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (4, 5) entlang von seitlichen Führungselementen (18a) über den Flüssigkeitsspiegel des Abwassers hinaus vertikal verstellbar sind.
5. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) der Abschnitte (6, 7, 8) jeweils in Reihen hintereinander angeordnet sind.
6. Kläranlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reihe (7) mit Kammern (7a bis f) zur bio-logischen Abwasserbehandlung parallel neben den übrigen Kammerreihen (6, 8) angeordnet ist.
7. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f), in Längsrichtung der Reihen (6, 7, 8) betrachtet, eine gleiche Länge (L) auf-weisen.
8. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (10) zur Ent-fernung des Klärschlamms aus einer Transportschnecke besteht, die in Längsrichtung der jeweiligen Reihe (6, 8) am Boden der zugehörigen Kammern (6a bis f, 8a bis f) verläuft und sich durch entsprechende Öffnungen in den Trennwänden (5) erstreckt.
9. Kläranlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das in Transportrichtung betrachtet hintere Ende der Förderschnecke eine Einrichtung (10') zur Überführung des Schlamms in einen nach-geschalteten Behälter (29) zur Schlammlagerung und/oder Schlammbehandlung anschließt.
10. Kläranlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Förderschnecke (10), in Förderrichtung betrachtet, durch die letzte Trennwand (5) hindurch in einen Behälter (29) zur Schlammlagerung beziehungs-weise Schlammstabilisierung erstreckt.
11. Kläranlage nach Anspruch 9 Oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (29) zur anaeroben Zwischenlagerung des Klärschlamms geschlossen ausgebildet ist und eine Leitung (31') zur teil-weisen Rückführung des vorstabilisierten Schlamms in eine der Kammern (7a bis f) aufweist.
12. Kläranlage nach Anspruch 9 Oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (29) geschlossen ausgebildet ist und eine Einrichtung zur partiellen Belüftung des Schlamms aufweist.
13. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (7a bis f) zur biologischen Behandlung des Abwassers mit Belüftungseinrichtungen (24) und/oder Rührwerken ausgebildet sind.
14. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kammern (7a bis f) zur biologischen Behandlung des Abwassers Festbettkörper (25) angeordnet sind.
15. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die in Strömungsrichtung des Abwassers letzte Nachklärkammer (8f) einen Ablauf (33') zu einer Ablaufkammer (22) aufweist, die an einen Vorfluter anschließbar ist.
16. Verfahren zur Abwasserreinigung mit Hilfe mindestens einer biologisch wirksamen Behandlungskammer bei schwankender Abwasserzulaufcharakteristik, insbe-sondere mit einer Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der bei einer Abwasserreinigung nach dem Belebtschlamm-verfahren aus einer Nachklarkammer abgezogene Überschußschlamm beziehungsweise der bei einer Abwasserreinigung nach dem Festkörperverfahren in einer Nachklarkammer abgetrennte Schlamm separiert und in einem Behälter zur Vorstabilisierung zwischen-gelagert und bei Unterversorung der Reaktions-kammer(n) mit zulaufendem Abwasser jeweils eine solche Menge des vorstabilisierten Schlamms in die Reaktionskammer(n) geleitet wird, wie dies für die Aufrechterhaltung der dort ablaufenden Reaktionsprozesse notwendig ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anwendung des Festkörperverfahrens auch der bei der Abwasservorklarung sedimentierte Primärschlamm im Behälter zwischengelagert wird·.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm im Behälter unter anaeroben Bedingungen zwischengelagert wird.
19. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm im Behëlter mit einer dem endogenen Sauerstoffverbrauch des Schlamms entsprechenden Luftmenge belüftet wird.
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