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Die Erfindung betrifft ein System zur Fixierung einer Glasscheibe mit zwei gegenüberliegenden ebenen, planparallelen Außenflächen in einem, insbesondere aus Holz oder Aluminium gefertigten, Rahmen, wobei die Glasscheibe im montierten Zustand in einer Ebene senkrecht zu ihren planparallelen Außenflächen auf dem Rahmen aufsitzt, mit einer im montierten Zustand gegen eine der Außenflächen anliegenden Glashalteleiste, mit einer zwischen der Glasscheibe und dem Rahmen angeordneten Verklotzungsbrücke, an der im montierten Zustand die Glasscheibe anschlägt beziehungsweise darauf aufsitzt, sowie mit einem zwischen der Glasscheibe und der Glashalteleiste angeordneten Fixierungselement, welches im montierten Zustand auf die Glasscheibe einen Anpressdruck aufbaut, wobei die Verklotzungsbrücke mindestens eine längliche, im montierten Zustand Rahmen-seitig angeordnete Führungsnut aufweist, und wobei das Fixierungselement mindestens einen länglichen Führungssteg aufweist, der geometrisch so ausgestaltet ist, dass er passgenau in die Führungsnut der Verklotzungsbrücke einschoben werden kann, so dass dadurch die Verklotzungsbrücke und das Fixierungselement mechanisch unverlierbar vormontiert sind, und dass im zusammen gesteckten Zustand von Fixierungselement und Verklotzungsbrücke eine zwangsgeführte Parallelität zwischen Fixierungselement und Glasscheibe ohne zusätzliche Montagehilfe bewirkt wird.
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Ein solches System ist etwa bekannt aus
GB 2 295 844 A oder aus
GB 2 051 197 A .
Hintergrund der Erfindung
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So bietet die Firma Knapp GmbH, 33244 Euratsfeld, Österreich, ein Haltesystem "Fixclip" beziehungsweise eine "Fixclip"-Schiene auf der Internet-Seite
www.knapp-verbinder.com/fixclip-schiene an (siehe auch
DE 10 2008 017 169 A1 ). Diese Systeme ermöglichen es, zwar zumindest ohne von außen sichtbare Nägel, aber mittels einer -im montierten Zustand optisch verdeckten- Verschraubung der Glashalteleiste am Holzrahmen Fenster zu verglasen.
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Insbesondere hat es sich in der Praxis als problematisch erwiesen, dass teilweise der Anpressdruck, mit dem derartige Systeme an einem Rahmen oder einer Glasscheibe zur Montage angepresst werden müssen, nicht präzise einstellbar ist. Eine Verarbeitung erfordert ein besonders präzises Arbeiten. Eine Verglasung vor Ort, beispielsweise auf einer Baustelle, gestaltet sich ebenfalls schwierig. Auch ein Ausglasen im Falle einer notwendigen Reparatur ist nur schwer möglich.
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Des Weiteren sind Fensterverglasungsprofile der Firma Gutmann AG, 91781 Weißenburg, Deutschland, bekannt, etwa aus dem Internet-Auftritt www.gutmann.de/de/bausysteme/produkte.html. Diese konnten sich bisher jedoch nicht am Markt durchsetzen, sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder möglicherweise wegen Schwierigkeiten bei der Handhabung.
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Auch die Firma Helmut Goll GmbH & Co., 88131 Lindau, Deutschland, bietet mehrere Verglasungsdichtungen für Holzfenster und Holz-Aluminiumfenster an (siehe etwa die Internet-Seite www.helmutgoll.com). Diese Lösung erscheint jedoch sehr aufwändig: So sind zusätzliche Hilfsmittel zur exakten Positionierung der Halter, sogenannte Montagelehren, notwendig, welche Differenzen in der Glasstärke berücksichtigen. Durch die relativ große Dimensionierung sind außerdem noch weitere Hilfsmittel im Bereich der Gehrung erforderlich.
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Weitere Nachteile bekannter Systeme ergeben sich zudem daraus, dass sich je nach System oftmals Kunststoffteile schon beim Einschießen von Haltestiften spalten, ein notwendiger Anpressdruck während der Montage nur schwierig zu kontrollieren ist und/oder einzelne Elemente nur schwer präzise positioniert werden können. Sind Gehrungen unsauber gearbeitet, so wirkt sich dies oftmals direkt auf die Qualität der Glashalterung aus. Zudem ist eine Verglasung auf einer Baustelle in der Praxis ebenfalls oftmals überaus schwierig. Teilweise gestaltet es sich zudem im Falle einer notwendigen Reparatur als außerordentlich schwierig, die Glasscheiben wieder auszuglasen.
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Ein flachquaderförmiges Verklotzungsteil per se -allerdings ohne die wesentlichen Merkmale des eingangs definierten Fixierungssystemsbeschreibt die
DE 91 05 056 U1 .
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Bei den aus der eingangs zitierten
GB 2 295 844 A oder aus der
GB 2 051 197 A bekannten Fixierungssystemen wird auch eine senkrechte Verglasung ohne die Gefahr eines Herunterrutschens der Verklotzungsbrücke sowie eine genaue Positionierung der Systemteile relativ zueinander ermöglicht. Auch wird damit eine dauerhafte und sichere Abdichtung zwischen Fixierungssystem und Glasscheibe gewährleistet. Nicht ermöglicht ein derart modifiziertes Fixierungssystem auch ein zumindest weitgehend zerstörungsfreies Ausglasen.
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Nachteilig bei diesen Systemen ist jedoch immer noch, dass der Anpressdruck auf die Glasscheibe nicht eindeutig definierbar ist. Der Abstand der Verrastungselemente an der Verklotzungsbrücke und der Verrastungsnase am Fixierungselement führt dazu, dass ein nicht definierter Druck auf die Scheibe ausgeübt wird. Dies insbesondere der Fall, weil die Glasscheibe in Ihrer Dicke nicht homogen ist. Eine mögliche Toleranz ist etwa in der DIN erlaubt, nämlich bei 2-fach Glas bis 1,5 Merkmal, bei 3-fach Glas bis 2,5. Dies ist deshalb von entscheidender Bedeutung, weil ein definierter Druck auf die äußere Dichtung ausgeübt werden muss, um einen Wetterseitigen Wassereintritt zu verhindern.
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Auch ist das bei diesen bekannten Systemen erforderliche händische Andrücken des Verrastungselement an die Glasscheibe nicht geeignet, um einen definierten Druckaufbau bei entsprechender Scheibengröße sicherzustellen, um den auf die Glasscheibe einwirkenden Winddruck zu kompensieren. Es müsste dazu vielmehr ein mechanisches Hilfsmittel zusätzlich in Anspruch genommen werden, was wiederum inakzeptabel zeitaufwändig wäre.
Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, mit möglichst einfachen technischen Mitteln ein unaufwändiges und kostengünstiges System der eingangs beschriebenen Art zur Fixierung einer Glasscheibe bereit zu stellen, das besonders leicht zu handhaben, möglichst universell einsetzbar und selbsthemmend sein soll, wobei ein definierter Anpressdruck des Fixierungselements auf die Glasscheibe sichergestellt ist. Die Konstruktion soll außerdem so gestaltet sein, dass der Druck auch dann noch wirkt, wenn das Fixierungselement ein wenig außerhalb der waagrechten Glasauflagefläche montiert ist.
Kurze Beschreibung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird diese -relativ komplexe- Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle Weise dadurch gelöst, dass die Glas-seitige Anlagefläche des Fixierungselements konkav gestaltet ist, und dass der Winkel der Endabschnitte des Fixierungselements) zur Glasfläche im montierten Zustand zwischen 70° und 110° beträgt.
Wirkungsweise der Erfindung und weitere Vorteile gegenüber dem Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung schlägt also ein System zur Fixierung einer Glasscheibe vor, welches es ermöglicht, mit Hilfe einer Glashalteleiste die Glasscheibe beispielsweise an einem Fenster- oder Türrahmen zu fixieren. Dazu kann die Glashalteleiste durch die mit dem Fixierungselement vormontierte Verklotzungsbrücke am Rahmen befestigt werden, ohne dass -außer einer Verschraubung- weitere Verarbeitungsschritte zur Befestigung, beispielsweise Nagelungen oder dergleichen, notwendig würden.
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Das System ist besonders einfach und kostengünstig in Bezug auf Herstellung und Montage. Es ist weitgehend unabhängig von der Art der verwendeten Glasscheiben einsetzbar.
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Da das System nur geringe Toleranzanforderungen stellt, ist es nahezu universell verwendbar, insbesondere auch für sehr unterschiedliche Glasstärken.
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Nichtsdestoweniger benötigt das System aber keine größere Anzahl an Einzelelementen im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten bisherigen Systemen.
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Besonders vorteilhaft beim erfindungsgemäßen System ist ferner, dass wesentliche Einzelelemente bereits vor Einsetzen der Glasscheibe vormontiert werden können. Somit gestaltet sich eine Verglasung beispielsweise vor Ort auf einer Baustelle wesentlich schneller, leichter und effizienter.
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Auch kann eine Glasscheibe weitgehend zerstörungsfrei ausgeglast werden, so dass anschließend das System zur Fixierung erneut verwendet werden kann. Somit wird beispielsweise eine Reparatur eines Fensters oder einer Tür mit Glasscheibe erheblich vereinfacht.
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Im Vergleich zu den oben diskutierten bekannten Systemen (insbesondere Knapp, Gutmann, Goll) ist aufgrund der vorliegenden Erfindung nur eine relativ geringe Aufbaubreite erforderlich, um einen ausreichenden Anpressdruck aufzubauen. Dadurch ist auch die Verarbeitung von wesentlich geringeren Glasdicken bei gegebener Dicke des Rahmens in Verbindung mit der gewünschten Glasstärke möglich. Dies ist insbesondere bei Festverglasungen sehr sinnvoll, bei welchen in Fälzen mit Zusatzleisten gearbeitet wird.
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Durch die konkave Gestaltung der Fixierungselemente lässt sich bei Verwendung einer Schraube mit definierter Schraubenlänge ein definierter Andruck sicherstellen. Anstelle eines lokal punktuell wirkenden Druckpunktes, welcher oftmals zu Glasbruch führen kann, wird durch die konkave Gestaltung der Anlagefläche des Fixierungselements eine gleichmäßigere Verteilung des Anpressdruckes über eine größere Angriffsfläche erreicht. Dadurch kann eine Überlastung bei der Montage und somit ein schädlicher Glasbruch sicher verhindert werden.
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Der Winkel der Endabschnitte des Fixierungselements zur Glasfläche beträgt im montierten Zustand erfindungsgemäß zwischen 70° und 110°. Durch die Steigung der Schraubenführung wird die Fläche des Fixierungselements aufgrund des Eindrehens der Schraube im montierten Zustand senkrecht zur Glasanlagefläche verschoben. Auf diese Weise wird ein flächiger Andruck des Fixierungselements erreicht. Die Führungsstege sind dann im gleichen Winkelbereich relativ zum Körper des Fixierungselements angeordnet, so dass sich eine Selbsthemmung der Glashaltleiste ergibt, welche bei der Montage parallel zur Rahmenfläche verschoben wird.
Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
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Bei besonders vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung sind die Fixierungselemente aus einem Weichmaterial, insbesondere aus Kunststoff gefertigt. Wahlweise kann das Weichmaterial auch als separater Werkstoff oder ein angeschäumtes Material verwendet werden, um den Anpressdruck abzufedern und den Aufbau eines lokalen punktuellen Druckes wirksam zu verhindern. Für die übrigen Kunststoffteile kann vorzugsweise Glasfaser-verstärkter Kunststoff (=GFK) oder Polyamid (=PA) verwendet werden, so dass sie entsprechend härter ausgestaltet sind als die Fixierungselemente.
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Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Glashalteleiste aus Holz, Metall, vorzugsweise Aluminium, oder aus Kunststoff, insbesondere PVC, gebildet ist. Diese Werkstoffe sind in vielen geometrischen Ausgestaltungen gut verfügbar und dauerhaft haltbar.
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Bevorzugt sind Ausführungsformen der Erfindung, bei denen zwei parallele Führungsnuten in der Verklotzungsbrücke sowie zwei entsprechende Führungsstege am Fixierungselement vorhanden sind. Dadurch kann die gewünschte Zwangs-Parallelisierung gewährleistet werden.
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In der Praxis bewähren sich Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welchen die Dicke des Fixierungselements maximal 5mm beträgt. Damit können nunmehr auch schmälere Glashalteleisten mit kleinerem Querschnitt verarbeitet werden, deren Dicke im Stand der Technik in der Regel größer als 10mm ist. Dies ist besonders vorteilhaft bei 3-fach Gläsern mit geringem RahmenQuerschnitt.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass in das Fixierungselement in einem mittleren Abschnitt ein lochförmiger Schraubkanal integriert, insbesondere angegossen, ist, welcher unter einem vorgegebenen Winkel zum Boden des Fixierungselements verläuft und eine vorgegebene maximale Verschraubungslänge aufweist. Damit wird insbesondere auch eine definierte Kraft-Einleitung beim Verschraubungsvorgang erreicht.
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Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen der Erfindung, bei denen das Fixierungselement mindestens ein, vorzugsweise zwei parallel angeordnete, Verrastungselemente aufweist, die beim Aufschieben des Fixierungselements in entsprechende Ausnehmungen der Glashalteleiste eingreifen. Dies trägt erheblich zu einer sicheren Fixierung der Anordnung bei.
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Bei einer Klasse von vorteilhaften Ausführungsformen weist das Fixierungselement an seiner im montierten Zustand Glas-seitigen Außenfläche ein längliches Dämpfungselement auf, das insbesondere aufgeschoben, aufgeklebt, aufgeschweißt, aufgeschäumt oder aufgespritzt sein kann. Damit wird eine erhebliche Dämpfung des wirksamen Druckes bei der Endverschraubung erreicht. Dies ermöglicht es auch, die Höhe des Fixierungselements so zu definieren, dass eine Verglasungsdichtung (siehe unten) eingebracht werden kann.
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Bei ergänzenden oder alternativen Weiterbildungen ist es von Vorteil, wenn eine Strömungssperre vorhanden ist, die einen direkten Luftaustausch zwischen einer Außenfläche des Rahmens und einer Außenfläche der Glasscheibe verhindert. Damit wird es ermöglicht, dass der Fensterrahmen einen hohen Wärmewiderstand aufweist, wodurch sich besonders energieeffiziente, energiesparende Fenster herstellen lassen. Auch kann dadurch einer unerwünschten Kondensatbildung vorgebeugt werden. Dies geschieht durch das zwangsweise parallele Aufschieben der Glashalteleiste auf das Fixierungselement. So wird die Glashalteleiste auf den Rahmen aufgedrückt, was wiederum eine Luft-Durchströmung verhindert. Des Weiteren kann bei vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung ein Dichtungselement zwischen der Glashalteleiste und der Glasscheibe vorgesehen sein, welches im montierten oder im montierten Zustand in eine Dichtungsnut der Glashalteleiste eingreift. Mit dieser Ausgestaltung lässt sich der thermische Widerstand des Rahmens bzw. eines Fensters oder einer Tür weiter verbessern. Ferner kann dieses Dichtelement gegen die Glasscheibe drücken und sich an dieser abstützen. Dadurch kann es die Glashalteleiste gegen das Selbstverriegelungselement drücken und somit einen zur Arretierung der Glasscheibe notwendigen Druck aufbauen beziehungsweise aufrechterhalten.
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Auch kann bei Ausführungsformen der thermische Widerstand des Fensters optimiert werden, wenn im montierten Zustand zwischen dem Rahmen und der Glasscheibe eine vorzugsweise thermisch isolierende Aufsatzleiste angeordnet ist.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen vor, dass das Fixierungselement geometrisch derart gestaltet ist, es im montierten oder vormontierten Zustand nicht auf dem Rahmen aufliegt. Eine solches Aufliegen ist beispielsweise bei dem System gemäß der eingangs zitierten
WO 2015 143 462 A1 zwingend erforderlich. Bei den obigen Ausführungsformen des vorliegenden erfindungsgemäßen Systems hingegen wird eine Vorkomprimierung einer inneren Verglasungs-dichtung vor der Montage des Rahmens ermöglicht, was bei den aus dem Stand der Technik bekannten Systemen in dieser Weise nicht funktionieren kann. Weiter trägt die auch zu einer mechanischen Sicherung der Glasscheibe bei, wie sie ansonsten von der staatlichen Bauaufsicht in der Regel als zusätzliche Maßnahme gefordert wird.
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Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei welcher das Fixierungselement mindestens eine Aufnahmeöffnung aufweist, in welcher im montierten Zustand ein Aufsatzelement aufgenommen ist, welches eine exakte Positionierung von Aufsatzsprossen ermöglicht und gewährleistet.
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Ganz besonders bevorzugt ist eine Klasse von Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei denen die Verklotzungsbrücke auf ihrer im montierten Zustand dem Rahmen zugewandten Seite, die auch die Führungsnut(en) aufweist, wabenförmig, insbesondere mit Noppen, vorzugsweise mit rundem Noppenquerschnitt, gestaltet ist. Durch eine Wabenform wird insbesondere eine -gegenüber den bekannten Anordnungen nach dem Stand der Technik- höhere Tragkraft erreicht. Außerdem wird damit auch der notwendige Strömungsquerschnitt für eine Hinterlüftung des Glasfalzes bereitgestellt, wobei zudem die im Stand der Technik übliche Hinterlüftungs-Nut eingespart werden kann.
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Besonders vorteilhafte Varianten der Erfindung bei dieser Klasse von Ausführungsformen mit wabenförmiger Verklotzungsbrücke zeichnen sich dadurch aus, dass mindestens eine der Noppen einen Fortsatz aufweist, der bei der Montage in eine entsprechende Bohrung des Rahmens gedrückt werden kann. Dies ermöglicht eine selbsthemmende Fixierung im Rahmen, und zwar wahlweise entweder eines verschwenkbaren und/oder verkippbaren Fensterflügels oder einer Festverglasung. Dabei greift der Fortsatz in eine dazu passende Auskerbung oder Bohrung des Rahmens ein, die vorzugsweise in ihrem Durchmesser geringfügig kleiner ist als der Fortsatz.
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Von besonderem praktischen Vorteil sind auch Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei denen die Verklotzungsbrücke auf ihrem im eingesteckten Zustand dem Fixierungselement zugewandten Rand Ausnehmungen von vorgebbarer Geometrie aufweist, mittels denen die Relativposition des Fixierungselements an die jeweilige Glasstärke der Glasscheibe, insbesondere an unterschiedliche Glasstärken aufgrund von Fertigungstoleranzen, angepasst werden kann. Trotzdem steht immer noch die gesamte Auflagefläche zur Verfügung.
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Durch dieses Fixierungssystem sind nunmehr auch -in der Praxis kaum vermeidbare- Dicken- und Breitentoleranzen nicht mehr hinderlich. Die Aussparungen in der Grundplatte dienen zum Fixieren des Fixierungselements. Durch parallele Ausnehmungen am Rand des Elements sowie entsprechende parallele Enden der Führungsstege kann das Fixierungselement parallel zur Anlagefläche des Rahmens (also einer Holzfläche oder wahlweise einer Aluminiumprofilfläche) verschoben werden. Dadurch ist ein sicheres Anliegen des Fixierungselements an einer Glasfläche gewährleistet.
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Auf diese Weise kann auch der Aufbau deutlich flacher gestaltet werden, ohne dass die Fixierschraube das Glas berührt. Die Brücke selbst wirkt nämlich nunmehr als Parallelität.
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Die Schraubenführung ist schräg unter dem Glas der Scheibe geführt. Das Ende der Schraubenführung liegt in Linie mit den Führungsstegen, wodurch nur eine geringe Aussparung an der Glashalteleiste erforderlich wird.
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Das Fixierungselement in der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auch eine Fläche zur Aufbringung von Klebstoff aufweisen, um eine saubere Verklebung der Glashalteleiste mit dem Fixierungselement zu ermöglichen.
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Bei einer weiteren Klasse von Ausführungsformen kann eine separate Außenleiste, vorzugsweise aus Aluminium, vorgesehen sein, die im montierten Zustand am Rahmen fixiert ist und als Gegenlager für das Fixierungselement dient. Bei dieser Außenleiste können -je nach Anwendungszweck- unterschiedlichste Formen und Funktionen realisiert sein.
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Des Weiteren kann bei vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung die Verklotzungsbrücke Durchgangsbohrungen zur Verschraubung mit dem Rahmen im montierten Zustand aufweisen. Dadurch wird eine sichere Fixierung gefördert.
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Alternativ oder ergänzend können bei einer weiteren Klasse von Ausführungsformen der Erfindung die Führungsstege an mindestens einer ihrer Außenseiten eine Sägezahn-Struktur aufweisen. Dies ermöglicht beim Einschieben des Fixierungselements in die Verklotzungsbrücke eine Verrastung der Führungsstege mit den Führungsnuten, was wiederum zur Unverlierbarkeit des vormontierten Verbands beiträgt.
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Hier wiederum sind Weiterbildungen von Vorteil, bei denen zwei parallele Führungsstege vorgesehen sind, die ihre jeweilige Sägezahn-Struktur an den beiden voneinander abgewandten Außenseiten aufweisen. Selbst bei leichten Abweichungen von der Parallelität der Führungsstege des Fixierungselements und/oder der Führungsnuten in der Verklotzungsbrücke wird damit eine noch bessere Verrastung der Führungsstege mit den Führungsnuten gewährleistet.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
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Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht des geometrischen Zusammenspiels von Verklotzungsbrücke und Fixierungselement bei einer Ausführungsform der Erfindung:
- a) als räumliche Darstellung im vormontierten Zustand;
- b) als räumliche Darstellung im nicht-montierten Zustand;
- c) wie a), aber als Schnittdarstellung;
- d) wie b), aber als Schnittdarstellung;
- Fig. 2
- Detailansichten der erfindungsgemäßen Verklotzungsbrücke:
- a) flächige, teilweise transparente Draufsicht auf die genoppte Fläche der Verklotzungsbrücke;
- b) wie a), aber als um 90° nach oben verkippte Seitenansicht;
- c) wie a), aber als um 90° nach rechts verkippte Seitenansicht;
- d) Detailansicht der Verrastungselemente;
- e) räumliche Darstellung im nicht-montierten Zustand mit Ansicht von schräg unten auf die noppenfreie Fläche;
- f) wie e), aber um 180° verkippt mit Ansicht auf die genoppte Fläche;
- Fig. 3
- Detailansichten des erfindungsgemäßen Fixierungselements:
- a) eine Seitenansicht des Fixierungselements;
- b) wie a) aber als um 90° nach der Seite verdrehte Schnittdarstellung mit Verschraubungskanal;
- c) wie b), aber um weitere 90° nach der Seite verdreht und ohne Verschraubungskanal;
- d) wie a), aber um 90° aus der Zeichenebene verkippt;
- e) wie b), aber um 90° aus der Zeichenebene verkippt;
- f) wie c), aber um 90° aus der Zeichenebene verkippt;
- g) räumliche Darstellung des Fixierungselements mit Ansicht von schräg unten auf die den Führungsstegen abgewandte Seite;
- h) wie g), aber mit Ansicht von schräg oben;
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Detailansichten zum Aufsatzelement und Aufsatzsprossen:
- a) schematischer Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- b) wie a), aber um 90° aus der Zeichenebene verkippt und ohne Rahmen und Glasscheiben;
- Fig. 5
- 3 Ausführungsbeispiele der Erfindung mit verschiedenen Außenleisten:
- a) mit kompakter Außenleiste;
- b) mit verlängerter Außenleiste;
- c) mit schmaler Außenleiste; und
- Fig. 6
- 2 Ausführungsbeispiele der Erfindung mit verschiedenen Glashalteleisten:
- a) mit langer Glashalteleiste;
- b) mit kurzer Glashalteleiste.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem speziell modifizierten System zur Fixierung einer Glasscheibe 10 mit zwei gegenüberliegenden ebenen, planparallelen Außenflächen 10', 10" in einem, insbesondere aus Holz oder Aluminium gefertigten, Rahmen 11, wobei die Glasscheibe 10 im montierten Zustand in einer Ebene senkrecht zu ihren planparallelen Außenflächen 10', 10" auf dem Rahmen 11 aufsitzt, mit einer im montierten Zustand gegen eine der Außenflächen 10', 10" anliegenden Glashalteleiste 12; 12', mit einer zwischen der Glasscheibe 10 und dem Rahmen 11 angeordneten Verklotzungsbrücke 13, an der im montierten Zustand die Glasscheibe 10 anschlägt beziehungsweise darauf aufsitzt, sowie mit einem zwischen der Glasscheibe 10 und der Glashalteleiste 12; 12' angeordneten Fixierungselement 14, welches im montierten Zustand auf die Glasscheibe 10 einen Anpressdruck aufbaut.
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Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Verklotzungsbrücke 13 längliche, im montierten Zustand Rahmen-seitig angeordnete Führungsnuten 15', 15" und das Fixierungselement 14 längliche Führungsstege 16', 16" aufweist, die geometrisch so ausgestaltet sind, dass sie passgenau in die Führungsnuten 15', 15" der Verklotzungsbrücke 13 einschoben werden können, so dass dadurch die Verklotzungsbrücke 13 und das Fixierungselement 14 mechanisch unverlierbar vormontiert sind, und dass im zusammengesteckten Zustand von Fixierungselement 14 und Verklotzungsbrücke 13 eine zwangsgeführte Parallelität zwischen Fixierungselement 14 und Glasscheibe 10 ohne zusätzliche Montagehilfe bewirkt wird.
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Ausführungsformen dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Figuren 4 bis 6 dargestellt, Detailansichten auch in den Figuren 1 bis 3.
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Der Ablauf bei der Vormontage von Verklotzungsbrücke 13 und Fixierungselement 14 ist der Fig. 1 (a) zusammengesteckter Zustand; b) getrennter Zustand) leicht zu entnehmen. Fig. 2 zeigt Einzelheiten der erfindungsgemäß modifizierten Verklotzungsbrücke 13. Insbesondere in a) sind die für die vorliegende Erfindung wesentlichen Führungsnuten 15', 15" gut erkennbar. Weiter ist die Verklotzungsbrücke 13 -auf ihrer im montierten Zustand dem Rahmen 11 zugewandten Seite mit den Führungsnuten 15', 15"- wabenförmig gestaltet, insbesondere mit Noppen 20, vorzugsweise mit rundem Noppenquerschnitt. Mindestens eine der Noppen 20 weist einen Fortsatz 21 auf, der bei der Montage in eine entsprechende Bohrung des Rahmens 11 gedrückt werden kann. Des Weiteren weist die Verklotzungsbrücke 13 auf ihrem -im eingesteckten Zustand dem Fixierungselement 14 zugewandten- Rand Ausnehmungen 22 von vorgebbarer Geometrie auf, mittels denen die Relativposition des Fixierungselements 14 an die jeweilige Glasstärke der Glasscheibe 10, insbesondere an unterschiedliche Glasstärken aufgrund von Fertigungstoleranzen, angepasst werden kann. Außerdem sind Durchgangsbohrungen 23 durch die die Verklotzungsbrücke 13 vorgesehen, die zur Verschraubung mit dem Rahmen 11 im montierten Zustand dienen.
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Das in Fig. 3 mit allerlei Details in den Abbildungen a) bis h) dargestellte Fixierungselement 14 ist auf seiner im montierten Zustand Glas-seitigen Anlagefläche konkav gestaltet, wie insbesondere in den Abbildungen d) und f) gut erkennbar ist. Vorzugsweise beträgt der Winkel der Endabschnitte des Fixierungselements 14 zur Glasfläche im montierten Zustand zwischen 70° und 110°.
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Die für die vorliegende Erfindung sehr wesentlichen Führungsstege 16', 16" weisen an mindestens einer ihrer Außenseiten eine Sägezahn-Struktur auf, wie man ebenfalls den Abbildungen d) und f), aber auch g) und h) entnimmt. Die jeweilige Sägezahn-Struktur ist an den beiden voneinander abgewandten Außenseiten der Führungsstege 16', 16" angeordnet.
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In das Fixierungselement 14 ist in einem mittleren Abschnitt ein lochförmiger Schraubkanal 17 integriert, insbesondere angegossen, welcher unter einem vorgegebenen Winkel zum Boden des Fixierungselements 14 verläuft und eine vorgegebene maximale Verschraubungslänge aufweist.
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Das Fixierungselement 14 kann -vorzugsweise zwei parallel angeordnete- Verrastungselemente 18', 18" aufweisen, die beim Aufschieben des Fixierungselements 14 in entsprechende Ausnehmungen der Glashalteleiste 12; 12' eingreifen, wie in der Abbildung d) von Fig. 2 erkennbar ist.
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Des Weiteren kann auf das Fixierungselement 14 an seiner im montierten Zustand Glas-seitigen Außenfläche ein längliches Dämpfungselement 19 aufgeschoben, aufgeklebt, aufgeschweißt, aufgeschäumt oder aufgespritzt sein, wie es in Fig. 3, Abbildungen a) bis c) gut zu erkennen ist.
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In den Abbildungen a) und b) von Fig. 4 sind weitere Details des erfindungsgemäß modifizierten Fixierungselements 14 gezeigt. So weist die hier dargestellte Ausführungsform eine Aufnahmeöffnung 25 auf, in welcher im montierten Zustand ein Aufsatzelement 26 aufgenommen ist, welches eine exakte Positionierung von Aufsatzsprossen 27 ermöglicht.
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Fig. 5 zeigt in den Abbildungen a) bis c) drei im Wesentlichen gleiche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei denen jedoch jeweils eine anders gestaltete separate Außenleiste 24'; 24"; 24"', vorzugsweise aus Aluminium, vorgesehen ist, die im montierten Zustand am Rahmen 11 fixiert ist und als Gegenlager für das Fixierungselement 14 dient.
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In den Abbildungen a) und b) von Fig. 6 schließlich sind zwei Ausführungsformen der Erfindung dargestellt, mit welchen jeweils unterschiedlich dicke Komplexe von Glasplatten 10 eingebaut sind. Dafür werden in ihrer Größe entsprechend angepasste, unterschiedlich gestaltete Glashalteleisten 12; 12' eingesetzt.
Bezugszeichenliste:
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- 10
- Glasscheibe
- 10', 10"
- Außenflächen der Glasscheibe
- 11
- Rahmen
- 12; 12'
- Glashalteleiste
- 13
- Verklotzungsbrücke
- 14
- Fixierungselement
- 15',15"
- Führungsnut(en) in der Verklotzungsbrücke
- 16', 16"
- Führungssteg(e) am Fixierungselement
- 17
- lochförmiger Schraubkanal im Fixierungselement
- 18', 18"
- Verrastungselemente
- 19
- längliches Dämpfungselement am Fixierungselement
- 20
- Noppen auf der Verklotzungsbrücke
- 21
- Fortsatz auf einer Noppe
- 22
- Ausnehmungen am Rand des Fixierungselements
- 23
- Durchgangsbohrungen durch die Verklotzungsbrücke
- 24'; 24"; 24"
- separate Außenleiste am Rahmen
- 25
- Aufnahmeöffnung im Fixierungselement
- 26
- Aufsatzelement
- 27
- Aufsatzsprossen