Zweikomponenten-System insbesondere zur Bildung eines Klebemittels
Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Zweikomponenten-System insbesondere zur Bildung eines Klebemittels, das beispielsweise für Anwendungen in der Gießereiindustrie und/oder in der Bauindustrie geeignet ist.
In der Gießereiindustrie werden zur Herstellung von Klebeverbindungen zwischen Teilen von Gießereiformen derzeit oftmals organische Schmelzklebemittel oder Polyurethankleber (in Form von Zweikomponenten-Systemen) oder thermisch aushärtende anorganische Wasserglas-Klebemittel eingesetzt.
Schmelzklebemittel, deren Klebewirkung durch Erstarrung einer Schmelze hervorgerufen wird, müssen vor ihrer Anwendung aufgeschmolzen werden. Dies bedeutet einen relativ hohen apparativen und zeitlichen Aufwand.
Organische Klebemittel sind in der Gießereiindustrie nachteilig, da sie bei den hohen Temperaturen, denen Gießformen bzw. -kerne ausgesetzt sind, flüchtige organische Verbindungen (VOC) freisetzen und dadurch Fehler (Gasblasen) im gefertigten Gussteil verursachen können. Um die Emission von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in Gießereien zu senken, werden deshalb für die Herstellung von Formen und Kernen zunehmend Formstoffe mit anorganischen Bindemitteln eingesetzt. In diesem Zusammenhang ist es er-
strebenswert, auch Klebemittel einzusetzen, die nicht oder nur in geringem Maße Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen verursachen. Außerdem ist die Materialverträglichkeit zwischen organischen Klebemitteln und durch ein anorganisches Bindemittel gebundenen Formstoffen häufig nicht sehr hoch, was die Zuverlässigkeit der Klebever- bindungen beeinträchtigt.
Die durch den Einsatz organischer Klebemittel verursachten Probleme können vermieden werden, wenn diese durch anorganische Klebemittel wie thermisch härtende Wasserglasklebemittel ersetzt werden. Zum thermischen Härten (Abbinden) wasserglasbasierender Klebemittel ist jedoch der Entzug von Wasser, d.h. eine Trocknung bei erhöhter Temperatur, erforderlich, z.B. in einem Ofen oder einem Mikrowellen-Heizgerät. Dies bedeutet einen relativ hohen apparativen und zeitlichen Aufwand. Außerdem besteht die Gefahr einer unvollständigen Härtung des Wasserglases, so dass die resultierenden Klebeverbindungen empfindlich gegen Änderungen der Luftfeuchtigkeit sind.
Neben der thermischen Härtung von Wasserglas durch Wasserentzug ist auch die che- mische Härtung von Wasserglas mittels Kohlendioxid oder mittels Estern als Härter bekannt.
EP 0 641 748 A1 offenbart eine Masse für die Befestigung von Dübeln, Gewindestangen und dergleichen in Hohlräumen, insbesondere Bohrlöchern, in Beton, Stein und Ziegelmauerwerk, auf Basis von Wasserglas mit wenigstens einem feinkörnigen, hochaktiven Reaktionspartner wie beispielsweise Si02 und/oder Al203 sowie mit Füllstoffen, wie beispielsweise Quarzmehl und/oder Quarzsand, wobei das Wasserglas ein Molverhältnis von Si02 zu Alkalioxid von >1 ,4, vorzugsweise 1 ,45 bis 1 ,60, jedoch <2 aufweist, und die Masse außerdem auf 100 Gewichtsteile Wasserglas bezogen 10 bis 40 Gewichtsteile eines Härters enthält, der unter Abspaltung einer gegenüber der Kieselsäure stärkeren Säure das Alkali des Wasserglases neutralisiert. Bei dem Verfahren zur Herstellung einer solchen Masse wird das Wasserglas (gegebenenfalls zusammen mit einem Verflüssiger) vorgelegt, die hochaktiven Reaktionspartner (wie beispielsweise Si02 und/oder Al203) unter Rühren zugegeben, dann, ebenfalls unter Rühren, die Füllstoffe zugesetzt und anschließend, bei hoher Rührgeschwindigkeit, der Härter zugegeben. Die so hergestell- ten Massen haben Topfzeiten von 25 Minuten bis zu einer Stunde und erreichen ihre Endfestigkeit nach 30 Stunden oder mehr.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, insbesondere für Gießereianwendungen Mittel und Verfahren zur Herstellung schnell aushärtender zuverlässiger Klebe-
Verbindungen bereitzustellen. Der Härtungsprozess soll vorzugsweise ohne Zufuhr thermischer Energie ablaufen, und vorzugsweise nicht in relevantem Ausmaß durch die Temperatur der zu verbindenden Gegenstände beeinflusst werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel und Verfahren sollen dabei in ihrer Handhabung keinen hohen technischen Aufwand erfordern. Der für die Herstellung der Klebeverbindungen einzusetzende Anteil organischer Substanzen soll gering sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Zweikomponenten-System, insbesondere zur Bildung eines Klebemittels, umfassend oder bestehend aus
einer Komponente (A) umfassend die Bestandteile
(A-i) ein Alkalimetallsilicat oder eine Mischung aus zwei oder mehr als zwei Alka- limetallsilicaten, wobei in dem oder den Alkalimetallsilicaten das Molverhältnis von Siliciumdioxid zu Alkalimetalloxid im Bereich von 2 bis 5 liegt, und
(A-ii) Wasser
und
- einer Komponente (B) umfassend den Bestandteil
(B-i) eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus cyclischen Estern der Kohlensäure, γ-Butyrolacton und Carbonsäureestern mehrwertiger Alkohole oder eine Mischung aus zwei oder mehr als zwei dieser Verbindungen
wobei das Verhältnis
der Gesamtmasse aller Alkalimetallsilicate (A-i) der Komponente (A)
zu
der Gesamtmasse des Bestandteils (B-i) der Komponente (B)
im Bereich von 2: 1 bis 8: 1 liegt, bevorzugt im Bereich von 3: 1 bis 5:1 ,
wobei in dem Zweikomponenten-System die Komponenten (A) und (B) so angeordnet sind, dass kein Bestandteil der Komponente (A) mit einem Bestandteil der Komponente (B) reagieren kann.
Innerhalb des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems ist der reaktive Kontakt von Bestandteilen der Komponente (A) mit Bestandteilen der Komponente (B) ausge- schlössen, beispielsweise indem die Komponente (A) einerseits sowie die Komponente
(B) andererseits jeweils in einem eigenen Behälter bereitgestellt sind, oder indem die Komponente (A) einerseits sowie die Komponente (B) andererseits jeweils in einer separaten Kammer eines Behälters (z.B. einer Zweikammerkartusche) bereitgestellt sind.
In dem erfindungsgemäßen Zweikomponenten-System liegen die Komponente (A) sowie die Komponente (B) vorzugsweise als Paste oder als Gel vor. Der Wassergehalt der Komponente (A) ist daher vorzugsweise so gewählt, dass die in der Komponente (A) enthaltenen Alkalimetallsilicate (wie oben definiert) nicht vollständig aufgelöst sind. Typischerweise beträgt der Wassergehalt der Komponente (A) 60 Gew.-% oder weniger, typischerweise 30 Gew.-% bis 50 Gew.-% der Gesamtmasse der Komponente (A), besonders bevorzugt 35 Gew.-% bis 45 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (A).
Der Bestandteil (B-i) der Komponente B ist dazu vorgesehen, als Härter für die in der Komponente (A) als Bestandteil (A-i) enthaltenen Alkalimetallsilicate zu wirken. Die Härtung von Alkalimetallsilicaten (Wasserglas) durch Ester ist aus dem technischen Gebiet der Bindemittel für Gießerei-Formstoffe bekannt (Wasserglas-Ester-Verfahren). Die Funktion des Bestandteils (B-i) lässt sich dabei regelmäßig als die eines Aktivators für die Aushärtung des Wasserglases beschreiben. Die Aushärtung von Wasserglas führt zur Bildung von Polykieselsäuren, die eine hohe Festigkeit aufweisen.
Da der Ester bzw. die bei der Esterspaltung gebildeten Produkte selbst nicht Bestandteil des Aushärtungsproduktes werden, genügen bezogen auf Bestandteil (A-i) bereits relativ geringe Mengen des Bestandteils (B-i), um die Aushärtung des Wasserglases zu bewirken. So lässt sich, wie insbesondere für Gießereianwendungen gewünscht, der Anteil organischer Bestandteile an dem erfindungsgemäßen Zweikomponenten-System gering halten. Erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme mit einem geringen Anteil organi- scher Verbindungen eignen sich auch für Anwendungen mit hohen Anforderungen bezüglich des Brandschutzes.
In den erfindungsgemäß als Bestandteil (A-i) einzusetzenden Alkalimetallsilicaten liegt das Molverhältnis von Siliciumdioxid zu Alkalimetalloxid bevorzugt im Bereich von 2 bis 5, besonders bevorzugt 2,5 bis 3,8. Das erfindungsgemäße Zweikomponenten-System eignet sich besonders gut zum Herstellen eines Klebemittels durch Mischen der Komponenten (A) und (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems in einer statischen Mischvorrichtung.
Statische Mischvorrichtungen sind Apparate zum kontinuierlichen Mischen von Substanzen, die ein mit geeigneten unbeweglichen Einbauten versehenes Rohr umfassen. Das Mischgut wird durch Aufprägen einer Druckdifferenz durch das Rohr transportiert. Die in dem Rohr angeordneten Einbauten sind so gestaltet, dass sie eine wiederholte Teilung und Zusammenführung des Mischgutstroms und/oder die Ausbildung von Turbulenzen bewirken, wodurch Konzentrationsunterschiede bzw. Inhomogenitäten innerhalb des Mischgutstroms minimiert werden. Geeignete Formen der Einbauten für statische Mischvorrichtungen sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise können die Einbauten so gestaltet sein, dass der Mischgutstrom einen labyrinthartig gestalteten Bereich passieren muss.
Statische Mischvorrichtungen zeichnen sich gegenüber dynamischen Mischvorrichtungen typischerweise durch geringere Investitions-, Betriebs- und Instandhaltungskosten aus, da sie eine kleinere Zahl beweglicher Apparatebauteile aufweisen.
Mittels einer statischen Mischvorrichtung lässt sich eine innige homogene Durchmi- schung der Komponenten (A) und (B) erreichen und dadurch wiederum eine gleichmäßige Härtung der gebildeten Mischung und eine zuverlässige, belastbare Klebeverbindung. Die Komponente (A) hat bei einer Temperatur von 20 °C bevorzugt eine dynamische Viskosität im Bereich von 1 Pa*s bis 70 Pa*s, ermittelt gemäß DIN 53019-01 mit einem Rotationsviskosimeter VT 550 von Haake mit einer Rotationsspindel 100. Die Komponen- te (B) hat bei einer Temperatur von 20 °C bevorzugt eine dynamische Viskosität im Bereich von 0, 1 Pa*s bis 20 Pa*s, bevorzugt 1 Pa*s bis 20 Pa*s, ermittelt DIN 53019-01 mit einem Rotationsviskosimeter VT 550 von Haake mit Spindel SV1 und Messbecher SV von Haake.
Bei pastösen Materialien wird die Probe im Zuge der Probenvorbereitung auf 20 °C temperiert. Anschließend erfolgt das Eintauchen der Messspindel bis zur Eintauchmarke. Bei spannungsarmen Zustand der Messanordnung wird die Drehmoment-Lastzelle auf Null gesetzt. Anschließend erfolgt die Messung bis zur Konstanz des Messwerts bei vorgegebener Drehzahl. Dabei ist ein thixotropes Materialverhalten zu berücksichtigen.
Die Obergrenzen der dynamischen Viskositäten der Komponente (A) und der Komponen- te (B) sind insbesondere dadurch bestimmt, dass hochviskose Substanzen schwierig handhabbar und schwierig miteinander mischbar sind. Die Untergrenzen der dynamischen Viskositäten der Komponente (A) und der Komponente (B) sind insbesondere
dadurch bestimmt, dass das Klebemittel beim Applizieren auf eine Klebestelle nicht unkontrolliert über die Grenzen der Klebestelle hinaus fließen soll.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme, in denen das Verhältnis der Viskosität der Komponente (A) zur Viskosität der Komponente (B) im Bereich von 1 : 4 bis 30 : 1 liegt. Durch diese bevorzugte Ausführungsform lässt sich eine besonders innige homogene Durchmischung beider Komponenten zu erreichen und dadurch wiederum eine gleichmäßige Härtung der gebildeten Mischung und eine zuverlässige, belastbare Klebeverbindung.
Weder für die Komponente (A) noch für die Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems ist das Vorliegen weiterer Bestandteile neben den oben definierten Bestandteilen (A-i), (A-ii) bzw. (B-i) ausgeschlossen.
Die Komponente (A) kann beispielsweise durch ein herkömmliches thermisch härtendes Wasserglas-Klebemittel gebildet sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems als weitere Bestandteile
(B-ii) amorphes Siliciumdioxid
wobei das amorphe Siliciumdioxid bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus pyrogenen Kieselsäuren, Fällungskieselsäuren, Siliciumdioxid- Rauchkondensat und Mischungen daraus
und/oder
(B-iii) einen oder mehrere Zeolithe.
Besonders bevorzugt umfasst die Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems als weitere Bestandteile
(B-ii) amorphes Siliciumdioxid, wobei das amorphe Siliciumdioxid bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus pyrogenen Kieselsäuren, Fällungskieselsäuren, Siliciumdioxid-Rauchkondensat und Mischungen daraus, wobei der Massenanteil des Bestandteils (B-ii) bevorzugt 20 Gew.-% oder weniger beträgt, bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B),
und/oder
(B-iii) einen oder mehrere Zeolithe, wobei der Massenanteil des Bestandteils (B-iii) bevorzugt 40 Gew.-% oder weniger beträgt, bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B).
Enthält Komponente (B) den Bestandteil (B-ii), so beträgt der Massenanteil des Bestandteils (B-ii) wie oben definiert bevorzugt 20 Gew.-% oder weniger, bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B). Bevorzugt beträgt der Massenanteil des Bestandteils (B-ii) 2 Gew.-% bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B),
Enthält Komponente (B) den Bestandteil (B-iii), so beträgt der Massenanteil des Bestandteils (B-iii) wie oben definiert bevorzugt 40 Gew.-% oder weniger, bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B). Bevorzugt beträgt der Massenanteil des Bestandteils (B-iii) 10 Gew.-% bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B).
Enthält Komponente (B) den Bestandteil (B-ii) und den Bestandteil (B-iii). so beträgt der Massenanteil des Bestandteils (B-ii) wie oben definiert bevorzugt 20 Gew.-% oder weniger und der Massenanteil des Bestandteils (B-iii) wie oben definiert bevorzugt 40 Gew.- % oder weniger, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B). Der Massenanteil der Bestandteile (B-ii) und (B-iii) zusammengenommen beträgt somit bevorzugt höchstens 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B). Dabei ist es bevorzugt, dass der Massenanteil des Bestandteils (B-ii) 2 Gew.-% bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B), beträgt, und der Massenanteil des Bestandteils (B-iii) 10 Gew.-% bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (B).
Kieselsäure ist eine Sammelbezeichnung für Verbindungen der allgemeinen Formel (Si02)m ■ nH20. Nach DIN 55943: 2001-10 ist Kieselsäure ein durch nasschemische, thermische oder pyrogene Verfahren hergestelltes Siliciumdioxid, das durch Röntgen- oder Elektronenbeugung als amorph charakterisiert ist.
Fällungskieselsäuren (precipitated silica, CAS-Nr. 1 12926-00-8) sind eine fein verteilte amorphe Form des Siliciumdioxids, die durch Fällung aus wässriger Alkalimetallsilicatlösung (Wasserglas) mit Mineralsäuren, z.B. Schwefelsäure, oder mit Kohlendioxid hergestellt wird.
Pyrogene Kieselsäuren (pyrogenic silica, auch als fumed silica bezeichnet, CAS-Nr. 1 12945-52-5) sind eine fein verteilte amorphe Form des Siliciumdioxids, die durch Flammenhydrolyse von Siliciumtetrachlorid hergestellt wird.
Eine weitere feindisperse amorphe Form des Siliciumdioxids ist das durch Reduktion von Quarz mit Kohlenstoff im Lichtbogenofen erhältliche Siliciumdioxid-Rauchkondensat. Ein solches Produkt, das als Nebenprodukt bei der Produktion von Silicium und Ferrosilicium durch Reduktion von Quarz mit einem kohlenstoffhaltigen Material entsteht, wird auch mit dem Handelsnamen„microsilica" bzw. als„silica fume" bezeichnet (CAS-Nr. 69012-64-2).
Amorphes Siliciumdioxid zum Einsatz als Bestandteil (B-ii) besteht vorzugsweise aus Partikeln mit einer Primärpartikelgröße im Bereich von 5 nm bis 1 μητι. Die Funktion des optionalen Bestandteils (B-ii) amorphes Siliciumdioxid besteht u.a. darin, die Viskosität und/oder Thixotropie der Komponente (B) zu beeinflussen sowie die Materialverträglichkeit der den organischen Bestandteil (B-i) enthaltenden Komponente (B) mit der überwiegend oder ausschließlich aus anorganischen Stoffen zusammengesetzten Komponente (A) zu verbessern und somit das gegenseitige Benetzen und Vermischen der Komponenten (A) und (B) zu erleichtern. Außerdem erhöht der Bestandteil (B-ii) in der durch Mischen der Komponenten (A) und (B) gebildeten Mischung das Molverhältnis von Siliciumdioxid zu Alkalimetalloxid (siehe oben) im Vergleich zu dem Molverhältnis von Siliciumdioxid zu Alkalimetalloxid in Bestandteil (A-i), und bewirkt so eine Beschleunigung der Härtung. Das amorphe Siliciumdioxid des Bestandteils (B-ii) nimmt an der Härtung des Wasserglases teil und wird in die dabei entstehenden Polykieselsäuren eingebunden. Die mechanischen Eigenschaften des bei der Aushärtung entstehenden Materials, sein Schwindverhalten und die Haftung an Oberflächen (z.B. bei der Anwendung als Klebemittel an den Oberflächen der zu verbindenden Gegenstände) werden durch die Zugabe des amorphen Siliciumdioxids deutlich verbessert.
Da die oben beschriebenen Wechselwirkungen zwischen dem Bestandteil (B-ii) der Komponente (B) einerseits und der Komponente (A), insbesondere deren Bestandteil (A-i), andererseits, erst dann eintreten sollen, wenn beide Komponenten zur Bildung eines Klebemittels miteinander vermischt werden, ist in dem erfindungsgemäßen Zwei- komponenten-System das amorphe Siliciumdioxid (B-ii) von den Bestandteilen der Komponente (A) getrennt.
Da die oben genannten amorphen Formen des Siliciumdioxids sehr feinteilig und damit vergleichsweise schwierig handhabbar sind, ist es vorteilhaft, das amorphe Siliciumdioxid
als Bestandteil (B-ii) der Komponente (B) des Zweikomponenten-Systems vorzusehen, und nicht als separate Komponente. Durch die Kombination mit dem Bestandteil (B-i) wird das amorphe Siliciumdioxid in die Komponente (B) eingebunden, die so vorzugsweise eine gel- order pastenartige Konsistenz erhält. Zeolithe (Bestandteil (B-iii) sind kristalline Alumosilicate der allgemeinen Formel
M2/zO■ Al203 ■ xSi02 ■ yH20,
worin M ein Kation ist ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Metall-Kationen (meist Alkali- oder Erdalkali-Kationen), H+ und NH4 +, z ist die Wertigkeit des Kations, x = 1 ,8 bis 12 und y = 0 bis 8. Zeolithe zeichnen sich durch eine Gerüst- und Porenstruktur aus, die u.a. die Aufnahme von Wasser erlaubt. Die Kristallgitter der Zeolithe sind aus Si04- und Al04-Tetraedern aufgebaut, die jeweils über Sauerstoff-Brücken miteinander verknüpft sind und Ringe oder Prismen bilden. Diese wiederum verbinden sich zu weiteren sekundären Baueinheiten, die jeweils bis zu 16 Si- oder AI-Atome enthalten. Dabei entsteht eine räumliche Anordnung gleichgebauter Hohlräume, die über Fenster (Porenöffnungen) bzw. dreidimensionale Kanalsysteme zugänglich sind. Im Kristallgitter von Zeolithen gibt es nur SiOAl und/oder SiOSi-Brücken, aber keine AIOAI-Brücken. Daher ist in Zeolithen der Modul Si/Al gleich oder größer als 1.
Bevorzugt eingesetzt werden Zeolithe des Typs Zeolith A mit einer Porenweite von 3 Angström (300 pm = 300*10"12 m), 4 Angström (=400 pm) oder 5 Angström (500 pm), besonders bevorzugt 3 Angström. Zeolith A ist ein synthetisches, farbloses, kristallines Alumosilicat und hat in seiner hydratisierten Natrium-Form die Summenformel Na12((AI02)i 2(Si02)i 2)■ 27H20.
Weitere geeignete Zeolithe sind in der folgenden Tabelle aufgelistet:
Zeolith X Na86[(AIO2)86(SiO2)1 06]■ 264 H20
Zeolith Y Na56[(AI02)56(Si02)1 36]■ 250 H20
Zeolith L K9[(AI02)9(Si02)27]■ 22 H20
Mordenit Na8,7[(AI02)8,7(Si02)39,3]■ 24 H20
Es hat sich gezeigt, dass der Zusatz von Zeolithen (B-iii) zur Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems die Langzeitstabilität von erfindungsgemäß hergestellten Klebeverbindungen verbessert. Es wird derzeit angenommen, dass dies auf eine Absorption des aus der Komponente (A) stammenden Wassers (A-ii) durch den Zeolith (B-iii) zurückzuführen ist. Die Abgabe von Wasser nach Herstellung der Klebeverbindung ist ein Prozess, der sich über einige Tage erstreckt und die Standzeit der Klebeverbindung begrenzt, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen getroffen werden. Durch den Einsatz eines oder mehrerer Zeolithe als Bestandteil (B-iii) wird die Standzeit der Klebeverbindung verlängert (in besonders bevorzugten Ausführungsformen auf bis zu vier Wochen oder länger), da die absorbierende Wirkung der Zeolithe (B-iii) die Wasserabgabe verlangsamt. Für Anwendungsfälle, bei denen keine lange Standzeit der Klebeverbindung erforderlich ist, sind aber auch erfindungsgemäße Zweikomponenten- Systeme ohne Bestandteil (B-iii) geeignet.
In einer weiteren Ausführungsform enthält die Komponente (B) eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems
(B-iv) Flugasche, bevorzugt Flugasche der Steinkohleverbrennung, bevorzugt Flugasche aus Steinkohlekraftwerken
sowie optional die Komponenten (B-ii) und/oder (B-iii) wie oben beschrieben.
Das Mengenverhältnis des Bestandteils (A-i) der Komponente (A) zu dem Bestandteil (B- ii) der Komponente (B) des bevorzugten erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems bestimmt das Verhältnis von Siliciumdioxid zu Alkalimetalloxid in der durch Mischen der Komponenten (A) und (B) gebildeten Mischung und hat somit einen wesentlichen Ein- fluss auf die Aushärtungsgeschwindigkeit der Mischung und den Anteil an bindenden Polykieselsäuren im ausgehärteten Klebemittel. Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Zweikomponenten-System, wobei das Verhältnis
der Gesamtmasse aller Alkalimetallsilicate (A-i) der Komponente A
zu
der Gesamtmasse des Bestandteils (B-ii) der Komponente B
im Bereich von 10 : 1 bis 70 : 1 liegt, bevorzugt im Bereich von 20 : 1 bis 50 : 1 , besonders bevorzugt im Bereich von 30 : 1 bis 40 : 1 .
Bevorzugt liegt in der Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten- Systems das Verhältnis
der Gesamtmasse des Bestandteils (B-i)
zu
der Gesamtmasse an amorphem Siliciumdioxid (B-ii)
im Bereich von 2 : 1 bis 20 : 1 , bevorzugt 3 : 1 bis 20 : 1 , vorzugsweise im Bereich von 5 : 1 bis 10 : 1.
Die Verbindungen des Bestandteils (B-i) der Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems sind Ester, die in der Lage sind, beim Vermischen der Komponente (A) mit der Komponente (B) eine Aushärtung nach dem aus dem technischen Gebiet der Bindemittel für Gießerei-Formstoffe bekannten Wasserglas-Ester-Verfahren zu bewirken.
Bevorzugt eingesetzt werden als oder im Bestandteil (B-i) der Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems cyclische Ester der Kohlensäure der Formel (I)
wobei in der Formel (I) R-ι und R2 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, unverzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und verzweigten Alkylgruppen mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugt sind die cyclischen Kohlensäureester aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat, Propylencarbonat und Butylencarbonat.
Eine weitere Gruppe von Verbindungen, die bevorzugt eingesetzt werden als oder im Bestandteil (B-i) der Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten- Systems, sind Carbonsäureester mehrwertiger Alkohole. Mehrwertige Alkohole sind Alkohole mit zwei oder mehr Hydroxygruppen pro Molekül. In den erfindungsgemäß einzusetzenden Estern sind eine, mehrere oder sämtliche Hydroxygruppen des mehrwertigen Alkohols durch Carbonsäuren verestert. Bevorzugt sind Carbonsäureester mehrwertiger Alkohole aus der Gruppe bestehend aus Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol und Glycerol.
Unter den Carbonsäureestern mehrwertiger Alkohole aus der Gruppe bestehend aus Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol sind Mono- und Di-Essigsäureester erfindungsgemäß bevorzugt.
Erfindungsgemäß bevorzugte Carbonsäureester des Glycerols sind Verbindungen der Formel (II)
(II)
wobei in der Formel (II) R3, R4 und R5 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und Acylgruppen -C(0)R6, wobei R6 in den Acylgruppen unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus unverzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und verzweigten Alkylgruppen mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, mit der Maßgabe, dass mindestens eine der Gruppen R3, R4 und R5 eine Acylgruppe ist wie hier definiert. Besonders bevorzugt sind Mono-, Di- und Tri-Essigsäureester des Glycerols. Der Di-Essigsäureester des Glycerols wird auch als Diacetin bezeichnet. Der Tri-Essigsäureester des Glycerols wird auch als Triacetin bezeichnet.
Besonders bevorzugt wird der Bestandteil (B-i) der Komponente (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponentensystems gebildet aus einer Mischung bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen der Formel (I), z.B. Propylencarbonat, und einer oder mehreren Verbindungen der Formel (II), z.B. dem Essigsäuretriester des Glycerols (Triacetin).
In der Komponente (A) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems sind bevorzugt ein, mehrere oder sämtliche der vorhandenen Alkalimetallsilicate (A-i) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Natriumsilicat, Kaliumsilicat und deren Mischungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Komponente (A) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems als weiteren Bestandteil
(A-iii) einen oder mehrere Füllstoffe ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Alumosilicaten, kristallinen Formen des Siliciumdioxids, Magnesiumoxid, Calciumoxid, Chromoxid, Zirconiumoxid, Aluminiumoxid, Zirconiumsilicat, Chromit, Magnesit und deren Mischungen.
Der Bestandteil (A-iii) enthält keine Alkalimetallsilicate mit einem Molverhältnis von Siliciumdioxid zu Alkalimetalloxid im Bereich von 2 bis 5 (diese werden zu Bestandteil (A- i) gezählt) und keine amorphen Formen des Siliciumdioxids (Bestandteil B-ii). Die Füllstoffe des Bestandteils (A-iii) werden vorzugsweise in Form natürlich vorkommender Mineralien eingesetzt. Unter den kristallinen Formen des Siliciumdioxids ist Quarz (insbesondere in Form von Quarzsand oder Quarzmehl) bevorzugt. Unter den Alumosilicaten sind hydratisierte Alumosilicate, speziell Tonminerale und Tone, insbesondere Kaoline und Bentonite (enthält als Hauptbestandteil das Mineral Montmorillonit), bevorzugt. Ein weiterer bevorzugter Ton ist Kärlicher Blauton. Für Gießereianwendungen wird der Füllstoff oder zumindest einer der Füllstoffe vorzugsweise so ausgewählt, dass er mit dem in den zu verbindenden Teilen einer Gießereiform enthaltenen Formstoff identisch oder diesem zumindest ähnlich ist. Der Bestandteil (A-iii) enthält keine Zeolithe.
Entsprechende Füllstoffe werden auch in herkömmlichen thermisch härtenden Wasserglas-Klebemitteln eingesetzt und sind somit dem Fachmann bekannt. Füllstoffe sind Materialien, die beim Aushärten einer aus dem erfindungsgemäßen Zweikomponenten- System gebildeten Mischung keinen oder nur einen geringfügigen Volumenschwund erfahren. Die Funktion des Füllstoffs besteht darin, die gewünschte dynamische Viskosität der Komponente (A) einzustellen, und im aus dem erfindungsgemäßen Zweikomponenten-System gebildeten Klebemittel einen gewünschten Füllgrad zu erreichen.
Bevorzugt sind Füllstoffe (A-iii), die in der Lage sind, durch Quellen oder auf andere Weise Wasser zu binden bzw. einzulagern. Dies gilt z.B. für die oben genannten Tone und Tonminerale. Es hat sich gezeigt, dass der Zusatz wasserbindender Füllstoffe (A-iii) zur Komponente (A) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems die Langzeitstabilität von erfindungsgemäß hergestellten Klebeverbindungen verbessert. Es wird
derzeit angenommen, dass dies auf eine Bindung des aus der Komponente (A) stammenden Wassers (A-ii) durch den wasserbindenden Füllstoff (A-iii) zurückzuführen ist. Die Abgabe von Wasser nach Herstellung der Klebeverbindung ist ein Prozess, der sich über einige Tage erstreckt und die Standzeit der Klebeverbindung begrenzt, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen getroffen werden. Durch den Einsatz eines oder mehrerer wasserbindender Füllstoffe (A-iii) wird die Standzeit der Klebeverbindung verlängert, da die wasserbindende Wirkung der Füllstoffe (A-iii) die Wasserabgabe verlangsamt. Für Anwendungsfälle, bei denen keine lange Standzeit der Klebeverbindung erforderlich ist, sind aber auch erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme ohne wasserbindende Füllstoffe (A-iii) geeignet.
Bevorzugt liegt dabei in der Komponente (A) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten- Systems das Verhältnis
(A-i) der Gesamtmasse aller Alkalimetallsilicate
zu
(A-iii) der Gesamtmasse der besagten Füllstoffe
im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 2 vorzugsweise 1 : 1 ,4 bis 1 : 1 ,7.
Um für Anwendungen in der Gießereiindustrie aus den vorstehend beschriebenen Gründen den Einsatz organischer Materialien zu vermindern, ist es bevorzugt, dass der Gesamtgehalt der Komponenten (A) und (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten- Systems an organisch gebundenem Kohlenstoff 6 Gew.-% oder weniger, bevorzugt 5,5 Gew.-% oder weniger, besonders bevorzugt 4 Gew.-% oder weniger beträgt, bezogen auf die Gesamtmasse der Komponenten (A) und (B). Die Ermittlung des Kohlenstoff- Anteils erfolgt über eine Elementaranalyse (Verbrennungsanalyse), vorzugsweise mittels des Systems Vario Max CNS der Firma Elementar. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Komponente (A) eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems als weitere Bestandteile
(A-iv) ein oder mehrere Tenside und/oder
(A-v) ein oder mehrere Mineralöle.
Die Summe der Massenanteile der Bestandteile (A-iv) wie oben definiert und (A-v) wie oben definiert beträgt bevorzugt 2 Gew.-% oder weniger, bezogen auf die Gesamtmasse der Komponente (A).
Durch den Zusatz von Tensiden (üblicherweise auch als„Netzmittel" oder„Benetzungsmittel" bezeichnet) lässt sich u.a. bei der Anwendung eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems als Klebemittel das Benetzungs- und Adhäsionsverhalten an den Oberflächen der zu verbindenden Gegenstände verbessern. Geeignet sind u.a. anioni- sehe Tenside, speziell solche mit einer Sulfat-, Sulfonat- oder eine Phosphatgruppe. Bevorzugt ist das Anion des anionischen Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Oleylsulfat, Stearylsulfat, Palmitylsulfat, Myristylsulfat, Laurylsulfat, Decylsulfat, Octylsulfat, 2-Ethylhexylsulfat, 2-Ethyloctylsulfat, 2-Ethyldecylsulfat, Palmitoleylsulfat, Linolylsulfat, Laurylsulfonat, 2-Ethyldecylsulfonat, Palmitylsulfonat, Stearylsulfonat, 2-Ethylstearylsulfonat, Linolylsulfonat, Hexylphosphat, 2-Ethylhexylphosphat, Capryl- phosphat, Laurylphosphat, Myristylphosphat, Palmitylphosphat, Palmitoleylphosphat, Oleylphosphat, Stearylphosphat, Poly-(1 ,2-ethandiyl-)-Phenolhydroxiphosphat, Poly-(1 ,2- ethandiyl-)-Stearylphosphat und Poly-(1 ,2-ethandiyl-)-Oleylphosphat. Besonders geeignete Tenside sind Natrium-Ethylhexylsulfat und Natrium-Octylsulat Die Tenside (A-iv) werden als reine Stoffe oder in Form wässriger Lösungen mit einem Tensidgehalt 10 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Gewicht der wässrigen Lösung, eingesetzt. Für die Berechnung des Massenanteils der Tenside (A-iv) an der Komponente (A) zählen jedoch nur die Massen der Tenside selbst. Werden Tenside (A-iv) in Form wässriger Lösungen eingesetzt, so ist deren Wasseranteil dem Bestandteil (A-ii) zuzu- rechnen.
Der Begriff „Mineralöl" ist eine Sammelbezeichnung für aus mineralischen Rohstoffen (Erdöl, Braun- und Steinkohle, Holz, Torf) gewonnene flüssige Destillationsprodukte. Den Hauptbestandteil von Mineralölen bilden Gemische gesättigter kettenförmiger Kohlenwasserstoffe (Paraffine), aromatischer Kohlenwasserstoffe und alicyclische Kohlenwas- serstoffe (naphthenische Kohlenwasserstoffe). Der Zusatz von Mineralöl (A-v) steigert die Benetzungsfähigkeit der Komponente (A) und verlängert die Zeitspanne, bis die Komponente (A) durch Reaktion der Alkalimetallsilicate (A-i) mit dem in der Umgebungsluft enthaltenen C02 eine Haut bildet. Diese Hautbildung ist bei der Herstellung von Klebeverbindungen störend und unerwünscht, da sie die Adhäsion des Klebemittels an den Oberflächen der zu verbindenden Gegenstände behindert. Das Phänomen der Hautbildung ist von Wasserglas-Klebstoffen bekannt. Es wird derzeit angenommen, dass der Zusatz von Mineralöl eine Passivierung der Alkalimetallsilikate (A-i) bezüglich der Reaktion mit C02 bewirkt.
Insbesondere für den Einsatz in der Gießereiindustrie ist ein erfindungsgemäßes Zweikomponenten-Systems bevorzugt, dessen Komponenten (A) und (B) hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und ihres Massenverhältnisses so aufeinander abgestimmt sind, dass die durch Mischen der Komponenten (A) und (B) gebildete Mischung eine Topfzeit im Bereich von einer Minute bis 1 Stunde, bevorzugt 2 Minuten bis 1 Stunde, besonders bevorzugt im Bereich von 3 Minuten bis 30 Minuten hat.
Die Topfzeit, auch als Verarbeitungszeit bezeichnet, ist der Zeitraum, in dem ein Mehrkomponenten-Klebemittel verwendet werden kann, nachdem dessen Bestandteile vermischt worden sind. Für die Zweikomponenten-Systeme der vorliegenden Erfindung erfolgt die Bestimmung der Topfzeit nach dem Verfahren 4.3 der Norm DIN EN 014022. Die Topfzeit wird durch die Aushärtungsgeschwindigkeit bestimmt, die wie oben beschrieben von der Zusammensetzung der Komponenten (A) und (B) abhängt, insbesondere hinsichtlich der Bestandteile (A-i) und (wenn vorhanden) (B-ii). Somit lässt sich durch geeignete Wahl der Zusammensetzung der Komponenten (A) und (B) die Topfzeit variieren, und je nach gewünschter Anwendung können erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme mit der jeweils geeigneten Topfzeit bereitgestellt werden. Während Topfzeiten von weniger als 30 Minuten vor allem für die Anwendung in Gießereien geeignet sind, sind für Anwendungen in der Bauindustrie auch längere Topfzeiten akzeptabel.
Bevorzugt ist die durch Mischen der Komponenten (A) und (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems gebildete Mischung ein Klebemittel.
Bevorzugt erfolgt das Mischen der Komponenten (A) und (B) des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems in einer statischen Mischvorrichtung (wie oben beschrieben).
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Zweikomponenten- Systeme, die zwei, mehrere oder sämtliche der vorstehend als bevorzugt beschriebenen Merkmale kombinieren.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Kit zum Herstellen eines Klebemittels, umfassend
ein erfindungsgemäßes Zweikomponenten-System, bevorzugt in einer der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
- eine statische Mischvorrichtung zum Mischen der Komponenten (A) und (B) dieses Zweikomponenten-Systems.
Dabei ist die statische Mischvorrichtung vorzugsweise Bestandteil einer Vorrichtung zum Applizieren eines Klebemittels auf eine Klebestelle, z.B. einer Klebevorrichtung der Bauart, wie sie typischerweise auch für die Applikation organischer Zweikomponenten- Klebemittel wie z.B. Polyurethan- oder Epoxid-Zweikomponenten-Klebemittel benutzt wird. Entsprechende Vorrichtungen sind dem Fachmann bekannt und umfassen typischerweise eine Zwei kam mer-Kartusche und eine statische Mischvorrichtung in Form eines Mischrohrs.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems bzw. eines erfindungsgemäßen Kits zum Herstel- len einer Klebeverbindung zwischen zu verbindenden Gegenständen.
Zum Herstellen einer Klebeverbindung wird das erfindungsgemäß hergestellte Klebemittel auf eine oder mehrere Klebestellen appliziert. Unter einer Klebestelle wird dabei ein zusammenhängender mit dem Klebemittel zu beaufschlagender Bereich auf einer Oberfläche eines der zu verbindenden Gegenstände verstanden. Dabei wird das Klebemittel auf einer Klebestelle beispielsweise punktförmig, z.B. in Form eines Punktes mit einem Durchmesser von 2 mm oder kleiner, bevorzugt 1 ,5 mm oder kleiner, appliziert, oder in Form einer Raupe, typischerweise in Form einer Raupe mit einem Durchmesser von 3 mm oder weniger, bevorzugt 2 mm oder weniger. Dabei ist die Viskosität des Klebemittels so zu wählen, dass es - falls gewünscht - auf Klebestellen geringer Ausdehnung appliziert werden kann, ohne über die Grenze der Klebestelle hinaus zu verlaufen. Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems ist dabei nicht auf Klebestellen mit den hier beispielhaft erwähnten Abmessungen beschränkt.
Bevorzugt ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Kits zum Herstellen einer Klebeverbindung, wobei die durch die Klebeverbindung zu verbindenden Gegenstände an den Klebestellen ein oder mehrere anorganische Materialien enthalten ausgewählt aus der Gruppe der keramischen Materialien, insbesondere aus der Gruppe bestehend aus Oxiden und Silicaten.
Besonders bevorzugt sind die durch die Klebeverbindung zu verbindenden Gegenstände Teile einer Gießereiform, wobei die zu verbindenden Teile einer Gießereiform vorzugs- weise jeweils Formgrundstoffe enthalten, die durch ein durch Aushärten (bevorzugt thermisches Aushärten) von einem oder mehreren Alkalimetallsilicaten gebildetes Bindemittel gebunden sind.
Unter Teilen einer Gießereiform werden hier Formen (welche die Außenkonturen des herzustellenden Gussstücks definieren), Kerne (welche die Innenkonturen des herzustellenden Gussstücks definieren) und Speiser verstanden, sowie Teile von derartigen Formen, Kernen und Speisern. Dabei wird beispielsweise durch erfindungsgemäßes Verbin- den von Teilen eines Kerns ein Kern gebildet, durch erfindungsgemäßes Verbinden von Teilen einer Form eine Form und durch erfindungsgemäßes Verbinden von Teilen eines Speisers ein Speiser.
Die Herstellung von Gießereiformen unter Verwendung von Wasserglas als Bindemittel ist im Stand der Technik bekannt. Als Formgrundstoffe werden für die Herstellung von Gießformen allgemein gebräuchliche Materialien eingesetzt wie Quarz- oder Zirkonsand, Schamotte, Mullit, Olivin, Chromerzsand, Vermiculit oder andere feuerfeste Formgrundstoffe. Nach der Norm DIN 51060 „Feuerfeste keramische Rohstoffe und feuerfeste Erzeugnisse" werden Materialien als feuerfest bezeichnet bei Beständigkeit gegenüber Temperaturen von > 1500 °C und als hoch feuerfest bei Beständigkeit gegenüber Tem- peraturen von > 1800 °C.
Ein besonders bevorzugtes Anwendungsgebiet erfindungsgemäßer Zweikomponenten- Systeme ist das Herstellen von Klebeverbindungen zwischen Teilen eines Speisers, und hierbei insbesondere zwischen einem Speisereinsatz und einem Brechkern (vorzugsweise einem Croning-Brechkern). Ein weiteres besonders bevorzugtes Anwendungsgebiet erfindungsgemäßer Zweikomponenten-Systeme ist das Herstellen von Klebeverbindungen zwischen Teilen von Gießanschnitt- und/oder Laufaufbauten. Derartige Aufbauten werden typischerweise aus zwei oder mehr Teilen, meist in Form rohrförmiger Abschnitte, bevorzugt aus hochfeuerfestem keramischem Material, zusammengesetzt, wobei die einzelnen Teile durch Klebeverbin- düngen miteinander verbunden werden.
Ein weiteres besonders bevorzugtes Anwendungsgebiet erfindungsgemäßer Zweikomponenten-Systeme ist das Herstellen von Klebeverbindungen zwischen Kernen oder Teilen von Kernen.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer statischen Mischvorrichtung zum Herstellen eines Klebemittels, wobei das Klebemittel durch Mischen der Komponenten (A) und (B) eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-
Systems (bevorzugt in einer der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen) in der statischen Mischvorrichtung hergestellt wird.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Klebemittels, umfassend den Schritt
- Mischen der Komponenten (A) und (B) eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems (bevorzugt in einer der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen).
Vorzugsweise erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Klebemittels das Mischen der Komponenten (A) und (B) eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems (bevorzugt in einer der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen) in einer statischen Mischvorrichtung.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Klebeverbindung zwischen zu verbindenden Gegenständen, umfassend die Schritte:
- Herstellen eines Klebemittels nach dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren (bevorzugt nach einer der oben beschriebenen bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Klebemittels)
Applizieren des Klebemittels auf eine oder mehrere Klebestellen zum Bilden einer Klebeverbindung zwischen den zu verbindenden Gegenständen
- Aushärtenlassen des Klebemittels.
Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Klebeverbindung zwischen zu verbindenden Gegenständen, wobei das erfindungsgemäß hergestellte Klebemittel
eine Topfzeit im Bereich von 2 Minuten bis 1 Stunde, bevorzugt im Bereich von 3 Minuten bis 30 Minuten hat.
Hinsichtlich des Einflusses der Zusammensetzung und Menge der Komponenten (A) und (B) des erfindungsgemäßes Zweikomponenten-Systems auf die Topfzeit einer durch Mischen der Komponenten (A) und (B) gebildeten Mischung gelten die obigen Ausführungen.
Hinsichtlich der mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen einer Klebeverbindung (insbesondere in seinen bevorzugten Ausführungsformen) zu verbindenden Gegenstände gelten die obigen Ausführungen.
Das erfindungsgemäße Zweikomponenten-System, das erfindungsgemäße Kit sowie das erfindungsgemäße Verfahren sind beispielsweise für Anwendungen in der Gießereiindustrie und in der Bauindustrie geeignet.
Der Aushärtungsprozess eines erfindungsgemäß durch Mischen der Komponenten (A) und (B) eines erfindungsgemäßen Zweikomponenten-System gebildeten Klebemittels wird nicht signifikant durch die Temperatur der zu verbindenden Gegenstände beein- flusst. Dies ist ein Vorteil für die Anwendung zum Verbinden von Teilen einer Gießereiform, da mit einem thermisch gehärteten Bindemittel (z.B. Wasserglas) gebundene Gießereiformteile nach dem Härten häufig noch eine gewisse Resttemperatur (typischerweise im Bereich von 40 bis 80 °C) aufweisen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Klebeverbindungen zeichnen sich aus durch eine hohe Zugfestigkeit und eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Änderungen der Feuchtigkeit der umgebenden Luft. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Klebeverbindungen, insbesondere unter Verwendung der oben beschriebenen besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Systems, sind auch wenig empfindlich gegenüber Kontakt mit Wasser, wie z.B. beim Behandeln erfindungsgemäß durch eine Klebeverbindung verbundener Teile einer Gießereiform mit einer wässrigen Schlichte. Außerdem weisen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Klebeverbindungen eine hohe Stabilität gegenüber thermischen Belastungen auf.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläu- tert.
Es wurden erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme (Nrn. 1 bis 13) mit den in der folgenden Tabelle 1 angegeben Zusammensetzungen hergestellt.
Die jeweiligen Komponenten (A) und (B) der Zweikomponenten-Systeme 1 bis 13 wurden in einer statischen Mischvorrichtung gemischt.
Für die Systeme 1 bis 7 wurde eine Zweikammer-Kartusche mit dem Volumenverhältnis A : B von 10: 1 mit montiertem statischen Mischrohr benutzt. 66 g der Komponente A wurden in die erste Kammer blasenfrei eingefüllt. In die zweite Kammer wurden 5 g der Komponente B ebenfalls blasenfrei eingefüllt. Die Kartusche wurde bei 20 °C temperiert. Anschließend wurde mit einem entsprechenden Stempel aus dem Mischrohr der Kartusche nach Verwerfen eines minimalen Vorlaufs 30 g Probematerial ausgepresst.
Für die Systeme 8 bis 13 wurde eine Zweikammer-Kartusche mit dem Volumenverhältnis A:B von 10: 1 mit montiertem statischem Mischrohr benutzt. 72 g der Komponente A wurden in die erste Kammer blasenfrei eingefüllt. In die zweite Kammer wurden 5 g der Komponente B ebenfalls blasenfrei eingefüllt. Die Kartusche wurde bei 20 °C temperiert. In den Systemen 8 bis 13 wird als Bestandteil (A-iii) eine Mischung bestehend aus Kaolin und Quarzmehl eingesetzt, in der das Gewichtsverhältnis Kaolin zu Quarzmehl 2: 1 beträgt.
Die Topfzeiten der Mischungen wurden gemäß der Norm DIN EN 014022, Verfahren Nr. 4.3, bestimmt. Die Resultate sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Je nach Zusammensetzung der Komponenten (A) und (B) können erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme mit unterschiedlichen Topfzeiten hergestellt werden. Während erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme mit Topfzeiten von weniger als 30 Minuten vor allem für die Anwendung zum Verbinden von Teilen einer Gießereiform geeignet sind, bieten sich die erfindungsgemäße Zweikomponenten-Systeme mit längeren Topfzeiten insbesondere für Anwendungen in der Bauindustrie an.
Tabelle 1
System Topf¬
Komponente (A) Komponente (B)
Nr. zeit
(A-i) (A-ii) (A-iü) (A-iv) (A-v) (B-i) (B-ü) (B-iii)
Alkalimetall- Wasser Kaolin Tensid Mineralöl Triacetin Propylen- pyrogene Zeolith silicat carbonat Kieselsäure
(Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% [min] bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf
GesamtGesamtGesamtGesamtGesamtGesamtGesamtGesamtGesamtmasse von masse von masse von masse von masse von masse von masse von masse von masse von
(A) (A) (A) (A) (A) (B-i) (B-i) (B) (B)
1 24 36 40 0 0 0 100 9 0 4,5
2 24 36 40 0 0 35 65 9 0 6,5
3 24 36 40 0 0 65 35 9 0 1 1
4 24 36 40 0 0 80 20 9 0 24
5 24 36 40 0 0 90 10 9 0 60
7 23,76 36, 14 39,6 0,5 0 78 22 3,9 9,3 9
8 23,64 35,46 39,4 0,5 1 ,0 78 22 3,9 9,3 9
System Topf¬
Komponente (A) Komponente (B)
Nr. zeit
(A-i) (A-ii) (A-iii): (A-iv): (A-v): (B-i) (B-ü) (B-iii) Alkalimetall- Wasser Kaolin / Tensid Mineralöl Triacetin Propylen- pyrogene Zeolith
silicat Quarzmehl carbonat Kieselsäure
Gew.-verh 2:1
(Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% (Gew.-% [min] bezogen auf bezogen auf (Gew.-% bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf bezogen auf
GesamtGesamtbezogen auf GesamtGesamtGesamtGesamtGesamtGesamtmasse von masse von Gesamtmasse masse von masse von masse von masse von masse von masse von
(A) (A) von (A) (A) (A) (B-i) (B-i) (B) (B)
8 23 44 33 0 0 35 65 9 0 1
9 23 44 33 0 0 65 35 9 0 3
10 23 44 33 0 0 90 10 9 0 1 1
1 1 23 44 33 0 0 100 0 5 0 35
12 22,8 44, 1 32,7 0,4 0 92 8 5 10 5
13 22,7 43,3 32,5 0,5 1 92 8 5 10 5