Reinigungsgerät und Verfahren zur Reinigung
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät mit einem Gehäuse mit einer Bodenplatte, welche beabstandet über einen zu reinigenden Bodenbelag führbar ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung eines Bodenbelags, bei welchem das Plasma in einer elektrischen Entladung auf den
Bodenbelag einwirkt. Vorrichtungen und Verfahren der
eingangs genannten Art können dazu eingesetzt werden,
Ektoparasiten und Mikroorganismen zu beseitigen.
Aus der DE 10 2011 010 355 AI ist ein Bodenreinigungsgerät bekannt, welches einen integrierten Plasmaapplikator zur
Applikation eines nicht-thermischen atmosphärischen Plasmas aufweist. Der Plasmaapplikator ist dazu eingerichtet,
Umgebungsluft anzusaugen, diese teilweise zu ionisieren und über eine Düsenreihe als Plasmajet in Richtung des zu reinigenden Bodens auszutreiben.
Aus der DE 20 2004 019 613 U ist bekannt, Schädlinge dadurch zu bekämpfen, das eine elektrische Entladung zwischen einer Elektrode und einer Gegenelektrode gezündet wird. Beide Elektroden sind in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, welche parallel zu der zu reinigenden Oberfläche liegt.
Hierdurch bildet sich eine Gleitentladung entlang der zu reinigenden Oberfläche aus.
Diese bekannten Reinigungsgeräte weisen den Nachteil auf, dass das von ihnen erzeugte Plasma nur auf glattflächigen Belägen hinreichend tief eindringt, um die gewünschte
Reinigungswirkung zu erzielen. Insbesondere auf Teppichen oder ähnlichen textilen Oberflächen kann die gewünschte Wirkung des Plasmas nicht eintreten, da das Plasma den
Schädling nicht erreicht oder innerhalb der beim Überfahren zur Verfügung stehenden kurzen Zeit keine ausreichend hohe Energiemenge auf den Schädling appliziert wird.
Ein Plasmajet weist üblicherweise eine geringe Eindringtiefe in das Material des Teppichs auf. Nur wenige Millimeter des oberen Randes der Teppichfasern werden durch das Plasma behandelt. Hausmilben sitzen jedoch häufig sehr tief am Grund des Teppichs oder sogar unterhalb der tragenden
Gewebeschicht .
Auch der Einsatz einer Gleitentladung kann dieses Problem nicht lösen. Die Gleitentladung breitet sich bei
langflorigen Teppichen bzw. bei Teppichen mit sehr dichtem Flor von Kopfpunkt zu Kopfpunkt der einzelnen Fasern aus. Die Gleitentladung gleitet somit an der Oberfläche der
Florfäden entlang, ohne in die tieferen Schichten des
Teppichs einzudringen.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung und ein Reinigungsgerät anzugeben, welches einfach handhabbar ist, eine geringe Schadstoffbelastung erzeugt und dennoch eine sichere Entfernung von Allergenen, Desinfektion bzw.
Sterilisation eines Bodenbelages ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Reinigungsgerät gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren zur Reinigung gemäß
Anspruch 12 gelöst.
Erfindungsgemäß wird ein Reinigungsgerät mit einem Gehäuse vorgeschlagen. Das Gehäuse kann ein- oder mehrteilig
ausgeführt sein und aus Metall oder Kunststoff bestehen. Das Gehäuse weist eine Bodenplatte auf, welche beabstandet über den zu reinigenden Bodenbelag führbar ist. Hierzu kann die Bodenplatte Gleiter, Rollen oder Walzen tragen, welche bei Betrieb des Gerätes über den zu reinigenden Bodenbelag
rollen bzw. gleiten und auf diese Weise einen konstanten oder nahezu konstanten Abstand zwischen der Bodenplatte und dem zu reinigenden Bodenbelag sicherstellen.
Der zu reinigende Bodenbelag kann in einigen Ausführungs- formen der Erfindung ein glattflächiger Bodenbelag sein, beispielsweise aus Naturstein, Feinsteinzeug, Keramik, Holz, Linoleum oder Kunststoff. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann der zu reinigende Bodenbelag ein Teppich aus Natur- und/oder Kunstfaser sein. Der Teppich kann in einem Fahr- oder Flugzeug oder einem Gebäude fest verklebt sein oder lose aufliegen.
In einigen Ausführungsformen kann der Bodenbelag einen Flor mit einer Länge von mehr als 5 mm oder mehr als 10 mm aufweisen. Das erfindungsgemäß verwendete Plasma, welches von einer dielektrisch behinderten Entladung erzeugt wird, kann auch tief in den Teppichflor eindringen und solche, oftmals an unhygienisch empfundenen Oberflächen reinigen.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung ist die Erfindung nicht auf die Anwendung auf Bodenbelägen beschränkt. Viel- mehr können in einigen Ausführungsformen der Erfindung auch
Polstermöbel, Arbeitsplatten oder Wandflächen mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsgerät behandelt werden. Auch wenn die Erfindung nachstehend beispielhaft anhand von Bodenbelägen erläutert wird, so soll die Erfindung nicht auf diese Anwen- dung beschränkt sein.
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass in der Bodenplatte zumindest eine Elektrode aufgenommen ist, welche mit einer elektrischen Spannung beaufschlagbar ist. Die Elektrode enthält zumindest ein elektrisch leitfähiges Material, so dass sich zwischen dem zu reinigenden Bodenbelag und der
Elektrode ein elektrisches Feld ausbilden kann, wenn die zumindest eine Elektrode mit einer elektrischen Spannung beaufschlagt ist. Die elektrische Spannung wird so gewählt,
dass das sich ausbildende elektrische Feld größer ist als die Durchbruchsfeldstärke, so dass sich zwischen der Elek¬ trode und dem zu reinigenden Bodenbelag bei Betrieb des Reinigungsgerätes eine elektrische Entladung ausbilden kann. Anders als bei einer Gleitentladung zwischen koplanaren
Elektroden verlaufen die Feldlinien nicht im Wesentlichen parallel zur Bodenplatte des Reinigungsgerätes, sondern im Wesentlichen senkrecht. Daher wird das Eindringen des Plasmas, welches sich in etwa entlang der Feldlinien ausbreitet, nicht durch den Teppichflor behindert. Vielmehr verläuft das elektrische Feld in etwa parallel zum Flor des Teppichs, so dass das Plasma tief in den Teppich eindringen kann. Damit können auch in tieferen Schichten des Bodenbelags und in einigen Ausführungsformen der Erfindung auch auf der
Unterseite bei lose verlegten Teppichen Ektoparasiten,
Mikroorganismen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Sporen oder andere Keime abgetötet werden. Mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsgerät können vorteilhaft auch solche Bodenbeläge und Oberflächen gereinigt und keimfrei oder keimarm gemacht werden, welche bei der Einwirkung flüssiger
Desinfektionsmittel Schaden nehmen. Darüber hinaus können alle Arten von Oberflächen gereinigt werden, ohne dass der Einsatz problematischer chemischer Reinigungsmittel nötig ist . In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die auf der behandelten Fläche nach der Anwendung des Reinigungsgerätes zurückbleibenden Keime um einen Faktor 104 reduziert sein. In anderen Ausführungsformen der Erfindung können die auf dem Bodenbelag zurückbleibenden Keime nach der
Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsgerät um einen Faktor 105 reduziert sein. In wiederum einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die Anzahl der Keime um einen Faktor von 106 reduziert sein. Hierdurch können auch hohe Anforderungen an die Hygiene zuverlässig erfüllt werden, beispielsweise in Krankenhäusern, Altenheimen,
Kindergärten oder Schulen.
Der zu reinigende Bodenbelag besteht in der Regel aus elektrisch nicht leitendem bzw. dielektrischem Material. Die sich zwischen der Elektrode des Reinigungsgerätes und dem Bodenbelag ausbildende elektrische Entladung ist somit eine dielektrisch behinderte Entladung. Hierdurch wird die im
Entladungsspalt umgesetzte elektrische Leistung begrenzt, so dass Brandschäden an den behandelten Bodenbelägen verhindert werden können.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der
Bodenbelag vor der Einwirkung der dielektrisch behinderten Entladung befeuchtet werden. Durch Wasser im Entladungsspalt kann die desinfizierende Wirkung verbessert sein.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung ist zumindest eine bei Betrieb der Vorrichtung dem Bodenbelag zugewandte Teilfläche der Elektrode mit einem Dielektrikum umgeben. Hierdurch stellt sich auch bei leitfähigen Bodenbelägen stets eine dielektrisch behinderte Entladung zwischen dem Reinigungsgerät und dem Bodenbelag ein, so dass das
erfindungsgemäße Reinigungsgerät universell anwendbar ist. Weiterhin ergibt sich bei dieser Ausführungsform eine erhöhte Sicherheit für den Benutzer oder für Haustiere, da sich auch bei versehentlicher Berührung der Elektroden während des Betriebes des Reinigungsgerätes stets eine dielektrisch behinderte Entladung ausbildet, deren Leistung aufgrund des verringerten Stromflusses durch das
Dielektrikum reduziert ist.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das
Dielektrikum ausgewählt sein aus einer Keramik, einem Glas und/oder einem Polymer. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das Dielektrikum mehrschichtig ausgeführt sein und in Form mehrerer dünner Schichten auf der zumindest eine Elektrode aufgebracht sein. In einigen Ausführungs¬ formen der Erfindung kann das Dielektrikum ausgewählt sein aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Titanoxid, Titannitrid,
Siliziumoxid, Siliziumnitrid, Siliziumoxinitrid, Polypropylen, Polyethylen oder Polytetrafluorethylen . Diese Dielektrika sind in einfacher Weise kostengünstig
herstellbar, können zumindest teilweise mechanisch
bearbeitet werden oder lassen sich aus der Gasphase als
Dünnschicht auf einem elektrisch leitfähigen Elektrodenkern abscheiden. Weiterhin weisen die genannten Materialien eine hohe Verschleißfestigkeit und/oder einen geringen
Gleitreibungskoeffizienten auf dem zu behandelnden Bodenbe- lag auf.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die
zumindest eine Elektrode mit einem Pol einer elektrischen Spannungsquelle verbunden sein. Die elektrische
Spannungsquelle kann im Gehäuse des Reinigungsgerätes eingebaut sein. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann die elektrische Spannungsquelle getrennt vom
Reinigungsgerät in einem separaten Gehäuse oder im Gehäuse eines Staubsaugers untergebracht und mittels einer
Kabelverbindung mit dem Reinigungsgerät verbunden sein. Die Kabelverbindung kann als integrierte Leiterbahn in einen
Griff oder in einem Saugrohr integriert sein, so dass diese vor Beschädigung geschützt ist.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann eine
Mehrzahl von Elektroden mit einem Pol einer elektrischen Spannungsquelle verbunden sein. Dies bedeutet, dass
sämtliche Elektroden auf demselben Potential liegen. Sofern die elektrische Spannungsquelle eine Wechselspannung abgibt, trifft dies zu jedem Zeitpunkt zu. Hierdurch wird zuver¬ lässig verhindert, dass sich zwischen benachbarten Elek- troden keine Gleitentladung ausbilden kann, da zwischen benachbarten Elektroden keine Potentialdifferenz vorliegt. Das Plasma zur Reinigung des Bodenbelages brennt daher stets zwischen den Elektroden und dem Bodenbelag.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann zumindest eine erste Elektrode mit einem ersten Pol einer elektrischen Spannungsquelle und zumindest eine zweite Elektrode mit einem zweiten Pol einer elektrischen Spannungsquelle verbun- den sein.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann eine Schalteinrichtung vorgesehen sein, mit welcher entweder alle Elektroden oder eine Mehrzahl von Elektroden des Reinigungsgerätes mit einem einzigen Pol der elektrischen Spannungs- quelle verbunden werden können oder aber unterschiedliche
Elektroden des Reinigungsgerätes mit unterschiedlichen Polen der elektrischen Spannungsquelle verbunden werden können. Hierdurch kann der Benutzer wahlweise in einem ersten
Betriebszustand eine elektrische Entladung zwischen den Elektroden und dem zu reinigenden Bodenbelag ausbilden.
Dieser Betriebszustand ist wie vorstehend bereits erläutert insbesondere für hochflorige Teppichböden geeignet. Im zweiten Betriebszustand kann der Benutzer wahlweise eine Gleitentladung zwischen benachbarten Elektroden zünden, mit welcher glattflächige Oberflächen gereinigt werden können.
In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die elektrische Spannungsquelle dazu eingerichtet sein, eine elektrische Spannung zwischen etwa 10 kV und etwa 60 kV zu erzeugen. Bei Abständen von wenigen Millimetern oder
darunter zwischen den Elektroden und dem zu reinigenden
Bodenbelag ist diese Spannung ausreichend, um zuverlässig eine dielektrisch behinderte Entladung zu zünden. Gleichzeitig ist die Spannung klein genug, um ein Abreißen der Entladung sicherzustellen, wenn das Reinigungsgerät vom Boden abgehoben wird, so dass eine sichere Handhabung gewährleistet ist.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die
elektrische Spannungsquelle dazu eingerichtet sein, eine elektrische Spannung mit einer Frequenz zwischen etwa
100 kHz und etwa 3 MHz oder zwischen 150 kHz und etwa
1000 kHz oder zwischen etwa 200 kHz und etwa 400 kHz zu erzeugen. Diese Frequenzen stellen einerseits sicher, dass sich die Entladung auch dann zuverlässig ausbildet, wenn der die Gegenelektrode bildende Bodenbelag elektrisch nicht oder nur sehr schlecht leitfähig ist. Weiterhin ergibt sich durch die hohe Frequenz der Wechselspannung eine erhöhte Betriebs¬ sicherheit des Reinigungsgerätes, da aufgrund des Skin- Effektes bei einer versehentlichen Berührung spannungsführender Teile durch Personen oder Tiere der Strom
lediglich an der Oberfläche des Körpers entlang fließt und nicht tief in das Gewebe eindringt. Eine Gefährdung des Benutzers des Reinigungsgerätes kann somit zuverlässig vermieden werden, weil die Nervenzellen nicht auf
Wechselspannungen oberhalb 100 kHz reagieren.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die
elektrische Spannungsquelle dazu eingerichtet sein, eine elektrische Leistung zwischen etwa 10 W und etwa 100 W abzugeben. Diese Leistung ist einerseits groß genug, um beim einmaligen Überfahren eines Flächenbereiches des Bodenbe¬ lages eine hinreichende Reinigungs- bzw. Desinfektions¬ wirkung zu erzielen. Andererseits ist die Leistung gering genug, um Brandschäden am Bodenbelag durch das einwirkende Plasma zu vermeiden. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die
elektrische Spannungsquelle dazu eingerichtet sein, eine elektrische Spannung gepulst mit einer Pulsfolgefrequenz zwischen etwa 100 Hz und etwa 100 kHz oder zwischen etwa 1 kHz und etwa 50 kHz oder zwischen etwa 20 kHz und etwa 40 kHz abzugeben. Hierdurch kann in einfacher Weise durch
Anpassen der Pulsfolgefrequenz die von der Spannungsquelle abgegebene Leistung reguliert werden, ohne die elektrische Spannung und damit die Zündwilligkeit der elektrischen
Entladung zu beeinflussen. Somit kann in einfacher Weise die
Reinigungswirkung an den Verschmutzungsgrad und/oder die Sauberkeitsanforderung angepasst werden.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann eine
Mehrzahl von Elektroden mit Zwischenräumen in einer ersten Reihe in der Bodenplatte angeordnet sein und eine Mehrzahl von Elektroden mit Zwischenräumen in einer zweiten Reihe in der Bodenplatte angeordnet sein. Diese Ausführungsform der Erfindung ermöglicht eine Vielzahl von Betriebszuständen, so dass das Reinigungsgerät an unterschiedliche Reinigungs- aufgaben angepasst werden kann. Beispielsweise können alle
Elektroden mit einem Pol einer Hochspannungsquelle verbunden sein, so dass sich zwischen jeder Elektrode und dem Bodenbe¬ lag ein Plasma ausbildet. Durch die doppelreihige Anordnung wird die Einwirkzeit und damit die Energiedeposition
verdoppelt, so dass sich eine erhöhte Reinigungsleistung ergibt. In einem anderen Betriebszustand können die Elek¬ troden der ersten Reihe mit einem ersten Pol der Spannungsquelle verbunden werden und die Elektroden der zweiten Reihe mit einem zweiten Pol der Spannungsquelle. Sofern die erste Reihe und die zweite Reihe einen hinreichend geringen
Abstand zueinander aufweisen, wird in diesem Fall eine
Gleitentladung zwischen den Elektroden gezündet, so dass das Reinigungsgerät in einen zweiten, vom Benutzer wählbaren Betriebszustand betreibbar ist. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der Abstand zwischen der ersten Reihe und der zweiten Reihe so groß gewählt sein, dass die Durchbruchfeidstärke auch dann nicht erreicht wird, wenn die Elektroden der ersten Reihe mit einem ersten Pol der Spannungsquelle verbunden werden und die Elektroden der zweiten Reihe mit einem zweiten Pol der
Spannungsquelle verbunden werden. In diesem Fall bildet sich wieder zwischen jeder Elektrode und dem zu reinigenden
Bodenbelag eine dielektrisch behinderte Entladung aus, welche tief in den Bodenbelag, insbesondere auch einen textilen Bodenbelag, eindringen kann. Gleichzeitig ergibt
sich jedoch eine erhöhte Sicherheit der Vorrichtung, da bei versehentlicher Berührung der Elektroden der Strom nur zwischen benachbarten Elektroden fließt und kein Strom über den Benutzer zur Erde fließt. In einigen Ausführungsformen der Erfindung sind die Elektroden der zweiten Reihe hinter den Zwischenräumen der ersten Reihe angeordnet. Die Blickrichtung ist dabei in etwa orthogonal zur Längserstreckung der Reihen definiert. Da zwischen benachbarten Elektroden die Plasmadichte und damit der Energieeintrag möglicherweise geringer ist, werden diese
Flächenbereiche beim Überfahren mit der zweiten Reihe vom zentralen Bereich des Plasmastrahls der nachfolgenden Elektrode erfasst. Der Energieeintrag über die Fläche ist damit besonders gleichmäßig. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der Abstand zwischen der ersten Reihe und der zweiten Reihe zwischen etwa 5 mm und etwa 50 mm betragen. Bei dieser Ausführungs¬ form können unterschiedliche Betriebszustände realisiert werden wie vorstehend beschrieben. In anderen Ausführungs- formen der Erfindung kann der Abstand der zweiten Reihe von der ersten Reihe zwischen etwa 50 mm und etwa 150 mm
betragen. Diese Ausführungsform vermeidet wirkungsvoll das Auftreten einer Gleitentladung zwischen benachbarten Elektroden, auch wenn diese auf unterschiedlichem Potential liegen. Das Plasma wird demnach stets zwischen den Elektroden und dem zu reinigenden Bodenbelag gezündet, so dass sich eine optimale Tiefenwirkung ergibt.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das
Reinigungsgerät weiterhin eine Einsaugöffnung enthalten, welche über ein Rohr und/oder einen Schlauch mit einem
Vakuumgebläse verbindbar ist. Ein solches Reinigungsgerät kann als Boden- oder Polsterdüse eines Staubsaugers
verwendet werden, so dass in nur einem Arbeitsgang die
Staubaufnahme und die Inaktivierung bzw. Zerstörung
schädlicher Keime oder Parasiten erfolgt. Hierdurch kann Zeit bei der Reinigung eingespart werden.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die Elektroden entlang ihrer Längserstreckung verschiebbar in der Bodenplatte aufgenommen sein. Hierdurch kann ein konstanter
Abstand bei unebenen Böden sichergestellt werden.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung könnend die Elektroden federnd in der Bodenplatte gelagert sein. Hierdurch werden die Elektroden bei maximaler Länge von der Feder gegen einen Anschlag gedrückt, so dass diese trotz der einwirkenden Federkraft nicht aus dem Reinigungsgerät herausfallen. Bei Aufgleiten auf eine Bodenunebenheit können die Elektroden jedoch entlang ihrer Längserstreckung gegen die Federkraft in das Gehäuse des Reinigungsgerätes gleiten, so dass der Abstand und damit die Größe des Entladungs¬ spaltes konstant bleibt.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das Federelement eine Schraubenfeder und/oder eine Blattfeder enthalten. Schraubenfedern können aus einem elektrisch leit- fähigen Werkstoff hergestellt sein, beispielsweise einem
Metall oder einer Legierung, und damit gleichzeitig zum Anschluss der Elektroden an die Spannungsquelle verwendet werden. Blattfedern lassen sich in einigen Ausführungsformen der Erfindung als Kunststoffspritzteil als integraler
Bestandteil des Gehäuses herstellen, so dass eine besonders einfache Konstruktion des Reinigungsgerätes möglich wird.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das
Reinigungsgerät einen Sicherheitsschalter enthalten. Der Sicherheitsschalter kann beispielsweise ein mechanisch betätigter elektrischer Kontakt oder eine Lichtschranke sein oder eine solche enthalten. Hierdurch kann erkannt werden, wenn das Reinigungsgerät auf einen zu reinigenden Bodenbelag aufgesetzt ist. Nur dann kann die Hochspannungsversorgung
der Elektroden freigegeben werden. Beim Abheben des
Reinigungsgerätes vom Boden kann der Sicherheitsschalter die Hochspannungsversorgung unterbrechen, so dass die Gefährdung von Personen und Tieren weitgehend ausgeschlossen ist. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann ein
zusätzlicher Sicherheitsmechanismus vorhanden sein, welcher die Hochspannung bei Stillstand des Gerätes abschaltet.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass es nicht zu einem großen punktuellen Energie- und damit Wärmeeintrag in den Bodenbelag kommt, weil ein zu großer Wärmeeintrag den
Bodenbelag schädigen könnte. Dieser Sicherheitsmechanismus kann beispielsweise durch Bewegungssensoren (optisch, mechanisch) oder durch Beschleunigungssensoren realisiert werden . In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der Abstand zwischen der zumindest einen Elektrode und dem zu
reinigenden Bodenbelag zwischen etwa 10 mm und etwa 0 mm oder zwischen etwa 5 mm und etwa 0,1 mm gewählt sein. In diesem Bereich kann die Durchbruchfeidstärke bereits bei vergleichsweise geringen Spannungen von etwa 10 kV bis etwa
40 kV erreicht werden, so dass die Hochspannungsquelle mit geringem Aufwand zu fertigen ist und die Gefährdung des Bedienpersonals durch die Hochspannung gering bleibt.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Figuren ohne
Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens näher erläutert werden. Dabei zeigt
Figur 1 einen Querschnitt durch eine Elektrode gemäß einer ersten Ausführungsform.
Figur 2 zeigt eine axonometrische Darstellung einer Elek- trode gemäß der ersten Ausführungsform.
Figur 3 zeigt eine axonometrische Darstellung einer Elektrode in einer zweiten Ausführungsform.
Figur 4 zeigt ein Elektrodenpaar in einer axonometrischen Darstellung in Betrieb. Figur 5 zeigt den Querschnitt durch eine Elektrode im
Betrieb .
Figur 6 zeigt eine axonometrische Darstellung eines
Reinigungsgerätes gemäß einer ersten Ausführungsform.
Figur 7 zeigt die rückwärtige Ansicht des Reinigungsgerätes gemäß der ersten Ausführungsform.
Figur 8 zeigt die Seitenansicht des Reinigungsgerätes gemäß der ersten Ausführungsform.
Figur 9 zeigt die Unterseite des Reinigungsgerätes gemäß der ersten Ausführungsform. Figur 10 zeigt die Unterseite des Reinigungsgerätes gemäß einer zweiten Ausführungsform.
Figur 11 zeigt die Unterseite des Reinigungsgerätes gemäß einer dritten Ausführungsform.
Figur 12 zeigt die Unterseite des Reinigungsgerätes gemäß einer vierten Ausführungsform.
Figur 13 zeigt den Querschnitt durch ein Reinigungsgerät gemäß einer fünften Ausführungsform.
Anhand der Figuren 1 und 2 wird eine erste Ausführungsform einer Elektrode 10 erläutert, welche für den Einsatz in einem erfindungsgemäßen Reinigungsgerät geeignet ist. Die
Elektrode 10 weist einen Kern 102 aus einem elektrisch
leitfähigen Material auf. Der Kern 102 kann beispielsweise Aluminium, Kupfer, Messing oder Stahl enthalten oder daraus bestehen. Der Kern 102 weist eine zylindrische Grundform auf, wobei an die dem Bodenbelag zugewandte Stirnseite eine Kalotte ansetzt. Die Kalotte kann in etwa kugelförmig bzw. halbkugelförmig ausgebildet sein. Hierdurch wird das
Auftreten von Feldüberhöhungen an Kanten vermieden, so dass sich eine gleichmäßige elektrische Entladung und damit ein gleichmäßiges Plasma ausbildet. Die Elektrode kann einen Durchmesser von etwa 0,5 cm bis etwa 5 cm aufweisen.
Der Kern 102 ist von einem Dielektrikum 102 umgeben. Das Dielektrikum 101 kann ein Polymer oder eine Keramik
enthalten. Das Dielektrikum 101 kann durch Spritzgießen oder durch spanende Bearbeitung erhalten werden oder durch
Abscheiden auf dem Kern 102 aus der Gasphase. Alternativ oder zusätzlich kann es auch aus der flüssigen Phase oder maßchemisch erhalten werden.
Erfindungsgemäß könnten die Elektroden auch als Rollen ausgeführt werden. Dabei müssten die Rollen nicht unbedingt eng an den Bodenbelag gedrückt werden.
Erfindungsgemäß könnten die Elektroden mit unterschiedlicher Polarität nebeneinander und/oder hintereinander angeordnet sein .
Weiterhin zeigen die Figuren einen Anschlussdraht 103, mit welchem der Kern 102 der Elektrode 10 mit einer Hochspannungsquelle verbindbar ist. Hierdurch kann der Kern 102 auf ein vorgebbares Potential gegenüber dem Erdpotential gebracht werden, so dass sich zwischen der Elektrode 10 und einer Gegenelektrode eine dielektrisch behinderte Entladung und damit ein Atmosphärendruckplasma ausbilden kann.
Am Ende des Anschlussdrahtes 103 ist ein Kontaktelement 104 angebracht, welches beispielsweise ein an sich bekannter
Kabelschuh oder ein Steckverbinder zum Anschluss der Elektrode 10 an die Hochspannungsquelle umfassen kann.
Figur 3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Elektrode 10. Auch die Elektrode 10 gemäß der zweiten Ausführungsform weist einen Kern 102 und ein Dielektrikum 101 auf. Das
Dielektrikum 101 begrenzt den durch das Plasma fließenden elektrischen Strom und damit die im Plasma deponierte
Leistung, so dass sich zum einen ein geringes Gefährdungs¬ potential für den Benutzer ergibt, wenn die Elektrode 10 aus Versehen berührt wird und andererseits die im Bodenbelag deponierte Leistung so gering bleibt, dass Brandschäden vermieden werden können.
Auch die Elektrode 10 gemäß Figur 3 weist einen
Anschlussdraht 103 mit einem Kontaktelement 104 auf, wie vorstehend beschrieben. Der wesentliche Unterschied der zweiten Ausführungsform der Elektrode ist in der größeren Längserstreckung zu sehen, so dass mit nur einer Elektrode die gesamte Arbeitsbreite des Reinigungsgerätes abgedeckt werden kann. Wie nachfolgend an unterschiedlichen Ausführungsformen erläutert werden wird, wird die Elektrode 10 gemäß der ersten Ausführungsform in der Regel in größerer Anzahl benachbart in dem Reinigungsgerät eingesetzt, um eine größere Arbeitsbreite zu ermöglichen.
Anhand der Figuren 4 und 5 wird die Ausbildung eines
Atmosphärendruckplasmas erläutert. Dabei zeigt Figur 5 einen Querschnitt durch die Elektrode 10 und das sich ausbildende Plasma 2. Figur 4 zeigt eine axonometrische Darstellung zweier Elektroden 10a und 10b, welche beabstandet zueinander angeordnet sind.
Die Elektroden 10 sind gegenüber einem zu reinigenden
Bodenbelag 3 angeordnet. Der Bodenbelag 3 kann wie bereits ausgeführt ein Teppich, ein Parkettboden oder ein keramischer Bodenbelag sein oder auch eine Möbeloberfläche oder
ein Polstermöbel. Der Bodenbelag 3 befindet sich üblicher¬ weise auf Erdpotential oder einem erdnahen Potential.
Die Elektrode 10 ist mit einem vorgebbaren Abstand, welcher beispielsweise zwischen etwa 10 mm und etwa 0 mm oder zwischen etwa 5 mm und etwa 0,1 mm betragen kann, gegenüber dem Bodenbelag 3 angeordnet. Weiterhin wird an die Elektrode 10 eine elektrische Spannung angelegt. In einigen Aus¬ führungsformen kann die Spannung zwischen etwa 10 kV und etwa 40 kV betragen. In einigen Ausführungsformen kann eine Wechselspannung verwendet werden. Die Wechselspannung kann eine Frequenz zwischen etwa 100 kHz und etwa 3 MHz
aufweisen .
Die angelegte Wechselspannung führt zu einem elektrischen Feld zwischen der Elektrode 10 und dem Bodenbelag 3. Dieses Feld ist größer als die Durchbruchfeidstärke, so dass sich eine dielektrisch behinderte Entladung und damit ein
Atmosphärendruckplasma 2 ausbildet. Der Verlauf des Plasmas 2 folgt in etwa den Feldlinien des elektrischen Feldes, so dass das Plasma in etwa senkrecht auf den Bodenbelag 3 auftrifft. Hierdurch kann das Plasma auch bei hochflorigen
Bodenbelägen tief in den Bodenbelag eindringen, so dass eine Teilfläche 21 des Bodenbelages 3 durch das Plasma behandelt wird .
Bei einer Mehrzahl von Elektroden, beispielsweise zwei Elek- troden 10a und 10b, bildet sich unter jeder Elektrode ein
Plasma 2a und 2b aus. Dementsprechend werden zwei
Teilflächen 21a und 21b von beiden Elektroden behandelt. Die Teilflächen können an einem Berührpunkt 22 überlappen, so dass beim Vorschub der Elektroden über den Bodenbelag 3 die gesamte Oberfläche von der Plasmawirkung erfasst werden kann .
In der Teilfläche 21 wird zum einen thermische Energie deponiert. Zum anderen entstehen durch die Ionisierung des
die Elektrode 10 und den Bodenbelag 3 umgebenden Gases
Radikale, welche organisches Material zersetzen können.
Schließlich entsteht bei der Rekombination der Ladungsträger im Plasma elektromagnetische Strahlung, welche ebenfalls eine keimtötende Wirkung aufweisen kann. Hierdurch können Sporen, Schimmelpilze, Hausstaubmilben, Bakterien und Viren abgetötet werden.
Anhand der Figuren 6, 7, 8 und 9 wird eine erste Aus¬ führungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsgerätes näher erläutert. Gleiche Bestandteile sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
Die Figuren zeigen ein Reinigungsgerät 1, welches beispiels¬ weise als Bodendüse für einen Staubsauger verwendbar ist. Das Reinigungsgerät 1 weist ein Gehäuse 15 auf, welches die Komponenten des Reinigungsgerätes 1 beherbergt. Am Gehäuse 15 ist ein Rohranschluss 16 vorhanden, in welchem ein
Saugrohr und/oder ein Saugschlauch eingeführt werden kann. Damit kann ein Unterdruck bereitgestellt werden, welcher Staub auf dem zu reinigenden Bodenbelag über die Einsaug¬ öffnung 12 aufnehmen und abführen kann. Die Einsaugöffnung 12 ist als Spalt in der Bodenplatte 151 des Gehäuses 15 ausgeformt. Weiterhin kann am oder im Saugrohr eine
elektrische Leitung verlaufen, um die Elektroden 10 oder eine elektronische Schaltung mit elektrischer Energie zu versorgen .
Die Bodenplatte 151 weist weiter längliche Ausnehmungen auf, durch welche Rollen 13 zumindest teilweise nach außen ragen, so dass das Reinigungsgerät 1 mit diesen Rollen 13 in einem definierten Abstand über den Bodenbelag 3 geführt werden kann .
Weiterhin weist die Bodenplatte 151 Ausnehmungen auf, welche in etwa kreisförmig sind, und durch welche zumindest ein Teil einer Elektrode 10 nach außen ragt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Elektroden 10 in einer ersten Reihe 111 und einer zweiten Reihe 112 angeordnet. Die erste Reihe 111 enthält dabei neun Elektroden 10 und die zweite Reihe 112 enthält acht Elektroden. Diese An- zahl ist indes nur beispielhaft zu verstehen. In anderen
Ausführungsformen der Erfindung kann die Anzahl der Elektroden größer oder geringer sein. Zwischen benachbarten Elektroden 10 befindet sich ein Zwischenraum 14. Die erste Reihe 111 und die zweite Reihe 112 sind gegeneinander ver- setzt angeordnet, so dass die Elektroden 10 der zweiten
Reihe 112 jeweils einem Zwischenraum 14 der ersten Reihe 111 gegenüberstehen. Der Überlappungsbereich 22, in welchem die Plasmadichte und damit die Reinigungswirkung geringer ist, wird somit vom Einwirkbereich 21 der Elektroden 10 der zweiten Reihe 112 getroffen, so dass bei Vorwärtsbewegung des Reinigungsgerätes 1 eine gleichmäßige Plasmawirkung über die Fläche im Bodenbelag deponiert wird. Figur 7 erläutert, wie in der Projektion die Elektroden 10 der ersten und zweiten Reihe 111 und 112 dicht an dicht im Reinigungsgerät 1 angeordnet sind.
Figur 10 zeigt eine Aufsicht auf die Bodenplatte 151 eines Reinigungsgerätes 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Gleiche Bestandteile sind mit gleichen Bezugszeichen ver¬ sehen, so dass sich die nachfolgende Beschreibung auf die wesentlichen Unterschiede beschränkt. Wie aus Figur 10 er¬ sichtlich ist, weist das Reinigungsgerät 1 gemäß der zweiten Ausführungsform keine Einsaugöffnung 12 auf. Das Reinigungsgerät 1 ist demnach ausschließlich zur Desinfektion bzw. Sterilisation von zu reinigenden Oberflächen vorgesehen. Eventuell vorhandener Staubanfall auf der Fläche muss vorher oder nachher mit einem an sich bekannten Staubsauger oder einem Bodenwischer aufgenommen werden.
Figur 11 zeigt die Aufsicht auf ein Reinigungsgerät 1 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. Das Reinigungsgerät gemäß der dritten Ausführungsform weist ebenfalls
Elektroden 10 auf, welche in einer ersten Reihe 111 und einer zweiten Reihe 112 angeordnet sind. Der Abstand der ersten Reihe 111 und der zweiten Reihe 112 ist jedoch größer gewählt als in der ersten Ausführungsform. Hierdurch wird das Auftreten einer Gleitentladung zwischen benachbarten
Elektroden auch dann zuverlässig vermieden, wenn die Elektroden der ersten Reihe 111 und die Elektroden der zweiten Reihe 112 mit unterschiedlichen Polen der Hochspannungsquelle verbunden sind. In jedem Fall ist nämlich der Abstand zum Boden geringer als der Abstand der ersten und der zweiten Reihe 111 und 112 zueinander, so dass sich die Entladung in Richtung des Bodenbelages ausbreiten wird. Gleichwohl kann der Betrieb des Reinigungsgerätes sicherer sein, wenn die erste Reihe 111 und die zweite Reihe 112 mit unter- schiedlichen Potentialen beaufschlagt werden, weil bei versehentlicher Berührung des Reinigungsgerätes durch
Menschen oder Tiere lediglich ein Strom zwischen den Elektroden fließt und die Ladung nicht zwangsläufig über den Körper der Person zu einem Erdpotential abgeleitet werden muss.
Weiterhin ist aus Figur 11 ersichtlich, dass lediglich drei Rollen 13 vorhanden sind, um das Reinigungsgerät auf dem Bodenbelag zu führen. Hierdurch kann das Gerät wendiger sein . Figur 12 zeigt die Ansicht einer vierten Ausführungsform der
Erfindung. Die vierte Ausführungsform unterscheidet sich von der dritten Ausführungsform darin, dass statt einer Mehrzahl von Elektroden 10 mit rundem Querschnitt längliche Elek¬ troden 10a und 10b eingesetzt sind, wie anhand von Figur 3 bereits erläutert. Hierdurch wird eine besonders gleich¬ mäßige Entladung über die Fläche mit geringem Aufwand erreicht .
Figur 13 erläutert die federnde Lagerung von Elektroden 10 im Gehäuse 15 einer Reinigungseinrichtung 1. Die Lagerung
gemäß Figur 13 kann mit allen vorhergehenden Ausführungsformen der Erfindung kombiniert werden.
In Figur 13 ist der Querschnitt durch ein Gehäuse 15 bzw. einen Ausschnitt des Gehäuses 15 dargestellt. In der Boden- platte 151 des Gehäuses 15 sind Hülsen 18 ausgeformt, welche einen zur Elektrode 10 komplementären Querschnitt aufweisen. Hierdurch kann die Elektrode 10 in der Hülse 18 aufgenommen und axial verschoben werden. Im Ruhezustand wird die Elek¬ trode 10 mit einem Federelement 17 gegen einen Anschlag gedrückt, so dass diese den größtmöglichen Betrag über die
Bodenplatte 151 übersteht. Im dargestellten Ausführungs¬ beispiel ist als Federelement 17 eine Schraubenfeder
dargestellt. In anderen Ausführungsformen der Erfindung können selbstverständlich auch Torsionsstabfedern,
Blattfedern oder Elastomerelemente verwendet werden.
Sofern der Bodenbelag 3 eine Unebenheit 31 aufweist, kann die Elektrode 10 bei Auflaufen auf die Unebenheit 31
entgegen der Federkraft des Federelementes 17 nach oben ausgelenkt werden. Hierdurch wird eine Beschädigung der Elektrode 10 vermieden sowie der Abstand und damit der
Entladungsspalt zwischen der Spitze der Elektrode 10 und dem Bodenbelag 3 nahezu konstant gehalten. Damit kann mit geringen elektrischen Spannungsschwankungen eine nahezu konstante Plasmaleistung abgegeben werden. Weiterhin zeigt Figur 13 eine Hochspannungsquelle 19, welche die Spannungsversorgung der Elektroden 10 sicherstellt.
Zumindest ein Pol der Spannungsquelle 19 ist über eine
Verbindungsleitung 191 mit der Elektrode 10 verbunden.
Daneben weist die Spannungsquelle 19 eine Anschlussleitung 192 auf, mit welcher elektrische Energie zugeführt wird. Die elektrische Energie kann entweder aus dem öffentlichen
Stromnetz oder über einen nicht dargestellten Akkumulator erfolgen, welcher ebenfalls im Gehäuse 15 eingebaut sein kann .
Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät kann auch für eine Vorbehandlung von nass zu reinigenden Böden verwendet werden. Durch die bessere Benutzbarkeit des Bodens und der Verunreinigungen können Letztere einfacher/effizienter entfernt werden. Zudem könnte eine homogenere/flächigere Reinigung erfolgen.
Auch eine Nachbehandlung einer nassen Oberfläche ist
erfindungsgemäß denkbar. Dass Wasser bildet in der
Gasentladung mit der Luft eine besonders gute
desinfizierende Wirkung.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist nicht als beschränkend, sondern als erläuternd anzusehen. Merkmale aus unterschiedlichen, vorstehend detailliert beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung können zu weiteren Ausführungsformen kombiniert werden. Die nachfolgenden Ansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungs¬ form der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die
Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die
Ansprüche und die vorstehende Beschreibung „erste" und „zweite" Merkmale definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.