Beschreibung
Glimmschutzband für rotierende elektrische Hochspannungsma- schine, Verwendung dazu und elektrische Maschine
Die Erfindung betrifft ein Glimmschutzband, insbesondere ein reaktives Glimmschutzband, für eine rotierende elektrische Hochspannungsmaschine mit einem durch Vakuum-Druck- Imprägnier-Prozess (VPI-Prozess) herstellbaren Isolationssys- tem, wobei das Imprägniermittel im VPI-Prozess aus Bedenken gegenüber der atemwegssensibilisierenden Wirkung der Anhydri- de, bevorzugt Anhydrid-frei vorliegt . Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung eines derartigen Glimmschutzbandes sowie eine elektrische Maschine mit einem Isolationssystem, das durch die Verwendung des Glimmschutzbandes herstellbar ist .
Bei der Herstellung eines Isolationssystems kommen je nach Bemessungsspannung der rotierenden elektrischen Maschine ver- schiedene Kombinationen von Komponenten eines Isolationssys- tems zum Einsatz . Beispielsweise hat man bei Motoren mit un- gefähr größer 2kV Bemessungsspannung an der Nutaustrittsstel- le eine leitfähige Schicht zur Feldvergleichmäßigung, den Au- ßenglimmschutz, AGS . Ab einer ungefähren Bemessungsspannung von 6kV wird ein AGS in der Regel an den Enden durch einen Endenglimmschutz EGS verstärkt und ab einer Bemessungsspan- nung von ca . 12kV wird das Isolationssystem an der Hauptiso- lation noch durch eine Innenpotentialsteuerung IPS verstärkt .
Wegen physiologischer Bedenken gegenüber dem bislang üblichen Einsatz von Anhydrid-haltigen Vernetzern in den Imprägnier- mitteln des Isolationssystems, insbesondere der durch VPI herstellbaren Isolationssysteme, wird das Anhydrid verstärkt durch Anhydrid- freie Imprägniermittel ersetzt . Diese Substi- tution zieht eine ganze Reihe von Anpassungsproblemen nach sich, da die Wickelbänder und/oder Glimmschutzbänder, die ih- rerseits organische Bindemittel, wie den Bandkleber, polymer- basierte Matrixmaterialien und eben im Fall reaktiver Glimm-
schutzbänder auch Härtungskatalysatoren umfassen, auf die neu eingesetzten Anhydrid- freien Imprägniermittel abzustimmen sind.
Bislang gibt es keine Formulierung für ein Isolationssystem mit AGS, EGS und/oder IPS, das ein Glimmschutzband, seiner- seits etliche empfindliche Komponenten wie den Bandkleber, die Polymermatrix, die Füllstoffe, deren Beschichtungen und ein Anhydrid-freies Imprägniermittel umfasst, welche in einem gängigen VPI-Prozess zu einem brauchbaren Isolationssystem zu verarbeiten ist .
Die Leitschichten des IPS und des AGS bestehen in der Regel aus Ruß- und/oder Graphit-haltigem Verbundwerkstoff auf Basis einer polymeren Matrix . Keine Komponente des Verbundwerkstof- fes, weder der Ruß/Graphit, noch die polymere Matrix sind re- sistent gegenüber Teilentladungen. Trifft eine Teilentladung auf die Leitschicht, reagiert beispielsweise der Ruß mit dem umgebenden Sauerstoff zu CO2 ab . Gleiches gilt für die poly- mere Matrix .
Hauptisolation bzw. AGS, EGS und IPS werden in der Regel durch Wicklung von Glimmerband oder Glimmschutzband, das mit einem Imprägniermittel imprägniert wird, gebildet . Dabei um- fasst das Glimmerband der Hauptisolation in der Regel einen Barrierewerkstoff, wie Glimmer zur Isolation, während das Glimmschutzband elektrisch leitfähige oder teilleitfähige Füllstoffe, wie Ruß etc . umfasst . Bei Global-VPI im Gegensatz zu Single-VPI werden IPS, AGS und/oder EGS in der Regel als Bänder appliziert, bevorzugt an noch nicht imprägnierten Spu- len/Stäben und nachfolgend - besonders bevorzugt - in einem Imprägnierverfahren mit Imprägniermittel imprägniert .
Insbesondere die bislang üblichen, für Anhydrid-haltige Im- prägniermittel bestens geeigneten tertiären Amine und/oder organischen Zinksalze können als sogenannte Bandbeschleuniger für die neuen, Anhydrid-freien Imprägniermittel nicht mehr eingesetzt werden, weil diese damit unter den Bedingungen des
VPI-Prozesses nur unzureichend vernetzen . Dies resultiert letztlich in unausgehärteten, weichen Bereichen in Teilen des AGS , EGS , IPS und/oder der Hauptisolierung und/oder zu Poly- merisaten mit niedriger Glasübergangstemperatur . Eine niedri- ge Glasübergangstemperatur ist auch lokal zu vermeiden, da diese Bereiche mechanisch und elektrisch ungenügende Eigen- schaften aufweisen und zu deutlich verfrühter Degradation führen . Im Betrieb werden diese gering belastbaren Bereiche thermisch und elektrisch rasch degradiert oder zerstört .
Glimmschutzbänder als Teil des Isolationssystems werden bei rotierenden elektrischen Hochspannungsmaschinen eingesetzt . Rotierende Hochspannungsmaschinen sind beispielsweise Motoren oder auch Generatoren in einem Kraftwerk zur Erzeugung elektrischer Energie . Derartige rotierende Hochspannungsma- schinen weisen insbesondere eine Ständerwicklung auf , an die eine besonders hohe Anforderung bezüglich Festigkeit und Zu- verlässigkeit gestellt ist . Insbesondere ist das Isolations- system der Ständerwicklung an der Grenz fläche zwischen der Hauptisolierung und dem Blechpaket , insbesondere bei rotie- renden elektrischen Maschinen ab ca . 2 kV Bemessungsspannung, der Ständerwicklung durch eine hohe thermische , thermomecha- nische , dynamische und elektromechanische Betriebsbeanspru- chung stark belastet , wodurch das Risiko einer Beschädigung des Isolationssystems der Ständerwicklung durch Teilentladung hoch ist .
Die Ständerwicklung weist einen mit der Hauptisolierung elektrisch isolierten Leiterverbund auf , der in einer Nut ge- lagert ist , die in dem Blechpaket angeordnet ist . Beim Be- trieb der rotierenden elektrischen Maschine ist der Ständer einer thermischen Wechselbeanspruchung ausgesetzt , wodurch, hervorgerufen durch unterschiedliche Wärmeausdehnungsge- schwindigkeiten und Wärmeleitfähigkeiten des Leiters , der Hauptisolierung und dem Blechpaket , mechanische Spannungen in der Hauptisolierung erzeugt werden . Dadurch bedingt kann ein örtlich begrenztes Ablösen der Hauptisolierung auftreten, wodurch Hohlräume zwischen der Hauptisolierung und dem Blech-
paket entstehen, in denen Teilentladungen zünden können . Die Teilentladungen können zu einer Beschädigung der Hauptisolie- rung führen, was im schlimmsten Fall zu einem Erdschluss zwi- schen Blechpaket und Leiter führen kann, wodurch die Maschine nicht mehr betreibbar ist . An den Nutaustritten steht her- kömmlich der Leiter mit seiner Hauptisolierung vor, dort ist die Grenz fläche zwischen dem Leiter und der Hauptisolierung angeordnet , die eine Gleitanordnung bildet . Dies ist bei- spielsweise aus der Figur 1 der EP 2362399B1 ersichtlich, wo- bei der Ausschnitt des dort abgebildeten Turbogeneratorstän- ders der hier behandelten Nut-Austrittsstelle schematisch entspricht .
Die Hauptisolierung der Wicklung gegen das Blechpaket ist ein elektrisch hoch beanspruchtes System . Im Betrieb entstehen hohe Spannungen, welche in dem Isoliervolumen zwischen dem Leiterstab und dem auf Erdpotential liegendem Blechpaket ab- zubauen sind . An den Kanten der Bleche im Blechpaket entste- hen Feldüberhöhungen, die ihrerseits Teilentladungen hervor- rufen und schließlich zu einer vorzeitigen Alterung und im schlimmsten Fall zu einer Zerstörung der Isolierung führen .
Die Austrittsstelle der Ständerstäbe/-spulenschenkel aus dem Blechpaket , die Nutaustrittsstelle , ist charakterisiert durch das Aufeinandertreffen zweier Isolierstoffe , dem gasförmigen und dem festen, und dem AGS und/oder IPS oder dem Blechpaket . In diesem Bereich bildet sich eine Grenzschicht zwischen der im Aggregat zustand festen Hauptisolierung und einem gasförmi- gen Medium, meist Luft oder Wasserstoff, aus . Durch die re- sultierende dielektrische Trennfläche zwischen der Hauptiso- lierung und der Luft entsteht eine klassische Gleitanordnung, die neben einer rein radialen Feldkomponente Erad, die senk- recht auf den Leiter steht und die im Bereich des Blechpakets vorkommt , zusätzlich eine tangentiale Feldkomponente Etan, die entlang des Leiters nach AGS-Ende entsteht , hat . Die dadurch tangential beanspruchten Grenz flächen, beispielsweise Haup- tisolierung zu Luft , stellen besondere Schwachstellen in ei- ner Isolieranordnung dar .
Aufgrund der geringen elektrischen Festigkeit der Luft kann es schon bei vergleichsweise geringen Spannungen in diesem Bereich des Triplepunktes „Blechpaket-Isolationssystem-Luft" , am Ende des Außenglimmschutzes „AGS" , zu Teilentladungen, be- dingt durch die lokale tangentiale Feldstärkenerhöhung von ca . 0 , 5kV/mm bei sauberer Oberfläche , kommen, die sich bei weiterer Steigerung der Spannung zu Gleitentladungen entlang der Isolierstoffoberfläche bis zu einem elektrischen Durch- schlag, der durch einen Leiter-Erde-Kurzschluss charakteri- siert ist , ausweiten können .
Um diese elektrischen Gleitentladungen zu unterdrücken, wird bei elektrischen rotierenden Maschinen zusätzlich zum Außen- glimmschutz „AGS" ab einer Bemessungsspannung von 6kV eine resistiv-kapazitive Feldsteuerung, in Form eines Endenglimm- schutzes „EGS" , an den AGS angebunden . Bei der Berechnung und Auslegung eines Endenglimmschutzes ist zu beachten, dass die höchste elektro-thermische Belastung des Systems nicht bei Betriebsspannung, sondern vielmehr bei der Kontrolle des I so- liersystems mit erhöhter Prüfspannung erfolgt . Durch Bildung von Gleitentladungen an der Oberfläche wird der Isolierstoff langfristig zerstört . Der Endenglimmschutz ist , genauso wie der Außenglimmschutz , eine resistive Beschichtung direkt auf der Oberfläche der Hauptisolation . Im Gegensatz zum „AGS" , dem Außenglimmschutz , der einen Oberflächenwiderstand von et- wa 1000 - 10 . 000 Ohm hat , zeigt der „EGS" , der Endenglimm- schutz einen deutlich höheren elektrischen Oberflächenwider- stand, der nichtlinear ausgestaltet ist und bei einer Feld- stärke von 100V/mm bei etwa 5 x 109 Ohm liegt . Ganz generell kann der relevante Widerstandsbereich des EGS mit 2x108 Ohm bis 1x1013 Ohm angegeben werden .
Insbesondere kann es durch Erwärmung, elektrische Erosion und chemische Degradation zur Zerstörung des EGS kommen und damit zu einer Beschädigung des Isolationssystems und schließlich zum Überschlag als Folge der Zerstörung des Endenglimmschut- zes kommen . Durch lokale Wärmeentwicklung kann es aufgrund
einer Arbeitspunktverschiebung zusätzlich zur Störung der Funktionsweise des Isoliersystems und zu einem Ansteigen der dielektrischen Verluste kommen .
Der AGS hat einen gewissen Quadratwiderstand, der einen be- stimmten unteren und oberen Grenzwert nicht unter- respektive überschreiten darf . Bei Unterschreitung des Grenzwertes kön- nen hohe induzierte Kreisströme , welche sich über die Enden des Blechpakets und dem Außenglimmschutz schließen, zu strom- starken Lichtbögen zwischen zwei Blechen im Blechpaket füh- ren, dadurch gibt es hohe elektrische Verluste . Bei zu hohem Widerstand kann es wiederum zu Hochspannungsfunkenerosion kommen, wobei dann der AGS nicht mehr wie eine Feldvergleich- mäßigung, sondern wie eine Isolation wirkt . Idealerweise hat ein Außenglimmschutz eine ausgeprägte Anisotropie im Wider- standsverhalten, der Widerstand in tangentialer, also axialer Richtung sollte hoch und in radialer Richtung gering sein .
In der Praxis ist diese gewünschte Eigenschaft des AGS aber nicht realisierbar, so dass bislang der AGS in tangentialer Richtung stets niederohmiger ist als in radialer Richtung . Diese Phänomene sind auch in einschlägiger Fachliteratur nachzulesen, beispielsweise in „Hochspannungstechnik" von A. Küchler, Springer Verlag, Vol 15 , 2009 ISBN 3-540-78412- 8 und „Design Dependent Slot Discharge and Vibration Sparking on High Voltage Windings" von M . Liese und M . Brown, IEEE Trans DIE , August 2008 , pp 927- 932 .
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Glimm- schutzband zur Weiterverarbeitung im VPI-Verfahren bereitzu- stellen, ein Trägerband, zumindest einen Band-beschleuniger für das Imprägnierharz und zumindest ein polymeres Matrixma- terial mit einem elektrisch leitfähigen, gegebenenfalls be- schichteten Füllstoff umfassend, wobei der in dem Glimm- schutzband enthaltene Bandbeschleuniger geeignet ist , auf ein Anhydrid- freies Imprägniermittel , insbesondere auf Epoxid- harzbasis , im VPI-Prozess härtungsbeschleunigend zu wirken .
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch den Gegenstand der vor- liegenden Erfindung, wie er in der Beschreibung, den Ansprü- chen und den Figuren offenbart ist , bereitgestellt .
Dementsprechend ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Glimmschutzband für die Weiterverarbeitung zu einem Isolati- onssystem mit Wicklung und Potentialsteuerung durch Außen- glimmschutz und/oder Innenpotentialsteuerung und/oder En- denglimmschutz , das Isolationssystem durch Imprägnieren der Wicklung mit einem Anhydrid- freien und Harz-basierten Impräg- niermittel bei 45 ° C bis 85 ° C und unter Vakuum, beispielsweise mittels VPI- Imprägnierung, herstellbar, wobei das Glimm- schutzband zumindest ein Trägerband einen elektrisch leitfä- higem oder teilleitfähigem Füllstoff in einer Polymermatrix und zumindest einen Band-Beschleuniger geeignet zur Härtung und/oder Gelierung des Imprägniermittels umfasst , dadurch ge- kennzeichnet , dass die Polymermatrix zumindest einen Polyvi- nylalkohol und/oder ein Polyvinylalkohol-Copolymerisat ent- hält und dass der zumindest eine Band-Beschleuniger ausge- wählt ist aus der Gruppe der Supersäuresal ze , wobei er zur Beschleunigung einer kationischen Homopolymerisation des Harz-basierten Anhydrid-f reien Imprägniermittels geeignet ist .
Die Basis des Harz-basierten Imprägniermittels ist bevorzugt ein Epoxidharz , insbesondere auch eine Epoxidharzmischung, beispielsweise eine ein oder mehrere cycloaliphatische Epo- xidharze umfassende Epoxidharzmischung . In dieser Mischung kann beispielsweise auch Siloxan enthalten sein, so dass bei Aushärtung des Imprägniermittels ein Duromer mit -O-SiR2-O- Einheiten umfassendem Rückgrat erhalten wird .
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Imprägniermittel ein insbesondere Phthalsäureanhydrid- respektive Phthalsäureanhydrid-Derivat- freies Harz oder eine Harzmischung auf Epoxidbasis , bevorzugt zumindest ein cyc- loaliphatisches Epoxidharz und ein Epoxidharz auf Bisphenol- A- und/oder Bisphenol-F-Diglycidylether- und/oder Epoxyno-
volak-Basis umfassend . Beispielsweise liegt eine Imprägnier- harzmischung auf der Basis von cycloaliphatischem Epoxidharz und Bisphenol-A-Diglycidylether im Mischungsverhältnis im Be- reich von 50 : 50 bis 90 : 10 , insbesondere im Mischungsverhält- nis von 80 : 20 (m/m) vor .
Beispielsweise umfasst die Polymermatrix den Bandkleber und - zumindest teilweise - den darin gelösten und/oder feinst- verteilten Bandbeschleuniger, auch „Band-Katalysator" ge- nannt . Der Bandbeschleuniger dient zur Gelierung eines dünn- flüssigen Imprägnierharzes , das beispielsweise in einer Vaku- um-Druck- Imprägnierung (VPI ) auf das Glimmschutzband und die Hauptisolation der Ständerwicklung einwirkt . Dies passiert üblicherweise bei erhöhten Temperaturen, 45 ° C bis 85 ° C . Nach dem Imprägnieren werden die Ständerwicklungen im Statorblech- paket noch thermisch nach-gehärtet .
Der zumindest eine Band-Beschleuniger liegt vorzugsweise in der polymeren Matrix mit den Füllstoffen vor . Während des Im- prägnierens vermischt sich dieser zumindest teilweise mit dem Imprägniermittel und/oder kann in das Imprägniermittel zumin- dest teilweise migrieren und dient so zur Gelierung des Im- prägniermittels vor dessen Aushärtung im nachfolgenden Tem- perschritt des Imprägnierverfahrens .
Nach einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Bandbe- schleuniger, der beispielsweise und vorzugsweise in Form ei- nes Supersäuren-Sal zes vorliegt , in der Polymermatrix, res- pektive dem Bandkleber, also zumindest einen Polyvinylalkohol umfassend, feinstverteilt und/oder gelöst vor .
Wegen der geforderten und erwünschten Lagerstabilität des Glimmschutzbandes ist es vorteilhaft , wenn die im Glimm- schutzband vorhandene Bandbeschleuniger in Form einer Super- säure und/oder eines Supersäuresal zes erst bei Kontakt mit dem Imprägniermittel und erhöhten Temperaturen von 45 ° C bis 85 ° C reagiert . Eine vorherige Reaktion mit der polymeren Mat- rix ist unerwünscht , weil der Bandbeschleuniger dann „aufge-
braucht" wäre und das Imprägniermittel nicht mehr anhärten, gelieren respektive aushärten könnte . Deshalb ist ein kriti- scher Punkt der vorliegenden Erfindung der, dass der Bandbe- schleuniger zwar in Form der extrem reaktiven Supersäure und/oder eines Derivats davon vorliegt , mit der Polymermatrix des Glimmschutzbandes aber unter Bedingungen bis zu 70 ° C nicht oder in nicht nennenswerter Menge reagiert .
Der Beschleuniger im Trägerband ist beispielsweise in einer Menge im Bereich von 0 , 1 g/m2 bis 15 g/m2 , insbesondere von 0 , 25 g/m2 bis 10 g/m2 , bevorzugt in einer Menge von 0 . 5 g/m2 bis 5 g/m2 enthalten .
Dabei können die eingelagerten Band-Beschleuniger und Bandbe- schleunigerkonzentrationen in den Komponenten des Isolations- systems gleich oder ungleich sein .
Die „Komponenten des Isolationssystems" die hier vor allem betroffen sind, sind beispielsweise
- die Wicklung der Hauptisolation - ohne leitfähige oder teilleitfähige Füllstoffe , da die Hauptisolation elektrisch isolierend ist ,
- die Wicklung der IPS , des AGS und/oder des EGS , die ab- gestufte elektrische Leitfähigkeit oder Teilleitfähig- keit haben, siehe oben .
Um Teilentladungen zu vermeiden, kann die Hauptisolierung von Wicklungsstäben /-Spulen mit einer inneren und einer äußeren Leitschicht gegen Hohlräume und Ablösungen abgeschirmt wer- den, eben durch Innenpotentialsteuerung IPS und AGS , wie oben erläutert . An den AGS anschließend kann ein EGS aufgebracht werden .
Aus der EP 2362399 und aus der DE 19839285 Gl sind Glimm- schutzbänder bekannt , in denen ein planarer Füllstoff gebun- den in einer polymeren Matrix vorliegt . Der beschriebene planare Füllstoff besteht aus einem Glimmersubstrat , das mit
dotiertem Metalloxid, beispielsweise Titanoxid und/oder Zin- noxid, beschichtet ist . Dieser Füllstoff ist insbesondere re- sistenter gegenüber Teilentladungen als die Kohlenstoff- basierten Füllstoffe .
Ganz grundsätzlich ist bei den mit planaren Füllstoffen ge- füllten polymeren Matrizen der elektrische Widerstand in Bandrichtung deutlich geringer als der senkrecht durchs Band, was wiederum die elektrische Leitfähigkeit in radialer Rich- tung vermindert . Durch Zugabe von runden Füllstoffen, bei de- nen als Substrat Quarzgut oder Quarzmehl dient , das wiederum ebenfalls mit dotiertem Metalloxid beschichtet wurde , kann der radiale Widerstand reduziert werden .
Der elektrisch leitfähige und/oder teilleitfähige Füllstoff hat nach einer bevorzugten Ausführungsform zumindest eine Komponente , ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Ruß , Gra- phit , Carbonnanotubes - CNTs- , Antimon dotiertes Zinnoxid, Siliziumkarbid und/oder Aluminium dotiertes Siliziumkarbid, wobei die jeweilige Komponente dotiert oder undotiert , be- schichtet oder unbeschichtet , dotiert beschichtet oder undo- tiert beschichtet vorliegen kann .
Zur Reduzierung der Feldstärkenüberhöhung im Bereich des En- des des Außenglimmschutzes wird eine kapazitiv-resistive Feldsteuerung eingesetzt . Die kapazitive Steuerung wird durch die Hauptisolierung realisiert , während die resistive Steue- rung durch den Endenglimmschutz (EGS ) stattfindet . Hierbei handelt es sich um leitfähige Oberflächenbeläge , die einen quadratischen Widerstand von ca . 108 bis 1010 Ohm bei einer Feldstärke von 100 V/mm haben . Mit Hil fe der starken Nichtli- nearität des Widerstandes der eingesetzten Materialien im EGS wird versucht , das elektrische Feld aus den Bereichen hoher Feldstärken zu verdrängen . Dieses hat in der Verringerung des spezi fischen Widerstands mit steigender elektrischer Feld- stärke ihre Ursache .
Die ohmschen Oberflächenbeläge können entweder durch Anstri- che aus trocknenden und/oder härtbaren Harzen, welche unmit- telbar auf die Isolierstoffoberfläche aufgebracht werden und/oder zusammen mit der Herstellung der gewickelten Haup- tisolation, die aber dann schon vor der Herstellung respekti- ve der Imprägnierung der Hauptisolation als Bänder aufgewi- ckelt werden, entweder in Form eines Prepregs oder eines be- reits ausgehärteten, porösen Bandes , hergestellt werden .
Die Hauptisolierung der Wicklung wird dann mit einem Impräg- nierharz und beispielsweise durch einen damit ausgeführten Vakuum-Druck- Imprägnier-Prozess (VPI-Prozess ) imprägniert . Dabei kommen herkömmlich, also nach dem Stand der Technik, vor allem Epoxidharze und/oder Epoxidharz-Gemische mit Anhyd- riden als Härtern zum Einsatz . Wegen der atemwegssensibili- sierenden Wirkung und entsprechenden Bedenken gegen die un- eingeschränkte Verwendung Anhydriden als Härter, insbesondere von Phthalsäureanhydriden, respektive und/oder auch Phthal- säureanhydrid-Derivaten werden vorliegend nur Anhydrid- freie , insbesondere Phthalsäureanhydrid- bzw . Phthalsäureanhydrid- Derivat- freie Imprägniermittel eingesetzt . Aus der
WO2016/ 124387 ist beispielsweise ein Isoliersystem auf Basis eines Epoxidharzes mit einem Anhydrid- freien Imprägniermit- tel , das homopolymerisierbar ist , bekannt .
Ein reaktives Glimmschutzband umfasst dementsprechend auf ei- nem flexiblen Träger wie Folie , Vlies und/oder Gewebe , das hier als „Trägerband" bezeichnet wird, ein aufgebrachtes elektrisch leitfähiges und/oder halb- beziehungsweise teil- leitfähiges Material , das mit dem Trägerband, miteinander und gegebenenfalls mit einer abschließenden Decklage und/oder ei- nes weiteren Lage mittels eines Bandklebers , der die Polymer- matrix darstellt und/oder die Polymermatrix umfasst , verbun- den ist .
Als elektrisch leitfähiges und/oder halb- beziehungsweise teilleitfähiges Material werden z . B . Füllstoffe auf Kohlen- stoffbasis und/oder keramisches , insbesondere Glimmer-
basiertes , Material mit teilleitfähiger, insbesondere durch Dotierung erzielter leitfähiger Beschichtung, beispielsweise aus Titanoxid und/oder Zinnoxid, und/oder mit und ohne Alumi- nium dotiertem Silizumkarbid bezeichnet . Andererseits können alternativ dazu oder ergänzend die genannten elektrisch leit- fähigen und/oder halb- beziehungsweise teilleitfähigen Mate- rialien wie dotiertes Titanoxid und/oder Zinnoxid, und/oder mit und ohne Aluminium dotiertes Silizumkarbid auch ohne Sub- strat - wie beispielsweise Glimmer - als Füllstoff vorliegen .
Das Band, das zur Herstellung der Außenglimmschutzwicklung eingesetzt wird, umfasst zumindest ein Bindemittel , in der Regel ein Polymer und eine Mischung aus planaren und/oder globularen und/oder tubulären elektrisch leitfähigen und/oder teilleitfähigen Füllstoffen, die gegebenenfalls eine u . U . do- tierte Beschichtung aufweisen .
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung um- fasst die polymere Matrix mehrere Polyvinylalkohole . Grund- sätzlich sind Polyvinylalkohole gemäß der Erfindung als Poly- mermatrix oder Teil der Polymermatrix des Glimmschutzbandes einsetzbar, jedoch beispielsweise seien im Folgenden einige besonders geeignete Polyvinylalkohole , die allein oder in Kombination einsetzbar sind, genannt .
Polyvinylalkohol mit der GAS Nummer 9002- 89-5 und der Summen- formel ( - C2H4O- ) n der Wiederholeinheit , ist ein Thermoplast und liegt handelsüblich als ein kristalliner, weiß bis gelb- licher, wasserlöslicher Kunststoff vor .
Im Gegensatz zu den meisten Vinylpolymeren kann Polyvinylal- kohol nicht durch einfache Polymerisation des entsprechenden Monomers hergestellt werden . Das dafür notwendige Monomer Ethenol existiert lediglich in seiner tautomeren Form als Acetaldehyd . Polyvinylalkohole werden durch Umesterung und/oder durch alkalische Versei fung von Polyvinylacetat ge- wonnen . Die Hydrolyse ist gut steuerbar . Es gibt Polyvinylal- kohol-Copolymerisate und verschiedene Derivate , bei denen ein
Teil der Hydroxylgruppen durch chemisch ähnliche reagierende Gruppen wie Siloxane ersetzt sind .
Geeignete Polyvinylalkohole besitzen beispielsweise einen Hydrolysegrad von größer 70 mol% . Vorteilhafter Weise sind dabei wenige oder mehrere Hydroxylgruppen durch Silizium hal- tige Verbindungen substituiert .
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung um- fasst die polymere Matrix im Band Polyvinylalkohol mit quer- vernetzten Anteilen . In welchem Grad?
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die polymere Matrix im Band einen oder mehrere mit einem Aldehyd- modi fizierte und/oder mit Melamin quervernetzte Polyvinylal- kohol ( e ) .
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung um- fasst die polymere Matrix zumindest ein polymeres Bindemit- tel , das ein Polyvinylalkohol ist , der einen Hydrolysegrad von mindestens 70 mol% , insbesondere mindestens 85 mol% und bevorzugt von mindestens 87 mol% oder mehr aufweist .
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin- dung umfasst die polymere Matrix zumindest einen Polyvinylal- kohol , bei dem die Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols zu- mindest teilweise durch Siloxan- und/oder Silanolgruppen sub- stituiert sind .
Zum Nachweis der Bestandteile eines Glimmschutzbandes nach einer Ausführungsform der Erfindung, insbesondere auch in ei- nem fertigen Isolationssystem, sind Untersuchungsmethoden wie IR- , UV- , und/oder VIS-spektroskopische Methoden und/oder rasterelektronische Untersuchungsmethoden, unter anderem auch mit Röntgenspektroskopie , beispielsweise EDX, geeignet .
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung um- fasst der elektrisch leitfähige Füllstoff hauptsächlich Koh-
lenstoff-basierte Komponenten wie beispielsweise eine Kohlen- stoffmodifikation - bevorzugt Ruß , Graphit und/oder Carbon Nanotubes .
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin- dung umfasst der elektrisch leitfähige Füllstoff ein Silizi- umcarbid, undotiert und/oder dotiertes Siliziumcarbid .
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin- dung umfasst der elektrisch leitfähige Füllstoff Partikel , die zumindest zum Teil aus Metalloxid, insbesondere einem Mischoxid, sind .
Als Metalloxid wird vorliegend eine Verbindung zwischen einem Metall und Sauerstoff bezeichnet , wobei der Sauerstoff in der Verbindung formell , also vereinfacht , 2- fach negativ geladen ist . Grundsätzlich ist der Sauerstoff in der Verbindung der elektronegative Partner . Daher die Bezeichnung ,,-oxid" .
Als Mischoxid - kurz MOX - wird entsprechend eine Substanz bezeichnet , in der mehr als ein Metall-Kation in einer oxidi- schen Verbindung vorliegt , also beispielsweise Titan- Aluminium-Oxid oder Eisen-Nickel-Oxid oder ähnliches .
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein Füllstoff eingesetzt , der eine Beschichtung aus einem do- tierten Zinnoxid und/oder einem dotierten Titanoxid hat und/oder der aus einem dotierten Zinnoxid und/oder Titanoxid besteht .
Die Füllstoffpartikel können als Hohlkörper, als massive Teilchen, als beschichtete Teilchen und/oder als Core-Shell- Partikel vorliegen .
Auf dem Trägerband ist zumindest eine Fraktion vorzugsweise aber nicht notwendigerweise ausschließlich plättchenförmiger Partikel appliziert , die durch eine Polymermatrix, also das Bindemittel zusammengehalten werden und somit das Glimm-
schutzband bilden. Zur Einstellung des elektrischen Wider- stands kann es dabei vorteilhaft sein, die Fraktion an plätt- chenförmigen Füllstoffpartikeln mit kugelförmigen, also glo- bularen Füllstoffpartikeln zu ergänzen.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung hat das Glimmschutzband ein Flächengewicht von < 150 g/m2, bevor- zugt kleiner 100 g/m2.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Träger- band Verstärkungsfasern, beispielsweise in Form eines Gewebes und/oder eines Faserverbunds, in und/oder auf den die polyme- re Matrix mit dem elektrisch leitfähigen Füllstoff einge- bracht ist und/oder mit dem sie durch das Bindemittel ver- klebt ist .
Das Trägerband besitzt bevorzugt ein Flächengewicht von 30 - 60 g/m2 .
Diese Verstärkungsfasern sind beispielsweise Glasfasern und/oder Polyethylenterephthalat - PET-Fasern.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Trägerband mit einer Primerung beschichtet . Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn das Trägerband mit einer Primerung von bis zu 5 g/m2 beschichtet ist .
Insbesondere hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Pri- merung des Trägerbandes Polyvinylalkohol, Epoxid- und/oder Aminfunktionalitäten umfasst .
Als Primerung wird vorliegend eine grundierende Beschichtung bezeichnet, durch die die Verstärkungsfasern und/oder das Trägerband, -gewebe in ihrer Schnittfestigkeit verbessert werden und für eine Benetzung und Anbindung mit der polymeren Matrix vorbereitet werden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt die Menge der Beschichtung des Trägerbandes mit der polymeren Matrix, die die zumindest eine Fraktion an elektrisch leitfä- higem Füllstoff und/oder gegebenenfalls auch den zumindest einen Band-Beschleuniger enthält im Bereich von 20 g/m2 bis 100 g/m2 , insbesondere im Bereich von 20 g/m2 bis 60 g/m2 , be- sonders bevorzugt im Bereich von 30 g/m2 bis 45 g/m2 , vor .
Nach der Erfindung wird das Glimmschutzband zur Herstellung eines Außenglimmschutzsystems und/oder eines Innenpotential- steuerungssystems und/oder eines Endenglimmschutzsystems ein- gesetzt .
Dabei ist es vorteilhaft , wenn der Quadrat- und/oder Flächen- widerstand eines durch ein Glimmschutzband gemäß der vorlie- genden Erfindung hergestellten Außenglimmschutzsystems und/oder eines Innenpotentialsteuerungssystems im Bereich von 0 , 01 kOhm bis 100 kOhm, gemessen bei einer Feldstärke von 1 V/mm liegt .
Insbesondere liegen die Quadrat- und/oder Flächenwiderstands- werte einer derartigen Innenpotentialsteuerung bevorzugt im Bereich von 0 , 01 kOhm bis 10 kOhm, bevorzugt im Bereich von 0 , 01 bis 5 kOhm und besonders bevorzugt im Bereich von 0 , 05 bis 1 kOhm und/oder die Quadratwiderstandswerte eines derar- tigen Außenglimmschutzes im Bereich von 0 , 1 bis 100 kOhm, insbesondere von 0 , 1 kOhm bis 50 kOhm und besonders bevorzugt im Bereich von 1 kOhm bis 10 kOhm, jeweils gemessen bei einer Feldstärke von 1 V/mm .
Bei der Herstellung eines Endenglimmschutzes mittels eines Glimmschutzbandes gemäß der vorliegenden Erfindung ist es vorteilhaft , wenn ein Flächenwiderstand im Bereich von Ixl O8 bis 1 x 1012 Ohm, insbesondere im Bereich von Ixl O8 bis Ixl O12 Ohm bei einer Feldstärke von 100 V/mm vorliegt .
Die Erfindung betrifft ein Glimmschutzband für eine elektri- sche Hochspannungsmaschine mit Anhydrid- freien, insbesondere
Phthalsäureanhydridderivatfreien Epoxidharzen . Das hier erst- mals vorgestellte Glimmschutzband ist mit seinen Komponenten, insbesondere der verbindenden polymeren Matrix und dem einge- lagerten kationischen Band-Beschleuniger auf die neuen, bei- spielsweise auch Alkyl-Phthalsäureanhydridderivat- freien VPI- Imprägnierharze auf Epoxidharzbasis eingestellt .
Bevorzugt ist der Bandbeschleuniger eine ionogen aufgebaute Verbindung aus einem oder mehreren Sulfonium -haltigen Kati- on ( en) mit einem oder mehreren Anionen, insbesondere komplex aufgebauten Anionen, wie beispielsweise Hexafluoroantimonat- Anion ( en) , jeweils geeignet für den Einsatz in einem VPI- Prozess zur Herstellung eines Isolationssystems mit einem An- hydrid- freien Imprägniermittel . .
Der Bandbeschleuniger ist ein kationischer Bandbeschleuniger und ist daher bevorzugt ionogen auf gebaut . Insbesondere hat der Bandbeschleuniger ein Sulfonium -haltiges Kation .
Beispielsweise ist ein geeigneter kationischer Bandbeschleu- niger eine chemische Verbindung, die unter eine der Struktur- formeln I , II oder III fällt :
Supersäuren-Salz mit Sulfonium -Kation Struktur I
Struktur I
Kation Struktur II
Di -Aryl-Alkyl-Sulfonium -Kation 15
Kation Struktur III
Di-Alkyl-Aryl-Sulfonium-Kation Die hier gezeigten Sulfonium-Kationen I, II und III bilden mit komplexen Anionen wie BF4-, PF6-, SbF6-, AsF6-, SbF5(OH)-, ASF5(OH) Al[OC (CF3) 3] 4- die entsprechenden Supersäure-Salze, die vorliegend als Band-Beschleuniger einsetzbar sind.
Als „Supersäuren" werden Säuren bezeichnet, die stärker als konzentrierte 100-prozentige Schwefelsäure mit dem pKs-Wert = -3, sind. Beispiele sind Fluorsulfonsäure, Fluor- Antimonsäure, per-halogenierte Carborane und andere.
Dabei zeigt die Strukturformel „Struktur I" den kationischen Teil eines Bandbeschleunigers gemäß einem bevorzugten Ausfüh- rungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Als „kationischer Bandbeschleuniger" wird ein Bandbeschleuni- ger bezeichnet, der ionogen aufgebaut ist und dessen Kation in einem flüssigen Imprägniermittel die kationische Polymeri- sation, insbesondere die kationische Homopolymerisation eines vorgelegten Imprägnierharzes initiiert.
Als „ionogen" aufgebaute Verbindung werden heteropolare Ver- bindungen bezeichnet, deren chemische Reaktivität vom Vorlie- gen eines Kations und eines Anions in der Verbindung geprägt sind. Klassische „ionogen" vorliegende Verbindungen sind Sal-
ze . Aber auch komplexe Strukturen mit kationischem und anio- nischem Charakter werden vorliegend als „ionogen" aufgebaute Verbindungen bezeichnet .
Ein „Sulfonium -haltiges Kation" ist ein Kation, das im Mole- kül neben dem Anion oder den Anionen eine Einheit umfasst , die durch die einfach positiv geladenen Strukturen II oder III oder durch die Summenformel [ SR3 ] + zu beschreiben ist .
Als „Alkyl-Aryl-Sulfonium " oder „Di-Alkyl-Aryl-Sulfonium " wird dabei ein Sulfonium -haltiges Kation bezeichnet , bei dem ein oder zwei der drei Reste „R" am Schwefel-Atom im Sul foni- um-Kation Alkylgruppen sind . Alkylgruppen sind Teile eines Moleküls , die aus miteinander verbundenen Kohlenstoff- und Wasserstoff-Atomen bestehen . Im Sinne der Erfindung sind be- vorzugte Alkylreste solche mit 1 bis 12 C-Atomen, die ver- zweigt oder linear vorliegen können . Die Alkylgruppen sind dabei einwertig mit dem zentralen Schwefelatom verbunden .
Gemäß der Erfindung können bei einem Di-Alkyl-Aryl-Sulfonium - Kation ein oder zwei Alkylreste vorliegen, die ihrerseits gleich oder verschieden sein können .
Als „Aryl-Alkyl-Sulfonium oder Di-Aryl-Alkyl-Sulfonium " wird dabei ein Sulfonium -haltiges Kation bezeichnet , bei dem ein oder zwei der drei Reste „R" am Schwefel-Atom im Sulfonium - Kation Arylgruppen sind . Arylgruppen sind Teile eines Mole- küls , die einwertig bzw . per Einfachbindung an dem Kohlen- stoff-Gerüst , respektive am Schwefelatom, hängen und zumin- dest einen aromatischen Kern, der teilweise oder ganz - sub- stituiert oder - unsubstituiert , sein kann, haben .
Gemäß der Erfindung können bei einem Aryl-Alkyl-Sulfonium - Kation ein oder zwei Arylreste vorliegen, die ihrerseits gleich oder verschieden sein können .
Der dritte Rest kann dabei beliebig, also auch eine Alkyl- gruppe oder eine Arylgruppe , ganz oder teilweise substituiert oder nicht , sein .
Eine Arylgruppe ist ein organisch-chemischer Rest mit einem aromatischen Grundgerüst . Es ist die Bezeichnung für eine einwertige Atomgruppe , die sich von aromatischen Kohlenwas- serstoffen durch Entzug eines an den Ring gebundenen Wasser- stoffatoms ableiten . Die meisten Arylgruppen leiten sich vom Benzol ab, die einfachste Arylgruppe ist die Phenylgruppe .
Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegt im Sulfonium - Kation zumindest eine Arylgruppe vor .
Dabei ist bevorzugt , wenn zumindest eine einkernige Arylgrup- pe , also beispielsweise eine Arylgruppe mit einer von Benzol abgeleiteten Aryl-Struktur, wie beispielsweise Phenyl- oder Benzyl- vorliegt .
Insbesondere ist auch bevorzugt , wenn an einem einkernigen aromatischen Rest der Arylgruppe des Sulfonium -haltigen Kati- ons zumindest eine Substitution vorliegt , also ein Wasser- stoff am aromatischen Kern ersetzt ist , beispielsweise durch eine funktionelle Gruppe oder eine Alkylgruppe .
Die funktionelle Gruppe kann dabei mit oder ohne Heteroatom wie Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel , Phosphor vorliegen .
Besonders bevorzugt ist eine Arylgruppe , bei dem ein Wasser- stoff am aromatischen Kern durch eine Acetyloxy-gruppe , er- setzt ist .
Des Weiteren ist besonders bevorzugt , dass als Bandbeschleu- niger ein Sulfonium -haltiges Kation kombiniert mit einem He- xafluoroantimonat-Anion vorliegt .
Der Glimmschutz-Bandbeschleuniger kann als Mischung zumindest zweier kationischer Bandbeschleuniger, die jeweils ein ande-
res Sulfonium -Kation haben, vorliegen . Die Anionen können gleich oder verschieden sein, insbesondere als Anion Hexaflu- oro-Antimonat .
Der Glimmschutz-Bandbeschleuniger, egal ob als Einzel- Verbindung oder als Mischung vorliegend, hat bevorzugt einen Schmel zpunkt im Bereich von 145 ° C bis 165 ° C, insbesondere be- vorzugt im Bereich von 150 ° C bis 160 ° C .
Außerdem ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung des re- aktiven Glimmschutzbandes zur Herstellung eines Anhydrid- freien Isolationssystems durch Imprägnieren des festen Glimm- schutzbandes mit einem Imprägniermittel , wobei das Impräg- niermittel ein aromatisches und/oder cyclo-aliphatisches Im- prägnierharz umfasst , das Anhydrid- frei und Epoxidgruppen- haltig ist .
Als Anionen des kationischen Bandbeschleunigers eignen sich insbesondere komplex aufgebaute Anionen, wie das Hexafluoro- antimonat-Anion, so dass als Bandbeschleuniger beispielsweise das 4 -Acetyloxyphenyl-dimethylsul fonium-hexafluoroantimonat - CAS-Nr . 135691-31-5 - Struktur I , vorliegt .
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Anwendungsbei- spiels , das eine Ausführungsform der Erfindung beschreibt , näher erläutert :
Durch Verwendung des in Struktur I genannten Sulphoniumsuper- säurederivats 4 -Acetyloxyphenyl -dimethylsulfonium - hexafluoroantimonat in wässriger Abmischung mit bevorzugter- weise silanolgruppenmodifiziertem Polyvinylalkohol und plätt- chenförmigen, mit Zinnoxid teilleitfähig eingestelltem, bei- spielsweise dotiertem Füllstoff, sowie organischem Lösemit- tel , wie z . B . 2-Butanon, und Wasser lässt sich ein Lack be- reiten, der zum Imprägnieren/Applizieren auf Polymer- und/oder Glasgewebeträger befähigt ist und mit dem sich nach Trocknung eine Schicht gewünschter, erfindungsgemäßer Leitfä- higkeit , d . h . mit Quadratwiderständen im Bereich von R =1- 10
kOhm über einen Temperaturbereich von 20- 150 ° C, auf dem Poly- mer- und/oder Glasgewebeträger einstellen lässt .
Durch Verwenden eines Sulphoniumsupersäurederivats als Ver- netzungsbeschleuniger ist dieses neuartige Glimmschutzband zum Härten von herkömmlichen Epoxidharz-Phthalsäureanhydrid- Mischungen als auch von neuartigen, also Anhydrid- freien Im- prägniermitteln mit Epoxidharzen, insbesondere in Kombination mit cycloaliphatischen Epoxidharzen, tauglich . Derartige Sulphoniumsupersäurederivat ( e ) , können Bisphenol-A- Diglycidylether , Bisphenol-F-Diglycidylether , Glycidylester , aliphatische und/oder cycloaliphatische Epoxidharze jeweils alleine , aber auch in beliebiger Kombination gelieren und aushärten . Erfolgreiche Tests wurden bereits mit Cycloalipha- tischen Epoxidharzen in Mischung mit BADGE (Bisphenol-A- diglycidylether ) durchgeführt .
Es hat sich auch überraschend gezeigt , dass im Sinne der Bandstabilität bzgl . der elektrischen Leitfähigkeit der Schicht ein formgebender Quervernetzer zusätzlich appliziert werden kann, das Band aber auch ohne formgebenden Quervernet- zer ausreichende Stabilität zur Wicklung aufweist .
Das so über anschließende Heißlufttrocknung hergestellte Glimmschutzband zeigt bei erfindungsgemäßer Wärmeimprägnie- rung bei 70 ° C und anschließender Heißhärtung bei 140 ° C mit Anhydrid- freiem Epoxidharz bzw . einer vorteilhaften Mischung aus ca . 80 Gew . -% cycloaliphatischem Epoxidharz und ca . 20 Gew . -% destilliertem Bisphenol-A-Diglycidylether , nur gering- fügiges , nachteiliges Quellverhalten, sodass der auf dem Glimmschutzband originär eingestellte Quadratwiderstand auch während und nach der Aushärtung mit flüssigem Epoxidharz , an- hydridfreier Natur, am bevorzugtesten hauptsächlich, aber nicht ausschließlich cycloaliphatischer Struktur, erhalten bleibt und so die teilleitfähige Charakteristik bei Applika- tion des Glimmschutzbandes in einer elektrischen Maschine zum Abbau hoher elektrischer Feldstärken in Statorwicklungen kon- serviert wird .
Erfindungsgemäß wurden demnach zur Lackherstellung 20.0g 4- Acetyloxyphenyl -dimethyl sulf onium-hexafluoroantimonat in 200.0g Ethylmethylketon gelöst. Diese klare, organische Lö- sung wurde bei Raumtemperatur unter Rühren langsam zu einer Suspension von 590.0g Iriotec 7320 (Fa. Merck KGaA, Darm- stadt) und 108.7g Poval™ 25-98 R (Fa. Kuraray Europe GmbH, Hattersheim am Main) in 2400.0g destilliertem Wasser zuge- tropft und weitere 30min bei Raumtemperatur gerührt, z.B. per Dissolver mit Zahndispergierscheibe um durch Scherung im Nah- bereich der Scheibe etwaige Agglomerate zu zerkleinern.
Diese türkis-schimmernde Lacksuspension wurde sodann auf 200mm breites Glas-/Polyester-Mischgewebe mit 44.7 g/m2 Flä- chengewicht (Fa. Krempel GmbH, Vaihingen/Enz ) mittels Tauch- auftrag in einer Basecoater-Bandimprägnieranlage (Fa. COATEMA Coating Machinery GmbH, Dormagen) aufgebracht und bei etwa 120°C Band-Oberflächentemperatur im Heißluftgebläseofen ver- tikal unter einem Bandlauf von 0.8 Meter/Minute über eine Länge von 1,5m getrocknet. Es ergab sich als Resultat auf dem Band ein Trockengesamtauftrag von 27.48 g/m2, mit 0.77 g/m2 4 -Acetyloxyphenyl -dimethyl sulf onium-hexafluoroantimonat als Beschleunigersubstanz, 22.56 g/m2 Iriotec 7320 als teilleit- fähigem Material für die Feldabsteuerung sowie 4.16 g/m2 Poval™ 25-98 R als Bindemittel. In Summe hatte das Band also ein spezifisches Flächengesamtgewicht von ca. 72 g/m2.
Das haptisch hervorragende, sehr gut wickelbare, klebfreie, geruchsarme, türkisfarbene, robuste und neuartige Glimm- schutzband wies bei 20-23°C einen Quadratwiderstand Rrj=6.5 kOhm auf, gemessen mittels 10cm2 -Hochohm- Federzungenelektrode 3501FE nach DIN 53482 bzw. DIN EN 62631-3-2 ( Fa. H.-P. Fi- scher Elektronik GmbH & Co., Mittenwalde) .
Zur Untersuchung des kritischen Quellverhaltens des neuarti- gen Glimmschutzbandes während der VPI-Imprägnierung und wäh- rend des Heißhärtens in erfindungsgemäßem, phthalsäureanhyd- ridfreien Epoxidharz auf Basis von Mischungen aus cyc-
loaliphatischen Epoxidharz und Glycidyletherepoxidharz , wur- den zwei Glimmschutzbandstreifen der Abmessung 12 cm x 2.5 cm präpariert und die Enden je zu einem Centimeter Breite beid- seitig mit handelsüblichem Silberleitlack versehen, sodass zwei elektrisch kontaktierbare Glimmschutzbandstreifen der Abmessung 10 cm * 2.5 cm erhalten wurden. Diese Steifen wur- den am Silberleitlackkontakt mit hitzebeständigen Krokodil- klemmen kontaktiert und an ein Multikanal- Präzessionsmessgerät Almemo® 2890-9 (Fa. Ahlborn Mess- und Regelungstechnik GmbH, Holzkirchen) zur kontinuierlichen Wi- derstandsaufzeichnung angeschlossen .
Die Glimmbandstreifen wurden sodann mittig jeweils durch Ge- wichte unter Zug stehend, in einen Umluftofen überführt und vollständig für vier Stunden in ein 70°C heißes, phthalsäure- anhydridfreies Epoxidharzgemisch, bestehend aus 80 Gew.-% cycloaliphatischem Epoxidharz des Typs 3,4- Epoxycyclohexylmethyl-3 ' , 4 ' -epoxycyclohexancarboxylat (Cel- loxide™ C2021P, Fa . Daicel Corporation, Tokyo; CAS-Nr. 2386- 87-0) sowie 20 Gew.-% destilliertem Bisphenol-A- Diglycidylether (Epikote™ Resin 162, Fa . Hexion GmbH, Iser- lohn; CAS-Nr. 1675-54-3) , getaucht.
Nach dieser vierstündigen, die 70 °C-VPI-Imprägnierphase nach- stellenden Zeitspanne, wurden die elektrisch kontaktierten Glimmschutzbandstreifen aus dem Harz gehoben, thermisch zehn Stunden bei 145°C im Ofen heißgehärtet und im Anschluss auf Raumtemperatur abgekühlt. Während dieser Zeit wurde der elektrische Widerstand kontinuierlich auf gezeichnet . Durch Umrechnung des über die Zeit auf gezeichneten Widerstandes in den Quadratwiderstand (10 cm * 2.5 cm) wurde überraschend festgestellt, dass die ideale Widerstandscharakteristik des neuartigen Glimmschutzbandes im Bereich von 1-10 kOhm im vol- len Temperaturbereich von 20-145 °C beibehalten wird und somit zum Absteuern elektrischer Felder an Wicklungen in an- hydridfreien, VPI-Epoxidharz-imprägnierten, elektrischen Ma- schinen und Generatoren bestens geeignet ist.
Zur Überprüfung der Beschleunigerauswaschung aus dem neuen Glimmschutzband wurde zudem ein sog. Harzinfizierungsversuch bzw. Beschleunigerverfügbarkeitstest vollzogen. Dazu wurden zwei Glimmschutzbandstreifen der Abmessungen 2.5 cm x 4.8 cm (12 cm2) präpariert und in jeweils 30g des o.g. (Al- kyl ) phthalsäureanhydridfreien Epoxidharzes (80 Gew.-% 3,4- Epoxycyclohexylmethyl-3 ' , 4 ' -epoxycyclohexancarboxylat / 20
Gew.-% destillierter Bisphenol-A-Diglycidylether ) vier Stun- den bei 70°C ausgelagert. Danach wurden die imprägnierten Glimmschutzbandstreifen aus dem Liquid entnommen und dieses verbliebene Epoxidharzgemisch weitere 20 Stunden bei 100°C gelagert. Nach Abkühlung auf 70 °C wurde jeweils die dynami- sche Viskosität (ηProbe1 , 20h/100°C, ηProbe2, 20h/100°C) bestimmt. Unter Abzug eines glimmschutzbandfreien Harzblindwertes ( ηBW, 20h/100°C) ergaben sich folgende Werte bzw. Eigenschaften: ηBW, 20h/100°C = 24.87 mPa·s ηProbe1, 20h/100°C = 43.78 mPa·s ηProbe2, 20h/100°C = 56.93 mPa·s
ErscheinungsbildProbe1&2, 20h/100°C = Glimmband- streifen sind steif, kein Tack BeschleunigerverfügbarkeitProbe1, 20h/100°C = 43.78 mPa·s - 24.87 mPa·s = 18.91 mPa·s
BeschleunigerverfügbarkeitProbe2, 20h/100°C = 56.93 mPa·s - 24.87 mPa·s = 32.06 mPa·s
Weiter wurde die Reaktivität des neuartigen Glimmschutzbandes nach bis zu vier Wochen Raumtemperaturlagerung untersucht. Dazu wurden Stanzproben aus dem Glimmschutzband entnommen, mit anhydridfreiem Epoxidharz (80 Gew.-% 3,4- Epoxycyclohexylmethyl-3 ', 4 ' -epoxycyclohexancarboxylat / 20 Gew.-% destillierter Bisphenol-A-Diglycidylether) in einem DSG-Tiegel benetzt und per dynamischer Differenzkalorimetrie (Fa. Net zsch-Gerätebau GmbH, Selb; DSC Phoenix Fl) bei 10 K/min die Reaktionsenthalpie bestimmt (vgl. Abb. 5) . Die Sta- bilität des neuartigen Glimmschutzbandes konnte anhand recht konstanter Reaktionsenthalpien (ca. 300-400 Joule pro Gramm Epoxidharzmischung) gezeigt werden.
Ausgehend von der neuen Generation an Isolationssystemen, die durch Imprägnieren mit Anhydrid- freien Imprägniermitteln her- stellbar sind, wird durch die vorliegende Erfindung erstmals ein Glimmschutzband offenbart , in das ein gut geeigneter, rasch die Homopolymerisation initiierender Band-Beschleuniger deponierbar ist . Der Band-Beschleuniger liegt in Form eines Sal zes einer Supersäure vor und ist in einem Glimmschutzband, das als Polymermatrix zumindest teilweise Polyvinylalkohol enthält , bis zu 6 Monate bei einer Temperatur von + 6 ° C bis 23 ° C lagerstabil .