EP3403539B1

EP3403539B1 - Polsterkern aus polsterkernteilen, sowie matratze mit einem derartigen polsterkern

Info

Publication number: EP3403539B1
Application number: EP18170203.6A
Authority: EP
Inventors: Klaus Neudecker
Original assignee: Rummel Matratzen GmbH and Co KG
Current assignee: Rummel Matratzen GmbH and Co KG
Priority date: 2017-05-17
Filing date: 2018-04-30
Publication date: 2019-06-12
Anticipated expiration: 2038-04-30
Also published as: EP3403539A1; DE202017102971U1; ES2742885T3

Description

Die Erfindung betrifft einen Polsterkern mit zumindest zwei Polsterkernteilen, welche jeweils an Stirnseiten aneinander liegen, sowie eine Matratze mit einem derartigen Polsterkern.
Die Liegehärte einer Matratze sollte auf die Körpergröße und das Körpergewicht der aufliegenden Person abgestimmt sein. Die Einstellung der Liegehärte kann durch Auswahl der Elastizität des jeweiligen Polstermaterials erfolgen. So weist beispielhaft eine Matratze mit einem Polsterkern für eine schwere Person eine höhere Liegehärte mit geringerer Elastizität und höherer Stützwirkung auf als eine Matratze mit einem Polsterkern für eine leichte Person.
Zur Verbesserung des Liegekomforts ist es bekannt, eine höhere Liegehärte in dem Bereich der Matratze vorzusehen, auf dem der Körperschwerpunkt der Person aufliegt, insbesondere dem Beckenbereich. Dies kann beispielhaft durch Zusammenstellung eines Polsterkerns aus einer Reihe von Polsterkernteilen erfolgen, wobei ein Polsterkernteil für den Beckenbereich eine höhere Liegehärte aufweist als die Polsterkernteile im Kopf- bzw. Fußbereich der Matratze. Eine Verschiebung der einzelnen Polsterkernteile zueinander kann vermieden werden, indem diese über Verbindungsmittel gekoppelt werden.
Ein solcher Polsterkern ist beispielhaft aus der DE 20 2013 105 757 U1 bekannt. Dieser weist Verbindungselemente in den Stoßfugen von zwei stirnseitig aneinanderliegenden Polsterkernteilen auf. Die Verbindungselemente können als Reißverschluss ausgeführt sein, wobei jeweils ein Zahnband an einem Polsterkernteil gehalten ist. Zur Herstellung der Verbindung zwischen zwei Polsterkernteilen muss der Schlitten des Reißverschlusses von Hand eingefädelt und über die Breite des Polsterkerns manuell geführt werden. Hierfür ist ein Kraftaufwand zur Verformung der Stirnseiten der Polsterkernteile und zur Führung des Schlittens in der Stoßfuge notwendig. Insbesondere bei Matratzen mit Überbreite kann weiterhin der Fall auftreten, dass die manuelle Verbindung zweier Polsterkernteile durch einen Bediener nicht von einer Seite der Matratze über die gesamte Breite ausführbar ist. Es sind ein Seitenwechsel des Bedieners und das erneute Ergreifen des Schlittens in der Stoßfuge notwendig. Das manuelle Führen des Schlittens und das eventuelle Umgreifen stellen einen erhöhten Aufwand bei der Herstellung eines derartigen Polsterkerns dar.
Bei einer weiteren aus der DE 20 2013 105 757 U1 bekannten Ausführung können die Verbindungselemente als Klettverschluss ausgeführt sein. Dabei sind an einem Polsterkernteil ein Hakenband und an einem benachbarten Polsterkernteil ein Flauschband angebracht. Die Polsterkernteile sind durch das Aneinanderlegen von Haken- und Flauschband einfach und schnell miteinander verbindbar. Bei einer Punktbelastung der Matratze im Bereich der Stoßfuge, z.B. durch eine auf der Matratze stehende Person, kann jedoch ein Lösen der Klettverbindung und ein Verschieben der Stirnseiten zueinander auftreten. Eine derart versetzte Klettverbindung ist nicht in der Lage wieder in die jeweilige Ausgangslage zurückzukehren, sodass die Matratze geöffnet und die Verbindung zwischen den Polsterkernteilen neu ausgeführt werden müsste.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, einen Polsterkern mit Polsterkernteilen aufzuzeigen, die auf einfache und dauerhafte Weise miteinander verbindbar sind.
Die Aufgabe wird gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des in Anspruch 1 angegebenen Polsterkerns sowie mit der in Anspruch 9 angegebenen Matratze. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Polsterkern mit zumindest zwei Polsterkernteilen, welche jeweils an Stirnseiten aneinander liegen, weist gemäß der Erfindung auf jeweils einen Einschubstreifen mit einer verdickten Längskante, der im Bereich der Mittelachse eines Polsterkernteils annähernd geradlinig entlang der Stirnseite verläuft, und einen Schienenverbinder mit zwei nebeneinander verlaufenden, längsgeschlitzten Kanälen, welche die verdickten Längskanten zur bündigen Kopplung der Polsterkernteile formschlüssig umgreifen. Die Polsterkernteile sind unter Bildung einer annähernd geschlossenen Stoßfuge bündig aneinanderliegend positioniert. Die Einschubstreifen verlaufen jeweils annähernd auf halber Höhe der Stirnseite horizontal über deren gesamte Breite und sind jeweils an einer Längskante fest an der Stirnseite verbunden. Die gegenüberliegende freie Längskante des Einschubstreifens ist gemäß der Erfindung verdickt ausgeführt. Die verdickten Kanten der Einschubstreifen zweier aneinanderliegender Polsterkernteile verlaufen somit nebeneinander.
Gemäß der Erfindung weist der Polsterkern als Verbindungselement zur Kopplung von zwei aneinanderliegenden Polsterkernteilen einen Schienenverbinder auf. Ein Schienenverbinder ist als langgestrecktes Profil ausgeführt und weist zwei nebeneinander entlang der Längsachse verlaufende Kanäle auf. Diese weisen jeweils längs entlang des Profils einen durchgehenden Schlitz auf.
Zur Verbindung von zwei, wie beschrieben zueinander positionierten Polsterkernteilen wird der Schienenverbinder an der bündigen Außenfläche der Polsterkernteile im Bereich der Stoßfugen annähernd horizontal ausgerichtet. Dabei wird jeweils ein Einschubband in den Schlitz eines Kanals eingeführt, sodass jeweils eine verdickte Kante in einen Kanal angeordnet ist. Anschließend wird der Schienenverbinder vollständig in die Stoßfuge eingeschoben, sodass jeweils eine verdickte Kante in einem Kanal aufgenommen ist und der Schienenverbinder bündig mit der Außenfläche der Polsterkernteile abschließt. Die verdickten Längskanten der Einschubbänder sind somit klammerartig umgriffen und formschlüssig in den Kanälen des Schienenverbinders gehalten. Der Formschluss zwischen verdickter Kante und Kanal wird dadurch herbeigeführt, dass die Kante eine Dicke aufweist, die größer ist als die Weite des Schlitzes. Die verdickte Kante ist somit daran gehindert, den Schlitz quer zur Haupterstreckungsrichtung des Schienenverbinders zu passieren.
Es ist somit vorteilhaft möglich, auf einfache Weise Polsterkernteile miteinander zu verbinden. Eine derartige Verbindung ist von einer Person in einem Zug ohne Umgreifen oder manuellen Eingriff in die Stoßfuge durchführbar.
Weiterhin bietet ein gemäß der Erfindung ausgeführter Polsterkern den Vorteil, dass die Verbindung zwischen zwei Polsterkernteilen mechanisch stabil und somit besonders dauerhaft ist. So kann beispielhaft auch beim Einwirken einer Punktbelastung auf die Matratze im Bereich der Stoßfuge die Gefahr des unerwünschten Lösens der Verbindung zwischen zwei Polsterkernteilen deutlich reduziert werden.
Ein weiterer besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die symmetrische Anordnung der Einschubstreifen im Bereich der Mittelachse eines Polsterkernteils auf annähernd halber Höhe einer Stirnfläche. Bei Verkippung von zwei aneinanderliegenden Polsterkernteilen um eine Querachse des Polsterkerns erfolgt in dem Bereich innerhalb der Mittelachse eine elastische Kompression der Polsterkernteile und in dem Bereich außerhalb der Mittelachse die Öffnung eines keilförmigen Schlitzes in der Stoßfuge. Der Bereich an der Mittelachse ist weitgehend biegeneutral und verbleibt annähernd frei von Verformung. Der Schienenverbinder verbleibt somit bei Biegung eines erfindungsgemäßen Polsterkerns annähernd unbelastet und unterstützt die Kippung der Polsterkernteile in der Art eines Gelenks. Es wird somit die mechanische Belastung auf den Schienenverbinder als Verbindungselement bei Kippung der Polsterkernteile reduziert und die Haltbarkeit eines erfindungsgemäßen Polsterkerns verbessert. Weiterhin wird vorteilhaft die Rückkehr der Polsterkernteile in eine Ausgangslage unterstützt. Ein gemäß der Erfindung ausgeführter Polsterkern ist somit besonders für eine Matratze zur Auflage auf einem Lattenrost mit verstellbarem Kopf- und/oder Beinteil geeignet.
Die Kanäle sind vorteilhaft an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Schienenverbinders geschlitzt. Besonders vorteilhaft sind die Schlitze an gegenüberliegenden Seiten des Schienenverbinders in einer Ebene angeordnet. Die Schlitze sind somit unmittelbar zu den Einschubstreifen an den Stirnseiten gerichtet. Es wird so die Einfädelbarkeit der Einschubstreifen erleichtert und der Kraftfluss zwischen zwei Polsterkernteilen verbessert.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist ein Schienenverbinder einen Mittelsteg zwischen den Kanälen auf. Dieser ist vorteilhaft elastisch ausgeführt, sodass der Schienenverbinder in sich elastisch um dessen Längsachse biegbar ist. Dabei wird vorteilhaft die Kippbarkeit verbundener Polsterkernteile weiter verbessert.
Der Schienenverbinder ist besonders vorteilhaft als ein starres Kunststoffprofil ausgeführt. Dieser ist somit leicht, auf einfache Weise kostengünstig herstellbar und bei der Konfektionierung mit einfachen Mitteln auf eine gewünschte Länge abtrennbar.
Ein Einschubstreifen ist vorteilhaft als ein einstückiger Kunststoffstreifen mit einer verdickten Längskante ausgeführt. Der Einschubstreifen ist somit als annähernd flacher Kunststoffstreifen ausgeführt und weist an einer Längskante eine Querschnittsvergrößerung als verdickte Kante auf. Diese kann als diskrete Stufe oder kontinuierlich keilförmig zunehmend ausgeführt sein. Die Querschnittsgeometrie eines derartigen Einschubstreifens ist entsprechend des Einsatzzwecks vorteilhaft frei gestaltbar und der Einschubstreifen vorteilhaft auf einfache Weise in einem Arbeitsgang herstellbar.
Weiterhin kann ein Einschubstreifen vorteilhaft als ein gewebeartiges Band mit einem Kunststoffwulst als verdickte Längskante ausgeführt. Der Kunststoffwulst ist als Lippe an bzw. auf einer Längskante eines gewebeartigen Bandes an- bzw. aufgesetzt. Der Wulst kann beispielhaft aus PVC, Silikon, Gummi oder anderen Kunststoffen ausgeführt und auf das Band gespritzt, geklebt oder geheftet sein. Das gewebeartige Band kann beispielhaft aus Textil- oder Synthetikfasern ausgeführt sein. Ein derartiger Einschubstreifen bietet die vorteilhafte Wirkung, dass unterschiedliche Materialeigenschaften von Einschubstreifen und verdickter Kante kombiniert werden können. So kann der Einschubstreifen beispielhaft aus weichem, elastischem Textilband zur erleichterten Anbringung am Polsterkernteil und die verdickte Kante als aufgespritzte PVC-Lippe zur Verbesserung der Reibhaftung im Kanal ausgeführt sein.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist ein Einschubstreifen vorteilhaft als ein gewebeartiges Band mit einem eingesäumten Keder als verdickte Längskante ausgeführt. Ein Einschubstreifen ist somit unter Verwendung eines Gewebebandes und eines Keders herstellbar. Dabei handelt es sich jeweils um übliche Meterware, die in der Matratzenfertigung vielfältig verwendet wird. Ein derartiger Einschubstreifen ist somit vorteilhaft auf einfache Art und Weise schnell herstellbar.
Weiterhin kann ein Polsterkernteil vorteilhaft in der Stirnseite eine Quernut zur Aufnahme der verdickten Längskante des Einschubstreifens aufweisen. Der Einschubstreifen ist dabei am Grund der Quernut gehalten und tritt somit nicht über der Stirnseite des Polsterkernteils hervor. Es wird somit vorteilhaft die bündige Aneinanderlegbarkeit von zwei Polsterkernteilen verbessert. Die Quernuten von zwei aneinanderliegenden Polsterkernteilen bilden in der Stoßfuge einen röhrenförmigen Hohlraum. Die Einschubstreifen ragen einander gegenüberliegend in den Hohlraum ein. Nach Einbringen der Einschubstreifen in die Kanäle des Schienenverbinders liegt dieser im röhrenförmigen Hohlraum nicht unmittelbar an den Wänden der Quernuten an und ist dadurch freigestellt. Es wird somit besonders vorteilhaft eine Klemmwirkung durch die Polsterkernteile beim Einschub des Schienenverbinders verhindert und dessen Einführbarkeit in die Stoßfuge erleichtert. Weiterhin wird eine besonders flexible Verbindung zwischen Polsterkernteilen erzielt und deren Kippbarkeit weiter verbessert.
Die gemäß der Erfindung ausgeführte Matratze weist einen Polsterkern gemäß den vorstehenden Ausführungen auf. Die Herstellung einer gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze kann durch Einhüllung eines erfindungsgemäßen Polsterkerns in eine Stoffhülle erfolgen. Zur Verbesserung des Liegekomforts können in der Stoffhülle um den Polsterkern weitere Polsterplatten, insbesondere eine obere und untere Polsterplatte ober- und unterhalb des Polsterkerns angeordnet sein. Eine derartige Matratze weist die zuvor beschriebenen Vorteile eines gemäß der Erfindung ausgeführten Polsterkerns auf und ist besonders zur Auflage auf einen verstellbaren Lattenrost, z.B. mit hochstellbarem Kopf- und/oder Fußteil, geeignet. Für eine aufliegende Person ist eine solche Matratze mit einem Laken bzw. Spannbetttuch zu belegen.
Besonders vorteilhaft weist eine gemäß der Erfindung ausgeführte Matratze zumindest drei gekoppelten Polsterkernteilen, die jeweils einer Körpersektion einer aufliegenden Person zugeordnet sind, insbesondere einem Schulter-, Becken- und Beinteil, auf. Die drei Polsterkernteile sind in zwei Stoßfugen über jeweils einen Schienenverbinder miteinander verbunden. So sind vorteilhaft die Liegeeigenschaften, wie z.B. die Liegehärte, die Liegehöhe oder das Material des Polsterkernteils zur separaten Verbesserung des Liegekomforts in den einzelnen Zonen einer derartigen Matratze anpassbar.
Besonders vorteilhaft weisen die Polsterkernteile unterschiedliche Härtegrade auf. So kann beispielsweise das Polsterkernteil im Beckenbereich einer erfindungsgemäßen Matratze einen höheren Härtegrad als die Polsterkernteile im Schulter- bzw. Beinbereich aufweisen.
Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden anhand der kurz angeführten Figuren nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1: einen Abschnitt einer ersten beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem Polsterkern mit einem ersten Schienenverbinder in einer seitlichen Draufsicht,
Fig. 2: einen Ausschnitt einer zweiten beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem Polsterkern mit einem zweiten Schienenverbinder in einer seitlichen Draufsicht,
Fig. 3: einen Ausschnitt einer dritten beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem Polsterkern mit einem dritten Schienenverbinder in einer seitlichen Draufsicht,
Fig. 4: einen Ausschnitt einer vierten beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem Polsterkern mit einem vierten Schienenverbinder in einer seitlichen Draufsicht,
Fig. 5: einen Ausschnitt einer fünften beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem Polsterkern mit einem fünften Schienenverbinder in einer seitlichen Draufsicht,
Fig. 6: einen Ausschnitt einer sechsten beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem Polsterkern mit einem sechsten Schienenverbinder in einer seitlichen Draufsicht,
Fig. 7: einen Abschnitt des erster beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem Polsterkern gemäß Fig. 1 mit zueinander verkippten Polsterkernteilen in einer seitlichen Draufsicht, und
Fig. 8: einen Abschnitt einer siebten beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Matratze mit einem zweilagigen Polsterkern mit ersten Schienenverbindern mit zueinander verkippten Polsterkernteilen in einer seitlichen Draufsicht.

Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist die Matratze M einen erfindungsgemäßen Polsterkern K auf. Dieser weist zumindest zwei quaderförmige Polsterkernteile K1, K2 auf, welche jeweils an den gegenüberliegenden Stirnseiten K13, K23 aneinander liegen. Gemäß der Erfindung weisen die Polsterkernteile jeweils einen Einschubstreifen S2, S3 auf. Diese sind jeweils als Verbindungsband S22, S32 mit einer verdickten Längskante S21, S31 ausgeführt und über die andere Längskante im Bereich der Mittelachse A1, A2 eines Polsterkernteils K1, K2 annähernd geradlinig entlang der Stirnseite K13, K23 fest angebracht.
Gemäß der Erfindung sind jeweils zwei Polsterkernteile mit einem Schienenverbinder verbunden. So sind die Polsterkernteile K1, K2 über den ersten Schienenverbinder Sa miteinander verbunden. Dieser ist als Doppelkanalschiene S1 ausgeführt und weist zwei nebeneinander verlaufende längsgeschlitzte Kanäle S11, S12 auf. Diese umgreifen die verdickten Längskanten S21, S31 der Einschubstreifen S2, S3 zur bündigen Kopplung der Polsterkernteile K1, K2 formschlüssig. Dabei sind das erste, zweite Verbindungsband S22, S23 der Einschubstreifen S2, S3 so durch die Längsschlitze S111, S121 hindurchgeführt, dass die verdickten Längskanten S21, S31 in den Kanälen S11, S12 der Doppelkanalschiene S1 liegen. Der Formschluss zwischen Kanal und verdickter Längskante wird dadurch erzielt, dass die Längsschlitze eine geringere Öffnungsweite als die Dicke der verdickten Längskante aufweisen. Die verdickten Längskanten S21, S31 sind somit daran gehindert, die Längsschlitze entlang der Längsachse L der Matratze M zu passieren. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die Kanäle S11, S12 und die verdickten Längskanten S21, S31 jeweils einen runden Querschnitt auf, wobei ein Kanal annähernd vollständig von einer verdickten Längskante gefüllt ist.
Der Schienenverbinder Sa ist bevorzugt als starres Kunststoffprofil ausgeführt. Die Längsschlitze S111, S121 sind dabei vorteilhaft an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Schienenverbinders Sa eingebracht. So sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Längsschlitze S111, S121 an diametral gegenüberliegenden Seiten des Schienenverbinders Sa in einer Ebene eingebracht. Die Längsschlitze S111, S121 sind somit unmittelbar zu den Einschubstreifen S2, S3 an den Stirnseiten K13, K13 gerichtet, wodurch das Einfädeln der verdickten Längskanten S21, S31 in die Kanäle S11, S12 erleichtert ist.
Der Schienenverbinder Sa weist in der dargestellten vorteilhaften Ausführung einen Mittelsteg S13 zwischen den Kanälen S11, S12 auf. Dieser ist vorteilhaft elastisch ausgeführt, sodass der Schienenverbinder Sa in sich elastisch um dessen Längsachse biegbar ist.
Die Einschubstreifen S2, S3 sind vorteilhaft als ein gewebeartiges Band mit einem Kunststoffwulst als verdickte Längskante S21, S31 ausgeführt. Diese weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen runden Querschnitt auf. Die unverdickte Längskante ist an den Polsterkernteilen K1, K2 beispielhaft über einen Kleber gehalten.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung, die in Fig. 1 ebenfalls dargestellt ist, weist ein Polsterkernteil K1, K2 in der Stirnseite K13, K23 eine Quernut K131, K231 zur Aufnahme der verdickten Längskante S21, S31 des Einschubstreifens S2, S3 auf. Die Quernuten K131, K231 sind jeweils im Bereich der Mittelachse A1, A2 in Querrichtung in die Stirnseiten K13, K23 der Polsterkernteile K1, K2 eingebracht. Die Einschubstreifen S2, S3 sind jeweils am Grund der Quernuten K131, K231 gehalten. Diese bilden somit in der Stoßfuge einen röhrenförmigen Hohlraum, in den der Schienenverbinder Sa zur formschlüssigen Kopplung der Polsterkernteile K1, K2 eingebracht wird. Der Schienenverbinder Sa ist nicht in unmittelbarem Kontakt zu den Polsterkernteilen K1, K2 und ist somit in den Quernuten K131, K231 freigestellt. Dabei wird insbesondere die Einführbarkeit des Schienenverbinders in die Stoßfuge erleichtert. Nach der Einbringung schließt der Schienenverbinder Sa bündig mit den Längsseiten K14, K24 der Polsterkernteile K1, K2 ab.
Bei der Montage eines gemäß der Erfindung ausgeführten Polsterkerns erfolgt zunächst die Positionierung der Polsterkernteile derart, dass jeweils gegenüberliegende Stirnseiten von Polsterkernteilen aneinander liegen. Der Schienenverbinder wird dann an den Längsseiten der Polsterkernteile im Bereich der Stoßfuge angesetzt und die Verbindungsbänder der Einschubstreifen durch die Längsschlitze hindurchgeführt, sodass die verdickten Kanten in den Kanälen angeordnet sind. Anschließend erfolgt der Einschub des Schienenverbinders über die gesamte Länge der Stoßfuge, sodass dieser bündig mit den Längsseiten der Polsterkernteile abschließt. Auf diese Weise ist eine vielfältige Zusammenstellung von erfindungsgemäßen Polsterkernen möglich. Ein derartiger Polsterkern kann aus linear aneinanderliegenden oder aus flächig aneinanderliegenden Polsterkernteilen ausgeführt sein. Ein derart montierter Polsterkern ist bereits durch Einhüllung in eine textile Matratzenhülle zu einer erfindungsgemäßen Matratze weiterbildbar.
Der Polsterkern K gemäß der vorliegenden Ausführung weist besonders vorteilhaft drei gekoppelten Polsterkernteile auf, die jeweils einer Körpersektion einer aufliegenden Person zugeordnet sind, insbesondere einem Schulter-, Becken- und Beinteil. In der vorliegenden Figur sind nur die Polsterkernteile K1, K2 dargestellt, die über den Schienenverbinder Sa gekoppelt sind. Ein drittes Polsterkernteil sowie ein weiterer Schienenverbinder sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht separat dargestellt.
Die vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Matratze M von Fig. 1 weist zusätzlich auf den Oberseiten K11, K21 der Polsterkernteile K1, K2 eine obere Polsterplatte P1 und an den Unterseiten K12, K22 der Polsterkernteile eine untere Polsterplatte P2 auf. Diese sind vorteilhaft aus Komfortschaum ausgeführt und ermöglichen eine Verbesserung des Liegekomforts für eine aufliegende Person. Polsterkern K und Polsterplatten P1, P2 sind in eine textile Matratzenhülle eingehüllt, die in den vorliegenden Figuren jeweils als dicke Linie an der Oberseite P11 der oberen Polsterplatte P1 und an der Unterseite P22 der unteren Polsterplatte P2 symbolhaft dargestellt ist.
Die Matratze M ist vorliegend in flacher gestreckter Ausrichtung dargestellt. Die Polsterkernteile K1, K2 sind nicht zueinander verkippt. Dies ist in der Figur daran erkennbar, dass die Stirnflächen K13, K23 vollständig aneinander anliegen und die Mittelachsen A1, A2 der Polsterkernteile fluchten.
Die Polsterkernteile weisen vorteilhaft unterschiedliche Härtegrade auf. So ist das Polsterkernteil K1 in einem Beinbereich der Matratze M angeordnet und weist einen geringeren Härtegrad als das Polsterkernteil K2 auf, das in einem Beckenbereich der Matratze M angeordnet ist. Das weitere Polsterkernteil außerhalb des dargestellten Ausschnitts ist in einem Schulterbereich der Matratze M angeordnet und weist wie das Polsterkernteil K1 im Beinbereich, einen geringeren Härtegrad auf.
In Fig. 2 ist eine weitere vorteilhafte Ausführung eines Schienenverbinders mit Einschubstreifen dargestellt. Der Schienenverbinder Sb ist als Kunststoffprofil ohne Mittelsteg ausgeführt. Die Kanäle S11, S12 der Doppelkanalschiene S1 weisen einen runden Querschnitt auf. Die verdickten Längskanten S21, S31 der Einschubstreifen S2, S3 weisen ebenfalls einen runden Querschnitt auf und füllen die Kanäle S11, S12 jeweils annähernd vollständig aus. Die Längsschlitze S111, S121 sind an gegenüberliegenden Seiten der Kanäle S11, S12 in einer Ebene liegend eingebracht. Die Polsterkernteile K1, K2 weisen keine Quernuten auf, sodass der Schienenverbinder Sb vollständig an den Polsterkernteilen K1, K2 anliegt und nicht freigestellt ist. Die Verbindungsbänder S22, S32 sind über deren unverdickte Längskanten in den Polsterkernteilen K1, K2 gehalten.
In Fig. 3 ist eine weitere vorteilhafte Ausführung eines Schienenverbinders mit Einschubstreifen dargestellt. Der Schienenverbinder Sc ist dabei als Doppelkanalschiene S1 mit einem rechteckigen Querschnitt ausgeführt. Die Kanäle S11, S12 weisen jeweils einen quadratischen Querschnitt auf. Die verdickten Längskanten S21, S31 der Einschubstreifen S2, S3 weisen ebenso einen rechteckigen Querschnitt auf, füllen die Kanäle S11, S12 jedoch nicht vollständig aus. Auch bei dieser Ausführung sind die verdickten Längskanten S21, S31 formschlüssig in den Kanälen S11, S12 gehalten. Die Verbindungsbänder S22, S32 sind durch gegenüberliegende Längsschlitze S111, S121 hindurchgeführt und über deren unverdickte Längskanten in den Polsterkernteilen K1, K2 gehalten.
In Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6 sind jeweils weitere vorteilhafte Ausführungen von Schienenverbindern Sd, Se, Sf mit Einschubstreifen dargestellt. Die Polsterkernteile K1, K2 weisen jeweils Quernuten K131, K231 auf, wobei diese in den Ausführungen von Fig. 4 und Fig. 6 jeweils einen annähernd runden Querschnitt und in der Ausführung von Fig. 5 einen annähernd quadratischen Querschnitt aufweisen. Die Schienenverbinder Sd, Se und Sf sind somit jeweils freigestellt. Die Schienenverbinder Sd, Se und Sf sind jeweils als Doppelkanalschiene S1 mit Kanälen S11, S21 mit rundem Querschnitt ausgeführt. Die Einschubstreifen sind in den Ausführungen unterschiedlich ausgeführt.
Gemäß der vorteilhaften Ausführung von Fig. 4 sind die Einschubstreifen S2, S3 vorteilhaft als ein einstückiger Kunststoffstreifen mit einer verdickten Längskante S21, S31 ausgeführt. Verbindungsband S22, S32 und verdickte Längskante S21, S31 bilden somit jeweils eine stoffliche Einheit.
In Fig. 5 sind die Einschubstreifen S2, S3 vorteilhaft als ein gewebeartiges Band mit einem Kunststoffwulst als verdickte Längskante S21, S31 ausgeführt. Derartige Einschubstreifen sind beispielhaft durch Umspritzen einer der Längskanten des Verbindungsbandes S22, S32 mit einem Kunststoff herstellbar.
In Fig. 6 sind die Einschubstreifen S2, S3 vorteilhaft als ein gewebeartiges Band mit einem eingesäumten Keder als verdickte Längskante S21, S31 ausgeführt ist. Die unverdickten Enden der Verbindungsbänder S22, S32 sind in den Ausführungen jeweils fest an den Polsterkernteilen gehalten.
In Fig. 7 die Matratze M mit dem erfindungsgemäßen Polsterkern K von Fig. 1 in einer gebogenen Ausrichtung dargestellt. Die Figur zeigt den Ausschnitt der Stoßfuge zwischen den Polsterkernteilen K1 und K2 und den Schienenverbinder Sa. Die Biegung der Matratze M bewirkt eine Verkippung der Polsterkernteile K1, K2 zueinander. Dies ist in der Figur daran erkennbar, dass die Mittelachsen A1, A2 der Polsterkernteile nicht fluchtend in einer Ebene liegen.
Der Schienenverbinder Sa fixiert die Polsterkernteile zueinander gegen Verschiebung entlang der Längsachse L und ermöglicht zugleich aufgrund seiner Anordnung im Bereich der Mittelachse als eine Art Gelenk eine annähernd ungehinderte Verkippung der Polsterkernteile zueinander. Im innenliegenden Bereich der Biegung oberhalb der Mittelachsen A1, A2 zur oberen Polsterplatte P1 hin erfolgt eine elastische Kompression der Polsterkernteile K1, K2. Im außenliegenden Bereich der Biegung unterhalb der Mittelachsen A1, A2 zur unteren Polsterplatte P2 hin erfolgt in der vorliegenden Ausführung eine Öffnung eines keilförmigen Zwischenraums zwischen den Stirnflächen K13, K23 der Polsterkernteile K1, K2. Die Einschubstreifen S2, S3 können dabei in den Kanälen der Doppelkanalschiene S1 ebenso leicht verkippt sein. Nach Aufhebung der Biegung der Matratze M erfolgt eine elastische Rückstellung der elastisch komprimierten Bereiche oberhalb der Mittelachsen A1, A2 sowie das Schließen der keilförmigen Öffnung zwischen den Stirnflächen K13, K23 unterhalb der Mittelachsen A1, A2.
In Fig. 8 ist eine weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Matratze M' dargestellt. Diese weist einen erfindungsgemäßen Polsterkern K' aus zweilagig aufeinander angeordneten Polsterkernteilen auf, die jeweils über Schienenverbinder miteinander gekoppelt sind. So sind die Polsterkernteile K1, K2 mit einem Schienenverbinder Sa gekoppelt und auf den Polsterkernteilen K3, K4 angeordnet, die entsprechend mit einem Schienenverbinder Sa gekoppelt sind. Hierdurch kann der Liegekomfort für eine Person weiter verbessert werden. Weiterhin weist die Matratze M' eine obere und untere Polsterplatte P1, P2 auf. Die Matratze M' ist ebenso in einer gebogenen Ausrichtung dargestellt, sodass die Mittelachsen A1, A2 bzw. A3, A4 der Polsterkernteile K1, K2 bzw. K3, K3 jeweils nicht fluchten.

Bezugszeichenliste

M, M': Matratze
K, K': Polsterkern
K1, K2, K3, K4: Erstes, zweites, drittes viertes Polsterkernteil
K11, K21: Oberseite
K12, K22: Unterseite
K13, K23: Stirnseite
K131, K231: Quernut
K14, K24: Längsseite
P1, P2: Obere, untere Polsterplatte
P11: Oberseite
P22: Unterseite
Sa, Sb, Sc, Sd, Se, Sf: erster ... sechster Schienenverbinder
S1: Doppelkanalschiene
S11, S12: erster, zweiter Kanal
S111, S121: erster, zweiter Längsschlitz
S13: Mittelsteg
S2, S3: Erster, zweiter Einschubstreifen
S21, S31: Erste, zweite verdickte Längskante, insbesondere Keder
S22, S32: Erstes, zweites Verbindungsband, insbesondere gewebeartiges Band
A1, A2, A3, A4: Mittelachsen
L: Längsachse

Claims

Polsterkern (K, K'), mit
- zumindest zwei Polsterkernteilen (K1, K2), welche jeweils an Stirnseiten (K13, K23) aneinander liegen,
gekennzeichnet durch
- jeweils einen Einschubstreifen (S2, S3) mit einer verdickten Längskante (S21, S31), der im Bereich der Mittelachse (A1, A2, A3, A4) eines Polsterkernteils (K1, K2) annähernd geradlinig entlang der Stirnseite (K13, K23) verläuft, und

- einen Schienenverbinder (Sa, Sb, Sc, Sd, Se, Sf) mit zwei nebeneinander verlaufenden, längsgeschlitzten Kanälen (S11, S12), welche die verdickten Längskanten (S21, S31) zur bündigen Kopplung der Polsterkernteile (K1, K2) formschlüssig umgreifen.
Polsterkern (K, K') nach Anspruch 1, wobei
die Kanäle (S11, S12) an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Schienenverbinders (Sa, Sb, Sc, Sd, Se, Sf) geschlitzt sind.
Polsterkern (K, K') nach Anspruch 1 oder 2, wobei
ein Schienenverbinder (Sa, Sb, Sc, Sd, Se, Sf) einen Mittelsteg (S13) zwischen den Kanälen (S11, S12) aufweist.
Polsterkern (K, K') nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei
ein Schienenverbinder (Sa, Sb, Sc, Sd, Se, Sf) als ein starres Kunststoffprofil ausgeführt ist.
Polsterkern (K, K') nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
der Einschubstreifen (S2, S3) als ein einstückiger Kunststoffstreifen mit einer verdickten Längskante (S21, S31) ausgeführt ist.
Polsterkern (K, K') nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
der Einschubstreifen (S2, S3) als ein gewebeartiges Band mit einem Kunststoffwulst als verdickte Längskante (S21, S31) ausgeführt ist.
Polsterkern (K, K') einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
der Einschubstreifen (S2, S3) als ein gewebeartiges Band mit einem eingesäumten Keder als verdickte Längskante (S21, S31) ausgeführt ist.
Polsterkern (K, K') nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
ein Polsterkernteil (K1, K2, K3, K4) in der Stirnseite (K13, K23) eine Quernut (K131, K231) zur Aufnahme der verdickten Längskante (S21, S31) des Einschubstreifens (S2, S3) aufweist.
Matratze (M, M') mit einem Polsterkern (K) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
Matratze (M, M') nach Anspruch 9, wobei
die Polsterkernteile (K1, K2; K3, K4) unterschiedliche Härtegrade aufweisen.
Matratze (M, M') nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
mit zumindest drei gekoppelten Polsterkernteilen, die jeweils einer Körpersektion einer aufliegenden Person zugeordnet sind, insbesondere einem Schulter-, Becken- und Beinteil.