EP3884133B1 - Heckklappenscharnier - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Heckklappenscharnier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Derartige Heckklappenscharniere sind bereits in vielfältiger Form und Ausgestaltung bekannt und gebräuchlich. So wird beispielsweise in der
DE 10 2009 016 265 B4 ein Heckklappenscharnier offenbart. - Ein weiteres Heckklappenscharnier ist in der
DE 20 2004 019 372 U1 offenbart. Nachteilig ist an den Heckklappenscharnieren, dass beim Einbau die starren metallenen Heckklappenausleger aufgrund großer Fertigungstoleranzen Probleme beim Einbau bereiten. - In diesem Zusammenhang sind ferner folgende Druckschriften anzuführen:
In derUS 6 382 704 B1 wird eine einstellbare Scharnieranordnung zur schwenkbaren Befestigung einer Verschlussplatte über einem Kofferraum eines Kraftfahrzeugs offenbart. Die Scharnieranordnung umfasst ein Scharnierband, das einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt aufweist, wobei der erste Endabschnitt verstellbar an zwei Halterungen befestigt ist, die an der Kofferraumklappe angebracht sind, und das zweite Ende drehbar an der Fahrzeugkarosserie unter Verwendung eines Kugelgelenks befestigt ist. - In der
DE 43 14 858 A1 wird ein Scharnier für Türen, Deckel oder dergleichen, insbesondere an Fahrzeugen, mit einem in zwei Tragarmen eines Lagerbockes gehaltenen Scharnierbolzen und einem zwischen den Tragarmen auf dem Scharnierbolzen gelagerten, in dessen Umfangsrichtung beweglichen Scharnierarm offenbart, wobei der Scharnierarm eine begrenzte Schwenkbewegung in Querrichtung zulassende Lagerfläche aufweist. - In der
US 2003/0088942 A1 wir schließlich ein Türscharnier offenbart, welches eine Falschausrichtung von Scharnierkomponenten erlaubt, dabei ist ein Scharnierteil so gestaltet, dass ein Bolzen einen vergrößerten, etwa kugelförmigen Mittelteil mit gegenüberliegenden, koaxialen Schaftabschnitten aufweist. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden. Insbesondere soll ein Heckklappenscharnier bereitgestellt werden, das beim Einbau die Fertigungstoleranzen des Heckklappenauslegers obsolet macht.
- Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach dem Anspruch 1.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Ein erfindungsgemäßes Heckklappenscharnier besteht in Arbeitslage aus einer Karosserieanbindung und einem Heckklappenausleger. Arbeitslage bedeutet hierbei, dass alle wesentlichen Teile der Erfindung miteinander verbunden sind und das Heckklappenscharnier in ein Fahrzeug eingebaut werden kann.
- Die Karosserieanbindung ist über einen Stift gelenkig mit dem Heckklappenausleger verbunden.
- Die Karosserieanbindung weist eine U-Form-Halterung auf. Dabei werden ausgehend von einer gemeinsamen Basis ein erster Schenkel und ein zweiter Schenkel ausgebildet, wobei eine erste Durchgriffsöffnung durch die beiden Schenkel greift. Es handelt sich dabei um zwei Bohrungen, die im Wesentlichen mit gleichem Umfang auf gleicher Bauhöhe in die beiden Schenkel eingebracht ist und beim Einschieben eines Stiftes, der Stift in der ersten Durchgriffsöffnung im Wesentlichen horizontal verläuft.
- Zwischen die beiden Schenkel ist ein Einschubelement des Heckklappenauslegers anordnebar. Dies ist erforderlich, um eine kontrollierte Schwenkbewegung zu ermöglichen.
- Das Einschubelement weist weiter eine zweite Durchgriffsöffnung auf, wobei der Stift durch die erste Durchgriffsöffnung des ersten Schenkels, anschließend durch die zweite Durchgriffsöffnung des Einschubelements und zuletzt durch die erste Durchgangsöffnung des zweiten Schenkels hindurchgreift.
- Das erfindungsgemäße Heckklappenscharnier soll dabei für Heckklappen von Fahrzeugen, wie Kombis, SUVs, Geländewagen oder Personenkraftwagen eingesetzt werden. Dabei werden der Heckklappenausleger und die Karosserieanbindung als Schmiedeteil hergestellt. Dabei kommt es zu hohen Fertigungstoleranzen, die den Einbau erschweren. Selbst nach erfolgtem Einbau werden unter Umständen ungewollte Spannungen in die Heckklappe eingeleitet. Hier bedarf es eines Toleranzausgleichs.
- Dieser Toleranzausgleich soll dabei dadurch erreicht werden, dass zwischen der zweiten Durchgriffsöffnung und dem Stift eine Kippelkonstruktion vorgesehen ist.
- Im Einzelnen bedeutet das wiederum, dass zwischen der zweiten Durchgriffsöffnung und dem Stift eine Hülse angeordnet ist, wobei die Hülse von einer Innenwand der zweiten Durchgriffsöffnung hin zu dem Stift eine Konvexwölbung in Arbeitslage aufweist. Die Konvexwölbung führt in der zweiten Durchgriffsöffnung zu einem definierten Luftspalt, welcher ausreicht, um den Heckklappenausleger in einem definierten Bereich beweglich zu machen. Somit können die Fertigungstoleranzen der Schmiedeteile abgefangen werden. Auch der Einbau wird dadurch maßgeblich erleichtert und führt zu Zeit- und Kostenersparnis.
- In gleicher Weise kann auch vorgesehen sein, dass die Hülse in Arbeitslage eine weitere Konvexwölbung aufweist, welche von dem Stift zur Innenwand der zweiten Durchgriffsöffnung ausgebildet ist.
- In einer Konstruktion, die nicht Teil der Erfindung ist, wird der Toleranzausgleich dadurch erreicht, dass von einer Innenwand der zweiten Durchgriffsöffnung hin zu dem Stift eine Konvexwölbung ausgeformt ist. Dabei ist die Konvexwölbung einstückig als Teil der Innenwand ausgebildet.
- In einer zusätzlichen Konstruktion, die nicht Teil der Erfindung ist, wird der Toleranzausgleich dadurch erreicht, dass der Stift eine Ausbuchtung hin zu einer Innenwand der zweiten Durchgangsöffnung ausformt. Die Ausbuchtung kann dabei ringförmig um den Stift herum angeordnet sein oder nur eine punktuelle Ausbuchtung sein. Dazu muss die erste Durchgriffsöffnung des ersten Schenkels einen solchen Umfang aufweisen, dass der Stift mit der Ausbuchtung hineingleiten kann.
- Weiter bildet die Hülse erfindungsgemäß einen Durchrutschstop aus. Es handelt sich in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel um einen einstückig ausgebildeten Kranz an einem Ende der Hülse. Es handelt sich dabei um eine Art einer Kunststoff-Unterlegscheibe, welche an dem Ende der Hülse einstückig ausgeformt ist. Dadurch wird gleichzeitig ein Abstandshalter zwischen dem Einschubelement und dem ersten Schenkel erreicht, welche die Schwenkbewegung zusätzlich vereinfacht.
- Weiter ist ein Drehstück vorhanden. Es ist derart angeordnet, dass es in die zweite Durchgangsöffnung hineinragt, aber dabei einen Spalt zwischen der Hülse und dem Drehstück entsteht und zusätzlich ein Abstandshalter zwischen dem Einschubelement und dem zweiten Schenkel entsteht. Bei dem Drehstück handelt es sich bevorzugt um einen Hülsenstumpf und eine einstückig angeformte zweite Unterlegscheibe.
- Weiter weist die Karosserieanbindung eine Verbindungsanordnung auf. Es handelt sich dabei um eine Möglichkeit zur Verbindung des Heckklappenscharniers mit einem Fahrzeughimmel eines Fahrzeugs.
- Zuletzt weist der Heckklappenausleger eine Befestigungseinrichtung auf. Es handelt sich dabei um eine Möglichkeit zur Verbindung des Heckklappenscharniers mit einer Heckklappe eines Fahrzeugs.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Heckklappenscharniers 1;
- Figur 2
- eine vergrößerte geschnittene Ansicht eines Teils der
Figur 1 - Figur 3
- eine geschnittene Seitenansicht eines weiteren Heckklappenscharniers, welches nicht Teil der Erfindung ist;
- Figur 4
- eine geschnittene Seitenansicht eines zusätzlichen Heckklappenscharniers, welches nicht Teil der Erfindung ist.
- In den folgenden Figuren ist eine Ausführung des erfindungsgemäßen Heckklappenscharniers beschrieben, wobei die
Figuren 3 und 4 einen Teilbereich derFiguren 1 und 2 anders beschreiben, wobei dieFiguren 3 und 4 nicht Teil der Erfindung sind. - In
Figur 1 ist ein Heckklappenscharnier 1 gezeigt. Es besteht in erster Linie aus einer Karosserieanbindung 2 und einem Heckklappenausleger 3. - Die Karosserieanbindung 2 ist weiter über einen Stift 4 gelenkig mit dem Heckklappenausleger 3 verbunden, wobei die Karosserieanbindung 2 eine U-Form-Halterung 5 aufweist. Die U-Form-Halterung 5 formt dabei einen ersten Schenkel 6 und einen zweiten Schenkel 7 aus.
- In
Figur 2 ist weiter eine erste Durchgriffsöffnung 8 des ersten Schenkels 6 und des zweiten Schenkels 7 gezeigt. - Zwischen den beiden Schenkeln 6, 7 ist ein Einschubelement 9 des Heckklappenauslegers 3 angeordnet, wobei das Einschubelement 9 eine zweite Durchgriffsöffnung 10 aufweist. Die zweite Durchgriffsöffnung 10 ist ebenfalls besser in
Figur 2 zu erkennen. - In
Figur 2 ist weiter zu erkennen, wie der Stift 4 durch die erste Durchgriffsöffnung 8 der U-Form-Halterung 5 und die zweite Durchgriffsöffnung 10 des Einschubelements 9 hindurchgreift. - Zwischen der zweiten Durchgriffsöffnung 10 und dem Stift 4 ist eine Hülse 11 angeordnet, wobei die Hülse 11 von einer Innenwand 12 der zweiten Durchgriffsöffnung 10 hin zu dem Stift 4 eine Konvexwölbung 13 aufweist.
- Weiter bildet die Hülse 11 einen Durchrutschstop 15 aus. Weiter ist ein Drehstück 16 angeordnet.
- Zuletzt wird durch die Pfeile 14 angedeutet, wie der Heckklappenausleger 3 bewegt werden kann, um einen Toleranzausgleich durchführen zu können. Dabei wird die definierte Beweglichkeit durch die Beweglichkeit in dem durch die Konvexform geschaffenen Luftspalt erreicht.
-
Figur 3 zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer Konstruktion, die nicht Teil der Erfindung ist. Dort ist der zylindrische Stift 4 in gleicher Weise in dem Einschubelement 9 platziert und ausgeführt, wie er auch in denFiguren 1 und 2 beschrieben ist. Weiter ist auch die weitere Hülse 20 um den Stift 4 herum angeordnet, wie dies in den vorherigen Figuren beschrieben wurde. Die weitere Hülse 20 weist auch hier den einstückig ausgebildeten Durchrutschstop 15 auf. Allerdings weist die weitere Hülse 20 hier eine weitere Konvexwölbung 17 auf, wobei die weitere Konvexwölbung 17 zu der Innenwand 12 der zweiten Durchgriffsöffnung 10 hin ausgebildet ist. -
Figur 4 zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer zusätzlichen Konstruktion, die nicht Teil der Erfindung ist. Hier ist in der zweiten Durchgriffsöffnung 10 des Einschubelements 9 eine Planhülse 19 angeordnet. Die Planhülse 19 weist eine im Wesentlichen plane Oberfläche auf und liegt im Wesentlichen an der Innenwand 12 der zweiten Durchgriffsöffnung 10 an. Anders als in den vorangegangenenFiguren 1 bis 3 weist die Hülse also hier keine Konvexwölbung oder weitere Konvexwölbung auf. Vielmehr weist der Stift 4 eine Ausbuchtung 18 auf. In Arbeitslage befindet sich die Ausbuchtung im Bereich der Planhülse 19, welche wiederum in der zweiten Durchgriffsöffnung 10 angeordnet ist. -
1 Heckklappenscharnier 2 Karosserieanbindung 3 Heckklappenausleger 4 Stift 5 U-Form-Halterung 6 Erster Schenkel 7 Zweiter Schenkel 8 Erste Durchgriffsöffnung 9 Einschubelement 10 Zweite Durchgriffsöffnung 11 Hülse 12 Innenwand 13 Konvexwölbung 14 Bewegungspfeil 15 Durchrutschstop 16 Drehstück 17 Weitere Konvexwölbung 18 Ausbuchtung 19 20 21 Wandwölbung
Claims (5)
- Heckklappenscharnier (1) mit einer Karosserieanbindung (2) und einem Heckklappenausleger (3), wobei die Karosserieanbindung (2) über einen Stift (4) gelenkig mit dem Heckklappenausleger (3) verbunden ist, wobei die Karosserieanbindung (2) eine U-Form-Halterung (5) aufweist, bestehend aus einem ersten Schenkel (6) und einem zweiten Schenkel (7), mit einer ersten Durchgriffsöffnung (8), wobei zwischen die beiden Schenkel (6, 7) ein Einschubelement (9) des Heckklappenauslegers (3) angeordnet ist, wobei das Einschubelement (9) eine zweite Durchgriffsöffnung (10) mit einer Innenwand (12) aufweist, wobei der Stift (4) durch die erste Durchgriffsöffnung (8) der U-Form-Halterung (5) und die zweite Durchgriffsöffnung (10) des Einschubelements (9) hindurchgreift, wobei in der zweiten Durchgriffsöffnung (10) eine Kippelkonstruktion vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der zweiten Durchgriffsöffnung (10) und dem Stift (4) eine Hülse (11) angeordnet ist, wobei die Hülse (11) von der Innenwand (12) der zweiten Durchgriffsöffnung (10) hin zu dem Stift (4) eine Konvexwölbung (13) aufweist und wobei die Hülse (11) einen Durchrutschstop (15) ausbildet. - Heckklappenscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippelkonstruktion derart ist, dass von der Innenwand (12) der zweiten Durchgriffsöffnung (10) hin zu dem Stift (4) eine Wandwölbung ausgeformt ist.
- Heckklappenscharnier (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehstück (16) angeordnet ist.
- Heckklappenscharnier (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Karosserieanbindung (2) eine Verbindungsanordnung aufweist.
- Heckklappenscharnier (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Heckklappenausleger (3) eine Befestigungseinrichtung aufweist.
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Free format text: ORIGINAL CODE: EPIDOSNIGR1 |
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STAA | Information on the status of an ep patent application or granted ep patent |
Free format text: STATUS: GRANT OF PATENT IS INTENDED |
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RIC1 | Information provided on ipc code assigned before grant |
Ipc: E05D 5/10 20060101ALN20231130BHEP Ipc: E05D 7/06 20060101ALI20231130BHEP Ipc: E05D 3/02 20060101ALI20231130BHEP Ipc: E05D 15/14 20060101ALI20231130BHEP Ipc: E05D 5/06 20060101AFI20231130BHEP |
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INTG | Intention to grant announced |
Effective date: 20231219 |
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GRAS | Grant fee paid |
Free format text: ORIGINAL CODE: EPIDOSNIGR3 |
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GRAA | (expected) grant |
Free format text: ORIGINAL CODE: 0009210 |
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STAA | Information on the status of an ep patent application or granted ep patent |
Free format text: STATUS: THE PATENT HAS BEEN GRANTED |
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AK | Designated contracting states |
Kind code of ref document: B1 Designated state(s): AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |