Beschreibung:
Kurbeltrieb mit periodischer Änderung der wirksamen Hebeiiänge
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kurbeltrieb mit periodischer Änderung der wirksamen Hebellänge, insbesondere auf einer ovalen Pedalbahn, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 sowie zugehörige Anordnungen.
In der Vergangenheit wurde vielfach versucht, bei einem Kurbeltrieb die effektiv wirksame Hebellänge zu verändern, um zum Zeitpunkt der Kraftabgabe (insbesondere beim
„Nachuntentreten“ beim Fahrrad) einen längeren Hebel zu nutzen und dadurch das
Drehmoment zu erhöhen. So ist bei der US 4,960,013 eine teleskopische Verlängerung des Kurbelarms bei einem Fahrrad beschrieben. Diese Konstruktion ist jedoch recht aufwändig und verschleißanfällig. Aus der JP 10-35573 ist ein Kurbeltrieb mit einer Steuerkette bekannt, der die Pedal-Umlaufbahn in eine elliptische Form wandelt. Dabei ist auch eine Getriebe-Ausführung mit drei gleichen Zahnrädern gezeigt, die einen hohen Verschleiß haben dürfte, sowie aufgrund der elliptischen Pedalbahn in den Totpunkten für den
Radfahrer einen ergonomisch ungünstigen Bewegungsablauf aufweist. Eine mehr „eiförmige“, ovale Tretbahn wäre hier anzustreben, aber bislang nicht bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kurbeltrieb mit periodischer Änderung der wirksamen Hebellänge, insbesondere auf ovaler Tretbahn zu schaffen, der eine wesentliche Hebelverlängerung bei verhältnismäßig geringer Baugröße (und Gewicht) zulässt, sowie die „Mensch-Maschine-Kupplung“ kurbeltriebseitig durch mehrere Bewegungsachsen dem natürlichen Gehen und Laufen annähert. Insbesondere sollen herkömmliche Totpunktzonen weitgehend vermieden werden und der Bewegungsverlauf (Tretbahnform) auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Zudem soll eine schmale, gewichtsparende, stabile und langlebige Bauweise gewährleistet sein. Weiterhin sollen zugehörige Anordnungen, insbesondere für Sportgeräte vorgeschlagen werden, bei denen der vorgeschlagene
Kurbeltrieb einen naturgemäßen Bewegungsverlauf und/oder Wirkungsgrad unterstützt.
Diese Aufgabe wird durch einen Kurbeltrieb gemäß Anspruch 1 gelöst sowie durch die entsprechenden Anordnungen. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
BESTATIGUNGSKOPIE
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass pro Kurbel an beiden Enden ein Getriebehebel montiert ist, dessen Rotation bevorzugt durch Zahnradantrieb erfolgt, um so beim Nachuntentreten die Länge des wirksamen Gesamthebels (Kurbelarm + Getriebehebel) zu vergrößern. Die Getriebehebel bestehen bevorzugt aus mindestens drei außenverzahnten Stirnrädern, die periodisch (während der Kraftabgabe) weitgehend in der Verlängerung des jeweiligen Kurbelarms angeordnet sind, sowie bevorzugt ein Übersetzungsverhältnis
(Zähnezahl) von 2 : 1 : 1 aufweisen. Durch die Außenverzahnung ergibt sich eine
preisgünstige Herstellung und stabile Bauweise, so dass das Getriebe besonders kompakt ausgeführt und insbesondere zum Schutz vor Verschmutzung und optimaler Schmierung einfach gekapselt werden kann. Bei einem ebenso möglichen Ketten- oder
Zahnriemenantrieb verbindet eine Kette bzw. ein Riemen zwei Kettenräder bzw.
Riemenscheiben im Übersetzungsverhältnis von 2 : 1 (im Gegensatz zu einer 1 :1- Übersetzung bei der JP 10-35573), wobei zudem bevorzugt eine Spannvorrichtung innerhalb der Getriebehebelschalen angeordnet ist.
Die Anordnung dieser Getriebehebel-Bauweise beim Fahrrad ist erfindungsgemäß in zwei Bewegungskomponenten aufgeteilt: Zum einen ist ein Getriebehebel am äußeren, freien Ende der Kurbel angeordnet ist (Teilbewegung A), wobei das größere Stirnrad hier bevorzugt auf der herkömmlichen Pedalachse drehfest mit dem Kurbelarm verbunden ist. Hier bewirkt ein drehfest mit dem äußersten Stirnrad im Getriebehebel verbundenes Krafteinleitungsteil, insbesondere Pedal, im Verbund mit der Gesamtdrehung des Kurbeltriebes (Kurbel +
Getriebehebel) die Eigenrotation des Getriebehebels um die Stirnradachse des größeren Stirnrades. Zum anderen ergibt sich die zentrale Bewegungskomponente, bei der ein
Getriebehebel (mit integriertem Getriebe) am inneren Ende der Kurbel (im Zentrum des Kurbeltriebs) angekoppelt ist (Teilbewegung B), wobei das größere Stirnrad hier bevorzugt im Bereich der Tretkurbelachse drehfest mit dem Rahmen (bzw. Maschinenkörper) insbesondere durch eine Steck-, Press- oder Schraubverbindung angeordnet ist und so für die beabsichtigte, zur Drehrichtung der Kurbel hier gegenläufige Eigenrotation dieses
Getriebehebels um die Stirnradachse des größeren Stirnrades sorgt. Für beide überlagerten Teilbewegungen A + B ist durch die Formschlüssigkeit der Stirnräder eine exakte Periodizität der Kurbellängenänderung gewährleistet, so dass beide Teilbewegungen im Zusammenspiel die erwünschte, weitgehend ovale Gesamtpedal-Bewegung bewirken. Der vorgeschlagene Kurbeltrieb ist bevorzugt als Nachrüstbausatz oder für die Neuausrüstung von Fahrrädern vorgesehen, wobei in vereinfachter Ausführung die Verwendung auch bei diversen
Maschinen (z. B. zur Energiewandlung) kostengünstig möglich ist. So kann für Wind- oder Wasserkraftanlagen die Kurbel als Hauptflügelblatt ausgebildet sein, an deren äußeren Ende
bereits ein Getriebehebel als Art„Winglet“ oder schwenkbare Steuerklappe erhebliche Wirkungsgrad-Verbesserungen mit sich bringen kann.
Ein robuster, einfacher und ansprechender Aufbau der Getriebehebel ergibt sich bevorzugt durch die jeweilige Anordnung der drei (oder weiterer) Zahnräder zwischen zwei
selbsttragenden, dicht verbundenen flach-ovalen oder flach-birnenförmigen Lager- oder Gehäuseschalen als vollständig geschlossenes Gehäuse. Somit sind die Zahnräder gut vor Schmutz und Wasser geschützt, um langfristig eine optimale Schmierung zu gewährleisten. Bevorzugt ist ein auf der Tretkurbelachse gelagertes Stirnrad eines mehrstufigen Getriebes mit Reversierstufe innerhalb eines„dickeren“ Getriebehebels (größere Bautiefe) auf der Antriebsseite (meist durch eine Fahrradkette gebildet) mit einem Kettenrad (zum Antrieb des Hinterrades) in einfacher Weise verbunden. Zur Kraftübertragung auf das Hinterrad des Fahrrads kann auch ein Zahnriemen angebracht sein. Ebenso kann eine Kardanwelle mit einem Antriebs-Zahnrad (insbesondere auf der Tretkurbelachse) gekoppelt sein.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen anhand der schematischen Zeichnungen. Hierbei zeigen:
Fig. 1 in (teilweiser geschnittener) Draufsicht eine erste Ausführungsform einer Komponente (Teilbewegung A) des Kurbeltriebs in der Anwendung bei einem Fahrrad,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Kurbeltriebkomponente gemäß Fig. 1 ,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Kurbeltriebs (mit Teilbewegung A) beim Umlauf um 360 ° bei einem Fahrrad,
Fig. 4 eine (teilweise geschnittene) Draufsicht einer zweiten Komponente (Teilbewegung B) des Kurbeltriebs bei einem Fahrrad,
Fig. 5 eine Seitenansicht zu der linken Hälfte des Kurbeltriebs gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine Seitenansicht zu der rechten Hälfte eines Kurbeltriebs gemäß Fig. 4,
Fig. 7. eine Kombination der Kurbeltrieb-Komponenten A + B bei einem Fahrrad,
Fig. 8 eine Seitenansicht der Gesamtbewegung (aus Teilbewegung A und B) beim Umlauf um 360 ° bei einem Fahrrad,
Fig. 9 ein Längsschnitt der zentralen Anordnung im Bereich des Tretlagers, und
Fig. 10 eine 3D-Ansicht des Kurbeltriebs.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Komponente des erfindungsgemäßen Kurbeltriebs 1 mit einer Kurbel 2 schematisch dargestellt, wobei der Einfachheit halber hier nur der rechte Kurbelarm mit einem Pedal 1 a als Krafteinleitungsteil eines Fahrrads gezeigt ist. In dieser bevorzugten Anwendung bei einem Fahrrad wirkt die Trittkraft F des Fahrers
(vgl. Fig. 3 rechter Bereich) über den gesamten Kurbeltrieb 1 auf eine gemeinsame Tretkurbel-Achse 3a innerhalb eines Tretlagers 3 eines Fahrrads (vgl. auch Fig. 4). Da der Kurbeltrieb 1 auch für Liegefahrräder u. dgl. mit Handantrieb eingesetzt werden kann, soll hier der Begriff Tretlager 3 oder Zentrallager bzw. Wellenlager 3 in gleicher Bedeutung und mit dem identischen Bezugszeichen verwendet werden. Dies gilt auch für die Achse 3a, die in Fig. 1 nur in Strichpunktlinie gezeichnet ist. Wie erwähnt, ist bei einem Fahrrad in üblicher Weise eine zweite, um 180° versetzte Kurbel 2 mit Pedal 1a vorgesehen (vgl. Fig. 4 bzw.
Fig. 7). Das äußere, freie Ende 2b der Kurbel 2 ist hier bei der ersten Ausführungsform (Teilbewegung A) (Fig. 1 bis Fig. 3) mit einem Getriebehebel 4‘ und dem darin integrierten Getriebe 4 verbunden, während die Anordnung für die zweite Komponente (Teilbewegung B) „umgekehrt ist“ (vgl. Fig. 4 bis Fig. 7), also dort der„innere“ Getriebehebel 7 und das darin integrierte Getriebe 4 nahe am Zentrum (der Gesamtdrehung des Kurbeltriebes) angeordnet ist und der Kurbelarm 2 in Radialrichtung weiter außen.
Das Getriebe 4 weist hier zumindest drei außenverzahnte Stirnräder 4a, 4b, 4c auf. Dabei sind alle Zahnräder in einem bevorzugt geschlossenen Gehäuse 5 gelagert und umlaufen das größere Zahnrad 4a radial nach außen aneinandergereiht (oder wie in Fig. 8 dargestellt, in einem Winkel im Gehäuse in Dreiecksform) epizykloidal. Die Stirnräder 4a, 4b, 4c befinden sich dabei zueinander kämmend im ständigen Eingriff (vgl. Fig. 2 mit gestreckter Position des Getriebes 4 zur Kurbel 2), wobei für die„orbitale“ Teilbewegung A ein für sich starres (nicht freidrehendes) Pedal 1a mit dem äußeren Stirnrad 4c drehfest verbunden ist, insbesondere über einen angeformten Wellenfortsatz. Das (größere) Stirnrad 4a ist somit relativ zur Kurbel 2 fixiert und trägt auf zwei Ringabsätzen zwei Wälzlager 6. Das zur Kurbel 2 hin angeordnete Lager 6 kann auch stärker dimensioniert sein, um den Übergang zwischen Kurbel 2 und Gehäuse 5 zu stabilisieren, während die weiteren Wälzlager 6 im Gehäuse 5 wegen geringerer Beanspruchung relativ schmal ausgeführt werden können.
Es sei darauf hingewiesen, dass die beiden Wälzlager 6 rechts und links des mittleren Stirnrades 4b auch durch eine einzige Lagerung, z. B. mit einer Nadellagerbuchse ersetzt sein können und auch für die übrigen Wälzlager 6 andere Lagerarten verwendet werden können. Das in Seitenansicht (vgl. Fig. 2) hier birnenförmig gestaltete Getriebehebel- Gehäuse 5 ist bevorzugt aus zwei flach-ovalen oder flach-längliche Gehäuseschalen 5a, 5b gebildet, sodass sich das Gehäuse 5 nach Einbau der Stirnräder 4a, 4b, 4c z. B. durch Verschrauben, Verschweißen, Löten, Kleben, Durchsetzfügen oder ähnliche Fügeverfahren als geschlossene Hülle und damit dichte Kapselung für das Getriebe 4 hersteilen lässt. Die Gehäuseschalen 5a, 5b können z. B. formgleich (spiegelbildlich) aus Metallblech gepresst sein und so preiswert und stabil hergestellt werden.
Durch die Kapselung und längliche Gestalt des Getriebes 4 wirkt dieser Teil als zusätzlicher Hebel an der Kurbel 2, so dass die Bezeichnung„Getriebehebel“ 4’ in zweifacher Hinsicht passend erscheint. Die Stirnräder 4a, 4b, 4c können statt Geradeverzahnungen auch
Schrägverzahnungen oder andere Verzahnungsarten aufweisen, so dass die
Kraftübertragung optimiert und der Getriebelauf gleichmäßiger wird. Das mittlere Stirnrad 4b dient hierbei der Drehrichtungsumkehr, so dass sich der nachfolgend beschriebene
Bewegungsablauf gemäß Fig. 3 ergibt. Das bevorzugte Übersetzungsverhältnis bzw.
Verhältnis der Zähnezahlen der Stirnräder 4a, 4b, 4c beträgt hierbei 2 : 1 : 1 , so dass sich bei einer Drehung der Kurbel 2 über 90° (um die Tretlagerachse 3a) eine zusätzliche
Verschwenkung (Eigenrotation) des länglichen Getriebehebels 4’ um 90° (um das Zentrum des Zahnrades 4a als Drehachse 4d’) ergibt. Gesamt ändert sich somit die Winkel- Ausrichtung des Getriebehebels 4’ (bezogen auf die herkömmliche Pedalachse) bei einer 90° Drehung der Kurbel 2 um 180°.
In Fig. 3 ist die Fahrtrichtung mit einem Pfeil V bezeichnet und die strichpunktierte Kreislinie N stellt die herkömmliche Tretbahn dar (= Kreisbogen, der sich bei der Tretbewegung für die herkömmliche Pedalachse der Kurbel 2 um das zentrale Tretlager 3 herum ergeben würde). Diese Kreisbewegung um 360° erfolgt hier im Uhrzeigersinn. Im oberen Totpunkt (OT= 0-Uhr oder 12-Uhr-Stellung) ist der Getriebehebel 4’ mit darin integriertem Getriebe 4 am oberen Ende der Kurbel 2 um etwa 90° nach hinten geschwenkt und wird dann durch den
Zahnradeingriff mit dem Übersetzungsverhältnis 2 : 1 : 1 nach einem Drehwinkel von 90° (3- Uhr-Stellung) in die gestreckte Lage gemäß Fig. 2 überführt. In dieser Stellung ist der Hebelarm in der Teilbewegung A maximal, da sich die Länge des Getriebe-Achsabstandes zwischen den Zahnrädern 4a und 4c im Getriebehebel 4’ zu der Länge des Kurbelarms 2 hinzuaddiert. Somit ergibt sich eine in Fahrtrichtung V versetzte Umlaufbewegungsbahn L für die Krafteinleitung am Pedal 1 a, wie dies in einer punktierten Bahn dargestellt ist. Nach weiterem Antrieb um 90° gelangt der Kurbeltrieb 1 zum unteren Totpunkt (UT), entsprechend einer 6-Uhr-Stellung. Dort ist der Getriebehebel 4’ dann um weitere 180° (beim Fahrrad somit zum Hinterrad hin) in Eigenrotation verschwenkt. Im rückseitigen Teil der
Kurbelbewegung beim Durchlauf etwa von 7-Uhr bis 11-Uhr ist der Getriebehebel 4’ mit dem Pedal 1 a in Radialrichtung einwärts geschwenkt, so dass die resultierende
Umlaufbewegungsbahn L innerhalb der Kreislinie N verläuft. Durch diese kontinuierliche Änderung der wirksamen Hebellänge des Kurbeltriebs 1 bei einem 360° Umlauf ergibt sich die gewünschte Änderung der effektiven Hebellänge in der Teilbewegung A, sodass die gleiche auf das Pedal 1 a einwirkende (Druck) Kraft F eine relative Drehmoment-Steigerung im Vergleich zur herkömmlichen Pedalbewegung bewirkt. Somit wird bei der in Fig. 3 rechten
3-Uhr-Stellung das Maximum des effektiven Hebels erzielt. Durch die aufgrund der Übersetzung 2:1 :1 bereits um 90° nach hinten geschwenkte Position des Getriebehebels 4’ (ca. auf der 12-Uhr und 6-Uhr-Stellung der Kurbel 2) und dem damit verhältnismäßig großen Versatz durch den vorgesehenen Achsabstand zwischen den Stirnrädern 4a und 4c, wird der Totpunkt„abgemildert“ (effektiver Winkel zwischen Kurbel 2 und Getriebehebel 4‘ beträgt bei einer Standard-Kurbellänge von 175 mm nur ca. 14°), was insbesondere beim Fahrrad einen ergonomisch vorteilhaften Tretablauf bewirkt und die herkömmliche Totpunktzone dem Krafteinleitbereich erschließt. Der entscheidende Gewinn an Drehmoment und dadurch Leistungsabgabe ergibt sich jedoch dadurch, dass der effektiv wirksame Hebel des
Kurbeltriebs bei der Kraftabgabe (max. etwa in 3-Uhr-Position), also beim nach unten Treten deutlich größer als bei herkömmlichen Kurbeltrieben ist. Bei der Bewegung aus der 6-Uhr- Stellung (UT) zurück über die 9-Uhr-Stellung in die 12-Uhr-Stellung (OT) wird die Hebellänge durch das Verlagern der neuen Umlaufbewegungsbahn L in Antriebs- oder Fahrtrichtung im Vergleich zur herkömmlichen Tretbahn N teilweise verkürzt. Durch die an der Kurbel 2 erfolgende Zunahme der wirksamem Hebellänge im Bereich der maximal möglichen (Druck-) Kraftabgabe (etwa in 3-Uhr - Stellung) wird somit bei in etwa gleichbleibendem
Gesamttretweg und eingeleiteter Gesamtkraft auf der neuen Umlaufbewegungsbahn L eine (im Verhältnis zur herkömmlichen Tretbahn N) wesentlich höhere Drehmoment- und damit Leistungsabgabe erzielt. Die im weitgehend passiven Bereich (ca. 7-Uhr bis 1 1 -Uhr-Zone) bewirkte Hebelverkürzung lässt sich z. B. beim„In-den-Wind drehen“ eines Windflügels vorteilhaft nützen, während in 3-Uhr-Position bei Windrichtung entsprechend dem Kraftpfeil F eine maximale Hebellänge und damit Drehmomentgewinn nutzbar ist.
Mit der Einstellung des Winkelversatzes zu der (in 12-Uhr-Stellung als Referenz) um 90° nach hinten geschwenkten Position des Getriebehebels 4’ auf der Achse 4a‘ (z. B. auch als Profilwelle ausgeführt) über die entsprechende Justierung (Drehung) der Pedale 1 a lässt sich die Tretbewegungsbahn L relativ zur Kreislinie N variieren bzw. verdreht sich der Getriebehebel 4’ auf der herkömmlichen Pedalachse relativ zur Kurbelposition. Somit kann die„Tretkurve“ individuell an verschiedene Benutzer und deren Vorlieben angepasst werden, ebenso an unterschiedliche Einsatzbereiche (Gelände, Straße, etc.) und auch auf die bevorzugte Trittfrequenz hin eingestellt werden. Der Winkelversatz (z. B. 22,5°) hängt weitgehend von der Teilung der erwähnten Profilwelle oder einer ähnlichen ausgeführten Verbindung zwischen Kurbel 2 und Getriebehebel 4’ ab und wird z. B. bei größerer
Zähnezahl entsprechend feiner. Auf diese Weise wird eine fahrerindividuelle Einstellung einer ersten Komponente (Teilbewegung A) des vorgeschlagenen Kurbeltrieb 1 auf einfache Weise und mit minimalem Kostenaufwand möglich. Dies gilt auch für eine
Neigungsverstellung des Pedals 1 a an einer entsprechenden Profilverzahnung 4d.
In Fig. 4 und zugehöriger Fig. 5 bzw. Fig. 6 ist eine zweite Komponente (Teilbewegung B) des Kurbeltriebs 1 dargestellt, nämlich der zusätzliche Getriebehebel 7, der ähnlich wie der bereits beschriebene Getriebehebel 4‘ aufgebaut ist, sofern nicht nachfolgend anders beschrieben. Während sich bei der ersten Ausführungsform (Fig. 1 bis Fig. 3) der
Getriebehebel 4’ außen am freien Ende 2b der Kurbel 2 befindet, um so als Einheit zusammen mit der Kurbel 2 bei der Tretbewegung umzulaufen (nämlich in gesteuerter Eigenrotation um das Zentrum des Stirnrades 4a am äußeren Kurbel-Ende 2b), ist bei der zweiten Ausführungsform das größere, zentrale Stirnrad 4a drehfest zum Rahmen 10 eines Fahrrades, genauer drehfest zum zentralen Wellen- bzw. Tretlager 3 (insbesondere über eine Zwischenbuchse mit Absatz) befestigt. Auf der Antriebsseite (also gewöhnlich mit einem Ketten- oder Riemenrad zum Hinterrad hin) ist hier ein bevorzugt mehrstufiger Getriebehebel 7 angeordnet (vgl. Fig. 4), an dem auch das Kettenblatt 8 mit Schrauben 9 befestigt ist. Die hier gegenüber den Zahnrädern 4a, 4b, 4c zusätzlichen drei Zahnräder 4a’, 4b’, 4c’ (zum Tretlager 3 bzw. Rahmen 10 hin ausgerichtet) bilden so eine bevorzugte Reversierstufe, wobei an das Stirnrad 4a’, das auf dem zum Tretlager 3 hin führenden Wellenfortsatz des Stirnrades 4a gelagert ist, insbesondere in Verbindung mit einer Zwischenbuchse (vgl. Fig.
9), das Kettenrad 8 befestigt ist und dieses - trotz gegenläufigem inneren Getriebehebel 7 - die Kette in herkömmlicher Weise antreibt, da eben die Reversierstufe vorgesehen ist. Mit dem Abziehen des Getriebehebels 7 kann auch der Austausch des (vorderen) Kettenrades 8 (vgl. Fig. 4 bzw. Fig. 9) in einfacher Weise vorgenommen werden, wenn für den Ketten- oder Riementrieb ein anderes Übersetzungsverhältnis gewünscht wird.
Auf der (kettenlosen) Nichtantriebsseite (= linke Seite von Fig. 4; vgl. auch Fig. 5) genügt ein ähnlich wie in Fig. 2 geformter Getriebehebel 4‘ zum Anbringen am Tretlager 3, wobei das innere Stirnrad 4a wiederum (wie auf der rechten Seite) relativ zum Rahmen 10 fixiert ist, während das äußere Stirnrad 4c mit seiner Achse mit dem inneren Ende 2a der Kurbel 2 drehfest und bevorzugt mit einer Profilverzahnung 4d justierbar verbunden ist. Am freien Ende 2b der Kurbeln 2 kann auch in bekannter Weise ein Pedal 1 a angebracht sein, wie in Fig. 6 gezeigt, wobei das Pedal 1 a - wie bei Fahrrädern herkömmlich üblich - auch
freidrehend sein kann, während bei der orbitalen Ausführung gemäß Fig. 1 bis Fig. 3, die Ausrichtung der Pedale justiert ist (aber mit der Profilverzahnung 4d auch in der Neigung voreinstellbar ist).
In Fig. 4 (und auch Fig. 5) sind die jeweils drei Stirnräder 4a, 4b, 4c der Getriebehebel 4’ bzw. 7 mit dem Übersetzungsverhältnis 2 : 1 : 1 im kämmendem Eingriff gezeigt, wie dies mit sich überkreuzenden Linien zwischen den genannten Stirnrädern eingezeichnet ist. Ähnlich
wie Fig. 1 sind diese Stirnräder mit entsprechenden Lagern 6 innerhalb der Getriebehebel- Gehäuse 5 mit Halbschalen 5a, 5b gelagert. Diese Halbschalen-Bauweise bietet sich auch für den„zentralen“ Getriebehebel 7 (mit im Vergleich zum Getriebehebel 4’ weiteren
Übersetzungen und integrierter Reversierstufe) auf der in Fig. 4 rechten Antriebsseite (vgl. auch Fig. 7 bzw. Fig. 9) an. Anstelle des Kettenblatts 8, dass hier mit Schraubenbolzen 9 an der zum Rahmen 10 hin gelegenen Seite befestigt ist, kann auch ein Zahnriemenrad für den Hinterradantrieb mittels eines Zahnriemens eingesetzt werden.
Durch Beaufschlagung des Pedals 1 a wird die Kurbel 2 in Drehung versetzt und die beiden Stirnräder 4b, 4c rollen relativ zueinander im Gehäuse 5 des so gebildeten Getriebehebels 4‘ um das größere Stirnrad 4a ab, (ebenso im„breiteren“ Getriebehebel 7, der zur
Drehrichtungsumkehr hier auch noch die Stirnräder 4a’, 4b‘ 4c’ als zweite Zahnradebene zum Rahmen 10 hin enthält), wobei dieses Stirnrad 4a doppelt so viele Zähne aufweist, wie die Stirnräder 4b (als Zwischenrad) und 4c (als Koppelrad zur Kurbel 2 hin). Dadurch kann wiederum die periodische Änderung der effektiven Kurbeltrieblänge des wirksamen
Gesamthebels, zusammengesetzt aus der Kurbel 2 und den beiden Getriebehebel 4’ bzw. 7 erreicht werden. Um in den herkömmlichen Totpunkten (6- und 12-Uhr-Stellung) die gewohnte Höhenlage der Pedale entsprechend der Kreislinie N (vgl. Fig. 3 und Fig. 8) anzupassen, ist es bei der zentralen Ausführung vorteilhaft, die Kurbeln 2 um (etwa) den Betrag der Achsdifferenz zwischen dem größeren Zahnrad 4a und dem am Getriebehebel 4' außenliegenden Zahnrad 4c zu verlängern. Mit dieser Verlängerung in der Kombination A +
B können auch ansonsten in der Tretbahn kaum genutzte Totpunktzonen dem
Krafteinleitbereich erschlossen werden. Ohne Kombination (zentraler und orbitaler
Bewegungsanteil) gilt dies nur im Verhältnis zu dem Ausmaß in dem (in 12-Uhr-Stellung als Referenzposition) zwischen Kurbelhebel 4‘ bzw. 7 und Kurbel 2 ein Winkelversatz eingestellt wird. Bei einer relativ zum zentralen Getriebehebel 4’ bzw. 7 längeren Kurbel 2 führt der Getriebehebel 4' bzw. 7 bei der zentralen Ausführungsform am innenliegenden Kurbelende 2a eine der Gesamt-Kurbelbewegung proportional gegenläufige Drehbewegung aus (durch das Beaufschlagen des Pedals 1 a verdreht die Kurbel 2 hier den innenliegenden
Getriebehebel 4‘ bzw. 7 proportional mit der Verdrehung der Kurbel gegenläufig und winkelgleich), wobei im OT (12-Uhr-Stellung des Pedals) der Getriebehebel 4‘ bzw. 7, z. B. in entgegengesetzter Richtung zur Kurbel 2 steht und in 3-Uhr-Stellung parallel zur Kurbel 2 und dort damit periodisch eine doppelte Hebelverlängerung (zentrale Getriebehebel
Achsdifferenz 4a bis 4c + Betrag der Kurbelverlängerung) bewirkt. In dieser zentralen Ausführungsform wird die Hebellänge sowohl in der Abwärtsbewegung des Pedals (während der üblichen Kraftabgabe) als auch in der Aufwärtsphase des jeweiligen Pedals gezielt wesentlich verändert. Damit kann bei Verwendung von Fußfixiersystemen am Pedal 1 a
(Klickpedalen, Pedalschuhen, und dgl.) hier der zentrale Bewegungsanteil auch im Bereich des sog. Heraufziehens der Pedale drehmomentsteigernd genutzt werden. Resultierend ergibt sich wiederum bei je nach Kurbelverlängerungsbetrag nur ein unverhältnismäßig längerem Gesamtweg der Pedalbewegungsbahn (gegenüber der Kreisbahn N als
herkömmlichem Tretweg) durch die neue Bewegungsbahn L (mit periodisch zum Zeitpunkt der Kraftabgabe verlängertem Gesamthebel) bei gleicher Kraftabgabe und nur
unverhältnismäßig längerer Umlaufbahn des Krafteinleitungsteils (Pedals) eine wesentliche Drehmomentzunahme und damit eine größere Gesamtleistung pro Kurbelumdrehung (meist natürlich der beiden Kurbeln bei einem Fahrrad), wie mit Fig. 8 im Detail dargestellt.
In Fig. 5 ist der linke Bereich gemäß Fig. 4 in Seitenansicht dargestellt, also die sog.
Nichtantriebsseite (ohne Kettenrad). Die sich bei dieser zentralen Anordnung eines
Getriebehebels 4’ bzw. 7 ergebende Umlaufbewegungsbahn L der Pedale, genauer gesagt den Ort der maximal erreichbaren, orbitalen Exzentrizität und Lage (zur Horizontalen) der Pedalbewegungsbahn, kann einerseits durch Ausrichtung vorzugsweise im OT (immer ausgehend von der grundsätzlich dort entgegengesetzten Stellung) zwischen (äußerer) Kurbel 2 und dem (am Tretlager 3 zentral inneren) Getriebehebel 4’ bzw. 7 individuell, z. B. über eine Profilverzahnung 4d eingestellt werden (vgl. auch Bezugszeichen 4d in Fig. 4).
Hier in Fig. 5 ist eine„geknickte“ Ausrichtung der Kurbel 2 im OT (bzw. 12-Uhr-Stellung) um 22,5° zur Ausrichtung des länglichen Gehäuses 5 des Getriebehebels 4’ gezeigt. Falls gewünscht, kann die Kurbel 2 auch in Erstreckung des Getriebehebels 4‘ bzw. 7 ausgerichtet werden, oder mit der Profilverzahnung 4d stufenweise in einem anderen geeigneten Winkel „geknickt“ werden. Wie oben ausgeführt, ist dieser Knickwinkel hier weitgehend von der Teilung der zur Kurbel 2 hinführenden Profilverzahnung 4d am Stirnrad 4c abhängig. In diesem Beispiel besitzt die Profilverzahnung bevorzugt 32 Zähne, kann jedoch auch eine höhere Zähnezahl aufweisen, so dass sich der einstellbare Knickwinkel noch feiner variieren lässt (z. B. mit 64 Zähnen dann um 11 ,25°). Durch diese„Knickung“ kann auch die Lage des effektivsten Hebels beeinflusst werden, so dass dessen Lage„wandert“, z. B. von der 3-Uhr- Stellung (in Fig. 3) in Richtung hin zur 2-Uhr-Stellung, was für diverse Anwendungen und ergonomische Betätigung des Kurbeltriebs 1 vorteilhaft sein kann. Andererseits bietet sich zur zusätzlichen Variation der Bahnumlaufbewegung L der Pedale insbesondere die vorgeschlagene Kombination (vgl. Fig. 7, Fig. 8, bzw. Fig. 10) mit dem orbitalen
Getriebehebel 4’ am äußeren Kurbelende 2b der Kurbel 2 an, wobei der Getriebehebel 4’ auch starr (z. B. ohne vollständiges Getriebe 4 und damit ohne Eigendrehung um die
Stirnradachse) in bestimmter Winkel-Justierung mit herkömmlichen (freidrehenden) Pedalen als Kurbelverlängerung eingebaut werden kann.
In Fig. 6 ist die in Fig. 4 rechts dargestellte Antriebsseite mit dem Getriebehebel 7 in
Seitenansicht gezeigt, der hier eine achtförmige Außengestalt aufweist, zum Einbau einer Reversierstufe bevorzugt jedoch in flach-ovaler Form (vgl. Fig. 9) gestaltet ist. Dazu ist in der Zahnradebene zum Rahmen 10 hin ein größeres Stirnrad 4c’ angeordnet, das hier wiederum die gleiche Zähnezahl wie das feststehende Stirnrad 4a aufweist. Die Kurbel 2 ist
insbesondere über eine Zwischenbuchse bevorzugt lösbar (Press-, Steck-, oder
Schraubverbindung) mit dem Stirnrad 4c verbunden, wobei dieses in der inneren
Zahnradebene ein größeres Stirnrad 4c‘ trägt, welches über ein kleineres Verbindungsrad 4b’ mit einem Stirnrad 4a’ (mit gleicher Zähnezahl wie beim Stirnrad 4a und daher in der Seitenansicht deckungsgleich mit diesem dargestellt) in Eingriff steht. In dieser Anordnung und dem gewähltem Zähnezahlverhältnis der Stirnräder 4a, 4b, 4c und 4a’, 4b’, 4c’ ist gewährleistet, dass ein mit dem Stirnrad 4a’ mit Schraubenbolzen 9 (vgl. Fig. 4)
verbundenes Kettenrad sich (wie bei Fahrrädern herkömmlich üblich) drehgleich mit der Kurbel 2 bewegt, obwohl sich die zentralen Getriebehebel 4‘ bzw. 7 zur Drehung der Kurbel 2 gegenläufig verhalten. Diese Reversierung ist hier von eigenständiger, erfinderischer Bedeutung (nebengeordneter Anspruch 5). Auch hier ist die zum zentralen Getriebehebel 7 (auch 4‘) außenliegende Kurbel 2 gegenüber der Ausrichtung des Getriebehebels 7 abgewinkelt dargestellt, wobei diese„Knickung" wiederum analog zur Nichtantriebsseite individuell einstellbar ist, um die relative Position des größten wirksamen Hebels (z. B. im Bereich der 3-Uhr-Stellung) und damit den Bereich der maximalen Drehmomentsteigerung sowie den Verlauf der Umlaufbewegungsbahn L (vgl. Fig. 3 bzw. 8) und dessen Lage im Verhältnis zur Horizontalen zu variieren. Durch die Winkelstellung zwischen Kurbel 2 und den zentralen Getriebehebeln 4‘ bzw. 7 können - ähnlich wie durch die vorgeschlagene Kombination mit der orbitalen Getriebehebel-Anordnung am äußeren Kurbelende 2b der Kurbel 2 - das Ausmaß der herkömmlichen Totpunktbereiche minimiert und die Nutzung der Totpunktzonen für die Krafteinleitung individuell angepasst werden.
In Fig. 7 ist die besonders effektive Kombination der beiden Ausführungsformen (Kurbel 2 mit zentralem und orbitalem Getriebehebel 4’ bzw. 7) dargestellt. Insbesondere soll hier eine einwärts (in Richtung Fahrrad-Rahmen 10) gekröpfte Kurbel 2 eine möglichst geringen querseitigen Pedalabstand (Q-Faktor) bewirken, wobei sich die dem Rahmen 10 zugewandte Innen-Seite des äußeren Kurbelendes 2b relativ zum inneren Kurbel-Ende 2a auf etwa gleicher oder sogar auf einer rahmenseitig weiter innenliegenden Drehebene bewegt. Dabei kann die jeweilige Kurbel 2 zumindest teilweise als rohrförmiger Hohlkörper ausgeführt sein (vgl. Fig. 10), der Lagersitze an einer Halbschale 5a bzw. 5b und Wellenfortsätze der Stirnräder 4a, 4a’ bzw. 4c ganz oder teilweise umschließt. So wird ermöglicht, dass der äußere, orbitale Getriebehebel kaum über die Außenkontur der Kurbel 2 hinausragt.
Grundsätzlich kann die Kurbel 2 aber auch herkömmlich gestaltet sein. Zudem ist hier als (zumindest) teilweiser Ersatz für das Stirnradgetriebe 4a, 4b, 4c ein Ketten- oder
Riementrieb 4f im Inneren des Getriebehebel 4‘ angedeutet, ebenso beim Getriebehebel 7, wobei achsgleich (insbesondere zum äußeren Zahnrad 4c‘ der Reversierstufe) ein Ketten- oder Riemenrad 4g eingezeichnet ist. So können Zahnradantrieb und Kettenantrieb im Getriebehebel 7 zur Drehrichtungsumkehr des Kettenrades 8 auf der Antriebsseite miteinander kombiniert sein.
Fig. 8 zeigt neben der herkömmlichen Tretbahn N (vgl. Fig. 3) die resultierende, angestrebte ovale Bewegungsbahn O des gesamten Kurbeltriebs 1 (gemäß Fig. 7, zusammengesetzt aus zentraler und orbitaler Bewegungskomponente der Getriebehebel 7 und 4‘) in
Kombination mit der Kurbel 2. Die orbitalen Getriebehebel 4‘ sind hier eiförmig gestaltet, wobei der Stirnradzug 4a, 4b, 4c (oder auch der Riementrieb 4f) abgewinkelt ist. Wie im Vergleich zur ebenfalls eingezeichneten elliptischen Umlaufbahn L (mit nur einem
Getriebehebel, vgl. Fig. 3) erkennbar, ergibt die Doppel-Anordnung, also einem zentralen Getriebehebel am inneren Kurbelende 2a und einem orbitalen Getriebehebel am äußeren Kurbelende 2b eine zusätzliche Hebelverlängerung (maximal etwa in der gewünschten 2- bis 3-Uhr-Position mit hoher Krafteinwirkung F auf das Pedal 1 a), während in der passiven Zone (etwa 9-Uhr) die Gesamt-Hebellänge minimiert ist. Hierdurch ergibt sich eine optimale Leistung bei ergonomisch günstiger Bewegung, insbesondere mit Reduzierung der
Totpunktzonen. Es sei betont, dass sich beim Übergang von der 6-Uhr zur 9-Uhr-Position eine Neigung der Pedalfläche (zur Horizontalen) ergibt, die dann von der 12-Uhr-Stellung zur 3-Uhr-Stellung in die entgegengesetzte Neigung übergeht. Somit wird eine optimale
Anpassung an die Krafteinleitung (Beinkraft-Richtung eines Radfahrers) erzielt. So ist in der 2-Uhr-Stellung der äußerste Rand des Pedals 1a nach rechts oben ausgerichtet und damit die Pedalfläche etwa rechtwinklig zur Streckbewegung des Radfahrer-Beins in dieser Position (vgl. oberer Kraftpfeil F). Beim Übergang in die 3-Uhr-Position schwenkt das Pedal 1 a aufgrund der Getriebe-Zwangssteuerung in die Horizontale und somit in die optimale Krafteinleit-Richtung beim Nach-unten-Treten des Radfahrers.
Dieser Bewegungsablauf kann vorteilhaft auch für Wind- oder Wasserräder genutzt werden, wobei die Kurbeln 2 (ggf. auch die orbitalen Getriebehebel 4‘) entsprechende Flügelprofile tragen können. Wenn z. B. der Wind (mit W angedeutet) von links oben weht, ist die
Ausbeute in 2- bis 3-Uhr-Position aufgrund der dort maximalen Hebelverlängerung besonders groß, während das Rückdrehen in den Wind (linke Hälfte der Fig. 8) relativ kraftsparend ist (minimaler Hebelarm und günstige Ausrichtung analog zur Pedalfläche).
In Fig. 9 ist die Anbindung des Getriebehebels 7 an die zentrale Tretlagerwelle 3a im
Längsschnitt dargestellt. Hierbei ist ähnlich wie in Fig. 6 und 7 eine hier nach rechts weisende Kurbel 2 mit einer Profilverzahnung 4d am Stirnrad 4c aufgesetzt. Die in Fig. 6 gezeigten Zwischenräder 4b und 4b‘ sind hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Das größere Stirnrad 4a ist über einen Rohrfortsatz und eine Zwischenbuchse 3b drehfest am Tretlager 3 verankert, während das Stirnrad 4a‘ der Reversierstufe drehbar auf dem genannten Rohrfortsatz gelagert ist und zum Kettenrad 8 hin geführt ist. Die Zahnräder 4a' und 4c‘ der Reversierstufe sind gleich groß und über das (in Fig. 6 gezeigte)
Zwischenrad 4b‘ gekoppelt (Verhältnis 1 : 1 , während die hier obere Stirnradgruppe 4a, 4b und 4c das Zähnezahl-Verhältnis 2 : 1 : 1 aufweisen). Das Zahnrad 4c' ist mit dem Stirnrad 4c achsgleich gekoppelt und über abgedichtete Lager 6 stabil in den Halbschalen 5a, 5b gelagert. Mit dieser Bauweise lässt sich der Getriebehebel 7 einfach am Tretlager 3 montieren und weist eine schmale Form auf, insbesondere auch wegen der radial innerhalb der Zahnlauffläche vertieft eingefügten Lager 6.
Fig. 10 zeigt eine 3D-Ansicht des Kurbeltriebs 1 in seiner„zusammengeklappten“ Länge, wobei sich der orbitale Getriebehebel 4' (hier rechts) und der breitere, zentrale Getriebehebel 7 (hier links) entlang der gekröpften Kurbel 2 erstrecken. Diese ist bevorzugt aus
Leichtmetall hohlgegossen, während die Gehäuse der Getriebehebel 4‘ und 7 bevorzugt aus Kunststoff (insbes. hochfesten Polyamiden oder verstärkt mit Glas- bzw. Karbonfasern) hergestellt sind. Hierdurch lässt sich eine strömungsgünstige Außenform erzielen und für den Einsatz bei Wind- oder Wasserkraftwerken auch Flügelprofile leicht anformen, wie dies in Strichpunktlinien nach unten hin an der Kurbel 2 und nach oben hin am orbitalen
Getriebehebel 4' angedeutet ist. Bei nach außen abstehenden Getriebehebel 4‘ (vgl. 2- bis 4- Uhr-Position in Fig. 8) wirkt das Flügelprofil P besonders effektiv, während bei der
Rückdrehung (linke Hälfte von Fig. 8) weniger Drehmoment erforderlich ist. Dieses Konzept kann man so auch an oder in Propellern, Schiffsschrauben, Turbinenblätter und bei anderen Kurbelantrieben (z. B. in Förderanlagen, Aufspulvorrichtungen oder Rührwerken) wie auch Kolbenmotoren, Dampfmaschinen und dgl. einsetzen, um ein höheres Drehmoment zu erzielen, die jeweiligen Totpunkte besser zu überwinden, das Anlaufverhalten zu verbessern, die Geräuschemissionen zu verringern oder die notwendige Antriebskraft herabzusetzen. Dies ermöglicht eine höhere Leistung und geringeren Kraftstoffverbrauch und Emissionen (Umweltschutz). Insbesondere bei Rührwerken kann aufgrund der sich deutlich und periodisch veränderten Hebellänge (ggf. mit aufgesetzten Rührprofilen ähnlich den
vorstehenden Flügelprofilen P) eine sehr gute Durchmischung eines umgebenden Fluids erzielt werden, wobei der motorische Antrieb an der zentralen Achse 3a angeflanscht ist (anstatt eines Generators bei Wind- oder Wasserkraftanlagen).